SYNERGY Induction to Pedagogy Programme - Criteria of Peer Learning (GERMAN)

Induction to Pedagogy

Kriterien des Peer Learning

Teil 1: Hinführung

SYNERGY Exchange (http://synergyexchange.eu/)

Erstellt im Rahmen des Erasmus+-Projektes “SYNERGY”

• Teil I – Hinführung

• Teil II – Peer Learning und Peers

• Part III – Peer Learning Modelle

Inhaltsverzeichnis

• Hinführung zum Thema auf Basis verschiedener Definitionen (EHLERS and TOPPING)

• Kriteriengeleitete Gestaltung von Peer Learning-Umgebungen (TOPPING 2007)

• Planung, Implementation und Evaluation von Peer Learning-Umgebungen.

Fokus dieser Lerneinheit

Vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit!

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Teil II: Peer Learning und Peers


Erstellt im Rahmen des Erasmus+-Projektes “SYNERGY”

Zunächst würden wir Sie gerne mit dem allgemeinen Begriff des Peer Learning vertraut machen sowie dessen Bedeutung aufzeigen. Hierzu werden wir uns auf vor allem zwei relevante Quellen beziehen:

1) TOPPING, K. J. 2007: Trends in Peer Learning. Educational Psychology, 25 (6). Pp. 631-645.

2) EHLERS, U.-D. 2013: Open Learning Cultures. A Guide to Quality, Evaluation, and Assessment of Future Learning. Springer, Heidelberg.


In Anlehnung an TOPPINGs, können folgende positiven Effekte hervorgehoben werden (p. 635):

• Akademische Leistungen steigen nachweislich an.

• Anstieg transferierbarer sozialer und kommunikativer Fähigkeiten sowie positive Einflüsse auf die Affektivität.

• Kosten-Effizienz (großer Einfluss bei geringen Kosten)

Positive Effekte

• Chancengleichheit für alle Teilnehmenden (inklusiv). Jeder kann teilnehmen, sodass die Personen Wertschätzung erfahren.

• Personen, die selbst Hilfe erhalten, werden später wahrscheinlich selbst Helfende.

• Da die Helfenden über ein tiefgehendes Verständnis des Themas verfügen müssen, wird sich ein Lerneffekt einstellen. Des Weiteren erwerben sie transferierbare Fähigkeiten in den Bereichen Hilfestellung und Kommunikation.

Positive Effekte

Peer Learning:

“the acquisition of knowledge and skill through active helping and supporting among status equals or matched companions.” (S. 631).

‘status equals or matched companions’:

“people from similar social groupings who are, not professional teachers helping each other to learn” (S. 631).

TOPPING

• Sehr allgemeine Definition, welche insb. die allgemeine Idee aufzeigt.

• Peer Learning ist auch im Offline-Kontext anwendbar.

• Fokussiert insb. die aktive Hilfestellung unter Gleichgestellten. Peer Learning als quid-pro-quo Prozess.

• In einer Peer-Group befinden sich i.d.R. keine Lehrkräfte oder professionelle Trainer.

TOPPING

Die Bedeutung der Peers:

“Peers are indispensable for the learning process. They do not only stimulate your own learning process by providing recommendations on materials, Weblinks, any kind of content, they have generated which you can use to introduce yourself to any topic but also they can provide reflection of your own learning, a point of discussion, and validation for yourself.” (S. 104)

EHLERS

Charakteristika der Peers:

“…a peer is, or should be, open-minded, perceptive, and aware of his competencies and responsibilities in terms of effort, attention, and reaction rate. Peers are expected to possess strong relational and auto-critical skills, and exhibit good relationship management, and a deep subject matter competence in a specific sector of knowledge.” (S. 104)

EHLERS

Charakteristika der Peers:

“Peer group members of a learning process are willing to share materials, re-edit existing ones, and create knowledge. They have a clear and explicit objective to support each other in order to grow together. Authority within the group is very seldom based on a hierarchy of roles.” (p. 104)

EHLERS

Zweck und Aktitiväten der Peer Group:

“Furthermore, openness along with recognizing and exploiting ways of shared communication and operational modalities are considered to be essential for a peer group to prosper. This is even more evident in face of the understanding that sharing should not be limited to the exchange of learning products but also explicitly address the sharing of experiences concerning learning processes, paths, and projects.” (S. 105)

EHLERS

Charakterstika der sog. “peer production”:

“The most significant characteristics of peer production are recognizing the value and necessity of complex processes within peer production, such as creation, sharing, and editing and the readiness to be open and receptive towards inputs from different individuals, fields, and directions.” (p. 105)

EHLERS

• Peer Learning findet seit jeher statt und ist nicht an das Internet gebunden, kann in diesem Kontext jedoch vielfältige Potentiale nutzen.

• Lehrkräfte und professionelle Trainer sind i.d.R. keine Mitglieder in einer Peer Group

• Damit eine Peer Group erfolgreich sein kann, sind vielfältige Anforderungen an die Mitglieder gestellt.

• Peer Learning fußt auf der aktiven Teilnahme und Einbringung der einzelnen Mitglieder.

Zusammenfassung





Teil III: Peer Learning Modelle


Erstellt im Rahmen des Erasmus+-Projektes SYNERGY

In diesers Lerneinheit beschäftigen wir uns mit den Charakteristika von Peer Learning-Umgebungen sowie deren Planung und Umsetzung. Einen guten Ausgangspunkt hierzu bietet erneut TOPPING (2007):

• 13 organisationale Dimensionen

• 12 Aspekte der Organisation

• Modell nach TOPPING/ EHLY


2007 stellte TOPPING 13 „organisationale Dimensionen“ (S. 633) vor. Diese Dimensionen beschreiben zentrale Faktoren, in welchen sich verschiedene Peer Learning-Umgebungen unterscheiden können:

Organisationale Dimensionen

1) Curriculum content (Lehr-Lern-Inhalte)

2) Contact constellation (Gruppen-Konstellation)

3) Within or between institutions (Intra-/ Interinstitutionell)

4) Year of study (Jahrgang)

5) Ability (Fähigkeitsniveau)

6) Role continuity (Rollenkonsistenz)

7) Time (Zeitpunkt und –aufwand)

8) Place (Treffpunkt, Lokalisierung)

9) Helper characteristics (Profile der Helfenden)

10) Characteristics of the helped (Profile der Hilfeempfänger)

11) Objectives (Zielperspektive)

12) Voluntary or compulsory (Grad der Freiwilligkeit)

13) Reinforcement (nachdr. Verstärkung)

Organisationale Dimensionen

Basierend auf den beschriebenen Kriterien sowie der Forderung, dass Peer Learning insb. auf die gleichberechtigte Teilhabe der einzelnen Peers abzielen sollte, listete TOPPING ferner Aspekte auf, welche es bei der Planung von Peer Learning zu berücksichtigen gilt.

Planung und Gestaltung von Peer Learning-Umgebungen

1) Context

2) Objectives

3) Curriculum area

4) Participants

5) Helping technique

6) Contact

7) Materials

8) Training

9) Process monitoring

10) Assessment of students

11) Evaluation

12) Feedback

Planung und Gestaltung von Peer Learning-Umgebungen

Die positiven Effekte, welche durch ein erfolgreich realisiertes Peer Learning erreicht werden können sind vielfältig. Umso mehr stellt sich die Frage, was “erfolgreich” in diesem Kontext heißt – neben dem Wissen, das bisher erworben wurde.

TOPPING und EHLY (2001) haben ein Modell erstellt, welches einen Großteil der in der Literatur aufkommenden Forderungen aufnimmt.

Theoretische Modelle

Theoretical Model ORGANIZATION &

ENGAGEMENT COGNITIVE CONFLICT

SCAFFOLDING & ERROR MAN.

COMMUNICAT. AFFECT

SELF-ATTRIBUTION SELF-ESTEEM

METACOGNITION

SITUATED ACCRETION, RETUNING, RESTRUCTURING

INTER-SUBJECTIVE COGNITIVE CO-CONSTRUCTION

SELF-MONITORING SELF-REGULATION

FEEDBACK AND REINFORCEMENT

GENERALISATION GENERALISATION

Zusammenfassung

• Peer Learning bietet manigfaltige Potentiale.

• Um diese Potentiale nutzen zu können, gilt es eine effektive Peer Learning-Umgebung zu konzeptualisieren und zu gestalten.

• Diese Umgebungen sind dem Zweck entsprechend zu gestalten. Es gibt keine Ideallösung, welche alle Zwecke adressiert.

• Im Rahmen des Gestaltungsprozesses stellen theoretische Modelle und Gestaltungskriterien eine wertvolle Hilfe dar.



Literatur

Topping, K. J. (2007):Trends in Peer Learning. In: Educational Psychology, 25 (6). Pp. 631-645.

Topping, K. J./ Ehly, S. W. (2001): Peer assisted learning.