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(Aus dem Turntheoretischen Laboratorium der Universit~t Kopenhagcn. -- Prof. J. Lindhard.) Blutdruckmessungen w~ihrend schwerer YIuskelarbeit. Von A. Eldahl. Nit ll Textabbildungen. (Eingegangen am 23. September 1933.) In der Literatur findet man nicht selten Blutdruekmessungen be- sproehen, die in Verbindung mit irgendeiner Muskelarbeit vorgenommen ,sind; die Messungen sind aber immer in der Weise ausgeftihrt worden, dab die Vp. die Arbeit einen Augenbliek zur Vornahme der Blutdruek- bestimmungen unterbricht. Die Messungen, die hier zu bespreehen sind, sind ausgeftihrt, ws die Vim. die Arbeit ungest6rt fort- Setzten. Unsere Messungen sind mittels einer selbstregistrierenden Apparatur dureh Verwenden der oszillometrisehen Methode vorgenommen; es ist in dieser Weise gehmgen, Blutdruckmessungen aueh bei Arbeiten Yon 1760 kgm/Min, auszuffihren. Einige Bemerkungen i~ber die oszillometrische Methode. Die Oszillometrie ist bekanntlieh eine MeBmethode, die in der Kreislaufforschung dazu dient, Volumen- oder Querschnittver~nde- rungen der gr5geren Arterie oder Arterien eines Extremit~tenabschnittes W~hrend der Systole zu messen. Durch diese Ver~nderungen ist man irastande, den arteriellen Blutdruck zu bestimmen sowie einen -- jeden. falls relativen -- Eindruek yon der Arterienweite zu gewinnen. Die oszillometrische Blutdruckmessung ist eine Reihe yon Jahren nut wenig gebraucht worden, weil man die Methode -- vielleicht mit Recht __ als zu kompliziert und unzuverliissig angesehen hat. Die oszillo- tnetrisehen Apparate sind w/~hrenddessen erheblich verbessert worden; die oszillometrisehe Methode ist kritisch durchgepriift women, und das Verh/tltnis zwisehen der oszillometrisehen Kurve und dem intra- arteriellen Druek hat man an Experimenten sowohl in vivo als in vitro eingehend untersucht. Man darf wohl betmupten, dab die Oszillometrie, wenn man sich des richtigen Verfahrens bedient, unter den indirekten Methoden zur Zeit die genaueste Methode zur Blutdruckmessung ist.

Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

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Page 1: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

(Aus dem Turntheoretischen Laboratorium der Universit~t Kopenhagcn. - - Prof. J. Lindhard.)

Blutdruckmessungen w~ihrend schwerer YIuskelarbeit.

Von A. Eldahl.

Nit l l Textabbildungen.

(Eingegangen am 23. September 1933.)

In der Literatur findet man nicht selten Blutdruekmessungen be- sproehen, die in Verbindung mit irgendeiner Muskelarbeit vorgenommen ,sind; die Messungen sind aber immer in der Weise ausgeftihrt worden, dab die Vp. die Arbeit einen Augenbliek zur Vornahme der Blutdruek- bestimmungen unterbricht. Die Messungen, die hier zu bespreehen sind, sind ausgeftihrt, ws die Vim. die Arbeit ungest6rt fort- Setzten.

Unsere Messungen sind mittels einer selbstregistrierenden Appara tur dureh Verwenden der oszillometrisehen Methode vorgenommen; es ist in dieser Weise gehmgen, Blutdruckmessungen aueh bei Arbeiten Yon 1760 kgm/Min, auszuffihren.

Einige Bemerkungen i~ber die oszillometrische Methode. Die Oszillometrie ist bekanntlieh eine MeBmethode, die in der

Kreislaufforschung dazu dient, Volumen- oder Querschnittver~nde- rungen der gr5geren Arterie oder Arterien eines Extremit~tenabschnit tes W~hrend der Systole zu messen. Durch diese Ver~nderungen ist man irastande, den arteriellen Blutdruck zu best immen sowie einen - - jeden. falls relativen - - Eindruek yon der Arterienweite zu gewinnen.

Die oszillometrische Blutdruckmessung ist eine Reihe yon Jahren nut wenig gebraucht worden, weil man die Methode - - vielleicht mit Recht __ als zu kompliziert und unzuverliissig angesehen hat. Die oszillo- tnetrisehen Apparate sind w/~hrenddessen erheblich verbessert worden; die oszillometrisehe Methode ist kritisch durchgepriift women, und das Verh/tltnis zwisehen der oszillometrisehen Kurve und dem intra- arteriellen Druek ha t man an Experimenten sowohl in vivo als in vitro eingehend untersucht.

Man darf wohl betmupten, dab die Oszillometrie, wenn man sich des richtigen Verfahrens bedient, unter den indirekten Methoden zur Zeit die genaueste Methode zur Blutdruckmessung ist.

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438 A. Eldahl :

D i e v e r s c h i e d e n e n O s z i l l o m e t e r oder Osz i l log raphen , d e r e n m a n sich

bed ien t , k 6 n n e n in i h r e n E i n z e l h e i t e n r e c h t v e r s c h i e d e n sein, a b e r iIn

g roBen u n d g a n z e n l i eg t i h n e n a l l en dasse lbe P r i n z i p z u g r u n d e .

Ein Oszillograph besteht aus einem zylfilderfSrmigen MetMlkasten mit einer el*Lstischen Wandung veto se]ben Typus wie die Meta!lschachtel einen Anaeroid- barometers oder gewisser Manometer. Der Metallzy]inder ist yon einem gr6geren oder kleinercn nteifwandigen Me~allkasten umgebcn; eine R6hre ist yon auBcn mit dem Anaeroidzylinder verbunden, und eine andere R6hre ftihrt in den um- gebcnden Raum hinein. Dicse R6hren k6nnen durch Sehl~tuche den inneren und ~iul3eren Raum des Oszillographen mit einer Pumlae , cinem Manometer, einena Windkesnel und einer Manschette, die den Extremiti~tenabschnitt, dessen Blut- druck man zu mesnen beabsichr umspannt, fil Verbindung setzen.

Um sichere l~esultate zu erlangen, ist es dringend erforderlich eine Manschette, die aus 2 e~wa 6 cm breiten Gummibeute |n besteht, zu benutzen. Die beiden G'ummibeu~cl sind dieht nebeneinander oder aueh etwas iiberein,~nder ~uf einem unnr~ehgiebigen Zeugstiiek befentigt, so wie es bei den gew6hnliehen Blutdruek- mansehetten der FMI ist.

Die Wandung des Anaeroidzylinders ist beweglleh, wenn Drueknehwankungen auf sic einwirken, und ihre Bewegungen werden auf versehiedene Weise auf einen Zeiger tibergeleitet, der in einigen ]?'/tllen an der Auflenwand des Metallkastenn befestigt int, in anderen Fttllen dureh ein Fennter in der Wandung beobaehtet werden kann. Die Bewegungen de3 Zeigers k6nnen entweder direkt abgelesen oder aueh auf optiseh-photographisehgm oder meehanisehem Wege registriert werden. Die versehiedenen Einzelteile den Apparates kSnnen mittels versehiedener Hit |me miteinander verbunden werden.

Sobald man Luft in den Apparat hineinpmnpt oder wieder entfernt, mul3 eine Komnmnikation zwisehen shmtliehen Teilen der Apparatur bestehen, sonst kann der Anaeroidzylinder sowie die Zeigeriiberftihrung ]eieht beseh/idigt werden; dadureh erzielt man iiberMl dieselhen Druekverhhltnisse.

Dureh Umdrehen der Hiihne kann man die Verbindung zwisehen den ein- zelnen Teilen, ausgenommen das Verbindungsstiiek zwisehen dem distalen Mala- sehettenbeutel und dem Anaeroidzylinder, versehlieBen; man rut das, wenn man die Schwingungen des Oszillographen beobaehten oder registrieren will.

Dan Oszillieren entsteht folgendermaP.en: Wenn innerhalb der Mansehette ein Druek besteht, der niedriger aln der

systolisehe Blutdruek ist, ist derjenige Arterienabsehnitt, der unter der Mansehette gelegen ist, w~hrend der Diastole mehr eder weniger abgeflaeht; w/~hrend der Systole gesehieht nun eine Vergr6Berung des Arterienvolumens, und dutch diese Volumen/tnderung entntehen kleine Drueksehwingungen in den Mansehetten- beuteln. Veto distalen Beutel werden die Sehwingungen dutch den Anaeroid- zylinder auf dessen Wandung und yon dort aun auf den Zeiger iibergeffihrt. 1st dan Hahnnystem ge6ffnet, so daft alle Abteilungen nliteinander kommunizieren, entstehen kleine Oszillationen, weil die Drueksehwingungen in den ManseheLten auf beide Seiten den Anaeroidzylindern in gleiehem MaBe einwirken. Wenn da- gegen der Hahn veto proximalen Beutel versehlonnen bleibt, sind die Sehwingungen in diesem Beutel ohne Bedeutung.

Man int also durch den proximalen Beutel imstande, nolehe DrueksehwingungeI~ zu vermeiden, die die oszillometrisehe Kurve st6ren und die Messungen ungenau maehen k6nnten. Solehe Druekschwingungen k6nnen beisl0ielsweise sogar bei suprr~maximalem Druek in der Mansehette entstehen, wenn die Blutwelle gegen die proximale Kante der Manschet.te anprall~, sowie dureh VoJumensehw,~nkungen

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Blutdruckmessungen w~hrend sehwerer Muskclarbeit. 439

in dem nmhr oder weniger keilf6rmig eingedrtickten Artcrienabschnitg, der untcr der Kante gelegen ist.

Dutch obenstehendes Verfahren erzielt man ~ul~erdem, d~f~ bei einerlei welehem ])ruek stets derselbe ,,Grunddruck" ~uf beiden Seiten der Zy]inderwandung herrscht, ehe die etwaigen Druckschwingungen yore dista]en Beutel auf die lnnen- seite der Zylinderw~ndung tibergefiihr~ werden, w&hrend der Grunddruek auI der Aullenseite unver/indert bleibt. Es wird die Wand dann stets mit derselben Schwingung auf dieselbe Druckschwingung in der Manschette reagieren.

Eine Oszillometrie wird folgendermatten unternommen: S/iratliche H~hne und Verbindungen werden ge6ffnet, und es wird

~lun Luft in den Apparat bis zu einem supraraaxiraalen Druck yon z. B. 200 ram Hg hineingepurapt ; dann werden die Verbindungen geschlossen und die etwaigen Schwingungen registriert. Nun wird wieder geSffnet, indera man so viel Luft ausstrSmen l~$t, da$ der Druek 10 rata Hg sinkt; man sehliegt die H~hne und registriert die 0szillationen. Vnd so f~hrt man fort. Die gefundenen Werte werden in einera Koordinaten- System aufgezeichnet, wo die Abszissenaehse den Grunddruck in derMan- sehette und die Ordinatenachse die 0szillationswerte w~thrend der Druck- sehw~nkungen angibt. Auf dieseWeise entsteht die oszillometrische Kurve.

Die gr6i3te Schwingung der Kurve nennt man den oszillometrischen Index.

Wie obenerw~hnt, ha~ m~n dureh vergleiehende direkte und in- direkte Druckmessungen die Lage der versehiedenen Druekqualit~ten ~uf ~ler oszilIoraetrisehen Kurve bestiramt. Solehe vergleiehende Mes- SUngen hat man ~n der A. br~ehia,lis yon Menschen und an Kreishmf- modallen, wo das kiinstliehe Glied wie ein 0ber~rra gestaltet war, gemaeht.

Es hat siah aus den Versuehen ergeben, dab der Grunddruek, bci Welehera der Anstieg der Oszillationen in der rechten Seite der I(urve beginnt, dem Abklemmungsdruck entspricht; der Druek, der die grSgte Sehwingung erzeugt, entsprieht dem maxira~len Durehstr6mungsdruck. Man bezeiehnete frfiher ~ und viele tun das immer noeh - - diesen 1)tuck ~Is ,,diastolisehen Blutdruek"L Der eigentliehe ,,diastoliseha I ) ruek" also der minimale Durehstr6raungsdruek, ist sehr sehwcr zu bestiramen. Dureh gewisse Maf3regeln beim Messen kann man in einigen F/i.llen im linken Tail der Kurve einen recht deugliehen Knick beobaehten, der der Lage des diastolisehen Druckes entsprechen sollte.

Einige Eigenscha/ten unserer oszillomelrischen Apparatur. In der Apptm~tur, deren Besehreibung nun folgt, lint man die sog.

Aloye Mi~ller.K~pseln (yon Jaquet verarbeitet) als Oszillographen ver- Wendet ; ihre Konstruktion entspricht ira Prinzip der oben beschriebenen Anordnung. Die K~pseln haben den Vortefl, dab sie eine verh~l~nis-

Eldahl, Hansen u. Lindhard, Arb.physiol. ~', 430 (1933).

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440 A. Eldahl:

mtil3ig hohe SchwingungszahI (30) haben und geeicht werden k6nnen, da bei ihffen, wie z. B. bei den Pachon-Kapseln, keine Capillarverbin" dung zwischen dem Anaeroidzyl inder und dem umgebenden R a u m be- steht. Man ha t die Kapseln in einer etwas ge~nderten F o r m verwendet, und der Oszillograph besteht jetzt aus dem Anaeroidzylinder mi t dem

Abb, 1, Photographic des doppclreglstrierenden Oszillomctcrs.

umgebenden Metallkasten, die Zeigerfiberftihrung und zwei kurzen R6hren, yon denen das eine in den Anaeroidzylinder, das andere in den umgebenden R a u m fiihrt.

Auf Abb. 1 sieht man eine Photographic eines Teiles der Apparatur, auf Abb. 2 eine schematische Zeichnung derselben. Sie besteht aus einem rechteckigen Metallrahmen A (40 • 14 cm), der an einer dicken Ebonitplatte befestigt ist. Etwas fiber der Mitre des Rahmens ist jederseits ein Arm B angebracht; er trttgt die Metallstange C, an der die Oszillographen D befes$igt werden kSnnen.

Auf der einen Seite des Rahmens ist ein Quecksilbermanometer E, dessen einer Zweig 5 mm, der andere 10 mm im Querschnitt mii]t, befestigt. Im weite~ Zweig befindet sich fiber dem Quecksilber ein Stahllot F, an dem eine seidene Schnur G befestig~ ist. Die Schnur ltiuft fiber ein Rad H am oberstcn Teil des

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]31utdruckmessungen wghrend sehwerer Muskelarbeit. 441

Rahmens, und yon da aus mit ten in den Metallrahmen hinein, we sie einen kleinen Aluminiumrahmen K tr/~gt. Das Gewicht des Lotes ist so abgemessen, dab es nur ein ganz wenig schwerer als der Aluminiumrahmen plus den an ihm befestigten Teilen ist. Es folgt den Bewegungen der Quecksilbers/tule und hebt oder senkt den Aluminiumrahmen. Seine Bewegungen werden yon ein paar l~derchen , die mit einer Einkerbung, in der die Seiten des Rahmens gleiten k61men, versehen sind, gelenkt. Diese R/~derchen sowie das grebe Rad sind in Spitzenlagern gehalten, un~ die Reibung zu vermindern. Der Aluminiumrahmen tr~gt eine dtinne, durch- siehtige Plat te aus Celluloid, die wie aus der Abb. 3 ersichtlich mit schwarzen Strichen versehen ist. Es sind das teils schr/tge Striehe, die man Drueklinien neanen k6nnte, teils ein senkrechter - - die NuHinie genannter - - Strich.

Abb. 2. Schcnmtischc Darstellung des Apparatcs.

. . . . .

, ~ ; ' 4 e , . 4

Mittels dieser Apparatur ist man nun imstande, die Grunddruckwerte im Apparat zu registrieren. Wenn paralleles Licht durch die Celluloidp]atte gesehickt Wird, werden die schwarzen Linien ihre Schatten auf die Spalte einer photo- graphisehen Kamera werfen; je nach der Bewegung des Rahmens fallen die Schatten der schr~gen Linien auf verschiedene Stellen der SpaRe und des Bromsilber- streifens, der in der Kamera gelegen ist. Der Abstand des Schattens veto Null- punkt, der durch den Sehat~en der senkreehten Linie markiert wird, dient zur ]~erechnung des Druekes, die man unschwer mittels eines geeichten MaBstabes Unternehmen kann. Da der Spalt der Kamera nur 6 cm lang ist, muB man 3 Drueklinien haben, um einen Druek yon 300 mm Hg registrieren zu k6nnen.

An der anderen Seite des Metallrahmens sind ein Paar Windkessel V yon 250 ecru, die mit den Kapseln verbunden sind, befestigt.

Die verschiedenen Teile des Apparates sind mit Gummischl~uchen, die in einem sogenannten ,,Verteiler" zusammen]aufen, verbunden; ]etzterer ist mit eine~a Hahnsystem, das - - wie in der Einleitung besehrieben - - auf ver- sehiedene Weise ge6ffnet und geschlossen werden kann, versehen. Abb. 4 zeigt in einer schematischen Darstellung, wie die einzelnen Teile miteinander Verbunden sind.

Abb. 3. Die CcHuloidplatte mit den schr/ig vcr]aufenden Drucklinien und dcr senk-

rcchten ,,Nulltnie".

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442 A. Eldahl :

Der ,,Verteiler" ist ein 6 cm hoher, an beiden Enden luftdicht verschlossener Metallzylinder; dieht an seinem oberen Ende zweigen yon seiner Seite in der horizontalen Ebene 6 R6hren ab. Eine dieser R6hren ist mit einem Ventil ver- sehen, wodurch man mit einer gew6hnliehen Fahrradpumpe Luft in das System hineinpumpt. Ein anderes Rohr ist mit einem Ventil versehen, wodurch man die Luft aus dem System hinausstr6men laBt; an zweien sind die Sch]~uche, die yore proximalen Absehnitt der Manschetten ausgehen, befestigt. Das 5. Rohr wird mit dem Manometer verbunden.

/)as 6. l~ohr ist mit einem groBen, senkrecht gestellten Hahn verbunden; in der Abb. 4 sieht man ihn, der l~bersieht halber, in der horizontalen Ebene

ausgedreht, und rechts in der Ecke der-

#ahz

h/an.~che#en Abb. 4. Schematische Darstellung dcr gc.gcn- scitigen Vcrbindungcn dcr "r Tcilc des Apparates. Obcn rcchts sicht man cinch

selben Abbildung sieht man ihn im Quer- schnitt abgebildet. Der Hahn ist mit 2 geraden und 2 T-R6hren versehen und kann die Verbindung dieser RShren mit dem Inneren des Zylinders 6ffnen und sch]ieI~en. Die geraden R6hren stehen dureh den Windkessel mit den gul~eren Raumen der Kapse]n in Verbindung, w~hrend die T-R6hren die distalen Beutel der Mansehetten mi~ den Anaeroidzy]in- dern verbinden.

Das Manometer des Apparates mug geeicht und eine der Eichung entspre- chende Skala verfertigt werden.

Der soeben geschilderte Tell des Apparatcs war vor einem photographi- sehen Kymographen von gleicher Art, wie er in Boulittes Elektrokardiograph benutzt wird, aufgestellt; der Kymograph ist mit einer Projektionslampe, die ihr Lieht auf die Celluloidplatte und die Zeiger des Os-

Durchschnitt des H a h n s . zitlographen wirft, und deren Schatten auf die Spalte des Kymographen und

den Bromsilberstreifen projiziert, auf einem Tisch aufgebaut. Eine rotierende Scheibe mit radii~ren Zacken, die den Strahlenbund unterbrechen, markiert die Zeit. Unter der Tischplatte befindet sich Bin Motor, der das Zeitrad und den Bromsilberstreifen bewegt.

Besonders charakteris t isch fiir diesen Appara t s ind folgende Eigen- schaf~en:

a) Man k a n n mi t ihm an zwei verschiedenen Extremit /~tenabschni t - t en gleichzeitige Messungen machen.

b) Die Messungen k6nnen , wie bei den gewShnlichen oszillometri- schen Messungen, mi$ zwei Doppe lmansche t ten vorgenommen werden. An den Appa ra t sind gekni ipf t :

c) eine Vorr ichtung, die zu jeder beliebigen Zeit ein Registr ieren des innerha lb des Appara tes herrschenden Grunddrucks ermSg- licht, und

d) eine Zei tangabe.

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Blu td ruckmessungen wghrend schwerer Muskelarbeit . 4 4 3

Das Oszillogramm. Um das Versts und die Beurteilung der untenstehenden Mes-

SUngen zu erleichtern, werden wir nun die Oszillogramme, die durch diesen Apparat niedergeschrieben werden, nigher beschreiben. Die Auf-

Abb. 5. Ein mittels dcr sclbstregisSriercnden doppclmesscndcn Apparatur niedcrgcschriebenes Oszillogramm. :Eingehcnde Besprechung des Oszinogramms im TexK

zeichnung der Kurven geschieht photographisch auf einem etwa 6 cm breiten Bromsilberstreifen. Abb. 5 zeigt einen solchen Bromsilber- Streifen mit Kurven fiber oszillometrisehe Messungen an symmetrischen

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444 A. Eldahh

S te l l en d e r b e i d e n O b e r a r m e e ine r n o r m a l e n Vp. U m P l a t z zu sparen ,

h a t m a n den S t r e i f en in 4 S t t i cke g e s c h n i t t e n , d ie in de r A b b i l d u n g

t i b e r e i n a n d e r g e l e g e n sind.

Des Oszillogramm wird von links naeh rechts gelesen, und man beginnt in der Abbildung links in der Eeke; sie ist in Abschnitte ( J ) geteilt, die voneinander durch brcite, schwarzc, senkrcchte Linien (B) getrennt sind. Jeder Abschnitt entspricht einem Zeitraum, we der Streifen in Ruhe war, wt~hrend man einen neuen Grunddruck im Apparat erzeugte.

Die Zeit wird durch die senkrechten, weil]en Ginien (C) angegeben, der Ab- stand zwischen zwei Linien entspricht 1/a Sekunde. Wtihrend der Aufnahmc des ersten Abschnittes links oben im Oszillogramm war der Grunddruck 200 mm I4g; der Unterschied der Grunddrueke in 2 aufeinanderfolgenden Abschnitten betrt~gt etwa I0 mm. ]tin einzelner Absehnitt (D) ist etwas gr6ller als die iibrigen Ab- sehnitte; der Grunddruck ist hier 100 mm Hg. In st~mtlichen Messungen haben wir regelm~llig den Abschnitt mit einem Grunddruck yon 100 mm gr6flcr als die anderen gemacht; man kann sich nttmlieh dann leichter fiber die Grunddrucke in den verschicdenen Abschnitten des Oszillogrammes orientieren.

W i e e rw/ ihn t , w e r d e n die v e r s c h i e d e n e n G r u n d d r u c k e a u t o m a t i s c h

r eg i s t r i e r t , u n d m a n k a n n m i t t e l s e ines g e e i c h t e n MelSstabs den Grund-

d r u c k in s /~mtl ichen I n t e r v a l l e n g e n a u b e s t i m m e n .

Bei der Grunddruckbestimnmng beginnt man im Intervall ganz unten rechts; man sieht hier unten eine weiBe, horizontale Linie (E), die man in allen Intervallen am selben 0 r t wiederfindet; sie ist eine ,,Nullinie". Indem man den Abstand yon dieser ,,Nullinie" bis zur Drucklinie (F) miler, wird der Grunddruck direk$ bestimmt. In dcn folgenden Intervallen, die einen hSheren Grunddruck darbieten, liegt die Drucklinie welter yon der Nullinie entfernt. Im Intervall (G} sieh~ man auger der Nullinie und der Druck]inie (H) noch cine horizontale, weifle Linie (1), die ebenfalls eine Druek]inie ist. Da die urspriingliche Drueldinie, die einem Druck yon 150 mm und dariiber entspricht, aul~erhalb des :Papierstreifens fallen wfirde, mull man, um gr6flere Drueke registrieren zu k6nnen, mehrere Druck- ]inien verwenden; deshalb hat nian es so eingerichtet, dal] ehe eine Drucklinie aus dem oberstcn Tell des Intervalls entweicht, schon eine neue Drucldinie unten erseheint, und wenn die obere Drueklinie versehwunden ist, wird bis zur neuen Drucklinie gemessen, indem der Abstand zwisehen der neuen und der urspri~ng- lichen Drueklinie natiirlich immer mitberechnet wird.

Die Zeiger an den oszillographischen Kapseln bilden die Linien (J) und (K) im Intervall links oben; (J) geh6rt zu der Kapsel, die mit der Mansehette des reehten 0berarmes verbunden ist, (K) s tammt yon der Kapsel, die mit der Man- schette des linken 0berarmes verbunden ist. Verfolgt man die Linien (J) und (K), die in den folgenden Int~rvallen auf ungefAhr derselben H6be wiederkehren, sieht man, dab sic vom Grunddruck 200 bis 150 eine fortlaufende gerade Linie bilden oder jedenfalls nur yon ganz kleinen Schwankungen, z. B. (L) unterbroehen sin& Beim Grunddruck 140, Intervall (M), finder man deutliche Schwankungen (N), yon einer Gr61]e yon etwa 1,5 ram. In den folgenden Intervallen wachsen die Schwankungen oder 0szillationen und erreichen ihr Maximum im Interval] (0}, worauf sie dann wieder geringer werden.

V e r g l e i c h e n d e du ' ek t e u n d i n d i r e k t e Messungen , d ie m a n an 0 b e r -

a r m e n sowie a n K r e i s l a u f m o d e l l e n , die aus e iner wie ein 0 b e r a r m ge-

s t a l t e t e n k t ins t l i chen E x t r e m i t t t ~ bes t ehen , g e m a c h ~ h a t , h a b e n e rgeben ,

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Blutdruekmessungen wghrend sehwerer Muskelarbeit . 4 4 5

dal3 d e r j e n i g e G r u n d d r u c k , be i w e l c h e m e i n s c h n e l l e r A n s t i e g i n d e r

GrS/~e d e r O s z i l l a t i o n e n b e g i n n t , d e m A b k l e m m u n g s d r u c k in d e n be-

t r e f f e n d e n Gefs ( A r t e r i e n ) e n t s p r i c h t (~ ,o rausgese tz t , daI3 m a n bei

den M e s s u n g e n M a n s c h e t t e n m i t 2 G u m m i b e u t e l n v e r w e n d e t ) .

Abb. 6a zeigt zwei oszillometrische Kurven, die fiber die Oszillationen im 0szillogramm der Abb. 5 gezeichnet sind; die ununterbrochene Kurve s t~mmt yore rechten Oberarm, (tie andere yore ]inken. ]~ei 150 m m Hg sind die Oszilla- tionen im O8~illogramm ann~hernd 0, bei einem Druck yon 140 mm sind sie e twa 1,0ram gro~; bcl diesem Druck haben wir die Lage des Abk]emmungsdruekes auf der oszillometrischen Kurve, d . h . der Abklemmungsdruck in der Arterie ist ahnghernd 140 ram. Die rech~c Seite der Kurve steigt ziemlich steil an, und ihr Oipfel liegt bei 90 mm Hg, welches nach den vergleiehenden direkten und in- direkten Messungen dem maxim~lea Durchst rSmungsdruck in dcr Arterie ehtspricht. Die ]inke Seite oder der ~bsteigende Tell der Kurve ist oft etwas weniger ste{l. Abb. 6b zeigt den absteigenden Tell einer oszillometrisehen Kurve yore rechte~ und l inken Oberarm, und m an sieht an der Kurve den oben- erw~ihnten Knick, der nach den Angaben yon Aloys Mi~ller delll minima/en Dureh- s tr6mungsdruck entsprechen sollte, im vorliegenden Fall also 50 ram; die Messung Wlwde unmi t t e lba r naeh der in Abb. 6a ve ransehau l i eh~n Messung gemacht.

__ ,..,. i ! 7 mr~//y

Abl). 6a. Ahb. 6b. Abb. 6a. Oszillometrischc Kurw~ yore rechten ( - ) trod linken ( . . . . . . ) (}berarm iiher die Oszillationen des in (let' Abb. 1 abgebildeten Oszillogramms Rezeichnct. [}ic Abszisscnachse gibt. di~ vel'schicdcnen Grunddrtmke. in dev Mansehcttc in Millbncter H g an; (lie Ol'dhlatcnachsr die GrlJ/J~ der Oszillatiomm in Millimeter. Der Abklemmuugsdruek ist naeh dleser Knrve 140 mm ; d,.r Dm'eh-

str~lllllnggdruek 90 IIITII. Abb. 6b. Absteigcnder Tell eincr oszillometrisehen Kurve Yore rechten und lillken Oh(~l'arlll. DiP ~ UrVc 1st nach eilleln roll A loys Mfiller angegebellen ~:el'~tl]li'ell g(!zeie|lllet "~vorden, wodureh all diesem tllrvcr, tci| ein Knick ellbsteht., d(!I' (h!ln eig('ntlich(m (li~istolischen BJutdruck 6= dcm mhlinmlell

l)/lrchstrSmungsdruek) entsDrcchcn sollte. Der Klitck bcfindet sieh hier bei einiqn])ruek vim 50 mm Hg,

Blutdruckmessung w~ihrend der Arbeit.

A u f e i n e m s p e z i e l l e n G e b i e t i s t es u n s g e l u n g e n , m i t d e r b e s p r o c h e n e n s e l b s t r e g i s t r i e r e n d e n A p p a r a t u r g i i n s t i g e ICesu l t a t e zu e rz ie l en , u n d

ZWar be i B l u t d r u c k m e s s u n g e n w ~ h r e n d d e r A r b e i t .

M e i n e s W i s s e n s f i n d e r m a n i m S c h r i f t t u m f,~s~ gal" k c i n e d i e s b e z i i g - l iehe M i t t e i l u n g e n 1.

W i r w e r d e n d ie g e s u l t a t e y o n e i n e r g e i h e v o n M e s s u n g e n , d ie a n

2 V e r s u c h s p e r s o n e n g e m a c h t w u r d e n , k u r z b e s p r e c h e n . D ie A r b e i t

1 Im Handbuch der normaIen und pathologischen Physiologie 15 II , 889 be- f iadet sich eine kurze Mittei lung fiber eine einzelnc Serie v~n Messungen an 2 Versuchspersonen.

Arbeitsphysiologic. Bd. 7. 30

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446 A. Eldahl :

wurde an dem Kroghschen Fahrradergometer ausgefiihrt, und die eine Vp. (C.), die am wenigsten trainiert war, leistete eine Muskelarbeit yon bzw. 700, 900 und 1100 kgm/Min. ; jede Arbeit wurde 3 - -4mal mit einer Pause yon einem Tag ausgeftihrt; aul]erdem machte er eine einzelne Arbeit, die 1760 kgm betrug. Die andere Vp., die in Arbeiten auf dem Fahrradergometer sehr geiibt war, machte eine Arbeit yon ! ]00 kgm, zwei von 1300 kgm und eine yon 1500 kgm/Min, ebenfalls mit einer Pause von einem Tag. Der Blutdruck wurde am linken Oberarm ge- messen, und die Manschette lag wihrend der ganzen Versuchsperiode unver~ndert. Die grSBte Schwierigkeit bei oszillometrischen Messungen ws der Arbeit ist das unbedingte Stillhalten des Armes wihrend des kurzen Zeitraumes, wo die Registrierung gemacht wird. Schon die geringste Bewegung eines Muskels unter der Manschette wird Druck- schwingungen innerhalb der Manschette hervorrufen, die unregelmi~13ige Bewegungen der Oszillographenzeiger veranlassen.

Um der Vp. das StiUhalten des Arms zu erleichtern, wurde an seiner linken Seite ein kleiner Tisch oder eine Art Gestell hingesetzt, dessen Beine gerade so hoch waren,, dal3 die Vp. bequem ihre Hand auf die Tischplatte stfitzen konnte, w~,hrend die Oberarmmuskeln total er- schlafft waren. Es zeigte sich, daB. man die Muskelkontraktionen im Oberarm am leichtesten vermeiden konnte, wenn die Vp. den Riicken ganz senkrecht hielt, so dab das K6rpergewicht auf dem Gesiil~ ruhte, und der linke Arm in leicht abduzierter, flektier ter Stellung gehalten wurde.

Unregelm~l]ige Schwingungen - - Muskelschwingungen - - in der oszillometrischen Kurve lassen sich jedoch nicht ganz vermeiden; diese Schwingungen k6nnen selbstversthndlich in gewissem Mal3 die Arterien- schwingungen ver~ndern und stSren, man ist aber nie im Zweifel dariiber, wo dieArterienschwingungen im Oszillogramm beginnen. Dieses Verh~ltnis wird bei der Besprechung des Oszillogramms unten n~her er6rtert werden.

Die einzelne oszillometrische Messung w~hrend der Arbeit dauert 21/2--3 Minuten, d. h. ungefihr die zweifache Dauer einer gewShnlichen oszfllometrischen Registrierung. Die l ingere Bauer kommt teils davon, d ~ man wegen der BlutdruckerhShung das Registrieren bei einem viel h6heren Blutdruck beginnt, teils davon, dab wh" bei dem Grunddruck 100 mm etw~ 20 Sekunden lang die Schwingungen registrieren, um eine passende Anzahl yon Oszfllationen tfir die Berechnung der Pulsfrequenz zu gewinnen.

Man kann also mit diesem Apparat die Pulsfrequenz gleichzeitig mit der Blutdruckmessung bestimmen.

Die Versuche wurden folgendermafien ausgefiihrt. Nachdem die Vp. 10 Minuten oder mehr geruht hatte, wurde das Fahrradergometer bestiegen, der linke Arm in eine passende Stellung gebracht und 1 bis 2 Registrierungen der Ruhewerte gemacht. 2 Minuten nach Beginn der Arbeit wurde die nichste Messung gemacht, und es folgte dann eine

Page 11: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

Blutdruckmessungen wi ihrend schwerer Muskelarbeit . 4 4 7

M e s s u n g j e d e 5. M i n u t e w ~ h r e n d d e r g a n z e n A r b e i t s d a u e r . 2 M i n u t e n

n a c h Schlul~ d e r A r b e i t w u r d e w i e d e r r e g i s t r i e r t , u n d d a n n 2 - - 3 R e g i -

S t r i e r u a g e n w s d e r E r h o h m g m i t e i n e r Z w i s e h e n z e i t v o n 5 M i n u t e n .

D ie l ~ e s u l t a t e s /~mt l icher R e g i s t r i e r u n g e n in d i e s e r V e r s u c h s r e i h e

v e r a n s c h a u l i c h e n d ie T a b e l l e n .

Die Zahlen sind in Gruppen jedem einze]nen Versuch entsprechend eingeteilt, Und fiber jeder Gruppe s tehen die betreffende Versuchsnummer, die Versuchs- person (durch einen Buchs taben vermerkt) und die Gr6Be der Arbei t in kgm. Wie in der l inken Seite jeder Gruppe angegeben, gib~ die erste wa~gerechte Zahlen- reihe die Minuten an und zeigt die zeitgemM~e Lage der verschiedenen Versuchs- einze/heiten. In der ni~chaten Linie zeigt ein Kreuz den Zei~launkt des Beginns and des Absehlusses der Arbeit . Dann kommen in den nachs~en Linien bzw. die Abklemmungsdruckwerte an den verschiedenen Zei tpunkten im Versuch, dle I)urchstr6mungsdruekwerte, die Putsfrequenz und der oszillometrische Index.

T a b e l l e n i i b e r d ie l C e s u l t a t e b e i d e n e i n z e l n e n A r b e i t s v e r s u c h e n

1 C: 700 kgm.

Minuten . . . . . 1 3 5 10 15 20 25 28 30 38 Axb. (Anfang und

SehluB) ". . . -~ + A, D . . . . . . 140 170 180 170 170 170 140 130 D , D . . . . . . 110 110 110 110 110 110 110 110 Pals . . . . . 82 153 150 148 148 150 11 l 99 Index . . . . . 3 5 5 5 5 5 2,2 2,2

2 C: 700 kgm.

M-hl~ten . . . . 1 3 5 10 15 20 25 28 30 35 Arb. (Anfang und

SehluB) . . . A . D . . . . . . 130 D . D . . . . . . 100 Puls . . . . . 90 Index . . . . . 3

§ + 170 170 170 180 170 130 120 100 100 100 110 105 100 100 153 160 156 144 148 108 96

6 5 5,5 5 5 2,0 2,2

3 C: 900 kgm.

Minnten . . . . 1 3 5 10 15 20 25 27 29 34 39 Arb. (Anfang und

8ehluB) . . . + + A. D . . . . . . 130 190 190 190 190 190 130 120 D. I) . . . . . . 90 110 120 120 120 120 100 100 Puls . . . . . 88 1 5 0 165 164 162 162 111 102 Index . . . . . 3 6 6,5 6,5 7 7 2 2

4 C: 900 kgm. Minuten . . . . I 3 5 10 15 20 25 30 33 35 Arb. (Anfang und

Sehlul~) . . . A. D . . . . . . 140 D . D . . . . . . 100 ~uln . . . . . 84 Index . . . . . 4

120 9O

108 2

40

+ 200 190 190 190 190 110 ]10 120 1 2 0 120 162 164 155 156 155

6,5 6 7 7 6,5

190 120 156

6,5

30*

130 120 100 90 111 100

2 2,2

Page 12: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

4 4 8

Minutcli . . . . 1 Arb. (Anfang und

Schlug) § A. D . . . . . . 140 140 D. D . . . . . . 100 100 Puls . . . . . 88 92 Index . . . . . 4 4,5

Minuten . . . . 1 4 Arb. (Anfang und

SchluB) + A. D . . . . . . 130 D. D . . . . . . 90 Puls . . . . . 75 Index . . . . . 4

Minuten . . . . ] 3 Arb. (Anfang und

SehluB) § A. D . . . . . . 130 1). D . . . . . . 90 Puls . . . . . 76 Index . . . . . 4,5

A. E ldah l :

5 C: 900 kgm. 3 6 8 14 19 24 30 35 38 40 45

§ 200 200 200 210 200 190 130 120 110 120 120 130 130 110 100 100 155 172 176 168 168 172 120 112

7 7 7 7 7 7 3 2

6 C: 1100 kgm.

6 11 16 21 26 28 30 35

210 210 220 210 220 120 130 120 130 130 160 164 168 165 165

7,5 6,5 7,0 7,0 7,0

7 C: 1100 kgm.

5 10 15 20 22 24

§ 140 130 110 90 120 I12

2 2

29 31

2"10 210 220 220 150 130 130 120 120 125 130 100 100 100 164 168 172 168 104 102 100

8 7,5 7,5 7,5 2,5 2,5 2,0

8 C: ] ] 0 0 k g m .

Minutcn . . . . 1 3 5 11 16 21 26 28 30 35 40 45 Arb. (Anfang und

SchluB) ~ + A. D . . . . . . 130 210 210 220 220 220 140 120 120 110 D . I ) . . . . . . 100 110 120 120 120 120 100 90 90 90 Puls . . . . . 81 164 176 176 177 180 120 116 114 108 l ndex . . . . . 3,5 6

Minuten . . . . . J 3 Arb. (Anfanl und

SchluB) t A. D . . . . . . 140 l ) . 1) . . . . . . l O 0

Pu Is . . . . . 96 Index . . . . . 3

Minutcn . . . . l 3 Arb. (Anfang und

Schlu~) i h . D . . . . . . 12o ]). 1) . . . . . . 90 Puls . . . . . 72 Index . . . . . 3

6,5 6,5 7 6 2 2 1,7 1,7

9 C: 1760 kgm.

6 ] 1 15 17 18 22 27 32

23o 26o 220 130 14o 14o 185 210 21o

7,5 8 7

] O H : l [ 0 0 k g m .

5 l l 17

§

17o 140 120 120 120 11o 100 100 160 ]45 128 128

3,5 1,7 2 1,7

23 29 33 35 40 45

160 ] 80 180 180 190 l (}5 ] 00 100 ] 0o ] 00 112 123 123 126 129

7,5 8 8,5 7 7

+ 140 130 130 95 ]00 100 88 84 76

3 3 3

Page 13: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

Blutdruckmessungen wi~hrend schwerer Muskelarbeit. 449

Minuten . . . . 1 Arb. (Anfang und

SehluB) . . . A . I ) . . . . . . 130 D. D . . . . . . 100 Puls . . . . . 69 Index . . . . . 3,5

Minuten . . . . ] Arb. (Anfang und

Sehlufl) . . . A .D . . . . . . 130 D. D . . . . . . 90 Puls . . . . . 66 Index . . . . . 4

Minuten . . . . ] Arb. (Anfang und

Sehlu/~) . . . A.D . . . . . . 130 D. D . . . . . . 90 Puls . . . . . 68 Index . . . . . 4,5

11 H: 1300 kgm. 3 5 11 17 23

+ 200 210 210 210 l l5 120 120 120 136 147 150 ]55

6,5 7 7 7

12 H: 1300 kgm. 3 5 11 17

+ 190 200 210 ] O0 1 O0 ] 20 ]48 14S 156

9 9 9

13 H: ] 500 kgm. 3 5 11 18

q- 190 200 200 100 l l 0 l l 0 174 184 184

8,5 7,5 7,5

29 33 35 41 46 51

+ 210 150 140 130 130

1 2 0 100 100 100 ]00 153 90 93 88 80

8 3 2,5 2,5 2,7

23 25 27 32 37

§ 210 150 140 140 120 100 100 ]00 152 100 84 87

9 4,5 4,5 4

21 23 28 32

§ 150 120 120 100 90 90 112 96 96

4 3 3

Ein ArbeitoszilIogramm. l ) ami t der Leser einen E ind ruck davon bekommen kann, wie man

die Zahlenwer te aus e inem Arbei tosz i l logramm bes t immt , haben wir in

der Abb. 7 ein Oszi l logramm, das w/thrend einer Arbe i t yon 1100 kgm registr iert wurde, abgebildet . In den 3 ersten Abschn i t t en des Oszillo-

gramms f inder man an der Oszfl la t ionskurve einige unregelm/s Sehwankungen, die yon den Bewegungen der Vp. herr i ihren. I m 4. In te r -

Vail (A) f inder man regelm/s kei lf6rmige Oszil lat ionen (B), die yon

den Bewegungen der Ar te r i enwand s t a m m e n und - - wie oben erw/ihnt - -

die Lage des Abk lemmungsdruckes angeben. Dasjenige IntervM1, we die Ar ter iensehwingungen beginnen, 1/iBt sich unschwer bes t immen ; sie sind

Wegen ihrer regelm~BJgen, kei lf6rmigen Gesta l t sehr le icht yon den mehr abgerundeten, unregelm/s zu unterscheiden.

Das IntervM1 (A) wurde bei e inem Druek in der Mansehet te von 220 m m Hg regis tr ier t , und der Abk lemmungsd ruek ist also in diesem

l~'al] 220 ram. In den folgenden In te rva I t en steigen die Oszil lat ionen Wie bei I~uhe bis zu e inem gewissen Max imum, da aber die Oszil lat ionen

in jedem In t e rva l l e twas vari ieren, und der Gr6Benuntersehied v o m

einen In t e rva l l zum anderen nur gering ist, wenn wir uns dem M a x i m u m n/ihern, haben wh" in j edem In te rva l l die GrSBe von 4 - - 6 0 s z i l l a t i o n e n

gen~essen und die Durehsehni t t szah l da.von als mi t t l e ren W e r t ifir die Oszillationsgr6Be innerhalb des bet ref fenden In te rva l l s genommen.

Page 14: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

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Page 15: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

Blutdruckmessungen w~hrend schwerer Muskelarbeit. 451

Die maximalen Oszilla~ionen befinden sich im IntervaU (C), wo tier Grunddruck 130 mm betrs diese GrSf~e hat also der maximale Durch- str6mungsdruck. Im Intervall (D), das einem Grunddruck von 100 mm entspricht, haben wir, wie gesagt, etwa 20 Sekunden lang l~egistrierungen geraaeht, um die Pulsfrequenz zu bestimmen. Die senkrechten weil3en Linien siad bier, wie in dem oben besproehenen Oszillogramm, die Zeitangabe, je- doeh bezeichnet der Abstand zwisehen den Linien hier eine Sekunde.

Nach den verh/~ltnismi~13ig wenigen Versuchsergebnissen, die wir bier ver6ffentlicht h~ben, k~nn man sich freilich fiber die Lage des Blutdrucks w/tbrend der Arbeit im ~llgmeinen nicht aussprechen, sie geben uns jedoch gewisse Aufschlfisse darfiber, wie sich der Blutdruck verhalten kann. Fiir Untersuchungen fiber den Blutdruck w/~hrend der Arbeit, die zukfinftig ge- raaeht werden,haben sic uns auch bedeutungsvolleRichtungslinien gegeben.

Wit wollen nun beispielsweise ein Diagramm mit si~mtlichen 1-r strierungen, die .ws eines Versuches gemacht worden sind, so dait raarl deutlich erkennen kann, wie die verschiedenen Werte im Verhs his zueinander gelegen sind, und gleichzeitig einen kurzen, allgemeinen tJberblick fiber si~mtliche Versuchsergebnisse darlegen.

Abb. 8 ist ein Diagr~mm fiber gleichzeitige l~egistrierungen yon einem Arbeitsversueh yon 1100 kgm. An der Abszissenachse ist die Zeit in Minuten vermerkt, an der Ordinatenachse 3 versehiedene Werte: Der ~ Index in Millimeter, die Pulsfrequenz und die Blutdruck- Werte in Millimeter Hg. Von den beiden senkreehten Pfeilen unten im :Diagramm gibt der erste den Beginn, der zweite den Schlu~ der Ar- beitsleistung an.

Der Abklemmungsdruck. Die obere Kurve zeigt die Vari~tionen im Abklemmungsdruck. Vor

der Arbeit be t~g t dieser Druck 130 mm und steigt nach Beginn der Arbeit im Laufe yon 2 Minuten his 210 mm ; danach schwankt er w~hrend der Arbeit zwischen 210 und 220 mm und f~llt nach Schlu[~ der Arbeit ira Laufe yon 2 Minuten bis 140 und spi~ter noch bis 130 ram.

Ein ~hnliches Verhalten finden wit bei fast allen fibrigen Versuchen; der Abklemmungsdruck steigt im Laufe yon wenigen Minuten bis zu einer gewissen tt6he, liegt ws der Arbeit bein~he konstant und fiillt nach der Arbeit im Laufe yon ein paar Minuten ungefi~hr bis zum A~fangswert, sp/~ter f/~llt er noch mehr und in einigen F~llen sogar Unter den Ruhewert vor der Arbeit. Zum Beurteilen des tats/~chlichen ~lUtdrueks hat aber, wie in der frfiheren Arbeit n~her besprochen wurde, der Abklemmungsdruck nur geringeres Interesse, weft derselbe nur bei AbltIemmung der Arterie und nicht unter normalen Verh~ltnissen vor- l(~ Wenn man in l[~bereinstimmung mit tier gew6hnlichen Deft- rlition den tatsi~chlichen systolischen I)ruck ermitteln wird, muYt man den maximalen Durehstr6mungsdruek bestimmen.

Page 16: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

452 A. Eldahl :

Der Durchstrgmung~druck. Die unterste Kurve der Abb. 8 zeigt das,Verhalten des Durchstr6-

mungsdrueks wghrend der Arbeit. Diese Kurve zeigt einen kaum so ji~hbn Anstieg wie die des Abklemmungsdrucks, und der Gipfel wird erst nach 7--8 Minuten erreicht, was man in allen Versuchen wiederfindet. Der Druek liegt w~hrend der Arbeit konstant und f/illt ebenso schnell wie der Abklemmungsdruck. Die Erh6hung des Durchstr6mungs" drucks ist aber bedeutend geringer als diejenige des Abklemmungs- drucks; bei C gibt eine Arbeit von 700 kgm keine Steigerung des Durch- str6mungsdrueks, wghrend der Abklemmungsdruek etwa 40 mm an-

170

/so ~ ~'o . ~ --i---l--I

13o ,6o . " " �9 . . . . . .

430 . . . , , ". ~ - ' t r ~

70 ~ f6 f~' 20 ~ 26 2 g 30 J~ Jg Z e / / / h h//]~l/ten

Abb. 8. Diagramln fibcr s~mtliche Rcgls t r ierungcn w~hrend eincs Arbei tsversuchs you 1100 kgm. Abszissc: Arbci tsdaucr iw Minutca. Ordinate: . . . . . . die Gr6Bc des Abklcmmungsdruckcs (ram t Ig) ; - - ~ die Pu[sfrcqucnz; . . . . . . . . . oszillomctrischer Index (ram) and . . . . . . . . dcr

Durchst r6mungsdr~ck (ram Hg}. Die Pfeile gcben die Arbeitsd~mer an.

steigt; bei l l 0 0 k g m ist die Steigerung bzw. 30 und 90ram und bei 1760 kgm bzw. 40 und 160 ram. Dies Verhalten ist besonders hervor- zuheben, well der Durchstr6mungsdruck die tats/~chlichen Druckver- h/~ltnisse wiedergibt, w~hrend der Abklemmungsdruek nur ein Kunst- produkt is~. Die tats/~chlich vorkommende Drueksteigerung w/ihrend der Arbeit ist also sowohl absolut wie auch relativ viel geringer, a.ls eine Bestimmung des Abklemmungsdrucks vorti~uschen k6nnte.

Die HShe, die der Blutdruck wi~hrend der Arbeit erreicht, zeigt iibrigens scheinbar individuelle Schwankungen; dieselbe Arbeit erzeugt verschiedene Steigerungen des Blutdrucks bei den beiden Vpn. W~hrend C. bei einer Arbeit yon 900 kgm einen Durchstr6mungsdruck yon 120 mm darbietet, erreicht bei H. der Blutdruck erst bei einer Arbeit yon 1300 kgm eine ~hnliche H6he. Der Druck seheint mit der Erh6hung

Page 17: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

Rlatdruckmessungen w~i, hrend schwerer Muskel~rbeit. 453

der Arbeis aUm/ihlich anzusteigen, was betreffs der Vp. C. die Abb. 9 veranschaulicht; in diesem Diagramm bedeutet die Abszisse die Arbeit in Kilogramm-Meter und die Ordinate Blutdruek in Milli- meter Hg bzw. Pulsfrequenz.

}lei derselben Person zeigt die Druckerhdhung jedoch nicht immer dieselben Werte bei derselben Arbeit; die Steigerung schein~ davon abh~ngig zu sein, ob eine gewisse ,,Arbeitsdisposition" vorhandeu ist. Vor der Arbeit, deren MeBresultate in der Tab. 3, Schema 5, abgebildet find, ftihlte sieh die Vp. ~ngeblich mfide und schlecht gelaunt; der Druek Stieg in diesem Fall etwas h6her als bei den anderen F~llen. z s o ~ ~

~brigens best/~tigen z ~ 0 ~ .... diese Versuehe unwider- zz0 Ieglieh die Tatsache, daft man, um die Blutdruclc- zoo ~ ] erh6hungw~:hrendirgend- ~ ~ einer Arbei~ kennenzu- ~fs~ lernen, die Messungen ~ ' s o ~ Arbeit irgendwie zu un- terbrechen . ~ . ~ 0 ~ ~

Es ha~ keinen Zweek, den Druek einige Minu- ~ o o ~/mz:o 12r /r /~'0 ~ ' ~ ' tea lang naeh Beendi- gung der Arbeit zu rues- sea, denn der Druck f~llt Abb. 9. Diagramm fiber das Verh/iltnis zwischen Pulsfrequeuz, sehr schnetl gleieh nach &bklcmmun~s4~uck* un(1 DurchstrSmx~ngs~verte iu l~uhe und

bcI verschiedenen Arbeitsleistungen eincr und derselben Ycr- SchluB der Arbeit. In suchspcrsou. Ordinate- Die l l lutdrucke in i~Iillimetcr H g der Klinik 1/~1]~ man orb uu4 dic Pulsfrequenz. Abszlssc: Arbci t in Kilogramm-Meter,

Durehschnittswerte aus den Tab. 1 - -9 . (lea Kranken irgendeine Arbeit maehen, z. B. eine Treppe einige Male herauf und herunter- laufen, und miBt dann den Blutdruek. Die gefundene ,,Blutdruek- erhfhung" wird dann gewissermaBen als ein MaBstab fiir die Leistungs- fahigkeit des Herzens angesehen.

In Amerika ist ein solches Verfahren sogar obiigatorisch bet Kran- kea, die zwecks Invalidit~tsunterstiitzung untersucht werden. Die Untersuehung ist schon aus obenstehendem Grunde wert- und zwecklos.

Die Puls/requenz. Die ganz durehgezeiehnete Linie im Diagramm (Abb. 8) stellt eine

t~Urve iiber die Pulsfrequenz dar. Im L~ufe yon etwa 10 Minuten steigt die Frequenz (am st/~rksten die ersten 2 Minuten), liegt dann w~hrend

Page 18: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

454 A. Eldahl:

der Arbeif beinahe konstant und fs nach Schlul3 der Arbeit im Laufe von einigen Minuten ziemlich stark, um sich dann wieder langsamer dem Ruhewert vor der Ar- beit zu ntthern. -Die Puls- kurven in dieser Versuchs- reihe k6nnen nur bestt~ti- gen,was Hohwi~ Christensen 1

schon frfiher gezeigt hat.

Der oszillometrische Index.

Die punktier te Linie im Diagramm stellt eine Kurve fiber den oszillometrischen Index dar. Wie die beiden vorhergehenden Kurven, steigt er arffangs schnell, liegt dann ws der Ar- belt beinahe konstant und ft~llt nach Sehlu2 wieder ziemlich schnell. Bei C. f~llt der Index nach der Arbeit immer unter den Ruhewert, in den meisten Fgllen bis etwa zurHiilfte dieser GrSl3e. Bei H. ist der Index unge- ft~hr gleieh gro/] vor und nach der Arbeit. Die Steigerung des Index wiSh- rend der Arbeit mug bedeu- ten, daft der Durchmesser der A. brachialis wt~hrend der Arbeit weiter geworden ist. Eine solche Dilatation kann zum Teil dureh die Blutdruckerh6hung reran- l a s t sein; es ist aber nicht ausgesehlossen, dab eine aktive Dilatation an der

1 Hohwi~ Chris~ensen, Arb.- physiol. 4, 453 (1931).

Page 19: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

Blutdruckmessungen w~hrend schwerer Muskelarbeit. 455

Erh6hung des Index mit beteiligt sein kann. Seine Gr613e ist n/s - - sogar innerhalb des e~nzelnen Versuchs - - weder mit dem Abklemmungs- druek noch mit dem Du~ch- str6mungsdruck proportio- nal. In Abb, lOa und b ist ein Oszillogramm yon der Vp. C. bzw, vor und naeh einer Arbeit yon 1100 kgm abgebildet; man gewinnt dadureh besser einen Ein- druek yon dem eigenartigen Abfall der oszfllometrisehen :BeWegungen nach einer Ar- belt, was fiir diese Vp. be- Sonders eharakteristisch ist.

Ein yon C. ausgeffihrter Arbeitsversuch, dessen Er- gebnisse in Abb. l / abge- bildet sind, bietet ein beson- deres Interesse dar. Aus Versehen wurde die Waage- sehMe des Ergometers so Sehwer belastet, da~ die Arbeit ~uf eine Gr5Be yon 1760kgm/Min. kam; der Fehler wurde nieht ent- deekt, bevor der Versuch ira Gange war. Da es h6ehst iateressunt war zu beobaeh- ten, wie sich der Blutdruck bei einer so kolossalen At- belt verhalten wiirde, ent- sehlo~ man sieh dazu, den Versueh wom6glieh durch- zuffihren, und es gelang C., die Arbeit 15 Minuten lang ztt bewis Nach Sehlul3 der Arbei~ war C. stark eYunotisch, und der ]inke Arm war dis~al yon der Manschette mit Peteehien iibersat. Die Kurve zeigt,

Page 20: Blutdruckmessungen während schwerer Muskelarbeit

456 A. Eld~hl.

(lab der Abklemmungsdruek im Laufe yon etwa 7 Minuten bis 260 mm stieg und dann wieder ~bfiel. Der DurchstrSmungsdruck stieg bis 140 mm und hielt sich dort konstant. Der Abklemmungsdruek und der Dureh-

~ z o ~ str6mungsdruek fie- z60 \, len naeh der Arbeit z s o ~ im Laufe yon etwa zr ~ ~ . i 10 Minutmi unter den

220

~eeo , b__>~__{ quenz sLieg ebenfalls , y e ~ , l ~ \ ~ im Laufe von etwa

~,1,@-~ ' ~ . " ) 7 Minuten bis 210

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stieg des Abldem- o z ~ ~ 8 /o Iz ~r ~ r 2d Z yo z r

Ze/Y/)7 ~)Tt]ten mungsdrueks u n d

Abb. I I. Registriernng w$ihrend einer sehr sehweren Arbeits- d e m d e s D u r e h s t r b - |l'[St.llllIl "r 1760 kgm pro ]Vlinut, e. ])ie ]l(~z(qehnungtm sind die- m u n g s d r u e k s . O e r

s011)(,ll wie in Abb. 8. Abklmnmungsdruek

ist um 120 mm, d. h. um 86% fiber den ~uhewert , erh6ht, wghrend (lie tats/ichlich vorhandene, aus dem Durchs~r6mungsdruck berechnete, Blutdrucksteigerung nur 3t) mm, d. h. 27%, betrggt.

Zusammen/assung. Es wird fiber Blutdruckmessungen wghrend dosierter k6rperlicher

Arbeit mittels eines selbs6registrierenden Oszillometers berichtet. Dic Arbeit, die auf dem Kroghsehen Fahrradergometer ausgefiihrt worden ist, variiert yon 700--1760 kgm/Min. Die Blutdruckwerte zeigen einen deutlichen Anstieg beim Anfang der Arbeit und einen besonders in den ersten 2 Minuten nach SehluB der Arbeit sehr schnellen Abfall, der be- wirkt, dal3 Blufdruekmessungen, die naeh dem Aufh6ren der Arbeit er- mit tel t worden sind, gar nicht die Druckverhgltnisse wdhrend der Arbei~ wiedergeben. Die Sfeigerung des Durebstr6mungsdrucks, die der tat- siichlichen Druckzunahme entspricht, ist viel geringer als die Steigerung des gew6hnlich gemessenen Abklemmungsdrucks. ]3ei mgBigen Arbeiten sind die Blutdruckwerte naeh dem ersten Anstieg ziemlieh konstant wghrend der g~nzen Arbeitsperiode.