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2,50 E LUDWIG V. BEETHOVEN · SONATE FÜR KLAVIER UND VIOLINE NR. 7 C-MOLL OP. 30 NR. 2 · ALLEGRO CON BRIO PATRICIA KOPATCHINSKAJA · GYÖRGY KURTÁG · AM 09.05.2007 · TRE PEZZI OP. 14 E · GEORGE ENESCU · DANS LE CARACTÈRE POPULAIRE ROUMAIN ALLEGRO CON BRIO, MA NON TROPPO MOSSO · SO KLINGT NUR DORTMUND.

09.05.2007 14 e · george eneScu · danS Le moSSo · So ... · george enescu darf mit Fug und recht als der rumänische Komponist schlechthin angesehen werden. 1895 kam enescu als

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2,50 E

Ludwig v. Beethoven · Sonate für KLavier und vioLine nr. 7 c-moLL op. 30 nr. 2 · aLLegro con Brio patricia KopatchinSKaja · györgy Kurtág · am 09.05.2007 · tre pezzi op. 14 e · george eneScu · danS Le caractère popuLaire roumain aLLegro con Brio, ma non troppo moSSo · So KLingt nur dortmund.

Dauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten inklusive Pause

Patricia KoPatchinSKaja Violine

Mihaela UrSUleaSa KlaVier

abo: »junge Wilde«

Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

KonZerthaUS DortMUnD · MittWoch, 09.05.2007 · 19.00

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PrograMM

györgy KUrtág (1926–) tre pezzi op. 14e

öd und traurigVivoaus der Ferne – sehr leise, äußerst langsam

george eneScU (1881–1955)Sonate für Violine und Klavier nr. 3 a-moll op. 25 »dans le caractère populaire roumain«

Moderato malinconico andante sostenuto e misterioso allegro con brio, ma non troppo mosso

einführung mit Ulrich Schardt um 18.00 Uhr im Komponistenfoyernach dem Konzert: »meet the artist!« im Backstage-Bereich(Durchgang bei den garderoben)

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lUDWig Van BeethoVen (1770–1827)Sonate für Klavier und Violine nr. 7 c-moll op. 30 nr. 2

allegro con brioadagio cantabile Scherzo. allegro Finale. allegro

Patricia KoPatchinSKaja (1977–) Fragmente für Violine und Klavier oder Klavier und Violine

promenade pausen kritik: nachdenklich perdendosi accelerando crescendo: für s. und a. finale: presto impossibile

-Pause-

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WerKe

eine eUroPäiSche ViolinSonatenreiSe

ludwig van Beethoven eröffnet diesen europäischen Sonatenabend. Der gebürtige Bonner hatte holländische Vorfahren, erfuhr in Bonn seine musikalische ausbildung und legte dort den grund-stein für seine Komponistenlaufbahn. Popularität, ruhm und ehre waren ihm in Wien beschieden. Der Welterfolg stellte sich posthum ein. heute gilt Beethoven mit seiner Musik als Botschafter für europa, steht sogar für das friedliche Zusammenleben der Menschen im allgemeinen. ob seiner Musik tatsächlich regionale idiome zueigen sind oder erst die entwicklung nationaler Musik-traditionen im laufe des 19. jahrhunderts diese ermöglichten, ist schwer zu beurteilen. Sicher ist, dass Patricia Kopatchinskaja, die moldawische geigerin und Komponistin, in der tradition ihrer heimatlichen Klänge verwurzelt ist und so eine enge Verbindung zu dem rumänischen Komponisten george enescu hat.

Dieser wurzelt in der Spätromantik und steht darüber hinaus für die erforschung der Volksmusik rumäniens, der Zigeuner, Moldawiens und deren kompositionspraktische Umsetzung in die Sonatenform. györgy Kurtág wiederum ist Ungar aus rumänien, der eine ausbildung in Ungarn und Studien- und Kompositionsaufenthalte u.a. in Paris und Berlin erlebt hat. er bezieht sich wiederum auf anton Webern, die zweite Wiener Schule, deren Kompositionsstil stark von Beethoven beeinflusst ist.

an diesem abend begegnet sich die linie der Sonatenkomposition von Beethoven bis zur gegenwart und trifft auf eine regionale Verwurzelung von Komponisten zwischen West- und Süd-osteuropa. Form und Farbenvielfalt sind die Parameter eines breiten Spektrums von Musik für Violine und Klavier.

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DUnKel ohne tragiK lUDWig Van BeethoVen Sonate Für KlaVier UnD Violine nr. 7 c-Moll oP. 30 nr. 2

Diese Violinsonate Beethovens ist ein einprägsames Beispiel für die soghafte Wirkung bestimmter tonarten. in diesem Falle ist es die tonart c-moll, deren tatsächlich dunkler, düsterer und ernster charakter den ersten Satz des Werkes durchgehend prägt und einen unweigerlich an die Fünfte Symphonie in eben dieser tonart denken lässt. Das Kopfmotiv des ersten Satzes entspricht exakt dem thema des ersten Satzes der achten Sinfonie – nur steht das thema der Violinsonate in moll, das der achten Sinfonie in Dur.

Der erste Satz – allegro con brio – ist von einer unerbittlichen Stringenz und einem unauf-haltsamen Vorwärtsdrang gekennzeichnet. Virtuose Begleitfiguren des Klaviers, die unruhig trillern, schaffen permanente atemlosigkeit, die erst mit eintritt des etwas optimistischeren Seitenthemas einer entspannteren Klangwelt weicht. Die Dynamik ist, wie oft bei Beethoven, stark kontrastierend. Markante tonartenwechsel sorgen für eine abwechslungsreiche und lebendige atmosphäre.

Fast wie ein hymnus, gedankenverloren und doch konzentriert auf den Kern der beabsichtigten aussage, trägt das Klavier das thema des zweiten Satzes, adagio cantabile, vor. reine Poesie umfängt den hörer. Sie wird von dem duftig und durchsichtig komponierten Klaviersatz erzeugt, die geige darf als »echtes Melodieinstrument« aufspielen. Frappierend an diesem Satz ist die scheinbare Schlichtheit der Baukunst.

Das c-Dur-Scherzo arbeitet mit heiteren Vorschlägen und modern wirkenden tonrepetitionen in der Violine. es stellt durchaus ein helles intermezzo dar, das der Sonate aber deswegen keine charakter ändernden Merkmale zufügt. es ist einfach die detaillierte ausformung anderer gedanken.

im abschließenden allegro klopft das Schicksal direkt im Klavier in c-moll an. ein wahrer Sturmlauf durch tonarten, von wenigen Dur-lichtblicken aufgeheitert, stiftet der Satz perma-nente Unruhe.

Konsequenterweise beschließt Beethoven die Sonate in einem rasenden Schlussteil unver-söhnlich in c-moll. Sicherlich ist das Werk keine »Frühlingssonate«, aber der ernste charakter vermittelt eher einen Momenteindruck ohne grüblerische tiefe. Dies ist auf die enorme Wand-lungsfähigkeit auf engstem raume des Beethovenschen Kompositionsstils zurückzuführen. Bevor Spieler und hörer allzu sehr im ernst der moll-charakteristik versinken, hat Beethoven diverse neue ideen, die er postwendend vorstellt und variiert.

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charaKterStücKe ohne KoPFMöBlierUng Patricia KoPatchinSKaja FragMente Für Violine UnD KlaVier oDer KlaVier UnD Violine

Zu ihrer Komposition, die sie eigens für ihr Dortmunder Konzert geschrieben hat, sagt die geigerin: »Meine Dortmunder Komposition habe ich für Mihaela Ursuleasa und mich geschrieben. Manche fragen sich wohl, was im Kopf von interpreten vorgeht, wenn sie Klassiker vorführen. also hier hab’ ich mal das rohmaterial präpariert, aus dem unsere Musikerexistenz besteht, wenn man die vorgeschriebenen Partituren weglässt, unsere Kopfmöblierung sozusagen. übrigens: Kopfkratzen ist erlaubt.«

Kopatchinskaja bereichert ihre Konzertprogramme regelmäßig durch eigene Werke. auch nach der aufführung klassischer Violinkonzerte spielt sie gerne selbst komponierte Zugaben.

KUrZ UnD Dicht györgy KUrtág tre PeZZi oP. 14e

györgy Kurtág, geboren 1926 in logoj in rumänien, schrieb sein erstes Werk nach erstem Kom-positionsunterricht bei Max eisikovits 1942 mit der Suite für Klavier. Zwischen 1945 und 1955 studierte Kurtág an der Musikakademie »Franz liszt« in Budapest Komposition bei Sándor Veress, Klavier bei Pál Kadosa und Kammermusik bei leo Weiner.

1948 wurde er ungarischer Staatsbürger und setzte 1949 seine Kompositionsstudien bei Pál jardanyi und Ferenc Farkas fort. 1957/58 hielt er sich in Paris auf und studierte bei olivier Mes-siaen, Darius Milhaud und Max Deutsch. Dort geriet er in eine tiefe Schaffenskrise und begegnete der ungarischen Psychologin Marianne Stein. Diese riet ihm zu einfachsten Formen (»nur zwei töne verbinden«). aus diesem anfang entstand in Budapest als erstes Werk in ganz eigenem Stil das Streichquartett op. 1. Von 1960 bis 1968 war Kurtág Korrepetitor an der nationalphilharmonie Budapest, danach Klavier- und Kammermusikdozent an der Musikakademie in Budapest. Kurtág sieht sich in der abendländischen Musiktradition (»Meine Muttersprache ist Bartók, und Bartóks Mutterprache war Beethoven«). Kurtágs lebenswerk stellt die Verbindung von Bartóks in der Volksmusik Ungarns wurzelndem idiom mit dem auf das Wesentliche konzentrierten Kompositi-onsstil eines anton Webern dar. Die Musik Kurtágs erschließt sich dem hörer aber keinesfalls ausschließlich intellektuell. ihr musikalischer ausdruck ist klangstark, dicht, intensiv und so sinn-lich erfahrbar. Dabei assoziiert Kurtág frei und ohne Scheu techniken und Material anderer Kom-ponisten (z.B. von Schumann, Strawinsky und Webern), was er oft deklariert, indem er das Stück den Betreffenden als »hommage« widmet.

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14 i 15 WerKe

Die tre Pezzi stellen eine extrem kurze und dichte Werkfolge dar. Die einzelnen Sätze weisen jeweils kaum zwei Minuten Spielzeit auf. Das Werk basiert auf einem Vokalzyklus und stellt eine der typischen Kompositionen Kurtágs dar. gestik und ausdruck sind auf engstem tonalen und zeitlichen raum destilliert. in jede einzelne note legt Kurtág Bedeutung und gewicht. jeder ton steht nicht für sich alleine, sondern symbolisiert einen größeren Zusammenhang an ausdruck, emotion. hier findet sich tatsächlich eine enge kompositionstechnische Verbindung zu anton Webern und beispielsweise dessen Komposition Vier Stücke op. 7. Kurtágs Werk klingt allerdings weniger experimentell.

Die gesamten tre Pezzi werden auf der geige mit Dämpfer gespielt. Der gedämpfte Klang wird ergänzt durch die intensive nutzung leerer Saiten. Der Klavierpart trägt zum geheimnisvollen Klangcharakter bei. Das erste der drei Stücke erzeugt eine traumähnliche atmosphäre. Das zweite ist im charakter eines Scherzo, das dritte ist im Stile eines gesangs.

Sonate eineS groSSen rUMäniSchen geigerS george eneScU Sonate nr. 3 Für Violine UnD KlaVier »DanS le caractère PoPUlaire roUMain«

george enescu darf mit Fug und recht als der rumänische Komponist schlechthin angesehen werden. 1895 kam enescu als 14-jähriger geiger nach Paris, um dort seine geigenstudien fort-zusetzen. Die besondere leidenschaft für die Zigeunermusik wurde bereits bei dem vierjährigen enescu geweckt, als er den berühmten Zigeunergeiger nicolas chirou kennen lernte.

enescu war einer der bedeutendsten geiger der ersten hälfte des 20. jahrhunderts, aber er war ebenso bereits 1896 Schüler in der Kompositionsklasse von gabriel Fauré (übrigens zeit-gleich mit Maurice ravel). Die beiden Komponisten gaben dann auch die Uraufführung der frühen einsätzigen Violinsonate von ravel, die erst nach ravels tod veröffentlicht wurde. george enescu selber hat lediglich 33 opuszahlen zur Veröffentlichung freigegeben, was weniger über seinen kompositorischen eifer, als mehr über seinen Qualitätsanspruch an sein eigenes Werk aussagt. neben seinem kompositorischen Wirken war er überdies sein gesamtes leben lang als geiger und Dirigent sehr gefragt.

Die ersten sehr erfolgreichen Werke enescus, die beiden »rumänischen rhapsodien« aus den jahren 1901 und 1902 waren noch stark vom idiom der Zigeunermelodien geprägt. in den 20er jahren des letzten jahrhunderts beschäftigte sich enescu bereits intensiv damit, den Unterschied zwischen der Zigeunermusik und der rumänischen Volksmusik deutlich herauszuarbeiten. So tituliert er seine dritte Violinsonate 1926 ausdrücklich »dans le caractère populaire roumain«,

was auf die »echt rumänischen« anklänge des Werkes hinweisen soll. hier geht enescu einen mit Bartók vergleichbaren Weg, der ja seinerseits intensiv nach den Wurzeln der ungarischen (Volks-) Musik forschte. Sind für uns heutige hörer diese eigenarten der südosteuropäischen einflüsse auf die »Kunstmusik« des 20. jahrhunderts, in diesem Falle enescus Dritte Violinsonate wahr-nehmbar? am besten folgt man den eigentümlichen Melodielinien, die fast an orientalische Musik erinnern. in der Violinstimme arbeitet enescu mit Vierteltönen, und der Klaviersatz erinnert von der anschlagsdynamik an den glockenähnlichen ton des cimbalons, das Bartók, Kodály und enescu in ihren orchesterwerken häufig einsetzen.

Der erste Satz der Sonate (Moderato malinconico) zeichnet sich durch die ausdrucksstarken und intensiv ausgezierten Melodielinien aus aber ebenso durch formale Klarheit, die jene strenge Kompositionsschule Faurés, die enescu durchlaufen hat, erkennen lässt.

Der zweite Satz (andante sostenuto e misterioso) entwirft ein vielfarbiges Stimmungsbild, koloriert von Klavier-ostinati, hauchzarten und sehr leisen Klangfragmenten der Violine, einem wilden tanzteil und einem innigen gesang. Der letzte Satz (allegro con brio, ma non troppo mosso) ist enescu pur mit Vierteltonpassagen in der Violine und einem dissonanzreichen Klaviersatz, der an Bártok oder die moderne clustertechnik erinnert.

»ScharDtS PlattenSchranK«

Beethovens Sonaten, vielfältig interpretiert, empfehle ich in einer herausragenden, empfind-samen, obertonreichen historischen gesamtaufnahme mit arthur grumiaux und clara haskil. Für ein modernes gegenbild auf höchstem klar-umrissenen niveau stehen gidon Kremer und Martha argerich. Die enescu-Sonate gibt es in einer straffen, klanglich opulenten ausformung mit leoni-das Kavakos und Péter nagy.

Ulrich Schardt

BiograFien

Patricia KoPatchinSKaja

Patricia Kopatchinskaja wurde in Moldawien geboren. Beide eltern sind Musiker. Sie studierte Komposition und Violine in Wien und Bern. im jahr 2000 gewann sie den »internationalen henryk Szeryng-Wettbewerb« in Mexico, 2002 den hochdotierten »international credit Suisse group young artist award«. 2002/03 vertrat sie österreich in der Konzertserie »rising Stars« mit auftritten in vielen Weltmetropolen. 2004 wurde ihr der »new talent – SPP award« der »european Broadcasting Union« (eBU) verliehen und 2006 der »Förderpreis Deutschlandfunk«.

Patricia Kopatchinskaja war Solistin u.a. bei den Wiener Philharmonikern, Wiener Symphonikern, dem rSo-rundfunksymphonieorchester Wien, Wiener Kammerorchester, Philharmonia orchestra london, SWr-radiosymphonieorchester Stuttgart, hamburger Symphonikern, Deutsche Kammer-philharmonie, orchestre des champs-Élysées, rotterdamer Philharmonie, Finnisches radio Symphonieorchester, Bergen Philharmonic, Ungarische nationalphilharmonie, nhK Symphony orchestra tokyo, american Symphony orchestra new york mit Dirigenten wie andrey Boreyko, lari elts, Peter eötvös, Vladimir Fedoseyev, roy goodman, h.K.gruber, Philippe herreweghe, Mariss jansons, Paavo järvi, Seikyo Kim, alexander liebreich, andrew litton, andris nelsons, Sakari oramo, Krysztof Penderecki, Kirill Petrenko, josep Pons, christoph Poppen, heinrich Schiff, Stanislaw Skrowaczewski. Demnächst folgen Debüts mit dem Deutschen Symphonieorchester Berlin (norrington), Münchner Kammerorchester (alexander liebreich), tschaikowsky Sympho-nieorchester Moskau (Fedoseyev), dem Württembergischen Kammerorchester, dem Mahler Kammerorchester, der camerata Salzburg und dem australian chamber orchestra.

Sie hat in bedeutenden Konzertsälen gespielt, u.a. carnegie hall und lincoln center new york, Musikverein und Konzerthaus Wien, Mozarteum Salzburg, Kölner Philharmonie, gasteig München, concertgebouw amsterdam, Wigmore hall und royal Festival hall london, Suntory hall tokyo. Festivaleinladungen sind zahlreich, u.a. zum »lucerne Festival«, »Menuhin-Festival gstaad«, »Zürcher theaterspektakel«, »Salzburger Festspiele«, »lockenhaus Festival«, »Wiener Festwochen«, »Wien Modern«, »Styriarte«, »Klangspuren Schwaz«, »Bregenzer Festspiele«, »heidelberger Frühling«, »ludwigsburger Schlossfestspiele«, »Festival de radio France et Montpellier« und die Kammer-musikfestivals von Delft, Kuhmo, oxford, West cork und antalya. Prominente Kammermusikpartner sind u.a. am Klavier Polina leschenko, Konstantin lifschitz, alexei lubimov, Fazil Say, henri Sigfridsson, Mihaela Ursuleasa, die geiger Priya Mitchell und hansheinz Schneeberger, die Bratscher Vladimir Mendelssohn und Maxim rysanov, die cellisten thomas Demenga, Sol gabetta, heinrich Schiff, Quirine Viersen, Pieter Wispelwey, die Sängerinnen angela gheorghiu und anna Maria Pammer.

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Patricia Kopatchinskaja komponiert gelegentlich selber und sie hat die gabe, zeitgenössische Musik publikumswirksam zu machen: im jahr 2004 spielte sie sieben Uraufführungen, darunter neu für sie geschriebene Violinkonzerte von johanna Doderer und des Wiener avantgardisten otto Zykan, 2005/06 folgten die neuen Violinkonzerte von gerald resch und gerd Kühr mit dem rSo-Symphonieorchester Wien, 2007/08 erfolgen die Uraufführungen der neuen Violinkonzerte von jürg Wyttenbach und Fazil Say. auch richard carrick, Violeta Dinescu, Michalis economou, ludwig nussbichler, ivan Sokolov, Boris yoffe und viele andere haben ihr Werke gewidmet. Sie improvisiert auch gerne solo oder mit anderen (z.B. Barry guy, charlotte hug oder Mahmoud turkmani). Mehrere cDs dokumentieren Werke der Zeitgenossen johanna Doderer, nikolai Korndorf, Dmitri Smirnov und Boris yoffe.

Patricia Kopatchinskaja spielt eine Violine von Pressenda 1834. Seit der Spielzeit 2006/07 ist sie für drei jahre eine der acht Künstlerinnen und Künstler der reihe »junge Wilde«.

BiograFien18 i 19

Mihaela UrSUleaSa

Die einzigartige Mischung aus temperamentvollem Spiel und lyrischer Begabung macht Mihaela Ursuleasa zu einer der bemerkenswertesten Pianistinnen ihrer generation.

1978 in Brasov / rumänien geboren, begann sie ihre Karriere als so genanntes Wunderkind. Dem weisen rat claudio abbados folgend, zog sie sich 1990 vom Konzertieren zurück und kon-zentrierte sich auf ihre schulische, musikalische und pianistische ausbildung. Die Früchte dieser entscheidung erntete Mihaela Ursuleasa, als sie 1995 den renommierten »clara-haskil-Wettbewerb« gewann. Darauf folgten – neben der weiteren schulischen ausbildung – sorgfältig ausgewählte Konzerte und Klavierabende. 1999 machte sie ihr Diplom im Konzertfach bei Prof. heinz Medjimorec in Wien »cum laude«.

Veranstalter in aller Welt wurden umgehend aufmerksam, Klavierabende in den bedeutendsten Musikmetropolen folgten: concertgebouw amsterdam, Philharmonie Köln, Konzerthaus Wien, tonhalle Zürich und carnegie hall new york u.a. Kurt Sanderling dirigierte ihr erstes Konzert mit dem concertgebouw orchester amsterdam (Mozart KV 453), 1998 debütierte sie bei den »Salz-burger Festspielen« mit dem Mozarteum orchester (Mozart KV 271) und ging erstmalig auf tournee im januar 1999 mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo järvi (Beethoven 1. Klavierkonzert).

inzwischen hat sich Mihaela Ursuleasa als ausnahmetalent von emotionaler tiefgründigkeit in der Musikwelt etabliert. Sie gab umjubelte Konzerte mit der academy of St Martin in the Fields unter Sir neville Marriner und begeisterte auf einer großen Deutschlandtournee mit den göteborger Symphonikern unter neeme järvi. höhepunkte der vergangenen Spielzeiten waren einladungen zu den Bamberger Symphonikern, den rotterdamer Philharmonikern und dem orchestre national de Paris unter Sir colin Davis. in der Spielzeit 2006/07 wird sie u.a. beim rundfunk-Sinfonie-orchester Berlin, der Weimarer Staatskapelle und den Wiener Symphonikern gastieren.

insbesondere bei Klavierabenden wird Mihaela Ursuleasas ausdruckskraft erlebbar. Sie spielte in der Wigmore hall, beim Beethovenfest Warschau, lucerne Festival (Debüt 2006) und im Musik-verein und Konzerthaus Wien. großen erfolg erntete sie auf einer rezitaltournee durch die USa (u. a. new york, San Fransisco, cincinnati) im Frühling 2005, Wiedereinladungen für kommende Spielzeiten wurden sofort ausgesprochen und führten sie bereits im oktober 2006 erneut in die Vereinigten Staaten. Mihaela Ursuleasa ist eine leidenschaftliche Kammermusikerin.

Sie musiziert mit der cellistin Sol gabetta, der geigerin Patricia Kopatchinskaja und ist auch als liedbegleiterin eine angesehene Partnerin. ihr name findet sich in Programmen vieler inter-nationaler Kammermusikfestivals.

Mehr Von Den »jUngen WilDen« iM KonZerthaUS

BetörenD Schöner geigentonDie niederländische Stargeigerin janine jansen machte spätestens mit dem »echo Klassik« 2006 für ihre einspielung von Vivaldis »Vier jahreszeiten« international auf sich aufmerksam. ihren betörend schönen geigenton wird sie ganz intim im rahmen eines Kammermusikabends mit

dem Pianisten itamar golan vorstellen. Werke von Beethoven, grieg, Messiaen und lekeu.

Mi 23.05.07 · 19.00

Patricia KoPatchinSKaja aUF ein neUeSauch in der neuen Spielzeit 2007/08 wird Patricia Kopatchinskaja im KonZerthaUS DortMUnD zu hören sein: zusammen mit dem außergewöhnlichen Pianisten und Konzerthaus-exklusivkünstler

Fazil Say. auf dem Programm stehen Werke von Beethoven, Mozart und ravel.

Mi 28.11.07 · 19.00

Weiterhören

herausragende einspielungen bei sony classical

martin stadtfeld Bach Klavierkonzerte

„Beeindruckend: Eine gleich-zeitig hyperwache wie auch fasttraumwandlerisch anmutendeInterpretation. Im Largo wirktStadtfeld, als kapsele er sich ein,einsam von absoluter Schönheitträumend.“ (DIE ZEIT)

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baiba skride Schostakowitsch/Janácek

„Diesen Geigenton vergisst man nicht. Mit unglaublicher Inten-sität und Souveränität spielt dieLettin Baiba Skride den Eingangs-satz von Schostakowitschs erstemViolinkonzert. Grandios auch dieStimmungswechsel, die sie inJanáceks selten gespieltem Frag-ment perfekt meistert.“ (audio)

angelika kirchschlager Händel Arien

„Mit verführerischem Wohlklang. In diesem Gesang möchte man sich ausruhen.“ (Fono Forum)

„Ein wunderbar warmer und lyrischer Mezzo-Sopran“ (Brigitte)

ECHO KLASSIK

2006 Konzert-

einspielung des Jahres

limited edition

mit bonus-cd

www.sonyclassical.de

sbc-anz PH SF+Skri+Kir-Do.qxd 26.10.2006 15:12 Uhr Seite 1

iMPreSSUM

texte Ulrich Schardt

FotonachWeiSe titel © Susanne abelinS. 4 i 5 © Priska KettererS. 8 i 9 © Priska KettererS. 15 © Birgit hupfeldS. 16 © Pia ZanettiS. 18 © Mihaela Ursuleasa

heraUSgeBer KonZerthaUS DortMUnD

geSchäFtSFührer UnD intenDant Benedikt Stampa

reDaKtion claudia Beißwanger · Franziska graalmann

KonZePtion Kristina erdmann

anZeigen Milena ivkovic · t 0231-22696-161

DrUcK gustav Kleff gmbh & co. Kg · Dortmund

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

Druckfehler und änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

KonzerthauS dortmundphilharmonie für westfalen

BrücKStraSSe 21 i 44135 dortmundt 0231-22 696 200 i f 0231-22 696 [email protected]