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01/2015

Nagelpsoriasis: Häufigkeit, Formen und

Behandlung

journal für menschen mit schuppenflechte

Leben mit Psoriasis LEBEN

Tipps zum Rauchstopp

MEDIZIN

WHO-Resolution zur Psoriasis

WISSEN

Erholsamer Schlaf

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EDITORIAL

INHALT

Liebe Leserinnen und Leser,

Leben mit Psoriasis begrüßt Sie mit einer druckfrischen Ausgabe: 20 Seiten gefüllt mit Aktuellem, Neuigkeiten und Wissenswertem rund um die Schuppenflechte. Unser Titelthema hat „Hand

und Fuß“, denn wir informieren Sie zum Thema Nagelpsoriasis. Und das ist keine Seltenheit: Mehr als 40 % der Menschen mit

Schuppenflechte haben auch Veränderungen an den Nägeln. Nicht nur für alle sichtbar, kann Nagelpsoriasis auch bei Tätigkeiten mit

den Händen hinderlich sein. Ab Seite 14 erfahren Sie mehr darüber, was hinter dem Nagelbefall steckt und was sich dagegen unternehmen lässt.

Wie ist es um die medizinische Versorgung von Menschen mit Psoriasis in Deutschland bestellt? Die Nationalen Versorgungsziele geben eine klare Richtung vor, welche Themen bei der Optimierung im Vordergrund stehen. Ab Seite 4 informieren wir Sie zu den wichtigsten Fakten und Entwicklungen.

Endlich rauchfrei – ist das ein Wunsch, den Sie schon lange hegen? Unsere 10 Tipps bieten Ihnen Anregungen für die ersten Schritte in ein Leben ohne Zigaretten.

Wir wünschen Ihnen eine abwechslungsreiche Lektüre!Ihr Redaktionsteam von Leben mit Psoriasis

LEBEN

3 Entspannter durch den Alltag: Qigong

4 Nationale Versorgungsziele Psoriasis

8 PSOplus: Nutzen von Selbsthilfeorganisationen

10 Zehn Tipps: rauchfrei leben

MED I Z IN

12 Kurzmeldungen

14 Nagelpsoriasis: Häufigkeit, Formen und Behandlung

W IS SEN

17 Schlafstörungen bei Schuppenflechte

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3Leben mit PsoriasisL E B E N

Entspannter durch den Alltag

Qigong – sanfte EnergieStress begegnet uns vielfach im Leben und auch die Psoriasis kann eine Stressquelle sein. Umgekehrt kann Stress dafür sorgen, dass die Schuppenflechte erneut aufflammt oder ein Schub verstärkt wird. Eine gezielte Entspannungstechnik zu erlernen und auszuüben kann helfen, zur Ruhe zu kommen und im Gleichgewicht zu bleiben – auch mit der Schuppenflechte. Qigong kombiniert Bewegung mit Meditation und kann einen Beitrag dazu leisten, dem Stress Kontra zu bieten.

Fördert die ganzheitliche Gesundheit

Hintergrund: Qigong ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Die Gesundheits- und Meditationsübungen haben eine lange Tradition: Schon vor mehr als 2.0 0 0 Jahren sind in China Übungen bekannt, die an Qigong erinnern. „Qi“ bedeutet Lebensenergie, „Gong“ heißt so viel wie Übung, Aufgabe, Entfaltung oder Wohltat. Qigong soll die Lebensenergie ins Gleichgewicht bringen.

Prinzip: Qigong kombiniert Atem-, Bewegungs- und Meditationsübungen. Sanfte, fließende Bewegungen im Stehen, Sitzen oder Liegen, der Wechsel von Anspannung und Entspannung sowie bewusste Körperhaltung und Atmung sind Elemente der Übungen. Es gibt unterschiedliche Varianten und Formen, z. B. die „acht Brokatübungen“ oder auch Wasser-Qigong. Um Qigong zu erlernen, ist regel-mäßiges Üben unter fachlicher Anleitung notwendig. Kurse werden u. a. an Volkshochschulen angeboten.

Effekt: Neben dem entspannenden Effekt soll Qigong die Abwehrkräfte steigern und die Stressresistenz erhöhen.

Pluspunkte: Kosten für Kurse werden von vielen Krankenkassen im Rahmen der Gesundheitsvor-sorge erstattet. Die Selbstwahrnehmung und Konzentration wird gesteigert. Kann problemlos auch mit Bewegungseinschränkungen – etwa bei Psoriasis-Arthritis – durchgeführt werden. Eine spezielle Ausrüstung ist nicht notwendig.

Quelle: AbbVie Care-Broschüre „Leben im Gleichgewicht – Stress-bewältigung und -vermeidung“, in Kooperation mit Prof. Dr. Uwe Gieler, Psychosomatische Dermatologie, Justus-Liebig-Universität Gießen.

3Leben mit Psoriasis

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Nationale Versorgungsziele 2010 bis 2015 für Psoriasis

Viel erreicht – noch einiges zu tun

L E B E N

Die medizinische Versorgung von Menschen mit Schuppenflechte in Deutschland hat sich in den letzten Jahren merklich verbessert. Trotzdem besteht weiter dringender Handlungsbedarf, denn noch immer erhält nicht jeder eine Behandlung, die dem aktuellen Stand der Medizin und auch der jeweiligen Schwere der Erkrankung entspricht. Um die Situation zu verbessern, wurden von den Hautärzten in Deutschland nationale Versorgungsziele erarbeitet. Darüber hinaus haben sich im ganzen Bundesgebiet Hautärzte in regionalen Psoriasisnetzen zusammengeschlossen, um die Umsetzung der Ziele und eine zeitgemäße Psoriasis-Versorgung voranzubringen.

Psoriasis: Nationale Versorgungsziele 2010 bis 2015

Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) haben im Jahr 2010 vier Versorgungsziele formuliert, die 2015 erreicht sein sollen:

� Patienten mit Psoriasis haben eine gute Lebensqualität

� Psoriasis-Arthritis wird frühzeitig erkannt und behandelt

� Begleiterkrankungen bei Patienten mit Psoriasis werden frühzeitig erkannt und behandelt

� Kinder mit Psoriasis werden frühzeitig behandelt und erlangen eine gute Lebensqualität

www.versorgungsziele.de

4 Ausgabe 01/2015

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L E B E NL E B E N

Wie schätzen Sie die Lebensqualität von Menschen mit Psoriasis in Deutschland ein – das erste Versorgungsziel?

Das erste Ziel ist das wichtigste: Patienten mit Psoriasis sollen eine gute Lebensqualität haben. Das Problem, das zuletzt 2010 gesehen wurde, ist, dass Menschen mit Schuppenflechte eine hohe Belastung durch eine eingeschränkte Lebensqualität haben. Je stärker die Haut betroffen ist, desto schlechter ist die Lebensqualität. Im Umkehrschluss bedeutet das: Menschen, die eine erfolgreich behandelte Psoriasis haben, haben auch eine bessere Lebensqualität. Insbesondere Systemtherapien, also Medikamente, die inner lich angewendet werden, kommen nicht immer zum Einsatz, wenn es notwendig wäre. Die Verbesserung der Lebensqualität soll speziell durch eine leitliniengerechte Therapie erreicht werden. Diese Behandlung sollte überall in Deutschland vergleichbar sein. Unabhängig davon, ob jemand z. B. in Hamburg, München oder Dresden lebt, sollte er bei einer vergleichbaren Schwere der Schuppenflechte auch eine vergleichbare Behand-lung erhalten und damit Lebensqualität erreichen.

Maßnahmen, um das zu verwirklichen, sind viel- fältig: Fortbildungen, regelmäßige Qualitätszirkel, also Arbeitskreise, in den Psoriasisnetzen, aber auch die Einbindung von Patienten vertretern, etwa des Deutschen Psoriasis Bundes. Ziel war und ist, das Thema bei allen Beteiligten publik zu machen. Insgesamt zeigt sich, dass wir seit 2010 bei den Patienten im Durchschnitt bereits eine Verbesserung der Lebensqualität erreicht haben.

Interview mit PD Dr. Andreas Körber, Essen

Im Interview hat Leben mit Psoriasis bei PD Dr. Andreas Körber nachgefragt, wie weit die Nationalen Versorgungsziele bereits erreicht werden konnten und wie sich die Arbeit in den regio-nalen Psoriasisnetzen ganz konkret gestaltet. PD Dr. Andreas Körber ist Hautarzt und Oberarzt an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Essen, er hat das PsoNet Ruhr ins Leben gerufen, eines der regionalen Psoriasis-Netzwerke von Hautärzten.

Behandlungsleitlinien werden auf Basis aktuel-ler wissenschaftlicher Erkenntnisse von Experten erstellt und dienen Ärzten als Entscheidungshilfe bei der Therapie. Orientiert sich eine Therapie an den aktuellen Leitlinien, spricht man von leitliniengerechter Behandlung.

5Leben mit Psoriasis

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L E B E N

Was soll für Kinder mit Psoriasis erreicht werden – Thema des vierten Versorgungsziels?

Es ist sehr wichtig, dass wir uns noch besser und intensiver um Kinder mit Schuppenflechte kümmern. Für die Behandlung von Kindern gibt es immer noch keine Leitlinie und auch keine guten Vorgaben, an denen sich der behandelnde Arzt orientieren kann, um eine flächendeckend gleich gute Therapie zu gewährleisten. Allerdings haben wir immer mehr Erfahrungen und auch Studienergebnisse, die für eine Reihe von Medikamenten mehr Sicherheit geben.

Welche Rolle spielen die regionalen Psoriasis-Netze (PsoNet) bei der Umsetzung der Nationalen Versorgungsziele?

Die Psoriasis-Netzwerke gibt es mittlerweile seit einigen Jahren. Und sie haben den Sinn und Zweck, die Hautärzte in der Praxis und in den Kliniken miteinander zu verbinden, um die Versorgung der Patienten mit Psoriasis zu verbessern. Die nationalen

Bei der Schuppenflechte ist ja nicht nur die Haut betroffen, auch Gelenke und andere Organe können beteiligt sein. Wie ist das in den Versorgungszielen berücksichtigt?

Sind neben der Haut auch Gelenke entzündet, sprechen wir von Psoriasis-Arthritis. Um diese geht es im zweiten Versorgungsziel. Es gab im Jahr 2010 und auch vorher das Problem, dass nicht genau bekannt war, wie viele Menschen eine Psoriasis-Arthritis haben, und auch, dass diese häufig erst spät erkannt wurde. Das Ziel war, die Hautärzte zu schulen, dass sie ebenfalls ein Auge auf die Gelenke haben, um so den Anteil der bisher nicht erkannten Psoriasis-Arthritis zu verringern. Auch da sind wir auf einem guten Weg.

Beim dritten Versorgungsziel geht es um die Be-gleiterkrankungen. Dort ist in den letzten Jahren ein extremer Wissenszuwachs zu verzeichnen. Wir wissen, dass die Psoriasis – auch in Abhängigkeit mit dem Schweregrad der Hautveränderungen – mit einem erhöhten Risiko für eine ganze Reihe von Er-krankungen verbunden ist. Dazu zählen Herzinfarkt, Schlaganfall, erhöhter Blutdruck, Diabetes mellitus oder auch Depression. Hier soll erreicht werden, dass Begleiterkrankungen vom Dermatologen erkannt und deren Behandlung koordiniert wird. So hat der Patient einen Ansprechpartner, der bei Bedarf an andere Fachärzte überweist bzw. z. B. den Hausarzt informiert, dass ein erhöhtes Risiko für bestimmte Erkrankungen besteht.

Psoriasis ist mit einer Reihe von Begleiterkran-kungen verbunden. Betroffen ist also nicht nur die Haut, sondern unter Umständen auch andere Organe. Die Fehlsteuerung des Immunsystems kann neben der Haut auch Auswirkungen auf andere Organe haben. Daher wird Psoriasis auch als systemische Erkrankung bezeichnet.

6 Ausgabe 01/2015

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Leben mit PsoriasisL E B E N

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Behandlung der Psoriasis in Deutschland?

Ich wünsche mir, dass die Psoriasis sowohl von der politischen Seite als auch von den Kostenträgern als ernstzunehmende systemische Erkrankung wahr-genommen wird. Nur so werden wir den Menschen gerecht, die eine lebenslange Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Psoriasis haben. Das ist das Wichtigste. Das Zweite, was ich mir wünsche, ist, dass wir die Versorgungsziele erreichen, die wir uns gesetzt haben. Dazu gehört, dass wir alle Kollegen bewegen können, diese Erkrankung adäquat zu behandeln, obwohl sie etwas mehr Zeit kostet, und dass sie ernst- und wahrgenommen wird.

Was ich mir weiterhin wünsche, ist, dass die Daten-lage noch besser wird, weiterhin so viel geforscht wird und wir die Zusammenhänge der systemischen Entzündung und der Hautveränderungen noch besser verstehen. Und natürlich wünsche ich mir, dass die Patienten auch das einhalten, was wir vereinbaren – obwohl ich natürlich weiß, das ist nicht immer einfach. Ich glaube, es ist wichtig , nicht nur auf Augenhöhe miteinander zu sprechen, sondern auch zusammen individuelle Ziele zu stecken. Insgesamt sehe ich sehr optimistisch in die Zukunft.

Sie sind Initiator des PsoNet Ruhr, was hat sich durch die Zusammenarbeit im Netzwerk geändert?

Die Arbeit hat sich ganz enorm geändert. 2011 wurde das PsoNet Ruhr gegründet. Etwa 20 Hautärzte nehmen teil und wir treffen uns alle drei Monate zum Austausch. Wir haben Ablaufpläne für die Behandlung entwickelt, sogenannte Algorithmen. Sie ermöglichen es, dass ein Patient – egal, ob er in eine Praxis oder eine Klinik geht – zum gleichen Zeitpunkt auch die gleiche bestmögliche Behand-lung erhält. Wir haben versucht, viele Prozesse zu vereinfachen – zum Wohl der Patienten. Wer bietet welche Therapie an? Wann behandelt der niedergelassene Arzt? Wann wird in eine Hautklinik oder in ein Zentrum überwiesen? Diese Abläufe sind nun klarer geregelt. Das war vorher nicht der Fall.

PsoNet Weitere Informationen zu den regionalen Psoriasisnetzen – Ziele, Hintergrund sowie ein Verzeichnis der teilnehmenden Ärzte – finden Sie online unter www.psonet.de.

Versorgungsziele stehen dabei im Mittelpunkt. 25 verschiedene Netze wurden mittlerweile ge-gründet. Es hat sich gezeig t, dass sich überall interessierte Kollegen finden, die daran arbeiten wollen, etwas zu verbessern. Für die nächsten Jahre würde ich mir wünschen, dass auch Rheu-matologen und Hausärzte in die regionalen Netze eingebunden werden.

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Besser dran durch Selbsthilfe- organisationen

PSOplus-Studie zeigt Vorteile einer Mitgliedschaft im Deutschen Psoriasis Bund

L E B E N

Selbsthilfe – was bringt das eigentlich? Dieser Frage ist die Studie PSOplus nachgegangen. Sie ist die erste und bislang einzige Studie, die sich mit dem Nutzen einer Mitgliedschaft im Deutschen Psoriasis Bund (DPB) beschäftigt. Die Ergebnisse sprechen für die Selbsthilfe. Die Studienteilnehmer waren zum einen Menschen mit Psoriasis, die schon länger Mitglied im DPB waren – mindestens seit 18 Monaten. Zum anderen handelte es sich um Neumitglieder, die selbst in den DPB eingetreten waren, und solche, die eine Mitgliedschaft „verliehen“ bekommen hatten. Verglichen wurden diese unterschiedlichen Formen der Mitgliedschaft mit Nichtmitgliedern.

Besser informiert durch Selbsthilfe

Sich gut mit der eigenen Erkrankung auszukennen und über die unterschiedlichen Behandlungsmög-lichkeiten Bescheid zu wissen kann den täglichen Umgang mit der Psoriasis erleichtern. Darüber hinaus trägt es dazu bei, gemeinsam mit dem behandelnden Hautarzt die individuell passende und wirksame Therapie zu finden. Selbsthilfeorganisationen sind eine gute Informationsquelle rund um die Erkrankung – das zeigt auch die PSOplus-Studie. Das Wissen über die Erkrankung war bei den langjährigen Mitgliedern bei Studienbeginn am größten. Auch war unter den langjährigen DPB-Mitgliedern zu Beginn der Studie der Bekanntheitsgrad der Patientenversion der Behandlungsleitlinie am höchsten. Im Laufe der Studie erhielten in allen Mitgliedsgruppen mehr Teilnehmer Kenntnis über die Existenz der Leitlinie. Der Anteil stieg bei den Neumitgliedern jedoch am

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Leben mit PsoriasisL E B E N

Zunahme der Lebensqualität

Psoriasis kann als große Belastung empfunden wer-den und somit auch die Lebensqualität wesentlich ein-schränken. Dabei ist nicht immer nur die Ausprägung der Plaques ausschlaggebend dafür, wie belastend die Schuppenflechte ist. Auch z. B. kleine Plaques an sichtbaren Bereichen oder starker Juckreiz können das Leben mit der Erkrankung erschweren. Unterschiedliche Dinge – etwa eine wirksame Therapie – können zur Verbesserung der Lebens-qualität beitragen. Auch die Mitgliedschaft im DPB beeinflusst die Lebensqualität, das zeigt die Studie PSOplus. Bei Beginn der Untersuchung zeigten die Neumitglieder, die selbst in den DPB eingetreten waren, im Schnitt eine höhere Einschränkung der Lebensqualität als die Teilnehmer mit „verliehener“ Mitgliedschaft. Bei allen vier Gruppen verbesserte sich die Lebensqualität innerhalb eines Jahres zu-mindest leicht. Bei den freiwilligen Neumitgliedern nahm die Lebensqualität jedoch deutlich zu.

Es sind weitere Forschungen notwendig, um ge-nauere Aussagen über die Vor teile tref fen zu können, die eine Mitgliedschaft im DPB – oder auch in anderen Selbsthilfeorganisationen – mit sich bringt. Die PSOplus- Studie liefert jedoch erste wertvolle Hinweise dafür, dass es sich lohnt, den Mitgliedsantrag auszufüllen und durch das vielfältige Angebot des DPB besser gewappnet zu sein für das Leben mit der Schuppenflechte.

stärksten. Auch der Anteil derjenigen, die an einer Patientenschulung teilgenommen hatten, nahm bei allen Gruppen, außer bei den Nichtmitgliedern, zu – am stärksten jedoch bei einer mehrjährigen Mit-gliedschaft.

Deutscher Psoriasis Bund e. V.

Mit etwa 6.000 Mitgliedern ist der DPB die größte nationale Patientenorganisation im Bereich Hauterkrankungen. Die überwiegend von Mitgliedern finanzierte Organisation setzt sich bundesweit für die Belange von Menschen mit Schuppenflechte ein und stellt Informationen wie Broschüren, die Mitgliederzeitschrift PSO Magazin oder ein umfassendes Internetportal zur Verfügung. Die 35 Regionalgruppen des DPB bieten Unterstützung und Beratung vor Ort. Hier werden Treffen für den Erfahrungs-austausch, aber auch andere Aktivitäten wie Patientenschulungen organisiert.

Kontakt:Seewartenstraße 1020459 HamburgTel.: 040 – 22 33 99 - [email protected]: Worin besteht der Nutzen einer Mitgliedschaft im Deutschen

Psoriasis Bund (DPB)? – Ergebnisse der bundesweiten Studie „PSOplus“. Dreiteiliger Bericht im PSO Magazin 1-2014, 2-2014 und 3-2014.

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Zehn Tipps

zur Raucherentwöhnung

L E B E N

4 Dem Gewicht kein Gewicht gebenWenn Sie Bedenken haben, dass ein Rauchstopp sich auf Ihr Gewicht auswirkt, gehen Sie während der Entwöhnung bewusst damit um. Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung und Bewegung – vermeiden Sie den Griff zu Süßigkeiten als Zigarettenersatz.

Psoriasis: Besser ohne ZigarettenRauchen schadet der Gesundheit, das ist bekannt. Doch es wirkt sich auch ungünstig auf Ihre Schuppenflechte aus: Rauchen kann dazu führen, dass die Schuppenflechte schwerer verläuft und auch die Behandlung weniger gut wirkt.

1

2 Rauchen und BegleiterkrankungenNoch ein guter Grund für Sie, mit Psoriasis das Rauchen aufzugeben: Der blaue Dunst fördert Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen – Krankheiten, deren Risiko durch die Schuppenflechte ohnehin erhöht ist.

3 Der erste Schritt: Einfach einmal darüber nachdenkenDer Ausstieg aus der Raucherkarriere erfolgt meist in Etappen. Wenn Sie bereits überlegt haben, dass ein Rauchstopp für Sie infrage kommt, sind Sie schon mittendrin. Gehen Sie weiter und machen Sie sich alle Vorteile des Nichtrauchens bewusst.

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L E B E N

6 Suchen Sie sich UnterstützungDas Rauchen aufgeben müssen Sie selbst, Unterstützung kann es Ihnen jedoch leichter machen. Ob Entwöhnungskurs oder Nikotinersatzpräparate – lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, was Ihnen helfen kann.

10 Legen Sie Ihren persönlichen „Tag X“ festWenn Sie sich die Vorteile des Nichtrauchens klargemacht haben, Ihr Rauchverhalten reflektiert und die passende Unterstützung gefunden haben, legen Sie los! Sie können durch den Rauchstopp nur gewinnen.

9 Antworten – auch telefonischInformieren Sie sich, lassen Sie keine Fragen zur Entwöhnung offen. Nutzen Sie auch telefonische Angebote, z. B. das Beratungstelefon zum Nichtrauchen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter 01805 – 31 31 31*.

5 Rückfall: Kein Grund aufzugeben!Wenn Sie den Ausstieg schon probiert haben und rückfällig geworden sind, bleiben Sie dran. Ihre Chancen, es beim nächsten Mal zu schaffen, sinken dadurch nicht. Lernen Sie aus der Rückfallsituation und vermeiden Sie nächstes Mal diese Schwachstelle.

7 Punkt-Schluss-MethodeEs scheint schwieriger zu sein, die Zigarettenmenge nach und nach zu reduzieren, als auf einen Schlag aufzuhören, da der Drang zu rauchen in die Länge gezogen werden kann. Von vielen Beratungsstellen wird daher die Punkt-Schluss-Methode empfohlen.

8 Kurse zur RaucherentwöhnungEntwöhnungskurse nach verhaltenstherapeutischem Ansatz können eine gute Unterstützung sein, denn es geht auch um die Änderung des (Rauch-)Verhaltens. Kurse in Ihrer Nähe finden Sie unter www.anbieter-raucherberatung.de.

* kostenpflichtig; 0,14 € / Min. aus dem Festnetz, vom Mobiltelefon abweichend

Quelle: AbbVie Care-Broschüre "Wegweiser in ein rauchfreies Leben - Informationen und Tipps für Menschen mit Schuppenflechte zur Raucherentwöhnung", in Kooperation mit Dr. Bernadett Erdmann, Klinikum Wolfsburg und Prof. Dr. Ulrich Mrowietz, Universitäts-Hautklinik Kiel.

11Leben mit Psoriasis

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Die Weltgesundheits-versammlung (World Health Assembly, WHA), das höchste Entscheidungsorgan der Weltgesundheits-organisation (World H e a l t h O r g a n is a t i o n , WHO), hat eine Resoluti -on zur Psoriasis verabschiedet. Dami t wurde ein wichtiger Vorstoß geleistet, um die Situation von Menschen mit Psoriasis weltweit zu verbessern. In der Resolution werden die Regierungen der Mitglieds staaten aufgefordert, der chronisch-entzündlichen Erkrankung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Diskri-minierung sowie Stigmatisierung durch Psoriasis zu bekämpfen. Wichtige Themen sind darüber hinaus Begleit erkrankungen, die Notwendigkeit einer optimier ten Behandlung sowie die Ver besserung des

Zugangs zu Therapie-möglichkeiten. Der WHO-Generalsekre-tär wird aufgefordert,

die Aufmerksamkeit stärker auf Psoriasis

zu lenken und einen Be-richt zur weltweiten Lage

der Erkrankung zu erstellen. Darüber hinaus sollen auf dem

Internetportal der WHO Informationen zur Schuppenflechte zur Verfügung ge-stellt werden. Mit der Verabschiedung der Resolution wird die Schuppenflechte als fünfte nicht infektiöse Krankheit neben Diabetes, Herz-Kreislauf-, Atemwegser-krankungen und Krebs in die Liste der besonders unterstützenswerten Erkran-kungen aufgenommen.

WHO-Resolution

Rechte von Menschen mit Psoriasis stärken

M E D I Z I N

Quelle: http://apps.who.int/gb/ebwha/pdf_files/EB133/B133_R2-en.pdf

+++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++

12 Ausgabe 01/2015

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„Kinder mit Psoriasis werden frühzeitig behandelt und erlangen eine gute Lebensqualität“ 1 – so lautet eines der vier nationalen Versorgungsziele zur Psoriasis. Leider ist die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Schuppenflechte jedoch immer noch nicht optimal. Das zeigt eine wissenschaftliche Analyse, die Daten von mehr als 1.300 Kindern und Jugendlichen mit Psoriasis aus-gewertet hat. 2 Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Arzneimittelversorgung unzureichend

ist, z. B. Kortikoide zu häufig eingesetzt werden und das Behandlungs spektrum insgesamt nicht ausreichend genutzt wird. Die Empfehlung der Wissenschaftler: eine Behandlung, die sich stärker an den Empfehlungen der Therapieleitlinien orientiert.

Diagnose der Psoriasis

Schuppenflechte und Ekzeme unterscheiden

Schuppenflechte oder ein Ekzem? Diese Unter-scheidung ist nicht immer einfach, können sich doch beide Krankheiten vom Aussehen her manchmal sehr ähneln. Wissenschaftlern aus München ist es nun gelungen, eine neue Hautanalyse im Labor zu entwickeln, mit der eine genaue Diagnose gestellt werden kann. Die Forschergruppe stützt sich dabei auf molekulare Vorgänge, durch die sich die Erkrankungen unterscheiden. „Beide Erkrankungen haben ein recht komplexes Erscheinungsbild, das zwischen einzelnen Patienten oft sehr unterschiedlich ausgeprägt ist“, betont Stefanie Eyerich vom Helmholtz Zentrum

München. Gelingt es also durch die sogenannte Blickdiagnose nicht, eindeutig festzustellen, ob es sich bei Hautveränderungen um Psoriasis oder ein Ekzem handelt, kann zukünftig die neue Hautanalyse

Aufklärung bieten.

Quelle: Quaranta M et al.: Intra-individual genome expression analysis reveals a specific molecular signature of psoriasis

and eczema. Sci Transl Med 2014; Vol. 6, Issue 244, p. 244ra90; Sci. Transl. Med.

DOI: 10.1126

Medizinische Versorgung

Situation von Kindern mit Psoriasis in Deutschland

M E D I Z I N

Quelle: 1 www.versorgungsziele.de | 2 Augustin M et al.: Arzneimittel-versorgung von Kindern mit Psoriasis in Deutschland. J Dtsch Dermatol Ges 2013; 11:751–755

+++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++ KURZMELDUNGEN +++

13Leben mit Psoriasis

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Page 14: 01/2015 Leben mit Psoriasis - abbvie-care.de · 01/2015 Nagelpsoriasis: Häufigkeit, Formen und Behandlung journal für menschen mit schuppenflechte Leben mit Psoriasis LEBEN Tipps

Häufigkeit, Formen und Behandlung

Nägel und Gelenke, wie hängt das zusammen?

Charakteristisch für eine Nagelpsoriasis ist, dass mehrere Nägel an beiden Händen und Füßen gleichzeitig betroffen sein können. Meist zeigt sich die Schuppenflechte an den Nägeln zeitgleich mit Plaques an der Haut, kann in einigen Fällen aber auch unabhängig davon vorkommen. Bei schweren Formen der Psoriasis kommt es häufiger zu einem zeitgleichen Nagelbefall. Ein besonders auffälliger Zusammenhang besteht zwischen Schuppenflechte an den Nägeln und Gelenkentzündungen. Bis zu 80 % der Menschen mit Psoriasis-Arthritis (Psoriasis mit Gelenkbeteiligung) zeigen Nagelveränderungen. Das gleichzeitige Bestehen von Nagelveränderungen bei Gelenkproblemen kann somit ein Hinweis auf bisher unerkannte Psoriasis-Arthritis sein. Dies ist häufig hilfreich in der Differenzierung von Gelenkschmerzen in der Fragestellung rheumatoide Arthritis vs. Psoriasis-Arthritis.

Nagelpsoriasis: Von Ölflecken bis TüpfelnägelnDie Schuppenflechte zeigt sich bei Ihnen nicht nur an der Haut, sondern auch an den Nägeln? Dann stehen Sie nicht allein da, denn Nagelbeteiligung tritt bei mehr als 40 % der Menschen mit Psoriasis auf. Wie sich eine Nagelpsoriasis genau äußert, kann ganz unterschiedlich sein. Gemeinsam haben jedoch alle Formen eines: Sie werden meist als besonders unangenehm und einschränkend empfunden. Geschädigte Fingernägel lassen sich nicht verstecken und können daher stigmatisierend sein.

Doch es ist nicht nur das Aussehen, auch Schmerzen oder Einschränkungen der Beweglichkeit und Fingerfertigkeit sind häufig eine unangenehme Begleiterscheinung.

M E D I Z I N

Dr. Christian Mensing Facharzt für Hautkrankheiten,

HamburgBeitrag von Dr. Christian Mensing

14 Ausgabe 01/2015

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Page 15: 01/2015 Leben mit Psoriasis - abbvie-care.de · 01/2015 Nagelpsoriasis: Häufigkeit, Formen und Behandlung journal für menschen mit schuppenflechte Leben mit Psoriasis LEBEN Tipps

Richtig erkennen – gezielt behandeln

Differenzialdiagnose – dieser Fachbegriff bezeichnet die Unterscheidung einer Erkrankung von anderen, die sich ähnlich äußern. Auch bei Nagelpsoriasis ist das ein erster wichtiger Schritt. Insbesondere muss der Hautarzt ausschließen, dass es sich um einen Nagelpilz handelt, aber auch Ekzeme und andere Krankheiten können an den Nägeln auftreten und ganz ähnlich aussehen.

Ölflecken, Tüpfel- oder Krümelnägel

M E D I Z I N

Wie sich eine Nagelpsoriasis äußert, hängt davon ab, welcher Teil des Nagels betroffen ist. Veränderungen des Nagelbettes können sich durch gelbliche Verfärbungen (Ölflecken) zeigen. Eine starke Ausprägung kann zu einer Ablösung der Nagelplatte vom Nagelbett führen (Onycholyse). Ist die Nagelmatrix, der Bereich, in dem sich der Nagel bildet, in Mitleidenschaft gezogen, kommt es zu stecknadelgroßen, grübchenförmigen Einbuchtungen in der Nagelplatte (Tüpfelnägel). Ebenfalls können weiße Farbveränderungen des Nagels (Leukonychie) oder rote Flecken in der Lunula, dem Nagelmond, Folge sein. In seltenen Fällen bilden sich sog. Krümelnägel, die Nagelplatte wird zerstört (Nageldystrophie). Ein Nagel, der durch die Psoriasis verändert ist, kann darüber hinaus anfälliger für Nagelpilz sein, auch das sollte bei der Diagnose vom Arzt überprüft werden.

Nagelpsoriasis: Zahlen und Fakten

� Nagelbeteiligung tritt bei mehr als 40 % der Menschen mit Psoriasis auf.

� Bis zu 80 % der Menschen mit Psoriasis-Arthritis zeigen Nagelveränderungen.

� Ein Nagel, der durch Psoriasis verändert ist, kann anfälliger für Nagelpilz sein.

� Die Behandlung der Nagelpsoriasis gestaltet sich schwer.

� Bei starken Veränderungen kann eine medizinische Nagel- oder Fußpflege bei der richtigen Pflege unterstützen.

15Leben mit Psoriasis

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M E D I Z I N

Individueller Behandlungsplan

Die Behandlung der Nagelpsoriasis gestaltet sich schwer. In der Regel werden zunächst Medikamente von außen auf die betroffenen Nägel aufgetragen. Zusätzliche Schwierigkeit ist, dass genug Wirkstoff in den Bereich gelangt, wo die Nagelproduktion stattfindet. Äußerliche Wirkstoffe können als Tinkturen, Salben, Cremes oder Nagellacke aufgetragen werden. Die systemische Therapie, also die innerliche Anwendung von Medikamenten, allein wegen Nagelpsoriasis, wird nur selten durchgeführt, da häufig das Nutzen-Risiko-Verhältnis inadäquat ist. Bei ausgeprägter Psoriasis und/oder Psoriasis-Arthritis, die systemisch therapiert wird, kommt es meistens dann zu einer deutlichen Verbesserung der Nagelveränderungen.

Pflege, Schutz und Maniküre

Für den Behandlungserfolg ist die regelmäßige Anwendung der Therapie natürlich wichtig. Weitere unterstützende Maßnahmen können zusätzlich einen guten Beitrag leisten. Die Nagelpflege steht dabei besonders im Vordergrund. Bei starken Veränderungen kann eine medizinische Nagel- oder Fußpflege bei der richtigen Pflege unterstützen. Zudem sollten die betroffenen Nägel vor Reizungen und Verletzungen geschützt werden.

Tipps zur Nagelpflege

� Halten Sie die Nägel kurz

� Tragen Sie Handschuhe, wenn Sie mit chemi-schen Mitteln hantieren, z. B. Putzmitteln

� Trocknen Sie nach dem Händewaschen Ihre Finger gründlich – eventuell mit einem Papier-taschentuch –, damit sich keine Feuchtigkeit unter dem Finger nagel sammelt

� Finger weg von azetonhaltigen Nagellack-entfernern!

� Vermeiden Sie Druck oder Reibung an den Zehennägeln, wenn diese betroffen sind – empfehlenswert ist leichtes, gut sitzendes Schuhwerk

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Wenn die Schuppenflechte wach hält:

Ein gutes Drittel unseres Lebens verschlafen wir, denn Schlaf ist grundlegend für unsere Erholung und Regeneration. Schlafen wir zu wenig oder nicht gut, kann dies neben Müdigkeit auch zu Konzentra-tionsstörungen, Unruhe, Reizbarkeit oder Erschöpfung führen. Zu den vielen Ursachen, die uns den Schlaf rauben können, zählt auch die Schuppenflechte. Bei Juckreiz, Schmerzen oder einfach Stress, Sorgen und Grübeleien ist an eine gute Nachtruhe oft nicht zu denken. Dabei ist mit einer chronischen Erkrankung eine erholsame Ruhe besonders wichtig. Gut erholt ist es besser möglich, mit den He-rausforderungen umzugehen, die die Schuppenflechte bereithalten kann. Der Körper muss mit einer Entzündung umgehen und auch psychisch kann die Psoriasis belastend sein – das kann zusätzliche Kraft kosten. Zu wenig Schlaf kann sich außerdem ungünstig auf Schmerzen und Entzündung auswirken. Wenn auch Sie sich durch die Schuppenflechte in Ihrer Nachtruhe gestört fühlen, ist es an der Zeit, die besten Bedingungen für einen erholsamen Schlaf zu schaffen.

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Psoriasis und Schlaf störungen

Das perfekte Schlaf-Ambiente

� Eine gute Matratze mit passendem Lattenrost

� Ein gemütliches Zimmer, 16 bis 18 Grad warm, abgedunkelt und ruhig

� Ein offenes Fenster sorgt im Sommer für frische Luf t – im Winter keine oder nur geringe Heizungswärme und einmal kräftig Lüften vor dem Zubettgehen

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Den Ursachen auf die Spur kommen

Statt Schäfchen zu zählen, gilt es bei Schlafstörungen als ersten wichtigen Schritt herauszufinden, was die genaue Ursache ist, und diese – wenn möglich – auszuschalten. Der Juckreiz lässt Sie kein Auge zutun und es ist, als ob er sich ausgerechnet nachts erst richtig zeigt? Sprechen Sie Ihren Hautarzt an, wie der Juckreiz gezielt behandelt werden kann. Auch bei Schmerzen – wie sie etwa durch Psoriasis-Arthritis entstehen können – sollte versucht werden, die Therapie zu optimieren. Es ist eher die Psyche, die Sie daran hindert, die Augen zu schließen? Stress oder Sorgen können ebenfalls hinter der Schlaflosigkeit stecken. Das Erlernen einer gezielten Entspannungstechnik oder auch – je nach Ausprägung der Belastung – eine psychotherapeutische Unterstützung kann dann neue Perspektiven aufzeigen.

Qualität vor Quantität

Nicht die Länge des Schlafes, sondern seine Qualität ist entscheidend dafür, ob wir uns am Morgen ausgeschlafen fühlen. So befinden wir uns in der ersten Nachthälfte in der entscheidenden Tiefschlaf-phase. Wird die Nachtruhe anschließend gestört – also etwa vier Stunden nach dem Einschlafen –, hat das meist weniger Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Achten Sie auch auf Ihren ganz persönlichen Schlaf-Wach-Rhythmus, dieser ist nämlich bei jedem Menschen anders. Während manche bereits nach fünf Stunden ausgeschlafen sind, benötigen andere zehn. Es gibt Nachteulen und Frühaufsteher. Finden Sie Ihre persönlichen Bedürfnisse heraus und legen Sie das Zubettgehen und Aufstehen möglichst immer auf die gleiche Zeit, um Ihren persönlichen Rhythmus zu festigen.

Broschüre Leben im Gleichgewicht

Mehr über den Zusammenhang von Stress und Psoriasis sowie über Stressbewältigung und Entspannungstechniken erfahren Sie in der AbbVie Care-Broschüre „Leben im Gleichgewicht – Stressbewältigung und -vermeidung“. Sie finden den Ratgeber zum Herunterladen unter www.abbvie-care.de.

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� Lassen Sie den Tag ausklingen: Nehmen Sie sich vor dem Schlafengehen Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Packen Sie grübelnde Gedanken bis zum nächsten Tag zur Seite und nutzen Sie eine Entspannungstechnik.

� Auf schwere Mahlzeiten und Alkohol kurz vor dem Schlafengehen sollten Sie besser ver-zichten. Genauso ist es mit intensiver sportlicher Aktivität. Lassen Sie zwei Stunden vor dem Schlafengehen auch die Finger von „Blaulicht“, wie es die Bildschirme von Computern, Tablets, Smartphones und ähnlichen Geräten abgeben.

� Mit kalten Füßen ist an Einschlafen nicht zu denken. Wenn Sie zu den Menschen gehören, die Probleme damit haben, ziehen Sie warme Socken beim Schlafen an.

� Gehen Sie erst schlafen, wenn Sie wirklich müde sind. Bereitet das Einschlafen Schwierigkei-ten, versuchen Sie nicht krampfhaft einzuschlafen, sondern drehen Sie die Sache um: Versu-chen Sie wach zu bleiben und lassen Sie die Augen auf, das macht müde und lenkt ab.

� Entwickeln Sie ein Ritual für das Einschlafen, hören Sie beispielsweise immer das gleiche angenehme Musikstück. Nach einer Weile verbindet das Gehirn damit Schlaf und Sie können besser abschalten.

� Um zu vermeiden, dass sich beim Zubettgehen das Gedankenkarussell in Bewegung setzt, lenken Sie sich ab. Gehen Sie das Alphabet durch und stellen Sie sich zu jedem Buchstaben ein Tier vor. Machen Sie vor dem Schlafen eine Liste mit den Dingen, die Sie am nächsten Tag erledigen möchten, damit sie nicht beim Einschlafen im Kopf herumschwirren.

� Wenn Sie nachts längere Zeit wach liegen, stehen Sie auf und gehen Sie aus dem Schlafzimmer heraus. Suchen Sie sich eine langweilige, geistig anspruchslose Tätigkeit, die ermüdet – ein leichtes Kreuzworträtsel oder Puzzle vielleicht. Gehen Sie erst wieder ins Bett, wenn Sie sich müde fühlen.

Tipps für eine gute Nacht

Manchmal ist es schon mit kleinen Veränderungen möglich, die Schlafqualität zu verbessern. Wenn Sie jedoch dauerhaft bemerken, dass Sie unter Schlafstörungen leiden und dadurch Ihr Wohlbefinden und Ihre Leistungsfähigkeit eingeschränkt werden, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Er kann Sie unterstützen, die Ursachen und den Weg zurück in den erholsamen Schlaf zu finden.

Quellen: Gowda, S. et al.: Factors affecting sleep quality in patients with psoriasis. J Am Acad Dermatol. 2010 Jul;63(1):114-23. | Duffin, K. C. et al.: Psoriatic arthritis is a strong predictor of sleep interference in patients with psoriasis. J Am Acad Dermatol. 20 09 Apr;60(4):604 -8. | Zachariae, R. et al. Affective and sensory dimensions of pruritus severity: associations with psychological symptoms and quality of life in psoriasis patients. Acta Derm Venereol. 2008;88(2):121-7.

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