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ANNALEN DER PHYSIK: Sehr vide Thiere Iringcn den Winter iiber in eid ner Art von Betiiubung ZLI, wahr~ntl wefcher falt alle ihre Functionen aufgaehoben iind. Die hGc11- ') Diere Abbandlung lief' bai dem frrnzcf. Iallilute pin, als cz lich. mit drr Beurtheilung dcr Schribn bcfchdfrigiP, wclclie fich urn den iiber dielen Gegenliand auszef'rtzren I'teis be-' warben, und wurde an1 48. LJec. 1907 in ileiri liilti~trte vorge-, leren, errcheint aber ern jetzt irn Druck, in dem Hitfeum d'hrfl. nucur. t. IS. Es girbr Libel. lebentle Wefen no& wenige lo gensue Verlucbe unck Beobachtungen ; Bieaganze' Art, wielie angeltellt Gntl, giebt ihnen gegrundcre AnCp~iich0 auf eine Stelle in den Annalen der PLylik. G i I b c r c. Annal. d.PhyIik. B.+. SI. 4. 1. 131~ 'st. 4, A a '

Untersuchungen über die Erscheinungen und die Ursachen des Winterschlafs einiger Säugthiere

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ANNALEN DER PHYSIK:

S e h r v i d e Thiere Iringcn den Winter iiber i n eid

ner Art von Betiiubung Z L I , w a h r ~ n t l wefcher falt alle ihre Functionen aufgaehoben iind. Die hGc11-

') Diere Abbandlung lief' bai dem frrnzcf. Iallilute pin, als cz lich. mit drr Beurtheilung dcr S c h r i b n bcfchdfrigiP, wclclie fich urn den iiber dielen Gegenliand auszef'rtzren I'teis be-' warben, und wurde an1 48. LJec. 1907 in ileiri l i i l t i~trte vorge-, leren, errcheint aber ern jetzt irn Druck, in dem Hi t feum

d'hrfl. nucur. t. I S . Es girbr Libel. lebentle W e f e n no&

wenige lo gensue Verlucbe unck Beobachtungen ; Bieaganze' Art, wielie angeltellt Gntl, giebt ihnen gegrundcre AnCp~iich0 auf eine Stelle in den Annalen der PLylik. G i I b c r c.

Annal. d.PhyIik. B.+. SI. 4. 1. 1 3 1 ~ 'st. 4, A a '

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lien Grade einer foldien Betaubung findet nian bci den Iufekten, den Mollusken, den Sclilaugen und den eyerlegenden vierfiifsigen Thieren.. Sie fcheint im VerhiltniG der Intenfitst der Kalte zu ,fiehn. Die Arten, welclie die Iieifse Zone bewohnen , find ilir nicht unterwori'en , fondern 'lcidcn fie erft, wenn Iie in Icaltere Klimate verl'etzt werden; - Wah- rend diefer Betaubun3 behalten lie la11 nichts vom Thiere als die Gertalt ; die wichti,nfiea Functionen cles Lebens find unterbrochen ; clas Athrnen l'clieint aufgehoben zu feyn; fie bleiben ohne Na71rung iirid

iht. Kiirper verliert €aft. nichts. '.Der Hluturrilauf ill in allen. diet'en Tliiereq lkhr dangfam ,., ilire Refpi- rationsorgane Gut1 wenig entwidcelt , lie habcqntir wenig H u t , und kaum iiberfieigt illre Le1~r:nswirme die Teniperatur der L u h ; daraus erliliirt Gch, wie das Athmen, das in ihneq'immer fehr unrugAniiLig ill, lange Z&.gan'z unterbrochen feyn und cler Ma- gen ohne Nahrung bleiben kann, 0hn.e d ~ i 6 lie da- durch zu leiden fcheiqen. , , .. . I ,

Keiner diefer,UEnfij.nde l indet Stat t i p 4cn Fi- fchen, r n d noch weqiger in den S Z u g t b i e ~ ~ ~ , - ? v e l - che einen Winterl'chlaT halten. DaL's aiich bei den Fikhen, welche oft G tis 7 Monat unrer einer Furs- dicken Eisdedce und'einer 'eben To dickkn Decke gefrornen Schnee's hinbringen, ein iihnlicher ZuCtaucl &r ke'taubung wihrend deswinters'eintreten mul's, FaHt von' feIbIt in die Augen; denn:.fonft wiirde'die in d&n WaKer enthaltene Luft , welche fie iu'ihren Kiemen ' auspreIlkn unter diefen Umfiiinden zu

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. . . . !I. ' I. . : A ' .

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i h r k Athmen.nicht zureichen. Auch Iieht man in Bafins, deren Oberflache mit diinnem Eire bedeckt ilt , felbfi wenn, die Luft nu€ 7" der Centelim. &ale rteht , die Fifche, am Grunde unbeweglich und yie unempfindlich. Ferner ill es bekannt, dafs man in Rufsland und in Norcjamerika Fil'che, wolche die Kdte fiarr wie'ein.Stiick Holz geniaclit hat , grol'se Strecken weit Fortbringt.;, k t z t nian lie in Vl'afler, fo leben -fie wieder auf. Endlich erziihlt F a b ri- .ci u s , dafs in Griinland der Flufslaclis im Schlam- nie ubenvintert, in qelc!iern er wie vcrhartet ifi. Offenbar ill diefer Zufiand der Fifche kein andrer, als der der Winterbetiiubung; miiren die Fifche To 1ange.Zeit uLer fiarr gefroren, .To kiinnten fie unmGiglich in'das Leben, zuriickkommen. ,

. ( h n z eine andere. . .~ Bewanchifs hat :es mit den Saugthieren, welclie 459 Winterfchlaf llalten. Von diefen lind die einzigen , welche das ehne Land be- wolmen, der Igel? die Fledermaus, die Waldmaus (loit), die Eichelmarrs (leroc) , die Hafeelmaus (muscardin) und der f---unfie?. Das'Mqm,elt]Lier (nrctomys ntarmotta) , welches von allen den king- ken \7Tinterl'clilaf hi l t , ift nur Bewohner . , der hoch- fien und unzuginglicl?fien Berge in den Alpen, und h:lt licli in Thiilern und unter . . lenkrechten Fell'eu- wanden, meilt an deren Siid-'otIer OCtl'eite a d , wo der Boden oft bis En?e May mit Schnee bedeckt if i , und wo im Sommer die Alpenpflsnzen wacli- &n, von denen es Iich vorziiglich ZU; nahren

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lcheint *).. Hier leht es in Gel'ellCchaft oder Fa- milienweife. Ende Septembers zirhn die Murrnel- thiere h h in ihre unterirdirchen Wolinungen zu- riick, urn den Winterkhlrlf zu halten, und verlalren &elk erft wieder Ende Aprils. Ihren'ohnungen befie- hen aus einer enger.6 bis 7 E'ufs Itnkreclit herabgehen- den, und dann 36 bis(j5 Furs nach horizontaler Rich- fung fortgehenden RGIire, welche Iich hinten in ei- ner vie1 geriiurnigern HGlilc erweitert , und dercn Eingang fie forgfiltig rnit T h o n , Sand , Gras und Steinell verrchliefsen, I'obald fie ihre Huhle bezogen liaben. Die Temperatur rcheint in ihr imrner auf 7 ; bis 8j0 C. zu bleiben; in Sibirien graben fie Gch, urn d i e l zu erreichen , nach Pa I l a s Uemer- ~ U I I ~ , Lis in Tiefen von 2 0 und nlelir FuI's ein. In dieSer HGhle halten lie ihren Winterklilaf in Heu vergraben, eins dicht am andern Legend, und ku- gelfijrniig zurammengerollt, den KoyC rnit den Hin- tediil'sen bedeckt. In dielkm Zurtande des Monate- Iang anhaltenden SchlaFs ift ihr Kiirper lieif und nicht warmer als die ihn urngebenden Kurpcr; fie Icheinen ganz ohne Leben zu h p n , uncl wenn Inan

lie vor Luft und Wlirrne verwalirt , To 1afli.n fie lid1 fortbririgen, ohne lich z u riihrcn. Sic find dann CelbLt To uneniphndlich, dafs man Gc 4 Fuli tief fal- len IaITen, oder wie eirie Kugel fortrollen kann, ohne dals Ge vijllig erwachen. Hr. Pr ii n e l l e er-

+) Alchemillr slpina, Rurnex d i g p u s , Antirrhinurn alpinurn, Trifoliurn alpinurn, ARcr d l p i n u r , I'hollandrium mutellin., ultd Plantago alpina.

bielt irn November 1806 von den Alpen eine Kifie mit zehn Mafenden und erftarrten, inHeu, wie fchleclite Mineralien , eiogewickelten Murmelthie- ren; fie war 10 Tage lang unterwegs gemcfen und karn mit der Diligence an ; die Thiere lagen noch in ihrer Errtarrung und hatten, nichts gelitten. In dem Herbfie find lie errtaunend fett, im Friihjahr rlagegen , wenn fie ihre Lijcher verlalTen, aurseror- dentlich mager. Ein Murmelthia, das P Monate. gel'chlafen hatte und 5400 Gramme wog, hatte noch (189 Gramme Fett. Ein andres, das a m '29. Febr. 1468 Gr. gewogen hatte und eingerchlafen war, hattc bis mn.12. April 90 Gr. an Gewicht verloren. Weno die Murmelthiere am Ende April oder An- fang Mai ihre HGhle vcrlalTen, ill es in der Regel lkhr vie1 kilter, als da lie fie bezogen, und fie mu[- fen fich durch den Schnee hervorgraben. Sie ziehn fich dann in den mittlern ThejI der Berge herunter, um Nahrung zu lichen, und liegen dort die Alpen- wielkn noch unter Schoer, fo kommen fie vor Hun- ger um. Will man fie in ihrem Winterfchlafe iiber- rafclien und ausgraben, fo kGmmt alles dararif an, dafs man die Beriihrung der frifchen und kalten Luft von ihnen abhiilt ; denn foofierwachen lie, und graben Iich mit fololcher Gei'chwindigkeit tiefer ein, dafs es fchwer hil t , fie zu fangen *). Herr P r ii-

*) JtinR, im Juni und Joli gefangeoe Murmelihiere werdeo leicbt zrLm ; in den Thalern am Moot Cenir findet man lie bei den Bruern fehr hiufig rls ein Hausthier. In dielem Zuftande der Knechrrcllaft weiden fie nie fehr fett, und

n e 11 e hat init Murmelthieren die mehrllen und die intereira~telIen Verruciie angeC:eIIt, von dcnen ich dieb+~lrIiiencIIi en hierher I'etze;

?ViiJir&d dos wachenden Zlilhnds ifi ihre Le- benswlrmd in allen Teniperaturen (wc*lche Herr P r i i n e l l e von + 122 tis- - 173;" C. verinderte) bekindig 3jp C., 'wie cr mittelk Thermometer fand, dercn Kugcln er ei.vrrls niit Fett belirichen in den Anus des' Thiers hineingebraclit liatte, und (lie. meirt in 7 Minuten auf diefe 'Kcmperntur kanien und darauf nehn bliehen. Sie erreichen diere Tem- peratur im S i lken , wenn man fie zuvor auf eine hiihere gebrrlcht hat , I'clineller els irn Steig'en. - Die errtariten Murmeithierc zeigten fehr verfchiectne .Warmen ; die, wc:Iche in dem allertiefiien Schlafe liegen, eine LeLenswErme von 5 bis 12"; Lie Lint1 darm wie gefroren, und zeigen keine IhwegunS des A t h e n s . Die, welche 17 ' bis xS0 Lebenswiirme zeigcn, fiihlen lich warm an, athmen lichtbar , find aber auch clem Erwachcn nahe. Bei 20" Lebens- warme fi-inpn fie an zu rchnarchen, bei 22;' C. riilven Ge Gch und werfen fich hin und her , und

wenn lie Wintrrkhlaf halten, diuert er nie langc, und fie erwdchcm ofc, urn Nahrung zu nehrnen. Vor dem Ein- fchlnfen machen he lich eine Art von NeR aus Stroh, Lap- p e n , und w a s fie ronn vorfinden. Jm Octoher und NO- vembcr grfangne hlurmclchiere komrnen tlagegen wie die im Freyen lebontien in tlen WinterCchlaf, wabrrnd die an- dcrn zehmen noch vo!lig munter bleibeo ; urn fie den gnn- znn \%nter iibor djrin zu orhalten, trdgt man fie dann in die Keller, und t h u r h e in Kafien roll Heu, ruf die man den Deckel aufnrgelt.

hei 2.5" fdngen fie an au gehn. Treibt man lie tlann ein wcnig a n , fo vergeht keine Stunde, und die voile Lebcnswarme des wachenden Zurtandes ill wicder da. Herr P r u n e 1 I e legte in dem Hdpiz dcs Mont- Cenis ein lchlafendes Murmdthier , das S i c LcbenswZrnie zeigte, au f einen thiinernen Ofen, auf d e n ein daneben gefwlltes Thermometer 239" der CcriteFimalfkale zeigte. Binnen 50 Minuten fiieg clas Thermometer im Anus des Thiers auf 5oo, und war das Murmelthier vollkommen erwacht. M a n brauchte es aher nur eiaige Stunden in der Ksmmer ZLI lafl'en, in der es cingefchlafen war, und welclie eine 'l'empefatur von 5Jo C. hatte,',To fand man es wiedor erfiarrt. Wnd dielies gefchieht im- mer, wenn das Thier diirch ein Reizmittel aus fei- ner Erl'tarrungr erweckr wird, welches nicht :fort- dnuernd wirkt.

Ein I'chlafendes Murmeelthier mit einem: Ther- mometer im Anus, w u d e irt ein B e r t h o l 1 e t ' - khes Macometer, das 21 Litre fal'ste, und w o r h Gefaise mit KalkwaITer untl ritzendem Kali fiandeb, gelegt. Nach m Stunden hatte lich die VVk& des Thiers nicl~t verindert , die a~mol+hEri~che LUFC aber g,r6 Procent Sauerkoff verloren; nach 9aG S t . lebte es nocJ1, und hatte fich nicht verandert ; nach 59 Stundek war- aber das Thier gefirben, u d mar I'chien es zuvor aufgewacht zit kp, da das Tber- morneter zerbrochen war: Bs khien allcr Sauer- fioff der Luft verzehrt nu .rep ; kohlentaurer Kalk war in Menge entltanden.

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Ein Jebhafles .Murmelthier, das hei + roo C. Luftwiirms in ein Clas eingefperrt murde , welches niit Eis uncl Llzfaurem Kalk umlegt war, fchien wdlirend der erlien Viertell'tunde etwas betiubt zu feyn, .dann aber lchuttelte es Iich und aufserte rein Jlisbehagen durch Pfeifen. Als es nach 10 Stunden herausgenommen wurde , war es aufserft fchwach, und liar6 nach 2 Tagen. Ein bei 1 1 f O Lebenswar- me Ichlafendes Murmelthier wurde demlelben Ver- bch unterworfen ; es erwachte zurehends und war nach 5 Viertelfiunden viillig wach ; fiarb aber auch nacb einiges Tagen. Hr. P r iin e 11 e fchlicht aus diefem Nerfuche, daCs die Kilte nicht die Urhche der Erllarrung I'eyn konne, wie man das allgemein glauhte.

DaEelbe beltatigteo Verruche am Moot. Cenis, Ein bei 6:,7 Lebenswarme fJllafendes Murmelthier, das ee am 5. Marz bei -zoo Klilte zwifcheil Heu auE den Scheee gelegt hatte ,, war nach 14 Stunde viillig erwaoht ; urn Mitteraacht war es todt und gefrorep, Uerr. Pr iin e 11 e wiederholte diden Verfurh mit demrelhen ErfQlg snit einem in einern fefi vernagel- ten Kafiea befindlichen Murmelthiere. Sollen Mur- melthiere lchlafend Lleiben, To mur. man fie. an Orten .adhehen, , deren Ternperatur iiber 0' Reigt. In:- 4Q C, Kiilte erwachen Lie nach I oder hiich- hens Dach 2 Tagen, auch wenn fie gegen den Luft- pug gefchiitzt l i d . Jm Ldtzuge erwachen lie in jeder Temperarut. Ftwas Aehnliches zeigt fich felbfi bdi den Menfchen, die in eingefchlolsner Luf'c

b

leben ; fie haben die grGI'ste Neigung zum Schlafen, weil ihnen tler reizendc Einfluls der f'ril'chen Luft auf Haw und Lungen entgeht.

Murmeltliiere, die l e i I I' und Gt" Lebenswir- me fchliefen , wurden durch I'ogenanntes niechfalz, nelclies Arnnioniak ausliaucht , das unter ihren Xa- fenlijcliern liand, langl'ani , doch niclit viillig a u C geweckt.

Zweien bei I I und 13;' Lebenswarnie fchlal'en- den Murmelthieren wurde ein clcktrlJches Bad ge-

geben; die Malchine mochte indefs nod: To nark kyn, , es liefs fich nicht ein Funke aus der ganzen Obertliche des Thieres ziehn. Hr. P r i i n e l l e nil- herte darauf das Thier dem Leiter der ,M3TcIlinr: und liel's eine Rlenge Funken auf daflelbe fclilagen, aber riiclit die geringfie Senfibilitiit fchien fich zu entwickeln. Endlich S ~ L J er jedem der fchlafentlen Jlurnieltliiere zwei zienilich fiarke Schlige mit der Leydner Flal'che; tler erliewar ohne befiimrnte PT'ir- kung; beim zweiten dchnte Gch das Thier etwas und ijffncte die Augen , erwachte aber nicht vijllig, und nacli j Stunden l'c:hliel es wieder To feelt, als wire nichts vorgegangen.

Ausnelimend vie1 grGGer ill die Einwirkung der Fblraychen S U d c auf das rchlafende hlurmel- thier. Eioe Saule aus ra Paar Platten von 4 ZoIl DurchmelTer wurcie mittelk Mefiogdriihten, die fich in JleIIingknopfen endigten, mit einem Murmel- tlLierC in Verbindung gektz t , das bei 7:' Lebens- wirn!e in einer Celle dtr Abtey des Mont- Cenis,

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w o das 'T~ermometer :auf :+3" Rand, im Winter- fchlal'e'lag. . Die Sl ide f iand 'khon cine Stunde; als Hr. P r i i n e l l e niit den .Dr ih ten feiu Zahnfleifch heriihrte, empiand er noch LineArt von Schlag. Er tanchte nun die, Knijpfe , i n KochfakwaKer und Lrachtc fie in d a s M a u l 'tles in einem Korbe in fei- ner rchiifentlen Stellung: liegencldn Murmeltliiers. FnIt in dcmrdbel1 Au;.enLlick &mle die Kefpiratioh inerI;liai-, ' nncli 3 Ninutcm b;t.we;te u i d ~'c~ii;itolte fich das Tlrier.,,' nacli S .Xinuten uffnete e6 die A u - ken, und war die Wsrme fchoh in tlcn Extren'iitiitm zii Ipiiren', und in nicht voHen 15 Minuthn war' die p n z e I;cbenslv$rml deS Thiers wieder erkhienen. - Eiti zweites bci ' 9' Lebenswsrkie I'chlafendes bTrlr-

melthier w u r J e in 10 Minuten a u f diel'clbe A r t v ii 1 I ig a u fge w ec k t.

F'crwnndring. felbfi bcdeutende, wirki langc nicht fo l'chnell. Hr. Pr ii n e 11 fiellte mit ?;hem Lei 6:" Lebens~l i rme fchlafenden Alurmelthier in einer Luftwarme van 4" Folsenden Verl'uch an. Er niachte cine; Einfchnitt in die Hau t nacli der ganzen L;iige des ~ c ~ i e n k e ~ s , und oritbliifie (lie -jr- terie. Die vielcn kleinen arteriellcn und vcniilen Gefiiilse, welche erdurchrchneitlen miiche, gnben nur fehr weni~Lilut ,-uii~l Jieres fcliien in a:lcn yon ziemlich gleiclier Farbe zu feyn. Er untcrbilnd darauf die Fulsader an zwt i Stcllen, die I Zo11 weit vdn ein- ';>ntler entfernt waren, und zog die untere Unter- Ijindung zuhmmcn, um ein Anl'c'hwellen der Ge- 'firse hervorzubriqsen ; d i d & w a r indefs nach 3 Mid

I .

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nuten noch fehr wenig merklich. Darauf,durch-. fcltnitt ' e r die Arterie mi t Einem,Schnitte uber dor zul'ammengezognen Unterbindung. Noch immerwar das Tliier erfiarrt ,' obgleicli die Operation fclion 6 Minuten da.uerte, und es fins erli'an aufzuwachen, als das H u t , wslches wdhcend der erllen Secunda felir IangGm aus dem +urchfchnittnen Gefaise her- vordrang, etwas dicker flofs. Er liefs es 2 Minuten lang laufen, ehe er die zweite Uriterliindung ztifarit- menzog: . Das .Rlu t w a r .zwpar Ininder 1i:Iiwarz als clas'veniil'e, ober vie1 minder roth' als d3s p v i i l t n - Itche arterielle Blut. Nadi 35 Minuten Ieit Anhang der Operation war das Murmelthier viillig erwncht iind die .g&wiihnliche Lebenswiirrne in allen Glie- &ern wietler errchienen; . und als nun die Arterio a u k neue ge;jffnet w u d e , fprang das Blut mit aller Gewvalt iind rnit der gewiihnlichen Farbe des arte- rielleo Uluts hervor. Das l'hier ftarb darauf nach wenigen Xugcnhlickrn.

Urn iiber d i m Zufianti der Senlibilitst &r Tliiere irn Wintcrl'chlaE ins Reine zu komnwn,

niiirste man Kijrper , die. unrnittelbar auE das S e r - venfyftem wirken, \vie Scammonium, Opiuiii 11. dgl. suf lie einmirken laKen, I'chlafend und wacheud.

Hr. P r i i n el le Fand , dafs in einern waclien- den ganz zahmeh Blurmelthiere das Herz go Schliige in einer Minute machte. Im m'interfchlefe machi. 0s dagegen wihrend diefer Zeit nur 3 bis IoSchlii;P; die nicht gleiche Abliande haben , und. i i i dcr Cru- p a l -Arterie Ech nicht anders wahrnehnicn l d h .

[ 360 3 afs wen& fie entbli;Tt ik. Bei einem. BbrdeIthier irn'M.'in,terfchlaFe,'derren Lebenswirme unter.x%" C. ifi, ifi.es ynniiiglich, d n s Athemholen zu fehn; die- bs wird erll bei 150 Lebenswarnie bemerkbar, und g lech fkn ig und. anhaltend erfi bei 2a0. In nie- drer Wiirme zahlt man .manchmal 3 ,bis 5 Athem- ziige. in' I Minute, und dann geht wieder I Minute ohne Athemzug hin. - ,,Was die Producte. der Re- [piration betrifft, fa:@ Hr. P r ii n e 1l.e , To find fie nach. Verfchiedenheit der UmftSnde , -in desen fich. das I Thier belindet , To verfchiedcn, dafs Gch. [chwerlich zu genaued ReGltaten uber fie ge- Iangctn I& t.

Hr. P r ii n e I 1. e that ein bei 84" Lebenswarme lchlafendes Murmelthier in ein Manometer, das 50 Litre f a h e , .und entband darin kohlenfaures Gas aus Kreide und Schwefelhre. Nach 13 Minuten zeigten Ech in dem Murmelthiere einige convulGvXche Bewegungen , und als er den Apparat I'ogleich. aus- einander nahm, f a d er es todt.

Ein fchlafendes Murmelthier , das in einen R t s cipienten gebracht .wurde, worin 20 Litre Sauer- fitoffgas und 10 Litre atrndph5rikhe~LuFt enthalten waren, athmete nach 4i Stunden Gchtlich, und war nach 6; St. vijllig erwacbt.

Ein bei 'it" Lebenswfrme fclilafendes-Murmel- thier wurde in das vorige Manometer, welches 50 Litre faljte, bei einer Temperatur yon so gebracht. Binnen 40 Stunden veranderte es. 'Ikine Warme nicht ; die Luft irn Manometer aber nahm an Sauer-

Itoffgas allmahlig, dodl I& langram ah. Nachdeni fie durch Wafchen vom koiiledauren Gas befreit war, enthielt fie, nach 10 St. uotcrfucht, rg,(i3 Theile Sauerltoffgas, hatte alro our 1,3$ Th. Sauer- fioffgas auf 100 Theile L d t vcdorcu, daher das Thier in diel'en 10 Stunden nicht mehr als 092 Li- tre von den anl5nglich vorhandnen 12,s Litres Sauerfioffgas verzehrt Rette. Nach 90 Stunden war dersauerftoffgehaltin 100 Theilen der Luft 17, nach do Stunden 1 4 , S , und nach 60 Stunden noch IZ& *;. Die tebenswiirrne war nun auf 8" gdliegen, und an den Bauchmuskeln wurde das unmerkliche Athem- hoten lichtbar. Urn das Thier nicht zu tijdten, WurJe nun der Veduch unterbrochen. - Ein h i

150 Lebenswirme khlafendes Murmelthier hatte in &em ganz ahnlichen Manometer nar. 10 Stunden auf IOO Tb. Luft a,g Th. Sauerfioffgas, allb mehr als doppdt fo vie1 a b das erfie verzehrt , und nach 20 St. enthielt die Luft nuc noch 11.34 Th. Sauer- nofigas in 100 TheiIen; die Wanne des Thiers war aber auf 1 7 4 O gdtiegen, ltnd da das Mumelttier [&r ermattet zu feyn fchien, ro wurde der VerlLcir hier beendigt.

Herr Y r ii n e I 1 e fetzte in daflelte Menometer 'ein mit 70 Lebenswirme khlafendes Murrnelthier, dem er die Enden zweier il'oht durch dieDeckpktte

*) Hr. P r i i n e l l e , der zu Arcueil bei Hra. B e r i h o l l e t gclebi hat, bedieate lich zu den eudiometrilchea Vahchen dm V o 1 tr'fcben Eudiometers nreh den Vorfchriften d& HH. von H u m b o l d c und Gay-LuCfac .

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cles Manometers gehenden MelIingJriihte i.n das M a d cab. \, ISncli SStunden enthielten raoTheile der Luft Jes Manometers noch 2 0 4 Theile Sauerf ioffp. Er l'etzte nun die Drihte niit den Enden .einer Saule aus 8 Plattenpaaren Zink und Kupfer in Beriilrrung.

dem friiliern Verl'iiclie tlierer Art war zu erwar- t en , dal's, lobald die W7irlil'anikeit dcr Nerven des

l'clila~trunkncm Thiers dtirch die galvanilklie Elektri- citat anget'acht wiirde, die Herpiration und die Le- benswiirrnt? in demfel'elben VerhiiltniKe als die Scn- Gbilitiit Iteigen wiirden., In der That liieg das im After befindliche Thermometer in 6 .Minuten von 7 bis. 150, untl die Luft hatte noch 19. Th. Sauer- fioffgas in ~oo'rheilen. Die Siiule wirkte .idel's zu fiark, d3s Murmelthier bewgte licli hin und her und zerbrscli (13s Therrnunieter.

Weuigfiens erhellt aus tliel'en Verruchen To viel, dars die: LeiJensw3rnie des erliarrten Tliiers der Mengc von Sauerfiokfgas, welche es in einer gege- bencn Zeit verzellit , direct proportional ' ifi , iTt .gIeich durcli fio das Verhiiltnifs zwil'chen tlrr Le- benswsrme und der Acceleration dpr Refpiration bei wirdercnvachender Senfibilitlt noch nich; ganz aufgekliirt. Die Lebenswiirnie der beiden Murniel- t h b r e . in dem vorhin bekhriehanen Verl'uche war 7: a n d IS", und die Menge -des SauerfioEgas, die lie bei einerlei Volumen Jer L u f t in 10 Stunden ver- zehrten,, 1,57 und 2,9, in 20 Stunden - j und g.GG Procent, und d iek MenZen find einander kehr nahe proportional.

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Bei alien den WinterfchliiT halt&den Tlriereti bedarf es in den errten Ta;oen ilires Schlafs keirier I'o Iiarken Heizmittel, urn fie atifzuwtcken, als "pii- terhin. In den 10 bis -r2.erlien Tagen .reichi blo- fses Schreien hin, die Murmelthirre zum Erwachen 211 bringen. Nsch i j Monaten hat diefer Zuftclnd der BetSubung in der, Regel rein Ma.rimum eiriicht und nimmt dann allrnahli,n bis zdrn Erwaclrm des Thiers wieder ab.

belihiil- tigte lich, Iagt Hr. P r ii n t. 11 e,, reit langcr Xeit iiiit Un:t,rl'uchunSen iibcr den M'irderl'clrlaf tler T h e r e ; ohne dals wir uns unl'cre Arbciten mitgetlieilt ha - ben p find ,wir : in mehreren Punkten zal'ammen ge- troffen. .Er hat deine Beobochtungen . h e r a u s g c p ben , und ich brauche lie daher nicht zur Unter- fiiitzung .dec meinigen anzufuhren. Mit der; voc kurzem. vdn. Hm. I S en e b i e p . bekalnt gemachten Beobachtunsen S pa I1 an z a n i 's ilt es etwas an- ders *). ,,Es lcheint niir, man ki;hne iiberhaupt ,,nur wenig Zutrauen ZU .den :VerTuchen haben, ,,welche diil'er ISaturforfcher ankiindigt , ehe lie jivOn andesn Beobachtern befiiitigt worden .Iind ; j,eine Behauptung , welche fiir die auffauend fcyn , ,w id , denen..der. Abt S p a l l a n 2 a n i niclit per- ,,[ijnlich bekanht . .war.,- und . denea . die. Art unb-

*) Hr. C u v i o r hatie iu feiner Gercbichte; der Fortfchricte dcr phylikalilchcn W i l h k h r h n reir 1789 ruf die Arbeit des Hru. P r ii n e I 1 e , alr 6ine.Ergiozung derar , S p a 1 I an. L a n i'r und M a n.8 i 1 i'r

,,Der Profenor. Ma 11 g i l i in .Pavie

sufrnerklim gernrcbt.

c 364 I ,,ksnnt ill, wie er feine Verhche anfiellte. Ich ,,habe mich mehrere Monate lang damit bel'cliiftigt, ,,alles, was er iiber die Refpiration der verfchiednen ,,Schneckenarten (helix) und iiber die Einwirkung , , fag , welche das Thier nacli dern Todc auf (lie ,,atrnofpharil'che Luft, felbfi und Surch feine Hiillc, ,,hat, zu wieclerjicjlen, uiid l'afi inimer habe icli ,,entgengelktzte Rel'ultate als die erhaltcn , wulclie ,,er ankiindigt , und clabei hahe ich vie1 genauer ,,operirt, als zu leiner Zeit rniiglicli war,"

* * Auch Jer lgel (erinaceus europaeu F) hi l t ei-

nen Winterl'chlaf, diefer iTt aber nicht von fehr ]anger Dauer, In denWnldern, in wolchen Gch Igel aufhalten, Geht man fie nicht mehr, fobald dieTeml peratur Lis 3; ader 2i0 C. herab kiinime, und fie konimen cia mit den erf'ten fchiinen Friihlingstagen und fo oft die Wdrme auf 15 bis '7" fieigt, zum Vorl'chein. 'Sie laufen d a m unter den h u m e n urn- her und I'uchen nach Nahrung. Jhr Winterfchlaf dauert alCo nicht ohne Unterbrrchuns Auch tragen fir lich Vorrath in ihren Liichern zurammen, urn iha l e i dern Wiedererwachen zu verzehren , wenn dec Hunger Ge verhintlert heraus zu kriechen, und die- fen Vorrath erneuern fie mehrmals wihrend der Winterzeit. Thermometer in die Mundhiihle eine: wachenden Igels gerteckt, fieigen irnmer a u f 550 C fiehn hier aber wegen des Athmens urn 2;ounter der wdliren LebenskPmne. Zh Verruchen End die Igel

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wenig gekl~ickt , wegcn ilires zu zirtlichen Leberr,. Hr. Pr ii n e l 1 e hatte nur Eineu wirklidi; .erfiarr- ten; 'er rriachte iu cinen Muskel der EfuTt deirel- bec einen.Einl'clinitt, uncl Lrachre ein ThermopIg ter in die Wunde ; es zeigte 10' c. ,. w ~ t e n d die Luftwiirme I$" war. Eilf Minuten darauf dipg .&s

I'hier an zu erwachen, ohne ZweiFel Gdurch tien &:1imer-z., den die Wunde Jehfelben nia.clite, und Jas in der Wunde befindliche Thermomerer,. ltjpg .in 1.4 MinutPn auf 563'.

Einigc Tage vorher ha t& EIr. P r i i .ne ! le den, felben lgel ./r Minuten Ian3 unter W a l k r lypn. l.00

M'irme gehalten; es waren dabei, mehrcre,L,uFtLla- l'en.aus feiner Lunge erttwiclien, der Verluch fchien ihn aber. nicht anSegriH'en zu habes.

. Er lperrte am 2.1. Augult +en. w:;lc&nda JeJ, mit Kaliafiien ZUI' Naiiwiig, in eineiiKaClen, und;liefs diel'en in eine EisgivLe hcrab, .WO die .%mperatur +. 50 C.;iyar. NacIiiSa Standen war der-Igel mun- ter.unJ gerund, unJ.Iiatte alle Kafia~ieq y,eeglirt. - Einen andern lgel eihielt er: 12 Stsnden,.lang: in ei- new mit einer Froil.milcliypg von - I&$? C. u~iifcg- tea Glaspokal, in eineq Temperatur .van -. 150; der ]gel fchlief nicht ein , war nur etwas weniger nuinter. Die Frofimil'chwg wurde: erneuert , und nun f a d Iich nach 10 St. .der lgel zwgr ohne Be- wegung, aber ni'chc fchlafend, fondern to&.

Die Fledermaufe (wefnertilio miiri+us) wickeln Jcli wallrend des WinterkhlaFs in ,ihre.Fliigel und ihre Schwanzhaut ein ; ihr Kopf i f i auf die Bruit ge-

Amial.d.Pli~fik. n.40. St. 4. J. 1812. St.4. B b

[ 566 1 I'enkt, und fie haben die Gefialt einer Rugel. Ihre Refpiration lcheint darin unmerklich zu k y n , die Schlnge des Herzens bleiben aber beinrthe noch fichtbar; wihrend des Wachens End ihrer aoo, ink Winterrchlafe nu r 50 oder 55 in einer Minute. Je- der mechanil'che Reiz, Geraurch oder Arnrnoniak- dampf bringt lie, IklLfi aus dem tiefllen V'Vinter- lchlal, zum Erwachen. Verretzt man fie in ein Zimmer von 17 bis zoo Wiirme, To w i d das Athem- liolen nach einigm Minuten Echtlich , lie erwachen allmahlig, und nacli eiriigen Stunden fliegen fie um- her. In dell Kellern , Abziigpn u. T. f., wohin die Flederniiul'e, um ihren \l'iz:terl'chlaf zu halten, Ech verkriechen, ilt die Temperatur bleibend iiber dern Frofipunkte. Iir. P r i i n e l l e €and in den Ruinen alter Waflerleitungen und in den Soutcrrains cines Forts Fledermiufe in Gruppen von 10 und 12 an der Decke hangend, in der vollkommenfien Erftar- rung, wahrend andre noth eben To munter als im Sommer umher flogen. Die Warme der erfiarrten variirte von 15 bis 17;".

Herr P r u n e 1 I e offnete rnit einem einzigen Schnitt die Urult einer erftarrten FLedermaus , und I k t L t e die Kugel eines Therniometers, das au€ + 20p

Itand, in die Wunde. Es rank fogleich Lis + 7t0, und litieg dann allmalilig his 36;" C., i d e m der Schmerz der Wunde das Thier allnilhlig zum Er- wachen brachte. In allen Thieren, die den Win- terl'chlaf halten, ill diel'er defio tiefer , je niedriger die Tcmperatur des Thierks' i f i , uncl umgekelirt;

clrllier das Tllermonieter diere beiden Zufifnde ZU- gleicli anzeist. Das Thrrmonieter hatte u t e r dpr Ach"el der khlafenden Fledrrnlaus nur auf G+" ge- lianden , und Hr. I'r i i n e I I c fchlielst daraus ~ die i\irrne rep nicht ~1eicIiU~;rniig durcli den KGrper cles Tliiers i m Winter1i~tila~'r: verbreitct.

Leb!iai'te Knltt . erwec lit die lclilalinden Fledere rn: iuh. Eben lo erwaclirn lie i r i i Luftziigc, oder wenn Inan eiriise Minuten I J I I ~ i i i i t trinem I3 la i~balge euf fie Lliilt. - Eine Fledt:rniaus, die bei 7 Lebcnswir- 1 1 1 ~ L'cIiIief, wurde cj Minuten lang unter \Yarer von ;' TiS'lirrrie erkalten, olme fie erwachte, oder Schaclen litt ; eine zweite bei 7' Lebenswiirrne I'chla- fende, war gefiorben, als Ge Hr. Pr ii d e 11 e 20 Mi- nuL2n lang unter W-afler gehalten Iiatte. - Er brnchte eine lclilafende Fledermaus in den Reci- pitmten einer Luftpumpe ; nach 5 KolLenzugen brei- t e t e lie ihre Fltigel aus, und ungeaclitet rogleich die Luft wieder hinzugelaflen wurde, 10 fiarb fie doch nach drei oder vier Bewegungen. - Eine Fletfer- I I I . ? U S , die I'chlnfend roTa;.e Ian& in einem mitKalk- lvtlii'er SeI'perrten Hecipienten , welcher ungefihr I Litre L u f t enthielt , zugebracht hatte, war to&; vine zweit+ fkhr krank und llarb nach zwei Tagen.

A r i i ioten Fetruar 1807 wurden zwei vi;llig be- t;;tlbtc Fledermiufe gewogen, und als Ge am rzten J,I,irz Privachten, wieder gewogen. Die eine hatte 5 . 5 , (lie andre z,3 Grarnrne, d. i. ungefiihr ;I ihrer a d i q j i c h e n Schwere an Gewicht vcrloren.

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Hr. P r iin e l 1 e ijffncie einer waclientlen unJ einer rchlafenden Flederrnaus die Carotis ; clas U l u t der errtern war weit ri;ther als d a s der letztern.

D er M'int er L'ch laf (I cr Eich elm CLII.P (Xjo:cIis nicela) ilt w i e der des Jgels untexlrochen, und noch von kiirzerer Dauer. Im Herblie ill fie fett, im Friilijahr maser. Sie I'anirnelt Wiiitervorrath ein, und das Bediirfnifs der Itallrung erweckt fie von Zeit zu Zeit. Ilt ilir Vorrath aufgezehrt, l'o fiirbt fie in ilirem Loche; wlnn G c ilin nicht er- neuern J'cann. Das I'fiorniorneter lank in der geiifhe ten 3rurt einer fcl-ilnfeuclen Ei clivlmaus a i: f 8i0. Sic athilet inr Schlafe ungleich , 8 bis I 2 Mi11 in einer Minute.

Aucli der Biir und dcr Dnclis folicn, wie m a n ziemlich allgemein glaubt j den M'intcrL'chl,~L Ii,illen. Mir kheinen fie &aft? Eigenfchaft niclit 211 I,cfit&'. Bei dern Eintritt des Winters ilt der J j i i i , Jcr jm

Freyen lebt; a&erordentlich fett, und bringt n1c-11- rere Tage in giinziicher 'Unthitigkeit zu, oline k l h i c Nnhrung zu..nehmen. In den Aipen lieigt er iiic

iiber die Region der Fichten hinauf; k i n Laser h a t er &w&dicli unter einem Felfen in den dicliteIicn Stellen d'er Wiilder , oder 'in eineni holilcn h u m , i'n welchem er mit be,~lindkms~~iirdjjier Leiclitig- keit he radund lierab lie;$." In den Alpen lint1 die B h n mehrentlieils wlihrend' des $amen Monats J a - naar nicht fichtbar; allt? JSger halten dieli. Zeit fiir die ilires WinteifcIlIafs ; CcMiift iridcrs cier Bir wiiji-

rend defIeeIben ,. To iTt ks wenigiteiis eine ganz aridrc

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c 569 1 Are von Schlaf, als die des Murmelthiers. Denn wenn inan lich dem Schlupfwinkel nahert , in wel- d iem man ihn in Betiiubung glaubt, To verlafst er ilm Ljglricfi und entflieht. Er Iauft dann zwar fehr (Alacht.; . Jiel'm- m;ichte ich indelk der Weichheit reiner Tatzen zufchreiben, an .denen er unaufliiirlich sefogn hat, und keinern Ueberrcfi vrin.BetBubung. Icli habe nie gelrijrt , dal's man einen Bar'in Betau- buns iibcirrarclit habe, obgleich ich lange Bewohner yon. Lindern geweren bin , UFO dlek Thiere l'ehr ge- mein Gncl. Die gefangnen Biren halten felbfi wih- rend drr grijlsten Kil te keinen Winterfchlaf, wie jedermnnn weirs. Irn' Februar, wenn noch alle Berge mit Scbnee bedeckt find, rteigen die Biren i a die Tliiler nerab, um die Wurzeln der Calla paliiflris und Angelica J/v@ris und &ken- und Pappel- Knospen . zu yerzkhren ; auch . Endet man fie dann ' bft bei Ameifenhaufen ,' die.. fie begiecig. verfchlingen. AJle diere Nahrungsmittel find fehr erregend , und fcheinen ihnen nothwendig :zu' Seyn, urn die Verdauungswege, die durcli ein. Fafien Yon mehrern W'ochen gefcliwiicht find, zu hiirken. Da die Biren fehr fett find, menn lie lich im Winter in ihr Lager verbcrgen, bch dort nicht bewegen , und' waIirfcheinlich den griiljten Tlieil der Zeit verfchlafen , auch bei ihrem dicken PeLe nur wenig durcli Ausdiinfiung verlieren kiinnen, fo lafst das Fett, womit be dnnn bela- den find, ihnen eine lange Enthaltramkeit ertra- gen. Ifi dieres Fett verzehrt, To fiihlen fie das

t 370 I; Bediirfnifs neuer Nalirung , und verlaflen ihre Schlupfwinkel. Wir haben &her keinen Grund, anzunehmen ) dais fie einen waliren Winterfchlaf halten.

Wenn es wahr in ) was L i n n B e und einige andre Niturforrcher annehmen , dars der Dach einen Winterfchlaf i d t , To gilt diefes hijchllens f i r das niirdlichc Europa. Bei uns verlaht er im Winter rein Loch fo gut als i d Sommer, urn Nahrung zu fuchen, und ivenn Schnee liege, Iieht man immer urn rein Loch l'eine Farthe. Gewohn- lich fchlih dann der Dachs die Nacht und drei Viertel des Tags iiber, und bleibt daher fo fett, daSs er dadurch oft am Laden vechindert wird. Auch kann er leicht Hunger ertragen, und bleibt wijhrend der Schneezeit, wie der Bir, mehrere Tage lang ohne Nahrung. Zu St. Fargeau im De- partement der Yoane war Herr P r u n e I 1 e im J. 1805 am a5fiea Dac., bei - r 3 O C. Kate, auf der Dachsjagd.