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Heft ~ 3 Kurze Originalmitteilungen 3 8 1 1957 (Jg. 44) yon Escherischia cell unterschied. A11e anderen geprtiften ]3akterien- und ttefearten, darunter ein Stamm yon Escheri- schia coil, Serotyp 0111 : B~ (ira folgenden Stamm B genannt), bauten Plasmalogen nicht ab. Wurde Acetontrockenpulver, das aus dem Sediment yon Grogkulturen anI fliissigen ktinstlichen Nghrsubstraten her- gestetlt worden war, zu einer Phosphatidemulsion gegeben, so nahm die Plasmalogenkonzentration ab bei Verwendung yon Trockenpulver aus Stature A; sie blieb dagegen unver/indert bei Verwendung yon Trockenpulver aus Stamnl B. Freies Plasmal wurde auch hierbei nicht nachgewiesen. Durch 5 rain langes Kochen verliert das Trockenpulver des Stare- rues A die Fghigkeit, Plasmalogen abzubauen, wghrend durch Dialyse gegen Wasser kein Wirkungsverlust eintritt. Bei diesen Versuchen mit t3akterienpulver blieben die Emulsionen unter Zugabe von Penicillin und Streptomycin w/ihrend der ganzen Versuchsdauer steril. Der Plasmalogenabbau wurde dutch die Antibiotika nicht beeinfluBt. Die Verwendung von ehromatographisch nach ~IANAHAN, TURNER und Jau 4) gereinigtem Pferdehemphosphatid, in dem keine Spontanspaltung nach den Befunden yon THIELE 1) erfolgt, ffihrte auch ohne Peptonzusatz zu gleichen Ergeb- nissen. Physiologisch-chemisches I~stitv~t dee U~iversit~t, GdtHnge~, u~d Staatliches Medizinalm~tersuchungsamt am Hygie~e-Imti- rut der U~,Hversit~t, Gdlti~ge~r H. BERGMANN, K.-E. SCHNEWEIS und O. W. THIELE Eingegangen am 5. Juni 1957 1) THIELE, O . W . : Z. physiol. Chem. 300, 13I (1955). -- a) FEULGEN, R., W. ]3OOUTH U. G. ANDRESEN: Z. physiol. Chem. 287, 90 (I951); 293, 79 (~953). -- ~) Tm~L~, O, W., u. H. BERG- 5~AXN: Z. physiol. Chem. 306, 185 (1957). -- 4) H~XAnAN, D. J., ~'i. B. TURNER U. M. ]~. JAVKO: J. of ]~io]. Chem. 192, 623 (t951). Die Mi/oseaktivifiit des Hornhaut- und Darmepithels bei Miiusen und Raiten mit transplantierten 6eschwiilsten Gegenstand unserer Untersuchungen war die Mitose- aktivit~it des ttornhaut- und Darmepithels bei Mgusen und Ratten mit transplantierten Geschwtilsten. l. 42 Tage nach der Transplantierung yon flberpflanz- baren Mgusesarkomen (urspriinglich durch TeerbepinseIung hervorgerufen), als bei den Tieren bereits die charakteristi- schen Merkmale der IKachexie sich herausgebildet hatten, ver- abreichten wir den Tieren mit Geschwfllsten wie auch den aus der gleichen Gruppe stammenden Kontrolltieren je 3 7/g 7Kolchizin. Nach 6 Std wurden die Tiere get6tet, die Augen in 13ouin-Gemisch fixiert und dann nach Paraffineinbettung mit l-Igmaoxylin-Eosin und nach FgULa~N gefgrbt. Im Horn- hautepithel haben wit 2000 his 3000 basale Zellen gezghlt, die Zahl der Mitosen ist in Tausendsteln ausgedrfickt. Die Ver- h/~ltniszahl der 3/Iitosen war in der Kontrollserie 66, 7 8, 350/00, %1 d / 7#0 1~ - -- cob \, --'F'--. f [ I 5 la 15 eaTage e5 Fig. 1. Die Verminderung der Mitoseaktivitfit in den Duodenum- Krypten yon Mausen naeh Ein- pflanzung a yon Ehrliehsehem Adenokarzinom M~, b von Ehr- lichschem Asziteskarzinom. K = Kontrolle in der Serie der Tiere mit Geschw/ilsten und Kachexie 22,2 :L 6,~ 3%0 (1~ < 0,01). 2. 60 Tage nach Trans- plantierung unserer sich langsam entwickelnden, iiberpflanzbaren Fibrosar- kome, als die Geschwiilste auf Pflaumengr/513e ange- wachsen waren, doch vet Auftreten der Kachexie, haben wir nach Verab- reichung von 450 y Kolchizin und 6 Std XeVartezeit das Verhgltnis der Mitosen im Hornhautepithel yon Ratten auf gleiche Weise untersucht. Die Verh/iltniszahl der Mitosen war bei den Kontrolltieren 35,63 :k 4,92o/00, bei den Tieren mit Sarkom 25,9 ~= 5,870/00 (0,1 > P > 0,05). In weiteren zwei Versuchsserien haben wir die Mitosen in den Krypten des Duodenums untersuch% ohne Kolchizin zu verabreichen. Nach Fixierung in Zenker-Gemisch haben wit aus dem Darm 6 bt dicke Schnitte gefertigt und die mitotischen Kernteilungen in je 3 Querscheiben gezghlt. 3. UKter die 1Riickenhaut yon M/iusen haben wir Ehrlich- Karzinome geimpft. Nach 6 bzw. tl, 16, 20 und 25 Tagen wurden die Tiere der Serie mit Geschwiilsten, zusammen mit den Kontrolltieren, durch Dekapitation get6tet. Die Ver- minderung der Mitoseaktivit/~t bei den Tieren mit Geschwtil- sten haben wir in Prozenten der Zahl der mitotischen Tei- lungen bei den Kontrolltieren dargestellt (Fig. t, Kurve a). 4. In einer weiteren, der vorigen /ihnlichen Versuchsserie haben wir die Mitoseaktivit~tt im Darm nach intraperito- nealer Verabreichung yon 0,3 mI, im Verhgltnis t:4 ver- dtinnter Fliissigkeit aus Ehrliehschem Aszites-Karzinom un- tersucht (Fig. 1, Kurve b). Aus unseren Versuchen geht hervor, dab die zur phy- sioIogischen Regenerierung der Gewebe notwendige Mitose- aktivitgt bei dell Tieren mit Geschwtilsten sich vermindert und dab diese Verminderung bei den Tieren mit Kachexie hoehgradiger ist. Den Ergebnissen der 3. und 4. Versuchs- serie zufolge ist die Hemmung der Mitoseaktivitgt bereits am 4. his 6. Tage nach Transplantierung der Geschwulst bedeu- tend, d.h., sie tritt bereits vet dem makroskopischen Erschei- nen der Geschwulst bzw. vet Herausbildung der Kachexie auf. Somit ist die Hemmung der Mitose eher Ursache als Folge der Herausbildung der geschwiilstigen Kachexie. Die Mitosen verlaufen regelmgl3ig, also schreiten unter della Ein- flul3 der Oeschwfilste weniger Zellen zur Teilung, so dab eine intermitotische Hemmung besteht. Wir nehmen an, dab die ldemmung der Mitose den aus der Geschwulst resorbierten Subsfianzen zugeschrieben werden kann. Die hochgradigere Hemmung im Falle Ehrlichschen Aszites-I(arzinoms k6nnen wir der auf der Oberfl~che des ]3auchfells leichter vor sich gehenden Resorption zusprechen. Auf Grund unserer Versuche nehmen wir an, dab bei Geschwiilsten die Verminderung der Mitoseaktivit/it in der Entwicklung der Kachexie und anderer Prozesse (z. B. An~mie) von Bedeutung ist. Pathologisch-A ~atomisches I~zstitut der Medizinischen Hoch- schule, Tfrgu-Nfures/Rumdl~ie~r (Vorstand: Doze~t Dr. FRANZ GYERGYAy) FRANZ GY1~RGYAY und CSABA I-tADNAGY Eingegangen am 24. Mai 1957 Zur Frage der Beteiligung yon Nucleins~iuren an der chemischen Zusammensetzung des leuk~imogenen Agens aus fiRrierbaren M~iusetumoren* Zur weiteren Charakterisierung des leuk&mogenen Agens in Filtraten verschiedener M/tusetumorenl) (SaI, SOV16 and Ehrlich-Carcinom) wurden Versuche durchgeftihrt, durch die die Mitbeteiligung yon Nucleins/iuren bei der Leuk/imie- entstehung gekl/~rt werden sollte. Die Nucleoproteide zelb freier Filtrate des Tumors Sa I, die durch eine F/illung mit Acetatpuffer gewonnen wurden (2malige Umf/illung bei PI~ = 4, 5 und L6sung der Fgllung mit Na-Carbonat-Bicarbonat- puffer bei Pn= 9,5, Suspension der 2. Nucleoproteidf~llung zum Zwecke der Injektion in 1Ringer-L6sung bei PE= 7,0), zeigten nach Injektion in neugeborene M/iuse unverminderte Wirksamkeit (Tabelle 1). Tabelle I. W~r~sam]~eitzdl/reier F~Itrale des Tumors Sa I I [ Tierzahb) Leuk - &mien b) L Filtrat + RNase ....... I 53 24 (19) Filtrat + DNase ....... i 32 t6 (10) Kontrollfiltrat I (I Std Dialyse)] 42 21 (13) 34 16 KontrolIfiltrat II (unbehandelt) I (10) NP-Fallung ......... 33 16 (7) Kontrollfiltrat ........ t 7 7 (5) Desoxyrib onucleins/iure ..... i 136 i 3 %-Satz 45% 50% 50% 47% 48,5 % 4t % 2% In weiteren Versuchen wurde die Empfindlichkeit des Ageus nudeins/iurespaltenden Fermenten gegenfber geprtiK. Zellfreie Filtrate des Tumors Sa I wurden under Anlehnung an IKUNITZ 4) a) mit kristallisierter Ribonuelease (RNase) (Light & Co., London), b) mit kristatlisierter Desoxyribo- nuclease**) (DNase) behandelt. (Fermentkonzentrationen: t mg RNase bzw. 0,1 mg DNase/1 mg Filtratstickstoff in 0,5 ml, p~r= 7,8 bzw. = 6,0; Inkubationsdauer = 60 rain bei 30 ~ C unter gleichzeitiger Dialyse im Cellophanschlauch gegen das gleiche Suspensionsmedium, das fiir die Filtratherstellung verwendet wurde bei gleichem Pn wie im Innenmedium.) Nach der Fermenteimvirkung wurden die Filtrate neugeborenen Mgusen in Dosen yon 0,1 ml s.c. injiziert. Die Versuchsergeb- nisse sind in der Tabelle I dargestellt. ~reder durch RNase noch dutch DNase wurde die Wirksamkeit der Filtrate gegen- iiber a) in gleicher Weise dialysierten Filtraten ohne Ferment- zusatz und b} nicilt dialysierten Filtratanteilen der gleichen a) TierzahI zur Zeit der mittleren Latenz; b) ZahI der Leuk~imien (Chloro-LeuMimien).

Die Mitoseaktivität des Hornhaut- und Darmepithels bei Mäusen und Ratten mit transplantierten Geschwülsten

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Page 1: Die Mitoseaktivität des Hornhaut- und Darmepithels bei Mäusen und Ratten mit transplantierten Geschwülsten

Heft ~ 3 Kurze Or ig ina lmi t t e i lungen 3 8 1 1957 (Jg. 44)

yon Escher i sch ia cell un te r sch ied . A11e ande ren geprt i f ten ]3akterien- u n d t t e fea r t en , d a r u n t e r ein S t a m m yon Escher i - sch ia coil, Sero typ 0111 : B~ (ira fo lgenden S t a m m B genann t ) , b a u t e n P l a sma logen n ich t ab.

W u r d e Ace ton t rockenpu lve r , das aus d e m Sed imen t yon G r o g k u l t u r e n anI fliissigen k t ins t l ichen N g h r s u b s t r a t e n her- gestet l t worden war, zu einer P h o s p h a t i d e m u l s i o n gegeben, so n a h m die P l a s m a l o g e n k o n z e n t r a t i o n ab bei V e r w e n d u n g yon T r o c k e n p u l v e r au s S ta ture A; sie bl ieb dagegen unve r / inde r t bei V e r w e n d u n g yon T rockenpu l ve r au s S t a m n l B. Freies P l a s m a l wurde auch hierbei n ich t nachgewiesen . D u r c h 5 rain langes K o c h e n ver l ier t das T rockenpu lve r des Stare- rues A die Fghigkei t , P l a sma l ogen abzubauen , wghrend durch Dia lyse gegen W a s s e r kein W i r k u n g s v e r l u s t e in t r i t t . Bei diesen Ver suchen m i t t3ak ter ienpulver bl ieben die E m u l s i o n e n u n t e r Zugabe von Penicil l in u n d S t r e p t o m y c i n w/ ihrend der ganzen V e r s u c h s d a u e r steril. Der P l a s m a l o g e n a b b a u wurde d u t c h die An t ib io t i ka n i ch t beeinfluBt.

Die V e r w e n d u n g von e h r o m a t o g r a p h i s c h nach ~IANAHAN, TURNER und Jau 4) ge re in ig tem Pfe rdehemphospha t id , in d e m keine S p o n t a n s p a l t u n g nach den B e f u n d e n yon THIELE 1) erfolgt, ff ihrte auch ohne P e p t o n z u s a t z zu gleichen Ergeb- nissen.

Physiologisch-chemisches I~stitv~t dee U~iversit~t, GdtHnge~, u~d Staatliches Medizinalm~tersuchungsamt am Hygie~e-Imti- rut der U~,Hversit~t, Gdlti~ge~r

H. BERGMANN, K.-E . SCHNEWEIS und O. W. THIELE Eingegangen am 5. Juni 1957

1) THIELE, O .W . : Z. physiol. Chem. 300, 13I (1955). - - a) FEULGEN, R., W. ]3OOUTH U. G. ANDRESEN: Z. physiol. Chem. 287, 90 (I951); 293, 79 (~953). - - ~) Tm~L~, O, W., u. H. BERG- 5~AXN: Z. physiol. Chem. 306, 185 (1957). - - 4) H~XAnAN, D. J., ~'i. B. TURNER U. M. ]~. JAVKO: J . of ]~io]. Chem. 192, 623 (t951).

Die Mi/oseaktivifiit des Hornhaut- und Darmepithels bei Miiusen und Raiten mit transplantierten 6eschwiilsten

G e g e n s t a n d unse re r U n t e r s u c h u n g e n war die Mitose- aktivit~it des t t o r n h a u t - u n d D a r m e p i t h e l s bei M gusen u n d R a t t e n mi t t r a n s p l a n t i e r t e n Geschwti ls ten.

l . 42 Tage nach der T r a n s p l a n t i e r u n g yon flberpflanz- ba ren M g u s e s a r k o m e n (urspri ingl ich du rch Teerbep inse Iung hervorgerufen) , als bei den Tie ren bere i t s die charak te r i s t i - schen Merkmale der IKachexie sich he rausgeb i lde t ha t t en , ver- ab re ich ten wir den Tie ren m i t Geschwfl ls ten wie auch den aus der gleichen Gruppe s t a m m e n d e n Kont ro l l t i e ren je 3 7/g 7Kolchizin. N a c h 6 S td w u r d e n die Tiere get6tet , die A u g e n in 13ouin-Gemisch f ixier t u n d d a n n nach P a r a f f i n e i n b e t t u n g m i t l - Igmaoxyl in -Eos in und nach FgULa~N gefgrbt . I m Horn - h a u t e p i t h e l h a b e n wi t 2000 his 3000 basa le Zellen gezghlt , die Zahl der Mitosen ist in T a u s e n d s t e l n ausgedrf ickt . Die Ver- h/~ltniszahl der 3/Iitosen war in der Kontrol lser ie 66, 7 �9 8, 350/00,

%1 d / 7#0 1~ - --

cob \ , --'F'--.

f [ I

5 la 15 eaTage e5 Fig. 1. Die Verminderung der Mitoseaktivitfit in den Duodenum- Krypten yon Mausen naeh Ein- pflanzung a yon Ehrliehsehem Adenokarzinom M~, b von Ehr-

lichschem Asziteskarzinom. K = Kontrolle

in der Serie der Tiere m i t Geschw/i l s ten u n d K a c h e x i e 22,2 :L 6,~ 3%0 (1~ < 0,01).

2. 60 Tage nach T rans - p l a n t i e r u n g unse re r sich l a n g s a m en twicke lnden , i ibe rpf lanzbaren F ib rosa r - kome, als die Geschwii ls te auf Pflaumengr/513e ange- wachsen waren, doch v e t A u f t r e t e n der Kachexie , h a b e n wir nach Verab- r e i chung von 450 y Kolchiz in u n d 6 S td XeVartezeit das Verhg l tn i s der Mi tosen im

H o r n h a u t e p i t h e l yon R a t t e n au f gleiche Weise un t e r such t . Die Verh/ i l tn iszahl der Mi tosen war bei den Kont ro l l t i e ren 35,63 :k 4,92o/00, bei den Tieren m i t S a rkom 25,9 ~= 5,870/00 (0,1 > P > 0,05). I n wei te ren zwei Versuchsse r ien h a b e n wir die Mi tosen in den K r y p t e n des D u o d e n u m s untersuch% ohne Kolchiz in zu verabre ichen . Nach F i x i e rung in Zenke r -Gemisch h a b e n wi t aus d e m D a r m 6 bt dicke Schni t t e gefer t ig t u n d die m i to t i s chen K e r n t e i l u n g e n in je 3 Quersche iben gezghlt .

3. UKter die 1Riickenhaut yon M/iusen h a b e n wir Ehr l ich- K a r z i n o m e ge impf t . N a c h 6 bzw. t l , 16, 20 u n d 25 T a g e n w u r d e n die Tiere der Serie m i t Geschwii ls ten, z u s a m m e n m i t den Kontro l l t ie ren , du rch Dekap i t a t i on ge t6 te t . Die Ver- m i n d e r u n g der Mitoseaktivi t /~t bei den Tieren mi t Geschwtil- s t en h a b e n wir in P r o z e n t e n der Zahl der m i t o t i s c h e n Tei- l ungen bei den Kont ro l l t i e ren darges te l l t (Fig. t , K u r v e a).

4. In einer weiteren, der vor igen / ihnlichen Versuchsser ie h a b e n wir die Mitoseaktivi t~tt im D a r m nach in t raper i to - nea le r Ve rab re i chung yon 0,3 mI, im Verhgl tn i s t : 4 ver- d t inn te r Fli issigkeit aus E h r l i e h s c h e m Asz i t e s -Karz inom u n - t e r s u c h t (Fig. 1, K u r v e b).

Aus unse r en Ver suchen geh t hervor , dab die zur p h y - sioIogischen Regene r i e rung der Gewebe no twend ige Mitose- ak t iv i t g t bei dell Tieren m i t Geschwti ls ten sich v e r m i n d e r t u n d d a b diese V e r m i n d e r u n g bei den Tie ren mi t Kach ex i e hoehgrad iger ist. Den Ergebn i s sen der 3. und 4. Versuchs- serie zufolge ist die H e m m u n g der Mi toseak t iv i tg t berei ts a m 4. his 6. Tage nach T r a n s p l a n t i e r u n g der Geschwuls t bedeu- tend, d .h. , sie t r i t t berei ts v e t d e m makroskop i s chen Erschei- nen der Geschwuls t bzw. v e t H e r a u s b i l d u n g der Kachex ie auf. Somi t is t die H e m m u n g der Mitose eher Ursache als Folge der H e r a u s b i l d u n g der geschwii ls t igen Kachexie . Die Mi tosen ve r laufen regelmgl3ig, also schre i ten u n t e r della E in - flul3 der Oeschwfilste weniger Zellen zur Tei lung, so dab eine in t e rmi to t i s che H e m m u n g bes teht . Wi r n e h m e n an, dab die l d e m m u n g der Mitose den aus der Geschwuls t resorbier ten Subsfianzen zugeschr ieben werden kann . Die hochgrad igere H e m m u n g im Falle Ehr l i chschen Asz i t e s - I ( a rz inoms k 6 n n e n wir der auf der Oberfl~che des ]3auchfells le ichter vor sich gehenden Resorp t ion zusprechen .

Auf G r u n d unse re r Versuche n e h m e n wir an, dab bei Geschwii ls ten die V e r m i n d e r u n g der Mi toseakt iv i t / i t in der E n t w i c k l u n g der Kachex ie und andere r Prozesse (z. B. An~mie) von B e d e u t u n g ist.

Pathologisch-A ~atomisches I~zstitut der Medizinischen Hoch- schule, Tfrgu-Nfures/Rumdl~ie~r (Vorstand: Doze~t Dr. FRANZ

GYERGYAy) FRANZ GY1~RGYAY u n d CSABA I-tADNAGY

Eingegangen am 24. Mai 1957

Zur Frage der Beteiligung yon Nucleins~iuren an der chemischen Zusammensetzung des leuk~imogenen Agens aus fiRrierbaren

M~iusetumoren*

Zur wei teren Charak te r i s i e rung des leuk&mogenen Agens in F i l t r a ten versch iedener M/ tuse tumorenl ) ( S a I , S O V 1 6 a n d Ehr l ich-Carc inom) wurden Versuche durchgef t ihr t , d u r ch die die Mi tbe te i l igung yon Nucle ins / iuren bei der Leuk/ imie- e n t s t e h u n g gekl/~rt werden sollte. Die Nucleopro te ide zelb freier F i l t r a te des T u m o r s Sa I, die du rch eine F/ i l lung m i t Ace t a tpu f f e r gewonnen wurden (2malige Umf/ i l lung bei PI~ = 4, 5 und L 6 s u n g der Fg l lung mi t N a - C a r b o n a t - B i c a r b o n a t - puf fe r bei P n = 9,5, Suspens ion der 2. Nuc leopro te id f~ l lung z u m Zwecke der In j ek t ion in 1Ringer-L6sung bei P E = 7,0), zeigten nach In j ek t i on in neugeborene M/iuse u n v e r m i n d e r t e W i r k s a m k e i t (Tabelle 1).

Tabelle I. W~r~sam]~eit zdl/reier F~Itrale des Tumors Sa I I [ Tierzahb) Leuk -

&mien b)

L Filtrat + RNase . . . . . . . I 53 24 (19) Filtrat + DNase . . . . . . . i 32 t6 (10) Kontrollfiltrat I (I Std Dialyse)] 42 21 (13)

34 16 KontrolIfiltrat II (unbehandelt) I (10)

NP-Fallung . . . . . . . . . 33 16 (7) Kontrollfiltrat . . . . . . . . t 7 7 (5)

Desoxyrib onucleins/iure . . . . . i 136 i 3

%-Satz

45% 50% 50% 47%

48,5 % 4t %

2%

In wei te ren Versuchen wurde die Empf ind l i chke i t des Ageus n u d e i n s / i u r e s p a l t e n d e n F e r m e n t e n g e g e n f b e r geprtiK. Zellfreie F i l t ra te des T u m o r s Sa I wurden under A n l e h n u n g an IKUNITZ 4) a) m i t kr is ta l l is ier ter R ibonue lease (RNase) (Light & Co., London) , b) m i t kr is ta t l is ier ter Desoxyr ibo- nuclease**) (DNase) behande l t . ( F e r m e n t k o n z e n t r a t i o n e n : t m g R N a s e bzw. 0,1 m g DNase/1 m g F i l t r a t s t i cks to f f in 0,5 ml, p~r= 7,8 bzw. = 6,0; I n k u b a t i o n s d a u e r = 60 rain bei 30 ~ C u n t e r gleichzeit iger Dia lyse im Cel lophansch lauch gegen das gleiche Suspens ionsmed ium, das fiir die F i l t r a the r s t e l l ung ve rwende t wurde bei g le ichem Pn wie im I n n e n m e d i u m . ) Nach der F e r m e n t e i m v i r k u n g wurden die F i l t ra te neugeborenen Mgusen in Dosen yon 0,1 ml s.c. injiziert. Die Versuchse rgeb- nisse s ind in der Tabelle I dargeste l l t . ~ reder du rch R N a s e noch d u t c h D N a s e wurde die W i r k s a m k e i t der F i l t ra te gegen- iiber a) in gleicher Weise d ia lys ier ten F i l t r a ten ohne F e r m e n t - zusa tz u n d b} nicil t d ia lys ie r ten F i l t r a tan te i l en der gleichen

a) TierzahI zur Zeit der mittleren Latenz; b) ZahI der Leuk~imien (Chloro-LeuMimien).