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Patientenorientierung aus Sicht der Versorgungsforschung Versorgungsqualität, Patientensicherheit und Digitalisierung Dr. Andreas Meusch Direktor des Wissenschaftlichen Instituts der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen Frankfurt, 6. September 2017

Patientenorientierung aus Sicht der Versorgungsforschung

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Page 1: Patientenorientierung aus Sicht der Versorgungsforschung

Patientenorientierung aus Sicht

der Versorgungsforschung

Versorgungsqualität, Patientensicherheit und

Digitalisierung

Dr. Andreas Meusch

Direktor des Wissenschaftlichen Instituts der TK

für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen

Frankfurt, 6. September 2017

Page 2: Patientenorientierung aus Sicht der Versorgungsforschung

Gliederung

• Digitalisierung als Megatrend

• Mehr Patientenorientierung wagen

• Wissensexplosion und ihre Chancen

• Thesen zu Versorgungsforschung und

Patientenorientierung am Vorabend der digitalen

Revolution

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Digitalisierung als dominierender Treiber der Veränderung

Don‘t fight the current!

Rip currants are powerful currents of water moving away from shore.

Tey can sweep even the strongest swimmer out to sea.

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Quelle: Sea Rescue South Africa, Plettenberg Bay

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Versorgung der Zukunft: Mehr Patientenorientierung wagen

Patienten Digitalisierung

Versorgungs-

qualität

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Page 5: Patientenorientierung aus Sicht der Versorgungsforschung

Die Rolle des Patienten wird gestärkt

These:

Durch die Digitalisierung wird das 21. Jahrhundert

das Jahrhundert der Patienten.

Patiens:

Leidend, gelduldig, ertragendPatient im 21. Jh.:

Mündig, aufgeklärt, in

Entscheidungen einbezogen

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Die elektronische Gesundheitsakte als wichtiger Schritt

in der Digitalisierung des Gesundheitssystems

• Sie soll eine orts- und zeitunabhängige Verfügbarkeit von Gesundheits- und

Krankheitsdaten für den Versicherten ermöglichen.

• Sie hält medizinische Daten (z.B. Krankenhausbefunde, Röntgenbilder, verordnete

Arzneimittel) sicher und gebündelt bereit.

Nutzen für Patienten & Leistungserbringer:

• Seine Gesundheitsdaten werden für den Versicherten gebündelt vorgehalten.

• Die kluge Nutzung von Daten verbessert die Versorgung.

• Auch die Forschung kann profitieren.

• Sie entlastet die Leistungserbringer.

Wichtig:

• Die Nutzung ist für den Versicherten freiwillig.

• Der Versicherte allein ist Herr seiner Daten.

• Es gelten die Standards des deutschen Datenschutzrechts.

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Ärzte bekommen mehr Zeit für das Wesentliche

• Expertensysteme werden Standard: In zehn Jahren wird

es ein Diagnose- oder Behandlungsfehler sein, wenn ein

Arzt kein Expertensystem genutzt hat.

• Tendenz: weniger Mustererkennung durch den Arzt selbst,

mehr Mittler und Kommunikator

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Kommunikationsforschung wird Teil der

Versorgungsforschung

„Die Herausforderung beim Aufbau einer qualitätsgesicherten

Gesundheitsversorgung besteht im Abbau und in der Beseitigung einer

mangelhaften und fehlenden Informationsvermittlung zwischen Arzt und Patient“

Gigerenzer G, Muir Gray (2013): Bessere Ärzte, bessere Patienten, bessere Medizin. Aufbruch in ein

transparentes Gesundheitswesen

Stimmt das?

Kommunikation ist mehr als Informationsvermittlung!

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Page 9: Patientenorientierung aus Sicht der Versorgungsforschung

Versorgungsforschung wird einen Beitrag zur

Verbesserung der Patientenorientierung leisten

Wie?

• Viele Patienten wollen in Therapieentscheidungen einbezogen werden, dies

kann systematisch nur gelingen, wenn die Versorgungsforschung dafür das

Handwerkszeug (tools) zur Verfügung stellt.

• Versorgungsforschung ist notwendig zur Bewertung von Informationen im

Netz.

• ‚Pay for performance‘ und ‚patient oriented outcomes‘ setzen Messmethoden

voraus, die die Versorgungsforschung entwickeln muss.

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Herausforderung für die Versorgungsforschung

sauberes

Wasser

saubere

Informationen

Die Menschen, insbesondere Patienten und Medizinberufe brauchen

saubere, d.h. keine durch wirtschaftliche Interessen verzerrte, sondern

verständliche und hinsichtlich ihrer Quellen transparente Informationen,

um daraus Entscheidungen ableiten zu können.

19. Jahrhundert 21. Jahrhundert

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Beispiel für systematische Versorgungsverbesserung

mit Methoden der Versorgungsforschung

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Page 12: Patientenorientierung aus Sicht der Versorgungsforschung

7 Thesen zu Patientenorientierung und

Versorgungsforschung - am Vorabend der digitalen

Revolution

• Die Digitalisierung ist das Mega-Thema des 21. Jahrhunderts.

• Sie wird die Patientenorientierung des Gesundheitssystems fördern.

• Die Player (Ärzte, Kassen, Forscher) werden von diesem Trend getrieben.

• Die Versorgungsforschung wird den Patienten in den Mittelpunkt stellen oder

sie wird zu einem akademischen Glasperlenspiel.

• Kommunikationsforschung wird Teil der Versorgungsforschung.

• Digitale Endgeräte verändern/verbessern Adhärenz. Dies muss Gegenstand

der Versorgungsforschung werden.

• Der Datenschutz, wie er in Deutschland derzeit betrieben wird, dient nicht

immer den Patienten und behindert z.T. die Verbesserung der Versorgung.

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