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Pressestimmen CD „Mahler Lieder“ – Elisabeth Kulman & Amarcord Wien www.elisabethkulman.com, www.amarcord.at Seite 1 von 12 Pressestimmen CD „Mahler Lieder“ – Elisabeth Kulman & Amarcord Wien Material records 2009 Gustav Mahler Lieder - einmal anders Erst vor kurzem überraschte uns Bariton Christian Gerhaher mit seiner hochintelligenten Exegese der Lieder Mahlers. Jetzt hat Wiens neuer Mezzo-Star Elisabeth Kulman mit dem in eigenwilliger Besetzung (Akkordeon, Geige, Cello und Kontrabass) agierenden "Amarcord"-Quartett eine Auswahl von 13 Mahler-Liedern in eigenen Bearbeitungen herausgebracht. Mit diesem eigenwilligen wie extravaganten Debütalbum hat sie die wirklichen musikalischen Wurzeln Mahlers mutig freigelegt, dabei den schlichten, natürlichen Tonfall seiner Lieder mit einer solchen unerschütterlichen Souveränität getroffen, dass man vom ersten Takt (bis zur letzten Note) völlig gebannt ist von der unwiderstehlichen, sogartigen Aura ihres in jeder Hinsicht perfekten Vortrags. In ihrem wunderbar fokussierten, runden und kultivierten Mezzo (der in der Höhe in den schönsten Sopran wechselt) vereint sie lyrisch strömendes Legato mit glasklarer, niemals manierierter Artikulation, so dass sie den semantisch-poetischen Kern der Texte tiefgründig und mit berückender Intensität ausleuchtet. Damit entpuppt sich der gefeierte Opernstar auch als eine hinreissende "Sirene" des Liedes. Mahler, der Kakanier? Natürlich trägt auch der bizarr-grummelnde, über weite Strecken unheimliche instrumentale Subtext, den die vier Mahler-erprobten Wiener Musiker von "Amarcord" hintergründig raffiniert und zugleich volkstümlich-zünftig als "authentischen Bodensatz" darunterlegen, ganz entscheidend zum faszinierend wahrhaftigen Gesamteindruck dieser genialischen Mahler-Travestie bei: Im "Adagietto" weicht dann alle süße Morbidität bitterem Abgrund. Und danach, am Ende, wird es auch im "Wirtshaus" sehr besinnlich, sehr ernst und philosophisch, und man kommt gar ins Grübeln, ob der gefeierte Kosmopolit Mahler tief im Innersten nicht doch viel "wienerischer", "österreichischer", "kakanischer" empfand als wir bisher dachten. Dieses wunderbare, auch akustisch vorzügliche, haptisch-präsente Album verströmt jedenfalls viel vom "Geist" der untergehenden Donaumonarchie: Mahler, ein Philosoph des "Wienerlieds"? Attila Csampai - BR-KLASSIK (CD-TIPPS) - 15. Januar 2010 In Wien braucht man Elisabeth Kulman nicht vorstellen, sie ist als Mezzo eine der profiliertesten Sängerdarstellerinnen der Wiener Staatsoper, in kleineren wie in großen Rollen immer gleich interessant, und die Karriere führt wohl nicht nur im

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Pressestimmen CD „Mahler Lieder“ – Elisabeth Kulman & Amarcord Wien

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Pressestimmen CD „Mahler Lieder“ – Elisabeth Kulman & Amarcord Wien

Material records 2009

Gustav Mahler Lieder - einmal anders Erst vor kurzem überraschte uns Bariton Christian Gerhaher mit seiner hochintelligenten Exegese der Lieder Mahlers. Jetzt hat Wiens neuer Mezzo-Star Elisabeth Kulman mit dem in eigenwilliger Besetzung (Akkordeon, Geige, Cello und Kontrabass) agierenden "Amarcord"-Quartett eine Auswahl von 13 Mahler-Liedern in eigenen Bearbeitungen herausgebracht. Mit diesem eigenwilligen wie extravaganten Debütalbum hat sie die wirklichen musikalischen Wurzeln Mahlers mutig freigelegt, dabei den schlichten, natürlichen Tonfall seiner Lieder mit einer solchen unerschütterlichen Souveränität getroffen, dass man vom ersten Takt (bis zur letzten Note) völlig gebannt ist von der unwiderstehlichen, sogartigen Aura ihres in jeder Hinsicht perfekten Vortrags. In ihrem wunderbar fokussierten, runden und kultivierten Mezzo (der in der Höhe in den schönsten Sopran wechselt) vereint sie lyrisch strömendes Legato mit glasklarer, niemals manierierter Artikulation, so dass sie den semantisch-poetischen Kern der Texte tiefgründig und mit berückender Intensität ausleuchtet. Damit entpuppt sich der gefeierte Opernstar auch als eine hinreissende "Sirene" des Liedes. Mahler, der Kakanier? Natürlich trägt auch der bizarr-grummelnde, über weite Strecken unheimliche instrumentale Subtext, den die vier Mahler-erprobten Wiener Musiker von "Amarcord" hintergründig raffiniert und zugleich volkstümlich-zünftig als "authentischen Bodensatz" darunterlegen, ganz entscheidend zum faszinierend wahrhaftigen Gesamteindruck dieser genialischen Mahler-Travestie bei: Im "Adagietto" weicht dann alle süße Morbidität bitterem Abgrund. Und danach, am Ende, wird es auch im "Wirtshaus" sehr besinnlich, sehr ernst und philosophisch, und man kommt gar ins Grübeln, ob der gefeierte Kosmopolit Mahler tief im Innersten nicht doch viel "wienerischer", "österreichischer", "kakanischer" empfand als wir bisher dachten. Dieses wunderbare, auch akustisch vorzügliche, haptisch-präsente Album verströmt jedenfalls viel vom "Geist" der untergehenden Donaumonarchie: Mahler, ein Philosoph des "Wienerlieds"?

Attila Csampai - BR-KLASSIK (CD-TIPPS) - 15. Januar 2010

In Wien braucht man Elisabeth Kulman nicht vorstellen, sie ist als Mezzo eine der profiliertesten Sängerdarstellerinnen der Wiener Staatsoper, in kleineren wie in großen Rollen immer gleich interessant, und die Karriere führt wohl nicht nur im

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Konzertsaal auch künftig zunehmend in andere große Städte und Häuser. Die erste CD-Aufnahme mit ihrer bemerkenswerten Stimme gilt nun Gustav Mahler, und das ist durchaus mutig, wird dieser Komponist doch meist von Männern gesungen – und das zurecht, wenn man die Texte vom Inhalt her betrachtet. Die Kulman wählte „bunt“ aus dem vorhandenen Material der Mahler-Lieder, singt alle fünf Rückert-Lieder, zwei des „Fahrenden Gesellen“ (und gerade diese, obwohl wirklich Männertexte, gelingen ihr besonders herrlich), sie hat fünf Stücke aus „Des Knaben Wunderhorn“ auf dem Programm und nur ein einziges der „Kindertotenlieder“ – es ist auch das einzige Stück, wo sie etwas „dramatischer“ im Sinn von „tremolierend“ wird, aber das hat Mahler tragödienhaft auch komponiert. Abgesehen von ihrer wirklich wunderbaren Stimme, die dunkel ist und doch Helligkeit hat (in der Höhe hat sie ihre Sopranvergangenheit offenbar nicht vergessen), ist der Vortrag das absolut Bestrickende an dieser CD. Die Kulman ist wortdeutlich und „schmiert“ dem Hörer keine künstlich draufgedrückte Emotionalität vor, sondern erreicht eine wunderbare Selbstverständlichkeit des Vortrags. Da spannt sich auch ein ganz großer gefühlsträchtiger Bogen zwischen der „schönen Welt!“ des Beginns und dem „gestorben dem Weltgetümmel“ am Ende. Die Kulman forciert nicht und sie posiert nicht, das ist eine wunderbare Qualität ihrer Interpretation, sie entfaltet die Schönheit dieser Lieder, spürt aber auch genau die Brüche, die ja in Mahlers Wesen lagen und die in sein Werk Eingang gefunden haben. Die Kulman singt auf dieser CD, die eine knappe Stunde dauert, 13 Lieder, dennoch sind es 14 Programmpunkte, denn einer gehört ihren Begleitern, den Amarcord Wien, bestehend aus drei Streichern (Sebastian Gürtler, Geige / Michael Williams, Cello / Gerhard Muthspiel, Kontrabass) und einem Akkordeonisten (Tommaso Huber), allein. Sie, die die Kulman durch ihre Lieder geradezu „tragen“, haben sich noch das Adagietto (aus der Sinfonie 5 Cis-Moll) vorgenommen, jenes magische Stück, das als „Filmmusik“ zu Viscontis „Der Tod in Venedig“ wahrscheinlich bekannter geworden ist als jedes andere Mahler-Werk. Natürlich klingt dieses Adagietto in dieser eigenwilligen Kammermusik-Besetzung ganz anders als mit großem Orchester, aber auf seine Art wunderbar. Wunderbar wie die ganze CD.

Renate Wagner - DER NEUE MERKER - 17. Oktober 2009

Die Bezeichnung „rising star“ stimmt für Elisabeth Kulman eigentlich nicht mehr, denn ihr Stern leuchtet am Wiener Opernhimmel bereits seit einiger Zeit sehr hell. Dennoch ließ sich die 36-jährige Burgenländerin mit der Veröffentlichung ihrer ersten CD bis zum Oktober 2009 Zeit. Partner ihrer Einspielung von 13 Mahler-Liedern ist das Kammerensemble Amarcord Wien, das aus Sebastian Gürtler (Violine), Michael Williams (Cello), Gerhard Muthspiel (Kontrabass) und Tomasso Huber (Akkordeon) besteht. Die vier Musiker fallen bereits seit Jahren durch Spielwitz und ihre außergewöhnlichen Arrangements von großen Orchesterwerken auf. Das auf der vorliegenden CD ebenfalls enthaltene Adagietto aus der 5. Symphonie von Gustav Mahler spiegelt das Können des Quartetts beeindruckend wieder. Im Mittelpunkt der von Material Records produzierten CD steht aber die Stimme Elisabeth Kulmans. Sie studierte zunächst slawische und finno-ugrische Sprachen (was ihr unlängst als Olga/Eugen Onegin und Polina/Pique Dame zugute kam) und schlug erst spät den Weg zur Sängerprofi-Karriere ein. Nach der Gesangsausbildung bei Helena Lazarska gab sie 2001 ihr Bühnendebüt als Pamina an der Wiener Volksoper. Im Sommer 2004 vollzog sie den Wechsel ins Mezzo- und Altfach („Mein Körper verlangte einfach diese Veränderung“) und wechselte anschließend auch ans

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große Haus am Ring. Dort sah man sie unter anderem als quirlige Mrs. Quickly (Falstaff), Ulrica (Maskenball) und Prinz Orlofsky (Fledermaus). Aber auch in Berlin reüssierte sie an der Berliner Staatsoper unter den Linden als Carmen und an der Pariser Nationaloper als Orpheus. Sympathisch bekannte sie bei der CD-Präsentation, dass sie bei Reden viel nervöser sei als beim Singen: „Mit meinem Gesang kann ich alle Emotionen ausdrücken, die in der Musik und im Text liegen!“ Stilecht ging diese Veranstaltung im Gustav Mahler-Saal der Wiener Staatsoper in Szene und die anwesenden Gäste konnten sich auch live von der Wortdeutlichkeit Kulmans überzeugen, die sie auch auf dem Konzertpodium immer wieder auszeichnet. Sei es in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Nikolaus Harnoncourt, Franz Welser-Möst, Adam Fischer oder Zubin Mehta, oder im Liedgesang gemeinsam mit dem Klavierbegleiter Walter Moore. Ihre klare Gesangslinie und ihr wunderbares samtenes Timbre, das fast ohne jegliches Tremolo auskommt, nehmen den Hörer von der ersten Minute an gefangen. Perfekt eingebettet in die genialen Arrangements von Amarcord Wien entlockt sie den Melodien Mahlers immer wieder neue Sichtweisen und Hörerlebnisse. Egal ob ihre Stimme in mühelosen Koloraturen daherkommt („Wer hat dies Liedlein erdacht“), sie den Kuckuck erschallen lässt („Ablösung im Sommer“) , verliebt dahinschmelzt („Die zwei Augen von meinem Schatz“) oder sich in Todessehnsucht ergeht („Ich bin der Welt abhanden gekommen“) - Elisabeth Kulman wird allen Rollen gerecht. Absolute Suchtgefahr!

Ernst Kopica - DEROPERNFREUND.DE - 20. Oktober 2009

Mit ihrem Solo-Debüt gelingt der österreichischen Mezzosopranistin Elisabeth Kulman ein großer Wurf. Und dies gerade mit Liedern von Gustav Mahler, die sonst die Zuhörerschaft polarisieren in Freunde und Feinde. Kulman hebt diese Grenze auf. Ihre direkte, kammermusikalische Herangehensweise betont die Genialität dieser Werke. Mit ihrer unaufdringlichen, fast schlichten Darstellung arbeitet sie sowohl die Melancholie Mahlers wie auch die Volksmusikelemente in seinen Liedern heraus. Hier wird nichts stilisiert, nichts über die Maßen strapaziert. Kulmans reiner Gesang, immer klar, immer treffend, mit einer erstaunlichen Anpassungsfähigkeit, trifft den Kern der Lieder, ohne sie zu überfrachten. Großes Lob gebührt dem Ensemble Armarcord Wien in der Besetzung Geige (Sebastian Gürtler), Cello (Michael Williams), Bass (Gerhard Muthspiel) und Akkordeon (Tommaso Huber), dem hörbar die Spiellust über die Werktreue geht. Auch wenn die Mahler-Motive erhalten bleiben, wirken die Bearbeitungen modern und leicht. Bei "Ging heut morgen übers Feld" ergänzen sich die weiche und nuancenreiche Stimme der Mezzosopranistin im Wechsel mit der Geige ungemein luftig und heiter. Dass Elisabeth Kulmann eigentlich eine ausgebildete Sopranistin und Liedsängerin ist, kommt ihr in Werken wie "Ich atmet einen Lindenduft" entgegen. In allen Lagen fühlt sie sich wohl, ohne Schwächen gelingen ihr dezent eingesetzte Koloraturen. Egal ob vergnügt in "Lob des hohen Verstands" oder düster in "Ich bin der Welt abhanden gekommen" - so haben Sie die Mahler-Lieder noch nie gehört. Die beste Interpretierung ist das düster schaurige Lied "Die zwei blauen Augen von meinem Schatz", in dem vor allem die tragende Akkordeon-Begleitung für die nötige Atmosphäre sorgt.

Birgit Schlinger - MUSIKWOCHE.DE - November 2009

'Alles, alles, Ton und Farbe gewann!'

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Bereits die ersten Takte der Einspielung lassen einem klar werden: hier passiert etwas Besonderes. Keine x-te CD mit Mahler-Liedern, sondern eine völlig neue Interpretation mittels Arrangement und Adaption. Skeptiker und Puristen werden an dieser Stelle seufzen: Bitte keine Arrangements von Mahler. Warum kann man ihn nicht so lassen wie er ist – so einzigartig? Die Frage mag berechtigt sein, aber wenn man die Einspielung mit Elisabeth Kulman und dem Ensemble Amarcord Wien hört, verfliegen solche Zweifel. Nicht nur wegen der exzellenten musikalischen Ausführung, sondern auch, weil die intelligenten Bearbeitungen die Musik Mahlers nicht verfälschen, sondern ihr Wesen geradezu betonen. Die Aufnahme gleicht in der Tat dem Vorgehen eines Archäologen, der Schicht für Schicht abträgt, um das gesuchte Objekt in einem bestmöglichen Zustand zu bergen. Zwei Musiker des Quartetts Amarcord Wien – Sebastian Gürtler und vor allem Gerhard Muthspiel – setzen in ihren Adaptionen der Opulenz des großen Orchesterklanges die schlanke Eleganz einer kammermusikalischen Kleinbesetzung entgegen. Zudem bedeutet die Besetzung Violine, Cello, Kontrabass und Akkordeon, eine ganz eigenständige Klangsprache einbringen zu können. Sicherlich fehlt einem hier und da die breite Farbpalette orchestralen Musizierens, aber dafür gewinnt man eine außergewöhnliche klangliche und emotionale Direktheit. Der Unterschied ist in etwa so, als ob man die Kommunikation einer Massenkundgebung mit einem Gespräch unter Freunden vergleicht. Über allem strahlt die Stimme Elisabeth Kulmans, von die Musikkritik schon einmal schrieb, sie würde süchtig machen. Mit dem Ausdrucksspektrum einer Opernsängerin geht sie die Lieder an und findet immer genau die richtige Farbe. Elisabeth Kulman ist eine hervorragende Erzählerin mit dem Willen zur dramatisch-theatralen Gestaltung und dem Mut, sich selbst hinter die Geschichte zurückzustellen. Allein die ersten Takte von 'Die zwei blauen Augen von meinem Schatz‘ sind an emotionaler Tiefe kaum zu überbieten. Dies vor allem, weil Elisabeth Kulman ihrer Stimme eine authentische Farbe verleiht. Die Sängerin und ihre instrumentalen Begleiter haben keine Angst vor ‚großen Namen‘, weder was den Komponisten Gustav Mahler im Allgemeinen anbelangt wie auch die Auswahl der Werke im Speziellen. Die Künstler wagen sich an die ganz großen Orchesterlieder Mahlers von 'Ging heut‘ morgen übers Feld‘ aus den 'Liedern eines fahrenden Gesellen‘ bis hin zu 'Urlicht‘ aus der Zweiten Sinfonie und schließlich 'Ich bin der Welt abhanden gekommen‘ aus den 'Rückert-Liedern‘. Sowohl Elisabeth Kulman als auch die vier Musiker spielen diese zentralen und prägenden Werke um 1900 mit einer Leichtigkeit und Überzeugung, dabei den technischen Anforderungen in allen Belangen vollauf gerecht werdend. Dem Label material records ist mit dem CD-Debüt von Elisabeth Kulman ein großer Wurf gelungen. Nicht nur, was die Künstler und deren ungewöhnliche Interpretation anbelangt, sondern auch hinsichtlich der Aufnahmequalität. Man hört einen recht direkten Klang, der dennoch weich und rund bleibt. Nicht nur die Künstler, sondern auch material records hat Mut bewiesen, sind sie doch eigentlich auf Jazz spezialisiert. Sie wagen mit den Mahler-Liedern den Sprung in einen Grenzbereich, in dem man selten vorher kalkulieren kann. Für den Hörer jedenfalls hat sich der Mut aller Beteiligten gelohnt. Er hört einen neuen Mahler und darf einer Stimme lauschen, die noch nachklingt, wenn die CD längst wieder im Regal steht. Und so kann man aus den Mahler-Liedern selbst zitieren: 'Alles, alles, Ton und Farbe gewann!‘

Oliver Geisler - KLASSIK.COM - 16. März 2010

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Mahler & Mussorgsky, neu entdeckt Zugegeben, man kann skeptisch sein, wenn von Crossover-Produktionen die Rede ist. Man kann Neudeutungen der Musik von Mahler oder Mussorgsky durch stil- und grenzüberschreitende Musiker und Solisten aber auch offen gegenüberstehen. Genau dies ist meine Empfehlung, wenn es um zwei neue CDs geht, die Kompositionen von Gustav Mahler und Modest Mussorgsky in neuen Perspektiven sehen. Da wäre zum einen das Ensemble Amarcord Wien, seit Jahren ein Garant für die spannende Transformation von Musik vergangener Tage in die Gegenwart. Auf das Satie- folgt jetzt das Mahler-Projekt. Für dieses Vorhaben haben sich die vier Musiker mit der Mezzosopranistin Elisabeth Kulman künstlerisch gefunden. Das Ergebnis ist eine berückend schöne, kammermusikalisch exzellente Neuaufnahme von Mahler-Liedern, sowohl den bekannten, im Volkston als auch weniger oft gehörten. Und wer meint, das berühmte und vielzitierte Adagietto aus Mahlers fünfter Symphonie dürfe nie und nimmer mit einem Streichtrio und Akkordeon aufgeführt werden, soll sich unbeeinflusst und unvoreingenommen diese zarte, feinfühlige und zugleich sehr bestimmte Version anhören. Dies gilt auch für das zweite zu empfehlende Album. "Mussorgsky Dis-Covered" heißt das leichtfüßige Werk. Auch hier ist Elisabeth Kulman mit unverbrauchter, explorierender Stimme dabei, zusammen mit Geiger Tscho Theissing, Hornist Arkady Shilkloper, Miki Skuta am Klavier und dem famosen Georg Breinschmid am Bass. Da geht man mit dem Liedmaterial Mussorgskys noch großzügiger um als bei Mahler, betrachtet die Songs als willkommene Fundstücke. Das dürfen sich natürlich nur Musiker erlauben, die sich mit ihrem Können und ihrer Virtuosität so frei auf dem Feld bewegen, wie es das Cover mit der schwungvollen Vokalistin vermittelt. Man spürt: Es wird - auch musikalisch - durchgeatmet. Wer meint, schon alles gehört zu haben: Diese Neuentdeckung lohnt sich!

Heinz M. Fischer - FRONTAL (Graz) - 1.9.2010

Urklang Wie wienerisch Mahlers Musik ist, beweist eine faszinierende Adaption seiner Lieder für das Ensemble Amarcord Wien. Die bizarre Besetzung (Violine, Cello, Kontrabass und Akkordeon) eröffnet ganz neue Perspektiven und gibt speziell den textlich volkstümlichen Wunderhornliedern eine ganz neue Note, die allerdings höchst vertraut erscheint. Als wären es Mahler’sche Urklänge. Die bemerkenswerten Arrangements veredelt Elisabeth Kulmans Stimme, die die Endzeitstimmung dieser Lieder in all ihren Facetten herrlich interpretiert umzusetzen weiß.

Michael Wruss - OÖN

Mahler auf dem Akkordeon Das Wiener Ensemble Amarcord und die Mezzosopranistin Elisabeth Kulman haben eine ungewöhnliche und faszinierende CD mit Mahler-Liedern herausgebarcht. Läßt sich maximaler Ausdruck nur mit maximalem Einsatz der Mittel verwirklichen? Gustav Mahler schien dieser Überzeugung gewesen zu sein. Hätte er sonst die Besetzungsstärke des Orchesters für seine Musik derart ins Extreme getrieben? Auf der anderen Seite liegen manche Lieder Mahlers sowohl in einer Orchester- als auch in einer Klavierfassung vor. Das Wiener Ensemble Armarcord hat nun mit einer CD versucht, den Beweis anzutreten, dass man ein Mahler-Orchester auf vier Instrumente reduzieren und

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dabei trotzdem genuin mahlersche Klänge produzieren kann. Die Besetzung ist einigermaßen kurios, neben Geige, Cello und Kontrabass ist auch ein Akkordeon mit von der Partie. Mahler selbst hat dieses Instrument als Kind gelernt und auch gespielt. Und klingt die Atmosphäre des Volksmusikalischen in seiner Musik nicht gerade mit den Klängen des Akkordeons noch deutlicher hervor? Mahler meets Wiener- Lied - könnte man die CD auch betiteln, wobei Elisabeth Kulman natürlich keineswegs auf ihren wunderbar rund und warm klingenden Mezzos zugunsten eines etwaigen "Wirtshausstils" verzichtet. Wenngleich der "Wirtshauscharakter" in "Wer hat dies Liedlein erdacht" aus des Knaben Wunderhorn sogar inhaltlich legitimiert ist? Dem Ensemble ist es aber nicht an einer tatsächlichen Vermischung der Ebenen gelegen. Der Notentext bleibt weitgehend unangetastet und auch die Art des üblichen Kunstgesangs. Nur durch die Reduktion und Aufteilung auf die vier Instrumente bekommen die Lieder (von Rückert und aus "Des Knaben Wunderhorn") eine neue klangliche Anmutung. Und die lässt vieles vom Charakter dieser Musik mitunter noch deutlicher hörbar werden. Die Zärtlichkeit des Lieds "Ich atmet einen linden Duft" kommt in dieser reduzierten Version noch stärker zum Tragen, in "Die zwie blauen Augen von meinem Schatz" treten die Moll-Schattierungen vielleicht sogar noch wirkungsvoller hervor. Bei einem Konzert in der Münchner Allerheiligen Hofkirche war das nicht minder eindrucksvoll zu erleben. Natürlich kennen und lieben die Mitglieder der Wiener Volksoper "ihren" Mahler in- und auswendig, weshalb ihnen seine Idiomatik selbst in dieser skelettierten Version ohne Probleme aus den Instrumenten fließt. Etwa in "Liebst Du um Schönheit" mit seiner sehnsuchtsvollen Schwere oder im volksliedhaften "Ging heut morgen übers Feld", das Mahler bekanntermaßen in seiner ersten Symphonie verwendet hat. Auf ideale Weise fügt sich die wunderbar natürliche Stimme von Elisabeth Kulman in die feinen instrumentalen Linien ein. Ihr Piano-Gesang ist faszinierend tragfähig, die Deklamation beispielhaft, die Fortestellen kontrolliert und voller Expressivität, das Timbre weich und volltönend. Eine CD, die ebenso gelungen wie ideal besetzt ist - ein Muß für alle Mahler-Fans!

Robert Jungwirth - KLASSIKINFO.DE - 30. Oktober 2009

Zum Weinen schön Das trifft mitten ins Herz. Die großartige österreichische Mezzosopranistin Elisabeth Kulman und das Ensemble Amarcord haben vor wenigen Wochen in Wien eine neue CD mit Liedern von Gustav Mahler vorgestellt. Das wäre an sich ja nichts wirklich Neues - Mahler-Einspielungen gibt es tausende - wäre da nicht die mutige Instrumentierung. Amarcord hat Mahlers Lieder absolut außergewöhnlich, in einer bisher nicht gekannten Weise arrangiert: für Akkordeon, Violine, Cello und Kontrabass. Mit dieser Besetzung gelang den Musikern der Vorstoß in ganz neue Klangdimensionen: ein faszinierendes kammermusikalisches Erlebnis, dem sich der Zuhörer nicht entziehen kann, fesselt diese Interpretation doch mit einem Tiefgang, der jene Aspekte in Mahlers Schaffen, in denen es um die letzten Fragen unseres Seins geht, sehr berührend offenbar werden lässt. Zusammen mit dem wunderbar poetischen und natürlichen Mezzosopran von Elisabeth Kulman, der an keiner Stelle affektiert wirkt, kommt die Schönheit der Lieder Mahlers hier in bewegender Vollkommenheit zum Ausdruck - zum Weinen schön. Elisabeth Kulman und Amarcord - das sind Tommaso Huber, Akkordeon, Sebastian Gürtler, Violine, Michael Williams, Cello, und Gerhard Muthspiel Kontrabass - haben

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für ihre CD einen repräsentativen Querschnitt aus Mahlers Liedschaffen gewählt: von den Rückert-Liedern über Kompositionen aus Des Knaben Wunderhorn" bis zu den Liedern eines fahrenden Gesellen" und Urlicht" (O Röslein rot") aus der zweiten Sinfonie. Neben den Liedern haben die Künstler noch das seit Viscontis Verfilmung von Thomas Manns Tod in Venedig" weltbekannte Adagietto" aus der fünften Sinfonie in dieser ungewöhnlichen Besetzung eingespielt. Auch hier öffnen sich Tore zu neuen und bemerkenswerten Klangwelten, die - nicht zuletzt dank des Akkordeons - durch ihre anrührende Schönheit und ihre tiefe Ausdruckskraft bewegen. Hunderte, ja tausende von Mahler-Interpretationen, geniale, zu Herzen gehende und weniger gelungene, wurden seit dem Tod des Komponisten vor fast 100 Jahren auf LPs und CDs verewigt. Aber - und damit bringt es die Feuilletonistin Birgit Schlinger in MUSIKWOCHE.DE" auf den Punkt: So haben Sie Mahlers Lieder noch nie gehört". ***** 5 von 5 Sternen

Alfred Thiele - SÜDWESTPRESSE - 27. Januar 2010

Schlank und üppig Mahler steht für sehr großes Orchester, bunte Klangfarben, üppiges Pathos. Einige seiner schönsten Lieder werden hier in einer sehr originellen Weise vorgestellt. An die Stelle eines großen Orchesters tritt Amarcord Wien, ein Ensemble mit Violine, Cello, Kontrabass und - Akkordeon. Diese Musiker spielen mit großem Ton, perfekt koordiniert und mit überzeugender Musikalität. Es gelingt ihnen etwa, bei "In diesem Wetter, in diesem Braus" den Zuhörer erschauern zu lassen. Elisabeth Kulman ist mit einer wunderschönen, "großen" Stimme begabt, füllt den Raum, bleibt dabei natürlich, beispielsweise volkstümlich bei "Ging heut Morgen übers Feld" oder "Einstmals in einem tiefen Tal", aber auch hochdramatisch in "In diesem Wetter". Die aufs Wesentliche konzentrierte Instrumentierung lässt kaum den vollen Orchesterklang vermissen. Das Akkordeon von Tommaso Huber fügt sich diskret in den Streicherklang, verschmilzt damit, ersetzt gültig die Klarinette und andere Bläser. Ich schätze die große Transparenz dieser Interpretation, die sie schlank macht, gleichzeitig aber die Üppigkeit des Originals dank den solistischen Qualitäten der fünf Künstler bewahrt. In einem Wort, die Aufnahme begeistert mich. ***** 5 von 5 Sternen

S. Trechsel - AMAZON.DE - 4. Januar 2010

Die CD des Monats Eine Mahler-Sirene: Elisabeth Kulmans sensationelles CD-Debüt Erst vor kurzem pries ich den Bariton Christian Gerhaher für seinen neuen hochintelligenten Ansatz bei Mahlers Liedern (siehe stereoplay 12/09). Jetzt hat Wiens neuer Mezzo-Star Elisabeth Kulman mit dem in eigenwilliger Besetzung (mit Akkordeon, Geige, Cello und Kontrabass) agierenden „Amarcord“-Quartett eine Auswahl von 13 Mahler-Liedern in eigenen Bearbeitungen herausgebracht, und mit diesem mutigen wie extravagantem Debütalbum die wirklichen musikalischen Wurzeln Mahlers mit entwaffnender Geradlinigkeit freigelegt, dabei den schlichten, natürlichen Tonfall seiner Lieder mit einer solchen unerschütterlichen Souveränität getroffen, dass man vom ersten Takt (bis zur letzten Note) völlig gebannt ist von der unwiderstehlichen, sogartigen Aura ihres in jeder Hinsicht perfekten Vortrags. In ihrem wunderbar fokussierten, runden und kultivierten Mezzo (der in der Höhe in den schönsten Sopran wechselt) vereint sie lyrisch strömendes Legato mit glasklarer,

Pressestimmen CD „Mahler Lieder“ – Elisabeth Kulman & Amarcord Wien

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niemals manierierter Artikulation, so dass sie den semantisch-poetischen Kern der Texte tiefgründig und mit berückender Intensität ausleuchtet. Damit entpuppt sich der gefeierte Opernstar auch als eine hinreissende „Sirene“ des Liedes. Natürlich trägt auch der bizarr-grummelnde, über weite Strecken unheimliche instrumentale Subtext, den die vier Mahler-erprobten Wiener Musiker von „Amarcord“ hintergründig raffiniert und zugleich volkstümlich-zünftig als „authentischen Bodensatz“ darunterlegen, ganz entscheidend zum faszinierend wahrhaftigen Gesamteindruck dieser genialischen Mahler-Travestie bei: Im „Adagietto“ weicht dann alle süße Morbidität bitterem Abgrund. Und danach, am Ende, wird es auch im „Wirtshaus“ sehr besinnlich, sehr ernst und philosophisch, und man kommt gar ins Grübeln, ob der gefeierte Kosmopolit Mahler tief drin doch nicht viel „wienerischer“ , „österreichischer“ , „kakanischer“ empfand als wir bisher dachten. Dieses wunderbare, auch akustisch vorzügliche, haptisch-präsente Album verströmt jedenfalls viel vom „Geist“ der untergehenden Donaumonarchie: Es macht süchtig und betroffen. Musik 10 - Klang 10

Attila Csampai - STEREOPLAY - 23. Februar 2010

Fast so etwas wie eine Uraufführung auf einer CD (material records) mit Elisabeth Kulman und dem Ensemble Amarcord: Neue Arrangements, die dem Geist des Originals sehr nahe kommen. Lieder von Gustav Mahler, diesmal nicht mit Klavier- oder Orchesterbegleitung, sondern in einer Kammermusik-Version für Violine, Cello, Kontrabass und Akkordeon. Texte von Rückert und aus jener "Wunderhorn"-Sammlung, von der Goethe meinte, sie sollte "in jedem Hause ... unterm Spiegel, oder wo sonst Gesang-und Kochbücher zu liegen pflegen, zu finden sein. Am besten aber ... auf dem Klavier, um ... ihnen schickliche Weisen anzuschmiegen". Wie es hundert Jahre später Mahler tat. 13 seiner Gesänge wurden von Gerhard Muthspiel und Sebastian Gürtler für diese originelle Besetzung bearbeitet. Nicht zuletzt mit dem Akkordeon-Klang assoziiert der Hörer jene volksliedhafte Stimmung, die Mahler trotz seiner kunstvollen Vertonung wohl gemeint hat. Dazu trägt Elisabeth Kulman wesentlich bei, deren Vortrag Einfachheit und genaue vokale Kontrolle, Verinnerlichung und Vitalität ideal vereint. Eine ungewöhnliche Mahler-CD, auf die Musikfreunde nicht verzichten sollten.

Karl Löbl - ÖSTERREICH - 17. Oktober 2009

Ein Gänsehauterlebnis! Zunächst die warme, unheimlich timbrierte Altstimme von Elisabeth Kulman, dazu der eigenartige Klang des Kammerensembles "Amarcord Wien"! Hier klingt Mahler mal nach osteuropäischem Shtetl, mal nach französischem Bistro und ein anderes Mal eindrücklich wie selten im "großen" Konzertsaal.

MDR FIGARO - 2. November 2009

Schon Schönberg brach Gustav Mahlers opulenten Orchesterklang in einigen Bearbeitungen aufs Kammerensembleformat herunter. Jetzt hat das Quartett Amarcord Wien 13 Orchesterlieder (aus „Rückert-Lieder“, „Lieder eines fahrenden Gesellen“, „Des Knaben Wunderhorn“) und das Adagietto der „Fünften“ noch weiter konzentriert: für die raffinierte Besetzung Geige, Cello, Kontrabass, Akkordeon – und den knisternd warmen, wunderbar dezenten Mezzosopran von Elisabeth Kulman. Unglaublich, wie viel von der Klangpracht des Originals da noch durchscheint,

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welche Intimität Mahlers Melancholie da gewinnt. Dafür gibt’s den Pasticcio-Preis, am 29.10., 8.15 Uhr, auf Ö1.

Carsten Fastner - FALTER - 28. Oktober 2009

Liebe, Einsamkeit, Abschied - die zentralen Themen in Mahlers Orchesterliedern. Und man muss sie nicht immer an die "große Glocke" hängen. Mit origineller Quartettbegleitung verleiht Elisabeth Kulman diesen intimen Gefühlen starken Ausdruck.

Claudia Dasche - DEUTSCHLANDRADIO KULTUR - 19. Oktober 2009

Vom Kleinen, Feinen und doch so Großen Ist hochgradiger Ausdruck nur mit Einsatz aller Mittel erreichbar oder sind es, wie bei J.S. Bach, doch "nur" die Noten - bar des gesamten Apparates? Gustav Mahler schien beide Überzeugungen vertreten zu haben, denn nicht wenige seiner Lieder liegen sowohl in einer Orchester- als auch in einer Klavierfassung vor -: teils von ihm, teils von Komponisten wie auch Arrangeuren, die es meisterhaft verstanden haben, Mahlers Lieder einzurichten. Das Ensemble Amarcord aus Wien hat nun mit seiner neuen CD den Beweis anzutreten versucht, Mahlers Lieder auf vier Instrumente zu beschränken und ihnen dennoch eine Weiterung und Bereicherung zu verleihen, die begeistert. Die Besetzung für Geige, Cello, Kontrabass und Akkordeon entspricht damit einer tragenden und weit verbreitet gewesenen Aufstellung von Ensembles zwischen Konzertsaal und den Salons jener Epoche. Ein außergewöhnliches Liedprojekt, mit dem Elisabeth Kulman und ihr Ensemble mutig eine Brücke zwischen klassischem Liedgesang und Salonmusik schlägt. Mahlers Lieder bekommen eine ungeahnte Luftigkeit und mondänen Charme. Der warme, körperliche und in jeder Weise kultivierte Mezzosopran von Elisabeth Kulman fügt sich nahtlos in die feinen instrumentalen Linien der Begleitarrangements ein und hinterlässt den Eindruck eines homogenen Ganzen, als wär's von Anbeginn darauf angelegt gewesen. Das Ensemble vermischt keine der ursprünglichen Ebenen der Lieder. Eine Verfremdung oder gar Entstellung findet nirgendwo statt. Der Notentext bleibt weitgehend unangetastet und auch die Art des legitimen Kunstgesangs. Durch Verminderung und Aufteilung auf diese vier Instrumente bekommen die Lieder aber eine neue, auch klangliche, Anmut. Dies teilt sich gerade auch im durch Massenvergewaltigung des Mainstream und Zeitgeist (fast) ruinierten Adagiettos aus der 5. Symphonie mit, einer sehr aparten, klug gewählten instrumentalen Zwischenpause. Der offene, bodenständige Zugang zur Musik, welche den feinen und doch großen Dialog sucht, hat dieser Aufnahme eine Vielzahl von Stimmungen zwischen Schwermut, Anmut und Frohsinn verliehen. Ein erstklassiger Beitrag zu den unsterblichen Liedern Mahlers. ***** 5 von 5 Sternen

Rolf Blatzheim - AMAZON.DE - 24. November 2009

Ein außergewöhnliches Liedprojekt, mit dem Elisabeth Kulman mutig eine Brücke zwischen klassischem Liedgesang und Salonmusik schlägt. Mahlers Lieder bekommen eine ungeahnte Luftigkeit und mondänen Charme. Der warme Mezzosopran von Elisabeth Kulman fügt sich nahtlos in die Begleitarrangements und hinterlässt den Eindruck eines homogenen Ganzen.

Haino Rindler - DEUTSCHLANDRADIO KULTUR - 19. Oktober 2009

Pressestimmen CD „Mahler Lieder“ – Elisabeth Kulman & Amarcord Wien

www.elisabethkulman.com, www.amarcord.at Seite 10 von 12

Schönster Tod seit Langem Keiner hat den Weltuntergang musikalisch schöner inszeniert als Gustav Mahler. Und keiner pompöser – womit ein Generalvorwurf an den großen Sinfoniker formuliert wäre: Sein Hang zur orchestralen Gigantomanie. Unter 100 Musikern und Sängern macht er es eh kaum, und wenn der Apparat zur Sinfonie der Tausend anwächst, fühlt sich der Komponist erst so richtig in seinem Element. Die spätromantische Seele findet ihren Ausdruck eben ganz tief im romantischen Schmalztopf, mit acht Hörner und wenigstens vier Flöten und Oboen und Klarinetten und zahllosen Streichern. Oder? Die Mezzosopranistin Elisabeth Kulman und Amarcord Wien spüren nun einem ganz anderen Mahler nach. Passend zum Mahlerjahr haben sie die Hitliste der Mahler’schen Vokalkunst, von den Liedern nach Texten von Friedrich Rückert bis zu den „Wunderhorn“-Vertonungen für Violine, Violoncello, Kontrabass und Akkordeon arrangiert. Das Ergebnis ist frappierend: Nicht nur, weil kein Orchester so wehmütig von der Liebe zum Tod erzählen kann wie ein Akkordeon; nicht nur, weil Kulmans warmer, wiegender Mezzosopran so viel Vergnügen bereitet. Sondern weil die Musik auf ihre kompositorische Substanz zurückführt und diese in neue Farben getaucht wird. Das verstärkt den Wiener Dialekt der Musik, und man möchte am liebsten mitweinen mit den wandernden Gesellen, die der Welt auf so schöne Art abhandenkommen.

dö - NEUER OSNABRÜCKER ZEITUNG - 10. Febraur 2010

Die Mezzosopranistin singt Mahler-Lieder – klar, elegant und schlicht. Schöne Effekte liefert dazu das Ensemble Amarcord Wien. Mit nur vier Instrumenten (Geige, Cello, Bass, Akkordeon) zeichnen sie eine ungewohnte, fein gesponnene Mahler-Welt.

Judith Schmitzberger - KURIER - 11. Oktober 2009

CD des Jahres 2009 Es ist zwar erst November, aber es muss am Klassikmarkt schon ein grandioses Ereignis stattfinden, um diese Einspielung heuer toppen zu können. Elisabeth Kulman, burgenländische Mezzosopranistin, hat gemeinsam mit dem Ensemble "Amarcord Wien" 14 Mahlerlieder in eigenen Arrangements eingespielt. Das Ensemble mit Violine, Bass, Cell und Akkordeon musiziert Mahler in dieser Besetzung fulminant, tiefgründig, reduziert auf das Wesentliche. So kann die unglaublich warme, volle und sinnliche Stimme von Elisabeth Kulman ihre Größe wundervoll entfalten. Diese CD müssen Sie haben. Unbedingt.

Sieghard Krabichler - BEZIRKSBLATT OBERPULLENDORF - Nr. 45, 4. November 2009

Unter Nikolaus Harnoncourt beeindruckte Elisabeth Kulman in Schumanns Oratorium "Das Paradies und die Peri" im Vorjahr im Musikverein. An der Wiener Staatsoper singt sie im März unter Welser-Möst die Fricka in "Rheingold" und "Walküre". Nun legt die Mezzosopranistin ihre erste Solo-CD vor, einen Querschnitt durch Mahlers Liedschaffen. Bei den Rückert-Liedern "Liebst du um Schönheit" und "Ich bin der Welt abhanden gekommen" ist sie mit ihrem schön gefärbten Mezzo ganz in ihrem Element. Eindrucksvoll auch "Urlicht" aus Mahlers Zweiter Symphonie. Begleitet wird sie vom Ensemble Amarcord Wien. Sebastian Gürtler (Violine), Michael Williams

Pressestimmen CD „Mahler Lieder“ – Elisabeth Kulman & Amarcord Wien

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(Cello), gerhard Muthspiel (Kontrabass) und Tommaso Huber (Akkordeon) erzeugen einen transparenten, leichten Klang.

NEWS - Nr. 45, 5. November 2009

Schon mal Mahler-Lieder mit Akkordeon und Streichtrio gehört? Die österreicherische Sängerin Elisabeth Kulman und das Ensemble Amarcord intonieren mit viel Gespür für Text und Musik. Der helle, warme Mezzo harmoniert ideal mit den instrumentalen Linien. Entdeckung und Muss für Liedfans!

Uli von Erlach - SCHWEIZER ILLUSTRIERTE - März 2010

An der Wiener Staatsoper hat das Publikum sie an zahlreichen Opernabenden kennen gelernt, so etwa als Olga, Ulrica, Brigitta oder Orlofsky. Wer Elisabeth Kulman auch als Liedsängerin hören will, der sei auf ihre neue CD verwiesen, auf der sie Gustav Mahler interpretiert. Gemeinsam mit dem vierköpfigen Amarcord-Ensemble (Sebastian Gürtler, Violine; Michael Williams, Cello; Gerhard Muthspiel, Bass; Tommaso Huber, Akkordeon) hat sie ein feines Liedprogramm zusammengestellt, das von Die zwei Augen von meinem Schatz bis zum Urlicht oder Ich bin der Welt abhanden gekommen reicht. Wer Elisabeth Kulman kennt, der weiß schon vor dem Anhören der CD, dass alles mit großer Sorgfalt erarbeitet ist und dass die Sängerin sich den Liedern mit durchaus analytischem Zugang nähert. Stimmlich ausgewogen und gut balanciert gestaltet sie die vielschichtige Klangwelt Mahlers, achtet dabei auf eine Klarheit des Tons und eine klangliche Transparenz: was von der luftigen Besetzung des Amarcord-Ensembles unterstützt wird.

Oliver Láng - PRO:LOG - November 2009

Ungewöhnliches Ensemble - Gänsehaut-Feeling Amarcord? Das ist norditalienischer Dialekt und heißt "Ich erinnere mich". Natürlich mag man auch an Liebe und Akkorde erinnert sein, weswegen sowohl ein Leipziger Vokalquintett als auch vier Wiener Instrumentalisten (Violine, Akkordeon, Cello, Kontrabass) so heißen. Die Wiener machten vor vier Jahren mit einer leicht süffigen Satie-CD auf sich aufmerksam: nun haben sie sich mit der fantastischen Mezzosopranistin Elisabeth Kulman an Mahler gewagt. "Liebst du um Schönheit" mit Akkordeon-Begleitung? Ja, das geht. Allenfalls könnte man bemängeln, dass die Arrangements in den hohen Registern etwas zu dicht instrumentiert sind. Das "Tod in Venedig"-Adagietto aus der "Fünften" mit Akkordeon-Nebelschleier? Ja, das muss man mal gehört haben. Aber Kulmans Stimme in "Ich bin der Welt abhanden gekommen" hinterlässt den nachhaltigeren Eindruck und ruft auch nach fünften Anhören Gänsehaut hervor.

Martin Morgenstern - CRESCENDO.DE - 07 2009

Einsamkeit, Liebe, Leidenschaft waren Mahlers Lieblingsthemen. Prallvoll ist die Musik, in die er die Gefühle packt. Seine Orchesterlieder – gross besetzt – erklingen zuweilen auch in intimerem Ton. Das haben Amarcord aus Wien mit der Mezzosopranistin Elisabeth Kulman getan mit Liedern aus dem «Fahrenden Gesellen», «Des Knaben Wunderhorn», den Rückert-Vertonungen. Ans Licht kamen brüchige Volkslieder, einsame Wandergesänge, luftige Wirtshausmusiken. ***** 5 von 5 Sternen

Gabriela Kaegi - DRS 2 - 21. November 2009

Pressestimmen CD „Mahler Lieder“ – Elisabeth Kulman & Amarcord Wien

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„Mahler beim Heurigen“ oder „Mahlers Wiener Seele“ – so hätte man die eigenwillige Debüt-CD von Wiens neuem Mezzo-Stern Elisabeth Kulman auch betiteln können. Sie hatte den Mut, mit dem in „Wirtshaus“-Besetzung agierenden Wiener Amarcord-Ensemble 13 Lieder Mahlers neu zu interpretieren und das Ergebnis ist schlicht überwältigend. In den letzten Jahren standen die Lieder Gustav Mahlers eindeutig im Schatten seiner monumentalen Symphonien. Das lag gewiss auch an einem Mangel neuer oder auch nur spannender interpretatorischer Ansätze, die sich endlich hätten lösen können von dem artifiziellen Pathos, dem Manierismus, dem hochtrabenden Gestus früherer Generationen. Anstatt wieder die sicheren, ausgetretenen Pfade akademischen Kunstdünkels zu nehmen, hat sich Mezzosopranistin Elisabeth Kulman auf ihrem Debütalbum auf den recht absonderlichen und eben typisch wienerischen Wirtshaus-Sound des wirklich abgebrühten Wiener Amarcord-Quartetts eingelassen, das mit einer recht bodenständigen Besetzung aus Geige, Cello, Kontrabass und Akkordeon Mahler unweigerlich vom hohen Ross des Lied-Symphonikers heruntergeholt und in raffinierten, aber stets respektvoll-seriösen Eigenbearbeitungen den authentischen Bodensatz seiner Lieder freilegt. Doch bliebe dies alles nur eine hübsche Wienerische Travestie ohne die sirenenhafte Magie der unglaublich auratischen, perfekt geführten, unerschütterlich souveränen Stimme der 38-jährigen Burgenländerin. In ihrem wunderbar fokussierten, runden und kultivierten Mezzo, der in der Höhe in den schönsten Sopran wechselt, vereint Elisabeth Kulman lyrisch strömendes Legato mit glasklarer, niemals manierierter Artikulation, so dass sie den semantisch-poetischen Kern der Texte tiefgründig und mit berückender Intensität ausleuchtet. Auch die Auswahl der Lieder scheint wohl bedacht und auf Anhieb überzeugend und schlüssig. Sie reicht vom jugendlichen Übermut der „Gesellenlieder“ über die tristen Volksweisheiten der „Wunderhorn“-Lieder bis zur spätromantischen Weltverlorenheit der „Rückert“-Lieder, und nach dem herben, seiner morbiden Süße gänzlich entkleideten „Adagietto“ wird es auch im „Wirtshaus“ sehr besinnlich, sehr ernst und philosophisch, und dann spürt man plötzlich, dass Mahler doch viel „österreichischer“ viel „wienerischer“ empfunden haben muss, als wir bisher dachten. Dieses auch akustisch vorzügliche, sehr jazzig-präsent ausgesteuerte Album entdeckt in Mahlers Liedern den „Geist“ der untergehenden Donaumonarchie: Ist er gar ein „Fürst“ des Wiener Liedes?

Attila Csampai - HIFISTATEMENT - 23. Februar 2010

Auszeichnungen

• Pasticcio-Preis von Ö1 • Internationaler Schallplattenpreis "Toblacher Komponierhäuschen 2010" • "CD des Jahres 2009" - Schweizer Radio DRS 2 • "CD des Jahres 2009" - Bezirksblatt Oberpullendorf • "CD des Monats" (März 2010) - Stereoplay • "CD der Woche" im Radiofeuilleton von Deutschlandradio Kultur