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MITTEILUNGSBLATT FÜR DIE VORARLBERGER ABSOLVENTEN LANDWIRTSCHAFTLICHER FACHSCHULEN 35. JAHRGANG • NUMMER 88 • JUNI 2013 Zur Förderung der Gemeinschaft, dem Fortschritt verpflichtet, dem Bauernstand dienend. WIR

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MITTEILUNGSBLATT FÜR DIE VORARLBERGER ABSOLVENTEN LANDWIRTSCHAFTLICHER FACHSCHULEN

35. JAHRGANG • NUMMER 88 • JUNI 2013

Zur Förderungder Gemeinschaft,

dem Fortschrittverpflichtet,

dem Bauernstanddienend.

WIR

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Herausgeber:AbsolventenvereineLandwirtschaftlicher FachschulenVorarlbergsRedaktion und für den Inhaltverantwortlich:Jürgen Hagspiel6845 Hohenems, Rheinhofstraße 16Tel. 05576/73316Gesamtherstellung:Thurnher Druckerei GmbH, RankweilGedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier

I N H A L T

Zum Geleit 1Schulbericht 2Zum Oberstudienrat bzw. Studienrat ernannt 4Auszeichnungen 5Abschlussfotos 6Auszug aus der Rede des Direktors anlässlichder Schulabschlussfeier am 3. Mai 2013 7Protokoll über die Jahreshauptversammlung 9Verleihung der goldenen Absolventennadel 13Bezirk Unterland - Ausflug 16Jahreshauptversammungdes Absolventenvereins Unterland 17Exkursion zum Krematorium Hohenems 17Von Wolfegg bis nach Glonn 18Was tut sich im Wald? 20Bildungswoche 2013 21Lernen im Projektunterricht 22Werte Mitglieder 24AbschlussexkursionFachrichtung Hauswirtschaft - FH3 25Lehrfahrt der 3a Klasse 27Abschlussexkursion der Klassen 3b und 3c 30Projekt Hochbeet 32Beim Goldenen Dachl 33Neues von Steffi 38Gibt es eine Strategie zur Ausbeutungder heimischen Landwirtschaft 39

Charolais – Rinder an der Atlantikküste in der Normandie

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Nach einem langen und harten Winter ist plötzlich der Sommer insLand gezogen. Mit der Natur erwacht auch die Arbeit der Bauernauf dem Feld.

Mit dem Referenten Dr. Wilhelm Knaus auf unserer Jahreshaupt-versammlung, haben wir auf hohe Kraftfutterpreise und die zuneh-mende öffentliche Kritik an der Tierfütterung der Bauern reagiert.Die Veranstaltung war gut besucht, auch wenn nicht alle Fragenbeantwortet wurden, so gab es Ansatzpunkte zum nachdenken, obwir alles richtig machen. Das war auch der Sinn der Sache.

Die Bauern wurden letzten Herbst zur Zielscheibe eines Landtags-abgeordneten. Der Absolventenverein wurde nicht über die Medienaktiv. Wir haben über unsere Funktionäre den direkten Kontaktgesucht und Ihn eingeladen. Vorerst ist Ruhe. Wir haben für unse-ren Weg zwar auch Kritik bekommen aber halten Ihn immer nochfür gut. Wir lassen auf unsere Schule der Vielfalt nichts kommen.Wir brauchen nicht noch mehr Zwang, auch nicht in der Betriebs-ausrichtung. Wir dürfen nicht zum Spielball der Medien werden.

Wer den Bauern das letzte Stück Freiheit nehmen will, soll zuersteinen Betrieb auf eigene Rechnung und Gefahr bewirtschaften unddavon leben. Und dann kann man mit den Bauernfamilien diskutie-ren. Leider ist die Rinderunion Vorarlberg nicht zustande gekommen.

Im Mittelpunkt der Überlegungen muss das Einkommen der Bau-ernfamilien stehen, und nicht irgendwelche Personen und Funktio-nen. Unsere Kollegen aus anderen Bundesländern berichten vonbesseren Preiserlösen für Zucht und Mastvieh über die Rinderbörse.Das müssen wir auch anstreben.

Wir vom Absolventenverein wünschen Euch einen guten undunfallfreien Sommer und viel Hö.

EUER LANDESOBMANN

GEORG KECKEIS

Lieber auf neuen Wegen stolpern, als auf alten Wegen stehen blei-ben, so lautete das Motto der heurigen Abschlußklassen 2013.

Die Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer hatten es sehrgut verstanden neue Wege bei der Gestaltung der Abschiedsfeierzu beschreiten.

In unserem Verein gab es bei den Neuwahlen mit Cornelia Lam-pert und Johannes Stachniss neue Obleute. Auf diesem Wegemöchte ich mich bei Brigitte Türtscher und Georg Keckeis fürihren langjährigen Einsatz in unserem Verein bedanken. JudithHeeb hat ihr Kassieramt viele Jahre gut geführt dafür ein herz-liches Vergelt`s Gott.

Dank an all jene, die bei der Landesjahreshauptversammlung unsihre Stimme bei der Wahl gegeben haben.

Ich werde mich bemühen den eingeschlagen Weg mit allengemeinsam zu gehen.

Ein großer Dank gilt allen Ausschußmitgliedern für ihre guteZusammenarbeit und ihren Einsatz für den Verein.

Einen guten Sommer und viele neue Wege die ihr mit lieben Men-schen gemeinsam oder alleine beschreiten könnt.

Läge auf dem Weg des Leben nur ein Stein vergebens, so hätte ihnGott dir sicher weggeräumt. (Text aus einem Buch)

Auf ein baldiges Wiedersehen

EURE OBFRAU

HERTA SCHEDLER

Zum Geleit!

Liebe Absolventinnen und Absolventen!

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Grüne Pädagogik und nachhaltigwirksame Lernprozesse bestimmendie Zukunft.Angesichts der großen Herausforderungen im Agrar- und Umwelt-bereich und der allgemein begrenzt zur Verfügung stehendenRessourcen kommt einer neuen Lerntätigkeit eine wichtige Bedeu-tung zu. Das Modell der grünen Pädagogik wird an der Hochschu-le für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien laufend weiterent-wickelt und evaluiert. Die Konzepte der grünen Pädagogik ermög-lichen dauerhaft wirksame Lernprozesse, leisten einen wichtigenBeitrag zur Lösung konkreter Probleme und fördert den Wissens-erwerb. Ein gelungener Lernvorgang führt zu Verdichtung im Hirnals Netzwerk das ein beschleunigtes, assoziiertes und schlussfol-gendes Denken ermöglicht. Die Grundelemente der grünen Päda-gogik, mit der starken praktischen Ausrichtung, waren schon bis-her im Lehrplan der landwirtschaftlichen Schulen verankert. Daspositive Zusammenwirken von aktivem Lernen, dem praktischenTun und der vielseitigen Sinneswahrnehmung ist wohl dasGeheimnis, dass vielen unserer Schüler, mit dem Einstieg in unse-re Schule im wahrsten Sinne des Wortes, der Knopf aufgegangenist. Landwirtschaftsferne Bildungseinrichtungen bedienen sichzunehmend diesem Phänomen und bauen bewusst landwirtschaft-liche Lernmodelle in den Unterricht ein. Unser Hofkindergartenam Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum für Vorarlberg, derseit September eingerichtet ist, setzt ebenso auf die grüne Pädago-gik wie das Schulprojekt der Volksschule Hittisau, mit dem eige-nen Kartoffelacker, dem Hochbeet und den Gemüsekisten.

Gerne nehme ich wieder die Gelegenheit wahr, in der aktuellenWIR-Ausgabe, Bericht über das letzte Schulhalbjahr zu geben.Einer unserer Höhepunkte im Schuljahr ist die Schulabschlussfeierdes dritten Jahrganges und damit die Verabschiedung engagierterund begeisterungsfähiger Jugendlicher. 105 Schülerinnen undSchüler, nun Absolventinnen und Absolventen, konnten in Anwe-senheit von LR Ing. Erich Schwärzler, der Bundesbäuerin AndreaSchwarzmann, Vertretern der Landwirtschaftskammer und desVorarlberger Landtages, das Abschlusszeugnis sowie der Fachar-beiterbrief für Landwirtschaft bzw. Ländliche Hauswirtschaft,

Schulbericht

überreicht werden. Wenn vor 40 Jahren der Schulneubau in Hohe-nems sehr kontroversiell diskutiert wurde, dann geben die jähr-lichen Absolventenzahlen von über 100 den beiden damaligenWegbereitern unserer Bildungsstätte (Landeshauptmann Dr. Her-bert Kessler, LR Konrad Blank) recht, die richtige Entscheidungfür den Bauernstand getroffen zu haben. Der Samen den siedamals gegen die allgemeine Meinung der Bevölkerung, die derlandwirtschaftlichen Bildung keine besondere Zukunft vorherge-sagt hat, bringt auch vier Jahrzehnte danach noch reiche Früchte.Fünf Klassenvorstände haben die neuen Schulabgänger/innen inden vergangenen drei Jahren begleitet, es sind dies Ing. Dipl. Päd.Sabine Kriegl, Dipl. Päd. Eva Klingseisen, DI Elmar Weißenbach,Dipl. Päd. Rainer Kessler sowie Dr. DI Kurt Gritzer. Ihnen möchteich einen herzlichen Dank für die beherzte Begleitung währendder drei Schuljahre aussprechen.

NeuabsolventenFachrichtung Ländliche Hauswirtschaft 30Fachrichtung Landwirtschaft (davon 12 Mädchen) 75

Bildungsangebote die im Laufe des Schuljahres von unserenSchülerinnen und Schüler gut genutzt wurden.

Ein besonderes Gefühl für Johanna, aus der Hand des Landes-rates das Abschlusszeugnis zu bekommen!

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Die Sozialversicherungsanstalt der Bauern bot im März an zweiTagen den Schülerinnen und Schülern des 2. Jahrganges einattraktives Programm. Fit & gesund lautete das Thema eines achtStationen umfassenden Parcours. Bewegung, Ernährung, Gemein-schaft sowie bewusstes Wahrnehmen der körperlichen Ansprüche,standen im Mittelpunkt.

Auch in diesem Jahr war es wieder möglich, gemeinsam mit demVorarlberger Schilehrerverband die Schilehreranwärterausbildungfür unsere Schüler/innen durchzuführen. Waren es in den vergan-genen Jahren meist Unterrichtseinheiten an Wochenenden, sogelang es im heurigen Jahr, den gesamten Kurs in drei Blöcken, inden Ferien (Weihnachten, Semester, Josefi) anzubieten.

Die Ausbildung stand somit nicht im Wettbewerb mit den Lernzei-ten für die Schule. Wohl auch ein Grund dafür, dass alle 18 Teil-nehmer/-innen im ersten Antreten positiv bestehen konnten.

Erste-Hilfe-Kurs: 80 Teilnehmer/innen

Babysitterkurs: 17 Teilnehmerinnen

Tiertransporterschulung: 62 Schüler/innen der 2. Stufe Land-wirtschaft erhalten nach der abgelegten Prüfung den Befähigungsnachweis.

Jägerausbildung: Teilnahme an der Jägerschule mitbehördlicher Prüfung: 4 Schüler

Traktorführerschein: 89 Teilnehmer/innen

Teilnahme an Wettbewerben

ForstwettbewerbUnserem Waldwirtschaftslehrerkollege BEd Ing. Markus Casagrandegelang es im laufenden Schuljahr bei den Schülern des 2. Jahrgan-ges viel Begeisterung für die Forstwirtschaft zu wecken. In dreiWettbewerben (Schulstaatsmeisterschaft in Niederösterreich, Tiro-ler Forstmeisterschaft und Landesmeisterschaft in Vorarlberg)stellte sich unsere Mannschaft einer großen Konkurrenz undkonnte beachtliche Ergebnisse erzielen.

HauswirtschaftswettbewerbSeit mehreren Jahren stellen sich die Mädchen der Hauswirtschaft3 einem nationalen Bewerb, dem sogenannten Hauswirtschafts-cup. In diesem Jahr fand er in der neu errichteten Schule in Gröb-ming in der Steiermark statt. Wettbewerbe dienen nicht nur demLeistungsvergleich sondern sind auch eine gute Möglichkeit wert-volle Bekanntschaften über die Bundesländergrenzen hinweg zuknüpfen.

Danke allen Beteiligten für den intensiven Einsatz in der Vorberei-tung sowie am Wettbewerbstag.

Projekt

Ein ganz besonderes Projekt begleitete in diesem Jahr unsereGemüsebauspezialistin Frau Ing. Daniela Tauber. Jungpflanzenvon Gemüseraritäten selbst zu produzieren, sie zu vermarkten undmit deren Erlös die eigene Exkursion zu finanzieren, war diebesondere Herausforderung. Über 3000 Jungpflanzen entwickeltensich trotz eines kühlen Frühlings auf Grund der guten Pflege der

Gesundheitsparcour „fit4life“.

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Schülerinnen und Schüler der 2b Klasse und des Glashauses vor-züglich. Verkaufsstellen in Egg, Hittisau, Hohenems und Koblachwurde von der Bevölkerung wohlwollend wahrgenommen undgenutzt. Gemüseraritäten war das Schlagwort, ein Sortiment vonüber 30 verschiedenen Arten stand im Angebot.

Anmeldungen für das Schuljahr 2013/14

Für den kommenden Herbst konnten wieder 90 Schülerinnen undSchülern der Fachrichtung Landwirtschaft sowie 30 Schülerinnender Fachrichtung Ländliche Hauswirtschaft ein Schulplatz zuge-wiesen werden.

Soweit der diesjährige Frühjahrsbericht, mit den besten Wünschenfür die Sommermonate darf ich mit einem herzlichen Gruß ausHohenems schließen.

Euer Direktor Markus Schwärzler

Frau Tauber (im Bild rechts), die Initiatorin für das besondereProjekt der 2b Klasse „jungs Gmüas macht jungs Gmüas“.

Am 18. April 2013 wurde Prof. DI Hanspeter Ralser sowie Ing.Helmut Eberharter der Berufstitel Oberstudienrat bzw. Studienratverliehen.

Im festlichen Rahmen uberreichte Landesrätin Dr. BernadetteMennel den beiden sehr verdienten Mitarbeiter das besondereDekret.

Hanspeter Ralser• Im Dienst des Landes seit 01. September 1978• Fachlehrer fur Betriebswirtschaft, Musische Bildung, EDV,

Mathematik• seit 26 Jahren Personalvertreter• ausgeubte Funktionen: Stadtrat, Obmann der Musikschule,

Geschäftsfuhrer des Absolventenvereins,

Helmut Eberharter• Im Dienst des Landes seit 01. September 1977• Fachlehrer fur Marketing, Landtechnik, Mathematik• Seit Beginn als Erzieher im Internat tätig.• Organisator aller bisher veranstalteten Schulfeste• Lebt fur die Schule

Wir gratulieren sehr herzlich!

Der Direktor, das Lehrerkollegium, die Bediensteten des Hauses.

Zum Oberstudienratbzw. Studienrat ernannt!

Die Natur kreiert nichtsohne Bedeutung.

Aristoteles

(v.l.n.r.) Prof. DI Hanspeter Ralser und Ing. Helmut Eberharter

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3. Stufe Landwirtschaft und Landschaftspflege

Name Ort

Bader Lukas LangeneggRüdisser Jasmine HohenemsSchwarz Markus LingenauFeurstein Silvia BizauFlatz Jodok EggKaufmann Christoph BezauBargehr Sonja SilbertalKohler Daniel SchoppernauKirmair Fabian SulzbergGunz Vincent BildsteinMartin Adriane FontanellaBiladt Johannes HörbranzFetz Thomas EggMeusburger Florian BezauDalpez Maximilian FrastanzWinder Jakob AlberschwendeFetz Michael DornbirnBaldauf Lukas SulzbergBaldauf Tobias SulzbergHöfle Andreas DornbirnKaufmann Thomas DornbirnWittwer Leander Gaschurn

3. Stufe Ländliche Hauswirtschaft

Name Ort

Beer Jasmin SchoppernauBlank Elisabeth SulzbergHipper Anna HirscheggRusch Elisabeth Fk-GisingenStofleth Simone SchrunsPfefferkorn Caroline SchoppernauKohler Simone AuDreher Christina DornbirnSpiegel Anna Dornbirn

Auszeichnungen

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Abschlussfotos

Die neuen Facharbeiterinnen der ländlichen Hauswirtschaft

Die neuen FacharbeiterInnen der Landwirtschaft

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Auszug aus der Rede des Direktors anlässlich des Schulabschlussfeieram 3. Mai 2013

Wir haben heute die Schulabschlussfeier unter das Motto „Steini-ger Weg“ gestellt. Manche von euch werden diesen steinigen Wegbereits in der Vergangenheit zu spüren bekommen haben. Es warein steiniger Weg, vor drei Jahren sich vom Elternhaus loszulösen,um sich der Internatsgemeinschaft einzugliedern. Es war ein stei-niger Weg sich auf alle Charakteren von uns Lehrern einzulassen.Der Weg zum heutigen Ziel war gepflastert mit Steinen, ich hoffe,es waren viele Steine zum Positiven für euch und nur ganz wenige,die ihr mit aller Härte zu spüren bekommen habt. Heute möchteich den Blick in die Zukunft richten. Jede und Jeder von euch, lie-be Absolventinnen und Absolventen, betreten mit heutigem Tageinen neuen Weg. Die meisten dieser Wege werden mit Steine aus-gelegt sein, einige davon möchte ich nun kurz aufgreifen.

Der ausgetretene Weg

Viele begangene Wege sind ausgetretenund damit mit wenigen Gefahren verse-hen. Sie verraten meistens im Vorhineinschon das Ziel, das uns erwartet. Liebejunge Absolventinnen und Absolventen,

ich möchte euch motivieren in eurem Leben neue Wege zu gehen,ausgetretene Pfade zu verlassen und sich auf Neue einzulassen.Gerade in der Landwirtschaft sind wir heute gefordert, Marktni-schen zu belegen, innovativ zu sein und der traditionellen Land-wirtschaft ein neues Bild zu verschaffen. Unser Leitspruch auf derEinladungsschrift „Lieber auf neuen Wegen stolpern, als auf altenWegen stehen bleiben“ motiviert dazu.

Geschätzte Schülerinnen und Schüler, verwendet Stolpersteine umeuer Fundament zu stärken, sie sind das Baumaterial mit dem ihreurem Ziel näher kommt.

Gratwanderung

Ein Pfad im Gebirge der durch die Täler,über Joche und Anhöhen zum Gipfelträgt, eröffnet dir dort die Weite, dieUnbegrenztheit, ja das Gefühl überallem zu stehen. Du bist zum Ziel

gelangt, über eine Unzahl an Steinen. Steine, die markant sind, alsWegweiser, Steine die dir einen sicheren Tritt geben, Steine, die

andeuten, wo die günstigste Route zum Ziel verläuft. Es begegnendir auch Steine, die mutlos machen, die eine große Gefahr darstel-len. Doch dein Mut und deine Willensstärke haben gesiegt überdie Angst und haben dich zum Ziel gebracht.

Liebe Schülerinnen und Schüler, ich wünsche euch in euremLeben immer wieder solche Orte, solche Kraftquellen, die dir dasGefühl geben, über allen Dingen zu stehen. Ein erfahrener Berg-steiger sagte mal, dass das eigentliche Gipfelerlebnis darin liege,dass durch den Blick in die Ferne neue Ziele entstehen. Ja und sosoll es auch im Leben sein, jedes erreichte Ziel soll die Grundlageneuer Ziele, neuer Erfolge werden. Lasst in eurem Leben Verände-rungen zu, widmet euch nicht den Ängsten, denn die Angst vorVeränderungen ist unser größter Feind, da sie bewirkt, dass wiruns selber die größten Steine in den Weg legen.

Bau dir eine Treppe

Manchmal erscheinen uns Steine die uns imWeg liegen als beinahe unüberbrückbareHindernisse. Liebe junge Leute, werdetdabei nicht mutlos, sie fordern euch eureKräfte bestmöglich einzusetzen, sie forderneuch eure Talente und euer angeeignetesWissen zur Entfaltung zu bringen. Mit ein

wenig Geschick kannst du dir aus diesen Steinen die dir in denWeg gelegt wurden, eine Treppe bauen. Sie wird dir den Zugangzum Erfolg sichern und noch etwas ist hier von ganz besondererBedeutung. Du hast damit deinen Gegner, der dir die Steine in denWeg gelegt hat, entkräftet, ohne dabei selbst unnütz Energie ineinen Konflikt vergeudet zu haben.

Der einzelne Stein

Die Fahrbahn ist asphaltiert, so wie wir1000de Kilometer in Österreich kennen. Dieglatte Fahrbahn gibt uns Sicherheit undtrotzdem kann auch ein einzelner Stein einebesondere Wirkung entwickeln. Dieser Steinals spontanes uns nicht erwartetes Hindernis,führt zu Irritationen und gar manchmal, aufGrund eines Ausweichmanövers zu einem

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größeren Unfall. Eine andere Gefahrenquelle kann sein, dass die-ser einzelne Stein entsprechend der Position unter dem Reifenzum Wurfgeschoss wird. Die Windschutzscheibe des folgendenAutos wird diesem Druck nicht standhalten.

Geschätzte Schülerinnen und Schüler, auch in eurem Leben wer-det ihr immer wieder mit einer derartigen Begebenheit konfron-tiert sein. In der Meinung alles im Griff zu haben, wird ein schein-bar kleinster Stein für euch zum Verhängnis. Ich wünsche euch ineiner solchen Situation, dass ihr gute Menschen, ein verständnis-voller Partner, eine tragende Familie um euch habt, um die Situa-tion mit allem Schweren zu ertragen.

Nur dieser eine schmale Weg führtzum Ziel

Auch dieses imposante Bild ist Aus-druck eines steinigen Weges. Ein in Felsgeschlagener Weg erschließt ein weitläu-

figes Alpgebiet. Nur durch dieses Nadelöhr ist es erreichbar. Umes zu überwinden, braucht es äußerste Disziplin und Rücksicht-nahme. Es scheint, als ob dies auch jedem einzelnen Rind bewusstwäre. Rangkämpfe innerhalb der Herde hätte für Tier und Menschwohl einen lebensbedrohlichen Ausgang.

Geschätzte Schülerinnen und Schüler, auch ihr werdet im Laufeeures Lebens solche Nadelöhre zu überwinden haben. Ich wün-sche euch dabei, dass es euch gelingt, auf das Wesentliche zu ach-ten, den Blick auf das Ziel zu richten, einen starken Mut undWillen zu haben, der keine Zweifel aufkommen lässt. Ich wünscheeuch, aber auch das Vertrauen auf das Gute im Menschen, dass ineiner solchen Situation nur das Miteinander zählt.

Mach ein Kunstwerk daraus

Legt das Leben dir Steine in den Weg,bau was Schönes daraus. Nimm ihn aufdiesen Stein und mach es wie der Bild-hauer, mit Meisel und Hammer undmach etwas ganz Besonderes daraus.

Der ehemalige Stolperstein hat seine Form aufgegeben und istzum Kunststein geworden. Dieser Kunststein gibt seiner Zeit denStil, er setzt gar oft ein Denkmal. Heute verlassen 105 junge Frau-en und Männer, viele von ihnen als zukünftige Hofübernehmer, alsFacharbeiter diese Ausbildungsstätte. Liebe Eltern, in wenigenJahren steht die Hofübergabe an, ich bitte euch offen zu sein fürNeues, den Hofübernehmern neue Entwicklungen zu ermöglichenund diese auch zu fördern. Die Generationsfolge ist gar manchmalmit einem steinigen Weg gleichzusetzen. Liebe Eltern, gleich die-sem Kunstwerk, habt Vertrauen, dass daraus etwas Edles wird. AmLebensabend werdet ihr gelassen und mit etwas Stolz auf diesesPflastermosaik blicken, der steinige Weg ist geblieben, jedochbereichert durch die Kunst, die Phantasie eurer Kinder. Das solleuch heute schon ermuntern, mutig diesen Schritt zu gehen.

Ich komme zum Schluss, geschätzte Absolventinnen und Absol-venten, weit hab ich nun ausgeholt beim Thema „Steiniger Weg“.

Ich wünsche euch, dass jede/jeder Einzelne von euch sehr oft imPositiven und nur ganz wenige Male im Negativen den steinigenWeg erfahren wird müssen.

Ich wünsche jedem einzelnen von euch einen steinigen Weg alsgutes Fundament, der euch die entsprechende Standhaftigkeit gibt.

Ich wünsche euch den steinigen Weg der Orientierung, der euchZuversicht gibt, auf dem richtigen Weg zu sein.

Ich wünsche euch den steinigen Weg in der besonderen Form derPflasterung, als Mosaik eines Ganzen.

Ich wünsche euch den steinigen Weg als Stiege zum Erfolg.

Ich wünsche euch den steinigen Weg als Sicherheit, sowie es derSplitt bei Glatteis vermag.

Ich wünsche euch auf eurem Weg viele kantige Steine, die euchHalt und Standfestigkeit unter euren Füßen geben.

Und nicht zuletzt wünsche ich euch, in der Begegnung mit beinaheunüberbrückbaren Hindernissen, jenes Gottvertrauen, das imStande ist Berge zu versetzen.

Sternzeichen Krokodil: Große Pappn, kleines Hirn!

Spruch eines Abgeordneten im Österreichischen Nationalrat 2011

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Aus dem Absolventenverein

Protokollüber die Jahreshauptversammlung des Absolventenvereines land-wirtschaftlicher Fachschulen Vorarlbergs am Freitag, dem 8. März2013 am Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum in Hohenems.

Tagesordnung:1. Eröffnung und Begrüßung2. Gastreferat von Ao. Univ. Prof. Dr. Wilhelm Knaus3. Imbiss4. Totengedenken5. Protokoll der JHV 20126. Kassabericht7. Bericht der Rechnungsprüfer und Entlastung der Verwaltung8. Berichte

a) Bezirkeb) des Obmannes und der Obfrauc) Schulbericht des Direktors

9. Neuwahlen Vorstand10. Allfälliges

PUNKT 1

Obmann Georg Keckeis eröffnet um 20:15 Uhr die Versammlungund begrüßt alle Anwesenden ganz herzlich. Ein besonderer Grußgilt KR Labg. Daniel Allgäuer, Dir. DI Markus Schwärzler, Refe-rent Dr. Wilhelm Knaus, KADI Dr. Gebhard Bechter, KR GerhardMalin, ÖKR Richard Lins, Anette Gerhold, Stefan Simma undChristian Meusburger sowie allen Bezirksvertretern.

Entschuldigt sind Veronika Mätzler, HR Herbert Fill, PräsidentJosef Moosbrugger, Judith Heeb, Josef Schmid (FachschuleSalez).

Da die Einladung fristgerecht an die Mitglieder ergangen ist wirddie Tagesordnung einstimmig genehmigt.

PUNKT 2

Ao. Univ. Prof. Dr. Wilhelm Knaus referiert zum Thema

Fleckvieh und Holstein im direkten Vergleich über 10 Jahre:Milchleistung ohne Kraftfutter, Fleischleistung, Wirtschaftlichkeit.

Diese Studie wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Alfred Haigererstellt, welcher bereits in den 80-er Jahren milchbetonte Tiereohne Kraftfutter leistungsmäßig mit kombinierten Rassen mitKraftfutter verglichen hatte. Hier wurde festgestellt daß die hoch-veranlagten Tiere bei Entzug des Kraftfutters aber bei sehr gutemGrundfutter mehr leisten als kombinierte Tiere mit Kraftfutter undauch keine höheren Tierarztkosten verursachen. Diese Studie von1997 bis 2007 geht in die gleiche Richtung, berücksichtigt abervermehrt die Wirtschaftlichkeit.

Folgende Punkte wurden beim Vortrag von Dr. Knaus deutlich:

• Milchviehfütterung wird immer mehr zur Gradwanderung,kleine Abweichungen können fatale Folgen haben

• Hoch gesteckte Leistungsanforderungen (früher in Milchhöhere Leistung, lange Lebensdauer) sind auf Dauer nicht kom-

Obmann Georg Keckeis mit dem Referenten Ao. Univ. Prof. Dr.Wilhelm Knaus

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binierbar, schon 1982 hat Prof. Essl neben kontinuierlich stei-genden Erstlingsleistungen eine abnehmende Nutzungsdauerbeobachtet. Laut Dr. Knaus lässt die Fitness stark nach wennman die anderen Merkmale zu stark forciert.

• Im Bundesstaat New York als Beispiel lag die Milchleistung1950 schon bei 5000 kg pro Kuh, heute liegt sie bei mehr alsdem doppelten. Der Preis dafür ist ein massiver Rückgang derFruchtbarkeit, die Konzeptionsrate (= Trächtigkeitsrate, gibtden prozentuellen Anteil der tragenden Kühe an den besamtenKühen an) sank von 65 % im Jahr 1950 auf 35 % im Jahr 2001.

• Ebenso stark rückläufig ist die Zahl der Abkalbungen pro Kuh,eine 1994 geborene Holsteinkuh erbrachte in den USA nurmehr 2,8 Kälber im Schnitt.

• Wohin führt dieses Streben nach Leistung?

• Der eigentliche Sinn in der Haltung des Wiederkäuers, nämlichder Umwandlung von absoluten, d.h. für den Menschen unge-eigneten Futters in Lebensmittel wird durch Kraftfutteranteilein der Ration von 50% verfehlt.

Diese Denkanstöße animierten die Besucher zu einer regenDiskussion in Bezug auf Leistungshöhe und Fütterung. Am Endeder Diskusion dankt Obmann Georg Keckeis dem Referenten fürseine Ausführungen.

PUNKT 3

Obmann Keckeis lädt zum Buffet.

PUNKT 4

Obmann Keckeis verliest die Namen der verstorbenen Absolven-tinnen und Absolventen seit der letzten JHV, zum ehrendenAndenken erheben sich alle von ihren Sitzen.

PUNKT 5

Das Protokoll der JHV 2012 war im WIR abgedruckt, da niemandein verlesen wünscht wird darauf verzichtet.

PUNKT 6

Kassierin Carmen Walter berichtet von einem Kassastand per31.12. 2012 in der Höhe von 14.400,76 €.

Sie dankt allen die ihre Mitgliedsbeiträge bezahlen, ein besondererDank gilt der Landwirtschaftskammer sowie dem Raiffeisenver-band für die Unterstützung. Obmann Keckeis spricht Carmenebenso seinen Dank aus.

PUNKT 7

Kassaprüfer Florian Vinzenz und Hermann Mayer haben die Kassaüberprüft und für in Ordnung befunden, Florian dankt Carmen fürihre Arbeit und stellt den Antrag auf Entlastung der Verwaltung.Diesem wird einstimmig zugestimmt.

PUNKT 8

a) Bezirke

Bregenzerwald:

Christian Troy berichtet vom Ausflug zur Firma Rauch und zurRFL. Der Vorstand wurde bei den Neuwahlen bestätigt, ein weite-rer Ausflug nach Deutschland zu Fendt und einem Milchviehbe-trieb ist geplant.

Unterland:

Die JHV 2012 fand im GH Rose in Dornbirn statt, Dr. Rein refe-rierte zum Thema TBC und Martin Wohlgenannt hielt einen Vor-trag über seine Reise nach Dreizehnlinden.

Am 13. März wurde ein Ausflug zu den Lindner – Werken organi-siert, der Männerkochkurs musste mangels Teilnehmer abgesagtwerden. Die letzte JHV war am 21.2., der Vorstand wurde im Amtbestätigt. Als Referent war Dr. Käferböck (Notariatssubstitut) ein-geladen, er referierte zum Thema Erbrecht, Testament, Heimauf-enthalt, etc.

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Am 2.3. wurde ein Ausflug nach Leutkirch organisiert (Milchviehund Ziegenzucht).

Am 15.3. ist ein Besuch im Krematorium Hohenems geplant.

Oberland:

Johannes Stachniss wurde bei der JHV zum neuen Obmanngewählt, als Obfrau wurde Cornelia Lampert und als Kassier Chri-stoph Kaufmann bestellt. Bei der JHV referierte Dr. Greber zumThema TBC.

Innerland:

Obmann Walter Zerlauth berichtet von 2 Sitzungen, am 18.1. wardie JHV, der Vorstand wurde auch hier bei der Wahl bestätigt. DerAlpwandertag führte trotz schlechtem Wetters zu Pauline Burt-scher.

b) Landesverband

Obmann Georg Keckeis berichtet von den Aktivitäten auf Landes-ebene:

• 9. März 50 – jähriges Jubiläum mit Überreichung der GoldenenEhrennadel an 9 Frauen und 8 Männer

• 27.März Landesvorstandssitzung• 4. Mai Schulabschlussfeier 3. Jahrgang Hauswirtschaft und

Landwirtschaft, Jubiläum 15 Jahre Hauswirtschaft .• Bei diesem Jubiläum überreichte der ASV dem Rheinhof ein

Holstein – Zuchtkalb, als Gota fungiert Marianne Wohlgenannt• 6. Juli Schulabschlussfeier des 1. Jahrganges Landwirtschaft

und des 1. und 2. Jahrganges Hauswirtschaft sowie der Fach-schule für Berufstätige.

• Geburtstagsfeier zum 100. Geburtstag unseres EhrenobmannesHeribert Hämmerle

• 8. bis 12. August Studienreise nach Irland in Zusammenarbeitmit der ARGE Meister und dem Verein Ländle Bur.

• 10. Oktober Landesvorstandssitzung• Zudem haben wir an den Sitzungen des Schulgemeinschaftsaus-

schusses teilgenommen.

Zusätzlich haben als Weihnachtsaktion alle Bezirksobmänner Klu-bobmann Johannes Rauch angerufen, für den heutigen Tag hat ersich angemeldet ist aber nicht gekommen.

Obmann Keckeis dankt allen Mitgliedern und den Bezirksvertre-tern für ihre Bemühen.

Margareta Duschek verliest einen Brief von Obfrau Herta Schedlerdie derzeit im Ausland weilt, sie dankt ebenfalls allen für ihre Mit-hilfe.

c) Schulbericht des Direktors

Dir. DI Markus Schwärzler berichtet von einem erfolgreichenSchuljahr:

• Schülerstand von 339 Schülerinnen und Schülern• Heuer werden voraussichtlich 130 Absolventinnen und Absol-

venten ihre Ausbildung am BSBZ beenden• Das österreichische Umweltzeichen für Schulen wurde uns

wiederum bis zum Jahr 2016 verliehen• Im Kalenderjahr 2012 haben 453 Veranstaltungen an 873 Veran-

staltungstagen stattgefunden.• 16.245 Personen haben daran teilgenommen• Derzeit laufen am Rheinhof zwei Versuche in Zusammenarbeit

mit der Forschungsanstalt Gumpenstein zum Thema Erstkalbeal-ter sowie ein langjähriger pflanzenbaulicher Versuch

• Unsere Schülerinnen und Schüler konnten sich beim Hauswirt-schaftscup bzw. bei der Staatsmeisterschaft der Waldarbeit sehrgut behaupten

• Eine Gruppe des Kindergarten Hohenems bevölkert unseren Hofals Hofkindergarten.

• Auch im Bereich Gemüsebau sind unsere Schüler in Projekteinvolviert.

• Die diesjährigen Schülervertreter sind Elias Hirschbühl und The-resa Feuerstein.

• Weitere Auflockerungen des Unterrichtsalltages sind der Ken-nenlernnachmittag, die Weihnachtsfeier, die Bildungstage inDamüls und Lech, der Klassensprecherworkshop in Furx sowieder Schulball im Cubus.

Obmann Keckeis dankt Dir. Schwärzler für seine interessanteBerichterstattung.

PUNKT 9

Zum Zweck der Neuwahl übernimmt Altobmann Andreas Burt-scher den Vorsitz.

Der amtierende Obmann Georg Keckeis stellt sich wieder derWahl, weitere Wahlvorschläge werden nicht genannt.

Per Handzeichen wird Georg Keckeis einstimmig für weitere dreiJahre zum Obmann gewählt.

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Auch die Obfrau Herta Schedler stellt sich wieder der Wahl, auchhier werden keine weiteren Vorschläge eingebracht.

Per Handzeichen wird Herta Schedler einstimmig für weitere dreiJahre zur Obfrau gewählt.

Andreas Burtscher gratuliert Georg und Herta (in Abwesenheit) zuihrer Wiederwahl.

Zur Wahl der Kassaprüfer werden Florian Vinzenz und DanielSpiegel vorgeschlagen, beide werden einstimmig gewählt und neh-men die Wahl an.

Obmann Keckeis bedankt sich für das ihm für die nächsten 3 Jahreentgegengebrachte Vertrauen.

PUNKT 10

Obmann Keckeis bittet um Vorschläge für den Ausflug im Sommer.

Gebhard Berkmann ist der Meinung dass sich der ASV mehr zumThema TBC einbringen sollte. In diesem Zug gratuliert LR ErichSchwärzler dem ASV für seine umfangreichen Tätigkeiten undnimmt zum Thema TBC Stellung. Nach einer intensiven Diskus-sion zum Thema Rotwild, Wildmonitoring, Alpvieh etc. überbringtKADI Dr. Gebhard Bechter die Grüße der LWK und dankt allenfür ihr Bemühen.

Zum Abschluss dankt Obmann Keckeis unserem Referenten Dr.Knaus für sein Kommen, ein Dank gilt ebenfalls der Schule, derKassierin und dem Geschäftsführer, der LWK, Steffi’s Gota Mari-anne Wohlgenannt sowie dem Holsteinverband.

Nach keinen weiteren Wortmeldungen schließt der Obmann dieVersammlung um 23:30 Uhr.

Der ProtokollführerJürgen Hagspiel

Ich als Kassierin des Landesverbandes bedanke mich auf diesemWege herzlich bei Allen die den Verein in irgend einer Weiseunterstützen und mittragen, den Mitgliedsbeitrag bereits einbe-zahlt haben und wünsche somit einen guten Sommer, gedeihlichesWetter, vor allem Gesundheit und Gottes Segen.

Eure Carmen Walter

Liebe Leserinnen und Leser

Wenn du im Recht bist,

kannst du dir leisten,

die Ruhe zu bewahren;

Und wenn du im Unrecht bist,

kannst du dir nicht leisten,

sie zu verlieren.

Mahatma Gandhi

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Auch heuer wieder hat der Absolventenverein gerne seine Mitglie-der, welche vor 50 Jahren im Jahre 1963 die HaushaltungsschuleGauenstein sowie die Landwirtschaftsschule Mehrerau abge-schlossen haben zu einer Feier mit Übergabe der goldenen Absol-ventennadel eingeladen. 12 Frauen und 13 Männer sind der Einla-dung am 5. April in das Bäuerliche Schul- und Bildungszentrumgefolgt um einen gemütlichen Nachmittag zu verbringen.

Neben den Worten von Obmann Georg Keckeisund Obfrau Herta Schedler nimmt sich auch jedesJahr Dir. DI Markus Schwärzler Zeit um vomGeschehen rund um die Schule zu berichten. Zweisangesfreudige Damen aus dem Allgäu gaben derVeranstaltung wiederum ihre musikalische Note.

Folgende Jubilare konnten die goldeneAbsolventennadel empfangen:

Gstach Maria, RankweilZudrell Werner, SilbertalTschugmell Hildegard, BürsHeinzle Gebhard, LaternsWinsauer Martha, ThüringenHartmann Martin, Rankweil

Amann Maria, SchnifisBurtscher Josef, KoblachMähr Margret, SchnifisSchnetzer Walter, ThüringenNesensohn Helga, SchrunsPichler Franz, HörbranzSutterlüti Ida, GrinzensBarwart Alfred, RönsWalter Josefine, ThüringenFeurle Josef, DorenGreußing Elvira, BizauLins Richard, BludeschKaufmann Brunhilde, SchwarzenbergDrexel Paul, NenzingKaufmann Regina, SchwarzenbergScherer Martin, BeschlingSpiegel Alwin, DornbirnMetzler Fritz, Au

Verleihung der goldenen Absolventennadel

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Fritz Kohler, HörbranzAbsolvent Mehrerau 1954

Ildefons Spiegel, DornbirnAbsolvent Mehrerau 1955

Wolfgang Thoma, FeldkirchAbsolvent Berufstätige 2000

Barbara Huber, geb. Flatz, SulzbergAbsolventin Gauenstein 1947

Zum Gedenken

Der Mensch lebt und besteht nur eine kleine Zeit;und alle Welt vergeht mit ihrer Herrlichkeit.Es ist nur einer ewig und an allen Enden,

und wir in seinen Händen.Matthias Claudius

NachrufEhrenobmann Heribert Hämmerle ist verstorben

Heribert ist eine Legende.

Vor 82 Jahren am 25. März 1931, hat er die landwirtschaftliche Fachschule Mehrerau abge-schlossen.

Seine Schulzeit war gut, deshalb hat er beim Absolventenverein der LandwirtschaftlichenFachschule Mehrerau als Funktionär mitgemacht.

Viele Jahre als Kassier und dann 14 Jahre als Obmann.

Man muß wissen, in den Jahren 1961 bis 1975 wurde die Vorarlberger Landwirtschaft mechanisiert. Die landwirtschaft-liche Produktion wurde so verbessert das endlich genug zu essen da war. Der Absolventenverein war die bäuerlicheErwachsenenbildung.

In seine Zeit als Obmann fällt auch der Umzug der Landwirtschaftsschule nach Hohenems. Anschließend hat er denVerein in jüngere Hände gegeben. Für seine Tätigkeit beim Absolventenverein war er 38 Jahre unser Ehrenobmann.

Wir haben Ihn letztes Jahr zum 100er, in seiner Seniorenresidenz besucht. Heribert hat sich sehr gefreut und wir konn-ten uns recht gut unterhalten. Er hat mehrmals gesagt, mir got`s gut do.

Sein Lieblingsplatz war an der Sonne. Wir wünschen Ihm, daß sein Platz nun immer an der Sonne ist.

Der Absolventenverein landwirtschaftlicher Fachschulen Vorarlbergs wird ihn in guter Erinnerung behalten und ihm einehrendes Andenken bewahren.

ObmannGeorg Keckeis

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Lieben heißt einen anderen Menschen so sehen zu können, wie Gott ihn gemeint hat.

(Dostojewski)

Der Absolventenverein wünscht euch alles Gute und Gottes reichen Segenauf eurem gemeinsamen Lebensweg!

Veronika Berlinger, Absolventin 2006Peter Natter, Au - Absolvent 2001

Andrea Amann, Hohenems BT 2012Ulrich Tiefenthaler, Rankweil BT 2004

Elisabeth Mähr, Düns Absolventin 2004Florian Burtscher, Ludesch Absolvent 1999

Andrea Gartner, BT 2013Georg Kennerknecht, Langen b. Bregenz BT 2010

Eine gute Rede ist eine Ansprache, die das Thema erschöpft,

aber keineswegs die Zuhörer.

Winston Churchill

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Unser Ausflug am 2. März 2013führte uns nach Leutkirch zumBetrieb von Manfred und ChristianKoch. Der Betrieb wird von Vaterund Sohn als eine Betriebsgemein-schaft geführt. Am Betrieb stehen138 Kühe und ca. 120 Stück Jung-vieh. 2009 baute die Fam. Kocheinen neuen Laufstall, auf Empfeh-lung wurden zwei Melkroboterangeschafft. Die Freude hielt sichin Grenzen, da es des öfteren zuStörungen und Ausfällen kam.2012 wurde eine Melkhalle mitMelkkarussell gebaut. Herr Kochist mit seiner Entscheidung sehrzufrieden, da er jetzt am Ende derMelkzeit weiß, es sind alle Küheund alle Zitzen gemolken.

Nach dem Mittagessen besuchtenwir den Ziegenbauer MarkusHeberle in Altusried. Der Betriebs-führer stellte den Betrieb aus wirt-schaftlichen Überlegungen vor ca.5 Jahren auf Milchziegen um. Heu-te werden am Betrieb 300 Milch-ziegen der Rasse Deutsche Edel-ziege gemolken. 70 Jungtiere wer-den für die Nachzucht gehalten. ImJahr werden ca. 200 000 l Ziegen-milch an die Molkerei in Andechsgeliefert. Der Milchpreis beträgt jenach Jahreszeit ca. 60 – 85 Cent/l.Her Heberle beabsichtigt die Win-terfütterung gänzlich auf Heuumzustellen, da dies weniger pro-blematisch ist.

Beiden Betriebsführern herzlichenDank für die Führung.

Bezirk Unterland - Ausflug

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Einige interessierte Mitglieder trafen sich am 15. März 2013 inHohenems. Dort besichtigten wir das Krematorium.

Herr Gehrer führte uns durch das Gebäude und erklärte uns denBetriebsablauf. In Vorarlberg werden ca. 75 % der Verstorbenenkremiert. Herzlichen Dank an Herrn Gehrer für die einfühlsameErklärung.

Der ObmannGebhard Berkmann

Exkursion zum Krematorium Hohenems

Ende Februar lud der AbsolventenvereinUnterland alle Mitglieder zur Jahreshaupt-versammlung mit Neuwahlen ins GH Rosein Dornbirn. Nach dem Tätigkeitsberichtsdes vergangenen Vereinsjahres sowie ver-lesens des Kassaberichts standen Neuwah-len auf der Tagesordnung.

Der bisherige Vorstand, bestehend ausObmann Gebhard Berkmann, Obfrau-Stv.Margareta Duschek, Schriftführer HubertWinsauer und Kassier Karl Nußbaumerwurden für eine weitere Amtsperiodebestätigt. Unterstützt wird der Vorstandvon den Beiräten Isolde Brunner, HermannMayer, Walter Kremmel und neu im Vor-stand Heinz Maldoner.

Im Anschluss an die Jahreshauptversamm-lung folgte ein Referat zum Thema„Erbrecht / Testament“ von Herrn Dr.Thomas Käferböck, Notarsubstitut des

öffentl. Notars Dr. Josef Fürhapter, Götzis. Wer erbt, wenn kein Testament vorhanden ist? Werhat einen Pflichtteilsanspruch, und wie hoch ist dieser? Welche Formvorschriften gilt es beiErrichtung eines Testaments einzuhalten? Diese und weitere Fragen wurden an diesem Abendbehandelt. Im Anschluss stand Herr Dr. Käferböck den Anwesenden auch für ein persönlichesVier-Augen-Gespräch zur Verfügung.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Herrn Dr. Thomas Käferböck für den informati-ven und aufschlussreichen Vortrag.

Jahreshauptversammlung des Absolventenvereins Unterland

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Die Lehrerschaft nützte den Fenstertag nach Christi Himmelfahrtfür eine Deutschlandfahrt zum Zwecke der Weiterbildung undHorizonterweiterung.

Im voll besetzten Bus ging es zwar bei Regenwetter aber doch gutgelaunt zuerst nach Wolfegg ins Bauernhausmuseum. Aufgrundder Witterung hatten wir zwar nicht die Möglichkeiten die ausge-stellten Bauernhäuser zu besichtigen aber wir konnten uns Zeit füreine uns in frühere Jahrzehnte und Jahrhunderte zurückversetzen-de Ausstellung über die Schwabenkinder nehmen. In eindrucks-

voller und persönlicher Art und Weise wird hier über das Schicksaldieser kleinen Kinder zwischen 6 und 14 Jahren berichtet, die imFrühjahr bei teils kalten Temperaturen nur unzureichend ausgestat-tet zig Kilometer hinter sich bringen mussten um in der Fremdeauf Bauernhöfen zu arbeiten und so etwas zum Lebensunterhaltder Familie beitragen zu können. Welche Schicksale, Erfahrungenund Tragödien sich hier abgespielt haben kann teilweise erahnt,aber trotzdem nicht ganz nachempfunden werden. Man schätztdass zum Höhepunkte der Kinderwanderung am Anfang des 19.Jahrhunderts ca. 4000 Kinder jährlich den Weg nach Oberschwa-ben gefunden haben, erstmals schriftlich überliefert sind dieSchwabenkinder im Jahre 1625.

Nach dieser nachdenklichen Besichtigung fuhren wir weiter Rich-tung Oberbayern nach Glonn zu den Herrmannsdorfer Landwerk-stätten. Bevor wir uns näher damit befassten, kehrten wir imWirtshaus zum Schweinsbräu ein und stärkten uns recht gütlich.Nach dem Essen holte uns eine Dame ab, um uns einiges überHerrmannsdorf zu erzählen.

Von Wolfegg bis nach Glonn

Bauernhausmuseum

Ausstellung Schwabenkinder

Wirtshaus zum Schweinsbräu

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Im Jahre 1984 erwarb die Unternehmerfamilie Schweisfurth dasGut Herrmannsdorf im Ausmaß von 85 ha, um hier einen biologi-schen Vorzeigebetrieb aufzubauen. Bis dahin war Karl Schweis-furth sen. der größte Wurstfabrikant Europas, bekannt unter demFirmennamen Herta. In Zuge der inneren Überzeugung dass derkonventionelle Weg nach mehr, größer und schneller in derFleischproduktion und Verarbeitung nicht auf Dauer Bestandhaben kann wurde von ihm das Firmenimperium an Nestlé ver-kauft und auf Herrmannsdorf mit neuer Ausrichtung ein Neuan-fang begonnen.

Heute sind die Herrmannsdorfer Landwerkstätten ein Betrieb mit150 Mitarbeitern auf dem neben der Haltung von Schweinen undHühnern das Hauptgewicht auf der Verarbeitung und Vermarktungvon Biolebensmitteln liegt. Neben der Produktion von Fleisch-und Wurstwaren in der Metzgerei, dem Backbetrieb mit ange-schlossener Mühle, dem Gasthaus, der Käserei, der Brennerei, derKaffee – Rösterei, der Gärtnerei und dem Hofmarkt werden noch12 Feinkostläden in und um München betrieben, zudem wird einPartyservice angeboten. Die eigene Urproduktion ist im Verhältnisbescheiden, das Hauptaugenmerk liegt in der Veredelung und Ver-marktung und hier kann man deutlich sagen dass sie ihre Sachegut machen. Ca. 80 – 100 biologisch wirtschaftende Landwirte lie-fern Waren nach Herrmannsdorf und haben mit ihm einen so wiees scheint verlässlichen und fairen Absatzpartner.

Zahlreiche Auszeichnungen, Medaillen und Preise zeugen von derInnovationskraft und dem Unternehmergeist der Familie Schweis-furth.

Nach der Besichtigung hattenwir noch die Möglichkeit imHofmarkt einzukaufen, wasauch rege in Anspruch ge-nommen wurde.

Zu späterer Nachmittagsstun-de traten wir dann denRückweg an um gesund undmunter wieder in Hohenemseinzutreffen.

Jürgen Hagspiel

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Neues aus dem Praxisunterricht

Die Anbauseilwinde, die der Landwirtschafts-schule Hohenems seit geraumer Zeit für Unter-richtszwecke zur Verfügung steht, ist inzwischenbeinahe im Dauereinsatz. Die Starkholzerntewird nach Absprache mit dem Waldbesitzer unddem Holzkäufer von den SchülerInnen durchge-führt. Neben der Fällung sind auch die Ausfor-mung des Holzes und die Bringung mittels Seil-winde fixe Bestandteile des Praxisunterrichts.Der Unterricht wurde in schulnahen Waldungendurchgeführt, um lange Anfahrtszeiten zu ver-meiden.

Der 12 Tonnen- Holzspalter wurde dieses Schul-jahr ebenfalls vermehrt eingesetzt. Die Schüle-rInnen erzeugten ca. 10 rm Scheitholz für dasLager. Weiters wurde für den Hofkindergarten das Brennholzgespalten und wird nach Bedarf ofenfertig zugestellt.

Die Landwirtschaftsschule hat es sich zur Aufgabe gemacht, denSchülern weitere Möglichkeiten der Produktveredelung aufzuzei-gen. Deshalb wurde neben den bereits erwähnten Geräten derSchälprofi 500 zur Erzeugung von Holzpfählen angeschafft. Mitdem Schälprofi wurden dieses Jahr ca. 400 Pfähle erzeugt. DieMaschine wird über einen integrierten Starkstrommotor oder überdie Zapfwelle des Traktors angetrieben. Somit können die Pfähleauch direkt an der Forststraße geschält und zugespitzt werden.

Das Erlernen des richtigen und sicheren Umgangs mit denMaschinen ist das primäre Ziel des Praxisunterrichts. Die Erweite-rung des Maschinenparks ist eine Bereicherung für den Waldwirt-schaftsunterricht und macht den Schülern viel Freude.

„Unsere Christbaumkultur“

Der Lehrplan sieht im ersten Jahrgang unter anderem die KapitelBestandesbegründung und Aufforstung vor. Diese beiden Themensind wichtige Schwerpunkte des Waldbaus. In der Vergangenheitwar es für die Lehrpersonen nur erschwert möglich, geeignetePlätze mit der auf die Praxisgruppe angepassten Pflanzenzahl zuorganisieren. Weiters war man vom Wetter und den Vorgaben desPraxisplans abhängig.

Nach langem Überlegen wurde die Idee zur Errichtung einerChristbaumkultur geboren. Der Landwirtschaftsschule Hohenems

wurde nach längerer Suche die Möglichkeitgeboten, ein Feld mit einem Flächenausmaß vonca. 0,5 ha zu pachten. Die Fahrzeit von der Schu-le zur künftigen Christbaumkultur beträgt ca. 15Minuten. Bevor die Pflanzung im Herbst bzw. imnächsten Frühjahr etappenweise erfolgen kann,muss die Fläche zum Schutz vor Schalenwildeingezäunt werden. Die Errichtung des Zauneserfolgt im Zuge des Forstpraktikums im Sommer.

Die Aufforstung erfolgt wie bereits erwähnt inEtappen, sodass alle Praxisgruppen des erstenJahrganges die Pflanzenbehandlung und diePflanzverfahren auf dieser Fläche üben können.Die Wetterabhängigkeit bleibt natürlich aufrecht.Die Pflanzenanzahl bei der Bestellung wird aufden Praxisplan abgestimmt. Das Projekt stecktnoch in den Kinderschuhen, doch freuen wir uns

auf die Herausforderung.

Forstwettbewerbe

Die Staatsmeisterschaft für Schüler und Studenten fand dieses Jahrin Niederösterreich statt. Gastgeber war die BergbauernschuleHohenlehen.

Unsere Schule wurde durch die Schüler Ronny Berchtold, JonasSchneider, Clemens Berchtold, Philipp Fessler und Bartle Grebervertreten. Die Schüler haben sich im Zuge der Trainingseinheitenam Rheinhof in ihrer Freizeit auf die Bewerbe ordentlich vorberei-tet. Unsere Mannschaft konnte sich dieses Jahr im Mittelfeld posi-tionieren. Dies war der erste Bewerb für unsere Schüler, die imTeilnehmerfeld am Alter gemessen zu den „Frischlingen“ zählten.

Da am 18. Juni die Vorarlberger Landesmeisterschaft in Au ausge-tragen wurde, trainierten unserer Schüler fleißig weiter und nah-men als Vorbereitung auch an der Tiroler Landesmeisterschaft inAuffach teil.

Bei der Vorarlberger Landesmeisterschaft konnten unsere Schülerinsgesamt 5 Medaillen erringen. Weiters hat sich Clemens Berch-told für die Staatsmeisterschaft im Juli qualifiziert.

Das gesamte Team unserer Schule war mit sehr viel Freude dabeiund bedankt sich bei der Schulleitung für die Übernahme derKosten an den Veranstaltungstagen.

Markus Casagrande

Was tut sich im Wald?

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Am Montag, dem 7.1.2013 sind wirvoller Vorfreude in die Bildungswochenach Damüls gestartet. In unseremQuartier der Elsenalpstube bezogenwir unsere Zimmer und wurden vomHausherren Gilbert Wohlwend unddem Leiterteam (Herrn Kessler undHerr Mair) mit den Verhaltensregelnvertraut gemacht. Am Nachmittag gin-gen wir noch ein wenig Schifahren, dieeinen besser, die anderen weniger gut.Alle waren schon gespannt auf dasAbendprogramm (Bergrettung mitLawinenhunden).

Anschließend gab es noch ein kurzesgeselliges Beisammensein, bevor unsdie Klassenvorstände Gritzer, Kesslerund Weißenbach vom Sinn einerNachtruhe überzeugen mußten. Beistrahlendem Sonnenschein ging es amnächsten Morgen wieder auf die Piste.

Als Programmpunkt brachte unsGeschäftsführer Jürgen Kostelac denMaschinenring (MR Service und MR-Personalleasing) näher. Wie üblich miteiner kleinen Quizrunde mit einigenkleinen Preisen. Hoher Besuch beehrteuns am Mittwoch Vormittag. Schontraditionell besuchten uns der Kam-merpräsident Josef Moosbrugger undKammeramtsdirektor Gebhard Bechterauf der Elsenalpe. Dr. Bechter erläuter-te uns die Struktur der Landwirt-schaftskammer, deren Aufgaben undTätigkeiten. Er stellte uns ebenfallsnoch die Mitarbeiter vor. PräsidentMoosbrugger erläuterte eher die politi-sche Seite, fragte die Kammerräte derRegionen ab und diskutierte aktuelle

Themen. Regionalität, Hühnermist,Förderungen usw. kamen besondersintensiv zur Sprache.

Nachmittags machten wir dann wiederdie Pisten unsicher und nach demAbendessen gab es einen Filmabend(Winterbesteigung und Abfahrt vomMount St. Elias in Kanada).

Am Donnerstag gingen wir trotz nebe-liger Sicht und Schneefall den ganzenTag Schifahren. Am Abend kamen dieLandjugendvertreter und stellten sichuns vor. Schrottenbaum Bernhard,Gmeiner Maria und „unsere“ RosaKohler informierten uns über die Mög-lichkeiten und Erfahrungen in und mitder Landjugend in Vorarlberg undÖsterreich. Nach einer lustigen Runde„Activity“ ließen wir den Abend nochgemütlich ausklingen lassen. Das Jas-sen und andere Kartenspiele kamennicht zu kurz. Sogar die Lehrer warenmit von der Partie und freuten sichimmer sehr, wenn sie beim Tischfuß-ball, Billard oder beim Kartenspielenauch bei den Gewinnern waren.

Am Freitag konnten wir noch zweiStunden Schifahren. Nach Schnitzelund Pommes packten wir unsere Kof-fer und fuhren ins Tal, zurück nachHohenems. Im Rückblick gesehen hat-ten wir eine sehr schöne Woche, leiderauch mit zwei Unfällen.

Stefan Rhomberg

Bildungswoche 2013

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2BGmüas- jungs Gmüas macht jungs GmüasKann Gemüsebauunterricht faszinieren? Hat Gemüse eine Berech-tigung als Schwerpunkt in der Ausbildung? Diese Fragen habe ichmir in meiner Lehrertätigkeit in den letzten Jahren gestellt... Heutekönnen wir, die 2B Klasse und ich als Gemüsebaulehrerin, auf einerfolgreiches Projektjahr am Bäuerlichen Schul- und Bildungszen-trum zurückblicken.

Idee des Projektes:

Die Projektidee wurde bereits in den ersten Unterrichtsstunden imOktober geboren: „wir möchten den Kreislauf des landwirtschaft-lichen Produzenten bis hin zum Konsumenten hautnah erleben“.SchülerInnen formulierten selbstständig ein Konzept, in dem sieihre Vorstellungen und Wünsche sowie Ziele klar aufzeigten.Unter dem Motto: „Ein Jahr durch’s Gartenjahr“ starteten wir inunsere gemeinsame Arbeit. Wir möchten dem Kunden Jung-pflanzen aus biologischer Produktion, alte vergessene Kultur-pflanzen und Raritäten an unseren Marktterminen zugänglichmachen.

Besonders wichtig war es den SchülerInnen bereits am Beginndurch das eigene Tun zu Lernen, die Klassengemeinschaft zu stär-ken, den Praxis- und Theorieunterricht zu verknüpfen, verschiede-ne Unterrichtsfächer miteinander zu vernetzen, abwechslungsrei-chen Unterricht zu erleben und den Wachstumsprozess der Pflan-zen Schritt für Schritt mitzuerleben.

Planung:

Im Herbst ging es in die Planungsphase. Unsere gesteckten Fein-ziele wurden auf die Durchführbarkeit überprüft, ein Projektver-trag wurde abgeschlossen, Stärken, Talente und Interessen derSchülerInnen wurden erhoben, die Arbeitsgruppen wurden einge-teilt.

Ausführung:

In den Kleingruppen konnte unsere Arbeit beginnen: Auswahl desSaatgutes (wir verzichten bewusst auf Hybridsorten), Festlegungunseres Sortimentes, Planung der Markttermine, Entwicklungunserer Marketingstrategie, Einkauf von Rohstoffen, Budgetge-staltung und Abwicklung der Buchhaltung, Gestaltung der Home-page, Flyer und Plakate, und schlussendlich die Produktion unse-rer Jungpflanzen.

Michael unser Produktionschef, betont in seiner sehr gewissenhaf-ten, verantwortungsvollen Aufgabe, dass ihm die Zusammenarbeitin der Klasse sehr viel bedeutet. Die Umsetzung des theoretischErlernten in die Praxis ist ihm wichtig. Der Weg vom Samen biszur Jungpflanze ist ein langer Weg, der über Monate von unserenSchülerInnen selbstständig begleitet wurde. Auch in der unter-richtsfreien Zeit, sowie in den Ferien wurden diese Aufgaben vonden Schülern eigenverantwortlich übernommen.

Bereits im Februar wurde mit der Aussaat von Chili, Paprika undPfefferoni begonnen. Die Pflanzen wurden im 2-Blatt-Stadium in

Lernen im Projektunterricht

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größere Pflanzgefäße pikiert. Eigene Etiketten wurden für denVerkauf designt und gefertigt. Jede Pflanze wurde mit dem Gat-tungsnamen und Sortennamen versehen. Unsere Pflanzen sind aussamenfestem Saatgut gewachsen, somit ist es dem Kunden mög-lich, Saatgut für das folgende Jahr selbst zu nehmen.

Im Frühling folgte die Anzucht der Tomaten und diversen Raritä-ten. Die Vielfalt im Gemüsebau wurde deutlich sichtbar. Florianresümiert auf seine Arbeit mit folgenden Worten: „Ich habe gese-hen, dass es in der Landwirtschaft auch einen „Weg zurück“ gibt,einen extensiven Weg, das alte Kultursaatgut hat mich begeistert.Am erstaunlichsten für mich ist es jedoch, dass man mit Gemüse(Jungpflanzen) tatsächlich so viel Geld verdienen kann...“

Vermarkung und Verkauf:

Unsere geplante Pflanzenproduktion wuchs wöchentlich aufgrundder großen Nachfrage an. Aus den geplanten 3 Markttagen wurdenes schlussendlich 10 Verkaufstage. Wir kooperierten mit externenPartnern im Land und steigerten unsere Produktion.

Jürgen ist von der Direktvermarkung der eigenen Produkte beein-druckt: „Marketing so praxisnah zu erleben begeistert mich“.Johannes blickt mit Freude auf seinen Verkauf in Hittisau zurück:„Small Talk mit den Leuten, Kontakt mit den Kunden zu habenund sein Fachwissen an Mitmenschen weiterzugeben, sind sehrschöne Erfahrungen.“

Organisation:

Stefanie unser Organisationstalent: war in jeder Phase des Projek-tes mit besonders viel Hand, Kopf und Herz mit dabei. „Ich möch-te das Projekt einfach erfolgreich abschließen“ Eine andere enga-gierte SchülerIn aus dem Verkaufsteam erzählt: „bereits als Kindhabe ich gerne verkauft und Marktsituationen nachgespielt- jetztist mir das in der Realität möglich“. Im Projektunterricht werdendie Stärken und Talente der SchülerInnen gefördert. Die Schüle-rInnen entwickeln neue Kompetenzen oder stärken bereits vorhan-dene Fähigkeiten. Die Selbstständigkeit der SchülerInnen wirdstark gefördert.

Projektunterricht ist mehr als nur ein Produkt vor Augen zu haben.Auf dem Weg zum Ziel werden Problemstellungen gemeinsamerarbeitet, die Kommunikationsfähigkeit ausgebaut, verschiedeneSozialformen in der Arbeit erlebt, das Verantwortungsbewusstseingesteigert, ein zielorientiertes und lösungsorientiertes Arbeitenangestrebt, die eigene Arbeit reflektiert und komplexe Zusammen-hänge sind sichtbar.

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Präsentation:

stolz durften unsere SchülerInnen ihr Projekt auf der JHV des Ver-eins Vom Ländle Bur, sowie beim Absolventenverein präsentieren.Die mit sehr großem Einsatz gestaltete Homepage (www.2b-gmueas.jimdo.com) ermöglicht auch laufende Einblicke in dieArbeit der SchülerInnen.

Ein herzliches Dankeschön:

Ich, als Lehrerin, möchte mich bei der gesamten 2B Klasse für denaußergewöhnlichen Einsatz, die großartige Zusammenarbeit unddie unzähligen schönen Erlebnisse bedanken. Viele helfende Hän-de: Jede einzelne SchülerIn ist ein wichtiges Glied in unserer Ket-te! Die unterschiedlichsten Persönlichkeiten prägten unseregemeinsame Arbeit, jede SchülerIn für sich in ihrem Verantwor-tungsbereich mit ihren Stärken und Talenten.

Was motiviert mich zum Projektunterricht?

- Konfuzius schreibt: Sage es mir, und ich werde es vergessen.Zeige es mir, und ich werde mich erinnern.

Lass es mich tun, und ich werde es verstehen." Das größteGeschenk für mich ist es, wenn unsere SchülerInnen mit Freudeim Unterricht dabei sind. Denn nur wer mit Freude dabei ist, hatauch Erfolg in seinem Tun.

Die Abschlussworte zu unserem Projekt möchte ich mit einemZitat einer SchülerIn beschreiben: „Ich habe in diesem Projekt fürmein Leben gelernt“.

Ing. Tauber DanielaBäuerliches Schul- und Bildungszentrum für VorarlbergFachbereich: Garten- und GemüsebauRheinhofstraße 166845 [email protected]

Zum Abschluss möchten wir uns ein weiteres Mal bei allen Spon-soren und Partnern, Lehrern und der Schulleitung, Kunden undEltern für die Unterstützung der Projektidee und das große Interes-se bedanken.

Auf der letzten Seite vom WIR haben wir Platz für Werbung.Raiffeisen hat uns viele Jahre mit einem guten Betrag unterstützt.

Dafür bedanken wir uns herzlich. Leider haben Sie die Zusam-menarbeit nun beendet.

Wir konnten neue Gönner finden und im Interesse unserer Mitglie-der die Kosten niedrig halten.

Wir hoffen auf eine gute und lange Zusammenarbeit.

Obmann Georg Keckeis

Werte Mitglieder

Der Vorteil

der Klugheit besteht darin,

dass man sich dumm stellen kann.

Das Gegenteil ist schon schwieriger.

Kurt Tucholsky

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vom 22. April bis 26. April 2013

Am Montag den 22.April um 8:00 Uhr ging die FH-3 auf großeFahrt nach Italien. Die Reise ging über Chur, Bellinzona, Luganonach Mailand, wo eine Einkaufstour durch die schöne Altstadt aufdem Programm stand. Am frühen Nachmittag ging es dann weiterin Richtung Gardasee, an dem wir in der Gegend von Lazise eineBesichtigung in einer Olivenölmühle hatten. Nach einer genüss-lichen Verkostung diverser Olivenproduckte, fuhren wir nach Gar-da und bezogen unser Quartier, in dem wir die nächsten 4 Nächteverbringen durften und mit einen typisch italienischen 3-Gang-Menü Abends, sowie täglich einem Frühstück verköstigt wurden.

Am 2. Tag hatten wir ein straffes Programm, welches von einerReiseführerin begleitet wurde. Es wurde ein großer Milchviehbe-trieb mit Melkkarussell, eine kleine Reismühle, ein Parmaschin-kenbetrieb und als krönender Abschluss ein Weingut in Soavebesucht, auf dem eine Degustation nicht fehlen durfte. Nach derRückkehr ins Hotel und dem Abendessen, durften die Schülerin-nen dann das Nachtleben an der Seepromenade von Garda erlebenund genießen.

Der nächste Tag begann sehr früh, da wir einen weiten Weg mitdem Bus zurücklegen mussten, um die „Stadt der Liebe“ Venedigzu erkunden. Eine Fremdenführerin führte und durch die Gassenentlang der Kanäle mit den vielen Gondeln und erzählte uns dabeivon der Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Stadt. Anschlie-ßend konnten sich die Schülerinnen im Alleingang durch die Gas-sen schlendern und sich von den Märkten und der italienischenAtmosphäre verzaubern lassen.

Das Vergnügungsprogramm durfte auf der Abschlussreise natür-lich auch nicht fehlen, darum war am vorletzten Tag eine Reise inden Vergnügungspark „Gardaland“ in Castelnuovo del Garda ein-geplant. Die Mädchen konnten den ganzen Tag durch die mär-chenhafte Parkanlage mit diversen Themendörfer schlendern,Süßigkeiten und allerlei Leckereien probieren und lustige bis wil-de Bahnen fahren. Für alle war etwas dabei und zum gelungenen

Abschlussexkursion - Fachrichtung Hauswirtschaft - FH3

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Abschluss konnte am Abend bei einem GlasCocktail auf der Hotelterrasse mit Sonnenunter-gang genossen werden.

Nach dem Frühstück ging es am Freitagmorgenwieder in Richtung Heimat. Die Fahrt ging ent-lang des Gardasees über Trento ins Südtirol unddanach in Landeck wo wir das Reiseprogrammmit einem gemeinsamen Mittagessen in demRestaurant „Lex&Mex“ beendeten. Am Nach-mittag trafen wir wieder in Hohenems ein undbedankten uns bei dem Busfahrer Thomas(Busunternehmen Amann) für die sichere undangenehme Fahrt, sowie für die Organisationund Planung bei Frau Kriegl und Begleitlehre-rin Frau Klingseisen.

Die Mädels der FH3

Der Wunsch, klug zu erscheinen,verhindert oft, es zu werden.

Francois Duc de La Rochefoucault

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vom 22. bis 26.4. 2013

Am Montagmorgen begannen wir unsere Lehrfahrt auf demSchweinezucht- und -mastbetrieb der Familie Nußbaumer in

Hohenweiler. Karl führte durch seinen Betrieb und erläuterte unsdie Zucht, Haltung und Fütterung seiner Schweine bis ins Detail.Seine Frau informierte uns über die Hühnerhaltung. Frischgestärkt mit Leberkäs und Limo fuhren wir weiter ins Mühlviertel.

Stefan Kaufmann, ein junger Auswanderer aus Vorarlberg bewirt-schaftet dort einen 27 ha Betrieb. Seine Flächen sind alle arron-diert, was er als großen Vorteil erkannt hat. Sein Ziel ist es, mit 27Kühen und Jungvieh ohne Zukauffutter Milch zu erzeugen. Getrei-de und Mais kommt vom eigenen Betrieb. Der Milchpreis ist beiihm um 1 ct höher und der Dieselpreis um 1 ct je Liter niedrigerals bei uns im Ländle. Nach einer üppigen Stärkung fuhren wir inunser Quartier, die Adalbert Stifter Jugendherberge in AigenSchlägel. Am Dienstag erwartete uns Sepp Eder auf seinem „Mau-racherhof“. Auf diesem Betrieb gab es eine Menge zu sehen.Anfangs gab es eine theoretisch-philosophische Einführung im

Seminarraum. Anschließend besichtigten wir die Hofbäckerei.Diese wurde im laufe der letzten Jahre zu einem Betrieb mit 68Mitarbeitern entwickelt. Gebacken wird mit der Energie aus einerHackschnitzelheizanlage. Danach ging es zur Getreidereinigungs-und Siloanlage. 1400 t Brotgetreide können auf diesem Betrieb, ineinem Jahr, gereinigt, gelagert, gemahlen und verbacken werden.Im neuen Rinderstall ist Platz für 85 Kühe mit Nachzucht. Gemol-ken wird mit einem Melkroboter. Auf dem Betrieb werden z.Z. 65Kühe gehalten. Die Biogasanlage, die, wenn die Technik fortge-schritten ist eher zum Betrieb der Traktoren als zur Stromerzeu-gung genutzt werden soll befindet sich erst im Bau. Der Gesamt-betrieb, LW, Getreidelager und Bäckerei wird biologisch bewirt-schaftet. Im Anschluß an die Besichtigung konnten wir noch eini-

Lehrfahrt der 3a Klasse

Betrieb Stefan Kaufmann, Freistadt

Liegeboxenlaufstall, Außenboxen Betrieb Mauracher

Schweinezuchtbetrieb Nußbaumer Karl

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ge hofeigene Spezialitäten aus der Konditorei genießen. Nach demMittagessen führte uns Pater Jeremia durch das Stift Schlägl. DenAbschluß im Prämonstratenserstift bildete die sehenswerte Biblio-thek mit angeschlossener Galerie. Reich an Eindrücken über dasKlosterleben verließen wir die sakralen Räume in Richtung Klo-sterbrauerei. Der Braumeister weihte uns in die Geheimnisse derBraukunst ein. Alle Schritte des Brauens wurden von Anbeginn biszur Abfüllung erklärt und vor Ort besichtigt. Nach dieser Führungstand einer kleinen Verkostung nichts mehr im Wege. Damit unsnach der Verkostung noch ein Licht aufgehen konnte visitiertenwir im Anschluß daran die Kerzenwelt in Schlägl, wo einige nochein Mitbringsel einkaufen konnten.

Am Mittwoch statteten wir dem Betrieb Sitter einen Besuch ab.Der Mutterkuhbetrieb liegt in Tschechien, umfaßt ca. 1500 ha undetwas mehr als 1000 Mutterkühe. Ich Tschechien gehen die Uhren

allerdings noch etwas anders. Ähnlichen Verkaufspreisen wie beiuns stehen viel geringere Kosten gegenüber, da dort traditionelldie Besteuerung sehr gering ist aber auch die Löhne sich zwischen3,5 € und 5 € je Stunde bewegen. Auf dem Betrieb werden dieRassen Fleckvieh und Hereford gehalten, auf welche ein Charo-laisstier angepaart wird. Für die F1 Gebrauchskreuzung gibt es 20Herden mit 30 bis 50 Kühen. Die Stiere waren alle noch im Stall,da es saisonale Abkalbung gibt. Der Betrieb Sitter liegt im Natur-schutzgebiet und hat somit eine Beschränkung der N-Menge auf35 kg Reinstickstoff je Hektar. Viele dieser extensiven Flächenwerden förderungsmäßig auf 1/3 reduziert, da sie aufgrund derFeuchtigkeit nicht beweidet werden können. Das macht enormeProbleme, da der Großteil des anfallenden Düngers auf die weiterentfernten, nicht beweideten, Flächen transportiert werden muß.

Nachdem Herr Sitter alle Fragen beantwortet hatte, fuhren wirweiter nach Krumau. Dies ist eine Touristenhochburg in Südböh-men. Die Altstadt und das Schloß zeigten sich von der besten Sei-te, kühl aber sonnig.

Anschließend andas Weltkulturerbe„Krumlov“ statte-ten wir dem Mahn-mal des „EisernenVorhanges“ einenfür manche nach-denklich machen-den Besuch ab.Europa hat diesenstacheligen Teil sei-ner Geschichte hin-ter sich lassen kön-nen. Die USA undIsrael sind geradedabei ähnlich langeMauern und Sta-cheldrahtzäune auf-

zubauen. In der Grenzregion konnten wir eine richtige Aufbruch-stimmung feststellen.

Am Donnerstagvormittag stellte uns Ing. Erwin Huber die LaconLebensmittelzertifizierung vor. Diese EU-weit akkreditierte Kon-trollstelle für Lebensmittel prüft verschiedene Standards: Bio,

Hereford Rinder auf dem Betrieb Sitter

Mahnmal „Eiserner Vorhang“

Krumau, Blick vom Schloss auf die Altstadt

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Gentechnikfreiheit, Heumilch, Herkunftsstandards usw. Anschlie-ßend ging es weiter zur Biosaat; eine kleine GesmbH, von achtBauern gegründet um ihr eigenes Saatgut zu vermehren. Mittler-weile hat diese Firma zwei Mitarbeiter beschäftigt, erzeugt undhandelt zusätzlich einiges an Biosaatgut. Das Saatgut der Gesell-schafter wird dort gestapelt, getrocknet, gereinigt, zertifiziert, ver-packt und verkauft. Ein Besuch bei Hans Galeitner, dem Züchterder eingetragenen Bio-Dinkelsorte „Ebners Rotkorn“ rundete denVormittag ab. Vor dem Mittagessen besuchten wir noch den Ebner-hof und sahen dort Burenziegen und die aussterbende Rinderrasse„Waldviertler Blondvieh“ in einem Tretmiststall.

Nach dem Mittagessen verließen wir das Mühlviertel in RichtungSchülerwaschanlage Galaxy, Erding. Zwei Stunden Rutschen, inEuropas größter „Rutsch-Therme“ war angesagt. Bei manchenSchülern erhöhte sich der Adrenalinspiegel schlagartig. Die Kami-kaze Rutschen machten eine riesen Gaudi und säuberte alle bisunter die Zehennägel. Einige versuchten im Anschluss auch dieentspannenden Gesichtsmasken aufzutragen.

Gut gelaunt und leicht ermüdet ging es ins letzte Nachtquartier,Hotel Hofmeier. Nach einem zufrieden verbrachten Nachmittagmundete das Bisonragout den meisten vorzüglich.

Der Freitag begann mit den „Wilden Tieren“. Die 70 Bisonküheauf dem Betrieb Wiesheu, die gerade in die Kalbesaison kamen,imponierten durch ihre Mächtigkeit sehr. Herr Wiesheu erzählteuns von den Eigenheiten seiner Tiere, führte uns durch denSchlachthof und seinen Hofladen. Er pries die Vorzüge des Bison-fleisches an und stellte uns einige Kostproben zur Verfügung. Einneuer Stall für ca. 100 Mutterkühe ist ebenfalls gerade fertiggeworden.

Den Abschluß unserer Lehrfahrt machten wir am ObstbaubetriebJens Blum am Rohrspitz. Hier konnten wir die Apfelproduktion,die Sortierhallen, Lagerhallen und die Spindelbuschanlagen inbeginnender Blüte sehen.

Alles in allem lernten wir viele interessante Betriebsleiter mitenormem Fachwissen kennen. Jeder war auf seinem Gebiet einExperte. Es waren viele kreative Biobetriebe aber auch Intensivst-betriebe dabei. Keiner der Betriebsführer jammerte! Problemewurden offen angesprochen und intensiv diskutiert. Reich an Ein-drücken erreichten wir am Freitag um 16:00 Uhr gesund und mun-ter das BSBZ Hohenems.

Elmar Weißenbach

Bisonherde am Betrieb Wiesheu

Die zweite Ehe ist der Triumph der Hoffnung

über die Erfahrung.

Samuel Johnson

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Schweiz – Deutschland – Frankreich

Früh aufstehen hieß es am Montag, den 22.4.2013. Bereits um6.30 Uhr brachen 47 Schüler/innen der Klassen 3B und 3C zuIhrer letzten großen Exkursion auf. Begleitet wurden sie von denKlassenvorständen Rainer Kessler und Kurt Gritzer.

Unser erstes Ziel war „swissgenetics“, das Zentrum für dieSamenproduktion in der Schweiz. Im modernen Betrieb in Mülli-gen mit 150 Stierplätzen erhielten wir einen detaillierten Einblickvon der Gewinnung des Stiersamens bis zur verkaufsfertigenAbpackung. Von zuständigen Referenten Herrn Richard Schmiderfuhren wir einiges über Begriffe wie „Wartestier“, „Prüfstier“und über den besonderen Beruf des „Stierhalters“. Eine eigenszusammengestellte Stierenschau mit anschließendem Apero run-

dete das Programm des ersten Höhepunktes unsere Exkursion ab.Ausgestattet mit einem Zuchtkatalog und einer neuen Schildkappeging unsere Reise weiter ins benachbarte Deutschland, wo wir fürvier Nächte unser Quartier gebucht hatten. Auf dem Weg dorthinbesuchten wir nach einem ausgiebigen Mittagessen in einer Auto-bahnraststätte den Ringlihof der Familie Rees in Horben mit180 Milchziegen und eigener Milchverarbeitung. Müde aberpünktlich bezogen wir abends unser Quartier beim „Spinnerhof“in Sasbachwalden.

Am Dienstag besuchten wir den Banaterhof der Familie Bart-helme, ein Biobetrieb mit Hühner-, Schweinehaltung, Produktve-redelung und Selbstvermarktung. Obwohl wenige Hühnerhalterunter den Schülern waren, schien uns die Philosophie der „bäuer-lichen Solidarität“ von Herrn Barthelme bzw. dessen Vater bemer-kenswert und sorgte für rege Diskussion. Zum Mittag aßen wir amAulachhof der Familie Drützler, die sich auf die Zubereitungvon Spanferkeln spezialisiert hat. Die Marktnische ist beim großenAckerbaubetrieb mittlerweile zum Haupteinkommen geworden.

Abschlussexkursion der Klassen 3b und 3c

Swissgenetics

Ringlihof

Banaterhof

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Am Nachmittag ging es dann weiter ins benachbarte Ausland,nach Frankreich, genau gesagt nach Straßburg. Die Hauptstadtdes Elsass, der historische Stadtkern und das berühmte Straßbur-ger Münster konnten in Eigenregie erkundet werden. Jene Schüler,die den Eintritt ins Münster oder sogar den Aufstieg gewagt haben,

dürfte der Eindruck unvergesslich bleiben. Immerhin waren sie ineiner der bedeutendsten Kathedralen der europäischen Architek-turgeschichte. Den Dienstag ließen wir mit einer kleinen Schluch-tenwanderung und anschließendem Grillabend gemütlich ausklin-gen.

Nachdem am Montag und Dienstag die „Tierhalter“ unter uns aufIhre Kosten kamen, waren es am Mittwoch die „Technik-Freun-de“, denen ein besonderes Erlebnis bevorstand. Schon seit vielenJahren werden wir vom „John Deere Werk“ in Mannheim will-kommen geheißen. Drei Führer/innen leiteten uns sicher und fach-

kundig durchs Werk sowie das Museum und beantworteten unsereFragen. Dem Drang anschließend im Forum noch einen Fanartikelzu kaufen oder zumindest auf einen der großen Traktoren zu klet-

tern, konnte kaum ein Schüler widerstehen. Im Anschluss an dasMittagessen in der John Deere Kantine ging es gestärkt zum Uni-mog-Museum nach Gaggenau. Die Führung durch Geschichte,Entwicklung und Technik dieser besonderen Fahrzeuge sowie dieMöglichkeit auf dem Testgelände des Museums mitzufahren run-deten diesen gelungenen Techniktag ab.

Der vierte Tag, der Donnerstag war dem „Kind im Manne“ gewid-met. Einer langen Tradition folgend verbringen wir einen Tag imEuropark in Rust.Was jeder sonst nur von Firmausflügen mit

Aulachhof

Munster

Schluchtenwanderung

John Deere

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langen Warteschlagen kennt, darf nun einmal unter der Woche invollen Zügen genossen werden. Angefangen von der neuen Holz-achterbahn „Wodan“, der „blue fire Megacoaster“ (in 2,5 sek.von 0 auf 100), der „Silver Star“ (Europas höchste Achterbahn)bis zur altbewährten „Schiffsschaukel“, hier gab es für jeden was.Auch unser Chauffeur Jakob Faisst von Hagspiel-Reisen war fürjeden Spaß zu haben. Viel zu früh, die Schüler/innen währen gernenoch länger geblieben, fuhren wir um 16.30 Uhr ein letztes Mal zuunserem Quartier.

Am Freitag traten wir um 7.00 Uhr die Heimreise an. Unser letzterExkursionspunkt, der Stüblehof der Familie Mock in Markdorf,

war der Fremdpraxisbetrieb unseres Schülers Hiller Adrian. Er hatihn auch in der Exkursionsplanung vorgeschlagen und empfohlen.Eine kluge Entscheidung, denn hier sahen die Schüler/innen alleswas für sie zu einem „Spitzenbetrieb“ gehört. Einen kompetentenBetriebsführer und super Kühe. Herr Mock erklärte den Schülern

worauf es heute in der Landwirtschaft ankommt. Mit vielen neuenEindrücken machten wir uns auf den Weg zurück nach Hohenemsum den wartenden Eltern, nach 2200 Reisekilometern, ihre Töch-ter und Söhne gesund und munter zu übergeben.

Kurt Gritzer

Unimogmuseum

Stublehof

Einen Fehler durch eine Lüge

zu verdecken heißt,

einen Flecken durch ein Loch zu ersetzten.

Aristoteles

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Im Frühjahr 2013 fanden die Projekttage der 2C Klasse(Gruppe A) statt.

Die Bewohner der Kleinwohnanlage Kehlermähder freuen sichüber eine Umgestaltung ihres Gartenbereiches. Mit Hilfe der

Schüler der 2C Klasse (Gruppe A) wurden Hochbeete selbst gefer-tigt, gemeinsam gebaut und mit den Bewohnern bepflanzt.

Das Projekt zeigt wie Inklusion ermöglicht werden kann, sprichwie Menschen mit Beeinträchtigung sich gemeinsam mit denSchülern des BSBZ´s an einer besonderen Gartengestaltung betei-ligen und somit weiterentwickeln können.

Im April fanden die Projekttage der 2C Klasse im fächerübergrei-fenden Unterricht (Holzbearbeitung und Gemüsebau Praxis) statt.An drei Vormittagen wurde fleißig gearbeitet.

Gemeinsam mit den Bewohnern der Kleinwohnanlage Kehlermäh-der wurden die Hochbeete errichtet und im Anschluss mit organi-schen Materialien befüllt. Zum Abschluss erfolgte die gemeinsameBepflanzung mit hauseigenen Jungpflanzen, nach dem Prinzip derMischkultur.

Mitwirkende Schüler an den Projekttagen: Bischof Daniel, FesslerPhilipp, Fetz Oliver, Geiger Tobias, Hagspiel Tobias, Köss Franz-Josef, Metzler Dominik, Natter Franz-Josef, Plankel Johannes undSteurer Felix

Projektkoordination: Doris Meusburger (Lebenshilfe Dornbirn),Ewald Bechter (Holzbearbeitung) und Daniela Tauber (Gemüsebau)

Projekt Hochbeet

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Am 27. und 28. Mai machten sich die zweiten Jahrgänge Land-wirtschaft auf um bei ihrer Abschlussexkursion das NachbarlandTirol kennen zu lernen.

Die 2a – und die 2c – Klasse unter der Führung von DI Jakob Beh-mann und Ing. Jürgen Hagspiel hatten als erstes Exkursionszieldas BioMasseHeizKraftWerk der Holzindustrie Binder in Fügenim Zillertal ausgewählt. Die Binder-Gruppe verarbeitet an insge-samt 4 Standorten ca. 1 Million Festmeter Rundholz pro Jahr zu

Bauholzprodukten, ihr Einzugsgebiet beträgt ca. 150 bis 200 km,wobei aber bei Mangel an Rohware auch auf weiter entfernte Lie-ferungen zurückgegriffen wird. Die anfallenden Abfallprodukte(Kappholz, Rinde, Zuschnitt) werden zum Teil als Pellets bzw.Briketts vermarktet, der restliche Teil wird über ein eigenes impo-santes Biomasseheizwerk verwertet. 13 Tonnen Biomasse könnenpro Stunde mit einer Temperatur von 1300 °C verbrannt werden.Über einen Generator wird Strom erzeugt und ins Netz einge-speist, die anfallende Wärme wird zur Holztrocknung verwendetbzw. in ein Fernwärmenetz eingespeist. In sehr ansprechenderWeise wird auch künstlerisch der Wert und die Bedeutung desHolzes durch einen Besucherrundgang vermittelt. Endstation wardie SichtBar, bei der wir zu Mittag aßen und auf der Besucher-plattform dem Treiben bei der Holzanlieferung zusehen konnten.

Am Nachmittag besuchten wir den Fleckviehzuchtbetrieb derFamilie Lentner in Radfeld. Hier werden ca. 30 Kühe in Anbinde-haltung gehalten, 18 ha arrondierte Fläche gehören zu dem Aus-siedlerhof dazu. Gefüttert wird Ganzjahressilage, im Sommer gibtes zusätzlich Weidegang. Die Leistungsdaten können sich durch-aus sehen lassen, erreicht werden 8800 kg Milch mit 4,6 % Fett (!)und 3,4 % Eiweiß. Auch eine Dauerleistungskuh mit 130.000 kgMilch zeugt von einem gut Zucht- und Fütterungsmanagement,wobei in fast jeder Kuh ein mehr oder weniger großer Anteil vonRed Holstein vorhanden ist.

Nach diesem sehr ansprechenden Betrieb fuhren wir nach Inns-bruck und quartierten uns aufgrund der großen Schülerzahl in der

Beim Goldenen Dachl

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Pension Prantner und im Hotel Helga ein. Nach einem Besuch desGoldenen Dachls ließen wir den Tag in der Altstadt von Innsbruckausklingen.

Am nächsten Tag trafen wir uns in Rotholz mit DI Hans Egger zurBesichtigung des Bioschweinestalles der LandwirtschaftlichenLehranstalt Rotholz.

Hier werden 35 Zuchtsauen sowie ca. 200 Mastschweine nach bio-logischen Richtlinien gehalten, dafür wurde in den letzten Jahreneine neuer Stall gebaut sowie ein älterer Stall adaptiert und umge-baut. Als wichtige Lehrwerkstätte erfüllt dieser Stall einen wichti-gen Beitrag zur Bildung der Landwirtschaftsschüler im Bereichder Schweinehaltung, da auch in Tirol die Schweinehaltung stetigim Sinken begriffen ist und es derzeit nur noch ca. 12.000 Schwei-ne in unserem Nachbarbundesland gibt.

Eine fixe Arbeitskraft istangestellt, zudem eineUrlaubsvertretung, einigesan Arbeiten wird im Unter-richt durchgeführt, trotzdemmuss jedes Jahr trotz guterLeistungen ein Abgang vonca. 15. – 20.000 € vom LandTirol getragen werden.

Abgesetzt werden ca. 20Ferkel pro Sau und Jahr, vondiesen 700 Ferkeln werdenca. 250 Stück verkauft und450 Stück selber gemästet.

Nach diesem eher untypischen Betrieb für Tirol fuhren wir weiternach Baumkirchen zum Gemüsebaubetrieb Plank. Trotz gutenWetters nahm sich Herr Plank Zeit uns über seine Gemüseproduk-tion zu informieren. Auf 45 ha wird mit 5 – 6 fix Angestellten und30 – 35 Saisonarbeitern ein breites Sortiment an Gemüse produ-ziert. Beliefert wird der Groß- und Einzelhandel von Tirol, aberauch bis nach Italien und Kroatien gehen Lieferungen. Die weite-ste Entfernung der Felder voneinander beträgt 40 km, mit einemumfassenden eigenen Fuhrpark (laut Angabe 28 Fahrzeuge!) wer-den alle landwirtschaftlichen und logistischen Aufgaben bewältigt.

2,5 ha sind unter Folie und werden zur Erzeugung von Gurken undPaprika verwendet. Die große logistische Leistung vom Betriebs-leiter und seiner Frau zur Bestellung von 45 ha, der Pflege, derzeitgerechten Ernte und der termingerechten Lieferung zum Kun-den bei wechselnden Wetterbedingungen kann man anhand derDimensionen nur erahnen. Das Inntal ist traditionell ein gemüse-baulich geprägtes Gebiet, wobei die Dimensionen aber immer grö-ßere Ausmaße annehmen, dementsprechend liegen auch die Pacht-preise für Ackerflächen bei 1200 bis 2500 € pro Hektar.

Die Pflanzzeit beginnt in normalen Jahren schon in der KW 6 bis8, und die Saison zieht sich bis in den späten Herbst hinein. BisMitte Dezember muss der Chef die gesamte Saatgutbestellung fürdas kommende Jahr getätigt und eingeplant haben, dann kommtetwas Zeit um sich der Maschinenwartung zu widmen bis imFebruar schon wieder die Pflanzzeit losgeht. Nichts für schwacheNerven!

Plank Gemusebau

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kurse für Marmelade, Brennkurse etc. runden das innovativeAngebot der Familie Maier ab.

Wir haben hier einen sehr gut geführten Betrieb kennen gelerntder es versteht aus einer Nische erfolgreich Profit zu schlagen undder ganzen Familie einen Arbeitsplatz zu geben. Man kann ver-gleichen welche Größe in der Milchviehhaltung nötig wäre umdasselbe zu erreichen.

Nach diesem Betrieb traten wir wieder die Heimreise an, mit neu-en Eindrücken gestärkt trafen wir dann wieder dank unseresumsichtigen Busfahrers Ernst von der Firma Hagspiel Touristikwieder in Hohenems ein. Die meisten Schüler haben die nötigeReife bewiesen (manche sind stellenweise noch etwas grün undbrauchen noch ein bisschen Sonne) um auf eine größere Exkursionzu fahren, dementsprechend steht unserer nächstjährigen 5-tägigenExkursion nichts im Wege.

Jürgen Hagspiel

Nach diesem lehrreichen Betrieb und der Mittagspause in Hallfuhren wir weiter zum Betrieb der Familie Maier in Rietz.

Das als Beeren – Maier bekannte Unternehmen hat sich aus einerehemaligen Nebenerwerbslandwirtschaft mit Obstbäumen entwik-kelt. Heute werden auf 13 Hektar Beeren produziert und selbstvermarktet. 4 fix angestellte Familienangehörige, 5 fremdeArbeitskräfte sowie 20 – 25 Saisonarbeiter zeugen vom Potentialwelches in dieser Produktionsnische liegt. Herr Stefan Maier führ-te uns zu einer Plantage wo wir Johannisbeeren und Himbeerenbesichtigen konnten. Was möglich ist wird frisch vermarktet, allesandere wird über Marmeladen, Schnäpse, etc. veredelt. Gesamtwerden ca. 100 verschiedene Produkte erzeugt und im eigenenHofladen bzw. über andere Feinkostläden vermarktet. Einkoch-

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Hallo liebe Leser des WIR!

Gerne berichte ich euch vonmir und wie es mir am Rhein-hof ergeht. Nette Schüler des1. Jahrganges haben mich imMai verwogen und da brachteich schon stolze 375 kg auf dieWaage. Ich werde vom Ver-walter des Hofes und seinemTeam gut umsorgt, habe einnettes Zuhause im Tiefstreuund komme diesen Sommerauf die Alpe. Einziger Wehr-mutstropfen sind meineBoxenbewohner, sie haben alleeine andere Farbe…

Einen Dank möchte ich auchan meine fürsorgliche GotaMarianne Wohlgenannt rich-ten, ich denke oft an sie wieihr seht.

Bis bald! Eure Steffi

Neues von Steffi!

Wenn der Mensch so viel Vernunft hätte wie Verstand,wäre alles viel einfacher.

Linus Pauling

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Meinen Betrieb bekommt ihr nicht, den bekommt mein Sohn!Auch wenn die Zeichen der Zeit gegen die kleinen landwirtschaft-lichen Betriebe stehen. Klein ist die Zukunft, denn klein spartEnergie, klein spart Gift, klein spart Ressourcen, klein machtunabhängig und vielfältig, wenn man es richtig macht. Ich machebeim Wachsen und Weichen nicht mit! Ich vergrößere meinenBetrieb nicht auf Kosten der Nachbarn, ich arbeite stattdessen mitNachbarschaftshilfe und Lohnunternehmer. Bei weniger Output,muss man auch seinen Input minimieren. Ein Minimum anMaschinen, ein Minimum an Gebäuden, ein Minimum an Treib-stoffen und anderer Energie, ein Minimum an Kraftfutter, wenigDüngemittel, keine Giftstoffe, keine regelmäßig zugekauftenGrundfuttermittel, keine chemischen Leistungsförderer um echteLändle Produkte zu erzeugen. Es gibt für uns kleine Nebener-werbsbauern in unserem kleinen Land keinen plausiblen Grundbei diesem gegenseitigen Wachstums- und Verdrängungskampfmitzumachen, denn klein bleiben wir so oder so, trotz geringfügi-ger Vergrößerung. Wenn wir weiterhin Grund und Boden für denaußerlandwirtschaftlichen Kapitalbereich zur Verfügung stellenwollen, dann müssen wir uns gegenseitig verdrängen. Das nicht-landwirtschaftliche Kapital sucht dringend Spekulationsgründe. InDornbirn war letzthin Landwirtschaftsgrund aus einem Versteige-rungsedikt um 17 € je m² für eine Bäuerin nicht zu bekommen. InHohenems wurden letztes Jahr mehr oder weniger stillschweigendca. 16 ha aus der Landesgrünzone in Bauland umgewidmet und inAltach dafür ca. 30 ha Retentionsfläche eingerichtet. TauscheNahrungsfläche gegen Bauland und das aus der Landesgrünzone.Auch die SVB macht nun den Kleinen zudem einen Strich durchdie Rechnung, die meint nämlich zum einen, dass auch die kleineninnerörtlichen Bauparzellen, die bisher nicht gemeldet wurdenSVB-pflichtig sind. 17 Jahre sind genug, dachten die Politikerwohl. Es hat nämlich beim EU-Beitritt und auch ständig danachgeheißen, dass es nie komme, dass die AMA-Daten von der SVBübernommen werden. Nun ist es doch soweit. Wurden die Bauernvon ihren eigenen Politikern verraten und 17 Jahre lang belogen?Ich wünsche den SVB-Politikern einmal, dass sie einen kleinenNebenerwerbsbetrieb bewirtschaften und dann mehrere kleinereund größere Bauplätze anfahren müssen. Hier bleibt wahrlich

mehr Geld und Zeit auf der Straße als im Ladewagen, das kannsich ein Großbetrieb gar nicht vorstellen! Es macht aber schöneDörfer, wenn sauber gemäht wird. So kann man von den Nachbarnnoch Wertschätzung erfahren und mit ihnen angenehm insGespräch kommen. Eigentlich ist es schon eine extreme sozialeUngerechtigkeit, dass die kleinen Nebenerwerbsbauern die Sozial-versicherung mehrfach bezahlen müssen und die Pauschalierungs-obergrenze so ganz nebenbei prophylaktisch erhöht wurde. Nichtsdagegen aber, in der Realität bedeutet das eben, dass die Beiträgevermehrt von den Kleinen eingefordert und die Großen verschontwerden. Beide verschonen oder bei beiden einheben, das wäre hierwohl die Lösung? Ebenfalls bleibt die Frage offen, warum dieExtensiven und die Biobauern, die freiwillig weniger produzieren,doppelt zur Kasse gebeten werden? Ein intensiver und ein extensi-ver Betrieb bezahlen gleich hohe Beiträge. Ein Voll- und einNebenerwerbsbauer auch, egal ob noch in eine andere SV- Kasseeinbezahlt wird oder nicht. Grundsätzlich sind aber im unterenBereich, bis zur Höchstbeitragsgrundlage, die Beiträge nach demEinkommen zu erheben. Ein Umstieg in den Nebenerwerb oderin die biologische Wirtschaftsweise hat meist eine beachtlicheExtensivierung zur Folge. Damit gibt es auch wesentlich wenigerProdukterlös bei ähnlich großen Aufwendungen. Durch öffentlicheBeiträge wird das niemals und in Zukunft immer weniger abgefan-gen. Wieso bleiben dann die SV-Beiträge gleich hoch? Wiesogehen die Förderungen ohne Obergrenze an die Großbetriebe.

Zum anderen steigen „Aussteiger“ aus der intensiven Produktionmanchmal in die Direktvermarktung ein. Sobald ein Tiergeschlachtet und zerlegt oder Getreide gemahlen ist, ist es be- undverarbeitet und nicht mehr abpauschaliert – somit also zusätzlichSV-Beitragspflichtig. Es gibt aber bei der SVB keinen Abschlagfür diese Mehrfachbeitragspflicht. Käse zu machen wäre ein Aus-weg, dieser ist nämlich abpauschaliert. Es stellt sich die Frage, obes sinnvoll ist, auf den großen Haufen noch mehr zu werfen oderob es nicht besser wäre, einfach bei der Abpauschalierung auch fürandere mehr Gerechtigkeit walten zu lassen.

So bezahlen eben Betriebe die klein sind, ihre Produkte in derNähe vertreiben, weniger Verkehr verursachen, lokale Fachbetrie-

Gibt es eine Strategie zur Ausbeutung der heimischen Landwirtschaft

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be mit Arbeit versorgen, keine Überschüsse produzieren, in Rela-tion einen vielfach höheren SV-Beitrag als Großbetriebe. ImRheintal aufgrund der überhöhten Einheitswerte nochmals um einVielfaches mehr als in den höher gelegenen Regionen. Diese Wer-te passen im extensiven Bereich absolut nicht mehr zum erwirt-schaftbaren Einkommen.

Wer aber das Ländle (Bauernjournal) Nr. 1, vom Jänner 2013genau gelesen hat, dem ist sicher aufgefallen, dass noch ärgeresgeplant ist. Nicht nur, dass die AMA-Datenschutzrichtlinie nach17 Jahren Lüge durch die Politiker wohlweislich im Vorfeld still-schweigend geändert wurde, muss die arme Frau, die jetzt an dieSpitze der SVB gestellt wurde, auch noch mitverantworten, dass inBälde die SVB-Meldungen über anderes Einkommen oder be- u.verarbeitete Verkäufe auch direkt ans Finanzamt weitergemeldetwerden. Wieso sonst hätten die einschlägigen Fachzeitschriftenund das Ländle seit Jänner die genauen Steuerrichtlinien undBuchhaltungsvorschriften so intensiv diskutiert. Da erwischt esdann wieder vornehmlich die Kleinen, die Nebenerwerbsbauernund die Biobauern, die sich zusätzlich noch Einkommensquellenerschließen mussten, um ihre Familien und die kleinen Höfe überdie Runden zu bringen. Somit wird vielen das Aufhören, Verpach-ten und Verkaufen in Zukunft leicht gemacht. Ich habe nichtsgegen lebensfähige Bauern, nur etwas dagegen, dass die SVB- undLW-Politik, die Kleinen in die Mehrfachversicherung zwingt unddiese dabei überdurchschnittlich geschröpft werden. Gottseidankgibt es 29 Sozialversicherungsträger in Österreich. Somit kannman, wenn man arbeiten geht auch noch bei der GKK einzahlen,wenn einer einen Gewerbebetrieb anfängt bei der SVA, BVA undso weiter. Leider haben nicht alle Verträge untereinander, wodurchdie Höchstbeitragsgrundlage eben dann auch nicht gilt. DasLeben der SV- Vorstände in Österreich ist 29-fach gesichert. Esläge wohl an der Zeit, dass die Berufsverbände, bei denen manZwangsmitglied ist, auch einmal etwas in dieser Hinsicht für dieKlein-, Bio- und Nebenerwerbsbauern tun. Davon gibt es in Öster-reich und Vorarlberg wahrlich genug. Eigentlich müssten wohlgleich viele Kammerräte, SV-Beiräte usw. aus der Nebenerwerbs-landwirtschaft kommen, wie der Anteil Nebenerwerbslandwirteunter den Bauern ist! Es könnte sonst bald einmal passieren,dass sich nicht nur der Kammerpräsident fragen muss, wo seinepolitische Heimat ist? Wenn sich hier nichts ändert, wird an die-sem traurigen Zustand wohl nichts vorbei führen. Wir müssenzusehen, wie ganze Länder und Staaten politisch unregierbar

gemacht werden. Dann regiert eben nur noch das Kapital (der Bei-trags- u. Sparstift) und zwar gnadenlos. Wer die Solidarität mitFüßen tritt hat dereinst keine mehr.

Es hat nämlich mehrere Seiten, was den Bauern von Seiten derPolitik als Vorteil verkauft wird, nämlich keine Buchhaltungmachen zu müssen:

1. man weiß nicht ob überhaupt und wie viel Einkommen aufdem Hof verdient wird

2. man weiß nicht wo das Geld hinfließt3. man käme endlich drauf, dass man als Bauer nur unecht steu-

erbefreit ist4. die SVB-Beiträge würden nicht mehr pauschal sondern nach

Einkommen vorgeschrieben werden müssen5. es würde buchhalterisch auffallen, wenn ein Betrieb von der

Substanz lebt6. hohe spekulative Verkehrswerte wären für die Schätzung

diverser Beiträge kein Thema und politisch kein Streitpunktmehr

7. neben- und außerlandwirtschaftliches Einkommen wäreleicht anrechenbar

8. die Steuerleistung würde gerechter verteilt werden9. Förderungen würden natürlich ins Einkommen eingerechnet,

dadurch entstünde im Laufe der Zeit mehr Fördergerechtig-keit

10. man würde die Aufwendungen in seinen Betriebssparten ken-nen lernen

11. der Neid der restlichen Bevölkerung könnte geringer werden(Bauern zahlen keine Steuern)

12. die Frauen würden leichter als Mitarbeiter oder Mitbewirt-schafter einsteigen und sich somit eigene Beitragsrechteerwerben können

13. Intensivbetriebe müssten mehr, Extensiv- und Biobetriebeteilweise weniger Beiträge bezahlen

14. die Produktionskosten könnten je Betrieb und Produkterrechnet werden

15. Investitionskosten könnten abgeschrieben werden16. die Abhängigkeit von politischer Willkür würde geringer 17. die Folgen politischen Handelns würden monetär direkt

sichtbar 18. dieses System hilft vornehmlich den großen und intensiven

Betrieben und die Kleinen werden doppelt zu Kasse gebeten

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Faulheit: der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit.

Immanuel Kant

Buchhaltung ist aber auch Arbeit, sehr genaue sogar und verlangtEhrlichkeit der Gesellschaft gegenüber. Wer aber von der Gesell-schaft Handschlagqualität erwartet muss selber eben auch ehrlichsein und sich an gewisse gesellschaftliche Spielregeln halten. Diejämmrige Mitleidstour vieler Bauern und Bauernvertreter, gepaartmit Unwahrheiten und Skandalen, lassen das Vertrauen in die hei-mischen Produkte und Produktionsweisen enorm schwinden.

Die Systeme und gesellschaftlichen Normen von heute sind nichtin Stein gemeißelt. Die Gesellschaft ändert sich. An diesen Syste-men muss im Laufe der Zeit gestaltet werden. Geld einzutreibenist eines, gerechte Systeme und Mechanismen zu installierenanscheinend etwas anderes. Wer politisch auf Dauer Erfolg habenwill muss ehrlich sein, Abhängigkeiten abbauen und gerechteSysteme im öffentlichen und halböffentlichen Bereich aufbauen.Ich denke, dass gerade jetzt der Zeitpunkt gut wäre, um der Ver-schiedenheit Raum zu geben. Für politische „Apparatschicks“und deren Verwandtschaft ist immer weniger Platz. Man kannnicht mit Methoden und Menschen von Gestern das Morgen inder heimischen Kleinlandwirtschaft optimal, kreativ und zukunfts-weisend gestalten. Wir sind zwar anscheinend ein Milchland, wieman immer hört, aber leider sind in unserem Land in der letztenZeit auch am meisten Milchbauern „verendet“. (seit 2000 – ca.400, > 10 %).

Was passiert, wenn man bei der Alpflächenmeldung einmal ein-fach, genug gemeldet hat, wie die Empfehlung von Kammerseitedamals lautete, sieht man heute. Die AMA hat uns im Tal auchjeden m² abgezogen so wie es jetzt auch auf der Alpe gemachtwird. Alle jene, die schon vor Jahren eine AMA-Alpkontrolle hat-

ten oder selbständig genau meldeten, haben mit Ausnahme einigerSonderfälle keine Probleme. Und da hat jetzt eben nicht nur dieböse AMA und einmal nicht Brüssel Schuld. Dass es Strafen auchnoch gibt scheint unangebracht, Sonderfälle muss man sichergenau anschauen, aber Ehrlich währt doch immer noch am läng-sten SOKO hin oder her. Wieso die Auftriebszahlen nicht aucheine gewisse Bedeutung bekommen sollen scheint mir sonderbar.Da kann man nämlich auf die Wüchsigkeit auf den Alpen schlie-ßen; es sollen aber nur ha zählen. Mit einer Buchhaltung wäreneventuelle Futtertransporte hinauf und die Ertragsfähigkeit derAlpe auch besser erfassbar. Das Problem macht wiederum derwahrscheinlich mit Absicht eingerichtete Graubereich.

Laut § 3 Abs. 2 im Lw u. Fw Förderungsgesetz sind die Bauerngesetzlich verpflichtet, gesunde pflanzliche und tierische Lebens-mittel zu erzeugen. Ansonsten verspielen sie vermutlich das Rechtauf Förderung. Es ist wohl an der Zeit auf die Skandale zu reagie-ren und die Förderungen nicht mehr mit der Gießkanne zu vertei-len. Wer Tiere nicht artgerecht hält, füttert und züchtet, Gifte aus-bringt und damit den Boden, die natürliche Bodenfruchtbarkeitund das Wasser gefährdet, belastete Düngemittel verwendet, istwohl nach diesem Gesetz nicht mehr förderungswürdig.

Auch wenn es vielen unangenehm erscheint, werden wir uns inder Landwirtschaft mit der Thematik Gifteinsatz, Tierhaltung,Tierzucht, Düngung auseinandersetzen müssen. Wenn wir dasnicht seriös und ehrlich tun, machen es eben andere; dann werdenwir aber nicht mehr viel mitzureden haben.

Elmar Weißenbach

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