Upload
hoanganh
View
219
Download
1
Embed Size (px)
Citation preview
Arbeitszeitstudien
im Garten- und Landschaftsbau
Neithard Rumpf
Dipl.Ing. (FH) Landschaftsbau und Freiraumplanung
REFA
© Neithard Rumpf 2007
1
Einleitung
1 Einleitung
Inhaltsverzeichnis und weitere Verzeichnisse befinden sich am Ende
Arbeitszeitstudien nehmen in den Arbeitswissenschaften einen breiten Raum ein. Um in einem
überschaubaren Rahmen Ergebnisse vermitteln zu können, sind die Arbeitszeitstudien, die als
Grundlage der vorliegenden Arbeit erstellt wurden, auf die Instandhaltung von Grünanlagen (Defi-
nition unter 2.1) beschränkt.
Das System der Arbeitszeitstudien soll verständlich dargestellt und als Unterstützung der her-
kömmlichen Arbeitsorganisation verstanden werden.
Arbeitszeitstudien untersuchen und analysieren Produktionsabläufe mit dem Ziel der Optimierung
bzw. Rationalisierung. Der Mensch wird in dieses System als maßgeblicher Faktor unter Berück-
sichtigung seiner Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft eingebunden.
Der REFA-Verband hat sich frühzeitig mit der Thematik auseinandergesetzt. Bereits 1924 wurde
der „Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung“ mit dem Namen REFA gegründet. Der Name
„REFA“ wurde mit dem Zusatz „Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e.V.“ beibe-
halten.
1.1 Zusammenfassung
Im Rahmen dieser Arbeit werden Arbeitszeiten unterschiedlichster Arbeitsaufgaben in 4 Unter-
nehmen und einem kommunalen Betrieb gemessen. Die Aufgaben werden aus einem Quer-
schnitt der Instandhaltungsarbeiten auf Grünanlagen und angrenzender Bereiche so ausgewählt,
dass eine Aussage zu dem Thema getroffen werden kann. Die Ergebnisse werden in einer Micro-
soft Excel-Lösung ausgewertet, eine Microsoft Access-Lösung wird vorgestellt.
Die Ist-Analyse aus einem Extrakt von Submissionsergbnissen der Jahre 1990 bis 2005 und der
Beschreibung der Konkurse von 3 Unternehmen aus der Branche hat aufgezeigt, dass sich ge-
genwärtig die Differenzen in den Angebotspreisen im Cent-Bereich bewegen. Aufträge sind viel-
fach nur über Kosteneinsparungen im Rahmen von Rationalisierungen zu akquirieren. Arbeitszeit-
studien schaffen Vorraussetzungen, vorhandene Ressourcen offen zulegen und zu nutzen.
Die in dieser Arbeit vorgestellten Verfahren und die durchgeführten Arbeitszeitstudien haben zu ei-
ner eindeutigen Aussage geführt. In den Unternehmen entstehen durch Organisationsmängel, ei-
ner falschen Beurteilung der Leistungsfähigkeit und der Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter so-
wie mangelnder Selbstkritik erhebliche Verluste (und auch Reibungsverluste).
2
Einleitung
Gegenüber dem kommunalen Betrieb, in dem die Arbeiten vorwiegend im jährlichen Rhythmus
wiederkehrend und organisiert ablaufen, ist die Abwicklung der Arbeiten in den Unternehmen auf-
tragsabhängig ruhig und unschlüssig bis hektisch mit organisatorischen Problemen.
Besonders gravierend ist das Beispiel der Wegerneuerung (Kapitel 6.3.4/ Anlage 1.12) mit einem
nachweislich erheblichen finanziellen Verlust innerhalb eines kurzen Zeitraumes durch organisato-
rische Mängel. Das betreffende Unternehmen wurde darauf angesprochen, zeigte aber wenig In-
teresse an dem Ergebnis. Es wurde damit begründet, dass alles einkalkuliert ist.
Demgegenüber wurde das Thema von dem kleineren Unternehmen mit einer geringeren Auftrags-
decke wie auch vom kommunalen Betrieb, hier natürlich ein anderer Hintergrund, mit großem In-
teresse verfolgt.
Das Ergebnis der Auswertungen der Fallstudien in dieser Arbeit ist in zweierlei Hinsicht überra-
schend:
1. Da es sich um reale Zahlen handelt, ist zu vermuten, dass noch beträchtliche Potentiale in den
Betrieben brach liegen.
2. Trotz realer Zahlen, die nicht manipuliert sind, empfanden von 9 Firmeninhabern, die mit dem
Thema konfrontiert wurden, es 7 als zu abstrakt und uninteressant. Ein Inhaber bemerkte, dass
er schon immer nach diesem Schema organisiert, ein anderer hat es nach den hier vorgestell-
ten Zeitaufnahmen in sein Organisationsschema eingebunden.
Arbeitszeitstudien können nicht isoliert betrachtet werden; sie sind als ein Hilfsmittel der Arbeits-
vorbereitung in den betrieblichen Ablauf einzubinden. Aus den hier gewonnenen Erfahrungen wird
deutlich, dass ein organisiertes und rationell handelndes Unternehmen grundsätzlich größere
Chancen am Markt hat. Darunter ist auch zu verstehen, dass nicht um jeden Preis anzubieten ist.
Arbeitszeitstudien können behilflich sein, die Grenzen zu erkennen und zu verändern. Die Ergeb-
nisse sind eindeutig in Richtung Chancen; die Risiken, die daraus erwachsen, bestehen allenfalls
darin, dass die gewonnenen Daten exakte Zahlen liefern, die nur über die Organisation und die
Motivation der Mitarbeiter zu verändern sind. Eine willkürliche Manipulation der Zahlen unter dem
Druck anderer Bieter führt kurzfristig zu einem unrentablen Betriebsergebnis.
1.2 Zielsetzung/Erwartung
Als Ergebnis der folgenden Arbeitszeitstudien soll eine Aussage zur Durchführbarkeit von Zeitaus-
wertungen unterschiedlichster Aufgaben aus dem Bereich der Instandhaltung von Grünanlagen
auf Grundlage des vom Verband für Arbeitsstudien entwickelten Systems der Arbeitszeitstudien
getroffen werden. Es wird eine Anzahl von Messungen erstellt, die den Ablauf erklären.
3
Einleitung
Der Kalkulator soll in der Lage sein, anhand dieses Datenmaterials und weiterer Messungen eine
aufgabengerechte Kalkulation zu erstellen.
Der Unternehmer soll mit den Auswertungen ein Hilfsmittel zur Verfügung bekommen, die perso-
nen- und maschinenabhängige Produktivität seines Unternehmens einschätzen zu können, die
Mitarbeiter entsprechend ihren Fähigkeiten einzusetzen und eine unternehmensgerechte Geräte-
und Personalplanung mit dem damit verbundenen Zeitmanagement zu realisieren. Durch transpa-
rente Abläufe soll die Rentabilität gesichert oder gesteigert werden und neben den eigenen An-
sprüchen der Arbeitsplatz der Mitarbeiter erhalten bleiben.
Nicht erwartet werden darf, dass alle Aspekte in einer befriedigenden Tiefe beschrieben werden.
1.3 Methodischer Ansatz
Die für die Arbeitszeitstudien dieser Arbeit erforderlichen Grundlagen werden anhand eigener Un-
terlagen und Ausarbeitungen sowie der REFA- und anderer Fachliteratur dargestellt.
Die Risiken und Chancen, die sich aus Arbeitszeitstudien ergeben, werden in der Ist-Analyse an-
hand der Auswertung von Submissionsergebnissen begründet.
Aus dem angesprochenen Themenbereich werden Arbeitszeitstudien in verschiedenen Firmen un-
terschiedlicher Struktur sowie in einem kommunalen Eigenbetrieb aufgenommen, Zeitmessungen
geplant und auch zufällig festgelegt. Dadurch soll erreicht werden, dass aussagekräftige aber
auch weniger attraktive Messungen anfallen.
Die Daten werden als Sollzeit ausgegeben. An Beispielen wird die Konsequenz von Veränderun-
gen der beeinflussbaren Zeiten in Bezug auf das Ergebnis der Auswertung dargestellt.
Für die Zeitmessungen stehen 3 Systeme zur Verfügung
• mechanische Stoppuhr
• Palm Pocket-PC/Ortim-Software
• Windows Pocket-PC/Stop Time -Software
Im Verlauf der Messungen soll das sinnvollste System ermittelt und eingesetzt werden. Für die
Auswertung der Daten wird eine Access- und eine Excel-Lösung entwickelt und die für diese Ar-
beit zweckmäßige Lösung hinsichtlich Transparenz und Bedienung verwendet.
4
Instandhaltung von Grünanlagen
2 Instandhaltung von Grünanlagen
2.1 Begriffliche Definition „Grünanlagen“
Der Begriff „Grünanlage“ wird hier als ein Objekt definiert, dass in irgendeiner Weise von dem Be-
rufsbild1 des Garten- und Landschaftsbaus wie hier beschrieben, berührt wird:
„Der Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) gehört zum Dienstleistungsbereich des Gartenbaus.Der GaLaBau produziert keine Pflanzen, sondern arbeitet an und mit ihr. Neben der Pflanzenver-wendung, gehört das Herstellen von Bauwerken in Außenanlagen, wie Mauern, Treppen und Tei-che sowie das Herstellen von befestigten Flächen und die Durchführung von Erdarbeiten zu denHaupttätigkeiten des Landschaftsgärtners. Hauptarbeitsfelder sind die Neu- und Umgestaltungvon Privatgärten sowie Begrün(ung)en in Industrie und in öffentlichen Bereichen. Spezialgebietesind Dach-, Innenraum- und Fassadenbegrünungen sowie Anlage und Pflege von Spiel- undSportstätten.
Die Ausbildung des Landschaftsgärtners ist vielseitig und anspruchsvoll. Außer einem ausgezeich-netem Pflanzen- und Pflanzenverwendungswissen, sind Baustoffkunde und Bautechnik Inhalte.“
Es kann also sowohl ein Hausgarten, als auch das Straßenbegleitgrün, ein Parkplatz, der in ein
begrüntes Umfeld eingebettet ist oder das Sozialgrün einer Wohnanlage sein.
2.2 Begriffliche Definition „Instandhaltung“
Grünanlagen werden „gepflegt“, aber selten „instandgehalten“. Die Zuordnung zu einem der Be-
griffe ist aber von grundsätzlicher Bedeutung und soll hier ausführlich begründet werden.
Die „Pflege“ von Grünanlagen wird in dieser Definition der Instandhaltung und damit der VOB
(Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen) zugeordnet. Dies resultiert aus dem Umstand,
dass entsprechend der DIN-Normen eine Grünfläche als bauliche Anlage hergestellt wird, die
einen Instandhaltungsaufwand zur Beibehaltung des Sollzustands erfordert.
Dem gegenüber würde z.B. die Beseitigung von Schnee und Eis oder Pflegeleistungen auf dem
Reinigungssektor der VOL (Verdingungsordnung Lieferungen und Leistungen) unterliegen.
In den Verwaltungsvorschriften (VOS) der FHH Hamburg (FHH – richtig FH Hamburg, FHH zur
Unterscheidung zu FH = Fachhochschule ) werden grundsätzliche Teile der VOB/ VOL wiederge-
geben, aus denen der Bezug der Landschaftsbauarbeiten zur VOB (Vergabe- und Vertragsord-
nung für Bauleistungen) hergeleitet wird: VOB A § 1, erster Spiegelstrich „Bauleistungen sind Ar-
beiten jeder Art, durch die eine bauliche Anlage hergestellt, instand gehalten, geändert oder besei-
tigt wird“2, VOB C, 1 Geltungsbereich 1.1 „Die ATV „Landschaftsbauarbeiten“ – DIN 18320 – gilt
für – vegetationstechnische Bau, Pflege- und Instandhaltungsarbeiten – ingenieurbiologische Si-
1 http://www.gabot.de/dehne/themen/berufswege/#gala Ausbildungsschwerpunkt
2 Verwaltungsvorschriften der FHH Hamburg, VOS Band 2 B IX 2
5
Instandhaltung von Grünanlagen
cherungsbauweisen – Schutzmaßnahmen für Bäume, Pflanzenbestände und Vegetationsflä-
chen“.1
Der Maßstab der Instandhaltung ist in der DIN 310512 definiert und grenzt die unterschiedlichen
Instandhaltungssequenzen ab. Auch wenn die DIN 31051 den technischen Bereich beinhaltet, ist
sie inhaltlich ohne Einschränkung auf das Aufgabenspektrum Garten- und Landschaftsbau zu
übernehmen. Dies lässt sich auch insoweit mit der Einbindung des Garten- und Landschaftsbaus
in das „Facility Management“, dem (Grundstücks-) Gebäudemanagement, begründen; der Bergriff
„von technischen Mitteln“ aus der DIN wird deshalb in Klammern gesetzt, beibehalten.
Instandhaltung
regelt nach DIN 31051 alle "Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung des Soll-Zustan-des sowie zur Feststellung und Beurteilung des Ist-Zustandes (von technischen Mitteln) einesSystems" und ist hierarchisch geordnet:
• Wartung - umfasst alle Maßnahmen zur Bewahrung des Soll-Zustandes (von technischen Mit-
teln) eines Systems.
• Inspektion - umfasst Maßnahmen zur Beurteilung des Ist-Zustandes (von technischen Mitteln
eines Systems).
• Instandsetzung - umfasst Maßnahmen zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes (von techni-
schen Mitteln eines Systems).
Die Instandhaltung gliedert sich in 2 Hauptgruppen:
• Planbare, vorbeugende Instandhaltung - umfasst alle Maßnahmen, um eine Anlage im festzule-
genden Soll-Zustand zu erhalten
• Nicht planbare, korrektive Instandhaltung - infolge eines Versagens einer Komponente umfasst
alle Maßnahmen zur Wiederherstellung des Soll-Zustandes.
Störung im Sinne der Instandhaltung ist die unbeabsichtigte Unterbrechung (oder bereits auch
schon Beeinträchtigung) der Funktionserfüllung einer Betrachtungseinheit.
Schaden im Sinne der Instandhaltung als Zustand einer Betrachtungseinheit ist das Unterschrei-
ten eines bestimmten Grenzwertes des Abnutzungsvorrats, der eine im Hinblick auf die verwen-
dungsunzulässige Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit bedingt (Beispiel: die dynamische
Schicht bzw. der Rasen eines Fußballplatzes ist teilweise zerstört und kann zu Verletzungen füh-
ren).
1 Verwaltungsvorschriften der FHH Hamburg, VOS Band 2 B IX 12 DIN 31051 (01/85) Instandhaltung; Begriffe und Maßnahmen. Beuth Verlag, Berlin 1985
6
REFA-Grundlagen
3 REFA-Grundlagen
3.1 REFA-Konzeption im Garten- und LandschaftsbauDer Gedanke, der dem REFA zugrunde liegt, ist die Optimierung der industriellen Fertigung mittels
der Erfassung von Planungsdaten, die die Produktionsabläufe transparent und steuerbar umset-
zen und Kostenstrukturen erfassen lassen.
Durch die Standardisierung von Arbeitsabläufen außerhalb der industriellen Fertigung wurden Ar-
beitszeitstudien auch für bis dahin untypische Arbeitsaufgaben2 interessant - wie zum Beispiel:
• Deutscher Hochschulverband - Presseinformation - Nr. 1/2004 Bonn ...
„Mehrere Arbeitszeitstudien hätten den Nachweis erbracht, dass Professoren durchschnittlichweit über 50 Wochenstunden arbeiteten.“www.hochschulverband.de/ cms/fileadmin/pdf/pm/pm1-2004.pdf
• Ekkehard von Bodelschwingh, Alexander Höldrich und Wilfried Sommer, Freising„Neue Möglichkeiten im Bereich forstlicher Zeitstudien - PDA statt Stoppuhr„ AFZ- Der Wald/2003
Dies bezieht sich auch auf die vielfältigen Arbeitsaufgaben im Garten- und Landschaftsbau. Es sei
hier nur das Pflastern großer Flächen mit dem Einsatz von Verlegemaschinen erwähnt, das durch
palettengestapelte Verbundsteine einen industriellen Charakter bekommen hat.
Für die oft als nicht oder nur punktuell planbar argumentierte Instandhaltung von Außenanlagen
nehmen Arbeitszeitstudien an Bedeutung zu. Eine besondere Gewichtung liegt dabei auf dem „Fa-
cility-Management“ als ein zukunftsorientiertes Aufgabenspektrum für den Garten- und Land-
schaftsbau.
„Als „Facility-Management“ (FM) wird die Planung, Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäu-
den, Anlagen und Einrichtungen (facilities) verstanden. Dies kann sowohl unternehmensintern(über eine entsprechende Abteilung) als auch über externe Anbieter erfolgen. Entgegen der häufiganzutreffenden Meinung, es handele sich bei Facility-Management um Hausmeister- oder Haus-verwaltungstätigkeiten, geht es um die professionelle Abwicklung von Sekundärprozessen. Dabeisind Sekundärprozesse Prozesse, die nicht in das Kerngeschäft einer Organisation fallen, sondern
dieses unterstützen.“3
Dies geht einher mit einer neu definierten Instandhaltungsphilosophie, dem Angebot der bildhaften
Darstellung von Leistungsstandards (Service Level Agreements - z.B. Grünwert AG oder Hamburg
Port Authority). Arbeitszeitstudien können hier die Grundlage für eine kostengerechte Leistungser-
bringung schaffen.
2 Bokranz/Landau „Einführung in die Arbeitswissenschaft“ Kapitel 1 Abs. 5.3, Ulmer 1991
3 http://de.wikipedia.org/wiki/Facility_Management
7
REFA-Grundlagen
Damit fließen Arbeitszeitstudien praktisch in alle Produktionsbereiche als Werkzeug der Vor- und
Nachkalkulation, Rationalisierung der Arbeitsabläufe, Lohndifferenzierung und Personalplanung
ein.
Die hier vorgestellten Systeme und Zeitaufnahmen werden ausschließlich auf den Menschen be-
zogen. Eine Ausweitung auf Betriebsmittel mit entsprechenden Belegungs-und Rüstzeiten sprengt
den Rahmen dieser Arbeit, ist aber prinzipiell analog zum Menschen zu sehen. Auch sind die Zei-
ten der Betriebsmittel für die Instandhaltung von Grünanlagen von untergeordneter Bedeutung.
Aus den unter Kap. 7 ausgewerteten Zeitaufnahmen lassen sich bei Bedarf Werte für Großma-
schinen (Hubsteiger, Großflächenmäher) ableiten.
3.2 Voraussetzung von Zeitaufnahmen
Die Aufnahme von Arbeitszeitstudien haben Veränderungen in der Ablauforganisation zur Folge,
die Arbeitnehmerrechte betreffen und das Tarifrecht berühren.
Zeitaufnahmen erfordern deshalb Vorbereitungen, die nach Betriebsform und Art der Ausführung
unterschiedliche Bedingungen erfüllen müssen; sie bedürfen einer intensiven Auseinandersetzung
mit den betroffenen Mitarbeitern und ggfs. dem Betriebsrat, damit Zweck, Ziel und Verfahren deut-
lich werden (BetrVG § 87 Abs. 1 Nr.6 Mitbestimmungsrechte).
Genauso wichtig ist die Information über den Umgang mit den gewonnenen Daten, da nur so die
Mitarbeit der Beteiligten zu sichern ist und Fehlinterpretationen aus den Daten vermindert werden.
Das Ergebnis der Gespräche ist in einer Betriebsvereinbarung zusammenzufassen, in der der Gel-
tungsbereich zu definieren ist:
• Betriebsbereiche, Betriebsstätten und betroffene Personen
• den Datenschutz sicherstellen:
persönliche Daten gemäß Datenschutzgesetz behandeln
• die Messgeräte bestimmen und/oder ausschließen
• Auswertungsprogramm/me bestimmen und/oder ausschließen und die Programmeinstellungen
festlegen
• die Dokumentation der Datenerfassung, der Daten, der Reproduzierbarkeit sowie Protokolle
der Urdaten und der Korrekturdaten regeln
• Verwendungszwecke beschreiben:
Entlohnungszwecke, Planen und Steuern, Vor- und Nachkalkulation, Angebotskalkulation, Kos-
tenkalkulation, Arbeitsplanung
• Methoden der Datenermittlung
8
REFA-Grundlagen
3.3 Betriebsvereinbarung
In einer Betriebsvereinbarung werden die zulässigen Erhebungsmethoden und die damit gekop-
pelten Verwendungszwecke festgelegt.
Betriebsvereinbarung1
Zwischen der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat der Firma .............. wird im Zusamrnenhangmit der Durchführung von Zeitaufnahmen, Multimomentstudien, der Vorgabezeitermittlung sowieder Datenerfassung und Datenermittlung folgende Vereinbarung getroffen:1. GrundlageGrundlage für die Durchführung von Zeitaufnahmen und Multimomentstudien bildet das Lohnrah-menabkommen für die Arbeiter NRW, speziell der § 11, der Vorgehensweise und Verfahrensord-nung bestimmt.2. Methode, Datenermittlung und DatenerfassungDie Datensammlungen werden nach der allgemein anerkannten REFA Methodenlehre durchge-führt.Die Daten werden ermittelt durch: Multimomentaufnahmen, Zeitaufnahmen, Zusammensetzverfah-ren, Planzeiten, Rechnen, statistische Methoden, Vergleichen, detailliertes und methodischesSchätzenDie Datenerfassungen werden durchgeführt mit- Zeitmess- und Erfassungsgeräten- Betriebsstundenzählern- Betriebszählern- Datenerfassungsgeräten (BDE).Die DRIGUS-Programme MEZA, PLAZET und MULTI werden für die Datenauswertungen einge-setzt.3. Datenschutz: Die persönlichen Daten werden im Sinne des Datenschutzgesetzes geschützt.4. Die Daten sind für folgende Verwendungszwecke bestimmt:• Planung: Vorkalkulation, Vergleich von Arbeitsverfahren und -methoden, Bedarfs- und Kapazi-
tätsplanung• Steuerung: Terminsteuerung, Maschinenbelegung, Materialdisposition
• Kontrolle: Nachkalkulation, Kennzahlen
• Entlohnung : Akkord, Prämie5. SchlussbestimmungenEinzelne Bestandteile dieser Betriebsvereinbarung können, soweit erforderlich, durch ergänzendeBetriebsvereinbarungen ersetzt werden.InkrafttretenDiese Betriebsvereinbarung tritt am .........,...... in Kraft. Sie kann mit einer Frist von 3 Monatenzum Monatsende gekündigt werden, erstmals am ............. zum ..................
Die Geschäftsleitung - Der Betriebsrat
1 http://www.drigus.de/support/sonstige.htm/ Unternehmen für Arbeitszeitstudien
9
REFA-Grundlagen
3.4 Methodik der Datenermittlung
Die Datenermittlung/Zeitaufnahme ist ein in sich verzahntes System. Das folgende Schema zeigt
Zusammenhänge und Differenzierungen der verschiedenen methodischen Verfahren1.
Die unter Abschnitt 7 ausgewerteten Zeitmessungen werden Nach der analytisch-experimentellen
Methode mit der manuellen Zeitmessung erstellt., d.h. messen der Zeiten mit z.B. einer Stoppuhr
und Fremd- oder Selbstaufschreibung.
Die sequenzanalytischen Modelle/Verfahren basieren auf den Daten der statistischen Zeitmodel-
le. Die Daten, die durch messen, schätzen und aufschreiben ermittelt wurden, können über die
Modelle „Vergleichen und Schätzen“ und „Zusammensetzen“ zu anderen oder neuen Arbeitsauf-
gaben, für die keine Kalkulationsdaten vorliegen, in den Kalkulationsablauf eingebunden werden.
Diese Daten werden als Planzeiten der Arbeitsvorbereitung zur Verfügung gestellt.
1 Grafik eigene Darstellung, verändert nach ©Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft, RWTH Aachen
(2003)
10
Abb. 1: Zeitdatenerfassung
Zeitdatenerfassung analytisch-experim entelle M ethoden
analytisch-rechnerische M ethoden
Durch Selbstaufschreibung
durch Arbeitsperson
-Tätigkeitsliste mit Anga-be der Dauer undHäufigkeit der Vor-kommnisse (z.B. Büro-arbeit)
- durch Arbeitsmittel- m it Hilfe von Geräten (z.B.
Computerlogfiles)
durch Fremdaufschreibung
manuelle Zeiterfassung
- Stoppuhr- REFA Verfahren
Zeiterfassung mit Hilfestatistischer Verfahren
- Multimoment Häufigkeits verfahren (MMH)- Multimoment Zeitmessver- fahren (MMZ)- Interview Verfahren
durch Vergleichen undSchätzen
Vergleich des Arbeitsablaufes,für den die Zeit zu ermitteln ist,m it ähnlichen Arbeiten, für dieZeiten vorliegen
beim Schätzen wird dieSoll-Zeit für den Arbeits-ablauf aus der Erinne-rung oder Erfahrungenbestimmt (vergleichen-Schätzen )
Durch Zusammensetzen
Systeme vorbestimmter Zeiten- W ork Factor (W F)- Methods Time -- Measurement (MIM)- Planzeiten (auch Zeitnorm, Ritchtzeit oder Zeitrichtwert genannt)- Planzeitkatalog- Nomogramm
durch Berechnen vonProzesszeiten
- nach Formel (z.B. fürDrehen)
- nach Nomogramm mitquantitativen Informati-onsverarbeitungsmo-dellen, bspw. GOMS
- mit biomechanischen und geometrischen Modellen
(CAD MenschModell)
statistische Zeitmodelle
sequenzanalytische Zeitmodelle
REFA-Grundlagen
3.5 Systematik der Zeitaufnahmen
Die Aufnahme der Zeiten gliedert sich nach den Zwangspunkten, die durch das Einwirken der Pro-
duktionsfaktoren in den Zeitablauf der Herstellung eines Produktes (= Arbeitsaufgabe) im Arbeits-
system entstehen1.
Auf dem Markt haben sich außer REFA weitere Arbeitszeitstudiensysteme mit dem Ziel etabliert,
Arbeitssysteme transparent und steuerbar auszuwerten.
Die folgenden Verfahren sind exemplarisch für eine Reihe ähnlicher Produkte :
● Systeme vorbestimmter Zeiten (SVZ)
Übergeordneter Begriff für Systeme, die die vom Menschen beeinflussbaren Bewegungsab-
läufe zeitlich erfassen, optimieren und Sollzeiten entwickeln.
Die Systeme Vorbestimmter Zeiten werden in der Regel vorrangig in der feinmechanischen
Fertigungsindustrie genutzt. Für den Garten- und Landschaftsbau kommt diesem System inso-
weit Bedeutung zu, dass die Ergebnisse der analytisch-experimentellen Methode in der analy-
tisch-rechnerischen Methode als Planzeiten umgesetzt werden können.
● Methods Time Measurement (MTM/SVZ)
Das MTM-Verfahren zergliedert die voll-beeinflussbaren Arbeitsabläufe, also die maschinenun-
abhängige menschliche Tätigkeit, in Mikroarbeitsschritte und unterscheidet sich dadurch zu
REFA. MTM wird in der Instandhaltung, in der Verwaltung oder im Dienstleistungsbereich ein-
gesetzt.
1 Grafik eigene Darstellung nach Bokranz/Landau „Einführung in die Arbeitswissenschaft“ S. 31, Ulmer
1991
11
Abb. 2: Schema Arbeitssystem (Determinanten)
ArbeitsaufgabeR asen m ähen
U mge-bungseinflüsse
M ensch- Landschaftsgärtner
A rbeitsm ittel-R asenm äher
A rbeitsgegenstände/R asenE ingabe: Inform ationM aterial E nergie
Ausgabe: Inform ationArbeitsergebnis: Rasengemäht
REFA-Grundlagen
Durch die Einschränkung auf die für den Arbeitsablauf erforderlichen Bewegungen im Mikrobe-
reich ist dieses Verfahren für den Garten- und Landschaftsbau mit einem hohen Maschinenein-
satz nicht geeignet.
● Work Factor System (WF/SVZ)
WF ist vorrangig im US-Amerikanischen Einflussbereich zu finden. Bei diesem System werden
die Vorgabezeiten aus überbetrieblich ermittelten Normalzeiten abgeleitet. Das bedeutet, dass
die betriebsinternen Arbeitsabläufe, die den Leistungsgrad wesentlich beeinflussen, nicht mehr
berücksichtigt werden.
Es ist nicht auszuschließen, dass in noch nicht absehbarer Zeit bei steigendem Kostendruck auch
Ansätze von Work Factor System im Garten- und Landschaftsbau Anwendung finden.
Die Unterscheidung der verschiedenen Systeme liegt vorrangig in der Bewertung der Bewegungs-
abläufe des Menschen im Umgang mit der Maschine, denn Arbeitszeitstudien wurden aus der in-
dustriellen Fertigung heraus entwickelt.
Grundlage der REFA - Arbeitszeitstudien ist das „REFA-Standardprogramm Datenermittlung“1,
das das gesamte System von der Datenermittlung bis zur Datenverarbeitung darstellt (verkürzt):
• Verwendungszweck festlegen
• Arbeitssystem beschreiben
• Bezugsmengen, Einflussgrößen
• Erfassen, Auswerten von Ist-Zeiten
• Bestimmen von Soll-Zeiten
• Planzeiten erarbeiten
• Grundzeiten ermitteln
• Zuschläge addieren
• Soll-Zeiten verwenden
Arbeitszeitstudien nach REFA haben in den vergangenen 10 bis 15 Jahren in der Industrie an Be-
deutung verloren. Das REFA-System erfasst im Prinzip die gesamte Ablauforganisation eines Un-
ternehmens und gerät damit in Konflikt zu anderen, zielorientiert ausgerichteten und hoch qualifi-
ziert besetzten Organisationen der Unternehmensberatung. Die konkurrierenden Systeme zu
REFA haben sich weitestgehend auf den reinen Arbeits-/Produktionsprozess konzentriert und be-
rühren den Bereich der Ablauforganisation außerhalb der Fertigung lediglich nur soweit, wie es für
das Verfahren erforderlich ist. Diese Systeme sind aber nur eingeschränkt für die große Masse
des Klein- und des unteren Mittelstands anwendbar. Hier erfüllt REFA eine wichtige und zuneh-
mend attraktiver werdende Funktion in der Produktion und auch in der Betriebsorganisation (nach
Telefonat mit dem REFA-Verband e.V. Hamburg, verkürzt und interpretiert).
1 REFA Methoden der Arbeitslehre Bd. 1 Kap 1 S. 11, Bild 1
12
REFA-Grundlagen
3.6 Zeitaufnahmemethoden nach REFA
Der Verwendungszweck der aufzunehmenden Daten entscheidet letztendlich über das zu verwen-
dende Zeitaufnahmeverfahren, der Bewertung und Zuordnung der Ablaufarten. Es kann zweckmä-
ßig sein, die Verfahren flexibel, nebeneinader oder kombiniert zu verwenden. Deshalb kann das
konkrete Verfahren erst mit der vereinbarten Verwendung der Daten bestimmt werden.
Die Arbeitszeit setzt sich aus den Ablaufarten1 zusammen. Aus der Summe der jeweiligen Ablauf-
arten entstehen Zeitarten, die in der Summe als Ergebnis die Arbeitszeit (täglich, wöchentlich
usw.), die Zeit je Arbeitsaufgabe oder die Zeit je Einheit auswerfen.
Exemplarisches wird das Befüllen der Karre mit den unter Kapitel 6.3.3 und 1.11 der Anlage (Plat-
tenweg aufnehmen) beschriebenen Ablauf gegliedert. Aufgabe ist es u. a., Sand zum Pflasterbett
zu bringen.
Ablaufarten (auf den Menschen bezogen
1. Der Mitarbeiter füllt die Karre mit Sand = Mensch/Haupttätigkeit ►tMH
2. Da gerade ein Fußgänger den Weg entlang geht, muss der Mitarbeiter warten = Mensch/ab-
laufbedingtes Unterbrechen ►tMA
3. Der Mitarbeiter schiebt die Karre 18 m zum Wegkoffer = Mensch/Haupttätigkeit ►tMH
1 Grafik: REFA 1992
13
Abb. 3: Entwicklung der Zeit je Einheit (auf den Menschen bezogen)
Haupttätigkeit
Nebentätigkeit
ablaufbedingtesUnterbrechen d. Tätigkeit
persönlich bedingtesUnterbrechen d. Tätigkeit
tMH
tMN
tMZ
tMA
tMS
tME
tM P
Tätigkeitszeit tt
Wartezeit tw
SachlicheVerteilzeit ts
persönlicheVerteilzeit tp
erholungsbedingtesUnterbrechen d. Tätigkeit
Erholungszeit ter
Verteilzeit tv
Grundzeit tg
störungsbedingtesUnterbrechen d. Tätigkeit
zusätzliche Tätigkeit
Zeit je Einheit te
Ablaufarten Gliederung der Zeitarten
REFA-Grundlagen
4. Vor dem Abkippen muss der Mitarbeiter Platten wegräumen, die im Weg liegen = Mensch/Ne-
bentätigkeit ►tMN
5. Die Kundin bietet dem Mitarbeiter ein Getränk an = Mensch/erholungsbedingtes Unterbrechen
►tME6. Der Mitarbeiter telefoniert mit seiner Frau über das neue Auto = Mensch persönlich bedingtes
Unterbrechen ►tMP
7. Der Karre geht die Luft im Reifen aus = Mensch störungsbedingtes Unterbrechen ►tMS
8. Der Mitarbeiter kippt die Karre aus = Mensch/Haupttätigkeit ►tMH
Inwieweit die Tiefe der Gliederung der Abläufe zu messen ist, hängt von der Zielvereinbarung ab:
für das Kalkulationsschema im Garten- und Landschaftsbau ist sicherlich das Vorgangselement
(z.B. „Zum Stativ greifen“) in aller Regel nicht zweckmäßig1.
1 Grafik eigene Darstellung
14
Nr. 1, 3, 8 Nr. 6
Nr. 4 Nr. 5
Nr. 7 Nr. 2
tMH tMP
tM N tME
tMAtM S
Abb. 4: Gliederung der Ablaufstufen
P lan u m
P lä tze /W eg eb au en
B ee tean leg en
N iv e llem en t
A u sp flo ck en
B o d en au f-u n d A b tra g
U n terb auau sfü h re n
O b erb au
K an ten ste in ese tzen
P flan zu n g
A u sn iv e llie rend er H ö h en
E in m esse nd er W eg e
A u f-/A b tra gau sw eisen
A u sk o ffern
Plazie ren d esN iv ellie rge rä tes
P laz ie ren d erF lu ch ts tan g en
F es tp u n k tb es tim m en
R ote und w e iß eP flö ck ebereits te llen
F ein p lan u m
N iv ellie rg erä tau fste l len
G ro b ju s tie ru n g
F ein ju s tie ru n g
S ch ärfee in s te llen
A u srich ten d esN ive llie rge rä tes
F lu c h tstan g ena u fs te lle n
P flö c k ee in sch lag en
Z u m S ta tivg re ifen
T ele b e in eh erau sz ieh e n
T eleb e in efix ie ren
S ta tivau fs te llen
N iv e ll ie rg erä te rg re ifen
N ive llie rge rä tau f S ta tiv se tzen
N iv e llie rg erä tfes tsch ra u b en
E n tsp rech en d enP flo ck g re ifen
H am m er g re ifenP f lock e insch lg .
Teilablauf Ablaufstufe Vorgang Teilvorgang Vorgangsstufe Vorgangs-elem ent
G esam t-ablauf
G arten-an lag e
REFA-Grundlagen
Ist die Ausarbeitung von Planzeiten beabsichtigt, kann eine tiefe hierarchische Aufschlüsselung
der Zeitmessungen (bis Vorgangsstufe) sinnvoll sein. Das bedeutet nicht, dass x-Mal der gleiche
Vorgang zu messen ist; vielmehr bieten sich die Gliederungsebenen bis zur Vorgangsstufe im
Rahmen der Fortschrittszeitmessung als sich wiederholende Zwischenzeit an. Die übergeordnete
Ebene eines Gesamtablaufs kann dagegen bei dem Prinzip der „Standards“ eine Rolle spielen
und ist statistisch interessant.
Aus den Ablaufarten wird die Gliederung der Zeitarten gebildet. Mit der Zeitaufnahme werden Ist-
Zeiten gemessen. Aus der Auswertung der Ist-Zeiten können je nach Zweck Sollzeiten unter-
schiedlicher Aussagekraft entwickelt werden, die z.B. als Planzeiten in die Arbeitsvorbereitung1
einfließen. Aufgabenspezifisch stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.
3.6.1 Zeitaufnahme
Die einfache „Zeitaufnahme“ ist das klassische Instrument der Arbeitszeitstudien und erfolgt durch
die Stoppuhr im weitesten Sinne, also auch durch elektronische Komponenten. Grundlage ist im-
mer die gestoppte Zeit.
Die zu messende Arbeitsaufgabe wird in Ablaufabschnitte gegliedert2:
Ziel ist:
• die Wirkung von Einflussgrößen klar zu erkennen
• Bezugsmengen eindeutig zuordnen zu können
• Daten für Teilprozesse bei der Planung wieder verwenden zu können
1 H. Luczak „Arbeitswissenschaft“ Kap. 23 Abs. 5.1, S. 656, 2. Auflage, Springer Verlag 1998
2 Grafik eigene Darstellung verändert nach REFA-Bundesverband 2003
15
Abb. 5: Ablaufabschnitte am Beispiel Mäharbeiten
Mähen des Rasens Friedrich-Naumann-Allee
zurück
Wenden
Mähgerät stoppen
Mähgerät in Bewegung
Zum Ort fahrenMähgerät vorbereiten Unrat absuchen
Mähwerk einschalten
Mähwerk ablassen
Mäher positionieren
Korb entladen
Voller Korb zu LKW
1 Ablaufabschnitt
3 Ablaufabschnitte
9 Ablaufabschnitte
REFA-Grundlagen
Darüber hinaus können Zeitdaten auch als ein Auswahlkriterium bei der Beschaffung von Maschi-
nen interessant sein. Ergebnisse, die beispielsweise Zeitabläufe des Handlings definieren (wie
schnell kann gewendet werden, wie schnell ermüdet der Maschinenführer), können als Entschei-
dungshilfe herangezogen werden.
Die Daten finden aber vorrangig in der Kostenplanung, der Lohndifferenzierung oder auch in der
Rationalisierung Anwendung. Die Aufnahmen können selbst durchgeführt werden und lassen so
eine kurzfristig planbare, flexible und unkomplizierte Übersicht über die Ablauforganisation zu.
3.6.2 Multimomentaufnahme
Diese Art der Datenaufnahme unterscheidet sich insoweit von der Zeitaufnahme, dass neben ab-
soluten Zeiten auch Zeitarten durch vielfaches Beobachten zusammenhängender oder auch nicht
zusammenhängender Arbeitsabläufe erfasst werden. Das Ergebnis des Multimoment-Häufigkeits-
Zählverfahren (was passiert in diesem Moment) wird in Form eines Striches oder eines Codes ei-
ner Zeitart zugeordnet. 1
Anhand dieser Aufzeichnungen lässt sich z.B. erkennen, wie oft eine Arbeit ablaufbedingt oder
störungsbedingt unterbrochen wurde oder wie oft z.B. eine Maschine in einem bestimmten Zeit-
raum ausfällt bzw. wie oft eine Strebe einer Radladerschaufel bricht und ob ein anderes Produkt
anzschaffen ist. Natürlich ist auch das persönlich bedingte Unterbrechen der Arbeit durch die Mit-
arbeiter
1 Grafik eigene Darstellung
16
Abb. 6: Multi Moment-Verfahren
Multimoment-Verfahren (MM)
Multimoment-Häufigkeits-Zählver-fahren (MMH)
Zählwerte
Multimoment-Zeitmessverfahren
(MMZ)
Messwerte
HäufigkeitswertProzentwert Zeitwert
REFA-Grundlagen
In der Regel werden Multimoment-Aufnahmen im Rahmen von Rundgängen erstellt, die für die
statistische Auswertung zweckausgerichtet beliebig oft und zeitunabhängig wiederholt werden. Die
Auswertung der Multimoment-Aufnahme kann als einfache Information – wie oft wird die Arbeit in-
nerhalb eines definierten Zeitraumes unterbrochen – oder durch aufwendige statistische Verfahren
erfolgen.
Durch die Vielfältigkeit der Instandhaltungsarbeiten im Garten- und Landschaftsbau mit räumli-
chen Trennungen ist eine Multimoment-Aufnahme durch Rundgänge nicht sinnvoll. Als durchführ-
bar hat sich die Aufnahme in Zeitintervallen gezeigt. Das bedeutet, dass in bestimmten Zeitabstän-
den, beispielsweise alle 30 Sekunden, das aktuelle Tätigkeitsmerkmal einer Arbeitsaufgabe er-
fasst wird.
Alternativ können alle Vorgänge durch Zeitaufnahmen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes ge-
messen oder als Code/Strich erfasst werden.
3.6.3 Systeme vorbestimmter Zeiten (SVZ/REFA)
Das originäre System Vorbestimmter Zeiten orientiert an den vom Menschen beeinflussbaren Be-
wegungsabläufen, die zur Entwicklung von Sollzeiten gegliedert und gemessen werden1:
• Hinlangen
• Bringen
• Greifen
• Loslassen
• Vorrichten
• Fügen
Als ein Baustein mit gröberen Strukturen zur Entwicklung von Planzeiten sind die Systeme Vorbe-
stimmter Zeiten eine wichtige Größe. Mit ihnen lassen sich Zeitwerte für noch nicht kalkulatorisch
erfasste Arbeitsaufgaben zusammensetzen. Das bedeutet für den Garten- und Landschaftsbau,
dass nicht der Microarbeitsschritt zu messen ist (z.B. das Hinlangen), sondern ein „Macroarbeits-
schritt“ wie das Befüllen der Karre (Kapitel 6.3.3 und 1.11 der Anlage).
3.6.4 Prozesszeiten
Als Prozesszeiten werden nicht zu beeinflussende Zeiten von Betriebsmitteln verstanden; der
Leistungsgrad des Menschen ist also an das Betriebsmittel gebunden. Der Garten- und Land-
schaftsbau ist nur in geringem Maße davon betroffen. Deshalb ist dieser Zeitfaktor nur der Voll-
ständigkeit halber erwähnt.
1 Steinbuch „Fertigungswirtschaft“ Kap. 4 Abs. 2.4 , Kiel Verlag 1999
17
REFA-Grundlagen
3.6.5 Planzeiten
Planzeiten sind als Synthese der Zeitaufnahmen und deren Auswertungen das angestrebte Ergeb-
nis. Ermittelt werden die Zeiten nach REFA entsprechend dem Standardprogramm Planzeiten (ge-
kürzt):
• Verwendungszweck und -bereich festlegen
• Arbeitssystem ordnen/beschreiben
• Abläufe in Abschnitte gliedern, Bezugsmen-
gen, Einflussgrößen erfassen
• Bestimmen von Soll-Zeiten oder Zeitaufnah-
men
• Erfassen, Auswerten von Ist-Zeiten
• Planzeiten erarbeiten, verwenden
Die Zeiten werden als Einzelzeit oder Fortschrittszeit nach der analytisch-rechnerischen
Methode(Kap. 3.4) in Plandaten/-zeiten umgesetzt.
Einzelzeit: Zeitaufnahme eines definierten Ablaufabschnitts als eine Zeit miteventuellen mehrfachen Wiederholungen des gleichen Abschnitts
Fortschrittszeit: fortlaufende Zeitaufnahme mit Zwischenzeiten einer Arbeits-
aufgabe bis zum Abschluss/Messende
3.6.6 Verteilzeitaufnahme
Die im Garten- und Landschaftsbau zu ermittelnden Sollzeiten können, wie bereits beschrieben,
nur unvollständig planmäßig erfasst werden. REFA sieht hierfür als Zeitaufnahmeverfahren die
„Verteilzeitaufnahme“ (in Verbindung mit der „Zeitaufnahme“) über einen längeren Zeitraum vor.
Die Aufnahmezeit (AZ) als Verteilzeitaufnahme wird aus den folgenden Zeitarten zusammenge-
setzt1:
G Grundzeiten - die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderliche Zeit
ER Erholungszeit - die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderliche Erholungszeit
Vsk Schichtkonstante sachliche Verteilzeiten - die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforder-
liche schichtabhängige Zeit (Rüstzeiten)
Vsv Grundzeitabhängige Verteilzeiten - die für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe erforderliche
grundzeitabhängige Zeit (Störungsbeseitigung)
Vp Persönliche Verteilzeiten - für die Erfüllung der Arbeitsaufgabe nicht erforderliche persön-
lich bedingte Unterbrechung (Zigarette rauchen außerhalb der zustehenden Erholungszei-
ten)
1 REFA Methoden der Arbeitslehre Bd. 2 Kap 3 Abs. 6.2 Allerdings ist die Definition unter REFA Methoden der Arbeitslehre, 6. Auflage,Bd. 2 Kap 3 Abs. 6.2:„Die
Aufnahmezeit ist die Summe aller während der Verteilzeitaufnahme gemessenen Zeiten“ missverständ-lich, da unter Bd. 2 Kap 3 Abs. 6.1 die Verteilzeit als Summe aller Soll-Zeiten definiert wird, die zusätzlichzur planmäßigen Ausführung entstehen.
18
REFA-Grundlagen
N nicht zu verwendende Zeit - Fehlmessungen
F Fallweise zu verwendende Zeit – z. B. Übernahme einzelner Daten aus den statistischen
Zeitmodellen in die sequenzanalytischen Zeitmodelle
Die während der Zeitaufnahme gemessenen Zeiten werden aus den Ablaufarten und Zeitarten
entwickelt; wird eine Arbeitsaufgabe als Ganzes gemessen so ist die Arbeitsaufgabe die Einheit.
Werden aus der Arbeitsaufgabe sich wiederholende Teilsequenzen herausselektiert, so ist jede
Sequenz nach den Zeitarten zu gliedern. Das Ergebnis ist die Summe aller gemessenen Daten ei-
nes Aufnahmeintervalls.
3.7 Zeitarten nach REFA
3.7.1 Grundzeit
Die Grundzeit (Hauptzeit) ist die Summe aller während der Aufnahmezeit planmäßig anfallenden
Ablaufabschnitte und bildet das Gerüst der Auswertung. Die Unterscheidung von Haupt- und Ne-
bentätigkeit lässt einen Rückschluss zu, wie oft die Haupttätigkeit zu ihrer Erfüllung mit erforderli-
chen Nebentätigkeiten unterbrochen werden muss, die grundzeitabhängigen Verteilzeiten sind
Zeiten, die sich nicht spontan ergeben, sondern schichtbezogen anfallen, wie z. B. das Abschmie-
ren eines Gerätes vor Schichtbeginn:
• Haupttätigkeit
• Nebentätigkeit
• Grundzeitabhängige Verteilzeit (→ Schicht-(sachlich-) konstante Zeiten/Rüstzeiten)
In der Auswertung werden diese Daten differenziert aufgeschlüsselt und bilden so eine Übersicht
über die Zuordnung der Grundzeit innerhalb der Baustellenorganisation.
3.7.2 Verteilzeit
Im Verlauf eines Arbeitsprozesses entstehen unproduktive Zeiten, die nicht ablaufbedingt oder
persönlich bedingt verursacht werden und auf das Endergebnis zu verlasten sind.
Zu den Verteilzeiten werden zugerechnet:
• Schicht-(sachlich-) konstante Zeiten/Rüstzeiten
Vorbereiten des Arbeitsplatzes bei Schichtbeginn
Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes bei Schichtende
Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes am Wochenende
Anlaufzeit von Betriebsmitteln bei Schichtbeginn und nach Betriebspausen
Planmäßige Wartungszeiten an Betriebsmitteln
19
REFA-Grundlagen
• Schichtvariable Zeiten
Als maßgeblicher Faktor sind Unterbrechungen zu erfassen, die nicht den schichtkonstanten Zei-
ten/Rüstzeiten zugerechnet werden. Als Variable beeinflussen sie das Betriebsergebnis.
Gelegentliches Abschmieren von Betriebsmitteln
Arbeits- und Hilfsmittel empfangen
Kleine Störungen an Betriebs- und Arbeitsmitteln
Kleine Störungen Im Arbeitsablauf
Dienstgespräche
Behinderung durch andere Personen
Ablaufbedingtes Unterbrechen
Arbeitsbedingte persönliche Säuberung
• Persönliche Verteilzeiten
Bedürfnis
Sonstige persönliche Verrichtungen
Lohn empfangen und prüfen
3.7.3 Erholungszeit
Die Summe der während der Aufnahmezeit anfallenden, planmäßigen Erholungszeiten. In den
hier zur Verfügung gestellten Auswertungen wird die Erholungszeit mit 2% von der Grundzeit ge-
rechnet. Die Erholungszeit ist nicht mit den regulären Pausen zu verwechseln.
Die „planmäßig“ zustehenden Erholungszeiten sind um die Zeiten zu reduzieren, die ablaufbedingt
ein Erholen zulassen (ablaufbedingte Unterbrechungen).
Als Beispiel sei die Zeitaufnahme unter Kapitel 6.3.3 und 1.11 der Anlage (Plattenweg aufnehmen)
genannt. Innerhalb einer Kolonne legt ein Mitarbeiter Platten, ein anderer Mitarbeiter reicht die
Platten heran. Da der Ablauf des Heranreichens einen sehr kurzen Zeitabschnitt erfordert, bedarf
das Legen der Platten einen verhältnismäßig hohen Zeitaufwand.
Die für den zureichenden Mitarbeiter entstehende Zeitdifferenz ist unproduktiv aber notwendig und
muss als schichtvariable Verteilzeit auf die Aufgabe verteilt werden. Es wird deshalb erforderlich,
die unproduktiven Zeiten zu mitteln und in die Ergebnisrechnung einfließen zu lassen. Der Mitar-
beiter hat eine ausreichende Erholungszeit während der ablaufbedingten Unterbrechungen zur
Verfügung.
20
REFA-Grundlagen
3.8 Nicht/Fallweise zu verwertende Zeiten
Weiterhin entstehen Zeiten, die nicht zu werten sind. Entweder entstehen diese Zeiten durch Fehl-
messungen oder sie sind nicht für das Ziel der Messungen geeignet. Beispielsweise entstand in-
nerhalb der gleichen Arbeitsaufgabe die Situation, dass der Mitarbeiter ca. 1,5 Stunden eine von
der Aufgabe unabhängige Tätigkeit ausführen musste. Diese Zeiten verändern das Ergebnis und
führen bei einem Rückgriff auf diese Daten zu einer Kalkulationsverfälschung. Sie sind als fallwei-
se nicht oder nicht verwertbar zu kennzeichnen.
3.9 Einflussfaktoren
3.9.1 Leistungsgrad
Der Leistungsgrad hat bei der Entwicklung der Sollzeiten die gleiche Gewichtung wie die Verteil-
zeiten und ist von verschiedenen beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Faktoren abhängig. Wei-
terhin ist die Beurteilung des Leistungsgrads nur bei beeinflussbarer, nicht maschinenabhängiger
Tätigkeit, möglich.
Die Leistungsfähigkeit (männlich/weiblich, klein/groß usw. = unbeeinflussbar) und die aktuelle (d.h.
beeinflussbare/variable) Leistungsbereitschaft (morgens/ nachmittags, bei Erfolg/ Misserfolg, Ar-
beitsklima usw.) der Mitarbeiter ist unterschiedlich1.
Der Leistungsgrad drückt das Verhältnis der beobachteten Ist-Leistung zu einer vorgestellten Be-
zugsleistung2 in Prozent aus und ist von daher subjektiv und nicht messbar.
Im Wesentlichen wird der Eindruck, den der Beurteiler erhält, durch die Intensität und Wirksam-
keit, mit der der Beurteilte die Arbeitsaufgabe verrichtet, bestimmt. Mit der Bewegungsgeschwin-
digkeit und dem körperlichen Einsatz wird die Intensität ausgedrückt, mit der rationellen, harmoni-
schen und routinierten Bewegung die Wirksamkeit.3
Die Bezugsleistung wird auch REFA-Normalleistung genannt und entspricht der Leistung, die ein
in der Aufgabe geübter, gesunder Mitarbeiter durchschnittlich erbringt.4 Der erreichte Leistungs-
grad wird in Schritten zu jeweils 5% (z.B. 90%, 100%, 105% usw.) erfasst.
Der Leistungsgrad kann auch als Leistungsfaktor in die weiteren Auswertungen einfließen:
1 REFA „Methoden der Arbeitslehre“, 6. Auflage, Bd. 1 Kap 4 Abs. 2, Carl Hanser Verlag 1978 Bokranz/Landau „Einführung in die Arbeitswissenschaft“ Kapitel 1 Abs. 5.2,Kapitel 4.2, 3
Ulmer 1991
2 REFA „Methoden der Arbeitslehre“, 6. Auflage Bd. 2 Kap 3 Abs. 3.3.3, Carl Hanser Verlag 19783 H. Luczak „Arbeitswissenschaft“ Kap. 23 Abs. 5.3, S. 659, 2. Auflage, Springer Verlag 19984 Pierre Rolle „Die menschliche Tätigkeit begreifen und nutzen“ in „Neue Qualität der Arbeit“ Kilger/Bienek,
Campus-Verlag 2002
21
REFA-Grundlagen
Mit dem Leistungsgrad werden Streuungen der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft bei
der Bestimmung von Soll-Zeiten bei beeinflussbaren Ablaufabschnitten berücksichtigt.
Negative Auswirkungen sind zu erwarten, wenn die vorgestellte Bezugsleistung kontinuierlich an-
gehoben und die beobachtete Ist-Leistung damit defacto abgestuft wird.
Zweckmäßig ist eine größere Anzahl von Beurteilungen des Leistungsgrads für den Garten- und
Landschaftsbau bei körperlich schweren Arbeiten (Verlegen von Platten), wenn der Leistungsab-
fall mit zunehmender Dauer der Tätigkeit erkannt und damit kalkulierbar werden soll.
3.9.2 Umgebungsvariablen
Unter Umgebungsvariable ist zu verstehen, was den Ablauf der Arbeit von außen beeinflusst:
• Beeinträchtigung der Luft (unbeeinflussbar)
• Hitze (unbeeinflussbar)
• Niederschlag (unbeeinflussbar)
• Lärm (beeinflussbar/unbeeinflussbar)
• Arbeitsklima (beeinflussbar)
• Baustellenorganisation (beeinflussbar)
Die Umgebungseinflüsse (Umgebungsvariablen) werden in die Beurteilung des Leistungsgrades
im REFA-System nicht einbezogen. Vielmehr wird die Optimierung der Umgebungseinflüsse der
Organisation des Arbeitsplatzes zugeordnet. Arbeitsaufgaben außerhalb eines geschützten Be-
reichs sind in der Regel nicht oder nur eingeschränkt beeinflussbar.
Die beeinflussbaren und unbeeinflussbaren Umgebungseinflüsse wirken sich - bezogen auf den
Garten- und Landschaftsbau - aber mitentscheidend auf den Leistungsgrad aus; d.h., die Umge-
bungsvariablen beeinflussen die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit.
Als Ergebnis der unter Kap. 7 aufgeführten Zeitaufnahmen hat sich die Baustellenorganisation als
wesentliches Merkmal der Leistung (Leistungsfähigkeit-Leistungsbereitschaft) im positiven wie ne-
gativen Sinne gezeigt. Gerade Mängel in der Baustellenorganisation würden bei einer Verlastung
auf den Leistungsgrad der Mitarbeiter ein falsches Bild liefern.
22
Leistungsgrad in %: beobachtete Ist-Leistungvorgestellte Bezugsleistung
x 100
Leistungfaktor: beobachtete Ist-Leistungvorgestellte Bezugsleistung
REFA-Grundlagen
Das bedeutet, dass vor einer leistungsorientierten Zeitstudie (z.B. zur Lohndifferenzierung) das
Organisationsschema des Unternehmens oder des zu bewertenden Objektes (Baustellenorganisa-
tion) zu beurteilen, ggf. zu optimieren ist und die Einflussfaktoren zu verifizieren sind. Werden die
Umgebungsvariablen in der Auswertung der aufgenommenen Daten nicht berücksichtigt, sind die
Zahlen verwendungsabhängig nur eingeschränkt anwendbar. In den hier erstellten Auswertungen
werden die Umgebungsvariablen mit einem prozentualen Abschlag, in Anlehnung an die Kriterien
des Leistungsgrades, als bereinigte Ist-Zeit angepasst.
23
Ist-Analyse
4 Ist-Analyse
4.1 Ist-Zustand – Der Wettbewerb im Garten- und Landschaftsbau
Die Einbindung von Arbeitszeitstudien in die Organisation und Kalkulation des Unternehmens soll
als wesentliches Merkmal die Wettbewerbsfähigkeit, d.h. die Chancen am Markt, sichern. Der Ist-
Zustand der erzielbaren Preise in der Instandhaltung von Grünanlagen kann aber nicht mehr als
Wettbewerb sondern muss als Verdrängung bezeichnet werden. Das hat zwangsläufig zur Folge,
dass der Grad zwischen einem auskömmlichen und einem nicht auskömmlichen Angebot sehr
schmal ist. Das Erkennen der Grenzen eines sinnvollen Angebots im Sinne einer rentablen und
verantwortungsvollen Unternehmensführung erfordert daher gesichertes Zahlenmaterial aus der
betrieblichen Ablauforganisation.
Angebotspreise unterliegen einem sensiblen Marktverhalten. Der Angebotspreis ist stark abhängig
von der jeweiligen Auftragslage und dem Zeitpunkt der Vergabe (je früher die Ausschreibungen
zur Verfügung stehen, je billiger/wirtschaftlicher die Gebote). Auch ist in Jahren geringerer Verga-
beaktivitäten bei den Kommunen ein Trend zu „billigen“ Angebotspreisen zu verzeichnen. Das hat
seinen Grund darin, dass mehrjährig vergeben wird und demzufolge im Folgejahr einer „Vergabe-
schwemme“ diejenigen preiswert anbieten, die nicht zu den günstigsten Bietern gehörten. Dadurch
entsteht ein nicht durchgängiges Abbild der jeweiligen Situation am Markt.
Die folgenden Grafiken sind ein Extrakt der aus der Entwicklung der Preisangebote der günstigs-
ten Bieter bei öffentlichen und beschränkten Ausschreibungen in den verschiedenen Instandhal-
tungsbereichen der Grünanlagen eines öffentlichen Auftraggebers der FHH Hamburg. Sie sollen
verdeutlichen, dass eine erfolgreiche Teilnahme an den Vergaben (und ein daraus resultierender
Gewinn) regelmäßig nur über eine straff organisierte Logistik und Organisation auf der Baustelle
erreicht werden kann.
Um die Entwicklung der Angebotspreise über den Zeitraum von 15 Jahren aufzuarbeiten, wurden
gleichartige Positionen gewählt, die keiner oder nur einer geringen Veränderung unterlagen und
eine annähernd einheitliche Größe aufweisen. Aus den Einheitspreisen wurde jeweils das arithme-
tische Mittel errechnet.
24
Ist-Analyse
Straßenbegleitgrün/Mäharbeiten
Als früher typisches Segment der Landschaftsbaubetriebe haben Fachbetriebe kaum noch eine
Chance, zum Kreis der günstigsten Bieter in der Instandhaltung zu zählen und werden zunehmend
von externen Betrieben verdrängt.
Die Angebotspreise im Segment der Mäharbeiten im Straßenbegleitgrün lagen 19851 noch bei
0,09 €/m2 und sanken bis 1990 auf 0,05 €/m². Durch beschränkte Ausschreibungen, eine konse-
quente Aufbereitung der Angebotsergebnisse und dem Herausfiltern unwirtschaftlicher Angebote
gelang es kurzfristig, ab 1992 eine sinnvolle Basis für die Bieter zu schaffen. Mit dem Jahr 1996
musste auf Anordnung wieder öffentlich mit der Folge ausgeschrieben werden, dass die Ange-
botspreise annähernd auf das Niveau von 1990 absanken. Erst durch den Rückzug oder Insolvenz
von Billig-Anbietern im Jahr 2002 ist war ein gewisser Aufwärtstrend zu erkennen, der aber mit
den Angeboten 2005 wieder annähernd auf ein Niveau von 1993 abgefallen ist.
1 Strukturelle Betrachtungen im Sachgebiet –SB 122/4 F- N. Rumpf2 Umgerechnet in €
25
Abb. 7: Mäharbeiten Straßenbegleitgrün 1990 - 2005
Mäharbeiten Straßenbegleitgrün 1990 - 2005
0,10 €
0,21 €
0,12 €
0,08 €
0,14 €0,11 €
0,09 €
0,21 €
0,05 €0
0,05
0,1
0,15
0,2
0,25
1990/91 1992/93 1994/95 1996 1997/98 1999/2000 2003 2004 2005
€/m
²
Ist-Analyse
Instandhaltung Gewässer I. und II. Ordnung
Die Gewässerunterhaltung war im hier nicht aufgezeigten Zeitraum 1985 bis 1990 für die Betriebe
des Garten-und Landschaftsbaus ein wichtiger Umsatzfaktor, der einen relativ gleichbleibenden
Umsatz sicherte.
Zunehmend wurden diese Unternehmen auch hier von Billiganbietern aus dem Markt gedrängt
weil sie die steigenden Energie- und Lohnkosten mit den erzielbaren Ergebnissen nicht mehr auf-
fangen konnten.
Der Einbruch 2002/2003 wurde durch ein junges, dynamisches Unternehmen verursacht, das zu-
vor durch eine nachvollziehbare Kalkulation die Wirtschaftlichkeit im Rahmen eines Vergabege-
sprächs nachweisen konnte. Durch ein „Vollsaugen“ mit Aufträgen war die Unternehmerin jedoch
schon kurzfristig nicht mehr handlungsfähig. Die Folge war ein deutlich höheres Gebot eines an-
deren Bieters.
Problem:
Die Auslastung der Bieter ist bei Vergabegesprächen nicht bekannt; wenn die Auslastung durch
Referenzen belegt wird, bleibt aber das weitere Verhalten des Bieters unbekannt. Es kann nur
eine Beurteilung erfolgen, ob die vorgelegten Daten in Bezug auf Mitarbeiter und Maschinen
schlüssig sind. Wie in diesem Fall konnte der Preis nur rechnerisch von dem Unternehmen ange-
boten werden. Die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter und letztendlich
auch der Maschinen hielt dem Auftragsvolumen nicht stand.
26
Abb. 8: Instandhaltung Gewässer 1990 - 2005
Instandhaltung Ge wässe r 1990 - 2005
1,13 €1,05 € 1,07 €
0,55 €
0,95 €1,06 €
1,14 €
1,14 €
1,43 €
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1
1,2
1,4
1,6
1990/91 1992/93 1994 1995/96 1997/98 1999/20 2001 2002/03 2004/05
€/m
Ist-Analyse
Instandhaltung Gehölzflächen/Straßenbegleitgrün
Die Instandhaltung der Gehölzflächen im betrachteten Bereich (Hamburger Hafen) gilt als wenig
attraktiv (Müllproblem, Verkehr). Die Preisermittlung spiegelt daher die Auftragslage der Unterneh-
men wider.
Das bedeutet: ein hoher Preis spricht für eine allgemeine gute Auftragslage oder Auftragserwar-
tung. Die Bereitschaft zur Übernahme der Arbeiten wird nur durch eine angemessene Gewinner-
wartung erreicht.
Aus der Kurve wird auch ersichtlich, dass einer „Billig-Phase“ in der Regel eine „Teuer-Phase“
folgt. Ursache war in den Jahren 2000 - 2005, dass der billigste Bieter seinen „Kalkulationsirrtum“
im folgenden Vergabezyklus korrigiert hat. Nach der folgenden Hoch-Phase glaubt regelmäßig ein
anderer Bieter (meist junge Unternehmen), dass die Arbeiten viel günstiger angeboten werden
können.
27
Abb. 9: Instandhaltung Gehölzflächen 1990 - 2005
Instandhaltung Gehölzflächen 1990 - 2005
0 ,1 2 €
0 ,0 9 €
0 ,27 €
0 ,17 €
0 ,1 8 €
0 ,2 5 €
0 ,2 1 €
0 ,1 0 €
0 ,0 5 €
0 ,21 €
- €
0 ,0 5 €
0 ,1 0 €
0 ,1 5 €
0 ,2 0 €
0 ,2 5 €
0 ,3 0 €
1990/91 1994/95 1997/98 2001/02 2004/05
€/m
²
Ist-Analyse
Stundensätze Mensch/Maschine
Der Verlauf der Kurve zeigt einen gleichmäßigen Anstieg der Stundensätze Mensch auf niedrigem
Niveau.
Im Jahr 1990 wurden Preise von (Vorarbeiter) 21,47 € erzielt, die bis 2005 lediglich 28,12 € errei-
chen. Dabei lag das günstigste Gebot 2005 für einen Vorarbeiter bei 22,75 € und das teuerste bei
32 €.
Völlig unkontrolliert gestalten sich dagegen die Angebotspreise der Maschinen. Ursache mögen
Unsicherheiten in der Kalkulation oder Unklarheiten über die Auslastung sein.
Vermehrt wird der Eindruck erweckt, dass durch die Begrenzung der Löhne (Tariftreue) der Ein-
satz der Maschinen zu Gunsten eines niedrigen Angebotspreises nicht mehr kostendeckend ein-
gesetzt oder als Spekulationspreis überteuert angeboten wird.
28
Abb. 10: Stundensätze Mensch/Maschine 1990 - 2005
Stunde nsätze M e nsch/M aschine 1990 - 2005
- €
5 ,00 €
1 0 ,00 €
1 5 ,00 €
2 0 ,00 €
2 5 ,00 €
3 0 ,00 €
3 5 ,00 €
1991 1994 1997/98 2001/02 2004/05
€/St
d.
Vorarbeiter Facharbeiter Hilfsarbeiter LKW 3,5 t incl. Fahrer
Motorsäge Freischneider Buschhacker o. Bed.
Ist-Analyse
Instandhaltungsarbeiten 2005/06
Für das Jahr 2005/06 werden die Gebote horizontal dargestellt, um das Verhältnis zueinander zu
verdeutlichen. Die zuvor gezeigte Darstellungskurve für 2005 wurden der Ausschreibung 2004/05
entnommen. Aufgrund der Umstrukturierung des Amtes wurde der Vertrag nicht um die Option ei-
nes 2. Jahres verlängert. Die Werte der horizontalen Darstellung sind aus dem Submissionsergeb-
nis 2005/06 entnommen.
Die Ergebnisse der Lose aus der Vergabe 2005/06 liegen eng beieinander (ähnlich der hier nicht
abgebildeten horizontalen Ergebnisse der Vorjahre). Aus der Grafik lässt sich auch erkennen,
welche Unternehmen über ein ausreichendes Auftragspolster verfügen und an welchen Losen ein
besonderes Interesse besteht (eine der aufgeforderten Firmen hat kein Angebot abgegeben). In-
teressant ist hierbei, dass gerade das Los 3 der Instandhaltung der Gehölzflächen in dieser Peri-
ode überdurchschnittlich interessant zu sein scheint. Der Grund hierfür liegt für 2 Unternehmen
darin, dass in der betrachteten Region 2 lukrative Ausschreibungen verlängert (d.h. auf das 2.
Jahr freihändig vergeben) wurden und regional/überregional (HH-Bergedorf, Mecklenburg-Vor-
pommern) ein anderes Unternehmen die Aufträge „abgeräumt“ hat.
Aus den unter der in der Ist-Analyse gezeigten Auswertungen, der zugehörigen Angebote und
dem Ergebnis der geführten Vergabegespräche hat sich gezeigt, dass nur wenige der Bieter in
dem Segment Instandhaltung klassisch kalkulieren. Vielmehr zeigten die vorgelegten Kalkulatio-
nen die typischen Merkmale eines „Zurechtrechnen“ auf den Angebotspreis bzw. auf das vorange-
gangene Submissionsergebnis des günstigsten Bieters. Auch auf die Leistungsfähigkeit und Leis-
tungsbereitschaft der Mitarbeiter angesprochen, herrscht eine gewisse Ratlosigkeit. Kalkulations-
grundlage ist in aller Regel der Maßstab des Tagewerks der Mitarbeiter, also ein unkritischer Wert.
29
Abb. 11: Instandhaltungsarbeiten 2005 - 20006
Instandhaltung Grünflächen 2005/06
0
5000
10000
15000
20000
25000
Los 1 M äh- undPflegearbeiten
S traß e
Los 2Schleusenflächen
Los 3Ins tandhaltungGehölz flächen
Los 4 Mäh- undSchnittarbeiten
Zollum schließ ung
Los 6 Gehwege
Claus QuastFuhrm annKruschkeJoostJürgens-Dietz
Hier Zuord-nung derFirmen nichtveröffentlicht
Ist-Analyse
Gegenüber der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter kann die „Leistungsfä-
higkeit“ und „Leistungsbereitschaft“ der Maschinen i. allg. dagegen sehr gut beschrieben, einge-
schätzt und anhand von Fotos (Präsentationsmappen) nachgewiesen werden.
Die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Betriebes wird vielfach unterschätzt.
Ein reales Beispiel aus der Praxis zeigt den Einfluss von unbekannten Größen auf die Kalkulation:
Im Rahmen von Baumpflegearbeiten wurden 5 Mitarbeiter, ein Hubsteiger, ein UNIMOG mit auf-
gesatteltem Buschhacker und ein Klein-LKW eingesetzt. Die Arbeit war um 14:30 Uhr beendet,
alle Mitarbeiter saßen 1,5 Stunden in den Fahrzeugen und warteten auf das Arbeitsende um 16:00
auf der Baustelle („notwendig“, da im UNIMOG und Hubsteiger Tacho-Scheiben erforderlich sind).
Daraus ergibt sich folgender zusätzlicher Betrag:
Fließen derartige Summen in die weitere Kalkulation ein (auch über die Auslastung der Maschi-
nen), so entstehen hohe Angebotspreise durch unproduktive Zeiten bei Pauschalangeboten oder
unzufriedene Kunden bei Stundenlohnarbeiten, wenn es außerhalb ihrer Kontrollmöglichkeiten
liegt.
4.2 Schwachstellenanalyse – Der Betrieb im Garten- und Lanschaftsbau
Die Preisentwicklung auf dem Instandhaltungssektor hat Schwachstellen und Stärken der z.T. völ-
lig anders strukturierten Unternehmen aufgezeigt. Unternehmen mit einer eindeutigen Spezialisie-
rung teilen sich den Markt der „Masseninstandhaltung“ weitestgehend untereinander auf. Fachbe-
triebe, die in der Lage sind, darauf zu reagieren und auch den Weg eines „Billiganbieters“ be-
schreiten (Personal/Technik) oder durch z.B. Subunternehmer (hier insbesondere über den
Maschinenring) Investitions- und Personalkosten reduzieren, haben am Markt eine reale Chance
(Aussage eines Unternehmers: „Wenn ich nur einen Euro mehr durch einen „Subbi“ verdiene alsbei Einsatz des eigenen Personals oder eigener Maschinen, setze ich einen Subunternehmerein“).
Aus dem Bieterkreis der ausgewerteten Gebote des Zeitraumes 1990 bis 2005 mussten von ins-
gesamt 11 Bietern 3 Unternehmen Insolvenz anmelden, 3 weitere Unternehmen sind aktuell in
Zahlungsschwierigkeiten.
30
Hubsteiger m it Fahrer 1,5 Stunden a` 95,00 € 142,50 €UNIMOG m it Fahrer 1,5 Stunden a` 75,00 € 112,50 €LKW m . Fahrer 1,5 Stunden a` 40,00 € 60,00 €2 Mitarbeiter 3 Stunden a` 27,00 € 81,00 €
396,00 €
Ist-Analyse
Die in Insolvenz gegangenen Unternehmen waren Fachfirmen mit einer guten fachlichen Referenz
und von ihrer Struktur her ähnlich konzipiert:
1. Inhaber:
Meister Garten- und Landschaftsbau, engagierter Fachmann mit Mut zu alternativen Ideen; Mit-
glied im Fachverband, Ausbildungsbetrieb, etwa 15 Mitarbeiter, sehr gute maschinelle Ausstat-
tung, gut organisierter Betriebsplatz im Umfeld von Hamburg mit guter Anbindung an das über-
geordnete Straßennetz, gute Kontakte zu Behörden/Gartenämtern.
Die Baustellenorganisation und der Personaleinsatz waren professionell. Durch den zunehmen-
den Preisdruck (Fremdunternehmen mit hohem Anteil ausländischer Mitarbeiter und straffer Or-
ganisation) wurden keine ausreichenden Gewinne für Investitionen in die ursprünglichen Tätig-
keitsfelder erzielt, so dass ein kontinuierlicher Wechsel auf andere Gebiete stattfand. Da vor
dieser Problematik eine Reihe von Unternehmen standen (stehen), wurde auch hier ein Ver-
drängungswettbewerb (unter Fachbetrieben) ausgelöst, dem das hier beschriebene Unterneh-
men nicht standhalten konnte.
2. Inhaber:
Ingenieur; Mitglied im Fachverband, Ausbildungsbetrieb.
Bei Übernahme vom Vater etwa 20 Mitarbeiter, gute maschinelle Ausstattung, gut organisierter
Betriebsplatz am Stadtrand von Hamburg mit sehr guter Anbindung an das übergeordnete Stra-
ßennetz, ausgezeichnete Kontakte zu Behörden/Gartenämtern, Sondergebiet: Renaturieren
von Gewässern
Problem: durch permanenten Preisdruck kalkulatorisch völlig überreagiert. Um die Auftragslage
zu sichern, wurden schon billig anbietende Mitbewerber zum Teil drastisch unterboten. Bei re-
gulärer Kalkulation mit den entstehenden Kosten eines Fach-/Ausbildungsbetriebs konnte keine
ausreichende Ertragslage im Wettbewerb erwirtschaftet werden.
Trotz offensichtlicher Organisationsprobleme in der Personalführung und Baustellenabwicklung
wurde auch auf Hinweise aus dem Auftraggeber-Kreis hinsichtlich der offensichtlich unaus-
kömmlichen Angebote mit einer gewissen Überheblichkeit nicht reagiert.
3. Inhaber:
Meister in der Fachsparte Gemüsebau, engagierter Fachmann.
Etwa 10 Mitarbeiter mit sehr guter maschineller Ausstattung, gut organisierter Betriebsplatz am
Stadtrand von Hamburg mit guter Anbindung an das übergeordnete Straßennetz, gute Kontak-
te zu Behörden/Gartenämtern.
Der Betrieb war auf Pflege- und Instandhaltungsarbeiten sowie landschaftsnaher Pflanzarbeiten
im kommunalen Bereich ausgerichtet.
31
Ist-Analyse
Damit stand der Betrieb in unmittelbarer Nähe zu den zuvor beschriebenen Fremdunterneh-
men. Mangels einer nicht ausreichenden Eigenkapitaldecke wurde dem Unternehmen die Fi-
nanzierung von konkurrenzfähigen Maschinen verwehrt. Die erzielbaren Preise konnten nicht
mehr die entstehenden Kosten abdecken.
Den beiden letzten Unternehmen gemeinsam war eine weniger professionelle Baustellenorganisa-
tion mit auffallenden „Leerlaufzeiten“; d.h. dass z.B. das Werkzeug nicht komplett vorhanden war,
die Mitarbeiter keine ausreichende Informationen besaßen oder dass schlicht für eine angemesse-
ne Preisbildung keine ausreichende Leistung erbracht wurde.
Weiterhin war auffallend, dass der Typus der 3 Unternehmer ähnlich war. Dazu gehörte unter an-
derem eine soziale Grundeinstellung, die bei den Mitarbeitern schnell zu einem falschen Verständ-
nis hinsichtlich der Arbeitsdynamik führte.
Bezogen auf das hier gewählte Thema wurde kein ausreichender Leistungsgrad der Mitarbeiter er-
reicht, um ökonomisch der Konkurrenz gegenüber zu bestehen. Darüber hinaus spielten natürlich
noch weitere Gründe für den Verlauf der Unternehmen eine Rolle.
Der Arbeitsstil der fachfremden Firmen ist in aller Regel dagegen rauer; das Angebotsspektrum
ist auf fachlich wenig anspruchsvolle Arbeiten begrenzt. Es ist aber auch ein Trend zu beobach-
ten, dass sich die Unternehmen wie auch die Mitarbeiter Fachanforderungen gestellt haben und
z.T. gute bis sehr gute Ergebnisse z.B. im Segment der flächigen Bepflanzung (Straßen, Land-
schaft) bei einer fachlich nicht zu beanstanden Ausführung zu günstigen Angebotspreisen liefern
und auch auf diesem Gebiet zunehmend in Konkurrenz zu Fachfirmen treten (s. Anlage, Kap. 1.13
Pflanzen von Bäumen).
Der Verlauf der 3 Firmen zeigt auch ein Problem der einseitigen Abhängigkeit vom kommunalen
Auftraggeber. Der sicheren und meist problemlosen Abrechnung steht ein relativ abrupter Abbruch
der Geschäftsbeziehungen bei Bekanntwerden von Zahlungsproblemen seitens des Auftragneh-
mers (insbesondere bei Steuerrückständen) gegenüber. Dem gegenüber wird aus der Befürch-
tung, keine Aufträge mehr zu bekommen, vielfach auf zustehende Ersatzansprüche verzichtet.
Hierzu als aktuelles (Stand 06.7.05) Beispiel: Aufhebung der Ausschreibung „Instandhaltungsar-
beiten 2005/06“ (s. Seite 28) aufgrund der nach der Submission nicht mehr zur Verfügung stehen-
den Mittel. Durch den Ausfall der Aufträge werden die Firmen ernsthaft belastet, da Instandhal-
tungsarbeiten im Frühjahr vergeben werden. Ersatzarbeiten werden auf diesem Sektor annähernd
Mitte des Jahres kaum noch in dem verloren gegangenen Umfang angeboten. Von den betroffe-
nen Unternehmen werden keinerlei Forderungen erhoben (auch auf Hinweis seitens des Auftrag-
gebers, die VOB zu Rate zu ziehen, nicht).
32
Soll-Konzept
5 Soll-Konzept
5.1 Soll-Konzept Datenerfassung
Maßstab der Messung bei Anwendung der REFA-Methode ist i. allg. die Industrienorm (Industrie-
minuten/cmin= Centiminuten) mit der 1/100 Teilung. Das bedeutet, dass mit 1 std 100 min, 1 min
100 sek gemessen wird.1 Bei der Umrechnung von cmin in Normalzeit kommt es grundsätzlich zu
Fehlern, da die Minuten nicht korrekt umgerechnet werden. Eine durchgängig richtige Auswertung
kann nur bei konsequenter Anwendung der Industriezeit erreicht werden, also auch die Kalkulation
bis zur Lohnabrechnung. Sinnvollerweise wurden daher für das hier angesprochene Aufgaben-
spektrum Normalzeiten gemessen, damit ein Umrechnen entfällt.
Für die elektronische Zeiterfassung werden am Markt die unterschiedlichsten Geräte angeboten.
Die Übertragung aus dem mobilen Erfassungsgerät (vorrangig Pocket-PC) kann manuell erfolgen;
mit einer Standardsoftware (z.B. Excel) können die erforderlichen Berechnungen durchgeführt
werden. Die Aufschreibung nach Erfassung durch die Stoppuhr ist eine bewährte, preisgünstige
und den jeweiligen Arbeitsabläufen zeitgleich anzupassende Methode. Ein Wechsel zwischen Ein-
zelzeit und Fortschrittszeit, die Anpassung des Leistungsgrades oder auch Notizen zum Arbeitsab-
lauf lassen sich problemlos umsetzen. Die manuelle Übertragung und Auswertung der Daten kann
zu Fehlern führen. Die hier verwendeten Excel-und Access-Lösungen zeigen nicht verwertbare
Zeitaufnahmen sofort an.
1 REFA Methoden der Arbeitslehre, 6. Auflage Bd. 2 Kap 3 S. 16 f
33
Soll-Konzept
5.1.1 Aufnahmetechnik manuell/mechanisch
Der Einsatz mechanischer Stoppuhren nimmt nur noch einen geringen Raum in den Arbeitszeit-
studien ein.
Neben den sehr kleinen Zeiteinteilungen ist auch der Kostenfaktor der Anschaffung bei einem
Mehruhrensystem zu berücksichtigen (Dashboard 549 € zzgl. Stoppuhren je ca. 200 €). Darüber
hinaus bedarf das Handling mit mehr als einer mechanischen Stoppuhr einer erheblichen Routine.
5.1.2 Aufnahmetechnik manuell/elektronisch
Preiswerter und in der Anwendung komfortabler sind
elektronisch-digitale Stoppuhren, die teilweise (wie das
hier gezeigte Modell) auch einen Ausdruck ermöglichen.
Ferner verfügen diese Stoppuhren je nach Modell über
verschieden groß ausgelegte Speicher, so dass das
Aufschreiben der Messdaten während der Messung
wegfallen kann. Des weiteren ist bei diesen Uhren eine
hohe Ablesegenauigkeit, auch durch das beleuchtbare
Display, gewährleistet.
34
Abb. 12: Stoppuhr mechanisch
Abb. 13: Elektronisch-digitale Stoppuhr
Soll-Konzept
5.1.3 Aufnahmetechnik elektronisch
Als weiteres Zeitaufnahmegerät wurde im Rahmen die-
ser Arbeit das Zeiterfassungssystem Ortim C2 über
einen Palm-Pocket-PC mit direkter Anbindung an die
Auswertungssoftware eingesetzt. Die Zeiterfassung ge-
staltet sich sehr aufwendig und kompliziert für den Ein-
satz im Garten- und Landschaftsbau. Durch ständig
wechselnde Tätigkeitsabschnitte oder stark differenzie-
rende Zeiten müssen sehr viele Daten erfasst und kom-
mentiert werden. Gerade die Kommentare zu den Mes-
sungen sind für das Ergebnis entscheidend.
Aufgrund der zuvor beschriebenen Einschränkungen ist
ein aussagefähiges Ergebnis nur für eine sich ständig
wiederholende Tätigkeit/Aufgabe oder eine Aufgabe mit
einer exakten Abfolge verschiedener Tätigkeitsmerk-
malen zu erreichen. Das Ortim-System wurde nicht wei-
ter eingesetzt.
Ein Vorteil liegt aber eindeutig in der direkten Anbindung der erfassten Daten an die Auswertungs-
software:
Abb. 15: Auswertung der Ortim Software
35
Abb. 14: Palm Pocket PC/Ortim Software
Soll-Konzept
5.1.4 Aufnahmetechnik manuell/elektronisch (verwendetes System)
Als praxisgerecht hat sich ein Pocket-PC mit dem Betriebssystem Windows Mobile 2003 und der
Software Stop Time mit bis zu 4 Stoppuhren gezeigt.
Der Vorteil liegt in der Erfassung verschiedener Abläufe zum gleichen Zeitpunkt. Die geplanten
Messungen machen es erforderlich, dass z.B. der MA auf dem Hubsteiger wie auch der MA am
Boden, also eine Aufgabeneinheit, zu erfassen ist.1
Für die Datenaufnahme sind dementsprechend 3 Zeiten, 2 MA und Aufnahmezeit, auszuwerten.
Die Daten werden manuell an Microsoft Excel und (oder) Microsoft Access in ein Formblatt über-
tragen und programmintern an die Auswertung transferiert.
Die in diesem Programm integrierte Einzelstoppuhr mit der Aufnahme und dem Abspeichern von
Zwischenzeiten erweitert den Einsatz insbesondere bei Einzelplatz- oder Gruppenarbeit effektiv.
5.2 Soll-Konzept Datenauswertung
Für die Auswertung der Daten ist eine Microsoft Access- und Excellösung vorgesehen. Der mäch-
tigen Auswertungsfunktion von Microsoft Access steht die Microsoft-Excellösung mit der unkom-
plizierten Handhabung und flexiblen Anpassung an veränderte Abläufe gegenüber.
1 Jürgen Thömmes „Die Renaissance der Stoppuhr“ Süddeutsche Zeitung Nr. 167 / Seite 23
36
Abb. 16: Stoppuhr vierfach
Abb. 17: Stoppuhr einfach mit Aufzeichnung
Abb.18:Ein-bin-
dung in Pocket - Excel
Soll-Konzept
Die Auswertung der Daten erfolgt ausschließlich über die Excel-Lösung, da eine rasche Anpas-
sung an die jeweiligen Erfordernisse möglich ist und der Datenfluss durchgängig verfolgt werden
kann. Für eine routinemäßige Auswertung bietet die Access-Lösung durch das Verwalten großer
Datenmengen und der gezielten Filterfunktionen die professionellere Datenverarbeitung.
5.2.1 Microsoft Access
Mit den folgenden Abbildungen soll das Programmschemata erläutert werden. Die Bedienung ist
in der Anlage unter „User´s-Manual“ mit weiteren Masken ausführlich erklärt.
1. Eröffnungsmaske
Eingabe optional: Aufgabe, Maschine, Zusatz, Segment Beschreibung,
Eingabe pflicht : Segment Nr., Reihenfolge, Verwenden
Die weiteren Felder werden durch das Programm berechnet
Bereinigter Wert: Sollzeit
Zeit/Einheit: Sollzeit dividiert durch die im Feld „Menge“ (auch Masse - hier 1) eingegebene Zahl.
2. Maske Zeitaufnahme
Die in dieser Maske aufgenommenen Zeiten können per „Mausklick“ ausgeblendet werden, so
dass nur ein definierter Abschnitt ausgewertet wird. Es müssen alle Daten eingegeben werden.
37
Abb. 19: Eröffnungsmaske
Soll-Konzept
3. Maske Statistik
Mit der statistischen Funktion wird der Durchschnittswert einer Anzahl der Messungen für einen
sich wiederholenden Vorgang erfasst (z.B. Befüllen der Karre). Keine Eingabe
5.2.2 Microsoft Excel
1. Tabelle Aufnahmezeiten (Auszug)
Die in den folgenden Auswertungen aufgeführte Tabelle der Aufnahmezeiten gibt Auskunft über
die Arbeitsaufgabe, den Umfang/Einheit, Anzahl/evtl. Alter der Mitarbeiter, Witterungsverhältnisse
und ggf. Beobachtungszeitraum.
38
Abb. 20: Zeitaufnahme
Abb. 21: Statistik
Soll-Konzept
Auswertung der Daten:
Aufgabe Einzugeben sind: Aufgabe, Angaben zu den MitarbeiternStart Einzugeben sind: die gemessenen ZeitenHaupttätigkeit Gerechnet werden: die Zeitdifferenzen. Wichtig: Die gestoppte Zeit gibt den
Beginn einer Messung an.Das bedeutet, dass z.B. „Rohr zuschneiden“ bei 01:34:24,2 beginnt und nach00:2:31,8 Std. bei 01:37:36,5 endet. Das Ergebnis wird per Maus der jeweiligenZeitart zugeordnet.
Leistungsgrad Einzugeben sind: die Anzahl der MA je Kolonne (→ MA/KolonnenMA - auch 1),die Anzahl der produktiv tätigen Mitarbeiter der Kolonne (→ Eingabe produktiveMA:), Eingabe des beurteilten Leistungsgrades (→ Eingabe %)Gerechnet werden: Anzahl der Leistungsgrade (Anzahl LG), Summe der Leis-tungsgrade (Gesamt LG), Leistungsgrad der Kolonne (Kolonne LG dividiertdurch Anzahl der Leistungsgrade – gemittelt)
Die errechneten Daten der Summenzeile werden an die Tabelle „Verteilzeiten“, der
Leistungsgrad/Menge/Einheit an die Tabelle „Endauswertung“ übertragen.
2. Tabelle: Verteilzeiten
39
Abb. 22: Erläuterungen zu Tabelle „ Aufnahmezeiten“
Aufgabe: MA 3 Pflaster 10 x 20 Beton aufnehmen, Auskofferung 25 m x 1,5m 38 m²M itarbeiter
3 M A K olonne Anzahl LG 33 männl ca. 30-55 Jahre Temp.: ´+ 3°Handarbeit G es LG 1332
Start M a/K olonnenM A 3 M A LG Kolonne 40persönlbed.Unterbr. Haupttätigkeit Nebent.
Verteilz.konst.
Verteilz.Var.
Ablaufbed.Unterbr. Störung gesamt
00:00:00,0 B em erkungproduktiveM A:
LGEingabe % LG 03:04:36,0 02:13:32,7 00:30:16,8 00:00:00,0 00:00:00,0 00:42:08,4 00:00:00,0 06:30:33,9
0:04:21,3 Steine aufnehm en 1 120% 40 00:04:21,30:08:05,3 Steine aufnehm en 3 120% 120 00:03:44,00:11:36,5 3 120% 120 00:03:31,20:15:45,0 3 120% 120 00:04:08,50:19:42,2 3 0% 0 00:03:57,20:23:04,7 Pause 00:03:22,50:27:34,5 00:04:29,8 3 120% 1200:53:22,2 00:25:47,70:00:00,0 neue Messung0:01:28,7 Auskoffern 3 100% 100 00:01:28,70:03:02,5 3 0% 0 00:01:33,80:03:48,5 2 65% 43 00:00:46,00:04:07,2 3 0% 0 00:00:18,70:04:20,0 3 65% 65 00:00:12,80:04:21,3 2 65% 43 00:00:01,309:42,5 Pause 00:05:21,2
0:00:00,0 neue Messung 0:22:02
Leistungsgrad
Soll-Konzept
Die Verteilzeiten errechnen sich anhand der aus der vorhergehenden Tabelle übernommenen Da-ten.
Mitarbeiter 2 und 3 sind hier nicht beteiligt. In der Summenzeile wird die gemittelte Verteilzeit
rechts ausgeworfen und an die Auswertung übertragen.
3. Tabelle Auswertung
Obere Zeile Spaltennummerierung für die Erklärung
40
Abb. 23: Erläuterung zu Tabelle "Verteilzeiten"
Aufgabe: Mäharbeiten Objektbereich Feld 2,Baumbestand 23 m x 54 m Freischneider1 Errechnung des Verteilzeltprozentsatzes Zv MA 1 MA 2 MA 3
Nr. Beschreibung der Zeitart / Zeiteinheit in min1 Vorbereiten des Arbeitsplatzes bei Schichtbeginn 00:00:00,0 00:00:00,0 00:00:00,02 Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes bei Schichtende3 Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes am Wochenende
4Anlaufzeit von Betriebsmitteln bei Schichtbeginn und nachBetriebspausen
5 Planmäßige Wartungszeiten an BetriebsmittelnVsk Kleine Störungen an Betriebs- und Arbeitsmitteln 00:00:00,0 00:00:00,0 00:00:00,0
10 Kleine Störungen im Arbeitsablauf11 Dienstgespräche12 Behinderung durch andere Personen13 Ablaufbedingtes Unterbrechen 00:27:16,714 Schutzkleidung empfangen und wegbringen15 Arbeitsbedingte persönliche Säuberung16 Ablaufbedingtes Unterbrechen 00:27:16,7 00:00:00,0 00:00:00,017 Schutzkleidung empfangen und wegbringen18 Arbeitsbedingte persönliche Säuberung
Vsv Grundzeitabhängige Verteilzeiten (Summe 10 - 24) 00:54:33,4 00:00:00,0 00:00:00,031 Bedürfnis32 Sonstige persönliche Verrichtungen33 Lohn empfangen und prüfen3435
Vp Persönliche Verteilzeiten (Summe31- 35) 00:01:58,0 00:00:00,0 00:00:00,0th Haupttätigkeit th 00:35:25,4 00:00:00,0 00:00:00,0thn Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt) 00:09:37,0ti Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn 00:45:02,4V Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp 00:56:31,4 00:00:00,0 00:00:00,0 00:56:31,4 minER Summe der erforderlichen Erholungszeit 2% von G 00:01:29,1 00:00:00,0 00:00:00,0 2 % v. AZG Summe der aufgenommenen Grundzeiten 01:39:35,8 00:00:00,0 00:00:00,0 01:39:35,8 minAZ Summe der Aufnahmezeiten 01:14:17,1 00:00:00,0 00:00:00,0 01:14:17,1 minVorgabe Verteilzeiten Zv: 67% 0% 66,86 %
Berechnung Zv MA 1 Zak: V = 0:56:31Zsk = 0,00% ER = 0:01:29Zsv = 54,78% AZ = 1:14:17Zp = 12,08% Vsk = 0:00:00Zv = 66,86% Zsv: Vsv = 0:54:33
G = 1:39:36Vorgabe ZV 67% Zp: Vp = 0:01:58
Az = 1:14:17V = 0:56:31ER = 0:01:29
V svG 100%* V p
A z - (V + E R )100%* Z sk+ Z sv+ Z p
V skA z - (V + E R ) 100%*Z sk: Z sv : Z p : Z v :
Soll-Konzept
Aus der Tabelle Aufnahmezeiten werden übernommen :
• die Arbeitsaufgabe und Masse/Einheit (2. Zeile von oben)
• der Zyklus (Zy) gibt die Anzahl der Messzyklen bei Einzelzeitmessung an
• der Leistungsgrad (L) tritt hier als Einzelwert auf, da bereits in der Tabelle „Aufnahmezeiten“
gemittelt. Werden Einzelzeiten gemessen, z. B. Füllen der Karre, so würde für jede Messung
(Zyklus) ein Leistungsgrad aufgeführt werden; die Summe der Leistungsgrade wird in der Spal-
te 13 entsprechend der Formel mit der Anzahl (n) der Leistungsgrade und der Anzahl der Ist-
Zeiten (n/Spalte 12) gemittelt; in Spalte 15 werden die Zeitdaten dem Leistungsgrad ange-
passt. Aufgrund der Aufgabenstruktur fallen Einzelzeitmessungen bei den folgenden Auswer-
tungen nicht an, wird aber an einem Beispiel dargestellt (Kap. 7.5).
• ti = Ist-Zeit der Haupttätigkeit, Nebentätigkeit
• F= Fortschrittszeit wird bei den folgenden Auswertungen durch die völlig unterschiedlichen Ar-
beitsabläufe in der Tabelle „Aufnahmezeiten“ bereits erfasst und ausgewertet und tritt in dieser
Tabelle als Einzelzeit auf.
41
Abb. 24: Erläuterung zu Tabelle "Auswertung"
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
12 m²
Nr Ablaufabschnitt Anzahl MABezugs-m enge
Einfluß-größe Zy 1 2 3 4 5 6 n =
L 100 1 100ti 01:51:33,3 1 01:51:33F 0L 80 1 80ti 03:21:21,4 1 03:21:21F 0 1 0F 0
Zeit je Einheit in m in 04:32:38,4 04:32:38,4
Grundzeit tg (S td. a´ 60 m in ) 4:32:38 Statistische Daten (Anzahl AK 2)Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:05:27 Aufgenommene Zeit 07:55:53Verteilzeit tv bei zv = 38,49% 1:44:57 gemessener Zeitaufw and je AK 3:57:57Sonstige Zuschläge 0:00:00 rechnerischer Zeitaufw and je AK 3:08:47Sonstige Abzüge 0:05:27Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 6:17:35 Ist-Zeit je m² 0:00:00entspricht Stunden (Std. a´60 min) Soll-Zeit je m² 0:15:44bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00% Bemerkung:Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 6:17:35 Std. für 12 m²
Sandstein aufnehmen und für Rollstuhl neuverlegen (Rampe)
1 11
02:41:05,11 MA 2 1 1
01:51:33,31 1 1MA 1
∑ L/ n∑ ti / n
Lt i
L x ti100
∑ t =
Soll-Konzept
In der unteren Summenspalte werden unter ∑ t die errechneten Ist-Zeiten summiert und als Zeit je
Einheit ausgeworfen. Der Begriff „Zeit je Einheit“ ist übernommen, aber für die hier aufgeführten
Messungen nicht korrekt. Richtig ist „Zeit je Arbeitsaufgabe“ oder „Zeit je Teilaufgabe“ (als
Einheit).
Folgend wird die übernommene Verteilzeit und die zustehende Erholungszeit hinzuaddiert und er-
forderliche Zeiten entsprechend subtrahiert.
Die weiteren Abzüge sind abhängig von dem gewünschten Ausgangswert. Wird die beanspruchte
Zeit verlangt, fallen keine Abzüge (z.B. Witterung) an. Wird der Wert der durchschnittlichen Dauer
verlangt, ist die Zeit um die beeinflussenden Umgebungsvariablen zu reduzieren (s. Kap. 3.2 Vor-aussetzung von Zeitaufnahmen). Bei den folgenden Auswertungen finden hier keine Abzüge statt.
Als Ergebnis wird die benötigte Zeit für die Arbeitsaufgabe unter Berücksichtigung der verschiede-
nen, hier beschriebenen, Faktoren ausgewiesen.
In der Zusatztabelle „Statistische Daten“ werden informativ verschiedene Detailauswertungen auf-
geführt.
Das Layout der Tabellen 2 und 3 entspricht weitestgehend den Original REFA-Formularen ; die
Formeln sind übernommen1; Tabelle 1 mit der Berechnung verschiedener Faktoren, wie auch die
Zusatztabelle „Statistische Daten“, sind abweichend davon selbst erstellt.
1 „REFA Methoden der Arbeitslehre“, 6. Auflage Bd. 2 , Kapitel 3, Abschnitt 4.2
42
Arbeitszeitstudien
6 Arbeitszeitstudien
6.1 Unternehmensstrukturen
Es wurden bei 4 Firmen unterschiedlichster Struktur und einer Kommune Zeiten aufgenommen:
1. Fachunternehmen Baumpflege (ausschließlich); ca. 25 engagierte MA mit sehr guter Ausbil-
dung, maschinell entsprechend ausgestattet mit 6 Hubsteigern, 3 UNIMOG mit Buschhacker,
großes Vertrauen im kommunalen Bereich und stabiler Auftragslage. Durchorganisiertes Unter-
nehmen mit mehreren Ingenieuren im beratenden Bereich.
2. Fachunternehmen Garten- und Landschaftsbau mit 12 Mitarbeitern, davon 7 mit einer Fachaus-
bildung. Der Gerätepark kann als vollständig für den Auftraggeberkreis bezeichnet werden und
ist ausreichend dimensioniert. Gute organisatorische Verwaltung, Zertifiziert nach ISO 9000.
3. Fachunternehmen Garten- und Landschaftsbau als Zusammenschluss mehrerer Betriebe mit
ca. 120 Mitarbeitern, 6 Meistern sowie einem Ingenieur. Moderner, komplett ausgestatteter Ge-
rätepark und durchorganisierter Verwaltung.
4. Unternehmen in der Grünanlagen-Massenpflege und Fällen von Bäumen; geringerer fachlicher
Anspruch aber leistungsstark insbesondere im Großflächenmähbereich; ca. 15 Mitarbeiter ver-
schiedener Nationalitäten und hochwertiger, auf den Tätigkeitsbereich ausgerichteter, Maschi-
nenausstattung.
5. Stadt Ludwigslust (Mecklenburg Vorpommern):
12 Mitarbeiter mit unterschiedlicher Motivation, guter, durchdachter Geräteausstattung und ei-
nem komfortablen Betriebsgelände. Der MultiCar bietet sich für den kommunalen Bereich durch
seine Wendigkeit, Ausstattungsvielfalt und hoher Tragfähigkeit für Gruppenarbeit bis zu 2 Per-
sonen in der dortigen Ausführung an. Die Stadt Ludwigslust stellt ihren Mitarbeitern 4 dieser
LKW zur Verfügung.
6.2 Zeitaufnahmen im Unternehmen
Die Zeitaufnahmen setzen sich aus einer hohen Zahl an Einzeldaten zusammen (z.B. Platten ver-
legen: ca. 450 Zeiten) und werden im Rahmen dieser Arbeit mit 3 Beispielen aus den Unterneh-
men und 2 Beispielen aus der kommunalen Einrichtung aufgezeigt. Die vollständigen Zeitaufnah-
men sind in der Anlage komplett enthalten.
Die in den unter den Übersichten der Auswertungen aufgeführten Angaben hinsichtlich der Mess-
dauer müssen nicht mit den Messzeiten der Datenblätter übereinstimmen, da im Verlauf der Auf-
nahmezeiten verschieden Aufgaben gemessen wurden. Auch gab es wiederholt Umstände, die zu
Unterbrechungen geführt haben, die ein Messen nicht ermöglichten (s. 6.4 – Einschhränkungen in
der Zeitaufnahme).
43
Arbeitszeitstudien
6.3 Auswertung der Zeitaufnahmen
6.3.1 Auswertung: Grünfläche Industrieobjekt - Pflegeintervall
Ausführende Firma : Fachfirma, Garten- und Landschaftsbau
Arbeitsaufgabe : Pflegeintervall der Objektbegrünung Shell/Hamburg
Standort : Verwaltungsgebäude
Behinderung : ohne
Wetter : + 3°
Mitarbeiter : 1 gelernte Landschaftsgärtner, 1 Hilfskraft
Maschinen/Geräte : LKW 3,5t, Laubbläser, Kleingerät
Messbeginn: 7:00 Messende: 12:00 Messdauer: 5:00 Stunden
44
Abb. 25: Shell Hamburg
Arbeitszeitstudien
45
Aufg
enom
men
e Ze
iten
Auf
gabe
:G
rünf
läch
e O
bjek
t Pfle
gein
terv
all
475
m²
Mita
rbei
ter
2m
ännl
ca. 3
0 J
ahre
Tem
p.:
´+ 3
°M
A 1
Leis
tung
sgra
dA
nzah
l LG
22H
andg
erät
Ges
LG
2150
Star
tM
a/K
olon
nenM
A1
MA
98oh
neW
ertu
ngpe
rsön
lbed
.U
nter
br.
Hau
pttä
tigke
itN
eben
t.S
töru
ngge
sam
t
00:0
0:00
,0B
emer
kung
prod
uktiv
eM
A:
LG Eing
abe
%LG
00:0
0:00
,000
:05:
23,2
01:3
6:43
,500
:06:
11,7
00:0
0:00
,001
:49:
26,2
0:06
:11,
700
:06:
11,7
0:07
:19,
5U
0:07
:38,
2La
ub h
arke
n G
ehöl
ze12
m²
195
%95
00:0
0:18
,70:
10:3
4,7
Kan
te a
bste
chen
39
m1
95%
9500
:02:
56,5
0:24
:30,
2M
aulw
urfs
hüge
l bes
eitig
en 5
Stc
k1
95%
9500
:13:
55,5
0:25
:58,
2G
osse
fege
n1
95%
9500
:01:
28,0
0:27
:56,
3K
ante
abs
tech
en 1
1m1
100%
100
00:0
1:58
,10:
31:0
8,6
Gos
se fe
gen
111
0%11
000
:03:
12,3
0:32
:52,
7K
ante
abs
tech
en1
110%
110
00:0
1:44
,10:
35:0
6,2
Gos
se fe
gen
5 m
111
0%11
000
:02:
13,5
0:36
:48,
7K
ante
abs
tech
en 1
1m1
105%
105
00:0
1:42
,50:
44:0
9,5
Gos
se fe
gen
110
0%10
000
:07:
20,8
0:45
:22,
5K
ante
abs
tech
en 1
1m1
100%
100
00:0
1:13
,00:
48:4
6,4
Gos
se fe
gen
110
0%10
000
:03:
23,9
0:50
:03,
5K
ante
abs
tech
en 2
5 m
195
%95
00:0
1:17
,10:
54:3
5,6
Gos
se fe
gen
25m
195
%95
00:0
4:32
,10:
56:5
2,2
Kan
te a
bste
chen
7m
195
%95
00:0
2:16
,60:
59:2
9,5
Gos
ser f
egen
7m
195
%95
00:0
2:37
,31:
01:2
3,3
Kan
te a
bste
chen
7 m
190
%90
00:0
1:53
,81:
03:2
4,2
Gos
se fe
gen
7m1
95%
9500
:02:
00,9
1:05
:20,
2U
185
%85
00:0
1:56
,01:
10:4
3,4
Kan
te a
bste
chen
11m
00:0
5:23
,21:
22:4
7,2
Gos
se fe
gen
11m
195
%95
00:1
2:03
,81:
27:1
4,2
Kan
te a
bste
chen
37m
195
%95
00:0
4:27
,01:
49:2
6,2
Kan
te a
bste
chen
neu
es B
eet
195
%95
00:2
2:12
,0
Arbeitszeitstudien
46
Auf
geno
mm
ene
Zeite
n
Aufg
abe:
Grü
nflä
che
Obj
ekt P
flege
inte
rval
l47
5m
²M
itarb
eite
r2
män
nlca
. 30
Jah
reTe
mp.
:´+
3°
MA
2Le
istu
ngsg
rad
Anza
hl L
G13
Laub
bläs
erG
es L
G12
90
Star
tB
emer
kung
1 M
A99
ohne
Wer
tung
pers
önlb
ed.
Unt
erbr
.H
aupt
tätig
keit
Neb
ent.
Abl
aufb
ed.
Unt
erbr
.S
töru
ngge
sam
t
00:0
0:00
,0pr
oduk
tive
MA:
LG Eing
abe
%LG
00:1
3:00
,700
:00:
00,0
01:1
3:49
,300
:08:
15,2
00:1
3:03
,600
:01:
15,9
01:3
5:08
,10:
04:0
6,2
tank
en1
95%
9500
:04:
06,2
0:07
:07,
5P
flast
er 3
x3 m
110
0%10
000
:03:
01,3
0:08
:32,
6R
asen
9x8
m1
100%
100
00:0
1:25
,10:
09:4
8,5
U00
:01:
15,9
0:10
:02,
2A
110
0%10
000
:00:
13,7
0:19
:17,
2U
195
%95
00:0
9:15
,00:
20:2
6,2
Han
darb
eit H
arke
00:0
1:09
,00:
26:5
4,3
A1
100%
100
00:0
6:28
,10:
29:5
4,2
neue
s B
eet
111
0%11
000
:02:
59,9
0:30
:54,
5U
P1
95%
9500
:01:
00,3
0:43
:55,
2R
asen
48
m²
00:1
3:00
,70:
46:3
3,2
Han
darb
eit
111
0%11
000
:02:
38,0
1:12
:47,
8U
110
0%10
000
:26:
14,6
1:24
:58,
2A
00:1
2:10
,41:
37:2
8,3
U1
95%
9500
:12:
30,1
1:38
:21,
5H
anda
rbei
t1
00:0
0:53
,21:
49:2
6,0
ferti
g1
95%
9500
:11:
04,5
1:56
:32,
2ta
nken
/neu
es B
eet
195
%95
00:0
7:06
,2
Arbeitszeitstudien
47
Arbeitszeitstudien
48
Erg
ebni
s
47
5m
²
Nr
Ab
lau
fab
sch
nitt
An
zah
l MAB
ezu
gs-
me
ng
e
Ein
fluss
grö
ße
,M
ess
we
rt,
Kla
sse
Zy
12
34
56
7n
=
L9
81
98
ti0
1:4
2:5
5,2
10
1:4
2:5
5F
0L
99
19
9ti
01
:22
:04
,51
01
:22
:05
F0
10
Ze
it je
Ein
he
it in
min
( 6
0 S
ek)
03
:02
:01
,50
3:0
2:0
1
Gru
nd
zeit
tg
(Std
. a
´ 6
0 m
in)
3:0
2:0
1S
tatis
tisch
e D
ate
nA
nza
hl A
K2
Erh
olu
ng
sze
it t
er
be
i ze
r =2
,00
%0
:03
:38
Au
fge
no
mm
en
e Z
eit
Ve
rte
ilze
it t
v
be
i z v=1
0,1
6%
0:1
8:3
0g
em
ess
en
er
Ze
itau
fwa
nd
je A
KS
on
stig
e Z
usc
hlä
ge
0:0
0:0
0re
chn
eri
sch
er
Ze
itau
fwa
nd
je A
KS
on
stig
e A
bzü
ge
0:0
3:3
8Z
eit
je E
inh
eit
(Std
. a
´60
min
)3
:20
:31
Ist-
Ze
it je
m²
en
tsp
rich
t S
tun
de
n (
Std
. a
´60
min
)S
oll-
Ze
it je
m²
be
rein
igt
Um
ge
bu
ng
sva
ria
ble
:S
tra
ße
nra
nd
/te
mp
orä
re B
eh
ind
eru
ng
0,0
0%
Be
me
rku
ng
:W
itte
run
gse
influ
ss0
,00
%g
esa
mt
0,0
0%
Be
rein
igte
r W
ert
=
t
e -
0,0
0%
3:2
0:3
1 S
td.
für
47
5m
²
01
:21
:26
,61
MA
21
1
01
:40
:34
,91
11
MA
1
Grü
nflä
che
Ob
jekt
Pfle
ge
inte
rva
ll
0:0
0:2
60
:00
:25
3:2
4:3
4
1:4
2:1
71
:40
:16
∑ L
/n∑
t i/
nL t i
L x
t i
10
0
∑t
=
Arbeitszeitstudien
Beurteilung:
Mit der Arbeitsaufgabe wurden 5 Mitarbeiter beauftragt. Arbeitsbeginn war um 6:30 Uhr. Da der
LKW bereits am Vortage mit den Geräten beladen wurde, fielen keine Rüstzeiten an. Die Fahrstre-
cke beträgt etwa 8 Kilometer. Einen kurzen Aufenthalt gab es vor einer Hubbrücke und an der
Pförtnerloge. Die Messung begann um 7:00 Uhr. Temperatur + 3°.
Die beiden MA haben mit einem Leistungsgrad von 98%/99% die Arbeitsaufgabe durchgeführt
und dabei ein angemessenes Bild erreicht. Insgesamt fehlte dem Vorarbeiter trotz Dynamik im Be-
wegungsablauf das durchstrukturierte Vorgehen. Mit dem Laubbläser wurde z.B. verschiedentlich
ein bereits zusammengetragener Laubhaufen wieder auseinander geblasen; eine vom Mitarbeiter
ausgeharkte Strauchgruppe wurde wieder mit Laub zugeblasen und entsprechend anschließend
ausgeblasen. Die Leistungskurve entspricht dem durchschnittlichen Verlauf der tageszeitlichen
Schwankung der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft. Aufgrund der Temperaturverhält-
nisse wurde nur eine Zigarettenpause (außerhalb des Geländes/Raffinerie) eingelegt.
Die Differenz zu einem Leistungsgrad von 100% beträgt rechnerisch:
03:20:31- 03:02:01= 00:18:30 Stunden (= 18,3 Minuten) und ist daher nicht zu beanstanden.
Oben: Leistungsgrad 98%/99% unten: Leistungsgrad rechnerisch 100% (der höhere Wert be-
deutet, dass in gleicher Messzeit eine Leistung von 3:23:47 Std. erreicht werden würde)
49
Zeit je Einheit in min( 60 Sek) 03:02:01,5
Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 3:02:01 Statistische Daten Anzahl AK 2Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:03:38 Aufgenommene ZeitVerteilzeit tv bei zv = 10,16% 0:18:30 gemessener Zeitaufwand je AKSonstige Zuschläge 0:00:00 rechnerischer Zeitaufwand je AKSonstige Abzüge 0:03:38Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 3:20:31 Ist-Zeit je m²entspricht Stunden (Std. a´60 min) Soll-Zeit je m²bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00% Bemerkung:Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 3:20:31 Std. für 475 m²
0:00:260:00:25
3:24:341:42:171:40:16
Zeit je Einheit in min( 60 Sek) 03:04:59,7
Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 3:05:00 Statistische Daten Anzahl AK 2Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:03:42 Aufgenommene ZeitVerteilzeit tv bei zv = 10,16% 0:18:48 gemessener Zeitaufwand je AKSonstige Zuschläge 0:00:00 rechnerischer Zeitaufwand je AKSonstige Abzüge 0:03:42Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 3:23:47 Ist-Zeit je m²entspricht Stunden (Std. a´60 min) Soll-Zeit je m²bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00% Bemerkung:Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 3:23:47 Std. für 475 m²
0:00:260:00:26
3:24:341:42:171:41:54
Arbeitszeitstudien
6.3.2 Auswertung: Mäharbeiten (Freischneider) mit Behinderung
Ausführende Firma :Kommunaler Eigenbetrieb
Arbeitsaufgabe :Ausmähen von Hindernissen
Standort :Rasenfläche vor dem Schloß
Behinderung :ohne
Wetter :+ 10°
Mitarbeiter :2 MA (2. MA gesondert gemessen)
Maschinen/Geräte :Freischneider
Messbeginn: 7:06 Messdauer : 1:14:17
50
Abb. 26: Mäharbeiten vor dem Schloß Ludwigs-lust
Arbeitszeitstudien
51
Auf
geno
mm
ene
Zeite
nAu
fgab
e:M
ähar
beite
n O
bjek
tber
eich
Fel
d 2 ,
Baum
best
and
23 m
x 5
4 m
Fre
isch
neid
er12
42m
²M
itarb
eite
r1
män
nlca
. 40
Jah
reTe
mp.
:´+
16°
Kolo
nne
Anza
hl
LG1
MA
1M
a/K
olon
nenM
AG
esam
t LG
100
Star
t1
MA
Kol
onne
LG
100
pers
önlb
ed.
Unt
erbr
.H
aupt
tätig
keit
Neb
ent.
Verte
ilz.
kons
t.Ve
rteilz
.Va
r.Ab
lauf
bed.
Unt
erbr
.St
örun
gge
sam
t
Bem
erku
ng
Eing
abe
prod
uktiv
eM
A:Ei
ngab
eLG
LG Kol
onne
00:0
1:58
,000
:41:
54,1
00:0
3:08
,300
:00:
00,0
00:0
0:00
,000
:27:
16,7
00:0
0:00
,001
:14:
17,1
00:0
9:59
,4Vo
rber
tg. F
eld
21
100,
00%
100
00:1
4:43
,7H
ecke
auß
en00
:04:
44,3
00:1
5:19
,2Ve
rkeh
rssc
hild
00:0
0:35
,500
:23:
14,1
Baum
00:0
7:54
,900
:28:
31,6
Verk
ehrs
schi
ld00
:05:
17,5
00:2
9:32
,2Fu
ßweg
00:0
1:00
,600
:31:
21,5
1. B
aum
sche
ibe
00:0
1:49
,300
:37:
50,2
2. B
aum
sche
ibe
00:0
6:28
,700
:39:
37,5
3. B
aum
sche
ibe
00:0
1:47
,300
:41:
34,5
4. B
aum
sche
ibe
00:0
1:57
,000
:41:
43,4
5. B
aum
sche
ibe
00:0
0:08
,900
:42:
42,4
24 m
Hec
ke q
uer i
nnen
00:0
0:59
,000
:44:
36,5
6. B
aum
sche
ibe
00:0
1:54
,100
:46:
30,8
7. B
aum
sche
ibe
00:0
1:54
,300
:48:
30,9
8. B
aum
sche
ibe
00:0
2:00
,100
:48:
38,5
9. B
aum
sche
ibe
00:0
0:07
,600
:50:
44,3
23 m
Fel
d 2
quer
auß
en u
nd 4
Bau
msc
heib
en00
:02:
05,8
00:5
1:53
,5U
00:0
1:09
,200
:53:
51,5
Mäh
gut a
uf L
KW v
erte
ilen
00:0
1:58
,000
:55:
43,3
Mäh
gut w
egfa
hren
4 K
m00
:01:
51,8
01:1
8:24
,7zu
rück
U00
:22:
41,4
01:2
1:08
,2G
ras
auf L
KW00
:02:
43,5
01:2
2:57
,6U
Tan
ken
00:0
1:49
,401
:23:
37,5
Schu
tzbr
ille re
inig
en00
:00:
39,9
01:2
4:16
,5an
wer
fen,
neu
es F
eld
00:0
0:39
,0
Leis
tung
sgra
d
Arbeitszeitstudien
52
Arbeitszeitstudien
53
Erge
bnis
1242
m²
Nr
Abl
aufa
bsch
nitt
Anz
ahl M
AB
ezug
smen
geE
influ
ssgr
öße,
Mes
swer
t,Kla
sse
Zy1
23
45
67
n =
L10
01
100
ti00
:45:
02,4
10,
0312
8F
0Ze
it je
Ein
heit
in m
in00
:45:
02,4
0:45
:02
Gru
ndze
it t g
(S
td. a
´ 60
min
)0:
45:0
2S
tatis
tisch
e D
aten
(A
nzah
l AK
1)E
rhol
ungs
zeit
t erbe
i zer
=2,
00%
0:00
:54
Auf
geno
mm
ene
Zeit
1:14
:17
Ver
teilz
eit t v
bei z
v=
42,2
4%0:
19:0
1ge
mes
sene
r Zei
tauf
wan
d je
AK
1:14
:17
Son
stig
e Zu
schl
äge
0:00
:00
rech
neris
cher
Zei
tauf
wan
d je
AK
1:04
:04
Son
stig
e A
bzüg
e0:
00:5
4Ze
it je
Ein
heit
(Std
. a´6
0 m
in)
1:04
:04
Ist-Z
eit
jem
²0:
00:0
4en
tspr
icht
Stu
nden
(Std
. a´6
0 m
in)
Sol
l-Zei
t je
m²
0:00
:04
bere
inig
t Um
gebu
ngsv
aria
ble:
Stra
ßenr
and/
tem
porä
re B
ehin
deru
ng0,
00%
Bem
erku
ng:
Witt
erun
gsei
nflu
ss0,
00%
gesa
mt
0,00
%B
erei
nigt
er W
ert =
t e -
0,00
%1:
04:0
4 S
td. f
ür12
42 m
Mäh
arbe
iten
Obj
ektb
erei
ch F
eld
2,B
aum
best
and
23 m
x 5
4 m
Fre
isch
neid
er
0:45
:02
11
1M
A 1
∑ L
/n∑
t i/ n
L t i
L x
t i
100
∑t
=
Arbeitszeitstudien
Beurteilung:
Das Ausmähen der Baumscheiben als Vorarbeit der Flächenmahd lief parallel zu den Mäharbeiten
der hindernisfreien Nachbarfläche.
Die hier gemessene Arbeitsaufgabe wie auch die damit einhergehende Flächenmahd wurde orga-
nisatorisch und qualitativ professionell durchgeführt und halten einem Vergleich mit Fremdunter-
nehmen jederzeit stand.
Auch die Unterstützung der folgenden Mahd (vgl. 7.3.3) auf dieser Fläche lief „Hand in Hand“; der
Mitarbeiter positionierte den LKW ständig so, dass der Weg des Mähgerätes bei gefülltem Fang-
korb zum LKW praktisch keinen Zeitverlust bedeutete. Das Gleiche galt für die Mitarbeit bei Pro-
blemen der Grasaufnahme (Verstopfung der Zuführung zum Fangkorb), die mit geringem Zeitver-
lust durch den Mitarbeiter beseitigt wurde.
Um die Zeit für das Ausmähen einer Baumscheibe herauszufiltern, sind die entsprechenden Zei-
ten in die Auswertungstabelle als Einzelzeit zu übernehmen. Der Leistungsgrad ist beispielhaft ein-
getragen.
Es ist darauf zu achten, dass in der Tabelle 1 der Zeitaufnahmen das Messergebnis von dem fol-
genden Ergebnis subtrahiert wird, so dass die jeweilige Zuordnung – z.B. „2. Baumscheibe“ - der
Startpunkt der Messung ist; das Ergebnis ist aus der folgenden Zeile auszulesen. Je Baumscheibe
ist eine Sollzeit von 2:30 min einschließlich der Verteilzeit einzukalkulieren.
54
Zy 1 2 3 4 5 6 n =
L 100 100 85 100 115 100 6 100ti 00:01:49,3 00:01:47,3 00:02:05,9 00:01:57,0 00:00:59 00:01:54 6 00:01:45F 0
00:01:45
00:01:45
Lti
∑ L/ n∑ ti / n
t= L ti100
∑ t =Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 00:01:45Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 00:00:00Verteilzeit tv bei zv = 42,24% 00:00:45Sonstige Zuschläge 0Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 00:02:30entspricht Stunden (Std. a´60 min) 00:00:03bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te 0,00% 00:02:30mittlere Zeit je Baumscheibe 00:02:30
Arbeitszeitstudien
6.3.3 Auswertung: Plattenweg aufnehmen
Daten in der Anlage :1.10 Seite 73
Ausführende Firma : Fachfirma, Garten- und Landschaftsbau
Arbeitsaufgabe : Herstellen einer rollstuhltauglichen Rampe, Sandsteinplatten aufnehmen
und neu verlegen.
Standort : Einfamilienhaus
Behinderung : ohne
Wetter : + 10°
Mitarbeiter : 2 gelernte Landschaftsgärtner
Maschinen/Geräte : LKW 3,5t, Mischmaschine, Rüttler, Flex, Kleingerät
Messdauer : 3:15 Stunden
55
Abb. 27: Verlegen von Natursteinplatten
Arbeitszeitstudien
56
Aufg
enom
men
e Ze
iten
Au
fgab
e:S
ands
tein
auf
nehm
en u
nd fü
r R
olls
tuhl
neu
ver
lege
n (R
ampe
)12
Mita
rbei
ter
2m
ännl
ca. 3
0 J
ahre
m²
MA
1A
nza
hl L
G58
Tem
p.:
´+ 7
°
Ges
LG
5290
Sta
rtM
a/K
olo
nn
enM
A1
91o
hn
eW
ertu
ng
pers
önlb
ed.
Unt
erbr
.H
aupt
tätig
keitN
eben
t.A
blau
fbed
.Unt
erbr
.S
töru
ngge
sam
t
00:0
0:00
,0Bem
erku
ng
pro
du
ktiv
eM
A:
LG
01:3
1:17
,000
:09:
03,1
01:2
7:02
,500
:24:
06,6
00:3
6:21
,200
:00:
24,2
02:3
6:57
,6
Leis
tung
sgra
d
Auf
gabe
:S
ands
tein
auf
nehm
en u
nd fü
r Rol
lstu
hl n
eu v
erle
gen
(Ram
pe)
MA
2A
nzah
l LG
134
Ges
LG
1204
5
Sta
rtB
emer
kung
1 M
A90
ohne
Wer
tung
pers
önlb
ed.
Unt
erbr
.H
aupt
tätig
keit
Neb
ent.
Abl
aufb
ed.
Unt
erbr
.S
töru
ngge
sam
t
00:0
0:00
,0pr
oduk
tive
MA
:E
inga
be%
LG00
:20:
52,6
00:0
2:35
,002
:36:
21,5
00:0
3:34
,200
:41:
59,9
00:0
0:00
,003
:24:
30,6
Leis
tung
sgra
d
Arbeitszeitstudien
57
Verteilzeit
Aufgabe:Errechnung des Verteilzeltprozentsatzes Zv MA 1 MA 2Beschreibung der Zeitart / Zeiteinheit in minVorbereiten des Arbeitsplatzes bei Schichtbeginn 00:00:00,0 00:00:00,0Räumen und Säubern des Arbeitsplatzes bei SchichtendeRäumen und Säubern des Arbeitsplatzes am WochenendeAnlaufzeit von Betriebsmitteln bei Schichtbeginn und nachBetriebspausenPlanmäßige Wartungszeiten an Betriebsmitteln
Vsk Schichtkonstante sachliche Verteilzeiten 00:00:00,0 00:00:00,0Gelegentliches Abschmieren von BetriebsmittelnArbeits- und Hilfsmittel empfangenKleine Störungen an Betriebs- und ArbeitsmittelnKleine Störungen im Arbeitsablauf 00:00:24,2DienstgesprächeBehinderung durch andere PersonenAblaufbedingtes Unterbrechen 00:36:21,2 00:41:59,9Schutzkleidung empfangen und wegbringenArbeitsbedingte persönliche Säuberung
Vsv Grundzeitabhängige Verteilzeiten 00:36:45,4 00:41:59,9BedürfnisSonstige persönliche VerrichtungenLohn empfangen und prüfen
Vp Persönliche Verteilzeiten 00:09:03,1 00:02:35,0th Haupttätigkeit th 01:27:02,5 02:36:21,5thn Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt) 00:24:06,6 00:03:34,2ti Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn 01:51:09,1 02:39:55,7 04:31:04,8V Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp 00:45:48,5 00:44:34,9 01:30:23,4 minER Summe der erforderlichen Erholungszeit 2% von G 00:03:08,4 00:04:05,4 2 % v. AZG Summe der aufgenommenen Grundzeiten 02:27:54,5 03:18:21,4 05:46:15,9 minAZ Summe der Aufnahmezeiten 02:36:57,6 03:24:30,6 06:01:28,2 minVorgabe Verteilzeiten Zv: 33% 23% 28,03 %
Sandstein aufnehmen und für Rollstuhl neu verlegen (Rampe)
Arbeitszeitstudien
58
Arbeitszeitstudien
Beurteilung:
Aufgrund der eingeengten Baustellensituation kann kein überdurchschnittlicher Leistungsgrad er-
reicht werden. Auch die Zuarbeit eines Mitarbeiters wurde ablaufbedingt vielmals unterbrochen, so
dass eine hohe prozentuale Verteilzeit entstanden ist. Die längere Abwesenheit eines Mitarbeiters
wurde nicht gewertet.
In der Ist-Aufnahme steht einer Aufnahmezeit von 06:01:28 Stunden (Tabelle Verteilzeit- AZ/Auf-
nahmezeit) eine produktive Zeit von 04:05:08 Stunden (Tabelle Verteilzeit- ti/Ist-Zeit) gegenüber.
Durch verschiedene Umstände ist in dem gemessenen Zeitraum 01:56:20 Stunden unproduktiv
oder nicht direkt produktiv verbracht worden. Unter Berücksichtigung der Verteilzeit wurde in der
Aufnahmezeit eine Leistung erbracht, die 5:13:51 Stunden entspricht und als Endresultat in der
gemessenen Zeit eine Minderleistung von 00:47:37 Stunden ergibt. Die Minderleistung verringert
sich bei einem Leistungsgrad von 100% auf 00:08:59 Stunden gegenüber der Aufnahmezeit von
06:01:28 Stunden.
Leistungsgrad 90%/91% Leistungsgrad 100%
Hinweis: der ausgegebene Wert ist die Arbeitsleistung der Grundzeit in der Zeit, die bei 100%
Leistung in der gemessenen Zeit hätte erbracht werden können. Von daher ist die Zahl gegenüber
dem niedrigen Leistungsgrad höher.
59
Zeit je Einheit in m in 04:31:04,8Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 4:31:05Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:05:25Verteilzeit tv bei zv = 28,03% 1:15:59Sonstige Zuschläge 0:00:00Sonstige Abzüge 0:00:00Zeit je Einheit (Std. a´60 m in) 5:52:29entspricht Stunden (Std. a´60 m in)bereinigt Um gebungsvariable:Straßenrand/tem poräre Behinderung 0,00%W itterungseinfluss 0,00%gesam t 0,00%Bereinigter W ert = te - 0,00% 5:52:29
Zeit je Einheit in min 04:05:08,1Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 4:05:08Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:04:54Verteilzeit tv bei zv = 28,03% 1:08:43Sonstige Zuschläge 0:00:00Sonstige Abzüge 0:04:54Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 5:13:51entspricht Stunden (Std. a´60 min)bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 5:13:51
Einflußgröße,Messwert,Klasse Zy 1 2 3 n =
L 100 1 100ti 01:51:09,1 1 01:51:09F 0L 100 1 100ti 02:39:55,7 1 02:39:56F 0 1 0F 0
04:31:04,8
02:39:55,7
01:51:09,1
∑ L/ n∑ ti / n
Lti
L x ti100
∑ t =
Arbeitszeitstudien
Wird darüber hinaus auf die persönlich bedingten Unterbrechungen verzichtet, ein Teil der ablauf-
bedingten Unterbrechungen durch eine Umorganisation der Baustelle produktiv gearbeitet und ein
Leistungsgrad von 100% erreicht, wird in der ursprünglichen Aufnahmezeit eine Arbeitsleistung er-
bracht, die den folgenden Werte entspricht:
Rechnerisch wird unter diesen Vorgaben eine Minderleistung von 0:00:14 Stunden (= 14 Sek.) er-
reicht.
Alt: Aufnahmezeit abzüglich produktiver Zeit = unproduktive Zeit
Neu: Ausschöpfung der theoretisch möglichen produktiven Zeit ( bei einer Verteilzeit von 16%)
Bemerkung: innerhalb der Aufnahmezeit hätte schon an einer anderen Arbeitsaufgabe
01:56:6 Stunden gearbeitet werden können.
60
Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 5:04:27Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:06:05Verteilzeit tv bei zv = 16,80% 0:51:09Sonstige Zuschläge 0:00:00Sonstige Abzüge 0:00:00Zeit je Einheit (Std. a´60 min) 6:01:42entspricht Stunden (Std. a´60 min)bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%Witterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter Wert = te - 0,00% 6:01:42
Zy 1 2 3 4 n =L 100 1 100ti 02:00:12,2 1 02:00:12F 0L 100 1 100ti 03:04:15,1 1 03:04:15F 0 1 0
05:04:27,3
02:00:12,2
03:04:15,1
∑ L/ n∑ ti / n
Lti
L x ti100
∑ t =
06 :01 :28 - 04 :05 :08 = 01 :56 :20 S tunden
06:01:28 - 06:01:42 = 0:00:14 Stunden (= - 14 Sek.)
Arbeitszeitstudien
Als Planzeitbeispiel/Systeme Vorbestimmter Zeiten wurde In Kapitel 3.6/3.6.1 auf das Befüllen der
Schiebkarre mit Sand hingewiesen. Die Werte sind den Tabellen der Seite 55 entnommen, die in
der Anlage ab Seite 75 komplett einzusehen sind.
Unter den Baustellenbedingungen erfordert das Befüllen einer Karre 26 Sekunden.
Realistisch ist eine Anpassung der Verteilzeiten auf 10%. Die erforderliche Zeit zum Befüllen einer
Karre reduziert sich dann auf 23 Sekunden.
61
Zeit je Einheit in m in 00:00:21Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 00:00:21Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 00:00:00Verteilzeit tv bei zv = 10,00% 00:00:02Sonstige Abzüge 00:00:00Zeit je Einheit (Std. a´60 m in) 00:00:23entspricht Stunden (Std. a´60 m in) 00:00:00bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%W itterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter W ert = t e 0,00% 00:00:23
Zy 1 2 3 4 5 6 n =
L 105 85 85 110 90 95 6 95ti 00:00:19 00:00:30,5 00:00:29 00:00:16 00:00:28 00:00:27 6 00:00:22
00:00:21
00:00:21
Lti
∑ L/ n∑ ti / n
L x ti100
∑ t =Zeit je Einheit in m in 00:00:21Grundzeit tg (Std. a´ 60 m in) 00:00:21Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 00:00:00Verteilzeit tv bei zv = 28,03% 00:00:06Sonstige Abzüge 00:00:00Zeit je Einheit (Std. a´60 m in) 00:00:26entspricht Stunden (Std. a´60 m in) 00:00:00bereinigt Umgebungsvariable:Straßenrand/temporäre Behinderung 0,00%W itterungseinfluss 0,00%gesamt 0,00%Bereinigter W ert = t e 0,00% 00:00:26
Arbeitszeitstudien
6.3.4 Auswertung: Zuwegung neu herrichten
Ausführende Firma : Firmenverbund aus insgesamt 5 Einzelfirmen
Arbeitsaufgabe : Erneuern einer Zuwegung
Standort : Wohnanlage mittlerer Wohnqualität
Behinderung : ohne
Wetter : + 2°
Mitarbeiter :6 MA
Maschinen/Geräte : 1 Radlader, Rüttler, Handgeräte
Messbeginn: 6:30 Uhr Betriebshof Messende: 11:45 Uhr nach Defekt am Radlader
62
Abb. 28: Zuwegungen neu herstellen
Arbeitszeitstudien
63
Aufg
enom
men
e Ze
iten
Aufg
abe:
Pflas
ter 1
0 x 2
0 Bet
on au
fneh
men
, Aus
koffe
rung
25 m
x 1,5
m38
m²
MA
1M
itarb
eite
r6
män
nl.
ca. 3
0-55
Jah
reTe
mp.
:Ko
lonn
e3 M
AAn
zahl
LG
31Ha
ndar
beit
Ges L
G14
67
Star
tM
a/Ko
lonn
enM
A3 M
ALG Ko
lonn
e47
ohne
Wer
tung
pers
önlb
ed.
Unte
rbr.
Haup
t-tä
tigke
itNe
bent
.Ab
laufb
ed.
Unte
rbr.
Stör
ung
gesa
mt
00:0
0:00
,0Be
mer
kung
prod
uktiv
eM
A:LG Ei
ngab
e %LG
00:2
4:47
,703
:04:
36,0
02:2
7:02
,100
:30:
16,8
00:4
2:08
,400
:00:
00,0
06:4
4:03
,30:
04:2
1,3
Stein
e au
fneh
men
312
0%12
000
:04:
21,3
0:08
:05,
3St
eine
aufn
ehm
en3
120%
120
00:0
3:44
,00:
11:3
6,5
warte
n/St
eine
lösen
210
0%67
00:0
3:31
,20:
15:4
5,0
Paus
e00
:04:
08,5
0:19
:42,
2wa
rten/
Stein
e lös
en1
100%
3300
:03:
57,2
0:23
:04,
7Un
terb
rech
ung
30%
000
:03:
22,5
0:27
:34,
5St
eine
aufn
ehm
en3
120%
120
00:0
4:29
,80:
53:2
2,2
Paus
e00
:25:
47,7
0:00
:00,
0ne
ue M
essu
ng0:
01:2
8,7
Ausk
offe
rn3
100%
100
00:0
1:28
,70:
03:0
2,5
30%
000
:01:
33,8
0:03
:48,
5Ka
nte
abste
chen
265
%43
00:0
0:46
,00:
04:0
7,2
30%
000
:00:
18,7
0:04
:20,
0Ka
nte
abste
chen
365
%65
00:0
0:12
,80:
04:2
1,3
Plan
um2
65%
4300
:00:
01,3
09:4
2,5
Paus
e00
:05:
21,2
0:00
:00,
0ne
ue M
essu
ng0:
22:0
20:
00:0
0,0
0:01
:13,
5Ka
nte
abste
chen
365
%65
00:0
1:13
,500
:06:
33Sa
nd e
inbau
en3
65%
6500
:05:
19,7
00:0
8:01
30%
000
:01:
28,0
00:1
0:41
1. T
our S
and
365
%65
00:0
2:39
,400
:13:
41Sa
nd ve
rteile
n1
65%
2200
:03:
00,9
00:1
4:35
00:0
0:54
,000
:15:
2500
:00:
49,1
00:1
8:37
Sand
verte
ilen
385
%85
00:0
3:12
,600
:21:
063
0%0
00:0
2:29
,200
:22:
43Sa
nd ve
rteile
n1
65%
2200
:01:
37,0
00:2
3:25
Sand
verte
ilen
365
%65
00:2
4:48
Sand
verte
ilen
165
%22
00:0
1:22
,200
:00:
41,9
00:2
6:20
Sand
verte
ilen
365
%65
00:0
1:32
,800
:30:
46Sa
nd ve
rteile
n2
65%
4300
:04:
25,3
00:0
0:00
,0ne
ue M
essu
ng00
:01:
10,5
Sand
verte
ilen
365
%65
00:0
1:10
,500
:04:
17,2
Sand
verte
ilen
30%
000
:03:
06,7
00:0
6:05
,3Sa
nd ve
rteile
n1
65%
2200
:01:
48,1
00:0
8:19
,6Sa
nd ve
rteile
n1
65%
2200
:02:
14,3
00:1
2:35
,6Sa
nd ve
rteile
n3
85%
8500
:04:
16,0
00:1
4:44
,5Sa
nd ve
rteile
n1
65%
2200
:02:
08,9
00:1
8:48
,5Ra
dlade
r def
.1
65%
2200
:04:
04,0
Leist
ungs
grad
Arbeitszeitstudien
64
Auf
geno
mm
ene
Zeite
nA
ufga
be:
Pfla
ster
10
x 20
Bet
on a
ufne
hmen
, Aus
koff
erun
g 25
m x
1,5
mR
adla
der
MA
2K
olon
ne1
MA
Anz
ahl L
G27
Rad
lade
rG
es L
G26
80
Star
tB
emer
kung
1 M
A99
pers
önlb
ed.
Unt
erbr
.H
aupt
-tä
tigke
itN
eben
t.Ve
rtei
lz.
kons
t.A
blau
fbed
.U
nter
br.
Stör
ung
gesa
mt
00:0
0:00
,0pr
oduk
tive
MA
:LG Ei
ngab
e %
LGoh
neW
ertu
ng00
:00:
00,0
00:5
2:13
,500
:11:
27,8
00:0
7:52
,500
:08:
42,7
00:0
0:00
,001
:20:
16,5
0:04
:21,
3A
nfah
rt1
70%
7000
:04:
21,3
0:08
:05,
3w
arte
n/S
tein
e1
70%
7000
:03:
44,0
0:11
:36,
5vo
rwär
ts00
:03:
31,2
0:15
:45,
2w
arte
n/S
tein
e1
70%
7000
:04:
08,7
0:19
:42,
2S
tein
e w
eg1
110%
110
00:0
3:57
,00:
23:0
4,7
Bes
pr1
70%
7000
:03:
22,5
0:27
:34,
5zu
rück
111
0%11
000
:04:
29,8
0:52
:22,
2P
ause
End
e00
:24:
47,7
0:00
:00,
00:
01:2
8,5
Ste
ine
lade
n1
110%
110
00:0
1:28
,50:
03:4
8,5
vorw
ärts
111
0%11
000
:02:
20,0
0:06
:36,
5S
tein
e la
den
111
0%11
000
:02:
48,0
0:07
:38,
2A
usko
ffern
111
0%11
000
:01:
01,7
0:07
:53,
6A
usko
ffern
111
0%11
000
:00:
15,4
1: T
our B
oden
weg
, San
d hi
n, a
uski
ppen
neue
r Anf
ang
0:00
:00,
00:
01:3
8,2
abzi
ehen
mit
Rad
l1
85%
8500
:01:
38,2
0:05
:37,
54x
1,5x
0,5
m1
110%
110
00:0
3:59
,30:
06:3
3,2
abzi
ehen
mit
Rad
l1
85%
8500
:00:
55,7
0:08
:01,
2S
and
0,5m
³1
110%
110
00:0
1:28
,00:
10:4
0,6
abzi
ehen
mit
Rad
l1
80%
8000
:02:
39,4
0:12
:04,
2S
and
0,5m
³1
110%
110
00:0
1:23
,60:
14:3
3,5
abzi
ehen
mit
Rad
l1
80%
8000
:02:
29,3
0:15
:46,
2ab
zieh
en m
it R
adl
111
0%50
00:0
1:12
,70:
26:3
8,8
San
d 0,
5m³
111
0%11
000
:10:
52,6
0:30
:45,
6ab
zieh
en m
it R
adl
111
0%11
000
:04:
06,8
0:33
:07,
2ab
zieh
en m
it R
adl
111
0%11
000
:02:
21,6
0:00
:00,
00:
03:5
7,6
San
d 0,
5m³
111
0%11
000
:03:
580:
04:1
7,2
Rüc
kfah
rt1
110%
110
00:0
0:20
0:07
:00,
2S
and
0,5m
³1
110%
110
00:0
2:43
0:07
:20,
3R
ückf
ahrt
111
0%11
000
:00:
200:
10:5
5,6
San
d 0,
5m³
111
0%11
000
:03:
350:
11:4
1,2
Rüc
kfah
rt, d
ef.
111
0%11
000
:00:
46
Leis
tung
sgra
d
Arbeitszeitstudien
65
Ver
teilz
eit
Auf
gabe
: MA
3 P
flast
er 1
0 x
20 B
eton
auf
nehm
en, A
usko
ffer
ung
25 m
x 1
,5m
Erre
chnu
ng d
es V
erte
ilzei
tpro
zent
satz
es Z
vM
A 1
MA
2B
esch
reib
ung
der Z
eita
rt /
Zeite
inhe
it in
min
Vorb
erei
ten
des
Arbe
itspl
atze
s be
i Sch
icht
begi
nn00
:00:
00,0
00:0
7:52
,5R
äum
en u
nd S
äube
rn d
es A
rbei
tspl
atze
s be
i Sch
icht
ende
Räu
men
und
Säu
bern
des
Arb
eits
plat
zes
am W
oche
nend
eAn
lauf
zeit
von
Betri
ebsm
ittel
n be
i Sch
icht
begi
nn u
nd n
ach
Betri
ebsp
ause
nPl
anm
äßig
e W
artu
ngsz
eite
n an
Bet
riebs
mitt
eln
Vsk
Schi
chtk
onst
ante
sac
hlic
he V
erte
ilzei
ten
Gel
egen
tlich
es A
bsch
mie
ren
von
Betri
ebsm
ittel
nAr
beits
- und
Hilf
smitt
el e
mpf
ange
nKl
eine
Stö
rung
en a
n Be
trieb
s- u
nd A
rbei
tsm
ittel
n00
:00:
00,0
00:0
7:52
,5Kl
eine
Stö
rung
en im
Arb
eits
abla
ufD
iens
tges
präc
heBe
hind
erun
g du
rch
ande
re P
erso
nen
00:0
0:00
,0Ab
lauf
bedi
ngte
s U
nter
brec
hen
00:0
0:00
,0Sc
hutz
klei
dung
em
pfan
gen
und
weg
brin
gen
Arbe
itsbe
ding
te p
ersö
nlic
he S
äube
rung
Abla
ufbe
ding
tes
Unt
erbr
eche
n00
:42:
08,4
00:0
8:42
,7Sc
hutz
klei
dung
em
pfan
gen
und
weg
brin
gen
Arbe
ilsbe
ding
te p
ersö
nlic
he S
äube
rung
Vsv
Gru
ndze
itabh
ängi
ge V
erte
ilzei
ten
00:4
2:08
,400
:08:
42,7
Bedü
rfnis
Sons
tige
pers
önlic
he V
erric
htun
gen
Lohn
em
pfan
gen
und
prüf
enVp
Pers
önlic
he V
erte
ilzei
ten
03:0
4:36
,000
:00:
00,0
t hH
aupt
tätig
keit
th02
:27:
0200
:52:
14th
nN
eben
tätig
keit
(an
die
Hau
pttä
tigke
it ge
kopp
elt)
00:3
0:17
00:1
1:28
tiSu
mm
e H
aupt
tätig
keit
th +
Sum
me
Neb
entä
tigke
it th
n02
:57:
1901
:03:
41V
Sum
me
der V
erte
ilzei
ten
Vsk+
Vsv+
Vp03
:46:
4400
:16:
3504
:03:
19,6
min
ERSu
mm
e de
r erfo
rder
liche
n Er
holu
ngsz
eit 2
% v
on G
00:0
8:05
00:0
1:36
2%
v. A
ZG
Sum
me
der a
ufge
nom
men
en G
rund
zeite
n03
:39:
2701
:12:
2404
:51:
51,3
min
AZSu
mm
e de
r Auf
nahm
ezei
ten
06:4
4:03
01:2
0:16
08:0
4:19
,8m
inVo
rgab
e Ve
rtei
lzei
ten
Zv:
128%
25%
76,5
0%
Arbeitszeitstudien
66
Ver
teilz
eit
Auf
gabe
:M
A 3
Pfla
ster
10
x 20
Bet
on a
ufne
hmen
, Aus
koffe
rung
25
m x
1,5
mB
erec
hnun
g Zv
MA
1Za
k:V
=3:
46:4
4Zs
k =
0,00
%ER
=0:
08:0
5Zs
v =
19,2
0%AZ
=6:
44:0
3Zp
=10
9,08
%Vs
k =
0:00
:00
Zv =
128,
28%
Zsv:
Vsv
=0:
42:0
8G
=3:
39:2
7Vo
rgab
e ZV
128%
Zp:
Vp =
3:04
:36
Az =
6:44
:03
V =
3:46
:44
ER =
0:08
:05
Ber
echn
ung
Zv M
A 2
Zak:
V =
0:16
:35
Zsk
=12
,68%
ER =
0:01
:36
Zsv
=12
,03%
AZ =
1:20
:16
Zp =
0,00
%Vs
k =
0:07
:52
Zv =
24,7
2%Zs
v:Vs
v =
0:08
:43
G =
1:12
:24
Vorg
abe
ZV25
%Zp
:V
p =
0:00
:00
Az =
1:20
:16
V =
0:16
:35
ER =
0:01
:36
Arbeitszeitstudien
67
Erge
bnis
6m
²
Nr
Abla
ufab
schn
ittAn
zahl
MA
Bezu
gsm
enge
Einf
lußg
röße
,M
essw
ert,K
lass
eZy
12
34
56
7n
=
L92
192
ti00
:23:
05,3
100
:23:
05F
0L
741
74,3
75ti
00:2
3:29
,01
0:23
:29
F0
10
L12
51
125
ti0:
11:5
81
0:11
:58
F0
Zeit
je E
inhe
it in
min
00:3
8:37
,800
:38:
37,8
Gru
ndze
it t g
(S
td. a
´ 60
min
)0:
38:3
8St
atis
tisch
e D
aten
(A
nzah
l AK
3)Er
holu
ngsz
eit t
erbe
i zer
=0,
00%
0:00
:00
Auf
geno
mm
ene
Zeit
1:04
:45
Vert
eilz
eit t
v
bei
zv=
12,2
7%0:
04:4
4ge
mes
sene
r Zei
tauf
wan
d je
AK
0:21
:35
Sons
tige
Zusc
hläg
e0:
00:0
0re
chne
risch
er Z
eita
ufw
and
je A
K0:
14:2
7So
nstig
e A
bzüg
e0:
00:0
0Ze
it je
Ein
heit
(Std
. a´6
0 m
in)
0:43
:22
Ist-Z
eit
jem
²0:
11:4
6en
tspr
icht
Stu
nden
(Std
. a´6
0 m
in)
Soll-
Zeit
jem
²0:
07:5
3be
rein
igt U
mge
bung
svar
iabl
e:St
raße
nran
d/te
mpo
räre
Beh
inde
rung
0,00
%B
emer
kung
:W
itter
ungs
einf
luss
0,00
%ge
sam
t0,
00%
Ber
eini
gter
Wer
t =
te -
0,00
%0:
43:2
2 S
td. f
ür6
m²
00:2
1:09
,81
11
00:1
7:27
,9
11
100
:14:
58
11
1
MA
3 P
flast
er 1
0 x
20 s
etze
n
∑ L
/n∑
t i/ n
L t iL
x t i
100
∑t =
Beu
rteilu
ng:
Arb
eits
aufg
abe
war
: auf
nehm
en d
er S
tein
e un
d an
schl
ieße
nd h
erst
elle
n de
s P
flast
erbe
ttes.
Das
Auf
nehm
en d
esP
flast
ers
erfo
lgte
mit
eine
m h
ohen
Lei
stun
gsgr
ad.
Das
ans
chlie
ßend
e A
usko
ffern
und
der
San
dein
bau
wur
devo
rwie
gend
vom
Rad
lade
r gem
acht
, wäh
rend
die
Kol
onne
teiln
ahm
slos
dan
eben
sta
nd. A
ufgr
und
dies
er S
ituat
ion
ist
eine
unp
rodu
ktiv
e Ze
it zu
ver
teile
n, d
ie d
ie p
rodu
ktiv
e Ze
it de
r K
olon
ne ü
bers
chre
itet.
Ein
e au
sfüh
rlich
eA
naly
se d
iese
r Arb
eits
aufg
abe
ist i
m K
apite
l 6.5
„Cha
ncen
und
Ris
iken
als
Erg
ebni
s de
r Arb
eits
zeits
tudi
en“
Arbeitszeitstudien
6.3.5 Auswertung: Multi Moment-Aufnahme
Ausführende Firma : Kommunaler Eigenbetrieb
Arbeitsaufgabe : Beseitigung von Wildkräutern
Standort : Wilhelm-Naumann-Straße
Behinderung : ohne
Wetter : + 10°
Mitarbeiter : : 2 MA )
Maschinen/Geräte : Freischneider
Messbeginn: 7:06 Messdauer : 3:14:17
68
Arbeitszeitstudien
69
Mu
ltim
om
en
t-A
ufn
ah
me
Mu
ltim
om
en
t-H
äu
fig
ke
its
-Zä
hlv
erf
ah
ren
(M
MH
) Z
äh
lwe
rte
Arb
eit
sa
ufg
ab
e:
Wil
dk
rau
tbe
se
itig
un
g
MA
1p
ers
ön
lbe
d.
Un
terb
r.H
au
ptt
ä-
tig
ke
itN
eb
en
tä-
tig
ke
itA
bla
ufb
ed
.U
nte
rbr.
Stö
run
gM
A 2
pe
rsö
nlb
ed
.U
nte
rbr.
Ha
up
ttä
-ti
gk
eit
Ne
be
ntä
-ti
gk
eit
Ab
lau
fbe
d.
Un
terb
r.S
töru
ng
00
:05
:00
x0
0:0
5:0
0x
00
:10
:00
x0
0:1
0:0
0x
00
:15
:00
x0
0:1
5:0
0x
00
:20
:00
x0
0:2
0:0
0x
00
:25
:00
x0
0:2
5:0
0x
00
:30
:00
x0
0:3
0:0
0x
00
:35
:00
x0
0:3
5:0
0x
00
:40
:00
x0
0:4
0:0
0x
00
:45
:00
x0
0:4
5:0
0x
00
:50
:00
x0
0:5
0:0
0x
00
:55
:00
x0
0:5
5:0
0x
01
:00
:00
x0
1:0
0:0
0x
01
:05
:00
x0
1:0
5:0
0x
01
:10
:00
x0
1:1
0:0
0x
01
:15
:00
x0
1:1
5:0
0x
01
:20
:00
x0
1:2
0:0
0x
01
:25
:00
x0
1:2
5:0
0x
01
:30
:00
x0
1:3
0:0
0x
01
:35
:00
x0
1:3
5:0
0x
01
:40
:00
x0
1:4
0:0
0x
01
:45
:00
x0
1:4
5:0
0x
01
:50
:00
x0
1:5
0:0
0x
01
:55
:00
x0
1:5
5:0
0x
02
:00
:00
x0
2:0
0:0
0x
02
:05
:00
x0
2:0
5:0
0x
02
:10
:00
x0
2:1
0:0
0x
02
:15
:00
x0
2:1
5:0
0x
02
:20
:00
x0
2:2
0:0
0x
02
:25
:00
x0
2:2
5:0
0x
02
:30
:00
x0
2:3
0:0
0x
02
:35
:00
x0
2:3
5:0
0x
02
:40
:00
x0
2:4
0:0
0x
02
:45
:00
x0
2:4
5:0
0x
02
:50
:00
x0
2:5
0:0
0x
02
:55
:00
x0
2:5
5:0
0x
03
:00
:00
x0
3:0
0:0
0x
03
:05
:00
x0
3:0
5:0
0x
03
:10
:00
x0
3:1
0:0
0x
03
:15
:00
x0
3:1
5:0
0x
Arbeitszeitstudien
Die Tätigkeitsmomente wurden als Zählwert parallel zu den Mäharbeiten (Kapitel 6.3.2 und Anlage
1.1/1.2) im Takt von 5 Minuten aufgenommen. Der Takt wurde von einem eingestellten Signal der
Stoppuhr bestimmt.
Das „Problem“ der Auswertung liegt darin, dass die beiden Mitarbeiterinnen praktisch ununterbro-
chen gearbeitet haben. Dies wurde lediglich durch das Entleeren der Eimer, von unbedeutenden
Wortwechseln mit kurzfristigen Unterbrechungen der Arbeit sowie einer Auskunft auf die Frage ei-
nes Touristen unterbrochen.
Mit der grafischen Auswertung der Multimomentaufnahme lassen sich die Kriterien, die einer defi-
nierten Aussage zugeordnet werden sollen, markant herausarbeiten.
Aussage kann sein (Beispiele):
• wann beginnt der Ermüdungsprozess (durch Zunahme der verschiedenen Unterbrechungszei-
ten)
• wie oft muss die Aufgabe ablaufbedingt unterbrochen werden
• wie oft tritt eine Störung im Betriebsablauf ein
• wie oft unterbricht ein Mitarbeiter aus persönlichen Gründen die Arbeit
70
Abb. 29: Grafik Multimomentaufnahme MA 1
Abb. 30: Grafik Multimomentaufnahme MA 2
00:05
00:10
00:15
00:20
00:25
00:30
00:35
00:40
00:45
00:50
00:55
01:00
01:05
01:10
01:15
01:20
01:25
01:30
01:35
01:40
01:45
01:50
01:55
02:00
02:05
02:10
02:15
02:20
02:25
02:30
02:35
02:40
02:45
02:50
02:55
03:00
03:05
03:10
03:15
persön lbed .U nterb r. H aupttätigkeit N ebent. Ab lau fbed . U nterb r. S tö rung00:05
00:10
00:15
00:20
00:25
00:30
00:35
00:40
00:45
00:50
00:55
01:00
01:05
01:10
01:15
01:20
01:25
01:30
01:35
01:40
01:45
01:50
01:55
02:00
02:05
02:10
02:15
02:20
02:25
02:30
02:35
02:40
02:45
02:50
02:55
03:00
03:05
03:10
03:15
persön lbed .U nterb r. H aupttätigkeit N ebent. Ab laufbed . U n terb r. S tö rung
Arbeitszeitstudien
6.4 Einschränkungen in der Zeitaufnahme
Um Einschränkungen bei Zeitaufnahmen zu minimieren, sind verschiedene Aspekte im Vorlauf zu
berücksichtigen.
Die Problematik, die es für Instandhaltungsaufgaben im Garten- und Landschaftsbau zu lösen gilt,
liegt in dem oft unplanmäßigen Ablauf der Arbeitsaufgaben. Statistisch zu verwertende Daten er-
fordern eine große Anzahl sich wiederholender Aufgaben/Zyklen, verbunden mit einem langen
Aufnahmezeitraum. Es sind mindestens Daten einer Saison zu erfassen, um konkretes Datenma-
terial zur Verfügung zu haben. Bei der Auswertung der Zeitaufnahmen wurde deutlich, dass sinn-
volle Zeitabschnitte im Sekundenbereich bei der Fortschrittszeit (nicht als Einzelzeitmessung) eine
umfangreiche Auswertung als Planzeiten ermöglichen. Der Gesamtzeitraum der Datenerfassung
ist damit zu minimieren, da eine Vielzahl von Vorgängen bereits in anderen Vorgängen enthalten
ist.
Dem Zeitnehmer muss klar sein, dass Zeitaufnahmen sehr ermüdend sind. Für eine korrekte Auf-
nahme ist die volle Konzentration über den gesamten Ablauf der Aufgabe erforderlich. Es ist des-
halb wichtig, gut ablesbare Erfassungsgeräte zu benutzen. Am Markt gängige Programme für die
Aufnahme über den Pocket-PC sind hinsichtlich der Auswertung vorteilhaft. Es hat sich aber ge-
zeigt, dass neben dem Ablesen der Werte die Eingabe von Kommentaren in den Pocket-PC zu
aufwendig ist, um kurze Messphasen zu kommentieren. Gerade die Kommentare lassen eine si-
chere Zuordnung der Daten bei der Bildung von Planzeiten zu. Gut vorbereitete Aufnahmebögen
mit handschriftlicher Eintragung haben Vorteile.
Weiterhin ist zu bedenken, dass im Frühjahr/Herbst morgens Temperaturen bis nahe an oder
auch unter den Gefrierpunkt sinken und Zeitaufnahmen nur mit entsprechender Bekleidung mög-
lich sind. Die Bedienung des Gerätes wird zudem erheblich erschwert; ganz zu schweigen von
schnell erlahmenden Batterien (Pocket-PC). Das bedeutet, dass eine Stromquelle in unmittelbarer
Nähe erreichbar sein muss.
Die Probleme der Zeiterfassung im täglichen Ablauf sollen anhand der konkreten Situationen im
kommunalen Betrieb und im Unternehmen beschrieben werden.
Einschränkungen im Kommunalen Bereich:
Der Ablauf der zu messenden Aufgaben wurde am jeweiligen Vortag abgesprochen und die Auf-
nahmebögen vorbereitet. Bei der morgendlichen Einteilung wurden diese Aufgaben konkretisiert
und mit den Mitarbeitern noch einmal kurz vor Ort abgestimmt. Über Veränderungen im weiteren
Tagesablauf wurde telefonisch (Handy) informiert, so dass Abweichungen im Ablauf in der Regel
bekannt waren.
71
Arbeitszeitstudien
1. Rüstzeit/Einweisung
Nicht möglich war die ursprünglich beabsichtigte Zeitaufnahme der Arbeitseinweisung. Zu Be-
ginn der Zeitaufnahmen hat sich der Betriebsleiter arbeitsunfähig gemeldet; sein Vertreter hatte
Urlaub. Die Information, dass Zeiten aufgenommen werden, war den Mitarbeitern über Umwe-
ge „zu Ohren“ gekommen.
2. Die ersten 3 Tage (von 5 Tagen) wurden vornehmlich mit Arbeiten ausgefüllt, die Messungen
nicht zulassen. Dazu gehört beispielsweise der Transport eines Tisches vom Rathaus in die
Zimmerei.
3. Sägen von Brennholz für einen verdienten Bürger.
Es war beabsichtigt, die Aufgabe zu messen. Die Mitarbeiter waren jedoch nicht vor Ort und
konnten auch telefonisch erst nach längerer Zeit erreicht werden. Die Folgeaufgabe hatten die
Mitarbeiter dann bereits schon zu einem Drittel fertiggestellt.
4. An 6 Bäumen durchgeführter Jungbaumschnitt
Die beiden Mitarbeiter waren durch die plötzlich angesetzte (aber angekündigte) Messung der-
art verunsichert, dass ein planloses Herumschneiden begann. Ein Mitarbeiter machte Vorschlä-
ge, welcher Ast zu beseitigen ist, während der zweite mit dem Astschneider nach einigem Zö-
gern und Diskutieren einen Ast beseitigte. Die Zeitwerte sind völlig unbrauchbar.
Im Allgemeinen ist der kommunale Betrieb gut organisiert; die Arbeitsaufgaben sind klar gegliedert
und von einem jahreszeitlich abhängigen Rhythmus in der Abarbeitung bestimmt.
Die Hindernisse, die sich aus den exemplarischen Beispielen von nicht erfolgreichen Zeitaufnah-
men ergeben haben, sind organisatorisch leicht zu lösen.
Einschränkungen im unternehmerischen Bereich:
Die Zeitaufnahme der morgendlichen Einweisung und Vorbereitung ist anders strukturiert.
5. Rüstzeit/Einweisung
Bei dem Großunternehmen war eine derart große Anzahl von Mitarbeitern im Besprechungs-
raum, dass eine Zuordnung der Personen zur Arbeitsaufgabe nicht möglich war. Die erforderli-
chen Geräte wurden von anderen Mitarbeitern währenddessen auf den LKW geladen. Auf eine
Zeitaufnahme der Rüstzeit musste verzichtet werden; die Aufnahmen konnten erst vor Ort be-
gonnen werden.
6. Aufstellen eines Spielgerätes
Als unlösbar erwies sich die Zeitaufnahme für das Aufstellen eines Spielgerätes. Das erste Pro-
blem ergab sich anfangs mit einem Defekt am Radlader, der das Planum herzustellen hatte
und ausgetauscht werden musste (Verlust von ca. 6 Stunden).
72
Arbeitszeitstudien
Die parallel dazu verlaufende Diskussion über den Einbau des Spielgerätes und andere, nicht
messbare Vorbereitungen zogen sich über einen Zeitraum von über 1 Stunde hin. Der Versuch,
den Aufbau des Spielgerätes zeitlich zu erfassen, wurde aufgegeben.
In dem kleineren Unternehmen wird die Arbeitsaufgabe am Vortag besprochen und die Geräte be-
reits auf die unter Verschluss stehenden LKW geladen. Da die Rüstzeit auf den Zeitpunkt nach
der Arbeitszeit fällt, gibt es am Nachmittag wie auch am Morgen kaum Verzögerungen. Da alle
Mitarbeiter zu einem Zeitpunkt eintreffen und 3 LKW ab- und beladen werden, ist aber auch hier
eine Zeitaufnahme nur sehr eingeschränkt möglich.
Aus den zuvor beschriebenen Vorgängen ergeben sich Grenzen der Zeitaufnahmen:
• Es sind nur Zeitaufnahmen von Arbeitsaufgaben mit einer logischen Struktur problemlos und
aussagekräftig zu erstellen.
• Personenabhängige Einschränkungen entstehen insbesondere bei vereinbarten, aber nicht an-
gekündigten, überraschenden Messungen. Die Zeitwerte können derart verzerrt sein, dass sie
nicht verwendbar sind.
• Aufgabenabhängige Einschränkungen entstehen dann, wenn in der Instandhaltung Lösungen
für ein unplanmäßiges Problem gesucht werden. Unter diesen Umständen gesammelte Zeitauf-
nahmen sind nicht wiederverwendbar. Sie können dann aber sinnvoll sein, wenn zu erwarten
ist, dass die Probleme – z.B. ein bestimmtes Spielgerät aufbauen – in Zukunft vermehrt entste-
hen.
73
Abb. 31: Spielgerät
Arbeitszeitstudien
• Messungen sind nicht sinnvoll, wenn Aufgaben mit nicht geeignetem Mitarbeitern und/oder Ge-
räten zu erledigen sind. Diese Zeiten sind weder für die Beurteilung des Leistungsgrads des
Mitarbeiters noch für die Fertigungszeit der Arbeitsaufgabe zu verwerten.
• Messungen umfangreicher Baumaßnahmen sind in Abschnitte zu gliedern, die entweder von ei-
ner Kolonne mit einer gemeinsamen Arbeitsaufgabe (z.B. Herstellen des Planums) oder einer
Arbeitsaufgabe mit unterschiedlichen Teilaufgaben von maximal 2 Mitarbeitern abgeleistet wer-
den.
Mit dem Ergebnis der Beispiele werden die Grenzen deutlich. Aufgaben, die nicht strukturiert sind
und ungeordnet ablaufen („Chaos“), sind praktisch nicht messbar. Das bedeutet, dass vor Zeitauf-
nahmen die Betriebs-, Unternehmens- oder Baustellenorganisation zu reflektieren und ggf. neu zu
organisieren ist.
Die Anzahl erfassbarer Mitarbeiter hat ihre Grenze bei einer Kolonne mit gleichartiger Aufgabe
oder 2 Mitarbeitern mit verschiedenen Teilaufgaben innerhalb einer Aufgabe. Möglich ist jedoch
parallel eine Multimomentaufnahme zu erstellen, wenn die Hauptaufgabe relativ einheitlich abläuft
(Steine setzen/Mäharbeiten).
74
Arbeitszeitstudien
6.5 Chancen und Risiken als Ergebnis der Arbeitszeitstudien
Arbeitszeitstudien vermitteln einen tiefen Einblick in die Ablauforganisation eines Unternehmens
und bieten, gleich welcher Form, grundsätzlich Chancen im Wettbewerb. Die gewonnenen Daten
sind natürlich fallweise zu betrachten, in der Regel situationsbezogen und müssen nicht für das
Unternehmen als Ganzes gelten.
Die Chancen, die sich aus Arbeitszeitstudien ergeben, werden anhand des Ergebnisses der „Aus-
wertung: Zuwegung neu herrichten“ aus Kapitel 6.3.4/ Anlage 1.12 sowie einem Submissionser-
gebnis exemplarisch dargestellt.
Von grundsätzlicher Bedeutung sind Verteilzeiten. Sie ergeben die Summe unproduktiver Zeiten.
Diese können ablaufbedingt und unabänderbar sein oder es sind Missstände in der Organisation.
Das Beispiel zeigt die Einflüsse, die zu hohen Verteilzeitsätzen führen und die Auswirkungen bei
Veränderungen in der Baustellenorganisation.
Die zuarbeitende Kolonne stand, nachdem sie mit einem hohen Leistungsgrad die Steine aufge-
nommen hatte, während der Auskofferungsarbeiten und dem Einplanieren des Sandes fast re-
gungslos 01:15:34 Stunden von 2:14:41 Stunden neben der Baustelle. In der Tabelle sind die ge-
messenen Zeiten der Kolonne aufgelistet
Mittlere Zeiten je Mitarbeiter Kolonne Radladerth Haupttätigkeit th 00:49:01 00:52:14thn Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt) 00:10:06 00:11:28ti Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn 00:59:06 01:03:41V Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp 01:15:35 00:16:35ER Summe der erforderlichen Erholungszeit 2% von G 00:02:42 00:01:36G Summe der aufgenommenen Grundzeiten 01:13:09 01:12:24AZ Summe der Aufnahmezeiten 02:14:41 01:20:16Vorgabe Verteilzeiten Zv: 128% 25%
Als Ergebnis weist die Verteilzeitauswertung einen gemittelten Verteilzeitsatz von 76,5% aus.
Mittlere Zeiten der Kolonne Kolonne Radlader Summeth Haupttätigkeit th 02:27:02 00:52:14 03:19:16thn Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt) 00:30:17 00:11:28 00:41:45ti Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn 02:57:19 01:03:41 04:01:00V Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp 03:46:44 00:16:35 04:03:19ER Summe der erforderlichen Erholungszeit 2% von G 00:08:05 00:01:36 00:09:41G Summe der aufgenommenen Grundzeiten 03:39:27 01:12:24 04:51:51AZ Summe der Aufnahmezeiten 06:44:03 01:20:16 08:04:19Vorgabe Verteilzeiten Zv: 128% 25% 76,50%
Nach der Zuordnung der Zeiten zu der Anzahl der Mitarbeiter werden 3:46:44 AK-Stunden mit nur
geringer bzw. keiner Produktivität gearbeitet.
75
Arbeitszeitstudien
An den realen Zahlen weiterer Beispiele sollen die Veränderungen dargestellt werden, die sich aus
verschiedenen Vordersätzen entwickeln. Die gemessene Aufnahmezeit bleibt unverändert.
Die entwickelten Zeiten drücken die zeitliche Leistung aus, die innerhalb einer gemessenen Zeit-
spanne von 08:04:19 Stunden von 4 Mitarbeitern rechnerisch erbracht wird.
Für die Grundzeit, d.h. der originären Arbeitsaufgabe, ist rechnerisch entsprechend der Tabelle
„Ergebnis“ eine Zeitspanne von 2:27:06 Stunden benötigt worden. Die Unterbrechungen haben
rechnerisch eine Zeit von 1:52:32 Stunden oder 40% der Grundzeit in Anspruch genommen.
Zeit je Einheit in min 02:27:06,4Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 2:27:06Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:02:57Verteilzeit tv bei zv = 76,50% 1:52:32Bereinigter Wert = te - 0,00% 4:19:39
Im folgenden Beispiel werden die persönlich bedingten Unterbrechungen und die ablaufbedingten
Unterbrechungen, die durch Warten entstanden sind, der Haupt- oder Nebentätigkeit mit dem An-
spruch zugeordnet, dass produktiv gearbeitet wird. Die Grundzeit nimmt damit zu, die Verteilzeit
verringert sich.
Zeit je Einheit in min 04:10:19,0Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 4:10:19Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:05:00Verteilzeit tv bei zv = 15,50% 0:38:48Bereinigter Wert = te - 0,00% 4:49:07
Gegenüber der Ist-Zeitmessung ist eine um ca. 45% größere „Menge“ an Arbeit mit einer annä-
hernd gleichen Zeit, d.h. 4:49:07 Stunden zu 4:19:39 Stunden, zu erreichen. In diesem Fall beträgt
die Verzögerung nur noch ca. 39 Minuten zur rechnerischen Grundzeit.
Wird zusätzlich statt eines Leistungsgrads von 47% /99% ein Leistungsgrad von 100% /100% (Ko-
lonne/Radlader mit Fahrer) erreicht, kehrt sich das Verhältnis der Grundzeit zum Wert te um:
Zeit je Einheit in min 07:22:22,00Grundzeit tg (Std. a´ 60 min) 7:22:22Erholungszeit ter bei zer = 2,00% 0:08:51Verteilzeit tv bei zv = 15,50% 1:08:34Bereinigter Wert = te - 0,00% 8:30:56
Hier entsteht ein Leistungsüberschuss. Eine rechnerische Grundzeit von 7:22:22 Stunden wird mit
einer Leistung erbracht, die 8:30:56 Stunden (einschließlich Erholungs- und Verteilzeit) entspricht.
76
Arbeitszeitstudien
Um den Bezug der Leistung auf die vergleichbare Ausgangs-Grundzeit von 2:27:06 Stunden her-
zustellen, kann folgende Rechnung aufgestellt werden:
Die Grundzeit von 2:27:06 Stunden ist bei einem Leistungsgrad von 100% und der Zuordnung der
persönlich bedingten und ablaufbedingten Unterbrechungen - soweit das ablaufbedingte Unterbre-
chen durch eine sinnvolle Tätigkeit auszufüllen ist – in einem Zeitansatz von 02:49:54 Stunden fer-
tig zustellen ist. Die real benötigte Zeit betrug hierfür 4:19:39 Stunden.
Für das Unternehmen bedeutet das, dass in der anfänglichen Berechnung die Kolonne/ der Radla-
der in 2:27:06 Stunden einen Verlust von 01:29:44 Stunden (4:19:39 abzgl. 2:27:06 Stunden) er-
zeugt hat. Die Zeitdifferenz entspricht einer Summe in Höhe von 235,06€:
Da ein Leistungsüberschuss erzielt wurde, kann der verbliebene Zeitanteil in Höhe von 05:41:02
Stunden (8:30:56 - 2:49:54 Stunden) nach dem zuvor gezeigten Schema verrechnet werden.
Das reale Beispiel ist zwar in den gezeigten Auswirkungen theoretischer Natur; die aufgenomme-
nen Zeiten sind aber „ungeschönt“ aufgezeichnet und für ein Unternehmen schlichtweg untragbar.
77
3 Mitarbeiter 32,00 € 01:29:44 140,16 €1 Radlader/Fahrer 65,00 € 01:29:44 94,90 €
235,06 €
02:49:54 htg neu
te neu* tg a lt 08:30:56 02:27:0607:22:22
= =
Arbeitszeitstudien
Das folgende Submissionsergebnis einer beschränkten Ausschreibung ist ebenfalls real (s. auch
Grafik 4.1: Instandhaltungsarbeiten 2005/06) und zeigt die Chancen, die sich durch Arbeitszeitstu-
dien erreichen lassen:
Mit selbst erstellten Zeitanalysen auf Basis des hier vorgestellten Schemas ist es dem Unterneh-
men Fuhrmann erstmalig gelungen, in 2005 für mehrere Lose den Zuschlag zu erhalten. Der Aus-
schnitt aus dem Preisspiegel zeigt das daraus resultierende Ergebnis mit der nur geringen Diffe-
renz zum nächst günstigen, hier langjährig tätigen, Bieter.
78
Abb. 32: Preisspiegel 2005/Auszug
Angebotsübersicht: SB11/05B Instandhaltung Grünflächen PA 2005, LV Instandhaltung18.05.2005Beträge in €
Bieter Quast FuhrmannPos. Bezeichnung Menge EinheitPreis Gesamt Preis Gesamt1 Instandhaltung 30.303,85 47.429,75
1 11.275,00 11.700,881.1 Straße Zollinland 5.425,62 5.764,721.1.1 Ebene Flächen 31.047,00 m ² 0,08 2.483,76 0,09 2.794,231.1.2 Pos. wie vor 2. Schnitt 31.047,00 m ² 0,08 2.483,76 0,08 2.483,761.1.3 Verkehrsinseln ganzflächig 2.863,14 m ² 0,08 229,05 0,09 257,681.1.4 w.v - 2. Schnitt 2.863,14 m ² 0,08 229,05 0,08 229,051.2 Straße Zollausland ohne Mwst 3.965,22 3.689,591.2.1 Ebene Flächen 18.773,86 m ² 0,09 1.689,65 0,09 1.689,651.2.2 w.v - 2. Schnitt 18.773,86 m ² 0,09 1.689,65 0,08 1.501,911.2.3 Verkehrsinseln ganzflächig 2.929,58 m ² 0,10 292,96 0,09 263,661.2.4 w.v - 2. Schnitt 2.929,58 m ² 0,10 292,96 0,08 234,371.3 Liegenschaftsflächen 1.549,10 1.881,051.3.1 Liegenschaftsflächen 11.064,95 m ² 0,07 774,55 0,09 995,851.3.2 w.v-2. Schnitt 11.064,95 m ² 0,07 774,55 0,08 885,201.4 MäharbeitenVeddeler Damm (oMst da Freihafen) 335,06 365,521.4.1 Grünstreifen Veddeler Dam m 3.046,00 m ² 0,11 335,06 0,12 365,52
2 Los 2 Schleusenflächen 7.647,25 7.073,712.1 Schleusenflächen Zollinland 3.003,60 2.778,332.1.1 Schleusen Zollinland 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,09 675,812.1.2 wie vor 2. Schnitt 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,07 525,632.1.3 wie vor 3. Schnitt 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,07 525,632.1.4 wie vor 4. Schnitt 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,07 525,632.1.5 wie vor 5. Schnitt 7.509,00 m ² 0,08 600,72 0,07 525,632.2 Schleusenflächen Zollausland 4.643,65 4.295,382.2.1 Schleusen Zollausland 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,09 1.044,822.2.2 wie vor 2. Schnitt 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,07 812,642.2.3 wie vor 3. Schnitt 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,07 812,642.2.4 wie vor 4. Schnitt 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,07 812,642.2.5 wie vor 5. Schnitt 11.609,08 m ² 0,08 928,73 0,07 812,64
Los 1 Straßenbegleitgrün
Günstigstes Ge-bot
Arbeitszeitstudien
Neben den zuvor genannten Beispielen der Chancen, die sich aus Arbeitszeitstudien entwickeln
lassen, dürfen nicht die Risiken verkannt werden. Der Preisspiegel zeigt die Nähe zu dem langjäh-
rig günstigsten Bieter. Dieser Bieter ist nur durch konsequentes Personal- und Maschinenmanage-
ment in der Lage, die Angebotspreise kostendeckend über den Zeitraum mehrerer Jahre „zu ver-
teidigen“.
Für das neu in dieses Segment eingebrochene Unternehmen muss deutlich werden, dass über Ar-
beitszeitstudien erlangte Zeiten (Planzeiten) nicht geschätzt, sondern real und nicht manipulierbar
sind. Korrekturen können nur über den Wert Verteilzeit und Leistungsgrad erreicht werden. Eine
kurzfristige Anpassung dieser beiden Faktoren an die vermuteten Preise der Konkurrenten kann
zu nachhaltigen Konsequenzen in der Rentabilität des Unternehmens führen (es ist weit verbreitet,
dass noch auf dem Weg zur Submission Preise im LV geändert werden).
Verteilzeit und Leistungsgrad beruhen neben den bereits beschriebenen Einwirkungen vielfach auf
Betriebs- und baustellenbedingte Organisationsproblemen (Kapitel 3.7.34), die erst erkannt und
beseitigt werden müssen. Es sei hier noch einmal auf die vorausschauende Instandhaltung der
maschinellen Ausstattung verwiesen. Vielfach werden Arbeiten durch Defekte unterbrochen oder
müssen beendet werden. Die Abbrüche der Zeitaufnahmen Auswertung: „Zuwegung neu herrich-
ten“ (Kapitel 6.3.4/ Anlage 1.12) und ein fast identisches Ereignis der Auswertung in der Anlage
unter Kapitel 1.10 „Fällung von Pyramidenpappeln“. wurden jeweils durch den Bruch einer Strebe
an den Schaufeln der Radlader verursacht. Eine obligate Sichtprüfung am Ende der Arbeit des
Vortags hätte die Risse erkennen lassen und die Reparatur abends ermöglichen können. Beiden
Unternehmen steht ein schlagkräftiges Werkstattteam zur Verfügung.
Auch neue Wege lassen sich im Garten- und Landschaftsbau mit dem Ergebnis aus Arbeitszeit-
studien beschreiten. Als interessantes Leistungsmodell können Arbeitszeitwerte für Routinearbei-
ten eingeführt werden. Ein Modell, dass für den Unternehmer eine sichere Kalkulation ermöglicht
und den Mitarbeiter bei angemessener Bewertung zu einem hohen Leistungsgrad motiviert. Denk-
bar wären Arbeitszeitwerte im Bereich des „ Service Level Agreements“.
Ziel von Arbeitzeitstudien soll nicht der Abbau von Arbeitsplätzen sein. Durch eine konsequente
Organisation unter Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Ressourcen soll die Rentabilität des
Unternehmens gesteigert und damit Arbeitsplätze durch kostengünstige aber kostendeckende An-
gebote gesichert werden.
Rezession ist zwar unabwendbar, sie kann aber kalkulierbar werden.
79
Zusammenfassung Deutsch-Englisch
Zusammenfassung Deutsch-Englisch
Thema dieser dieser Arbeit sind Arbeitszeitstudien in Grünanlagen. Die Studien werden auf Basis
der Arbeitszeitmessungen nach REFA erarbeitet.
REFA wurde bereits 1924 unter dem Namen Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung“ ge-
gründet und nach dem 2 Weltkrieg in „REFA Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation
e.V.“ umbenannt.
Arbeitszeitstudien sollen die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Markt stärken. Es wurden
deshalb in 4 Unternehmen und einem kommunalen Betrieb Arbeitszeitmessungen durchgeführt.
Die Zeiten wurden mit einem Pocket-PC unter Verwendung des Programms „Stop Time“ gemes-
sen.
Das Resultat der Zeitstudien:
auf den Baustellen der untersuchten Unternehmen entsteht ein hoher Anteil unproduktiver Zei-
ten
ein Unternehmen, dass das Prinzip der Zeitmessungen sofort nach der Studie übernommen
hatte, bekam aufgrund der erarbeiteten Zeiten einen Auftrag.
7 von 9 befragten Unternehmen halten Arbeitszeitstudien für überflüssig
Das Resultat aus den Auswertungen der gemessenen Zeiten ist aber eindeutig:
Arbeitszeitstudien schaffen die Voraussetzungen für ökonomisches Handeln
SummaryTime study of work for gardens or public garden is the topic of this dissertation. These studys are
based on the system „REFA“. REFA founded in 1924 and called „National committee for work re-
search“ (Reichsausschuss für Arbeitszeitermittlung) and renamed after the second world war to
„Organization of time studies for work and management“(Verband für Arbeitszeitstudien und Be-
triebsorganisation).
We need time studys to be competitive on the market.
In 4 privat company's and one company of a city council work measurements of time were carried
out.
Working hours needed to maintain the gardens or small parks that are open to the public were
measurd by a small computerprogram „Stop Time“ and a pocket-pc. The time measurement were
estimated by Microsoft-Excel.
80
Zusammenfassung Deutsch-Englisch
The Result of the studys are:
Most of the companies lose a lot of time because of bad organisation.
One company which did a time measurement afterwards, became an assignment
7 from 9 company's asked, believed it to be unnecessary
But the result of the dissertation is unmistakable:
time studys make the company's profitable.
81
Literaturverzeichnis
II Literaturverzeichnis
Bokranz/Landau „Einführung in die Arbeitswissenschaft“ Kapitel 1 Abs. 5.3,
Ulmer 1991
DIN 31051 (01/85) "Instandhaltung; Begriffe und Maßnahmen" Beuth Ver-
lag, Berlin 1985
H. Luczak "Arbeitswissenschaft“ Kap. 23 Abs. 5.1, S. 656,
2. Auflage, Springer Verlag 1998
Herfried Schneider "Produktionsmagement in kleinen und mittleren Unterneh-
men" Schäffer-Pöschel Verlag Stuttgart 2000
Klaus-Jürgen Herbert "Arbeitsgestaltung und Marktwirtschaft" Verlag Wissen
schaft & Praxis 1992
Löbel/Schröger/Closhen "Nachhaltige Managementsysteme" Erich Schmidt Verlag
2001
Pierre Rolle "Die menschliche Tätigkeit begreifen und nutzen“ in „Neue
Qualität der Arbeit“ Kilger/Bienek, Campus-Verlag 2002
REFA "Methoden der Arbeitslehre" Bd. 1, Carl Hanser Verlag,
München, 1976
REFA "Methoden der Arbeitslehre" Bd. 2, Carl Hanser Verlag,
München, 1976
Steinbuch "Fertigungswirtschaft“ Kap. 4 Abs. 2.4 , Kiel Verlag 1999Thomas, Jens, Prof. Dr. Vorlesungsskript „Arbeitswirtschaft“ FH Osnabrück 2004
Verwaltungsvorschriften FHH Hamburg, VOS Band 2 B IX 2
82
Internet-Recherche
III Internet-Recherche(verifiziert zuletzt am 09.07.05)
http://www.gabot.de/dehne/themen/berufswege/#gala Ausbildungsschwerpunkt
http://de.wikipedia.org/wiki/Facility_Management
http://www.drigus.de/support/sonstige.htm/ Unternehmen für Arbeitszeitstudien
http://www.laubrass.com/uploads/documents/corpinfo_article/bodelschwingh_zeitstudien.pdf
http://www.refa-international.de/english/FSenglish.htm
http://www.refa-hamburg.de/
http://www.ortim.de/html/ORTIM_c3_126_d.php
http://www.eplan.net/hanhart/info.htm
www.Weidhuener.de
http://archivtiger.de/database/zs/agit883/a883_12/Arbeit_a883-12.htm
http://www.iaw.rwth-aachen.de/download/lehre/klausuren/2004_ss_AW2_Musterloesung.pdfhttp
://www.ibt24.de/verteilzeit/verteilzeit-web.htm
http://www.mawilog.de/noframe/orga.htm
http://www.uni-weimar.de/Bauing/baubet/utility/Klausuraufg-REFA.pdf
http://www.iaw.rwth-aachen.de/download/lehre/vorlesungen/2005-ss-aw2/aw2_04_ss2005.pdf
www.hochschulverband.de/ cms/fileadmin/pdf/pm/pm1-2004.pdf
83
Abkürzungsverzeichnis
IV AbkürzungsverzeichnisAllgemeinAK = Arbeitskräfte
ATV = Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen
BDE = Betriebsdatenerfassungsgeräte
DIN = Deutsche Industrie-Norm
FM = Facility-Management
FHH = Freie und Hansestadt Hamburg – hier als FHH Hamburg zur Abgrenzung FH
GaLaBau = Garten- und Landschaftsbau
ISO = International Organization for Standardization
MA = Mitarbeiter
MTM = Methods Time Measurement
REFA = Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e.V
SVZ = Systeme vorbestimmter Zeiten
VOB = Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen
VOL = Verdingungsordnung Lieferungen und Leistungen
VOS = Vorschriftensammlung der FHH Hamburg
WF = Work Factor System
Aufnahmezeiten
AZ = Aufnahmezeit
cmin = Centiminuten
ER = Erholungszeit
F = Fallweise zu verwendende Zeit
F = Fortschrittszeit
G = Grundzeiten
LG = Leistungsgrad
MM = Multi-Moment-Verfahrenfahren
MMH = Multimoment-Häufigkeits-Zählververfahren
MMZ = Multimoment-Zeitmessverfahren
MN = Mensch/Nebentätigkeit
N = nicht zu verwendende Zeit - Fehlmessungen
th = Haupttätigkeit th
thn = Nebentätigkeit (an die Haupttätigkeit gekoppelt)
ti = Ist-Zeit
84
Abkürzungsverzeichnis
ti = Summe Haupttätigkeit th + Summe Nebentätigkeit thn
te = Zeit je Einheit
tMA = Mensch/ablaufbedingtes Unterbrechen
tME = Mensch/erholungsbedingtes Unterbrechen
tMH = Mensch/Haupttätigkeit
tMS = Mensch störungsbedingtes Unterbrechen
V = Summe der Verteilzeiten Vsk+Vsv+Vp
Vp = Persönliche Verteilzeiten
Vsk = Schichtkonstante sachliche Verteilzeiten
Vsv = Grundzeitabhängige Verteilzeiten
Zpv = Prozentsatz Persönliche Verteilzeiten
Zsk = Prozentsatz Schichtkonstante sachliche Verteilzeiten
Zsv = Prozentsatz Grundzeitabhängige Verteilzeiten
Zv = Prozentsatz Verteilzeiten
85
Abbildungsverzeichnis
V AbbildungsverzeichnisAbb. 3.1: Zeitdatenerfassung.......................................................................................................... 9
Abb. 3.2: Schema Arbeitssystem (Determinanten) .......................................................................10
Abb. 3.3: Entwicklung der Zeit je Einheit (auf den Menschen bezogen).......................................12
Abb. 3.4: Gliederung der Ablaufstufen.......................................................................................... 13
Abb. 3.5: Ablaufabschnitte am Beispiel Mäharbeiten ...................................................................14
Abb. 3.6: Multi Moment-Verfahren................................................................................................. 15
Abb. 4.1: Mäharbeiten Straßenbegleitgrün 1990 - 2005................................................................24
Abb. 4.2: Instandhaltung Gewässer 1990 - 2005.........................................................................25
Abb. 4.3: Instandhaltung Gehölzflächen 1990 - 2005....................................................................26
Abb. 4.4: Stundensätze Mensch/Maschine 1990 - 2005...............................................................27
Abb. 4.5: Instandhaltungsarbeiten 2005 - 20006........................................................................... 28
Abb. 5.1: Stoppuhr mechanisch.................................................................................................... 33
Abb. 5.2: Elektronisch-digitale Stoppuhr....................................................................................... 33
Abb. 5.3: Palm Pocket PC/Ortim Software.................................................................................... 34
Abb. 5.4: Auswertung der Ortim Software..................................................................................... 34
Abb. 5.5: Stoppuhr vierfach........................................................................................................... 35
Abb. 5.6: Stoppuhr einfach mit Aufzeichnung.............................................................................. 35
Abb. 5.7: Einbindung in Pocket - Excel........................................................................................ 35
Abb. 5.8: Eröffnungsmaske........................................................................................................... 36
Abb. 5.9: Zeitaufnahme................................................................................................................. 37
Abb. 5.10: Statistik......................................................................................................................... 37
Abb. 5.11: Erläuterungen zu Tabelle „ Aufnahmezeiten“...............................................................38
Abb. 5.12: Erläuterung zu Tabelle "Verteilzeiten"...........................................................................39
Abb. 5.13: Erläuterung zu Tabelle "Auswertung"............................................................................ 40
Abb. 6.1: Shell Hamburg............................................................................................................... 43
Abb. 6.2: Mäharbeiten vor dem Schloß Ludwigslust ...............................................................49
Abb. 6.3: Verlegen von Natursteinplatten...................................................................................... 54
Abb. 6.4: Zuwegungen neu herstellen........................................................................................... 61
Abb. 6.5: Grafik Multimomentaufnahme MA 1...............................................................................69
Abb. 6.6: Grafik Multimomentaufnahme MA 2...............................................................................69
Abb. 6.7: Spielgerät....................................................................................................................... 72
Abb. 6.8: Preisspiegel 2005/Auszug.............................................................................................. 77
86
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
IV Inhaltsverzeichnis
1Einleitung.......................................................................................................................... 2
1.1 Zusammenfassung.......................................................................................................2
1.2 Zielsetzung/Erwartung..................................................................................................3
1.3 Methodischer Ansatz....................................................................................................4
2 Instandhaltung von Grünanlagen................................................................................4
2.1 Begriffliche Definition „Grünanlagen“...........................................................................5
2.2 Begriffliche Definition „Instandhaltung“.........................................................................5
3 REFA-Grundlagen.........................................................................................................7
3.1 REFA-Konzeption im Garten- und Landschaftsbau.....................................................7
3.2 Voraussetzung von Zeitaufnahmen..............................................................................8
3.3 Betriebsvereinbarung...................................................................................................9
3.4 Methodik der Datenermittlung....................................................................................10
3.5 Systematik der Zeitaufnahmen...................................................................................11
3.6 Zeitaufnahmemethoden nach REFA..........................................................................13
3.6.1 Zeitaufnahme..........................................................................................................15
3.6.2 Multimomentaufnahme............................................................................................16
3.6.3 Systeme vorbestimmter Zeiten (SVZ/REFA)...........................................................17
3.6.4 Prozesszeiten..........................................................................................................17
3.6.5 Planzeiten................................................................................................................18
3.6.6 Verteilzeitaufnahme.................................................................................................18
3.7 Zeitarten nach REFA..................................................................................................19
3.7.1 Grundzeit.................................................................................................................19
3.7.2 Verteilzeit.................................................................................................................19
3.7.3 Erholungszeit...........................................................................................................20
3.8 Nicht/Fallweise zu verwertende Zeiten.......................................................................21
3.9 Einflussfaktoren .........................................................................................................21
3.9.1 Leistungsgrad..........................................................................................................21
3.9.2 Umgebungsvariablen..............................................................................................22
87
Inhaltsverzeichnis
4 Ist-Analyse ..................................................................................................................24
4.1 Ist-Zustand – Der Wettbewerb im Garten- und Landschaftsbau...............................24
4.2 Schwachstellenanalyse – Der Betrieb im Garten- und Lanschaftsbau.....................30
5 Soll-Konzept ...............................................................................................................33
5.1 Soll-Konzept Datenerfassung....................................................................................33
5.1.1 Aufnahmetechnik manuell/mechanisch..................................................................34
5.1.2 Aufnahmetechnik manuell/elektronisch..................................................................34
5.1.3 Aufnahmetechnik elektronisch...............................................................................35
5.1.4 Aufnahmetechnik manuell/elektronisch (verwendetes System).............................36
5.2 Soll-Konzept Datenauswertung................................................................................36
5.2.1 Microsoft Access....................................................................................................37
5.2.2 Microsoft Excel.......................................................................................................38
6 Arbeitszeitstudien.......................................................................................................43
6.1 Unternehmensstrukturen............................................................................................43
6.2 Zeitaufnahmen im Unternehmen................................................................................43
6.3 Auswertung der Zeitaufnahmen.................................................................................44
6.3.1 Auswertung: Grünfläche Industrieobjekt - Pflegeintervall ......................................44
6.3.2 Auswertung: Mäharbeiten (Freischneider) mit Behinderung...................................50
6.3.3 Auswertung: Plattenweg aufnehmen.......................................................................55
6.3.4 Auswertung: Zuwegung neu herrichten..................................................................62
6.3.5 Auswertung: Multi Moment-Aufnahme...................................................................68
6.4 Einschränkungen in der Zeitaufnahme.......................................................................71
6.5 Chancen und Risiken als Ergebnis der Arbeitszeitstudien.........................................75
Zusammenfassung Deutsch-Englisch..............................................................80
II Literaturverzeichnis.....................................................................................................82
III Internet-Recherche .....................................................................................................83
IV Abkürzungsverzeichnis..............................................................................................84
V Abbildungsverzeichnis...............................................................................................86
Inhaltsverzeichnis............................................................................................................87
88