12
420 R. Gr~u und It. Bu~: Z.f.Lebensmittel-Unters. und -Forschung ~ber das Yerhalten yon Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Liisungen. Von R. Grau und H. Bu~. Mitteilung aus dem Chemisch-physikalischen Institut der Reichsanstalt fiir Fleischwirtschaft, Berlin. (Eingegangen am 2. September 1942.) Der Austauseh der Wei~blechdosen durch Schwarzblechdosen, die einen schfitzenden Lackanstrich erhalten haben, ist in der Lebensmittelindustrie schon seit langem weit- gehend erfolgt. Die Haltbarkeit der Konserve in der Schwarzblechdose ist zwar zeitlich geringer als in der WeiBblechdose, aul~erdem auf bestimmte Fiillgfiter besehr~nkt, jedoch hat man mit der Schwarzblechdose die besten Effahrungen gemaeht. So be- wahren manche Lebensmittel, z.B. fetthaltige Fleischwaren, ihre Eigenart beztiglich Gerueh und Geschmack besser als in der WeiBblechdose. Doch kommen yon seiten der Fleisehwarenindus~rie Bedenken gegen die Unangreifbarkeit der Schwarzbleehdose bei Verwendung yon Fiillgiitern, zu denen Fibrisolsalz zugesetzt worden ist, also yon Er- zeugnissen, die mit Blutplasma verarbeitet werden. Weiterhin wurde uns Dosenmaterial zur Prtifung vorgelegt, das naeh einem neuen, patentierten 1 Verfahren aus verzinktem und mit einer Lackschutzschicht iiberzogenen, elektrisch reduziertem Sehwarzblech hergestellt worden war. Die Zinkauflage sollte derart gering sein, dab selbst ein vSlliges AblSsen der Zinkschieht keinerlei gesundheit- liehe StSrungen hervorrufen kSnne, war also welt unterhalb der toxischen Grenze. Hierdurch sollte vor allem ein Verros~en der vorriitig gehaltenen Bleche bzw. Dosen verhindert werden. Es war geplant, die Versuche derart durchzufiihren, da~ Bleehabschnitte bestimmter GrSBe in die korrodierenden Fliissigkeiten l~ngere Zeit eingetaueht wurden. Diese ein- faehe Versuehsanordnung versprach den doppelten Yorteil, dab neben der ehemisehen Untersuehung der L6sungen aueh eine dauernde Beobachtung der Blechoberfl~ehe und nach Beendigung der Versuehe eine gegebenenfalls mikroskopische Priifung leicht vor- genommen werden konnte. Jedoeh scheiterten die Versuehe an der UnmSglichkeit, die das blanke Metall freigebenden Schnittkanten vor dem Angriff der LOsungen gentigend zu schfitzen. Ob wit Kollodium, Canadabalsam, Vaselin, Paraffin, Kunstharz (Bakelit), Siegellack benutzten oder die Kanten bSrdelten und dann mit einem der angeffihrten Mittel, oft in mehreren Schichten, iiberzogen: in keinem Fall wurde ein einwandfreier Schutz erreicht. Dabei gingen wir so vor, daft nach sorgf~iltiger Anbringung der Sehutz- sehicht das Blech in eine verd. Salzs~ure (0,1 n) getaueht wurde. Jede noeh so geringe Fehlstelle muBte sich durch Blasenbildung (Entwieklung yon Wasserstoff) zu erkennen geben. Es muBte daher der Weg gewghlt werden, die PrfiflSsungen selbst in aus den B]echen hergestellte Dosen zu ffi]len und damit auf die laufende Beobachtung der Innenfl~che zu verziehten. Die Einwirkung der Korrosionsflfissigkeiten auf die Dosen wurde auf 1 Schw. Patentanmeldung l~r. 3406/40.

Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

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Page 1: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

420 R. Gr~u und It. Bu~: Z.f.Lebensmittel-Unters. und -Forschung

~ber das Yerhalten yon Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Liisungen.

Von R. Grau und H. Bu~.

Mittei lung aus dem Chemisch-phys ika l i schen Ins t i tu t der Re ichsans ta l t f i ir F le i schwir t schaf t , Berlin.

(Eingegangen am 2. September 1942.)

Der Austauseh der Wei~blechdosen durch Schwarzblechdosen, die einen schfitzenden Lackanstrich erhalten haben, ist in der Lebensmittelindustrie schon seit langem weit- gehend erfolgt. Die Haltbarkeit der Konserve in der Schwarzblechdose ist zwar zeitlich geringer als in der WeiBblechdose, aul~erdem auf bestimmte Fiillgfiter besehr~nkt, jedoch hat man mit der Schwarzblechdose die besten Effahrungen gemaeht. So be- wahren manche Lebensmittel, z.B. fetthaltige Fleischwaren, ihre Eigenart beztiglich Gerueh und Geschmack besser als in der WeiBblechdose. Doch kommen yon seiten der Fleisehwarenindus~rie Bedenken gegen die Unangreifbarkeit der Schwarzbleehdose bei Verwendung yon Fiillgiitern, zu denen Fibrisolsalz zugesetzt worden ist, also yon Er- zeugnissen, die mit Blutplasma verarbeitet werden.

Weiterhin wurde uns Dosenmaterial zur Prtifung vorgelegt, das naeh einem neuen, patentierten 1 Verfahren aus v e r z i n k t e m und mit einer Lackschutzschicht iiberzogenen, elektrisch reduziertem Sehwarzblech hergestellt worden war. Die Zinkauflage sollte derart gering sein, dab selbst ein vSlliges AblSsen der Zinkschieht keinerlei gesundheit- liehe StSrungen hervorrufen kSnne, war also welt unterhalb der toxischen Grenze. Hierdurch sollte vor allem ein Verros~en der vorriitig gehaltenen Bleche bzw. Dosen verhindert werden.

Es war geplant, die Versuche derart durchzufiihren, da~ Bleehabschnitte bestimmter GrSBe in die korrodierenden Fliissigkeiten l~ngere Zeit eingetaueht wurden. Diese ein- faehe Versuehsanordnung versprach den doppelten Yorteil, dab neben der ehemisehen Untersuehung der L6sungen aueh eine dauernde Beobachtung der Blechoberfl~ehe und nach Beendigung der Versuehe eine gegebenenfalls mikroskopische Priifung leicht vor- genommen werden konnte. Jedoeh scheiterten die Versuehe an der UnmSglichkeit, die das blanke Metall freigebenden Schnittkanten vor dem Angriff der LOsungen gentigend zu schfitzen. Ob wit Kollodium, Canadabalsam, Vaselin, Paraffin, Kunstharz (Bakelit), Siegellack benutzten oder die Kanten bSrdelten und dann mit einem der angeffihrten Mittel, oft in mehreren Schichten, iiberzogen: in keinem Fall wurde ein einwandfreier Schutz erreicht. Dabei gingen wir so vor, daft nach sorgf~iltiger Anbringung der Sehutz- sehicht das Blech in eine verd. Salzs~ure (0,1 n) getaueht wurde. Jede noeh so geringe Fehlstelle muBte sich durch Blasenbildung (Entwieklung yon Wasserstoff) zu erkennen geben.

Es muBte daher der Weg gewghlt werden, die PrfiflSsungen selbst in aus den B]echen hergestellte Dosen zu ffi]len und damit auf die laufende Beobachtung der Innenfl~che zu verziehten. Die Einwirkung der Korrosionsflfissigkeiten auf die Dosen wurde auf

1 Schw. Patentanmeldung l~r. 3406/40.

Page 2: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

s6.13and Verhalten yon Konservendosen gegen korrodierende LSsungen. 421 Nov./Dez. 1948

10 und 30 Tage bemessen, hierzu wurden jeweils 2 Dosen verwendet; bei den verzinkten Dosen stand wegen Materialmangels nut jeweils eine Dose fiir die Korrosionsversuche zur Yerfiigung. Die 10 Tage lang in der Dose befindliehe Fliissigkeit wurde quantitativ entfernt und untersucht, dieselbe Dose mit der gleichen LSsung nun weitere 20 Tage stehengelassen, so dal3 die Gesamtdauer 30 Tage betrug.

Zu beachten ist bei allen diesen Versuehen, dab an der Grenze Luft-Fliissigkeit die Einwirkung am stgrksten ist. ttierfiber wird sparer noch gesprochen werden. Um jedoch auch diesen Faktor auszuschliel]en und ferner die Verhgltnisse aueh bei der /iblichen Sterilisationstemperatur untersuchen zu kSnnen, wurden die mit den bert. LSsungen gefiillten und verschlossenen Dosen im Autoklaven 90 Minuten lang auf 120 ~ erhitzt. Yerziehtet werden mul]te auf diese Priifung auch bei den verzinkten Dosen.

Als Korrosionsflfissigkeiten wurden gew~hlt:

1. Leitungswasser; 2. FibrisolsalzlSsung 0,5%, 1,0% ; 3. Kochsalzl6sung 0,9%, 2%, 3%, 5%, 15%; 4. Essigs/~ure 4%; 5. Milchs/~ure; 6. Citronensgure; 7. Weinsgure; 8. SalzlSsungen mit bestimmtem ion: 1.,1; 2,0; 3,0; 4,0; 5,0; 6,0; 6,5; 7,0; 7,5; 8,0; 9,0;

10,0; 11,0; 12,0; 9. Ranziges Fett (Schweineschmalz). Die organischen S/~uren wurden tinter Berfieksiehtigung yore ~quivalentgewieht und

Wassergehalt auf die sauren Eigenschaften einer 4proz. Essigs~ure ausgerichtet. Die ~-LSsungen wurden naeh SSrensen-Clark ~ hergestell~, die ~achprfifung erfolgte

mittels der Glaselektrode. Xur die stark alkalischen LSsungen mit einem Pu yon 10, 11 und 12 wurden nicht nachgemessen, da sie die Glaselektrode zerstSrt h/~tten.

A. V e r z i n k t e S c h w a r z b l e c h d o s e n .

Zur Verftigung standen kleine, etwa 96 ccm fassende Dosen mit 69 mm Durchmesser und 23 mm HThe. Ihr Gewicht mit Deckel betrug fund 30 g. Sie waren aul]en mit einer grauen, innen mit einer hellgrfinen Lacksehieht iiberzogen. Die Analyse des Bleches ergab :

Zn 0,185% (0,183 und 0,187%), Cu 0,140% (0,140, 0,140, 0,139%).

Vorhandenes Mangan wnrde nicht bestimmt. Das Blech enthielt demnach neben der Zinkauflage im Eisen noch Mangan and Kupfer. Naeh Angabe der Erfinder soll auf 1 qdm eine Menge yon 10--15 mg Zn vorhanden sein. Die uns fibersandten kleinen Blechabsehnitte batten eine Oberfliiche von 5,26 qcm und ein Gewicht yon 0,9 g. Bei einem Zn-Gehalt yon 0,]85% sind demnaeh auf 5,26 qcm 1,665 mg Zn vorhanden, was 31--64 mg/qdm entsprieht. Wir fanden mithin etwas mehr als die doppelte Menge an Zink, als die Erfinder angegeben haben.

Fiir die Korrosionsversuche wurden die Blechdosen mit je 50 cem der oben auf- geftihrten LSsungen geffillt und durch Auflegen des Deekels gegen Verunreinigungen geschtitzt. Da die Dosen nicht vTllig gefiillt waren, trat die stgrkste Korrosion stets an der Grenze Flfissigkeit-Gas auf. Hier waren Luftsauerstoff, Kohlensgure und Wasser vereint imstande, den Angriff zu verstgrken. Naeh 10- bzw. 30tggigem Stehenlassen bei Zimmertemperatur in einem yon S/iure- und anderen Dgmpfen freien Raum wurde der

x F. W. Kfister u. A. Thiel, Logarithmische Rechentafeln. Berlin.

Page 3: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

422 R. Grau und H. Bug. Z.f.Zebensmittel-Unters. lind -Forschung

Doseninhalt unter Nachspiilen mit destilliertem Wasser entfernt und gelangte zur che- mischen Untersuehang. Das Doseninnere wurde naeh dem Trocknen in warmer Luft auf Aussehen und Beschaffenheit gepriift, anschliel]end mit 50 ecru ~rischer LSsung gef~illt und weitere 20 Tage bei aufgelegtem Deckel stehengelassen. Untersuchung der ausgespiilten Fliissigkeit und Priifung des Doseninnern erfolgten wie vorher angegeben. Die einzelnen Untersuehungen ergaben folgendes Bild: Die Mengenangaben yon ge- fundenem Metall beziehen sich stets auf 50 ccm der jeweils eingefiillten LSsung.

1. Leitungswasser. a) Nach 10 Tagen: Keine Yeranderung. b) Nach 20 Tagen: Lack teilweise zerst6rt, bereits nach 9 Tagen Rostbfldung, 1,8 mg Fe,

35 ? Zn, 10 y Cu, Mn e.

2. FibrisolsalzlOsung 1%. a) Nach 10 Tagen: Lack an einzelnen Stellen zerstSrt, geringe Rostbildung und Triibung

der L5sung. 2,7 mg Fe, 1,93 mg Zn, 15 ? Cu, Mn o. b) l~ach 20 Tagen: Lack, besonders am Rand, stark angegri!fen, starke Rostbildung und

schnelle Triibung der LOsung, rotbrauner Iqiederschlag. 20,3 mg Fe, 6,5 mg Zn, 30 7 Cu, 82,5 7 Mn.

3. KochsalzlSsung 0,9%. a) Nach 10 Tagen: Lack an einzelnen Stellen stark angegriffen, Rostbildung, Trtibung der

LSsung unter Bildung tines ieinen, gelben I~iederschlages. 4,1 mg Fe, 6,0 ~g Zn, 22 }, Cu, Mn o.

b) Nach 20 Tagen: Lack, besonders am Rand, sta~k zerst6rt, starke Rostbildung und Triibung, Absetzen eines rotbraunen Niederschlages. 29,5 mg Fe, 22,8 mg Zn, 37,0 ~ Cu, 110 y Mn.

4. KochsalzlSsung 2%. a) Nach 10 Tagen: Fast die H/~l~te des Luckes zerstSrt untcr starker Rostbfldung und Triibung

der LSsung, Absetzen eines gelbbraunen I~iederschlages. 18,4 mg Fe, 15,8 mg Zn, 27 ~ Cu, 66 y Mn.

b) Naeh 20 Tagen: Lack fast vollkommen zerstSrt, 9/10 der Innenoberil~che stark verrostet, Triibung der LSsung unter Bildung eines starken gelbbraunen l~iederschlages. 102,2 mg Fe, 24,2 mg Zn, 150 y Cu, 0,4 mg Mn.

5. KochsalzlSsung 3%. 8) Naeh 10 Tagen: Lack sehr stark zerst6rt, starke Rostbildung, besonders am Rand der

Dose, Triibung der LSsung unter Bildung eines gelbbraunen Niederschlages. 6,9 mg Fe, L8 rag Zn, 24 ? Cu, Mn Spuren.

b) I~aeh 20 Tagen: Lack vollkommen zerst5rt unter starker Rostbildung, Triibung der LSsung mit gelbbraunem I~iederschlag. 68,1 mg Xve, 23,9 mg Zn, 90 ~ Cu, 198 y Mn.

6. KochsalzlSsung 5%. a) Naeh 10 Tagen: ?.~b3r die H~lftel des Innenl~ckes zerst6rt, Rostbildung, ~ g der

LSsung mit gelbbruunem Niederschlag..20,9 rag Fe, 16,0 nag Zn, 26,0 5~ Cu, 77 ~ Mn. b) Naeh 20 Tagen: Lack, besonders am Rand, vollkommen zerstSrt, starker Rostansatz,

Trtibung tier L0sung, starker gelbbrauner I~iedersehlag. 99,4 mg Fe, 23,8 mg Zn, 120 y Cu, 330 y Mn.

7. Xochsalzl6sung 15%. ---~-)--) l~'~ct~-10"Tagen: L~ek an einzelnen Stellen, b~sonders am Rand, zerstSrt mit starkem

Rostansatz, Triibung d~r LSsung b~i Bildung eines gelbbraunen Iqiederschlages. 6,6 mg Fe, 1,6 mg Zn, 24 y Cu, Mn Spuren.

b) Nach 20 Tagen: Luck, besonders am RuIxd, zerst6rt, Rostansatz, Triibung der L6sung unter Bildung eines gelbbraunen Niedersehlages. 57,3 mg Fe, 19,0 mg Zn, 80 y Cu, 165 ~ Mn.

8. Essigs/~ure 4%. a) I~ach 10 Tagen: Lack an einzelnen Stellen, besonders am Rande, zerst6rt, S/~ure zerst6rt

unter dera Lack das Metall mit Rostausbliihungen dureh den Lack; langsame Triibung der LSsung unter Bildung eines dunke]gelben Niederschlages. 10,2 rag Fe, 60 y Zn, 13 y Cu, 27,5 y 1Vfn.

b) Naeh 20 Tagen: Weitere Verst/~rkung der Korrosion. 16,2 rng Fe, 75y Zn, 1 5 y Cu, 55~ YC[n.

Page 4: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

86. Band Verhalten von Konservendosen gegen korrodierende LSsungen. ~23 Nov. ]Dez. 1943

9. Mi lchsgure . a) Nach 10 Tagen: Lack nur vereinzelt zerst6rt, sehwache Rostbfldung. Allmghliche wolkige

Eintriibung der L6sung. 2,2 mg l~e, Zn O, Cu o, Mn O. b) :Nach 20: Tagen: Verstgrkung der Korrosion, Bfldung eines weiBen Niedersehlages. 2,8 nag

l~e, Zn O, Cu O, Mn O.

10. C i t r o n e n s ~ u r e . a) Naeh 10 Tagen: b) Nach 20 Tagen:

l l . Weins/~ure 4%. a) Nach 10 Tagen: b) Nach 20 Tagen:

Fe, Zn, Ca, Mn

12. L6sung pn .= 1,1.

Lack unbesch~digt, L6sung bleibt kl~r. Keine Korrosion, Fe, Zn, Cu, ~/in o.

Lack etwas erweicht, keine Rostbildung. L6sung Mar. Dasselbe Bild bei leichter Tr/ibung der L6sung durch organisehe Stoffe. O.

a) Naeh 10 Tagen: Lack am oberen Rand leieht besch/~digt unter geringer Rostbildung. Leichte Trtibung der L6sung. 1,7 mg Fe, Zn, Cu, Mn o.

b) Nach 20 Tagen: Yerst/~rkung der Korrosion. 5,1 mg Fe, 85 y Zn, 25 y Cu, Mn o.

13. L6sung ~H = 2,0. a) ~ach 10 Tagen: Lack am oberen Rande unter l~ostbildung zerst6rt, Triibung der L6sung,

Absetz n eines rotbraunen Niedersehlages. 6,7 mg Fe, 3,6 mg Zn, 20 y Cu, Mn o. b) Nach 20 Tagen: Verst/~rkung dcr Korrosion. 66,1 mg Fe, 18,6 mg Zn, 93 7 Cu, 132 y 1Via.

14. LSsung ~0~ ~ 3,0. a) Nach 10 Tagen: Lack, besonders am Rand, zerstSrt. Rostbildung. Triibung der LSsung.

Absetzen eines gelbe.n Niederschlages. 40,6 rag Fe, 2,8 nag Zn, 59 ? Cu, 198 y Mn. b) Naeh 20 Tagen: Verst~rkung der Korrosion. Die saure LSsung ~[riBt sich unter dem

Lack welter dutch. 69,8 mg Fe, 19,1 mg Zn, 61 y Cu, 231 ~ M_n.

15. L6sung pH ~ 4,0. a) Nach 10 Tagen: Lack bl~ttert am oberen Rande ab, Trlibung der L6sung unter Bildung

eines braunen Niederschlages. 10,2 mg Fe, 4,5 nag Zn, ]4 y Cu, 30 y Mn. b) Nach 20 Tagen: Lack am Rande an manchen Stellen unterfressen, Lackabbl/~tterung und

-zerst6rung. Triibung der L6sung unter Bildung eines dunkelbraunen Niederschlages. 12,8 mg Fe, 4,7 mg Zn, 20 y Cu, 88 y Mn.

16. L6sung ~0H ~ 5,0. a) Nach 10 Tagen: Kcine Korrosion. Fe, Zn, Cu, Mn o. b) Naeh 20 Tagen: Lack am B0den erweieht und stellenweise unter Rostbildung zerst6rt.

Triibung der LSsung. 2,0 mg Fe, 40 y Zn, Cu O, Mn o.

17. L6sung : ~ ~ 6,0]

18. L6sung ~o~ ~ 6,5 / Nach 10 und nach 30 Tagen: Keinerlei Korrosion. Fe, Zn, Cu, Mn O. 19. L6sung ~oa ~ 7,0

J 20. L6sung /0~ ~ 7,5

21. L6sung TH -~ 8,0. a) Naeh 10 Tagen: Keine Korrosion. l~e, Zn, Cu, Mn O. b) Nach 20 Tagen: Lack, besonders am l~ande, unter starker Rostbildung zerst6rt. Boden

fast unbeschadigt. Triibung der L6sung, rostfarbener Niederschlag. 15,9 mg Fe, 6,3 nag Zn, 25 y Cu, 55 y i~In.

22. L6sung ~H = 9,0: Keine Korrosion.

23. L6sung 2H ~ 10,0. a) Nach 10 Tagen: Keine Korrosion. b) Nach 20 Tagen: Lack, auch am Bode::, sehr zerst6rt unter starker Rostbfldung. Rost-

brauner Niederschlag. 11,9 mg l~e, 75 7 Zn, Cu o, 33 ;, Mn. 24. L6sung p~ ~ 11,0.

a) Nach 10 Tagen: Leichte Triibung der L6sung durch organische Substanz, sonst kelne Korrosion.

b) Nach 20 Tagen: Lack vereinzelt, am Boden starker zerst6rt unter Rcstbildung, Triibung der L6sung und Absetzen eines Niederschlages. 6,8 mg Fe, 50 ~ Zn, Cu O, Mn O,

Page 5: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

424 R. Grau und H. Bug. Z.f.Lebensmittel-Unters, und -Forschung

25. LSsung TH = 12,0. a) l~ach 10 Tagen: Keine Korrosion. b) Nach 20 Tagen: Lack, besonders am Rand, fast vollkommen zerstSrt, starke Rest-

bildung. Triibung der LSsung. Rostniederschlag. 29,0 mg Fe, 11,1 mg Zn, 19 7 Cu, 66 7 Mn.

26. Ranziges Schweinefe t t . a) Naeh 10 Tagen: Keine Korrosion. b) Iqach 20 Tagen: Erweichung und Abl6sung des Laekes. Fe, Zn, Cu, Mn O.

B e s p r e c h u n g de r E r g e b n i s s e . Tabel le 1.

Konzentration der KochsalzlSsung

0 % = Leitungswasser . . . . . 0,9% . . . . . . . . . . . . . 2% . . . . . . . . . . . . . . 3% . . . . . . . . . . . . . . 5% . . . . . . . . . . . . . .

15% . . . . . . . . . . . . . . Fibrisolsalz 1% . . . . . . . . .

mg ~e nach Tagen

10 I 20

0 1,8 4,1 29,5

18,4 102,2 6,9 68,1

20,9 99,4 6,6 57,3 2,7 20,3

mg Zn nach Tagen

10 I 20

0 0,035 6,0 22,8

15,8 24,2 1,8 23,9

16,0 23,8 1,6 19,0 1,9 6,5

Cu nach Tagen

I0 ] 20

lo 2 37 27 150 24 90 26 120 24 80 15 30

~ M n nach Tagen

10 i 20

~ 110

6~ 374 198

77 330 0 165 0 82,5

Wie Tab. 1 und Abb. 1 zeigen, liegt die st~rkste Korrosion bei einer Kochsalz- konzentration yon 2 und 5%. Aus welchem Grunde die 3proz. KoehsalzlSsung sehwi~eher

, / . .

Kochselz

Abb. 1.

wlrkte, konnte nieht festgestellt wet- den. Vielleieht kann bei dieser Dose die Lacksehicht dicker gewesen sein. Bei zunehmender Konzentration tr i t t eine bemerkenswerte Abnahme des Angriffs ein. Reines Leitungswasser wirkt naeh 20 Tagen bereits deutlich korrodierend.

Organisehe S~uren, zu denen wir wegen des hohen S~uregrades yon 56 auch das ranzige Schweinefett rech- nen, zeigen im allgemeinen keine Kor- rosion, mit Ausnahme der Essigs~ure, die in der iiblichen St/irke yon 4%

eine merkliche ZerstSrung des Lackes und AuflSsung yon Metall bewirkt. Die Einwirkung der verschiedenen p~-LSsungen ist in Tab. 2 wiedergegeben. St/irker

aggressiv sind hiernach nur die sauren LSsungen bis p~ 3,0 mit einer Abnahme der Wirkung zum sauren Gebiet. Um den Neutralpunkt ist die Korrosion gleich Null, um im alkalischen Gebiet, jedoch erst bei 1/~ngerer Einwirkung, wieder unregelm~Big anzu- steigen.

S e h l u l ~ f o l g e r u n g . Das Dosenmaterial wird durch stark saure L6sungen und dureh Kochsalzl6sungen, auch geringerer Konzentration, ziemlich stark angegriffen, wobei bei einem pz yon 3,0 und einer NaC1-Konzentration yon 2 und 5% die st~irkste Einwirkung unter vSlliger Zerst6rung des Lackes und Abl6sen des Metalles stattfindet. I n der N~he des Neutralpunktes und bei kurzer Einwirkung aueh im alkalischen Gebiet

Page 6: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

86. Band Nov./Dez. 1948 Verhalten yon Konservendosen gegen korrodierende L~sungen. 425

Tabe] le 2.

mg Fe nach Tagen mg Zn nach Tagen y Cu nach Tagen y~In nach Tagen

10 20 10 20

1,1 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 9,0

10,0 11,0 12,0

1,7 6,7

40,6 10,2

5,1 66,1 69,8 12,8 2,0

o o 0

15,9 0

11,9 6,8

29,0

lO 2(~

0 0 ,085 3,6 18,6 2,8 19,1 ~,5 4,7 00 0,040

o o 0 0 0 0 0 6,3

0 0,075 0 0,050 0 11,1

lO 20

o

0 0 0 0 0 0 0

o

198 30

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

0 132 231

88 0 0 0 0 0

55 0

33 0

66

ist keine Korrosion bemerkbar. Bei allen Versuchen ' - - hierauf muB aufmerksam ge- macht werden - - ist die st~rkste Korrosion stets an und in der N~he der Oberfl/~che der eingeffillten L6sung vorhanden. Diese Trennungslinie entspricht dem ZusammenstoB der drei Phasen fest-flfissig-gasfSrmig. DaB hier eine lebhaftere Korrosion eintritt, ist somit verst~indlich. Die dauernde Bewegung v0n Luftsauerstoff- und Kohlens~ureteilchen einerseits und Wasserteilchen andererseits und das Zusammenwirken beider auf die feste Oberfl/~che der Dosenwand ergibt innerhalb des Beobaehtungszeitraumes yon 30 Tagen, mit Ausnahme der LSsungen yon einem p . -Wer t 6,0, 6,5, 7,0 und 7,5, bei allen anderen Fliissigkeiten und bei Fet t Korrosion. Die Einwirkung 'h/~ngt zweifellos auch mit den korrodierenden Eigensehaften der betreffenden LSsung zusammen, sie tritt teils sofort, tells mehr oder weniger sehnell ein.

Dieser Fall kann aueh in der Praxis vorliegen. In Schwarzbleehdosen eingefiillte oder in ge5ffneten Dosen belassene Lebensmittel greifen je naeh ihrer aggressiven Eigen- sehaft die Dosenwandung mehr oder weniger sehnell - - besonders an der Trennlinie: wasser- und salzhaltiges Ffillgut-Luft-Dosenwand - : an. Es ist daher zwe6km/~Big, wasser -und kochsalzhaltige Lebensmittel, wie sie z. B. in den Fleischerzeugnissen vor- liegen, nicht in Schwarzbleehdosen zu belassen oder aufzubewahren. Das erseheint wiehtig, da mit Fiillgiitern versehene geSffnete Dosen dem Angriff leiehter ausgesetzt sind. Nebenbei ist es als sehr wahrseheinlich anzunehmen, dab der fiir diese Dosen ver- wandte Lack nut eine geringe Sehutzwirkung ausgefibt hat.

Die Dosen sind daher unter Beibehaltung des Lackes nicht ffir saure und salzige Fiillgiiter geeignet, gegenfiber fettigen Lebensmitteln verhalten sie sich korrosionsfest. Ein Yorteil in der gerwendung yon Zink ist, abgesehen yon seiner toxisehen Eigenschaft, jedoch nicht zu sehen, da sich die deutsehen Schwarzbleehdosen bestens bewghrt haben.

B. E i n w i r k u n g y o n F i b r i s o l s a l z a u f das D o s e n m a t e r i a l .

Um die Einwirkung yon Fibrisolsalz auf das Dosenmaterial zu prtifen, wurden an- schlieBend ~hnliche Korrosionsversuche an in Frankreieh hergestellten, mit Lack ge- schiitzten Schwarzblechdosen, an den iibliehen deutschen Schwarzblechdosen und an im ttandel befindliche Aluminiumdosen unbekannter Metallzusammensetzung aus- gefiihrt.

Page 7: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

426 ~. Grau und H. BuB. Z.f,Lebensmittel-Unte~s. lind -~orschuiig

1. Franziisische Konservendosen.

A. V e r h a l t e n be i Z i m m e r t e m p e r a t u r .

Die vorliegenden Dosen zeigten au~en einen graugelbcn, innen einen dunkelbraunen Sehutzlack, batten einen Inhal t yon 223 cem, t i n durchschnittliches Gewicht (mit Deckel) yon 63 g, der Innendurchmesser betrug 86 m m u n d die H6he 38 ram. Die Dosen warden mit 150 ccm de~ verschiedenen LSslmgen gefifllt l ind 10 bzw. 30 Tage mit auf- gelegtem Deckel stehengelassen. Die angegehenen Mengen beziehen sich daher aui 150 ccm.

1. Le i tungswasse r . a) ~aeh 10 Tagen: Lack an einigen Stellen dutch Rostbildnng zerst6rt. 0,5 mg Fe, organ.

Substanz O. b) Nach 30 Tagen: Wie a), 0,13 mg Fe, organ. Substanz 0.

2. F ib r i so l sa lz lSsung ]%. a) 2qach .10 Tagen: keine Korrosion. b) Nach 30 Tagen: keine Korrosion.

3. Kochsa lz lSsung 3%. a) Nach 10 Tagen: Stumpfwerdcn des Lackes, kleine Rostflecken, 1,97 nag Fe, organ. Sub-

stanz 0,4 mg KMnO 4. b) l~ach 30 Tagen: Noch mehr kleine RostfIcckcn. 9,8 mg Fe, organ. Substanz 3,4 mg

KMnO 4.

4. Kochsa l z l6sung 5%. a) Nach 10 Tagcn: Wie Hr. 3, jedoch schwaehcr Rosttiberzug. 9,8 mg Fe, organ. Substanz

3,9 Ing KMnO 4. b) Nach 30 Tagen: St~rkcrcr Rostfibcrzug, am Boden geringe I~ostbildung. 15,3 nag Fe,

organ. Substanz 4,6 mg KMnO 4.

5. Ess igs~ure 4%. a) Nach 10 Tagen: Geringe Blasenbildung ira Lack. Fe 0, organ. Substanz 1,5 nag KMnOa. b) Nach 30 Tagen: Sehr starke Blasenbildung im Lack. Fe O, organ. Substanz 2,2 mg

XMnO~.

6. Milchsaure. a) Nach 10 Tagen: Geringe Blasenbfldung am l~ande, Fe 0, organ. Substanz O. b) Nach 30 Tagen: Dasselbc Bild.

7. L0sung P~ -~ 7,0 | 8. L6sung TH ~-7,5~ kcine Korrosion. 9. l~anziges F e t t J

10. Heil~es L e i t u n g s w a s s e r desgleichen.

B. V e r h a l t e n be i S t e r i l i s a t i o n s t e m p e r a t u r .

Die Dosen wurden mlt 200 ccm LSsung knapp bis zum Rand geffillt, verschlossen und im Autoklaven bei 120 ~ eine Stunde lang erhitzt. ~Nach 30 Tagen warden die Dosen geSffnet and untersucht. 1. F ib r i so l sa lz l6sung 1%: Lackschicht nicht angegriffen. ]~e O, organ. Substanz 0,9rag

KMnO 4. 2. Kochsa l z l6sung 3%: Geringe Rostabscheidung auf dem Lack, am Deckel bl~ttert Lack

ab, 3,3 nag Fe, organ. Substanz 1,4 mg KMnOa. 3. LSsung Ta = 6,5: Keine Ver~nderung, Fe und organ. Substanz O. 4. L6sung ioa : 7,5: Am Deckel b]~ttert Lack ab, sonst keine Ver~nderungen. Fe O, organ.

Substanz 0,6 mg KMnO a. Als Vergleich hierzu wurden im Handel befindliche deutsche Dosen untersucht.

Page 8: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

86. Band Verhalten yon Konservendosen gegen korrodierende LSsungen. 427 ~ov./Dez. 1943

9. Deutsche Schwarzblechdosen. 850-g-Dosen wurden mit 750 ccm der verschiedenen L6sungen gefiillt verschlossen

und bei 120 ~ Autoklaven 90 Minuten lang erhitzt. Die Dosen wurden sowohl nach 10 als anch nach 30 Tagen Stehenlassen geSffnet und untersucht. AnschlieBend die Er- gebnisse:

1. F i b r i s o l s a l z l 6 s u n g 0,5%. a) :Nach 10 Tagen: Lack am Boden ~bgebl~ttert, an den Seiten erweicht, Rostflecken. 1,4 mg

Fe, organ. Substanz 11,3 rag XlVlnO a. b) :Nach 30 Tagen: Lack am Boden zerst6rt, an den Seitcn abgebl/~ttert, Rostfleckcn. 1,8 mg

Fe, organ. Substanz 43,3 mg KMn04.

:2. F i b r i s o l s a l z l S s u n g 1%. a) Nach 10 Tagen: Lack am Boden vollkommen zerst6rt, an den Seiten starke Abbl~tterung.

Fe O, organ. Substanz 48,0 mg KMnOa. b) Nach 30 Tagen: Keine Bombage, Lack vollkommen zerst0rt, vcreinzelt I~ostflecken.

1~6 mg Fe, organ. Substanz 74,0 mg XMnOa.

3. K o c h s a l z l 6 s u n g 2%. a) l~ach 10 Tagen: Lack teilweise abgebl/~ttert. 1% e, organ. Substanz 2,3 rag KMnO 4. b) I~ach 30 Tagen: Keine Bombage, Lack teilweise abgebl~ttert, am Boden vollkommen zer-

st6rt, am Deckel Rostflecken. 0,4 mg Fe, organ. Substanz 5,9 mg KMnO 4.

4. K o c h s a l z l 6 s u n g 3%. a) Nach 10 Tagen: Lack an den Seiten und an der BodenfMznaht stark abgeb]/~ttert. Wenige

kleine Rostflecken. 2,4 mg Fe, organ. Substanz 4,2 mg KMnO a. b) l~ach 30 Tagen: Lack an den Seiten abgebl~ttert, ]3oden gut. l~ostflecke an der LStnaht.

1,6 mg Fe, organ. Substanz 4,8 mg XMnO 4.

5. L S s u n g pE ~ 6,5. a) l~ach I0 T~gen: Lack am oberen l~umpf und an der LStstelle stark abgebl/~ttert. Fe O,

organ. Snbstanz 5,4 mg XMnOa. b) Nach 30 Tagcn: Xeine besonderen Vergnderungen. Fe O, organ. Substanz 2,9 mg KM_nO a.

~6. L S s u n g p ~ - ~ 7,0. a) Nach l0 Tagen: Keine Yer/~nderungen. Fe nnd organ. Substanz O. b) Iqach 30 Tagen: Lack vereinzelt abgeblgttert. F e und organ. Substanz O.

~ . L S s u n g T~ = 7,5. a) Nach 10 Tagen: Am Deckel kleine Rcstflecken. F e u n d organ. Substanz O. b) Nach 30 Tagen: Ohne Ver~ndcrungen. F e u n d organ. Substanz 0.

$. E s s i g s ~ u r e 4%. a) Nach 10 Tagen: Lack am oberen l~umpf ganz abgebl~ttert, am Boden stark vcrzogen,

l~ostbildung. 4,7 mg Fe, organ. Substanz 22,6 mg Y~MnO a. b) Nach 30 Tagen: Starke Bombage, Lack vSllig abgebl~ttert, starke Rostbildung. 7,5 mg Fe,

organ. Substanz 77,0 mg KMnO 4.

Besprechung der Ergebnisse.

Tab. 3 gibt einen Vergleich zwischen den Dosen franzSsischer und deutscher Herkunft.

T a b e l l e 3.

Liisung

Fibrisolsalz 1% . . . . . . . . . Ko chsalz 3% . . . . . . . . . . io~ 6,5% . . . . . . . . . . . . i0H 7,5% . . . . . . . . . . . .

mg Fe nach Tagen

10 I 30 10 ! 30

mg K~nO4nach Tagen

mg Fe nach Tagen

mg KMnO4 nach Tage n

lo I lo j 0o FranzSsische Dosen Deutsche Dosen

o l o Oo / 1 4o 3,4

2,3 0 0 5,4

74,0 4,8 2,9 0

Page 9: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

428 tr Grau und I-I. ]3uB. g.f.Lebensmittel-Unters. und -Forschung

Da die Fiillung beider Dosen unterschiedlich war - - die franzSsischen Dosen ent- hielten wegen ihrer geringen GrSl]e nur 200 ccm Fliissigkeit - - , sind diese Werte auf 750 ecm umgerechnet worden.

Naeh dieser, wegen der geringen Anzahl der uns zur Verftigung stehenden Dosen franzSsischer I terknnft , nut kleinen Untersuchungsreihe hat es den Anschein, als ob beide Laeksorten in ihrer Schutzwirkung ann/ihernd gleieh sind. Die grol]e ~enge heraus- gel6sten Eisens bei den franz6sisehen Dosen dutch 3proz. KochsalzlSsung auf der einen Seite, die beachtliehe Menge organischer Substanz bei den deutschen Dosen bei Ver- wendung yon l proz. FibrisolsalzlSsung andererseits, stSren die YergleiehsmOgliehkeit jedoch betr~chtlieh.

Der Einflu$ yon Fibrisolsalz auf den Lack deutscher Sehwarzbleehdosen ist iiber- sichtlieh in Tab. 4 zusammen mit den verwendeten KochsalzlSsungen wiedergegeben.

Tabel le 4.

mg Fe nach Tagen ] mg KMnO4 nach Tagen L~sung 10 30 I

! Fibrisolsalz 0,5% . . . . . . . . . ]

,, 1,0% . . . . . . . . .

I Kochsalz 2% . . . . . . . . . . . ,, 3% . . . . . . . . . . .

1,4 1,8 0 1,6 0 0,4 2,4 1,6

lO 3o

11,3 43,4 48,0 74,0

2,3 5,9 4,2 4,8

Itiernach ist die Fibrisolsalzl6sung viel starker wirksam als die starkeren Kcchsalz- 15sungen. Besonders ist dies an der Ab]Ssbarkeit organischer Substanz aus dem Lack zu erkennen. Ob bier der l~olyphosphatgehalt des Fibrisolsalzes verantwortlich za machen ist, ist wahrscheinlich, jedoch nicht streng erwiesen. Es ist bemerkenswert, dal~ die Puffergemische mit einem TH-Wert yon 6,5, 7,0 und 7,5, die primi~res Kaliumphosphat. und sekundiires Natriumphosphat enthalten, keine Korrosionen zeigen. Die einfach

-zusammengesetzten Phosphate sind also otme Einwirkung. Wit nehmen daher an, da$ der 1)olyphosphatgehalt des Fibrisolsalzes zunKehst quellend, erweichend auf den Lack einwirkt und so seine Haftfestigkeit, Unl6slichkeit und Undurchliissigkeit verliert. Es kommt zu stiirkeren Abbl~tterungen, damit zu einer ungehinderten Korrosion des unter dem Lack befindliehen Metalls. Die Bedenken der Fleiseh verarbeitenden Betriebe, dall bei Verwendung yon Fibrisolsalz enthaltendem Blutplasma der Schutzlack der Dosen leiden wird, scheinen somit ihre Berechtigung zu haben.

3. A l u m i n i u m d o s e n .

Da auch Aluminium in steigendem Mal3stab fiir Konservendosen Verwendung finder, sind e~nige der bier einkommenden Dosen unbekannter Zusammensetzung ver- gleichweise mit untersucht worden. Verwendet wurden 2 Soften aus gefiillt gewesenen Dosen herausgeschnittene, nicht lackierte Bleche Ifir die Versuche bei Zimmertemperatur und neue Aiuminiumdosen yon 850 ccm Inhal t ffir die Sterilisationstemperaturen.

A. V e r h a l ~ e n be i Z i m m e r t e m p e r a t u r . I. A lumin iumblech , Sor tc 1.

Je 3 Bleche yon 3 + 4 cm Kantenlhnge und 0,5 mm St~rke waren 10 und 30 Tage zu a/a ihrer Lgnge in 75 ecru der verschiedenen FlfissJgkeiten eingeh~ngt. Die Ergebnisse sind nachstehend wiedergegeben.

Page 10: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

86. Baud Verh~lten yon Konservendosen gegen korrodierende LSsungen. 429 l~ov./Dez: 19~3

1. ~ ' i b r i s o l s a l z l 6 s u n g 1%. a) Nach l0 Tagen: Kleine EinfraBstellen im Blech, L6sung trfibt sich langsam milchig,

Krystallbildung an einzelnen Stellen, Gewichtsverlust der Bleche 0,45%. In der L6sung 0,04 mg A1.

b) Nach 30 Tagen: Mehr Korrosionsstellen wie bei a), sonst dasselbe Bild. Gewichtsverlust der Bleche 0,51%, 0,10 mg Al:

2. K o c h s a l z l 6 s u n g 3%. a) Nach 10 Tagen: Stumpfgraue l~arbe der Bleche, milchige Triibung der L6sung. Vereinzelt

Krystallbildung an den Blechen. Bildung eines leichten weilten l~iedersctdages, Gewichts- verlust der Bleche = • 0 %, in der LOsung 0,20 mg A1.

b) Nach 30 Tagen: Wie a), Gewichtszunahme der Bleche 0,03 %, in der LSsung 0,28 rag A1.

II . A l u m i n i u m b l e c h , S o r t e 2. 3 • 4 cm Kantenl~nge und 0,] mm St~rke, wie bei der 1. Sorte behandelt.

]. F i b r i s o l s a l z l S s u n g 1%. a) Nach l0 Tagen: Feiner, weil]er f0berzug auf den Blechen. LOsung triibt sich allm~hlich.

Gewichtsver.lust der ]~leche = 0,79%, in der LSsung 0,012 mg A1. b) Nach 30 Tagen: St~rkerer Uberzug auf den Blechen, Bildung eines leichtcn, weil~en NJeder-

schlages. Gewichtsverlust der Bleche 1,11%, in der L5sung 0,018 mg AI.

2. K o c h s a l z l O s u n g 3%. a) l~ach 10 Tagen: Schmutziggraue Flecken und wei~grauer ~berzug auf den Blechen.

LSsung triibt sich allmahlich ein. GewJchtszunahme der Bleche 0,05%. In der L5sung 0,022 mg A1.

b) Nach 30 Tagen: Weil]grauer ~)berzug auf den Blechen, st~rkere Verkrustung des Bleches mit ausgeschiedenen l~aC1-Krystallen, Trfibung der LSsung. Gewichtszunahme der ]~leche 0,06%, in der L5sung 0,034 mg A1.

B. V e r h a l t e n b e i S t e r i l i s a t i o n s t e m p e r a t u r .

Dosen yon 850 g Inhal t wurden mit 750 ccm der verschiedenen LSsungen geffillt, verschlossen und im Autoklaven 90 Minuten lang aui 120 ~ erhitzt. Nach 10 bzw. 30 Tagen wurden die Dosen geSffnet und untersuoht.

1. F i b r i s o l s a l z l S s u n g 0,5%. a) Nach 10 Tagen: Bombage, vereinzelte Korrosionsstellen. In der LSsung 0,03 mg A1. b) l~ach 27 Tagen: Bombage; an 2 Stellen bereits nach 27 Tagen Dosenwand durchfressen,

auBerdem vereinzelte Korrosionsstellen. In der LSsung 0,08 mg A1.

2. F i b r i s o l s a l z l S s u n g 1,0%. a) l ~ c h 10 Tagen: Bombage. Vereinzelte Korrosionsstellen. In der LSsung 0,05 mg AI. b) Nach 30 Tagen: Bombage. Dosenwand an verschiedenen Stellen ganz durchfressen, aul~er-

dem verschiedene andere Korrosionsstellen. In der LSsung 0,08 mg A1.

3. K o c h s a l z l S s u n g 2%. a) Nach 10 Tagen: Vereinzelte Xorrosionsstellen. In der LSsung 0,20 mg A1. b) Nach 30 Tagen: Bombage. Innen leicht angerauhte Dosenwand zeigt Xtzfiguren. In der

LSsung 0,27 mg AI.

4. K o c h s a l z l S s u n g 3%. a) Nach 10 Tagen: Vereinzelte Korrosionsstellen. In der LSsung 0,28 mg A1. b) N~ch 30 Tagen: Innen rauhe Dosenwand zeigt vereinzelte Korrosionsstellen. In der

L5sung 0,30 mg A1.

5. LOsung p~ ~ 6,5 6. LSsung p~ = 7,0 / keine Korrosion, A1 O. 7. LSsung p~ = 7,5

8. E s s i g s ~ u r e 4%. a) 1Vach 10 Tagen: Starke Bombag e. Sehr leichte Oberfl~chenver~nderung. ~tzfiguren. In

der LSsung 0,05 mg A1. b) Nach 30 Tagen." Geringe Bombage. Fast keine Ver~nderung. Geringe ~tzfigurenbildung.

In der L5sung 0,03 mg A1.

Page 11: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

430 1%. Gr au und J-I. ]~uB. ' Z.f.Lebensmittel-Unters. und -Forsclmng

B e s p r e e h u n g der E r g e b n i s s e .

Bei den Aluminiumdosen fgllt die sehr starke Einwirkung yon Fibrisolsalz auf das Metall auf, die bis zum Loehfrag ffiliren kann, wghrend Koehsalz wesentlieh weniger aggressiv ist. tIier trit t zusgtzlieh eine Art Sehutzsehiehtbildung tin, was sieh auch in der Gewiehtszunahme der Bleehe erkennen lggt.

C. F o l g e r n n g aus a l len Ve r snchen .

Schwarzblechdosen deutscher und fIanz6sischer tIerkunft, ferner die bisher im tIandel befindlichen Alnminiumdosen sind gegen Fibrisolsalzl6sung wesentlich empfind- licher als gegen Xochsalzl6sung. Hier seheint der im :Fibrisolsalz vorhandene, verhgltnis- mgBig sehr hohe Polyphosphatanteil der wirksame Bestandteil zu sein. Die sehwaeh sauren Puffergemisehe, neutral oder sehwaeh alkaliseh, bedingen bei dem nntersuehten D0senmaterial keine Korrosion. Bei den verzinkten und laekierten Sehwarzbleehdosen ist der Lack sehr viel stgrkeren Angriffen ausgesetzt, so dal~ nennenswerte Mengen Metall (Eisen, Zink, Kupier, Mangan) herausgelSst werden k6nnen. Abgesehen yon der Giftig- keit des Zinks, die bier nieht zur Disknssion steht, stellt die uns zur Verftigung gestandene verzinkte Sehwarzbleehdose keine Verbesserung, sondern eher eine Versehleehterung gegenttber der jetzt iibliehen Sehwarzbleehdose dar. Eine Verbesserung des Lackes wfirde wohl die korrodierenden Eigensehaften der verwendeten L6sungen mehr hintan- halten, nieht aber verhindern kSnnen, dag bei einmal zerst6rter Laekauflage dureh Elementbildung wesentlieh mehr Metall in LSsung geht als bei den iiblichen Sehwarz- bleehdosen. DaB eine Elementbildung bei noeh so geringer Verletzung der dfinnen Zinkauflage eintritt, ist naeh der Spannungsreihe der Elemente zu erwarten. Zink ist mit - -0 ,76 Volt beinahe doppelt so unedel wJe Eisen mit - -0 ,43 Volt.

D. A n a l y s e n v o r s c h r i f t e n . 1. Best immung kleiner xSIengen yon Eisen, Zink, Kupfer und Mangan. Unter ]3enutzung einschliigiger Literatur i wurde yon uns folgender Analysengang benutzt: Die auf die lackierten ]31eche eingewirkt hahenden L6sungen wurden bis auf ein kleines

Vclumen eingedampft, mit retd. H~SO 4 angesiuert und nach Versetzen mit einem halben Tee- 16ffel festem Ammonpersulfat gekocht. Vorhandene organische Substanz wird hierbei zer- st6rt, Mang an erscheint als Permanganat und wird colorimetrisch nach clef iiblichen Methcde bestimmt. Zur Bestimmung des Eisens wird die schwefelsaure L6sung in eine Ammonium- sulfat enthMtende wgsserige 10proz. Ammoniakl6sung langsam eingegossen. ])as hierbei aus- geschledene Eisenhydroxyd wird filtriert, ausgewasehen, in Salzsgure gelfst und mit eingestellter, etwa 0,003n-Kaliumpermanganatl6sung titrimetrisch bestimmt. Das Fi]trat yon der Eisen- fillung wird mit Schwefelsiure angesiuert und mit Schwefelwasserstoff hchandelt. Ausge- schiedenes Kupfersulfid.wird abfiltriert, ausgewaschen, verascht, im Tiegel in ein paar Tropfen Salzsgure gel6st und Ms Amm0niakkomplex colorimetriert. Zum Vergleich wird eingestellte KupfersulfatlSsung benutzt. Das Filtrat yon der Kupfer~tillung wird schwefelwasserstofl- frei gekocht, abgekiihlt und genau neutralisiert. In die wieder sehr schwach mit Schwefel- siure angcsguerte LOsung (Methylorange) wird Schwefelwasserstoff eingeleitet. I)er ausgefallene Zinksulfidniederschlag wird abfiltriert, gewaschen 2, verascht und Ms ZnO gewegen. Liegt das ZnO-Gewicht unter 0,2 rag, wird die Asche in verd. Salzsiiure ge16st und mit Kaliumferrocyanid colorimetrisch bestimmt.

2. ~Bestimmungen yon kleinen3/IengenZink und:Kupfer ncben groBen Mengen iEisen.

i G. E. Lundell u. I-I. B. Knowles, J. amer. chem. Soc. 45, 680 (1923) - - Gmelins Hand- buch anorganischer Chemie. 8. Aufl. 8yst.-Nr 59, TeilF II, Lief.l, S. 61.

2 Als Waschfltissigkeit wird ~r Auf 1 1 Schwefelwasserstoflwasser 1 TeelSffel Ammonnitrat und 1 Tropfen retd. Schwefels~ure.

Page 12: Über das Verhalten von Konservendosen aus lackiertem Schwarzblech und Aluminium gegen korrodierende Lösungen

s6. ]3aaa Verhalten yon Konservendosen gegen korrodierende L6sungen. 431 Nov./Dez. 1943

Nach einem im Materialpriifungsamt Berlin-Dahlem iiblichen veffahren werden genau gewogene Blechstiickehen mit einem GGmisch yon 2 Teilen Sall3e~ersiure (1,4) und 1 Teil rauchen- der Salpetersiure kalt behandelt. Nach Zerst6rung der Lackschieht (Dauer mehrere Stunden) 16st sich Zink, ohne dab das darunterliegende Eisen angegriffen wird, auf. Die zinkhaltige salpetersaure LSsung wird nach Abspfilen der Bleche mit destilliertem Wasser zur Trockne ein- gedampft, mit Wasser aufgenommen, xnit 'verd. Schwefels/~ure angesiuert und teilweise mit- gel6stes Kupfer mi~ Schwefelwasserstoff als CuS niedergeschlagen. ]3estimmung des Kupfers wie unter 1 unter Verwendung einer Vergleichsl6sung, die in 1 cem 1 mg Cu cnth/ilt. Das ein- gedampfte Filtra~ wird mi~ Wasser aufgenommen, mit verd. Sehwefels~ure eben sauer (Methyl- orange) gemacht und Zink, wie unter 1 angegeben, weiterbestimmt. In den abgespiilten ]31eehen wird noch vorhandenes Kupfer nach dGr LSsung der Bleche in Sehwefels/~ure durch Einleiten yon Sehwefelwasserstoff vom Eisen wie fiblich getrennC.

3. E i senbes t immung . Die Eisenbestimmung in den L6sungen, die auf die Dosen franz6sischer und deutscher

tterkunft eingewirkt haben, erfolgte nach folgendem Gang: Die den Dosen entnommenen Flfissigkeiten wurden genau halbiert. In der einen I-I/tlfte

wird nach bekanntem Verfahren i die organische Substanz ermittelt. Die andere I-I/~lfte wird mit Schwefel-Salpeters~ure abgeraucht, wieder mit Wasser aufgenommen und mit wenig ~estem Ammonpersulfa~ zur Zerst6rung der letzten Reste organischer Substanz versetzt. Die ]3e- stimmung des Eisens erfolgte wie unter 1 angegel3en.

4. A lumin iumbes t i m m ung . Zur Bestimmung wurden die L6sungen bis auf etwa 100 ccm eingedampft. Each Zcr-

st6rung etwaiger organischer Substanzen durch Abrauchen mit Schwefel-Salpeters~ture wird mit Wasser aufgcnommen, genau mit Natronlauge neutra]isiert und A1 nach dem H~tmatoxylin- verfahrcn i bestimmt.

Zusammenfassung. 1. Nach einem neuen Verfahren hergestellte verzinkte Schwarzblechdosen wurden

mit einer grol~en Reihe angreifender Fliissigkeiten auf ihre Korrosionsfestigkeit unter- sucht. Der Schutzlack dieser Dosen war unbests gegen KochsalzlSsungen und stark saure Fliissigkeiten. Nentrale, schwach saute und schwach alkalische LSsungen zeigten nur geringen Angriff.

2. Nach ZerstSrung des Lackes wurden betr~chtliche Mengen yon Metallen - - Eisen, Zink, KupfGr, Mangan - - yon der Dosenwandung abgelSst, tiler scheint neben tier nicht sehr guten Best~ndigkeit des Lackes auch Elementbildung mitzusprechen.

3. Abgesehen yon der hier nicht zu erSrternden Giitigkeit des Zinkmetalles bietet dig verzinkte Schwarzblechdose keinen u gegeniiber der bews Schwarzblech- dosG.

4. FibrisolsalzlSsungen wirken, wahrscheinlich durch ihren hohen Polyphosphat- gehalt, ungleich st/trker auf den Lack deutseher Schwarzblechdosen Gin als Kochsa]z- 15sungen. Aluminiumdosen werden in gleieher Weise yon FibrisoIsalzlSsungen his zur Zerst6rung angegriffen.

5. Schwarzblechdosen franz6sischer t terkunft zeigen im allgemeinen Gin /ihnliches u wie die deutschen Schwarzblechdosen.

6. Die Korrosionsversuche wurden sowohl bei Zimmer- a]s auch bei Sterilisations- temperatur ausgeffihrt.

7. Die Korrosion ist an der Grenze Wasser-Luft bei geSffneter Dose besonders stark.

: i Einheitsverfahren der Wasseruntersuchung. ]3erlin: Verlag Chemie 1940.