1
28. IVIA.RZ x936 KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. 15. JAHRGANG. Nr. 13 453 Es w~ire zu hoffen, dab auch im klinischen Betrieb die Erfahrungen des Chemikers fiber Eigenschaften und Reak- tionsweise schwefelhaltiger Verbindungen voll ausgenutzt wfirden. Unfiberwindlich ist diese Aufgabe hier wie auf allen fibrigen Gebieten des Stoffwechsels durchaus nicht. Literatur : 1 Klin. Wschr. 1935, 1366. -- ~ J. of biol. Chem. 84, 269 (1929). -- ~ J. of biol. Chem. 84, 657 (1929). -- 4 Vgl. FREUDEI~BERG U. WEGMAI~51, Hoppe-Seylers Z. 233, 159 (1935). -- Hoppe-Seylers Z. 2o4, 123 (i932). DIE BEDEUTUNG DER SEROLOGISCHEN UNTERSUCHUNG AUF TUBERKULOSE. Bemerkungen zu der gleichnamigen Arbeit yon Haag und Sehiedges in Jg. I936, S. I95 dieser Wochenschrift. Von ROBERT BRANDT. Aus der Serodiagnostischen Station der UniversltS.tskiinik fiir Geschlechts- und Hautkran!daeiten in Wlen (Vorstand: Prof. Dr. WILHELM KERL). Die beiden Autoren berichten iiber Untersuchungen mit der Ballungsreaktion bei Tuberkulose und verwenden dabei den Namen ,,Ballungsreaktion yon HHAAG und NIGGEMEYER". Die Wahl dieser Bezeichnung beruht offenkundig auf einem Ubersehen. Dies ist daraus zu schlieBen, dab HAAG und NIGGEMtgYER in ihrer Arbeit (diese Wschr. ~934, 260) die Angabe machen, das Ballungsverfahren finde ,,bisher nur bei Lues Verwendung". Den Autoren war also die Arbeit R. MOLLERS unbekannt, die in der gleichen Wschr. I~[~ Jahre frtiher erschienen ist (I931, I916). In dieser Arbeit wurde ausfflhrlich die Ballungsreaktion bei Gonorrh6e beschrieben. Gleichzeitig gab MOLLE~ bekannt, dab die Ballungsreaktion nach dem yon ihm ausgearbeiteten Verfahren auch f~r andere In- fektionskrankheiten verwendbar sei und nahm hierfflr den Morbus Bang als Beispiel. Dem entspricht auch der yon ihm gewahlte Name ,,Immunoballungsreaktion". i3berdies aber schrieb er: ,,Bei Tuberkulose glauben wir mit einem besonderen Antigenzusatz zu gewissen prinzipiellen Resultaten gelangt zu sein. Wit sind damit beschaftigt, diese auch theoretisch besonders interessierende Methodik auszubauen." Wenn ttAAG und NIGG~M~Y~R die yon R. MOLLER ausgearbeitete Immunoballungsreaktion als erste Autoren oder mit einer wesent- lich ge~nderten Technik Iflr den SpezialfalI der Tuberkulose ver- wetter h~itten, dann ware es gerecht, dab die Reaktion auch ihren Namon tragt. (Die alleinige Bezeichnung mit ihrem Namen k~ime nur einer auf v611ig verschiedene Weise angelegten Ballungs- reaktion zu.) Davon kann aber keine Rede sein. Das Prinzip der ,,Immunolipoidreaktionen" (wie man fiir die Gesamthelt dieser Reaktionen sagen k6nnte) s~ammt im wesent- lichen yon MEINICI~E, das Ballungsantigen und dessen Verwendung fi~r die Immunoreaktionen im allgemeinen, for die Tuberkulose im besonderen stammt yon R. MOLLER. HAAG und NIGGEMEYI~R haben unzweifelhaft das Recht, ihre Verdienste um die Aus- arbeitung der Methode, die im Detail noch nicht v6rOffentlicht war, entsprechend hervorzuheben, aber es darf dabei nicht verkannt werden, dab die yon ihnen mitgeteilte Vorschrift sich aus den Ausfiihrungen R. MOLLERS SO gut wie unmittelbar ableiten l~flt. Ich habe nach dem Tode R. Mi3LLERS die serologischen Unter- suchungen bei Tuberkulose Iortgesetzt und fast 4000 Sera mit ge- nauem klinischen Befund parallel mit Tuberkuloseballung (3-Stun- den- und Zentrifugiermethodik) und KBR., beides mit dem Antigen yon WITEBSKY-KUHN-IZLINGENSTEIX, gepri~ft. Es war hierbei nicht n6tig, yon der Vorschrift der Immunoballung abzuweichen bzw. an der noch yon MitLLER an groBem Material eingestellten Tuberkulose- ballung andere Ver~inderungen vorzunehmen als jene kleinen An- passungen, die sich bei steigender Vertrautheit mit einer Methode ergeben. Ich habe die Untersuchungen mehrmMs erw~ihnt [Sitzung der 0sterr. Dermat. Ges. vom 13. Juni 1935, 1Ref. ZM. Hautkrkh. 5I, 621 (I935); Intern. Dermat.-Kongr. Budapest, Sept. 1935, also vor Ver6ffendichung der Arbeit von HAAG und SeHIEDGES] und die Bezeichnung ,,Tuberkulose-Ballungsreaktion nach R. MOL- LER" als gegeben verwendet. (Ft~r den laufenden Gebrauch dt~rfte es sich empfehlen, dem Beispiel R. Mt)LLERS zu folgen, der den Namen ,,Immunoballungsreaktion" ohne Beifiigung eines Namens gew~ihlt hat.) Da diese Tatsachen den Autoren offenbar nicht bekarint waren, glaubte ich zu einer Darlegung verpflichtet zu sein. DIE URSACHE DER SOGENANNTEN GRUNEN UROBI LINOGENREAKTION. Bemerkungen zu der gleichnamigen Arbeit yon L. Jendrassik und T. Schwartz in Jg. I936 , S. 238 dieser Wochenschrift Von H. K. BARRENSCHEE~, Wien. Die Tatsache, dab die sog. grt~ne Urobilinogenreaktion (,,grfine Benzaldehydreaktion") in ikterischen Harnen auf die Gegenwart yon Nitrit zuriickzufiihren ist -- dutch die Salzsgure des Aldehyd- reagens kommt es zur Bildung freier HNO v welcher die Oxydation des Bilirubins zu Biliverdin bewirkt --, ist in einer Arbeft von O. WELTMAX'N und mir 1 bereits 1922 beschrieben worden. Eine lehrbuchm~Bige Darstetlung hat sie in dem Artikel yon ~VVELT~IAI~N- WlLLI~EIM in den ,,Laboratoriumsmethoden der Wiener I41iniken ~ gefunden. Beides scheint den Herren J~NDRASSlK und SCI~WARTZ entgangen zu sein. Literatur: 1 H. K. BARRENSCHEEN u. O. WELTMANN, Biochem. Z. ISI, 59I (I922). -- ~ Die Analyse des Hams. In H. K. BARRENSCHEEN u. R. WILLHEIM, Die Laboratoriumsmethoden der Wiener Kliniken. S. 555. Wien : Franz Deutiek4 r9~8. KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN. DIE ZUSAMMENSETZUNG DER NORMALEN, CARCI- NOMAT~SEN UND SARKOMAT()SEN LUNGE. Von BERNARD LUSTIG. Die chemische Untersuchung aller 13estandteite eines normMen und pathologisch ver~nderten Organs kann bei Fest- stellung der dutch die einzelnen Erkrankungen bedingten spezi- fischen Ver~inderungen Grundlagen f fir eine evtl. Therapie und Atiologie, besonders bei b6sartigen Wachstumserscheinungen, bieten. Fiir die Durchffihrung einer solehen Untersuchung w~ihlten wir die Lunge, well die Untersuchung der normalen Lunge einen Vergleich mit Lungencarcinomen, -sarkomen und mit tuberkul6ser Lunge erm6glicht Die Vergleichbarkeit der Werte wird durch Berechnung auf die Trockensubstanz des Organs erh6ht. Untersueht wurden 4 normale Lungen, 3 Carcinome und I Sarkom der Lunge des Menschen. Die chemische Untersuchung der norraalen Lunge ergab einen Wassergehalt yon etwa 8o%. Die Trockensubstanz enthielt lO,48--11,44% N (Mittelwert lO,35 %), yon dem nur 1/10 nicht hitzekoagulabler N war. Der nichthitzekoagulable N enthielt lO,5--17,i (i4, 7 %) Albnmosen- und Pepton-N und 1,3--4, 4% (2,34%) Diaminos~uren-N. Der Kohlehydrat- gehalt der Trockensubstanz war 1,52--2,o6% (1,79%), der haupts~ichlich (73,3 %) aus EiweiBzucker bestand. Nur 6% der gesamten I~ohlehydrate waren bei unseren Versuchs- bedingungen in Form yon reduzierendem Zucker vorhanden. Der Gesamtphosphorgehalt schwankte zwischen o,39--o,45 % (0,43 %) und bestand zu 29 % aus anorganischem, 37 % EiweiB- und 24 % Lipoid-P. Die durch Soda extrahierten, mit Essig- s~iure wieder gef/~tlten NucleokSrper, en~hielten 15,2--i7,2 % (I6,3%) N, o,43--o,89% (0,66%) P und o,96--1,25% (1,o9%) Kohlehydrate. Die Trockensubstanz enthielt lO--12% Li- poide, yon denen 16--2o% als freies, i,i--3,5% als Ester- Cholesterin vorhanden war. Der P-Gehalt der Lipoide (1,o5 bis 1,2o %) sowie die Menge der freien Fettsiiuren (S~iurezahl 15,6--2o,3) waren ziemlich konstant, w~hrend der N-Gehalt in weiten Grenzen (o,22--o,42 %) schwankte. Die im Vergleich dazu durchgeffihrte Untersuehung yon 3 Lungeneareinomen und 1 Lungensarkom ergab eine starke Verringerung der Trockensubstanz gegenfiber der Norm. Die Menge der Trockensubstanz war beim Carcinom um etwa i2 %, beim Sarkom in st~rkerem MaBe vermindert. Der N- Gehalt der Trockensubstanz war unver~ndert, bei starker Zunahme des nictlthi~zekoagnlablen Anteils, der yon lO,O8 %

Die Bedeutung der Serologischen Untersuchung auf Tuberkulose

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Bedeutung der Serologischen Untersuchung auf Tuberkulose

28. IVIA.RZ x936 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 15. J A H R G A N G . N r . 13 453

Es w~ire zu hoffen, d a b a u c h im k l in i schen B e t r i e b die E r f a h r u n g e n des Chemike r s f iber E i g e n s c h a f t e n u n d Reak - t ionsweise schwefe lha l t ige r V e r b i n d u n g e n vol l a u s g e n u t z t wfirden. U n f i b e r w i n d l i c h i s t diese A u f g a b e h i e r wie au f a l len f ibr igen G e b i e t e n des Stoffwechsels d u r c h a u s n ich t .

L i t e r a t u r : 1 Klin. Wschr. 1935, 1366. -- ~ J. of biol. Chem. 84, 269 (1929). -- ~ J. of biol. Chem. 84, 657 (1929). -- 4 Vgl. FREUDEI~BERG U. WEGMAI~51, Hoppe-Seylers Z. 233, 159 (1935). --

Hoppe-Seylers Z. 2o4, 123 (i932).

DIE BEDEUTUNG DER SEROLOGISCHEN UNTERSUCHUNG AUF TUBERKULOSE.

Bemerkungen zu der gleichnamigen Arbeit yon Haag und Sehiedges in Jg. I936, S. I95 dieser Wochenschrift .

Von

R O B E R T B R A N D T .

Aus der Serodiagnostischen Station der UniversltS.tskiinik fiir Geschlechts- und Hautkran!daeiten in Wlen (Vorstand: Prof. Dr. WILHELM KERL).

Die beiden Autoren berichten iiber Untersuchungen mit der Ballungsreaktion bei Tuberkulose und verwenden dabei den Namen , ,Ballungsreaktion yon HHAAG und NIGGEMEYER". Die Wahl dieser Bezeichnung beruh t offenkundig auf einem Ubersehen. Dies ist daraus zu schlieBen, dab HAAG und NIGGEMtgYER in ihrer Arbei t (diese Wschr. ~934, 260) die Angabe machen, das Ballungsverfahren finde ,,bisher nur bei Lues Verwendung". Den Autoren war also die Arbei t R. MOLLERS unbekannt , die in der gleichen Wschr. I~[~ Jahre frtiher erschienen ist (I931, I916). In dieser Arbei t wurde ausfflhrlich die Ballungsreaktion bei Gonorrh6e beschrieben. Gleichzeitig gab MOLLE~ bekannt , dab die Ballungsreaktion nach dem yon ihm ausgearbeiteten Verfahren auch f~r andere In- fekt ionskrankhei ten verwendbar sei und n a h m hierfflr den Morbus Bang als Beispiel. Dem entspr icht auch der yon ihm gewahlte Name , , Immunobal lungsreakt ion". i3berdies aber schrieb er: ,,Bei Tuberkulose glauben wir mit einem besonderen Antigenzusatz zu gewissen prinzipiellen Resultaten gelangt zu sein. Wi t sind damit beschaftigt, diese auch theoretisch besonders interessierende Methodik auszubauen."

Wenn ttAAG und NIGG~M~Y~R die yon R. MOLLER ausgearbeitete Immunobal lungsreakt ion als erste Autoren oder mi t einer wesent- lich ge~nderten Technik Iflr den SpezialfalI der Tuberkulose ver- wetter h~itten, dann ware es gerecht, dab die Reaktion auch ihren Namon tragt . (Die alleinige Bezeichnung mi t ihrem Namen k~ime nur einer auf v611ig verschiedene Weise angelegten Ballungs- reaktion zu.) Davon kann aber keine Rede sein.

Das Prinzip der , , Immunolipoidreakt ionen" (wie man fiir die Gesamthel t dieser Reakt ionen sagen k6nnte) s~ammt im wesent-

lichen yon MEINICI~E, das Ballungsantigen und dessen Verwendung fi~r die Immunoreakt ionen im allgemeinen, for die Tuberkulose im besonderen s t ammt yon R. MOLLER. HAAG und NIGGEMEYI~R haben unzweifelhaft das Recht, ihre Verdienste um die Aus- arbei tung der Methode, die im Detail noch nicht v6rOffentlicht war, entsprechend hervorzuheben, aber es darf dabei n icht ve rkann t werden, dab die yon ihnen mitgeteilte Vorschrift sich aus den Ausfiihrungen R. MOLLERS SO gut wie unmi t te lbar ableiten l~flt.

Ich habe nach dem Tode R. Mi3LLERS die serologischen Unter- suchungen bei Tuberkulose Iortgesetzt und fast 4000 Sera mit ge- nauem klinischen Befund parallel mi t Tuberkuloseballung (3-Stun- den- und Zentrifugiermethodik) und KBR., beides mi t dem Antigen yon WITEBSKY-KUHN-IZLINGENSTEIX, gepri~ft. Es war hierbei n icht n6tig, yon der Vorschrift der Immunobal lung abzuweichen bzw. an der noch yon MitLLER an groBem Material eingestellten Tuberkulose- ballung andere Ver~inderungen vorzunehmen als jene kleinen An- passungen, die sich bei steigender Ver t rau the i t mi t einer Methode ergeben. Ich habe die Untersuchungen mehrmMs erw~ihnt [Sitzung der 0sterr . Dermat. Ges. vom 13. Juni 1935, 1Ref. ZM. Hautkrkh . 5I, 621 (I935); Intern. Dermat.-Kongr. Budapest, Sept. 1935, also vor Ver6ffendichung der Arbei t von HAAG und SeHIEDGES] und die Bezeichnung , ,Tuberkulose-Ballungsreaktion nach R. MOL- LER" als gegeben verwendet. (Ft~r den laufenden Gebrauch dt~rfte es sich empfehlen, dem Beispiel R. Mt)LLERS zu folgen, der den Namen , , Immunobal lungsreakt ion" ohne Beifiigung eines Namens gew~ihlt hat.) Da diese Tatsachen den Autoren offenbar nicht bekarint waren, glaubte ich zu einer Darlegung verpflichtet zu sein.

DIE URSACHE DER SOGENANNTEN GRUNEN UROBI LINOGENREAKTION.

Bemerkungen zu der gleichnamigen Arbeit yon L. Jendrassik und T. Schwartz in Jg. I936 , S. 238 dieser Wochenschr i f t

Von

H. K. BARRENSCHEE~, Wien .

Die Tatsache, dab die sog. grt~ne Urobilinogenreaktion (,,grfine Benzaldehydreaktion") in ikterischen Harnen auf die Gegenwart yon Ni t r i t zuriickzufiihren ist - - du tch die Salzsgure des Aldehyd- reagens kommt es zur Bildung freier HNO v welcher die Oxydation des Bilirubins zu Biliverdin bewirkt -- , ist in einer Arbeft von O. WELTMAX'N und mir 1 bereits 1922 beschrieben worden. Eine lehrbuchm~Bige Darstetlung ha t sie in dem Artikel yon ~VVELT~IAI~N- WlLLI~EIM in den , ,Laboratoriumsmethoden der Wiener I41iniken ~ gefunden. Beides scheint den Herren J~NDRASSlK und SCI~WARTZ entgangen zu sein.

L i t e r a t u r : 1 H. K. BARRENSCHEEN u. O. WELTMANN, Biochem. Z. ISI, 59I (I922). -- ~ Die Analyse des Hams. In H. K. BARRENSCHEEN u. R. WILLHEIM, Die Laboratoriumsmethoden der Wiener Kliniken. S. 555. Wien : Franz Deutiek4 r9~8.

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

DIE ZUSAMMENSETZUNG DER NORMALEN, CARCI- NOMAT~SEN UND SARKOMAT()SEN LUNGE.

Von

B E R N A R D L U S T I G .

Die chemische U n t e r s u c h u n g al ler 13estandtei te eines n o r m M e n u n d pa tho log i sch v e r ~ n d e r t e n Organs k a n n bei Fes t - s t e l lung de r d u t c h die e inze lnen E r k r a n k u n g e n b e d i n g t e n spezi- f i schen Ver~inderungen G r u n d l a g e n f fir eine evt l . T h e r a p i e u n d Atiologie, be sonde r s bei b 6 s a r t i g e n W a c h s t u m s e r s c h e i n u n g e n , b ie ten . F i i r die D u r c h f f i h r u n g e iner so lehen U n t e r s u c h u n g w~ihlten wir die Lunge, well die U n t e r s u c h u n g de r n o r m a l e n L u n g e e inen Verg le ich m i t L u n g e n c a r c i n o m e n , - s a r k o m e n u n d m i t t u b e r k u l 6 s e r L u n g e e r m 6 g l i c h t Die V e rg l e i chba rke i t de r W e r t e w i rd d u r c h B e r e c h n u n g au f die T r o c k e n s u b s t a n z des O r g a n s e r h 6 h t . U n t e r s u e h t w u r d e n 4 n o r m a l e Lungen , 3 Ca rc inome u n d I S a r k o m der L u n g e des Menschen .

Die chemische U n t e r s u c h u n g de r norraalen Lunge e rgab e inen W a s s e r g e h a l t y o n e t w a 8o%. Die T r o c k e n s u b s t a n z e n t h i e l t lO,48--11,44% N (Mi t te lwer t lO,35 %), yon d e m n u r 1/10 n i c h t h i t z e k o a g u l a b l e r N war . D e r n i c h t h i t z e k o a g u l a b l e N e n t h i e l t l O , 5 - - 1 7 , i ( i4, 7 %) A l b n m o s e n - u n d P e p t o n - N u n d

1 ,3- -4 , 4 % (2,34%) Diaminos~uren -N . De r K o h l e h y d r a t - geha l t de r T r o c k e n s u b s t a n z w a r 1 ,52 - -2 ,o6% (1,79%), de r haupts~ichl ich (73,3 %) aus EiweiBzucker b e s t a n d . N u r 6 % der g e s a m t e n I~oh lehydra t e w a r e n bei u n s e r e n Versuchs - b e d i n g u n g e n in F o r m yon r e d u z i e r e n d e m Zucke r v o r h a n d e n . De r G e s a m t p h o s p h o r g e h a l t s c h w a n k t e zwischen o ,39- -o ,45 % (0,43 %) u n d b e s t a n d zu 29 % aus anorgan i schem, 37 % EiweiB- u n d 24 % Lipoid-P . Die d u r c h Soda ex t r ah i e r t en , m i t Essig- s~iure wieder gef/~tlten NucleokSrper , en~hiel ten 1 5 , 2 - - i 7 , 2 % ( I6 ,3%) N, o , 43 - -o ,89% (0,66%) P u n d o ,96 - -1 ,25% (1,o9%) K o h l e h y d r a t e . Die T r o c k e n s u b s t a n z en th i e l t l O - - 1 2 % Li- poide, yon denen 1 6 - - 2 o % als freies, i , i - - 3 , 5 % als E s t e r - Choles te r in v o r h a n d e n war . De r P - G e h a l t de r Lipoide (1,o5 bis 1,2o %) sowie die Menge de r f re ien Fe t t s i i u r en (S~iurezahl 15,6--2o,3) w a r e n ziemlich k o n s t a n t , w ~ h r e n d de r N - G e h a l t in we i t en G r e n z e n (o ,22--o ,42 %) s chwank te .

Die im Vergle ich dazu durchgef f ih r t e U n t e r s u e h u n g y o n 3 Lungeneareinomen u n d 1 Lungensarkom e rgab eine s t a r k e V e r r i n g e r u n g de r T r o c k e n s u b s t a n z gegenfiber de r Norm. Die Menge de r T r o c k e n s u b s t a n z wa r b e i m Carc inom u m e twa i2 %, b e i m S a r k o m in s t ~ r k e r e m MaBe v e r m i n d e r t . Der N- G e h a l t de r T r o c k e n s u b s t a n z war u n v e r ~ n d e r t , bei s t a r k e r Z u n a h m e des n ic t l th i~zekoagnlab len Antei ls , de r yon lO,O8 %