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15. 9. 1941] HEFT 9/101 H. BLUNCK UND E. MEYER: ZUR RAPSGLANZK~FERBEK~PFUNG usw. 107 gUederversammlung zu Eisenaeh vom 28.--30.9. 1921, 40--55. Berlin 1922. -- Krankheiten und Sch~idlinge yon Raps und Riibsen. Forschungsdienst 1941, Sonderheft 14, 193--232. B6Rsaa, BLUNCK und DYCKERHOFF. Versuche zur BeE4mp- fung der KohlerdflShe und des Rapsglanzk~ifers. Mitt. Biol. Reichsanstalt Land- u. ]~'orstwirtsch. 1921, 22, 5--41. B ~ , C. und MEYER,E., Ein neues Ger~it zum Raps- kiiferfang. Zeitschr. pflanzenkr. 1937, 47, 34- 38. -- Versuche zur Bek~impfung yon Meligethes aeneus Fbr. mit Fangger~ton. Zeitschr. Pflanzenkr. 1940, 50, 1 his 30. ER HAZE~0R% h., Versuehe zur weiteren husgestaltung des Rapsglanzk~ferfangapparats ~,Bume". Zeltschr. Pflanzenkr. 1941, 51, 192--201. KAUFMAI~N, O. und FREY, W., Eine wesenfliehe Verbilli- gung in der Kohlerdflohbek~impfung. Nachrichtenblatt Deutsch. Pflanzenschutzdienst 1940, 20, 70/71. VAN POETEREN, N., Verslag over de Werkzaamheden van den Plantenziektenkundigen Dienst in het Jaar 1936. Versl. Meded. P.Z.K.D. 1937~ 87. -- Overzicht van de.belangrijkste Ziekten en Plagen van Landbouwgewassen en hun Bestrijding. Versl. Meded. P.Z.K.D. 1940, 92. YONWEISS, H., Beitr~ige zur Biologie und Bekfimpfung wichtiger ()lfruchtschiidlinge. Monogr.angew. Entom. 1940, 14, 126 S. WOLDAN,E., Beitrag zur Bekiimpfung der Rapsglanz- k~ifer. Deutsche Landw. Presse 1938, 65, 250. Weitere Litoratur s. YON W~ss 1940. Einige Ratschl~ge zur Technik der medizinischen Dipterologie in den Tropen Yon K. FRIEDEKICHS Bet Erforschung kolonialer Gegenden, deren Natur wenig bekannt ist, fiir praktische Zweeke ist die erste Aufgabe des praktischen Entomologen die Feststellung der wichtigsten Arten yon Schad- lingen, wobei die Gesundheitsschadlinge zuerst daran kommen mfissen, well die Herstellung er- tr~glieher gesundheitlieher u erste Be- dingung der Siedlung ist. Afrikanisehe Gegenden mit viel Schlafkrankheitsfliegen und entsprechen- dem huftreten der Schlafkrankheit z. B. sind ohne Einschrankung dieser Plage selbst ffir Eingeborene kaum bewohnbar. Es sell im folgenden fiir Neu- linge fiber einige Methoden bet der Erforsehung der Fauna blutsaugender Zweifltigler, insbesondere der Kribbelmficken oder Simuliiden, aus Erfahrung berichtet werden. Man wird zun~hst die Arten von Culiciden, gewisser Chirbnomiden, Phlebotomus und Stech- fliegen, dazu die Stubenfliegen festzustellen haben. Dazu kommen die Kribbelmficken, sie sind ffir die Gesundheit des Menschen yon minderer Bedeutung als fiir die der Tiere; immerhin kann durch einen Massenangriff dieser Tiere nicht nur Vieh an Herzlahmung zufolge der giftigen Stiche zugrunde gehen, sondern es kSnnen auch Menschen er- krankenl). Die Simulien dringen in Haus und t) Selbst in Deutschland. Im Friihjahr 1928, als nach einem sehr feuchten Jahr in Mecklenburg eine Massenentwicklung der Simulien statthatte, traten nicht nut die sonst deft nicht vorkommenden Vefluste bet weidenden Rindern, insbesondere angebundenen, ein, sondern es wurden auch Menschen in das Rostocker Krankenhaus eingeliefert, die yon den Miicken arg zu- gerichtet waren. Stall nicht ein, der Mangel des Oberlichts halt sie fern. Um ihrer Tatigkeit und ArtzugehSrigkeit auf die Spur zu kommen, wird man am weiden- den Vieh diese und alle anderen Blutsauger, die es heimsuchen, zu fangen haben, einschlieB- lich der Zecken. Man mug es erreichen, dag das Wirtstier sich dabei ruhig verhalt. Mit Pferden vor dem Wagen, besonders wenn sie Scheuklappen tragen, hat man es leicht. An geeigneten Stellen einige Zeit stehend, ziehen sic ein Heer yon Blut- saugern auf sich, beginnen dann allerdings un- ruhig zu werden, und man darf sie in dieser Situation nieht lange lassen. Zuweilen kann man fiber dem Tier schwarmende Dipteren mit dem Fangnetz sammeln, Rinder aber seheuen dabei. Es ist besser, am ruhigen stillstehenden Tier das Absammeln mit einer Glastube vorzunehmen, die einen athergetr~kten Bausch enth~tlt 1). Das Glas wird fiber das saugende Insekt gestiilpt, be- senders geeignet sind Glaser, die statt eines Bodens einen reusenfSrmigen Eingang haben, wie solche im Institut ffir Tropenkrankheiten seit langem im Gebrauch sind und yon der Firma Stelliag in Hamburg hergestellt werden. Rinder halten sehr oft nicht still; manche Tierarzte verstehen aber durch einen bestimmten Griff die vSllige Be- ruhigung herbeizufiihren. Sehr schwer hat man es mit den halbwilden Bfiffe]n, die nur der Ein- geborene zu behandeln vermag und die den Eu- ropAer wegen seines abweichenden KSrpergeruches anzugreifen geneigt sind. Besondere Schwierig- 1) CyankaligP~er sind weniger zu empfehlen, well sich Feuchtigkeit darin zu bilden pflegt.

Einige Ratschläge zur Technik der medizinischen Dipterologie in den Tropen

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15. 9. 1941] HEFT 9/101

H. BLUNCK UND E. MEYER: ZUR R A P S G L A N Z K ~ F E R B E K ~ P F U N G usw. 107

gUederversammlung zu Eisenaeh vom 28.--30.9. 1921, 40--55. Berlin 1922.

-- Krankheiten und Sch~idlinge yon Raps und Riibsen. Forschungsdienst 1941, Sonderheft 14, 193--232.

B6Rsaa, BLUNCK und DYCKERHOFF. Versuche zur BeE4mp- fung der KohlerdflShe und des Rapsglanzk~ifers. Mitt. Biol. Reichsanstalt Land- u. ]~'orstwirtsch. 1921, 22, 5--41.

B ~ , C. und MEYER, E., Ein neues Ger~it zum Raps- kiiferfang. Zeitschr. pflanzenkr. 1937, 47, 34- 38.

-- Versuche zur Bek~impfung yon Meligethes aeneus Fbr. mit Fangger~ton. Zeitschr. Pflanzenkr. 1940, 50, 1 his 30.

�9 ER HAZE~0R% h., Versuehe zur weiteren husgestaltung des Rapsglanzk~ferfangapparats ~,Bume". Zeltschr. Pflanzenkr. 1941, 51, 192--201.

KAUFMAI~N, O. und FREY, W., Eine wesenfliehe Verbilli- gung in der Kohlerdflohbek~impfung. Nachrichtenblatt Deutsch. Pflanzenschutzdienst 1940, 20, 70/71.

VAN POETEREN, N., Verslag over de Werkzaamheden van den Plantenziektenkundigen Dienst in het Jaar 1936. Versl. Meded. P.Z.K.D. 1937~ 87.

- - Overzicht van de.belangrijkste Ziekten en Plagen van Landbouwgewassen en hun Bestrijding. Versl. Meded. P.Z.K.D. 1940, 92.

YON WEISS, H., Beitr~ige zur Biologie und Bekfimpfung wichtiger ()lfruchtschiidlinge. Monogr. angew. Entom. 1940, 1 4 , 126 S.

WOLDAN, E., Beitrag zur Bekiimpfung der Rapsglanz- k~ifer. Deutsche Landw. Presse 1938, 65, 250.

Weitere Litoratur s. YON W~ss 1940.

Einige Ratschl~ge zur Technik der medizinischen Dipterologie in den Tropen

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K. FRIEDEKICHS

Bet Erforschung kolonialer Gegenden, deren Natur wenig bekannt ist, fiir praktische Zweeke ist die erste Aufgabe des praktischen Entomologen die Feststellung der wichtigsten Arten yon Schad- lingen, wobei die Gesundheitsschadlinge zuerst daran kommen mfissen, well die Herstellung er- tr~glieher gesundheitlieher u erste Be- dingung der Siedlung ist. Afrikanisehe Gegenden mit viel Schlafkrankheitsfliegen und entsprechen- dem huftreten der Schlafkrankheit z. B. sind ohne Einschrankung dieser Plage selbst ffir Eingeborene kaum bewohnbar. Es sell im folgenden fiir Neu- linge fiber einige Methoden bet der Erforsehung der Fauna blutsaugender Zweifltigler, insbesondere der Kribbelmficken oder Simuliiden, aus Erfahrung berichtet werden.

Man wird zun~hst die Arten von Culiciden, gewisser Chirbnomiden, Phlebotomus und Stech- fliegen, dazu die Stubenfliegen festzustellen haben. Dazu kommen die Kribbelmficken, sie sind ffir die Gesundheit des Menschen yon minderer Bedeutung als fiir die der Tiere; immerhin kann durch einen Massenangriff dieser Tiere nicht nur Vieh an Herzlahmung zufolge der giftigen Stiche zugrunde gehen, sondern es kSnnen auch Menschen er- krankenl). Die Simulien dringen in Haus und

t) Selbst in Deutschland. Im Friihjahr 1928, als nach einem sehr feuchten Jahr in Mecklenburg eine Massenentwicklung der Simulien statthatte, traten nicht nut die sonst deft nicht vorkommenden Vefluste bet weidenden Rindern, insbesondere angebundenen, ein, sondern es wurden auch Menschen in das Rostocker Krankenhaus eingeliefert, die yon den Miicken arg zu- gerichtet waren.

Stall nicht ein, der Mangel des Oberlichts halt sie fern. Um ihrer Tatigkeit und ArtzugehSrigkeit auf die Spur zu kommen, wird man am weiden- den Vieh diese und alle anderen Blutsauger, die es heimsuchen, zu fangen haben, einschlieB- lich der Zecken. Man mug es erreichen, dag das Wirtstier sich dabei ruhig verhalt. Mit Pferden vor dem Wagen, besonders wenn sie Scheuklappen tragen, hat man es leicht. An geeigneten Stellen einige Zeit stehend, ziehen sic ein Heer yon Blut- saugern auf sich, beginnen dann allerdings un- ruhig zu werden, und man darf sie in dieser Situation nieht lange lassen. Zuweilen kann man fiber dem Tier schwarmende Dipteren mit dem Fangnetz sammeln, Rinder aber seheuen dabei. Es ist besser, am ruhigen stillstehenden Tier das Absammeln mit einer Glastube vorzunehmen, die einen athergetr~kten Bausch enth~tlt 1). Das Glas wird fiber das saugende Insekt gestiilpt, be- senders geeignet sind Glaser, die statt eines Bodens einen reusenfSrmigen Eingang haben, wie solche im Institut ffir Tropenkrankheiten seit langem im Gebrauch sind und yon der Firma Stelliag in Hamburg hergestellt werden. Rinder halten sehr oft nicht still; manche Tierarzte verstehen aber durch einen bestimmten Griff die vSllige Be- ruhigung herbeizufiihren. Sehr schwer hat man es mit den halbwilden Bfiffe]n, die nur der Ein- geborene zu behandeln vermag und die den Eu- ropAer wegen seines abweichenden KSrpergeruches anzugreifen geneigt sind. Besondere Schwierig-

1) CyankaligP~er sind weniger zu empfehlen, well sich Feuchtigkeit darin zu bilden pflegt.

108 K. FRIEDERIC, HS: EINIGE RATSCIqL~GE ZUR TECHNIK DER MEDIZINISCHEN DIPTEROLOGIE usw. [15. 9. 1941 [HEFT 9/10

keit macht oft das Fangen der in die Ohrmuschel eindringenden Kribbelmficken, wenn namlich die Innenfl~lche des Ohres durch viele Stiche emp- findlich gewo1"den ist. Bei diesen Arten ver- drangt der Ernahrungstrieb das Streben zum Licht, so dab sie sich in die dunkle OhrhShle begeben. In Deutschland ist dies die Gdwohnheit tier Pferde- ohrenmficke, S. equinum, die ich abet auch als einzige Art an Geflfigel feststellte. Es ist nicht bekannt, an welchen KSrperstellen das Geflfigel yon ihnen attackiert wird, und es ware zu unter- suchen, ob sie auch dabei an dunkle Stellen, etwa unter das Gefieder kriechen.

Einen Mass.enfang, zugleic h quantitativ, der Simulien kann man machen, wenn ein gut ver- schlieBbarer Stall mit Glasfenstern zur Verfiigung s teht . Das wird in den Tropen kaum je der Fall sein, doch kann ja unter Umst,~nden ein Stall extra zu Versuchszwecken hergestellt werden: In diesen treibt man langsam eine Kuh hinein, und nach einiger Zeit sammeln sich an deln nach der Sonnenseite zu gelegenen Fenster alle yon der Kuh abfliegenden, vollgesogenen Blutsauger, zuweilen viele Hunderte yon Simulien, dazu zahl- l o se Ceratopogon, Culicoides usw. An den Stall- fenstern werden auch die fliegenden Blutsauger des Gefltigels gesammelt. Beim Fangen am Fenster ist es meist nicht nStig, die Fangtube fiber die Miicken zu stfilpen, sondern eine leichte Be- rfihrung mit deren Rand yon unten her veranlaBt sie, einen Sprung nach hinten und unten zu machen, durch den sie in die Tube hineingeraten. Die genannten Chironomiden sam~elt man aul~er- dem an sich selbst, indem man zu verschiedenen Tageszeiten, insbesondere aber abends, diese auf der menschlichen Haut sich niederlassenden und zum Teil aueh saugenden Gnitzen (nebst den Mosquiten) fangt. Blol~e FfiBe locken sie besonders stark an, iiberhaupt Stellen des KSrpers, die ge- wShnlich bedeckt sind. Aul~erdem wird nachts ein weiBes Tischtuch unter der Lampe viel yon diesen kl~insten blutsaugenden Mficken aufge= sucht.

Brutstatte der Simulien ist nicht immer das nachste fliel~ende Wasser, selbst wenn man darin Brut findet; es kSnnen andere Arten sein. Man muB diese und alle anderen blutsaugenden D i- pteren aufzfiehten, um sie zu identifizieren. Man erhalt dabei oft neue hrten, dies gilt fiberhaupt von den Dipteren (aueh-]n Deutschland). Simulien nimmt man im Puppenzustand, in dem sie in ihren Kokons an Wasserpflanzen und Steinen haften, aus dem Wasser und tragt sie n i c h t in W a s s e r , sondern nur vor vSlliger hustmcknung geschfitzt nach Hause. Die Mficken pflegen dann bald zu sehltipfen, Die zugehScigen Larven er-

kennt man in erwachsenem Zustand durch Heraus- pr~parieren der an der Schulter als dunkler Fleck bereits erkennbaren, noch knauelfSrmig aufge- wickelten RShrenkiemen, die bei der Puppe aus- gestfilpt aus der ~ffnung der pantoffelfSrmigen Kokons hervorragen. In kleinen Wasserfallen ist die Brut oft schwer zuganglich; dann kann man sich helfen, indem man darin Buschwerk ver- ankert, dieses wird yon Larven besiedelt, und nach einiger Zeit sind anch Puppen damn.

Die Imagines mfissen nach dem Schliipfen zuerst sich vSllig ausfarben; man wird sie also nicht sofort nach dem Schlfipfen aus dem GefaB entnehmen. Nach .der husf~bung sollen sie mSg- lichst sogleich mit Silberstiften (nicht mit den in der feuchten Luft der Tropen in Kfirze durch Rest vSllig schwindenden Stahlstiften) auf ttol- lundermarkklStzchen oder Kartonstfickchen ge- nadelt werden, dieses Gebot des sofortigen Nadelns gilt bezfiglich aller Dipteren, und man hat dazu alles Erforderliche auf Exkursionen bei sich, ein- schlieBlich des Kastchens mit Torfeinlage. Je- doch ist das Nadeln nicht durchaus nStig. Simu- lien kSnnen getrocknet in Tfiten wie Kafer auf- bewahrt Werden, bis sich Gelegenheit zum Nadeln nach vorherigem Aufweichen bietet. Die Tfiten werden an der Sonne getrocknet und in Blech- kasten untergebracht. Ist ein Kasten geffillt, so wird er durch ZulSten hftdicht verschlossen, und der Inhalt kann nunmehr auch eine langere Seereise antreten, ohne zu schimmeln. Kasten mit genadelten Insekten sind in den Tr0pen noeh viel mehr in der st~ndigen Gefahr des Schimmelns. Die Kasten miissen daher sehr dicht schliel~en, sie bestehen am besten aus Teakholzi um das Ein- dringen der Feuchtigkeit durch das Holz zu ver- hindern, werden sie innen und auBen mit Firnis gestrichen, der heiil aufgetragen wird. Die Deckel kSnnen in den Nuten noch mit Vaseline be- striehen werden. In zwei Ecken des Kastens befindet sich je ein durch Nadeln in seiner Lage gehaltenes Pappkastchen; das e ine enthalt ein wasseranziehendes Mittel, etwa gebranntes Kupfer- sulfat, das andere enthal~e ein Mittel, das verdampfend sowohl schadliche Insekten wie Schimmelbefall fernhalt. In Java (Pasuruan) wurde hierzu ein deutsches Fabrikat gebrauchtl),

1) Nach Mitteilung von Herrn E. DF~ANDT, friiher landwirtschaftlicher Sachvemt'~indiger daselbst, der mir hiorzu schreibt: ,Wiirde es sich ffir reich heute darum handeln, Insektenkgsten ffir die Tropen zu bat/on, dann wiirdo ich das Holz vor der Verarbeittmg vollkommen paraffinieren lassen, und zwar durch Koehen in Paraffin, denn einfaches Auftrageu hat wohl nicht den vollen Erfolg."

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dessert Name mir nicht bekannt ist, es hielt dort Schaden vSllig fern. In Betracht kommen sonst be- kanntlich Thymol gegen Schimmel und l~aphthalin gegen Insekten. Von Globol ist abzuraten wegen der Schadlichkeit fiir die Gesundheit der mit den Kasten arbeitenden Personen. Nur bei vorhan- denem Befall ist eine Anwendung in besonderem Raum zu eanpfehlen.

Keinenfalls bewahre man Simulien-Imagines in Alkohol auf (wohl aber die Larven und Puppen); ihre Behaarung und ihr Glanz wird dadurch ver- andert und die Bestimmung i s t sehr erschwert. Leider erhalt man solches Material meist in A1- kohol, der Laie kann ja auch schwer anders ver- fahren, die Hydrobiologen aber sollten solches Material eintiiten. Ceratopogon, Culicoides und Verwandte werden dagegen wohl sogar besser in Alkohol aufbewahrt, da selbst der feinste Stift ihren winzigen KSrper fast vSllig zertrtimmert.

Beziiglich der Stechmficken sei darauf hin- gewiesen, da~ man fiir jede Art und Gegend die Tageszeiten, zu denen sie aktiv sind und Blut saugen, feststellen sollte, denn es kommt oft vor, dad sie nur entweder tags oder nachts stechen, ohne dal~ dariiber viel bekanlit ware. Als Inter- nierter auf I16t Prune bei Madagaskar 1914 machte ich die Erfahrung, dab man ~bends und naehts fiberhaupt nieht yon Milcken angegriffen wurde, well offenbar nur solche Arten vorkameli oder haufig waren, die tagsfiber stechen. Umgekehrt hatte man in Bangkok, der Hauptstadt von Thai- land, yon einer Art, vermutlich Oalex fatigans, tagsfiber nichts zu beftirchten; diese Art ist sehr lichtscheu und halt sich bis zur Dunkelheit v e r - steckt, auch Lampenlicht meidet sie, greift aber

K. FRIEDERICHS: EINIGE RATSCHLAfiE ZUR TECHNIK DER MEDIZINISCHEN DIPTEROLOG]E usw. J 0 9

dann beschattete KSrperstellen, etwa die Beine unter dem Tisch, an.

Culiciden Silld in jedem Fall trocken aufzu- bewahren, etwa in eineln Reagenzgl~chen, in das ein Wattebausch gesteckt wird, darauf eine hn- zahl frisch gefangener Stechmficken, alsdann wieder Watte, die sie lose festhalt, dann wieder Mficken usw. In Alkohol wird die Beschuppung vSllig verdorben. Leider erh~lt der Spezialist meist solch minderwertiges Material zur Be- stimmung, wenn es nicht ein Fachmann gesammelt hat. Ist es abet sorgfaltig genadelt und ist gar ein Tell zur Erleichterung der Untersuchung seit- lich oder yon unten' genadelt, dann kann es ge- schehen, dal~ der Spezialist ausruft: ,Mit so!chem Material zu arbeiten ist eine Freude."

Anhangsweise sei bemerkt , dad man das am KSrper yon VSgeln hausende Ungeziefer, wie Lause, Mallophagen, auch Pupiparen, die F15he vielleicht ausgenommen, meiner Erfahrung nach 1) am leichtesten und vollstAndigsten durch die Ein- wirkmlg yon Xylamon (Alkaliwerke, Westeregeln bei Magdeburg) sammeln kann. Dazu werden im Stall die Sitzstangen, l~ester usw. mit unver- dfinntem Xylamon bestrichen, die Wande zur Materialersparung mit 25prozent. LSsung des- selben, l~lachdem das Gefliigel abends die Schlaf- platze eingonommen hat, findet man am n~hsten Morgen auf untergelegten gro[~en Papierbogen alles Ungeziefer abgefallen und tot. Ffir Wild- vogel und ffir Siiugetiere mag das Verfahren ~er- andert werden kSnnen. Bei kleinen VSgeln und Jungtieren ist Vorsicht in der Anwendung an- gebI"acht.

t) Siehe hnz. f. Schiidlingsk. 1933, Jahrg. 9~ S. 42.

Zur Frage der Winterbekiimpfung von Stechmiicken Y o n

Dr. FRITZ :ECKSTEIN

Die Frage der Winterbekampfung yon Stech- miickeli ist umstritten. Manehe lehnen sie als unzweckmaI~ig und iiberfliissig ab, andere glauben, ohne sie niclit auskommen zu kSnnen. In den folgenden Zeilen sei ein kleiner Beitrag zu der Frage gegeben, der sich an ein der Praxis ent- nommenes Beispiel anlehnt.

Zunachst sei voransgeschickt, dab dort, wo es sich all,in um die Vernichtung von iiber- winternden Anopheles maeulipennis- Weibchen handelt, yon der Yernichtung der in Kellern, Schuppen usw. iiberwinternden Tiere kein Erfolg erwartet werden daft, well die Zahl der in sol-

then Brutstellen den Winter tiberdauerndea Weib- chert nur ein Bruchteil der tatsachlich vor- handenen ist, so da[~ trotz durchgeft!hrter Be- kampfungsmal]nahmen der Hauptteil der Weibchen der u entgehen dtirfte. Zeit und Geld

die Bekampfimg sind also bei uns nutzlos vertan. Ahnlich diirfte es sich mit den Theo- baldien verhalten, die man erfahrungsgematl fast stets nur in kleineren Mengen zusammen mit Culex pipiens fiberwinternd antrifft.

Aber wie verhalt es sich mit letzteren? Die Voraussetzung fiir jede Bekampfungs-

aktion von Cul. pipiens bildet nattirlich die Frage