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7. Band. ] I. guni 1904.J J. Hanu~, Zimmelb. 669 da.$ zwar die ~-Diglyceride und die fl-Diglyceride einer und derselben Fetts/iure im Sehmelzpunkt noch um 2 0 voneinander verschieden sind, die isomeren gemisehten Tri- glyceride im Schmdzpunkt dagegen keine Unterschiede mehr aufweisen, so kann man sich des Eindrueks nicht erwehren, dal~ die Stellung der Sauregruppen in gemischten Triglyceriden zur Zeit nieht zu bestimmen ist. Ein besonderes Interesse diiffte die aus Sehweinefett gewonnene Heptadekyls~ure verdienen, die zwar bereits in vollkommen reinem Zustand dargestellt, aber bez[ig- lich ihrer Beziehungen zur Daturins~ure nech eingehender zu untersuchen ist. Beitrag zur Kenntnis verschiedener Arten yon Zimmet. ¥on Jos. Hanu~ Privatdozent an der bShmischen Technischen Hochschule in Prag. Bis jetzt begegnen wir bei der vorwiegenden Zahl yon wissenschaftlichen Ab- handhngen fiber Zimmet mehr griindliehen Studien fiber die mikroskopischen Eigen- tiimlichkeiten dieser Rinde, als fiber die ehemisehen Eigenschaften. Man kann slch fiber diese Erscheinung such nich~ wundern, da es ja einerselts bis jetzt kein prak- tisches Verfahren gab, naeh welchem man dell Hauptbestandteil des Zimmets, den Zimmetaldehyd, bestimmen konnte und andererseits die tIoffnung auf auffallende quan- titative Unterschiede bei den fibrigen Stoffen, welche im Zimmet vorkommen, nur gering ist, wiihrend die mikroskopisehen Merkmale der Struktur grO$ere Abweiehungen aufweisen, so daf~ die mikroskopische Untersuchung ein deutliches Bild fiber die Rein- heir eines Zimmets liefert. Trotzdem versuche ich in dieser Studie auch der chemlsch-ana]ytischen Unter- suchung bei Zimmet zweeks tier (~ualit~i~tsbestimmung einen Weg zu bahnen. Ich will nicht auf alle in der Zimmetrinde vorhandenen Stoffe Rficksieht nehmen, sondern reich nur mit der prozentigen Menge des wichtigsten Bestandteiles beschiiftigen, nhm- lich mit dem Zimmetaldehyd. Diese Aufgabe war dadurch erleichtert, daf~ es mir gelungen ist, eixl leicht ausffihrbares und schnelles Verfahren zur Bestimmung dieses Aldehydes auszuarbelten, such ffir den Fall, da$ nur eine kleine Probe yon Zimmet zu Gebote steht. Die Einzelheiten dieses Verfahrens beabsichtige ich nieht zu bescbreiben, da dieselben schon verSffentlicht worden sind 1), ich ffihre hier nur das Prinzip derselben an: Der gemahlene Zimmet wird mit Wasserdampf destilliert., das Destillat mitJ~ther ausgesehfittelt, der Rfickstand nach deln ¥erdunsten des Athers in Wasser suspendiert, mit~ Semioxamazid gefiilIt und das abgesehiedene Azon gewogen. Ich habe mir aus einigen Prager GeschSften Proben yon Zimmetrinde verschafft und aul~erdem die Firmen Schimmel & Cie. in Leipzig~, sowie Gehe & Cie. in Dresden um Cberlassung yon Proben ersucht. Beide Firmen sind mir mit groi~er Bereitwillig- keit entgegengekommen, besonders hat mir alas letztgenannte Gesehitftshaus neben ge- wShnlichen Arten yon Zimmet such Proben yon Baumrinde anderer mit dem Zimmet verwandter Arten zu Gebote gestelI~. i) Diese Zei~schriflb 1903, 6, 817.

Beitrag zur Kenntnis verschiedener Arten von Zimmet

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7. Band. ] I. guni 1904.J J. H a n u ~ , Zimmelb. 669

da.$ zwar die ~-Diglyceride und die fl-Diglyceride einer und derselben Fetts/iure im Sehmelzpunkt noch um 2 0 voneinander verschieden sind, die isomeren gemisehten Tri- glyceride im Schmdzpunkt dagegen keine Unterschiede mehr aufweisen, so kann man sich des Eindrueks nicht erwehren, dal~ die Stellung der Sauregruppen in gemischten Triglyceriden zur Zeit nieht zu bestimmen ist.

Ein besonderes Interesse diiffte die aus Sehweinefett gewonnene Heptadekyls~ure verdienen, die zwar bereits in vollkommen reinem Zustand dargestellt, aber bez[ig- lich ihrer Beziehungen zur Daturins~ure nech eingehender zu untersuchen ist.

Bei trag zur Kenntn i s versch iedener Arten yon Zimmet.

¥on

Jos. Hanu~ Privatdozent an der bShmischen Technischen Hochschule in Prag.

Bis jetzt begegnen wir bei der vorwiegenden Zahl yon wissenschaftlichen Ab- handhngen fiber Zimmet mehr griindliehen Studien fiber die mikroskopischen Eigen- tiimlichkeiten dieser Rinde, als fiber die ehemisehen Eigenschaften. Man kann slch fiber diese Erscheinung such nich~ wundern, da es ja einerselts bis jetzt kein prak- tisches Verfahren gab, naeh welchem man dell Hauptbestandteil des Zimmets, den Zimmetaldehyd, bestimmen konnte und andererseits die tIoffnung auf auffallende quan- titative Unterschiede bei den fibrigen Stoffen, welche im Zimmet vorkommen, nur gering ist, wiihrend die mikroskopisehen Merkmale der Struktur grO$ere Abweiehungen aufweisen, so daf~ die mikroskopische Untersuchung ein deutliches Bild fiber die Rein- heir eines Zimmets liefert.

Trotzdem versuche ich in dieser Studie auch der chemlsch-ana]ytischen Unter- suchung bei Zimmet zweeks tier (~ualit~i~tsbestimmung einen Weg zu bahnen. Ich will nicht auf alle in der Zimmetrinde vorhandenen Stoffe Rficksieht nehmen, sondern reich nur mit der prozentigen Menge des wichtigsten Bestandteiles beschiiftigen, nhm- lich mit dem Z i m m e t a l d e h y d . Diese Aufgabe war dadurch erleichtert, daf~ es mir gelungen ist, eixl leicht ausffihrbares und schnelles Verfahren zur Bestimmung dieses Aldehydes auszuarbelten, such ffir den Fall, da$ nur eine kleine Probe yon Zimmet zu Gebote steht. Die Einzelheiten dieses Verfahrens beabsichtige ich nieht zu bescbreiben, da dieselben schon verSffentlicht worden sind 1), ich ffihre hier nur das Prinzip derselben an:

Der gemahlene Zimmet wird mit Wasserdampf destilliert., das Destillat mitJ~ther ausgesehfittelt, der Rfickstand nach deln ¥erdunsten des Athers in Wasser suspendiert, mit~ Semioxamazid gefiilIt und das abgesehiedene Azon gewogen.

Ich habe mir aus einigen Prager GeschSften Proben yon Zimmetrinde verschafft und aul~erdem die Firmen Schimmel & Cie. in Leipzig~, sowie Gehe & Cie. in Dresden um Cberlassung yon Proben ersucht. Beide Firmen sind mir mit groi~er Bereitwillig- keit entgegengekommen, besonders hat mir alas letztgenannte Gesehitftshaus neben ge- wShnlichen Arten yon Zimmet such Proben yon Baumrinde anderer mit dem Zimmet verwandter Arten zu Gebote gestelI~.

i) Diese Zei~schriflb 1903, 6, 817.

[Zeitsehr. L Untersuehung 670 J . H a n u ~, Zimmet; . [d. Nahr.- u. Genufimittel.

Bevor ich zur eigenttichen Arbeit schritt, suchte ich reich zu tiberzeugen: 1. ob aller Aldehyd durch Destillation mit Wasserdampf zu gewinnen ist,. 2. ob nicht ein Tell desselben ill der Rinde in irgendweleher Weine (in Form

yon Glykosiden) gebunden ist. Die erste Frage suehte ich in der Weise zu 15sen, dag ich gewogene Mengen yon

relnem Zimmetaldehyd in 50 ecru Wasser suspendiert in Gegemvart einer indifferenten Substanz (verschiedene gemahlene Bamnrinden) der Destillation unterwarf.

Zur Destillation wurden abgewogen: 0,1065 g Ald, ehyd [ Differenz 0,6 mg Im Dentillate wurden gefunden: 0,1059 g

Ausbeute 99,43 °/o. Weiter ma&te ieh folgenden Versuch: Zu einer bestlmmten Menge Zimmet, in

welehem der Aldehyd best}mint war, setzte ieh bekannte Mengen yon Zimmetaldehyd hinzu und bestimmte dann den genamten Aldehyd im Destillate.

Es wurden yon Zimmetl), weleher 1,39°/o Aldehyd aufwles, 4,2295 g abge- wogen, was 0,0588 g Aldehyd entsprieht; sodann wurden 0,0298 g reiner Aldehyd zugesetzt, no dag also im ganzen 0,0886 g Aldehyd vorhanden waren. Im Destillate wurden 0,0899 g, dan is~ um 1,3 mg mehr gefunden, wonaeh der Zimmet 1,44:°/o A1- dehyd enthlelt. Diene Zahl stimmt sehr wohl mit der fraher gefundenen (1,37°/o) tiberein.

Endlieh wurden zwei Gemisehe heNestellt, indem erstens eine gewogene Menge yon Zimmet mit einer indiffcrenten Substanz und zweitens ein Gemisch yon zwei Zimmetrindenproben yon bekannter Zusammensetzung vermengt wurde. Von der ersten Misehung wurde sovM abgewogen, dag in dem abgewogenen Anteile 4,0z~7 g Zimmet mit 2,19°]o Aldebyd en~halten waren, im Desfillate wurden dann 2,31°/o Aldehyd gefunden, eine Zahl, welehe yon der zuerst gefundenell nut um 0,12 °/o abweieht.

Zum zweiten Gemisch wurden eingewogen: 2,0375 g Zimmet mit 2 ,19% Aldehyd, 2,5370 g . . . . 2,08 °/o ,, ,

no dass das Gemiseh 0,0974 g Aldehyd enthielt; gefunden wurde hn Dentillate 0,0998, also um 2,4: mg mehr; indessen ist aueh hier der Untersehied no gering, d'tg die cine Zimmetart nut um 0,1 °/o Aldehyd mehr enthalten wfirde.

Die LSsung der zweiCen Frage su&te ieh auf Grand der Annahme, dag der Aldehyd in einem Glykosid gebunden sein kSnnte, herbcizuffihren. Zu diesem Zweeke erwSrmte ieh zuerst Zhnmet mit 100 ecru 1,25°/o-iger Sehwefelniiure eine halbe Smnde unter Benutzung eines Rtiekflugktihlers, dann neutralisierte ieh die Siiure mit Baryt- hydrat-LSnung und unterwarf alles der Destillat~on mit Wasserdampf. Gegen dienes Verfahren t5~lgt sieh der Einwand erheben, dal3 dutch Einwirkung der S~iure tiuf Pen- rosen, die im Zimmet vorhanden sind, etwas Furfurol entsteht, der ebenfalls dureh Semioxmnazid gef5llt wird. Ieh habe iedoeh keine andere Arbeitsweise elngesehlagen, da ieh im Zimmet, den ieh zu diesem Versuehe verwendete, statt 1,85°/o nut 1,72°/o Aldehyd land, also weniger, so dag man mit grSgter Wahrseheinliehkeit hagen kann, dab in der Zimmetrinde der Aldehyd im freien Zustande vorkommt.

Ieh habe dann noeh die Reinheit des Azons, welches ieh aus dem DestiIIate erhalten habe, gepriift, indem ieh in demselben die Menge des Stiekntoffs bestimmte. 0,1248 g Azon ergaben bei t = 2 2 ° und b--74:5 n l n l 2],6 ecru oder 18,69°/o St.iek- ntoff, wahrend die Theorie 19,39 °/o veflangt.

~) Dieser Zimmet wurde dm'eh Mahlen yon Zimme~abfallen erhatten, weswegen er so wenig Aldehyd enth~,lt~.

7. Band. "I 1. auni 190~:.j J. H a n n a , ZimmeL 671

Naeh diesen allgemeinen Versuehen schritt ich sogleich zur Bestimmung der Aldehydmengen in den mlr zu Gebote stehenden Proben. Die Ergebnisse sind in der nachfo]genden Tabelle fibersichtlieh zusammengestellt:

Bltite des Zimmet-Abfalle Handelshaus Ceylon-Zhnmet Cassia-Zimme~ Cassia-Zimmets (Chips)

A . . . . . .

Prag B . . . . . . C . . . . . .

Gehe & Cie . . . . . . Schimmel & Cie.

l~fitt~el . . . . . . .

1,78 °'o 1,85 ,, 2,19 , 1,74 ,

1,89 %

2,69 % 3,81., ~) 2,25 ~ 1) 2,08 ,,

2,71%

4,01% 4,58 , 6,00 ,, 3,70 ,

4,57 %

1,23 %

1,42 ,

Au$erdem wurden noch die Rinden folgender mit. dem Zimmet verwandter, Aldehyd enthaltender oder unter dem Namen Zimmet geffihrter Arten der Destillation unter- worfen 2).

So enthielt die Rinde yon C i n n a m o m u m T a m a t a (Ostindischer Zimmet) 1,80°,'o Aldehyd; der w i l d e C e y l o n - C a n e h l yon Colombo in der Zwdgrinde 0,12°/o, in der Stammrinde 1,31% Aldehyd; iln Destillate des M a s s o y - Z i m m e t von Java Cinnamomum Kiamis Nees) entstand sowohl aus der Bli'lte, als aueh aus der Rinde mit Semioxamazid kein 7Niedersehlag; einen geringeren Niederschlag konnte man im Destillate der Cinnamolnum eeyhmici Nees (Tigablas) beobachten. Es folgt daraus, dat~ nieht alle Artea von Cinnmnomum Aldehyde enthalten.

In der Riude des : N e l k e n z i m m e t s (Cassia earyophyllata) fand ich 1,51°/o Aldehyd. Dafiir liefert der sogenannte weil~e Z i m m e t (Canella alba) ein Destillat, in welchem keine dureh Semioxamazid fSllbarea Stoffe enthalten sind.

Naeh den in der obigen Tabe]le aufgefiihrten Zahlen ist die geringste 1VIenge Aldehyd in den Abf/illen, sodann im Ceylon-Zimmet, im Cassia-Zimmet und am meisten ist in den BIfiten enthalten. Es ist interessant, dal~ in derselben Ordnung die Arten aufeinander folgen, wenn wir die praktisehe Ausbeute an iitherisehem 01 ber6eksidltigen. So erhglt man au.~ den Abfiillen (Chips) des Ceylon-Zimmets 0,5 bis 1e/o, aus der ehinesis&en Zimmetrinde 1,2°/o und aus den Blfiten 1,9°/oa). Wio weit ist bier die praktisehe Ausbeute yon der theoretisehen entfernt!

Frfiher war der Zimmetaldehyd in den ehemisehen Analysen unter den iitherisehen Olen angeffihrt. Man hat gefuuden, dab Ceyton-Zimmet im MitteI 1,40°/o i~therisehe Ole enth~lt (als h5ehste Zahl wird 3,14°/o, als niedrigste 0,72°/o angegeben), de)" chinesisehe Zimmet 1~52°/o (hSehste Zahl 4,41%~, nledrigste 0 ,58o/o)und die Zimmet- bltite 3,51% ~). Obwohl man diese Zahlen in Berfieksichtigung der Fehlerhaftigkeit

1) Diese Zahlen sind die Mittelwerte zweier Bestimmungen, die 3,69 und 3,93 bezw. 2,21 and 2,28 °/o ergeben hasten.

2) Der gr55~e Teil der Rinden wurde mir yon Gehe & Cie. in Dresden auf meinen Wunsch bereitwitligs~ zur Verf~igung gestellt.

z) Diese Zuhlen sind dem Werke yon G i l d e m e i s t e r und H o f f m a n n ~Die iitherischen 01e ~ entnommen.

~) Siehe K 5 n ig - B ~J in e r : Chemische Zusammensetzung der menschliehen Nahrungs- und GenuSmit~tel 1V. Auflage 1903, S. 972.

[Zoitsehr. L Untersuehung 672 J. t tan u~, Zimmet. [d. Nahr . - u. Genul~mittel.

der Methode, nach weleher sle gefunden wurden, nieht als vellkommen genau ansehen kann, so ist auch hier ein klarer Unterschied der einzelnen Arten zu beobaehten.

Man kann also nach der erhaltenen Menge an Aldehyd aueh bei gemahleaer Zimmetrinde ohne mikroskoplsche Untersuchung, falls sie nicht in irgend einer Weise verf~lscht oder aus Chips hergestellt worden, sagen, ob sie yon Ceylon- oder yon Cassia-Zimmet abstammt, wenn wir als Grenzwert fiir Aldehyd 2°/o festsetzen; unter diesem Werte steht der Ceylon-Zimmet, fiber diesem der Cassia-Zimmet. In dem Falle, we der gemahlene Zimmet verffilscht ist, k6nnto freilich die Art des Zimmets n]cht bestimmt werden, aber eine solche Probe enth~lt an und ffir sich weniger Zimmet- a!dehyd, was schon fiber ihren Wert entscheidet. Well naeh den obenangeffihrten Ergebnissen die Menge des in dem Zimmet enthaltenen Aldehydes - - dig Abfiille aus- genommen - - mehr als 1,5°/o betrggt, m6ehte ich vorschlagen, es mSge ein ffir alle- mal bestimmt werden, dug guter gemahlener Zimmet ffir Nahrungszweeke mlndestens 1,5°/o Zimmetaldehyd enthalten muG. Proben yon Zimmet, die weniger Aldehyd be- sitzen, sind entweder gefitlscbt oder aus Abfatlen hergestellt.

HSehst lehrreieh und ffir die Physiologie bedeutungsvoll wiire das Studium fiber die Entstehung des Aldehydes in den Organen des Zimmetbaumes, nitmlieh wo und aus welehen Stoffen er sieh bildet und was mit ihm gesehieht. Naeh meinen Be- stimmungen, wie aueh naeb anderen steht fest, dag in den Blfitenknospen die grSgte Menge Aldehyd enthalten ist und dag die Zweigrinde weniger yon diesem K6~per enthNt als die Stammrinde (aus der Menge des ~therisehen 01es, welches aus denselben gewonnen wird, gesehlossen). Dureh die Freundliehkeit des Herrn K a r l D o m i n , Asslstenten des hiesigen bShmisehen Botanisehen Institutes, erhielt ieh drei B151ter des Zimmetbaumes, die ieh an der Luft troeknen lieg und dann gemahlen der Desgillation unterwarf. Ieh land in denselben 1,27°/0 Aldehyd. Ieh kann zwar freilieh aus diesen wenigen Ergebnissen irgendwelehe Sehlfisse nieht ziehen und wfirde sehr empfeblen, dag man diese interessante physiologisehe Frage nieht unbeaehtet liegen liege, da ieh selbst aus Mangel an entspreehendem Material mieh nfit derselben nieht besehiiftigen kann. Es ware notwendig, zuerst zu untersueben, wie der Mdehyd in den versehiedenml Organen des Zimmetbaumes verbreitet ist, wit seine Menge wiihrend der Entwiekelung der Pflanze weehselt, ob er sieh in fris&en Organen frei oder gebunden voffinde% wo man den Ort des Ursprunges suehen kann und ob er in andere Stoffe tibergeht.

Wenn wir den Inhalt der vorstehenden Ausftihrungen zusammenfassen, so sehen wit, dag die Bestimmung des Zimmetaldehydes in folgenden Punkten gute Dienste Msten kann :

1. Bei der teehnisehen Gewinnung der Zimmet61e, indem aus der g'enauen Be- stimmung des Aldehyds aueh eine Bewertung der Verluste und nStigenfatls ihre Be- sehrfinkung besser vorgenommen werden kSnnte;

,'2. Naeh der prozentigen Menge an Aldehyd lassen sieh versehiedene Zimmet- arten unterseheiden und es kann aueh die Grenze zwisehen guten und sehleehten ge- mahlenen Zimmet-Sorten bestimmt werden;

3. Sie kann aueh der Physiologie nutzen, denn es kann zur Klarlegung der Entstehung des Aldehydes w~hrend der Entwiekelung des Zimmetbaumes ftihren.

Zum Sehlusse efffille ieh die angenehme Pflieht, den Handelsh/iusern Seh immel & Co. in Leipzig und G e h e & Co. in Dresden, die in zuvorkommender Weise mir Proben versehiedener Zimmetarten zur Verftigung gestellt hatten, sowie I-Ien'n Assistenten K. D o m l n meinen innigsten Dank abzustatten.