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Bericht TransRussia 2013 18th Moscow International Transport and Logistics Exhibition and Conference 23. bis 26. April 2013 Moskau, Russland Messegelände, ‘VVC, All - Russian Exhibition Centre‘ Informantin: Saskia Müller-Graeser, Deutscher Speditions- und Logistikverband e.V. (DSLV), Bonn

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1 Allgemeines zur Veranstaltung 1.1 Turnus und Stellenwert

Die TransRussia fand in diesem Jahr zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 wieder im VVC, All-Russian Exhibition Centre statt, Unterstützt wurde die Veranstaltung von zahlreichen staatlichen Institutionen, Industrieverbänden und Sponsoren. Schirmherr war das russische Transportministerium. Veranstaltet wird die TransRussia jährlich von der 1991 gegründeten und auf Messen in Osteuropa spezialisierten ITE Group Plc, London.

Die Messe war ab dem ersten Tag von 10.00 bis 18.00 Uhr (am letzten Tag bis 16.00 Uhr) sowohl für Fachbesucher als auch für das allgemeine Publikum geöffnet. Der Eintritt war kostenlos gegen Registrierung.

Die TransRussia versteht sich als führende Leistungsschau für Transport und Logis-tik. Als umfassende Informationsplattform bildet sie das gesamte Spektrum der Bran-che in allen Verkehrsbereichen und der Logistik einschließlich Technik und Equip-ment, Umschlag und Verpackung, Sicherheitssysteme, Versicherung, Leasing und Finanzdienstleistungen sowie Informationstechnologien ab. Die Veranstaltung ist in-zwischen die einzige ihrer Art in Russland, der GUS (Gemeinschaft unabhängiger Staaten) und den baltischen Staaten. Die TransRussia 2013 war die 18.Auflage der inzwischen als attraktive und interes-sante Plattform etablierte Transport- und Logistikmesse. 543 Aussteller warben auf 23.751 qm Fläche für ihre Dienstleistungen. An Fachbesuchern wurden während der vier Messetage 15.167 aus 54 Ländern gezählt.

1.2 Weitere Veranstaltungen 1.2.1 Eröffnungsfeier

Bei der Eröffnungsfeier am 23.April 2013 war russische und ausländische Politpromi-nenz vertreten. Grußworte sprachen u.a. der stellvertretende Minister für Transport der russischen Föderation Nikolai Asaul, der erste Stellvertreter des Vorsitzenden des Komitees der Staatsduma für Transport, Aleksandr Starovoitov, der Marketingdirektor der Russian Railways Anton Ryshkov und der Leiter der Federalagentur des Eisen-bahntransports, Gennady Bessonov .

Prominenz aus Transport und Verkehr bei der traditionellen Ribbon-cutting ceremony zur Eröffnung der TransRussia 2013.

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1.2.2 Konferenz

Auch in 2013 gab es am Rande des Messegeschehens verschiedene Konferenzen mit Führungskräften und Spezialisten aus der Verkehrs- und Transportwirtschaft. Am zweiten Messetag fand eine Roundtable- Veranstaltung der Logistics Alliance Ger-many unter dem Motto ‚Logistics Solutions made in Germany‘ statt

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1.3. Rahmenprogram 1.3.1 Ausstellerempfang

Am Abend des 24. April 2013 organisierte die Veranstalterin ITE einen Empfang für Aussteller und Besucher der Messe. Hier erhielten Firmenvertreter und ihre Gäste die Gelegenheit zu Gesprächen in ungezwungener Atmosphäre und zur Vertiefung der auf der Messe gewonnen Kontakte. Die deutsche Firmengemeinschaftsbeteiligung wurde ausgezeichnet mit dem Award für die beste Präsentation eines Länderpavil-lons, der von Frau Dr. Diane Huster (Deutsche Botschaft) und Herrn Markus Weichert (Projektleiter im BMWi) entgegengenommen wurde.

Dr. Diane Huster, Deutsche Botschaft Moskau und Markus Weichert, BMWi präsen-tieren den 1.Preis für den besten Länderpavillon.

1.3.2 Botschaftsempfang

Am Abend des zweiten Messetages, dem 24. April 2013 fand im Hotel Baltschug Kempinski ein Stehempfang auf Einladung der Deutschen Botschaft in Moskau für die deutschen Aussteller und ihre Geschäftspartner statt. Grußworte sprachen Frau Dr. Diane Huster von der Abteilung Wirtschaft und Wissenschaft der Botschaft der Bun-desrepublik Deutschland, sowie Markus Weichert, Projektleiter aus dem Bundesmi-nisterium für Wirtschaft und Technologie der Bundesrepublik Deutschland und Stefan Schröder, Geschäftsführer der Logistics Alliance Germany.

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1.4 Besucher

Nach Angaben des Veranstalters kamen an den vier Veranstaltungstagen insgesamt 15.167 Fachbesucher. Die Mehrzahl, wie bereits im Vorjahr Verlader (Produzenten, Importeure/ Exporteure, Großhandels- und Einzelhandelsketten) andere kamen aus dem Transport- und Logistikbereich. Alle Besucher wurden registriert und trugen Badges. Nach den Registrierungsunter-lagen des Veranstalters kamen etwas mehr als die Hälfte der Besucher aus Russ-land, der Rest aus Belarus, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Ka-sachstan Polen und der Ukraine

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2 Aussteller

2.1 Gesamt

Insgesamt präsentierten sich nach Angaben des Veranstalters 543 Aussteller aus 31 Ländern auf 23.751 qm Nettofläche. 54 deutsche Firmen, davon 29 Hauptaussteller und 25 Unteraussteller dokumentierten ihr Interesse am russischen Markt mit ihrer Anwesenheit auf dem deutschen Gemeinschaftsstand. Ein deutsches Unternehmen nahm außerhalb des German Pavilion teil. Die meisten Global Player waren anwe-send, aus Deutschland z.B. DB Schenker, aber auch zahlreiche Häfen und Terminal-betriebe rund um Ost- und Nordsee, ebenso wie die baltischen, finnischen, kasachi-schen, österreichischen, polnischen, slowakischen, tschechischen und russischen Bahnen.

2.2 Ungefähr die Hälfte der Aussteller kam aus Russland. Hierbei handelte es sich in der

Regel um private Unternehmen, nachdem auf dem russischen Transportmarkt inzwi-schen nur noch einige wenige staatliche Monopolisten existieren.

2.2.1 Liefer- und Leistungsangebot

Die überwiegende Zahl der Aussteller des Gastlandes präsentierte ihr Leistungsan-gebot wie in den Vorjahren auf Systemständen, Ganz offensichtlich ging der Trend bei den ausländischen Ausstellern allerdings in 2013 zu individualisierten Standbaukon-zepten. Das Leistungsspektrum der Unternehmen wurde über Prospekte, Poster und Videos vermittelt.

2.2.2 Präsentation staatlicher Institutionen

Abgesehen von der russischen Bahn oder verschiedener Häfen gab es kaum Präsen-tationen staatlicher Institutionen, da der Verkehrssektor Russlands weitgehend priva-tisiert ist.

2.3. Ausländische Aussteller

Insgesamt zeigten 298 ausländische Aussteller ihr Leistungsangebot. Sie kamen hauptsächlich aus russischen Nachbarländern sowie aus Deutschland, Österreich, Belgien, der Türkei, Finnland und Polen und China.

2.3.1 Offizielle Länderbeteiligungen

Offiziell waren Belgien, China, Deutschland, Estland, Finnland, Kasachstan, Lettland, Litauen, die Niederlande, Polen, die Ukraine und Weißrussland mit Gemeinschafts- beteiligungen vertreten. Besondere Leistungsschwerpunkte waren hier nicht auszu-machen. Gezeigt wurde das gesamte Spektrum aus Transport, Spedition und Logis-tik.

2.3.2 Besonderheiten der Länderpräsentationen

Bei den Länderpräsentationen hob sich der deutsche Gemeinschaftsstand gut ab. Die Standgestaltung, verbunden mit dem großen und diversifizierten Präsentations-spektrum wurde von Besuchern und Ausstellern besonders gewürdigt.

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3 Deutsche Beteiligung

Die Bundesrepublik beteiligte sich zum neunten Mal mit einem Firmengemeinschafts-stand an der TransRussia. Dabei präsentierten sich 54 Aussteller auf ca. 870 qm. Zu-sätzlich belegte der BMWI- Informationsstand weitere 54 qm. Privat organisierte Gemeinschaftsstände deutscher Firmen und Beteiligungen einzel-ner Bundesländer gab es keine.

3.1 Präsentation der deutschen Beteiligung

Die deutschen Aussteller waren für die Besucher durch die gemeinsame Platzierung in der Halle 75A sowie mit einer Insellösung in der Halle 75B durch die klare Stand-gestaltung gut auszumachen. Diese vermittelte den Betrachtern - passend zu Trans-port und Logistik - von außen Schwung und Bewegung. Außerdem demonstrierte der Stand Offenheit nach allen Seiten. Dies wirkte auf Aussteller und Besucher einladend und bot ein freundliches Ambiente für Gespräche und Informationsaustausch. Mit Schautafeln, Faltdisplays, Postern, Prospekten und Videopräsentationen zeigten die Aussteller ihr Leistungsspektrum. Einzelne Firmen veranstalteten kleinere Emp-fänge für ihre Kunden und wurden so zum Anziehungspunkt im German Pavillion.

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Schwerpunkte im deutschen Leistungsangebot

Transport, Speditions- und Logistikdienstleistungen, Zollabfertigung, Hafendienstleis-tungen, Consulting.

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3.2 Ausstellerbefragung

Die Ausstellerbefragung wurde am dritten und vierten Messetag durchgeführt. Von den Ausstellern der deutschen Gemeinschaftsbeteiligung haben sich 31 Firmen daran beteiligt. 7 Firmen gaben an, erstmalig teilgenommen zu haben, 24 waren schon bei früheren TransRussia Veranstaltungen dabei.

22 Unternehmen waren durch ihr Stammhaus, 3 Unternehmen durch die örtliche Nie-derlassung und 6 durch beides vertreten. 29 Firmen haben den russischen Markt be-reits vor der Messe bearbeitet, zwei Aussteller verneinten diese Frage.

Die Auswertung zu den möglichen Messezielen

Ziele erreicht teilweise nicht erreicht war kein Ziel

4.1 Abschlüsse/Auftrag 4 10 7 11

4.2 Marktbeobachtung 18 13 1 0

4.3 Produkteinführung 4 12 4 10

4.4 Kundenwerbung 15 14 0 2

4.5 Vertretersuche 1 9 7 17

4.6 Imagewerbung 17 11 1 4

4.7 Kooperation/Lizenzvergabe 3 4 6 17

4.8 Sonstige Ziele 0 0 0 5

Für 14 Firmen stellt die TransRussia die einzige Veranstaltung zur Bearbeitung des russischen Marktes dar, für 8 ist sie die wichtigste und für 9 eine von mehreren Mes-sen in diesem Markt Für 18 Firmen war die Bundesbeteiligung ausschlaggebend für ihre Beteiligung an der TransRussia, 13 Unternehmen verneinten dies.

Die Zahl der Fachbesucher wurde von 8 mit ‚gut’, von 17 mit ‚ausreichend’ und von 6 mit ‚nicht ausreichend’ beurteilt. Zur Qualität der Fachbesucher gab es 8 ‚gut’, 17 ‚ausreichend’ und 6 ‚nicht ausreichend’ Bewertungen. Bei der Herkunft der Besucher handelte es sich bei 17 Ausstellern vorwiegend um Besucher aus dem Großraum der Messestadt, bei 22 Befragten um nationale und weitere 28 Aussteller gaben an, dass es sich mehrheitlich um internationale Besucher handelte. (Mehrfachnennungen mög-lich) . Namentlich wurden die Baltischen Staaten Lettland und Estland sowie Usbekis-tan, Kasachstan, Belarus und China erwähnt.

75,3%

24,7%

nein

ja

Erstmalige

Messeteilnahme

11

Die Chancen für ein Nachmessegeschäft wurden von 11 Unternehmen mit ‚gut’ und sechs Unternehmen mit ‚gering’, von einem Aussteller als aussichtslos beurteilt. 13 Aussteller konnten noch keine Aussage treffen. 16 Unternehmen würden sich in an einer weiteren Veranstaltung dieser Art erneut beteiligen, 15 ließen diese Frage noch offen. Die Mehrzahl der deutschen Aussteller hat sich auch in mit der Informantin geführten Gesprächen positiv über ihren Messeerfolg geäußert. Viele Aussteller zeigten sich überrascht über die Qualität der geführten Gespräche, die weit über die gestellten Erwartungen hinaus ging und zeigten sich erfreut über die Anzahl der Kontakte zu Fachbesuchern. Russland wird von den Ausstellern nach wie vor als ein wichtiger Wachstumsmarkt mit enormem Leistungspotenzial betrachtet.

3.3 Tätigkeit auf dem Informationsstand

Der amtliche Informationsstand war während der Messe sehr gut frequentiert. Er diente als Kommunikationszentrum für die deutschen Aussteller und wurde als Mee-ting Point für vertrauliche Kundengespräche ‚hinter verschlossenen Türen’ genutzt

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4 Beurteilung der Messe 4.1 Allgemein

Die diesjährige TransRussia wurde von den zahlreichen Fachbesuchern wieder sehr gut angenommen. Sie hat dem Logistikstandort Deutschland sicher genutzt, in die-sem wichtigen Markt wahrgenommen zu werden und sich weiter zu etablieren. Die Aussteller hatten, wie bereits in den vorangegangenen Jahren gute Chancen ihr qua-lifiziertes Leistungsspektrum, das hohe Niveau deutscher Logistikdienstleistungen und ihr Interesse am russischen Markt zu kommunizieren. Der russische Markt ist für deutsche Unternehmen ein wichtiger Wachstumsmarkt. Der Bedarf an Transport-dienstleistungen, Lagerkapazitäten und ganzheitlichen Lieferketten steigt. Die Ver-kehrswirtschaft des Landes ist derzeit noch nicht allein in der Lage, das Wachstum zu bewältigen. Mit einem groß angelegten Verkehrsprogramm bemüht sich der russische Staat eine leistungsfähige Infrastruktur zu schaffen, die Basis für eine stabile und funktionierende Transportindustrie.

4.2 Organisation

Die Zusammenarbeit mit der Durchführungsgesellschaft Inter Expo Consult GmbH, Berlin und der Veranstalterin, der GIMA in Hamburg verlief wie in der Vergangenheit auch in 2013 ganz hervorragend. Sie war angenehm und geprägt von hoher Koopera-tionsbereitschaft und dem Engagement zu einem optimalen Gelingen der Messe bei-zutragen. In regelmäßigen gemeinsamen Rundgängen über die deutsche Firmenge-meinschaftsbeteiligung verschafften sich Informantin, Durchführungsgesellschaft und Veranstalterin einen Überblick über die Stimmung der Aussteller. In der Ausstellerbe-fragung bringen die Befragten ein hohes Maß an Zufriedenheit über die Veranstalte-rin, Organisatoren und Messegelände/halle zum Ausdruck. Das VVC All-Russian Ex-hibition Centre gefiel den Ausstellern sehr. Die Präsentation der Messestände kam in der von Licht und Sonne durchfluteten Halle besonders gut zur Geltung. Mit Bedauern registrierten die Aussteller, dass die TransRussia 2014 nicht wieder in diesem Mes-segelände ausgetragen wird, Der Veranstaltungsort bietet nach Angaben der Veran-stalterin nicht genügend Kapazitäten da die nächste TransRussia voraussichtlich wie-der wachsen wird. Trotz der hohen Zufriedenheit bezüglich des Messegeländes mo-nierten die Aussteller die schwierige Anfahrt zum Messegelände, die sich wegen des Verkehrs in Moskau extrem problematisch gestaltete.

4.3 Verbesserungsvorschläge

Die Befragung der Aussteller nach Anregungen und Kritik ergab folgendes Bild: Durchgängig äußerten sich die Aussteller äußerst zufrieden mit dem Verlauf und der Organisation der Messe. Die schon in den vergangenen Jahren monierte Messedauer von vier Tagen auf drei Tage zu verkürzen und stattdessen am Donnerstag längere Öffnungszeiten anzubie-ten war, wie auch nach der TransRussia 2010, 2011 und 2012 auch in diesem Jahr wiederholter Änderungswunsch. Ungefähr die Hälfte der Aussteller wünscht sich eine Verkürzung der Veranstaltung. Verschiedene Aussteller gaben als Begründung hier-für an, dass am letzten Tag kaum noch Fachbesucher, sondern lediglich die Schnäppchensammler die Messe aufsuchten. Dem hielten andere Aussteller im Ge-spräch mit der Informantin entgegen, dass sich bei einer Verkürzung der Messe auf drei Tage diese Entwicklung auf den dritten Messetag verlagern würde. Auch gab es Stimmen, die eine Änderung des Messeturnus zum Ausdruck brachten, alternierend zur Transport Logistik in München im zweijährigen Rhythmus.

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Abschließend betrachtet überwiegt die sehr positive Beurteilung der Aussteller und die Messe darf hinsichtlich ihrer Organisation und Durchführung als sehr erfolgreich betrachtet werden. Abgerundet wurde der positive Gesamteindruck durch die Anwesenheit des Pro-jektleiters, Markus Weichert, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie an al-len Messetagen, die den Ausstellern Unterstützung auch von dieser Seite signalisierte. Die nächste TransRussia findet statt, vom 22. bis 25. April 2014 im Crocus Expo, Moskau DSLV Deutscher Speditions- und Logistikverband e.V. Bonn, den 19. Juli 2013 Saskia Müller-Graeser


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