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2 16 Wa 1 s o ti , tibet. die Wirkung cles Cgauchloricls nolbiq eut's Aloc.lin ist hiernach oflvnhr, wciin dassclhe uberlranpt cine hcsiitiinile orgaiiischc. Vet bindung ist , was ich sch iit Prage stclic, cine von detu Aloin yanz verschiedcnf: Subslanz. Ueber die Wirkung des Cyanchlorids auf das Toluidin ; von W. Wilson. - Die vollkonitriene IIoniologie , welche zwisclien ToluiJin und Aniliri Slalt findct , lids nur geringen Zweifci uber das Vcrlrallcn , welches clas erstere Alltalo'itl gegen Cyanchlorid zeigeii wurde ; die Vcrschitidenheiten jedoch , welche wir riicht sclten zwisclicn den verschiedcnen Gliedern eincr Reihe hob- aclitcrt , insbcsondere, wenn wir auf der-Leiler der Vcrbiii- dungcn aufsleigeri , rnachlen es wiinschenswerlh , das Verhalleu des 'Poluidins durch den Versuch festzustellen. Durstellung des Toltiidins. Die Lhrslellung des Toluidins ist eiii niit nicht geringen Scliwicriglteilcn vcr1)undi:ner Procefs, weil der zugehorigc Iioh- lciiwassers~dl' nur iii verliiiltiiifsiniifsig lileiner Quantiliit tbrhalleii werdcn iiiltln. Dic Bildung des Toluds ist his jclzt bci ver- schiedenen Proccssc~n bcoliachlet worden , narrilicli hei der Desldlalion dcs Tdubalsariis voii D e Y il I c, seinein Enldeclier, bei der Desliilalion des Draclionbluls (dracyl) von Eo u d a u I t und G 1 o na rd , und bci tler Zrrsetzung von Toluylsiiure von Noad ; zulclzl wurdc es uiiter den Iiolilenwasserslolfen des Slcinlrolilenlliee~ols vori 11 H n s fia Id aufgrfunden.

Ueber die Wirkung des Cyanchlorids auf das Toluidin

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Page 1: Ueber die Wirkung des Cyanchlorids auf das Toluidin

2 16 Wa 1 s o ti , tibet. die Wirkung cles Cgauchloricls

nolbiq eut's Aloc.lin ist hiernach oflvnhr, wciin dassclhe uberlranpt cine hcsiitiinile orgaiiischc. Vet bindung ist , was ich s c h iit Prage stclic, cine von detu Aloin yanz verschiedcnf: Subslanz.

Ueber die Wirkung des Cyanchlorids auf das Toluidin ;

von W. Wilson.

-

Die vollkonitriene IIoniologie , welche zwisclien ToluiJin und Aniliri Slal t findct , lids nur geringen Zweifci uber das Vcrlrallcn , welches clas erstere Alltalo'itl gegen Cyanchlorid zeigeii wurde ; die Vcrschitidenheiten jedoch , welche wir riicht sclten zwisclicn den verschiedcnen Gliedern eincr Reihe h o b - aclitcrt , insbcsondere, wenn wir auf der-Leiler der Vcrbiii- dungcn aufsleigeri , rnachlen es wiinschenswerlh , das Verhalleu des 'Poluidins durch den Versuch festzustellen.

Durstellung des Toltiidins.

Die Lhrslellung des Toluidins ist eiii niit nicht geringen Scliwicriglteilcn vcr1)undi:ner Procefs, weil der zugehorigc Iioh- lciiwassers~dl' nur iii verliiiltiiifsiniifsig lileiner Quantiliit tbrhalleii werdcn iiiltln. Dic Bildung des Toluds ist his jclzt bci ver- schiedenen Proccssc~n bcoliachlet worden , narrilicli hei der Desldlalion dcs Tdubalsariis voii D e Y il I c , seinein Enldeclier, bei der Desliilalion des Draclionbluls (dracyl) von E o u d a u I t und G 1 o n a r d , und bci tler Zrrsetzung von Toluylsiiure von Noad ; zulclzl wurdc es uiiter den Iiolilenwasserslolfen des Slcinlrolilenlliee~ols vori 11 H n s fia Id aufgrfunden.

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aiif das Toluidiir. 211

lcli liabe alle dicse Melhodcri versuclit, uni iriir Toluul in grofseren Quantitiilen zu vcrschaIlen , und ich fand , dafs die zulelzt erwahnle Quellc diejcnige ist , welclie dicsen Stoff ain leichtesten und in der grofsten Mengc liefert, wahrend bei den andern Processen vergleicliungsweise nur geringe Quanlilalen erhalten werden.

Die beste Metliode besteht darin, den Theil, der zwischen 100 und i20° C. ubergeht, besonders aufzufangen und mit seinem halben Gewicht concentrirler SchwefelsPure zu behan- deln. Ich bin nicht im Stande anzugeben, welche Substanzen bei diesein Processe enlfernt werden; Thatsache ist es indessen, dars ein constanter Siedpunkt leichler bei Anwendung von Schwcfelsaure, als ohne dieselbe erhallen wird. Unter allen Uinstanden ist eine Reihe von langwierigen Deslilhlionen nolhig, urn diesen Zweck zu erreicheii. Der Siedpunlrt des Toluols wurde bei iiOo gefunden.

Die Verwandlung des Toluols in Nitrotoluol gclingt oline Schwierigkeit auf die gewiihnliche Weise. Der Siedpunlit des Nilrotoluols ergab sich zwischen 220 und 2250; dicser Korper siedet ohne Zerselzung.

Diejenigen Chemiker, welche sich Z in in ' s Methode zur Airiidirung von Nilroverbindungen bedient haben, wissen sehr gut, wie schwer es ist , eine vollstandige Verwandlung dieser Substanzen durch Schwefelanimoniurn zu bewirken , besonders wenn nur Ein Aequivalent Untersalpetersaure vorbanden ist. Ich habe rnich bei rneirien Versuchen einer Auflosung von Schwefelwasserstoff-Schwcfelkaliurn bedient, mit welcher das Ni- trololuol wiederholt destillirt wurtle. Die Vortheile, welche die Anwendung der Kalivcrbinduiig bietet , sind sehr belrilchtlich, indem sic nur halb so vie1 Zeit erfordert, als dic von Schwefel- ammonium ; iiberdiefs braucht die Base, wenn rinmal gebildet,

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nicht von dern Arnmotiiak gctrennt zu werden, welchcs in den1 letzteren Falle rnit ihr uberdestillirt.

Das Toluidin, welches auf diese Weise nach rnchrnialigctn Urnkrystallisiren des oxalsauren Salzes uiid zulctzt durch De- stillation rnit kauslischerii Kalk erhalten wurde , zeigte alle Ei- genschaften, welche seine Entdecker ihm heilegen.

Darstellung uncl Analyse des Metohidins.

Bei der Bchandlung des Toluitlins mil Cyanchlorid watidte ich zuerst dassclbe Verfahren an , dessen sich Dr. H o f 111 a n n, unter dessen Leitung die naclislchenden Versuche angeslellt wurden, bei der Darslellung des llielanilins bedient hat. Einc Reihe von Rohren wurde init tlem trucknen Alkaloi’de gefiillt und das Cyanchloritl in i t Hiilfe eines Aspirators durchgesaugt. Ich fand jedoch bald, dafs das Vcrhalten des Toluidins durch- aus nicht so einfach ist, als dns des Anilins unter ahnlichen Bedingungen. Da das Alki\loid bei gewiihnlicher Ternperitur fest ist, so war es niitliig, von Anfaiig an die Wirkung durch Anwendung yon M’arnie zu unlerstutzen , unler deren Einflu& wenn sie nicht sehr vorsichtig angewcndet wurde, das neu- gebildete clilorwassersto~saure Salz weitere Veranderungen zu erleiden scheint. Ich fand es darum besser, das Toluidin in eine etwas gebogene Rohre zu bringen, es durch gelindes Er- warmen zu einer diinnen Schicht irn Inneren auszubreiten und dann diese vergrofserte Oberfliiche der Wirkung des Gases auszusetzen. Auf diese Art war die wiihrend der Reaction entwickelte Warine hinreichend, die Substanz im geschrnolzenen Zustande zu erhalten. Sohald die Einwirkung zu Ende war, wurde die harzige Masse, die beinahe ganz aus der Chlor- wasserstoffverbindung der neuen Base bestand, in Wasser ge- lost, dem eine ltleine Mcnge Salzsaure zugefugt war. Wurde die filtrirte Losung rnit Kali versetzt, so enlstand ein weifser

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auf das Toluidin. 219

Niederschlag , welcher einige Zeit mit dem Kali gekocht wurde, uin mit den Wasserdlmpfen kleine Mengen von Toluidin abzu- destilliren , welche der Einwirkung des Cyanchlorids etwa enl- gangen seyn mochten. Der Riickstand wurde auf ein Filter gebrackt , durch Auswaschen von detn Chlorkalium getrennt und aus Alkoliol uinkrystallirt.

Aus dieser Losung scheidct sich die neue Base, fur die ich den Namen Dletoluidiri , correspondirend tnit Melanilin vor- schlage, in kleinen krystallinischen Blaltclien ab. Sie krystal- lisirt besser aus einer Mischung von Alkohol und) Wasser, aher keineswegs niit derselben Leichtigkeit wie das Melanilin; sie ist nur wenig loslich in kaltem , etwas rnehr in siedendem Wasser.

Ich habe die Zusanimensetzung dcs Metoluidins durch die Analyse der Base selbst und durch die des Plalindoppelsalzes festgest ell t :

0,2201 Grin. Base gaben 0,6048 Grm. Kohlenslure und 0,1454 Grrn. Wasser.

Diese Zahlen, zusarnmengehalten mit den bei der Analyse des Platinsalzes erhaltenen, fuhren zu der Forniel :

welche die folgenden Werthe erfordert : G o Hi, Ns,

Theorie Versuch - 30 Aeq. Kohlensloff 180 75,31 74,54 17 n Wasserstoff 17 7,ii 7,34 3 n Stickstoff 42 17,58 n

Metoluidin und Platinchlorid.

Das Metoluidin ist leichlloslich in Salzsiiure. Die Losunp giebt niit Patinchlorid rinen dunkelgelben Niederschlag, welcher unloslich ist in Wasser und Alkohol und bei 1000 getrocknct

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werden kann. Bei der Analyse wurden folgcnde Zahlen er- hallen :

1. 0,2685 Grin. Platinsalz gaben 0,3980 Grin. Kohlenslure und 0,1025 Grm. Wasser.

11. 0,1897 Grm. Platinsalz gaben 0,0418 Grm. Platin. 111. 0,2985 Grin. Platinsalz gaben 0,0659 Grm. Plalin. 1V. 0,1096 Grm. Platinsalz gaben 0,0244 Grm. Platin.

Diese Zahlen fuhren zu der folgenden procentischen Zu- sair~menselzung :

I. 11. 111. 1v. Kohlenstoff 40,40 n n n

Wassersloff 4,04 ,, n n

Platin n 22,03 22,07 22,25

Die Forinel : C,, H,, N S . H CI . Pt CI,

verlangt die folgenden Weithe : Theorie Versoch -

30 Aeq. Kohlcnsloff 180,OO 40,43 40,40 18 ,, Wasserstoff 13,OO 4,04 4,24 3 ,, Stickstoff 42,OO 9,43 n

3 n Chlor 106,5O 23,93 n

1 n Platin 98,68 22,i7 22,25

i Platinsalz 445,18 100,OO. Die Bildung des Meloluidins ist vollkommcn analog der

des Melanilins; 2 Aeq. Toluidin und 1 Aeq. Cyanchlorid gebcn 1 Aeq. chlorwassersloffsariren Mctoluidins :

2 C,, H, N + C, N CI = C,, H, , NS, H CI -- - Toluidin. Cyanchlorid. Chlorwasserstoffsaures

Meloluidin *).

*> Die Basen, die bei dcr Einwirkung von Cyancblorid auf Anilin und