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Zeitschrift der Universität für Bodenkultur Wien 4 / Dezember 2007 BOKU INSIGHT Rektorat komplett Neue Vizerektoren Lothar Matzenauer und Erich Seyer im Amt Forschung Wood COMET Neues K1-Zentrum bewilligt International Erasmus Mundus BOKU führt bei europäischen Masterstudien

BOKU INSIGHT

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Page 1: BOKU INSIGHT

Zeitschrift der Universität für Bodenkultur Wien

4 / Dezember 2007

BOKU INSIGHT

Rektorat komplettNeue Vizerektoren Lothar Matzenauer und Erich Seyer im Amt

ForschungWood COMETNeues K1-Zentrum bewilligt

InternationalErasmus MundusBOKU führt bei europäischen Masterstudien

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Inhalt

Thema

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Inhalt

Editorial

Die neuen Vizerektoren im Interview:

Dr. Lothar Matzenauer und Dr. Erich Seyer

Ulrike Pröbstl: FEMtech Expertin Juli 2007

Alfred Strauss: Privatdozent für Strukturmechanik

Regine Schönlechner: WKÖ-Preisträgerin 2007

Dr. Christine Machold: Downstream Processing in Kundl

Laos: Eigenständigkeit fördern / R4D Update

Kommentar: Vizerektor Martin Gerzabek

Arbeitsgruppe Reblaus

Science Magazin: Pilz-Genom entschlüsselt

CD-Pilotlabor am IFA Tulln

Forschung in Kürze

dokNE: Doktoratskolleg Nachhaltige Entwicklung

Wood COMET: Neues K1-Zentrum

Unbekanntes Rumänien

Lebenslanges Lernen

Internationales in Kürze

Werner Hainz-Sator in Ruhestand

Gendersprache

BOKU Chor

Personalentwicklung

Impressum

Forschung

International

Service

Menschen

Intern

Entwicklung

Page 3: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 3

Nun geht bereits das zweite Jahr zu Ende, in dem wir Sie, liebe Leserinnen und Leser über die Ereignisse an unserer Universität

in BOKU INSIGHT informieren durften. Ein Jahr, in dem es besonders viel Neues zu berichten gab und gibt.

Seit 1. November ist nun unsere Universitätsleitung komplett und hat sich nach eigenen Worten auch schon eingelebt und -ge-

arbeitet. Man darf gespannt sein, was sich an der BOKU alles ändern wird – die Interviews mit den neuen Vizerektoren Lothar

Matzenauer und Erich Seyer werden Ihnen helfen, sich davon ein erstes Bild zu machen.

Auch diesmal können wir wieder von zahlreichen Auszeichnungen berichten, die WissenschaftlerInnen der BOKU für sich und

unsere Universität gewinnen konnten. Lesen Sie auch über neue Forschungsprojekte – vielleicht sind sie die nächsten Preisträger,

wie SimConT unter der Leitung von Manfred Gronalt, über das wir im Juni berichtet haben und das kürzlich mit dem Staatspreis für

Verkehr ausgezeichnet wurde. Aber auch manches Projekt, das bereits seit Jahren läuft, kann immer wieder mit überraschenden

und für alle Menschen in Österreich relevanten Zwischenergebnissen aufwarten, wie StartClim, das seit 2003 unter der wissen-

schaftlichen Leitung von Helga Kromp-Kolb immer neue Auswirkungen des Klimawandels untersucht.

Neuanfang heißt aber auch oft Abschied nehmen, diesmal von Werner Hainz-Sator, der sich nach zwei Jahrzehnten Engagements

als Direktor der Universitätsbibliothek in den wohlverdienten Ruhestand begibt.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich geruhsame Feiertage und einen guten Rutsch

in ein erfolgreiches Jahr 2008, in dem Sie uns hoffentlich weiterhin gewogen bleiben.

An diesem 1. Adventsonntag blicke ich nun auf meine ersten zwei Monate als neue Rektorin an der BOKU zurück. Die Zeit der

Einarbeitung ist vorbei und ich habe bereits das Gefühl, diesem Haus lang anzugehören. Ich möchte mich bei Ihnen allen hierfür

bedanken und vor allem für die Freude, die mir durch die täglichen Begegnungen an der BOKU und im Umfeld geboten wird.

Was zeichnet für mich die BOKU aus? Die Menschen und ihre Identifikation mit der BOKU: Menschen, die für die gesellschafts-

politischen Entwicklungen sensibilisiert sind und die in einem hohen Maß Verantwortung ernst nehmen. Als Bespiele: der Kin-

dergarten der BOKU, das DEV-Forum, die Plattform für Biologische Landwirtschaft, das Engagement im Klimaschutz, das VIBT

– Aktivitäten, die aus den Initiativen einzelner entstanden sind. Auch die ÖH, die den Ball für den kommenden 24. Jänner 2008

organisiert, mag angeführt werden.

Ich erlebe unzählige Anträge im Bereich der Forschung und eine Reihe von beeindruckenden Erfolgen. Der Staatspreis für

Verkehr ist eine von mehreren großen Auszeichnungen für die BOKU. Danke an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

sowie an alle, die sie unterstützen.

Im Umfeld der BOKU nehme ich die hohen Sympathiewerte unserer Universität wahr und die große Bereitschaft, uns in unserer

Entwicklung zu begleiten. Dies bezieht sich sowohl auf Einzelpersonen wie unsere Ehrensenatoren – als auch auf die Unterstützung

seitens der einzelnen Bundesministerinnen und Bundesminister sowie der Landeshauptleute von Wien und Niederösterreich.

Seit dem 1. November ist nun auch unser Rektoratsteam komplett, ich freue mich sehr darüber und lade Sie ein, die einzelnen

Mitglieder in den Interviews, die Frau Dipl.-Ing. Schopfhauser geführt hat, kennen zu lernen.

Mit den besten Wünschen für eine schöne Adventzeit,

verbleibe ich

EditorialLiebe Kolleginnen und Kollegen der BOKU, liebe Freunde der BOKU!

Hannelore SchopfhauserChefredakteurin

Ingela BrunerRektorin

Page 4: BOKU INSIGHT

4 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Lothar Matzenauer – Mitgestalter der österreichischen Universitätslandschaft

Der 1943 geborene Wiener

Lothar Matzenauer übernahm

am 1. Oktober 2007 als Vize-

rektor die Verantwortung für

Personal und Recht an der

BOKU. Seit seiner Promotion

im Jahre 1969 zum Doktor

der Rechtswissenschaften

an der Universität Wien und

dem anschließenden Ge-

richtsjahr war er bis 2002 im

Ministerium für Wissenschaft

und Forschung tätig, lediglich durch eine Verwaltungspraxis in

Niederösterreich zu Beginn seiner Laufbahn unterbrochen. Im

Wissenschaftsministerium war er von 1984 bis 2002 Abteilungs-

leiter. Fünf Jahre lang leitete er die Gruppe Personalwesen und

anschließend zehn Jahre lang die Gruppe Recht-Organisation-

Planung-Reform der Universitäten und Hochschulen, was ihn als

intimen Kenner der Materie ausweist.

Während dieser Zeit beschäftigte er sich unter anderem mit der

Legistik und Grundsatzfragen der Vollziehung des Universitäts-

und Hochschulrechts sowie Organisationsreform der Universi-

täten, dem Universitätslehrer-Dienstrecht, Personalentwicklung

und Personalbedarfsplanung, Arbeitsrecht für alle Personal-

gruppen im Universitäts- und Hochschulbereich, Gleichbe-

handlungsrecht, 1974-1991 auch Personalangelegenheiten für

Bedienstete an Universitäten, Hochschulen, wissenschaftlichen

Anstalten, Bibliotheken, Museen, Bundesdenkmalamt. Weiters

widmete er sich Rechtsfragen im Bereich des Arbeits-, Steu-

er- und Sozialversicherungsrechts im Zusammenhang mit der

Mobilität von WissenschaftlerInnen. Dieser reiche Erfahrungs-

schatz und weitere einschlägige Tätigkeiten im Rahmen der

österreichischen Hochschullandschaft machten ihn nicht nur

Leitungsteam komplett Vizerektoren für Personal und Recht und für Finanzen und Ressourcen im Amt

Die BOKU hat mit Ingela Bruner nicht nur eine neue Rektorin bekommen, sondern auch ein völlig neu gestaltetes Rektorats-

team mit neuen Aufgaben: Lothar Matzenauer ist seit 1. Oktober für Personal- und Rechtsangelegenheiten der BOKU zuständig

und Erich Seyer zeichnet seit 1. November für Finanzen und Ressourcen verantwortlich. Die Forschung blieb allerdings in den

bewährten Händen von Martin Gerzabek. BOKU INSIGHT sprach mit den neuen Vizerektoren über ihre ersten Eindrücke von

unserer Universität, über ihre Motivationen und Pläne.

Hannelore Schopfhauser

Dr. Lothar Matzenauer Vizerektor für Personal und Recht

zu einem Experten sondern auch zum Mitgestalter der Univer-

sitätsreformen, die mit dem UOG 1993 zur Teilrechtsfähigkeit

und schließlich mit dem UG 2002 zur Vollrechtsfähigkeit der

Universitäten führten.

Sie sind ja bereits seit 1. Oktober im Amt, konnten Sie sich

schon an der BOKU einleben?

Ja, mittlerweile habe ich mich ganz gut eingelebt, obwohl die

Anlaufphase schwierig war. Von den meisten Universitätsan-

gehörigen habe ich auch sehr gute Hilfestellungen bekommen,

musste aber auch Widerstände überwinden.

Sie kennen den Universitätsbetrieb so gut wie wenige andere –

allerdings bisher aus Ministeriumssicht. Wie empfinden Sie es,

nun einmal auf der „anderen Seite“ zu stehen?

Ein Universitätsbetrieb schaut von innen ganz anders aus als von

außen. Mit der BOKU habe ich während meiner Ministeriumstätig-

keit nicht so viel zu tun gehabt, ganz einfach weil es hier kaum Pro-

bleme gab: Die Fachabteilung hatte das sehr gut im Griff, es ergab

sich keine Notwendigkeit für das Eingreifen der Rechtsabteilung.

Was hat Sie daran gereizt, „die Seite zu wechseln“ und Vizerek-

tor an der BOKU zu werden?

Ich sah die Chance, Möglichkeiten, die man am grünen Tisch

konstruiert hat, in der Praxis ausprobieren. Wie funktioniert im

neuen Universitätsgesetz die Rolle des Ministeriums als Finan-

zier und Aufsichtsbehörde auf der einen und der autonomen

Uni auf der anderen Seite. Sicher muss sich auch das Ministe-

rium erst an die neue Situation gewöhnen.

Ein Vizerektor für Personal ist für uns an der BOKU eine völlig

neue Erfahrung. Was dürfen wir uns von Ihnen erwarten?

Personal und Recht sind zwar keine Kernaufgaben der Uni-

Page 5: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 5

versität, aber das Personal hat einen sehr hohen Stellenwert,

deswegen müssen Personal und Personalentwicklung betreut

werden. Eine Universität kann nicht nach rein wirtschaftlichen Ge-

sichtspunkten geführt werden, das gilt auch für das Personal. Ich

werde dafür sorgen, dass Chancengleichheit für alle – also wis-

senschaftliches und Verwaltungspersonal – gewährleistet ist. Das

wird dann nachhaltig möglich sein, wenn der Kollektivvertrag da ist,

dann kann man sich auch mit einer Personalentwicklungsstrategie

befassen. Es ist wichtig, die unterschiedlichen Kulturen in Politik,

Wirtschaft und Wissenschaft zu kennen und sie zu beachten, wenn

man seine Interessen wahren will. Als Universität müssen wir uns

bemühen, Dinge wie Berufungs- und Habilverfahren zügig und auf

hohem Niveau durchzuführen, um mit den schnelllebigeren Part-

nerInnen aus der Politik und Wirtschaft Schritt halten zu können.

Aber man darf Personal- und Rechtsangelegenheiten nicht isoliert

sehen – wir sind ein Team im Rektorat. Schließlich gibt es wenige

Bereiche, die einander nicht beeinflussen. Dafür sind wir gut ge-

wappnet, weil die beteiligten Personen einander ideal ergänzen,

sowohl von der Ausbildung als auch von der Vortätigkeit.

Welche neuen Möglichkeiten bietet aus Ihrer Sicht das UG

2002 Universitäten und vor allem jungen WissenschaftlerInnen

und was sehen Sie an der BOKU davon bereits umgesetzt?

Die BOKU ist im UG 2002 auf einem guten Weg – es ist noch

keine Uni vollständig am Ziel angelangt. Für verbesserungsfähig

halte ich die Rolle der Departments: Sie sollten stärker in die Ver-

antwortung und Steuerung der Universität eingebunden werden.

Essenziell ist auch das Zusammenspiel zwischen den Leitungs-

organen. Hier mag es in der Vergangenheit Defizite gegeben ha-

ben, aber die Bereitschaft zur Kommunikation ist vorhanden, wie

z.B. die Klausurtagung in St. Gilgen Ende Oktober gezeigt hat.

Das UG 2002 bietet ein freieres Dienstrecht, aufgrund dessen die

Universitäten individuelle Regelungen treffen und beispielsweise

in der Satzung festlegen können. Früher war das Dienstrecht

sehr stark vereinheitlicht – hat also wenig Spielraum für spezi-

elle, d.h. fachlich begründete, Bedürfnisse einzelner Unis gelas-

sen. Heute gibt es ganz neue Um- und Aufstiegsmöglichkeiten:

ein Nebeneinander von inneruniversitären Karrieremöglichkeiten

versus Internationalität und Mobilität, etwa Berufungen aus dem

Ausland, aus der Wirtschaft und anderen außeruniversitären Be-

reichen. Ein Konzept für die Karriereplanung an der BOKU muss

gemeinsam mit dem Senat entwickelt werden.

Gibt es etwas, das Sie unseren LeserInnen noch sagen möchten?

Wir sind interessiert daran, dass die Leistungen der BOKU und

die Arbeitsbedingungen verbessert werden, was nur mit bau-

lichen Maßnahmen möglich sein wird – Stichwort Muthgasse

und Tulln. Wir möchten angemessene Arbeitsmöglichkeiten für

alle MitarbeiterInnen der BOKU schaffen.

Erich Seyer – Quereinsteiger mit finanziellem Durchblick

Finanzfachmann Erich Seyer

wurde 1953 in Wien geboren,

ist verheiratet und hat einen

Sohn. Am 1. November über-

nahm er sein Amt als Vize-

rektor für Finanzen und Res-

sourcen, nachdem er sechs

Jahre lang die wirtschaft-

lichen Geschicke des Wiener

Krankenanstaltenverbundes

(KAV) gelenkt hatte. Er kann

auf eine lange Reihe verant-

wortungsvoller Führungsaufgaben im Finanzbereich großer Un-

ternehmen zurückblicken, die noch vor seiner Promotion zum

Doktor der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften 1981 ihren

Anfang nahm. In seinen Tätigkeiten spiegelte sich auch immer

Verantwortungsbewusstsein für Gesellschaft und Umwelt, sei es

durch seine Beschäftigung als Prokurist im Bereich des Altstoff-

recyclings oder bei der Einführung des Umweltmanagements

gemäß EMAS-Verordnung bei der Liebherr Verkehrstechnik

GmbH und nicht zuletzt in seiner Position im KAV. Seine Tä-

tigkeit war stets geprägt von Neuerungen, die die Organisation

effizienter und die Finanzen überschaubarer gestalteten.

Sie sind ja quasi „schräg“ in Ihr Amt eingestiegen – erst mit 1.

November, also ein Monat später als Ihre KollegInnen im Rekto-

rat. Konnten Sie sich trotzdem bereits an der BOKU einleben?

Es erstaunt mich selbst, dass ich mich schon so gut eingelebt

habe. Ich konnte bereits einen ganz guten Einblick in die Ab-

läufe der BOKU gewinnen, nicht zuletzt aufgrund der tatkräf-

tigen Unterstützung der MitarbeiterInnen in den Bereichen des

Rechnungswesens und der Ressourcen sowie im des Büro des

Rektorates.

Sie hatten in den letzten sechs Jahren eine sehr verantwortungs-

volle Position als Leiter des Geschäftsbereiches Finanz des Wie-

ner Krankenanstaltenverbundes inne. Was reizt Sie an der Aufga-

be, als Vizerektor die Finanzen einer Universität zu verwalten?

Durch die Tätigkeit für den KAV habe ich die Sensibilität für das

öffentliche Interesse gewonnen. Wir waren dort mit der Ausglie-

derung in einer ähnlichen Situation, in der sich die Universitäten

heute befinden. Außerdem ist der Bereich der Lehre und For-

schung, wie ich glaube, für jeden faszinierend, auch auf einer

emotionalen Ebene. Die Chance, hier mitgestalten zu können,

wollte ich unbedingt nutzen.

Dr. Erich Seyer Vizerektor für Finanzen und Ressourcen

Page 6: BOKU INSIGHT

6 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

War es für Sie ausschlaggebend, dass Sie Ihre Erfahrungen ge-

rade an der BOKU einbringen können?

Unbedingt! Die BOKU steht im Blickfeld der Gesellschaft, sie

berührt in ihrer Forschung und Lehre viele gesellschaftsrele-

vante Bereiche wie z.B. Klima oder Biotechnologie. Für mich

haben diese Themen auch unter diesem Gesichtspunkt einen

hohen Stellenwert.

Sie sind mit der EMAS-Zertifizierung bestens vertraut – Sie

haben in der Liebherr-Verkehrstechnik GmbH auf diese Weise

das Umweltmanagement bereits Ende der 1990-er Jahre im-

plementiert. Die BOKU wurde, wie Sie wissen, 2006 als ers-

te österreichische Universität nach EMAS zertifiziert, was ihr

Selbstverständnis als „Alma Mater Viridis“, die „grüne Universi-

tät“ dokumentiert. Welche Bedeutung hat das für Sie?

Die EMAS-Zertifizierung liegt mir sehr am Herzen. Man lernt

sehr viel durch das Audit, obwohl es anfangs für alle Beteilig-

ten wegen der umfangreichen Dokumentation eher unange-

nehm ist. Aber schließlich sieht man dadurch sehr gut, was

alles möglich ist, die Umweltfreundlichkeit einer Organisation

wird dadurch objektivierbar. Sehr wichtig für den Erfolg ist die

Identifikation der MitarbeiterInnen mit den Zielen, das hat nach

meiner Erfahrung auch sehr gut funktioniert.

Christoph Badelt, der Vorsitzende der Österreichischen Rek-

torenkonferenz, hat mit der Forderung nach einer zusätzlichen

Milliarde für die Universitäten aufhorchen lassen. Wie sehen

Sie die finanzielle Situation der österreichischen Universitäten:

Haben sie – hat die BOKU – genug Geld?

Natürlich finde ich die Forderung der ÖRK gut – eine zusätzli-

che Milliarde für die Universitäten wäre ein Segen. Aber man

muss ein solches Ansinnen auch untermauern können. Dazu

muss man zunächst wissen, wie Kapazitäten zu planen sind –

etwa, wie viele Studierende wir in Zukunft zu erwarten haben.

Wenn man sich hier verschätzt, erleidet man das Schicksal der

WU: Zu meiner Studienzeit, damals noch an der Hochschule für

Welthandel, hatten wir bei weitem weniger Studierende, heute

ist die WU eine riesige Universität, die mit massiven Kapazi-

tätsproblemen zu kämpfen hat. Mein Lösungsansatz ist, Erwei-

terungsmöglichkeiten einzuplanen. Beispielsweise in Tulln

stehen Flächen für eine eventuelle Erweiterung zur Verfügung,

auch in der Muthgasse – man muss aber so planen, dass man

sie bei Bedarf auch umsetzen kann. Auch für die Türkenschan-

ze muss es eine solche Lösung geben, wenngleich das hier

wesentlich schwieriger ist, sonst stoßen Strukturen rasch an

ihre Grenzen. Als Argumentationsgrundlage gegenüber dem

Ministerium als Finanzier halte ich es für wichtig bewerten zu

können, was ein Studiengang kostet, damit klar wird, warum wir

zusätzliches Geld benötigen. Außerdem sollten wir Möglichkei-

ten ventilieren, den Drittmittelbereich weiter auszubauen.

Ich habe Ihrem Amtskollegen Dr. Matzenauer auch diese Frage

gestellt: Einen Vizerektor für Finanzen hatte die BOKU noch nie

– was können wir von Ihnen erwarten?

Die Position eines Vizerektors für Finanzen ist geeignet, Impul-

se zu geben, den Blick auf die weitere Zukunft zu richten. Kon-

kret bedeutet das eine langfristige Grobplanung der Finanzen

weit über die Leistungsvereinbarung mit dem Bund hinaus. Die

Leistungsvereinbarungen mit dem Ministerium, die ja alle drei

Jahre fällig sind, sollte man dabei als Meilensteine auf diesem

Weg betrachten.

Was wird sich unter einem Vizerektor Seyer in näherer Zukunft

verändern?

Das Budget 2008 muss differenzierter werden – wir müssen die

Investitionen von den übrigen Ausgaben getrennt betrachten.

Die vielen guten Werkzeuge (EDV-Programme) auf der BOKU

sollen verstärkt für Berichtswesen, Planungen etc. genutzt wer-

den. Eine intensive Kontaktpflege zu allen Einrichtungen der

BOKU hat für mich hohe Priorität.

Gibt es etwas, das Sie unseren LeserInnen noch sagen

möchten?

Eigentlich nur, dass ich mich freue, an der BOKU zu sein, de-

ren offenes Klima ich bereits schätzen gelernt habe und bei

deren Angehörigen ich mich für die offene Aufnahme bedanken

möchte.

Page 7: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 7

Ulrike PröbstlFEMtech Expertin Juli 2007

Ulrike Pröbstl wurde im November 2003 an die Universität für

Bodenkultur Wien an das Institut für Landschaftsentwicklung,

Erholungs- und Naturschutzplanung berufen. Zu ihren aktuellen

Forschungsgebieten zählen die Auswirkungen des Klimawan-

dels auf den Tourismus, GPS in der Freizeitnutzung und der

Jugendumweltbildung, Tourismus und Schutzgebiete sowie die

Entwicklung von Methoden im Bereich von landschaftsbezo-

genen Audits, Frameworks und Verträglichkeitsprüfungen.

Sie studierte Landschaftspflege an der Technischen Universität

München und ist seit 1990 als Landschaftsarchitektin Mitglied

der Bayerischen Architektenkammer. 1988 hat sie an der Forst-

wissenschaftlichen Fakultät der Ludwig-Maximilian-Universität

München promoviert. Ihre Habilitation an der Technischen

Universität München (Lehrbereich Landschaftsarchitektur und

Landschaftsplanung) wurde im Oktober 2000 erfolgreich abge-

schlossen. Parallel führt sie seit 1988 ein freies Planungsbüro,

die Arbeitsgruppe für Landnutzungsplanung – Institut für ökolo-

gische Forschung (AGL).

Die Mutter von drei Kindern verfasste zahlreiche wissenschaft-

liche Veröffentlichungen in den Bereichen Naturschutz, Erho-

lungsvorsorge, Landschaftsplanung und -management, darunter

mehrere Fachbücher und schrieb Broschüren und pädagogische

Arbeitsmaterialien für einen breiten LeserInnenkreis.

(Textauszug aus dem FEMtech-Interview, das Inge Schrattene-

cker, ÖGUT führte.)

FEMtech-Expertin des Monats

Mit der „Expertin des Monats“ werden Frauen aus der FEMtech

Expertinnen-Datenbank vorgestellt, die in der technologieori-

entierten Forschung mit Erfolg tätig sind. Die Nominierung für

die „Expertin des Monats“ erfolgt durch das FEMtech-Team, die

Auswahl durch eine interdisziplinär besetzte Jury. FEMtech setzt

damit eine Initiative, um die Leistungen und die Expertise von

Frauen in Technologie und Forschung sichtbar zu machen.

Links:

FEMtech-Expertin des Monats www.femtech.at/,

Website Ulrike Pröbstl/BOKU www.rali.boku.ac.at/6649.html

Kontakt:

Univ.Prof. DI Dr. Ulrike Pröbstl, Department für Raum, Land-

schaft und Infrastruktur, Institut für Landschaftsentwicklung,

Erholungs- und Naturschutzplanung, Peter Jordan-Straße 82,

1190 Wien, +43 1 47654-7207, [email protected]

Alfred StraussPrivatdozent für Strukturmechanik

Alfred Strauss hat sich im Sommer 2007 im Fachgebiet der

Strukturmechanik am Department für Bautechnik und Naturge-

fahren habilitiert.

Die Behandlung von strukturmechanischen nichtlinearen Fra-

gestellungen und deren Einfluss auf die Zuverlässigkeits- und

Lebensdauerbewertung von Ingenieurstrukturen waren For-

schungsschwerpunkte während und unmittelbar nach seiner

Dissertation. Diese Aktivitäten wurden im Zuge der „Sicherheits-

theorie und Zuverlässigkeitsbewertung von Strukturen“, die für

Brücken, Hochbauten und Elastomere im Zuge von internati-

onalen Kooperationen durchgeführt. Sein Interesse in diesem

Bereich erweiterte sich später auf Methoden des Monitorings

und die Abbildungsmöglichkeit von in Strukturen stattfindenden

Degradationsprozessen. Die durch das Monitoring von Strukturen

erzeugten Daten bilden die Grundlage für die Erkennung von

Alterungsprozessen, bedürfen jedoch einer gezielten stochas-

tischen Behandlung bzw. Betrachtung, um eine zeitlich bedingte

Menschen

Page 8: BOKU INSIGHT

8 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Zuverlässigkeitsanalyse und infolge Lebensdauerbewertung

von Strukturen zu ermöglichen. Aus diesem Bedarf entwickelte

sich sein derzeitiger Forschungsschwerpunkt, der sich mit der

Optimierung von Monitoringsystemen und der Entwicklung bzw.

Optimierung von probabilistisch basierten Vorhersagemodellen

aus Monitoring-Daten befasst. Zu diesem Schwerpunkt gehört

auch die inverse Berechnung der Strukturzuverlässigkeit und

der Schädigungsprozesse in Beton, Stahl und Elastomeren aus

den beobachteten Daten.

Die Habilitation geht auf verschiedene Aspekte der Sicherheits-

theorie und Zuverlässigkeit ein. Die behandelte Thematik ist

zunehmend für die Kulturtechnik und das Bauingenieurwesen

relevant. Die Abkehr vom traditionellen Denken in Sicherheits-

faktoren hin zu Versagens- und Zuverlässigkeitsaussagen unter

Berücksichtigung der Lebensdauer von Tragwerken entspricht

einer aktuellen, zukunftsweisenden Methodik. Die in der Habi-

litation behandelten Themen belegen die Anwendbarkeit dieser

Grundüberlegungen für verschiedene Materialien und Tragwerke

und bieten für weitergehende Untersuchungen wichtige Informa-

tionen. Die Breite seiner wissenschaftlichen Betrachtung kann

hoffentlich dazu beitragen, das Verständnis für die ingenieurmä-

ßig überzeugende Methodik auch in der Praxis zu wecken.

Links:

Habilitationskolloquium im Volltext

www.baunat.boku.ac.at/11196.html

Kontakt:

PD DI Dr. Alfred Strauss, Department für Bautechnik

und Naturgefahren, Institut für Konstruktiven Ingenieurbau,

Peter Jordan-Straße 82, 1190 Wien, +43 1 47654-5254,

[email protected]

Regine SchönlechnerWKÖ-Preisträgerin 2007

Die Wiener Wirtschaftskammer vergibt jährlich eine Förderung

für wissenschaftliche Projekte, die der Wirtschaft nützliche The-

men behandeln. Die heuer für BOKU-Projekte ausgelobten

12.500 Euro konnte Regine Schönlechner vom Department für

Lebensmittelwissenschaften und -technologie für ihr Projekt

gewinnen.

Die Bedeutung der Ernährung hat sich im 21. Jahrhundert

gewandelt: Der Schwerpunkt liegt auf Nahrungsmitteln, die nicht

nur die Gesundheit und das Wohlbefinden fördern, sondern

auch die Anfälligkeit für Zivilisationskrankheiten senken. Ver-

antwortlich dafür sind Lebensmittelinhaltsstoffe, die zwar nicht

essentiell aber physiologisch wirksam sind. Getreideprodukte

machen einen großen Teil unserer Ernährung aus und sind des-

halb prädestiniert für den Einsatz als „Functional Food“.

Die physiologisch wirksamen biologisch aktiven Getreidein-

haltsstoffe sind vor allem Ballaststoffe und Polyphenole. Erstere

können den Cholesterinspiegel senken und den Anstieg des

Blutzuckerspiegels nach der Nahrungsaufnahme verzögern.

Letztere können dazu beitragen, das Risiko für Herzkreislauf-

und Krebserkrankungen zu verringern.

Das Projekt untersucht verschiedene Getreidearten und soge-

nannte Pseudozerealien wie Amaranth, Quinoa oder Buchwei-

zen aus österreichischem und ungarischem Anbau sowie daraus

erzeugte Backwaren auf ihren Gehalt an gesundheitsfördernden

Inhaltsstoffen. Die Herausforderung dabei ist, Lebensmittel her-

zustellen, die ebenso dem Genuss wie der Gesundheit dienen.

Dadurch erhält die Industrie Impulse für die lokale Produktion

funktioneller Nahrungsmittel.

Zur Person

Regine Schönlechner studierte Ernährungswissenschaft an der

Universität Wien mit einem Studienaufenthalt in Giessen 1994.

Nach ihrer Sponsion im Jahr 1997 begann sie ihre Dissertation

am Institut für Lebensmittelwissenschaften an der BOKU, die die

Verarbeitung von Quinoa und Amaranth zum Thema hatte. 2002

promovierte sie zur Doktorin der Bodenkultur. Seither lehrt und

forscht sie auch interdisziplinär an der BOKU mit einem Schwer-

punkt in Getreidetechnologie, „Functional Food“ und Ernährung

in Entwicklungsländern.

Kontakt:

Univ.Ass. Mag. Dr. Regine Schönlechner, Department für

Lebensmittelwissenschaften und -technologie, Abteilung für

Lebensmitteltechnologie, Muthgasse 18, 1190 Wien,

+43 1 36006-6606, [email protected]

Menschen

Page 9: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 9

Aus welchen Gründen haben Sie sich für die BOKU entschieden?

Schon in der Schule haben mich die Fächer Chemie und Bio-

logie am meisten interessiert, von daher war mir klar, dass ich

etwas Naturwissenschaftliches studieren möchte. Ich hab mir

dann bei einem „Tag der offenen Tür“ die BOKU angeschaut

und war gleich begeistert von der familiären Atmosphäre und

der ruhigen Lage im Grünen. Außerdem hat mich der Studien-

plan sofort angesprochen, da er sehr breit gefächert und prak-

tisch orientiert ist. Ich habe mich dann für die Studienrichtung

„Lebensmittel- und Biotechnologie“ entschieden und ich muss

sagen, das gesamte Studium hat mir sehr gut gefallen.

In welcher Position sind Sie heute tätig?

Ich arbeite bei Sandoz in Kundl in der Prozessentwicklung. Ich

bin dort im Downstream Processing tätig, das heißt, ich bin ver-

antwortlich für die Entwicklung und Optimierung von Verfahren

zur Reinigung biopharmazeutischer Produkte.

Menschen

Dr. Christine Machold im Porträt„Flexibilität und Offenheit sind gefragt“

Christine Machold ist bei Sandoz in Kundl in der mikrobiellen Entwicklung tätig. Nachfolgend erzählt sie, inwiefern ihr das Studium

an der BOKU in dieser Position zugute kommt, und gibt außerdem Ratschläge für BOKU-StudentInnen.

Was reizt Sie an dieser Tätigkeit und wo liegen die Herausfor-

derungen?

Man steht eigentlich täglich vor neuen Herausforderungen und

muss sich daher gut auf neue Situationen einstellen können.

Das ist auch etwas, was ich während meines Studiums an der

BOKU schon gelernt habe: flexibel und offen zu sein und selb-

ständig an der Lösung von Problemen zu arbeiten.

Wie würden Sie die Jobchancen für BOKU-AbsolventInnen

beurteilen?

Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass BOKU-AbsolventInnen

sehr gute Chancen am Arbeitsmarkt haben. Wichtig ist aller-

dings, dass man flexibel und unter Umständen auch bereit sein

sollte, seinen Wohnort zu wechseln. Man darf auch nicht gleich

verzagen, wenn der erste Job nach dem Studium nicht gleich

alle Erwartungen vollständig erfüllt.

Haben Sie spezielle Tipps oder Ratschläge für BOKU-Studie-

rende?

Ich denke, es macht keinen Sinn, die Diplomarbeit oder Disser-

tation möglichst schnell „runter zu biegen“, denn gerade diese

Phase kann man sehr sinnvoll nutzen, um sich wissenschaft-

lich fortzubilden. Später im Arbeitsalltag bleibt für solche Dinge

dann nicht mehr so viel Zeit. Auch kann ich Auslandsaufent-

halte sehr empfehlen. Ich war selbst während meines Studiums

für neun Monate in Toulouse und nach dem Abschluss für drei

Jahre in den USA und das hat mir sowohl für mein späteres

Berufsleben als auch für die persönliche Weiterentwicklung

sehr viel gebracht.

Steckbrief Christine Machold:

Wohnhaft in Kufstein/Tirol

Geboren und aufgewachsen in Wien

1994-2004: Studium an der BOKU

1997-1998: Auslandsaufenthalt (Erasmus) in Toulouse

2004-2006: Amgen USA

seit November 2006: Sandoz Kundl

Über SandozSandoz ist mit 20.000 Mitarbeitern ein weltweit führendes

Generikaunternehmen, das eine breite Palette an qualita-

tiv hochwertigen und kosteneffizienten pharmazeutischen

Produkten anbietet. Sandoz entwickelt, produziert und ver-

marktet diese Arzneimittel neben pharmazeutischen und

biotechnologischen Wirkstoffen und Anti-Infektiva.

Die österreichische Sandoz GmbH mit Standorten in Kundl

und Schaftenau sowie einer Vertriebsniederlassung in Wien

beschäftigt mehr als 2.500 Mitarbeiter und ist das führende

Pharmaunternehmen Öster-

reichs. Kundl gilt als der größ-

te Forschungs- und Produk-

tionsstandort innerhalb der

globalen Firmengruppe und

ist ein Kompetenzzentrum für

moderne Biopharmazeutika.Die Sandoz GmbH mit Sitz in Kundl ist der größte Arzneimittelhersteller Österreichs.

Bezahlte Einschaltung

Page 10: BOKU INSIGHT

10 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Für EntwicklungsexpertInnen steht Laos vor den umfassendsten

wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen seit der

Asienkrise vor zehn Jahren. Die Regierung in der Hauptstadt

Vientianne verfolgt Grundzüge einer neoliberalen Politik und

setzt makro-ökonomische Maßnahmen wie Abschaffung von

Subventionen, Preisliberalisierung und Förderung auslän-

discher Investitionen. Das BIP stieg seither um 6% pro Jahr.

Die positive Entwicklung des Staatshaushalts steht allerdings

in krassem Widerspruch zur tristen Realität der Landbevölke-

rung. Laos ist nach wie vor eines der ärmsten Länder Südost-

asiens. 80% der über vier Millionen Einwohner leben von der

Landwirtschaft, viele davon in Armut, besonders im nördlichen

Hochland. Die BOKU und das International Center for Tropical

Agriculture arbeiten mit den Bezirksverwaltungen an eigenstän-

digkeitsfördernden Entwicklungsstrategien für die Region. Die

Regierung von Laos hat hohe Ziele: fundamentale Reduktion

der Armut und die Stabilisierung des Wanderfeldbaus bis zum

Jahr 2010.

Im waldreichen Laos betreiben über 43% der Landbevölke-

rung traditionell Wanderfeldbau nach folgendem Muster: Ein

Stück Wald wird gerodet und für einige Jahre landwirtschaftlich

genutzt. Ist der Boden erschöpft, wird ein neues Stück Wald

gerodet und in der Folge bebaut. In der Vergangenheit lagen

Laos: Eigenständigkeit fördernBOKU arbeitet an Beratungsmethoden zur Ermächtigung der ländlichen Bevölkerung

Salamat Datang: So werden jedes Jahr etwa 10 Mio. Touristen begrüßt, die sich auf der Suche nach Sonne, Meer und

Entspannung in das tropische Malaysia begeben. Auf den Spuren von James Brooke und Sir Hugh Low, dem Erstbesteiger des

Mt. Kinabalu, fand heuer im Frühjahr die botanisch-ökologische Exkursion nach Borneo statt.

Teambesprechung, Foto: Hauser

die Flächen dann einige Jahrzehnte brach – genug für die Re-

generation des Ökosystems. Das Bevölkerungswachstum und

Verbote von Wanderfeldbau verkürzen heute diese Zeit, was

zu abnehmender Bodenfruchtbarkeit führt und Haushalte und

Dörfer unter Druck setzt.

Durch gezielte Förderprogramme der Regierung kommt es im

Ackerbau zu einer Verlagerung vom traditionellen Trocken-

zum Nassreis. Dies soll die Abholzung der Wälder reduzieren

und die Deckung des Eigenbedarfs der ländlichen Bevölke-

rung mit Reis gewährleisten. Aber nicht alle BäuerInnen in den

Hochländern haben die Möglichkeit zum Anbau von Nassreis.

Die ärmsten Menschen sind zwischen drei und fünf Monaten

im Jahr reisdefizitär. Der Anbau von Mohn zur Herstellung von

Rohopium ist oft der einzige Ausweg: Mit dem verdienten Geld

kaufen BäuerInnen Reis zu. Das offizielle Laos ist auf der Suche

nach lukrativen Marktfrüchten als Alternative zum Mohnanbau.

Die voranschreitende regionale Integration machte Laos zum

Absatzmarkt für südchinesische Massenwaren und China zum

übermächtigen Handelspartner für landwirtschaftliche Nischen-

produkte. Die wirtschaftliche Integration in die Mekongregion ist

ein stiller Prozess mit weit reichenden Konsequenzen für den

ländlichen Raum. Auf den Märkten von Oudomxay, der Haupt-

stadt der gleichnamigen Provinz, erkennt man das laotische

Dorf im nördlichen Hochland von Laos, Foto: Hauser

Entwicklung

Page 11: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 11

Handelsdefizit am steigenden Angebot an chinesischen und

thailändischen Waren.

Die laotische Regierung erwartet von der wirtschaftlichen Inte-

gration neue Impulse zur Förderung marktorientierter land- und

forstwirtschaftlicher Produktion. Ob sie auch die Lebensbedin-

gungen der KleinbäuerInnen verbessern, bleibt abzuwarten.

Untersuchungen der BOKU lassen vermuten, dass es zu ei-

ner stärkeren Differenzierung ländlicher Gesellschaftssysteme

kommen wird, verbunden mit der Marginalisierung jener Bevöl-

kerungsgruppen, die am landwirtschaftlichen Modernisierungs-

prozess aufgrund von Ressourcenmangel nicht teilnehmen kön-

nen. Frauen zählen zu den besonders gefährdeten Gruppen.

Die Menschen in den Hochländern von Laos sind es gewohnt,

Arbeits- und Produktionsaufträge durch die land- und forst-

wirtschaftliche Beratung zu bekommen, wodurch sich eine tief

verwurzeltes Abhängigkeit entwickelte. Veränderungsimpulse

kamen bisher von außen: die Straße von der Bezirkverwaltung,

das Bewässerungssystem von Entwicklungsprojekten. Fragt

man BäuerInnen nach ihren Lebenszielen, sind die Antworten

meist unrealistisch und jenseits der Erreichbarkeit. Die Regie-

rung möchte jedoch die Land- und Forstwirtschaft stärken, in-

dem sie dezentrale Entwicklungsplanung und Partizipation der

Bevölkerung fördert.

WissenschaftlerInnen der BOKU arbeiten mit land- und forst-

wirtschaftlichen BeraterInnen an einer Kommunikations- und

Visualisierungsmethode, die drei Dörfern im laotischen Hoch-

land zu Eigenständigkeit und Handlungsfähigkeit verhelfen soll.

Bäuerinnen und Bauern lernen dabei, in der Vergangenheit lie-

gende Erfolge zu erkennen und Erfolgsfaktoren zu beschrei-

ben, um damit realistische und umsetzbare Haushalts- und

Dorfentwicklungspläne definieren zu können. Dies ist Voraus-

setzung für eine selbstbestimmte Entwicklung.

Die bisherigen Erfahrungen sind vielversprechend, wenn auch

nicht eindeutig und unmittelbar in der Praxis anwendbar. Denn

für alle am Projekt Beteiligten stellt die neue Methode das klas-

sische Command-and-Control-Prinzip auf den Kopf. Ohne die

Experimentierfreude der Bezirks- und Provinzverwaltung wäre

das Vorhaben nicht umsetzbar.

Link:

Projekthomepage www.wiso.boku.ac.at/laos.html

Kontakt:

Lisa Aigelsperger, +43 1 47654-3788 oder +43 650 3691215,

[email protected]

R4D UPDATEDEV-FORUM BOKU

Michael Hauser,

DEV-FORUM BOKU

Beratung jenseits der Bevormundung

Die Kernaufgaben von Universitäten sind die Generierung

wissenschaftlicher Erkenntnisse durch Forschung sowie

die Ausbildung von Studierenden. Können und sollen

Universitäten auch beraten? Für die „Forschung für Ent-

wicklung“ ist die Frage eindeutig mit Ja zu beantworten.

Universitäten, deren Forschungen entwicklungsrelevante

Bezüge aufweisen, sollen dafür Sorge tragen, dass Wis-

senschaft nicht akademischer Selbstzweck bleibt. Wis-

senschaft generiert Praxis- und Theoriewissen, welches

über das Instrument der Praxis- und Politikberatung Ent-

wicklungsprozesse sehr maßgeblich unterstützten kann.

Gleichzeitig ist Beratung eine Möglichkeit, den „State-of-

the-Art“ im jeweiligen Fachbereich anwendungsrelevant

zu halten. Praxiswissen ist komplementär zu wissen-

schaftlichen Veröffentlichungen. Praxis- und Politikbera-

tung ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn sie jenseits pater-

nalistischer Wissens- und Technologietransferversuche

stattfindet. Wissens- und Technologietransfer sind nicht

nur semantisch ein Problem: Die Geschichte des Wis-

sens- und Technologietransfers in Afrika, Asien und La-

teinamerika ist satt an abschreckenden Beispielen. Falls

Universitäten beraten wollen, wird es auch notwendig sein,

diese Leistungen zu honorieren, etwa durch die stärkere

Abbildung in der Wissensbilanz. Was es für effektive, ent-

wicklungsländerbezogene Beratung außerdem braucht,

sind verbindliche Standards, die Beratungshaltungen de-

finieren und Qualität langfristig gewährleisten.

Link:

DEV-FORUM BOKU www.boku.ac.at/dev-forum.html

Kontakt:

Research for Development Forum (DEV-FORUM),

Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien,

[email protected], www.boku.ac.at/dev-forum.html

Entwicklung

Page 12: BOKU INSIGHT

12 / BOKU INSIGHT 4 / 2007Forschung

Die erste Ausschreibungsrunde des COMET-Programms er-

brachte für die BOKU erfreuliche Nachrichten. So ist sowohl die

Fortsetzung des Kplus „Wood“ als K1-Zentrum gelungen als auch

die Bewilligung der K1-Einreichung „Bioenergie 2020+“ erzielt

worden. Bioenergie 2020+ ist aus einem Zusammenschluss des

Kplus „Austrian Bioenergy Centre“ und des Knet „RENET Aus-

tria“ entstanden. Beide neuen K1-Zentren sind für die BOKU rich-

tungsweisend, zentral in Kernforschungsbereichen positioniert

und beinhalten zahlreiche wichtige Kooperationen mit anderen

Forschungseinrichtungen und vor allem Wirtschaftspartnern.

Die Liste der Firmenpartner der beiden Zentren liest sich wie ein

„Who-is-who“ der österreichischen Wirtschaft. Ich möchte an dieser

Stelle den führenden BOKU-Wissenschaftern, und hier vor allem

Prof. Braun (Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnolo-

gie, IFA-Tulln) und Prof. Teischinger (Department Materialwissen-

schaften und Prozesstechnik) herzlich für ihren Einsatz und ihre

Initiative danken. Mein Dank geht natürlich an alle, die zum Erfolg

der Kompetenzzentren der ersten Stunde an der BOKU wesentlich

beigetragen haben – die Basis für den jetzigen Erfolg.

Auch wenn es um die Kompetenzzentrenprogramme herum

immer noch Diskussionen an den Universitäten gibt, die sich

z. B. um die Anrechenbarkeit in den Leistungskennzahlen dre-

hen, ist der Nutzen des COMET-Programms, aber auch ande-

rer Modelle wie jene der Christian Doppler Gesellschaft oder

der Ludwig Boltzmann Gesellschaft für die Universitäten au-

ßer Streit. Insbesondere die klaren Spielregeln unterliegende

Zusammenarbeit mit der Wirtschaft unterstützt wesentlich die

von den Universitäten geforderten Leistungen des Technolo-

gietransfers aber auch des Diskurses mit der Gesellschaft.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung der Zusammen-

arbeit der Universitäten untereinander und mit außeruniver-

sitären Institutionen. Dem COMET-Programm kommt hierbei

gemeinsam mit dem geplanten Exzellenzclusterprogramm des

FWF eine Schlüsselposition auch in der mittel- bis längerfris-

tigen qualitätsvollen Entwicklung der Universitäten zu.

Es geht nun wieder ein erfolgreiches Forschungsjahr für die

BOKU zu Ende. Ich bedanke mich bei allen Wissenschafte-

rinnen und Wissenschaftern für ihre wesentlichen Beiträge zu

den Erfolgen des vergangenen Jahres, sowie bei meinen un-

mittelbaren Kolleginnen und Kollegen im Forschungsservice für

die hervorragende Unterstützung.

COMET-ProgrammDie erste Schlacht ist geschlagen

Martin H. Gerzabek, Vizerektor für Forschung

Univ.Prof. Mag. Dr. Manfred Gronalt

Staatspreis für VerkehrEinen der beiden Staatspreise für Verkehr 2007 konnte

Rektorin Ingela Bruner von Verkehrsminister Werner Fay-

mann in Empfang nehmen: Die hohe Auszeichnung er-

hielt die BOKU für das Projekt von Manfred Gronalt und

seinem Team vom Department für Wirtschafts- und So-

zialwissenschaften, Institut für Produktionswirtschaft und

Logistik. Die ForscherInnen profilierten sich mit dem Pro-

jekt SimConT (Simulation of Hinterland Container Termi-

nal Options, Bericht in BOKU INSIGHT, Ausgabe 2/Juni

2007) zum umweltverträglichen Gütertransport.

O.Univ.Prof. DI Dr. Dr.h.c.mult. Winfried E.H. Blum

Ehrenmitgliedschaft ISSSDie Indische Bodenkundliche Gesellschaft (ISSS) verlieh

Winfried E.H. Blum, Department für Wald- und Bodenwis-

senschaften, Institut für Bodenforschung, die Ehrenmitglied-

schaft in Anerkennung seiner herausragenden Beiträge für

die Bodenwissenschaften, seiner Entwicklung der Boden-

kunde international durch die Reorganisation der Interna-

tionalen Bodenkundlichen Union, und seine Beiträge zur

Förderung der Sichtbarkeit der ISSS im internationalen Rah-

men. Die Ehrenmitgliedschaft ist die höchste Auszeichnung,

die die Indische Bodenkundliche Gesellschaft vergibt.

Page 13: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 13

Arbeitsgruppe ReblausAG Reblaus mit dem Preis der Rudolf Hermanns-Stiftung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Weinbaus ausgezeichnet

Astrid Forneck

Der Preis in der Höhe von 5.000 Euro geht an die Arbeitsgruppe „Reblaus“, die von Astrid Forneck geleitet wird und unter der

wissenschaftlichen Begleitung von Rolf Blaich, Universität Hohenheim, stand. Die Preisverleihung fand am 6. Juli 2007 in der

Forschungsanstalt Geisenheim statt. Die Rudolf Hermanns-Stiftung hat seit 1991 mittlerweile 370.000 Euro für die wein- und

gartenbauliche Forschung aufgewendet.

Das Besondere dieser Arbeitsgruppe ist, dass sie sich interna-

tional organisiert hat und auch ihre Zusammensetzung über die

Jahre immer wieder durch neue, hochspezialisierte Mitarbei-

terInnen ergänzt wurde. Die Forschungen umfassen reblaus-

relevante Themen, insbesondere die Interaktionen zwischen

der Rebe als Wirt und der Reblaus. Die Arbeiten von Astrid

Forneck und ihrem Team brachten neue Erkenntnisse über die

Anpassung des Parasiten an die Wirtspflanze und die Bildung

von neuen Biotypen. Durch den Einsatz molekulargenetischer

Methoden war es möglich, die Ergebnisse in relativ kurzer Zeit

zu gewinnen. Diese für den Weinbau wichtigen Arbeitsergeb-

nisse stellen einen Meilenstein in der Reblausproblematik dar.

Das Preisgeld fließt in das Projekt „Molekulare Analysen der

Rebe (Vitis spp. L. ) und Reblaus (Daktulosphaira vitifoliae Fitch)

Interaktion“ am Institut für Garten-, Obst- und Weinbau: http://

forschung.boku.ac.at/fis/suche.projekte_uebersicht?sprache_

in=de&projekt_id_in=6693

Arbeitsgruppe

Die Arbeitsgruppe „Reblaus“ besteht seit 1999 aus einem fluk-

tuierenden Team von JungforscherInnen unter Leitung von

Astrid Forneck, eingebunden im Fachgebiet Weinbau des Insti-

tutes für Sonderkulturen und Produktionsphysiologie der Uni-

versität Hohenheim. Seit dieser Zeit werden reblausrelevante

Forschungsthemen im Bereich der Wirt-Parasit Interaktion, der

Populationsgenetik und -dynamik von Rebläusen sowie de-

ren Wirtspflanzenadaptation und Biotypenbildung mit histolo-

gischen und molekulargenetischen Methoden und anhand von

Bioassays untersucht.

Die Stärke der Arbeitsgruppe resultiert aus der Kontinuität des

übergreifenden Forschungsthemas „Reblaus“ und der Einbin-

dung in ein starkes, internationals Netzwerk. Reblausforschung

wird weltweit in wenigen Forschungsgruppen betrieben, sodass

eine intensive Kollaboration und Abstimmung essentiell für in-

novative und aktuelle Forschung ist.

Heute besteht die Arbeitsgruppe als internationaler Verbund an

der BOKU Wien weiter und fokussiert die zukünftige Forschung

auf die Wirt-Parasit-Interaktion bei transgenen Unterlagen und

auf der Entschlüsselung von Virulenzgenen bei Rebläusen, die

zur Formierung von wirtspflanzenadaptierenden Biotypen führen.

Dazu sind traditionelle Kooperationen aus Weinbau und Reben-

genetik implementiert, wie auch neue Kooperationen aus dem

Bereich der Phytopathologie, die das Netzwerk verstärken.

Univ.Prof. Dr. Astrid Forneck

Forschung

Reblaus JungforscherInnen bei der Arbeit im Labor. Rebläuse werden aus vergallten Rebblät-tern auspräpariert und an Wirtspflanzen inokuliert. Die Gruppe (F. Draxler, A. Fleischhacker, C. Spangl, A. Waberer) wird betreut von Dr. M. Griesser und A. Forneck und untersucht das Vorkom-men österreichischer Biotypen aus den Weinbauregionen Burgenland, Weinviertel und Wien

Page 14: BOKU INSIGHT

14 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Forschungsgebiet

Die Reblaus (Daktulosphaira vitifoliae Fitch) ist ein aktueller Wein-

bauschädling. Sie gehört zu der Familie der Zwergläuse (Phylloxeri-

dae), der Unterordnung der Blattläuse (Aphididae) und der Ordnung

der Pflanzenläuse (Homoptera). Rebläuse sind endemisch in Nord-

amerika und kommen parasitierend an dort heimischen Wildreben

vor. Nach ihrer Einschleppung nach Europa ab 1850 verbreiteten

sie sich an den anfälligen Wurzeln von Vitis vinifera L. vor allem über

infiziertes Pflanzenmaterial und führten zu großen ökonomischen

Schäden. Bis heute gibt es keine effektiven Pflanzenschutzmaß-

nahmen gegen den Schädling mit Ausnahme der Pfropfrebe bei

Verwendung resistenter oder toleranter Unterlagsreben. Rebläuse

haben Anpassungspotential an Wirts-

pflanzen und entwickeln spezifizierte

Biotypen, die Schäden an bislang als

tolerant geltenden Unterlagsreben ver-

ursachen können.

Wirt-Parasit Interaktion

Rebläuse induzieren komplexe Interaktionen mit Vitis ssp. die

zu Gallen an anfälligen Wurzeln (organoide) und Blättern (hi-

stoide) führen. Durch die permanente Stimulation der Reblaus

akkumulieren sich in den Wurzelgallen (Nodositäten) Stärke-

körner, die einen Gradienten abfallend zur Einstichstelle bilden.

Histologische und histochemische Untersuchungen zeigten,

dass die Aktivitäten von Peroxidasen, Phosphatasen und Ami-

nopeptidasen in der Nodosität im Vergleich zur nicht infizierten

Kontrolle erhöht sind (Forneck et al. 2002). Signifikante Unter-

schiede zwischen anfälligen und toleranten Rebsorten beste-

hen nicht (Forneck et al. 2003).

Stärkeverteilung und -konzentration in den Nodositäten sind

wichtige Elemente bei der Rebe-Reblaus-Interaktion. In weiteren

Studien wurden In-situ-Hybridisierungstechniken eingesetzt, um

die Aktivität von Invertase und ADP-Glucose-Pyrophosphorylase

(in Stärkesynthese involviert) zu analysieren. Die RT-in situ PCR

zeigt starke Genaktivität in den infizierten Wurzeln in radialer

Verteilung um die Einstichstelle. Jenseits des Perizykels konnte

wie auch bei den histochemischen Analysen keine Aktivität fest-

gestellt werden. Vergleichende Analysen infizierte vs. nicht infi-

zierter Wurzelspitzen erforderten die Optimierung der Protokolle

zur mRNA (Harsch et al. 2004), die cDNA tauglich und sich für

verschiedene, PCR - gestützte Differential - Assays eignet.

Populationsgenetik und klonale Genetik von Reblauslinien

Die genetische Struktur von Populationen erklärt die Vermeh-

rungsstrategie (sexuell vs. asexuell), die Formierung von Grup-

pierungen, Substrukturen und erlaubt Interpretationen über die

Populationsdynamik und Populationsentwicklung einer Schäd-

lingspopulation. Untersuchungen über die genetische Struktur

europäischer Reblauspopulationen mit molekularen Markern

(SSRs) zeigten, dass das Insekt nicht mehr dem klassischen

Lebenszyklus (zyklisch parthenogenetisch) folgt, sondern sich

hauptsächlich asexuell vermehrt (Vorwerk & Forneck 2006).

Dennoch existiert eine sehr große genetische Variabilität in-

nerhalb der Reblauspopulation, die unter Umständen noch aus

früheren Rekombinationen in den nativen Habitaten stammt.

Habitat-spezifische Genotypen können gefunden werden und

zeigen damit die isolierte Habitatstruktur auf: Rebläuse sind

nicht wirtswechselnd und verbreiten sich nicht über längere

Strecken. Innerhalb von Habitaten kommt es zu einer intensi-

ven Fluktuation von Genotypen während der Vegetationsperio-

de, resultierend durch die Aktivität der ersten Larvenstadien.

Forschung

Kooperationspartner:

Weinbau & Rebenzüchtung

Forschungsanstalt Geisenheim, Fachgebiet Rebenzüchtung

(Prof. Rühl)

Universität Hohenheim, Institut für Sonderkulturen und Pro-

duktionsphysiologie (Prof. Blaich)

University of California, Department of Viticulture & Enology

(Prof. Walker)

University of Pannonia, Keszthely, Department of Horticul-

ture (Dr. Kocsis)

CSIRO, Dep. of Primary Industries, Rutherglen, Australia

(Dr. Powell)

Zoologie & Entomologie

Johannes-Gutenberg Universität Mainz, Institut für Zoologie

(Dipl. Biol. Huber)

University of California Davis, Department of Entomology

(Prof. Granett)

Friedrich Schiller Universität Jena, Institute of Ecology (Dr.

Loxdale)

Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Pflanzenschutz

(Prof. Grundler)

Genetik und Phytopathologie

Monash University, School of biological Sciences (Prof. Sun-

nucks)

Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Pflanzenschutz

(Prof. Grundler)

INRA Rennes, Department of Biology of Organisms and Po-

pulations for Plant Protection (Prof. Simon)

Geflügeltes Stadium der Reblaus

Page 15: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 15

Berichte über das Auftreten neuer und aggressiver Biotypen

in Europa wirft die Frage auf, wie diese in anholozyklischen

Populationen entstehen und wie deren Mutations- und Adapta-

tionsvermögen einzuschätzen ist. Ein-Reblaus-Linien wurden

etabliert und über 15 Generationen auf ihre genetische Stabili-

tät hin, mit multilocus Markersystemen (adaptierte AFLP-PCR)

untersucht (Vorwerk & Forneck 2006). Alle Linien zeigten in-

traklonale Variation und auftretende Mutationen bereits nach

der vierten Generation und bestätigen damit das Potential für

die Adaptation an neue Umweltbedingungen z.B. Wirtspflan-

zen. Eine Analyse durch Sequenzierung dieser mutierten DNA

Abschnitte zeigte das annähernd alle Mutationen randomisiert

auftraten. Innerhalb der untersuchten Mutationsevents konnten

lediglich zwei gefunden werden, die eine wirtsspezifische bzw.

drei, die eine Linienspezifität aufwiesen und in die späteren Ge-

nerationen transferiert wurden.

Wirtspflanzenadaptation und Biotypenbildung

Das Vermögen klonaler Reblauslinien (ohne sexuelle Rekom-

bination und Neuformierung von Genotypen) sich an Wirts-

pflanzen anzupassen ist ein essentieller Parameter für die „Ag-

gressivität“ von Reblauslinien und die Bildung von Biotypen.

Adaptation kann durch Veränderungen im Genom oder durch

weitere, noch nicht bekannte Faktoren entstehen. Gemes-

sen wird die Adaptation z.B. durch die „Performance“ an ei-

nem neuen Wirt. Diese Versuche wurden in der Arbeitsgruppe

durchgeführt und resultierten in der Entwicklung und kontinuier-

Gallensind zeitlich und örtlich begrenzte Wachstumsreaktionen

an Pflanzen die durch artfremde Organismen ausge-

löst werden. Es gibt weltweit ca. 15.000 unterschiedliche

Gallen. Gallenverursacher sind Pilze, Bakterien, höhere

Pflanzen (z.B. Mistel) und vor allem Tiere.

Zu den tierischen Gallenerreger gehören Fadenwürmer,

Milben, Insekten.

Es gibt Wurzelgallen, Sproßgallen, Blattgallen und Blüten-

gallen.

Zwei Gruppen werden nach der Erscheinungsform der

Gallen unterschieden. Organoide Gallen die aus deutlich

erkennbaren Pflanzenteilen bestehen und histioide Gallen

die Verformungen an dem entsprechenden Pflanzenteil

hervorrufen.

Nodositätheißt die organoide Galle an jungen Wurzeln der Rebe,

die durch saugende Rebläuse induziert wird. Der Begriff

wurde von französischen Forschern aus der Bezeichnung

„node“ abgeleitet.

anholozyklischVermehrungszyklus, der eine sexuelle Rekombination

ausschließt. Im Falle der Reblaus vermehrt sich die Reb-

laus über einen längeren Zeitraum parthenogenetisch. Re-

bläuse sind nicht obligat anholozyklisch, d.h. sie haben die

Fähigkeit, sich sexuell (holozyklisch) zu vermehren, nicht

verloren.

lichen Modifikation von Bioassays und der Performance- bzw.

Fitnessparameter.

Untersuchungen der Adaptation in dualen, aseptischen in vitro

Systemen konnten die Unterschiede des Anpassungsvermö-

gens verschiedener Reblauspopulationen aufzeigen. Vorteile

waren, dass mithilfe des gewählten Bioassays die „intrinsic

rate of increase“ gemessen werden konnte; Nachteile waren

die artifizielle Umgebung, die eine Adaptation der Rebläuse

erleichtert und die gemessenen Daten überinterpretierte (Fa-

der 2003). Weitere Analysen wurden mittels Isolationskäfigen

im Gewächshaus durchgeführt und basieren auf der Messung

ausgewählter und adaptierter Fitnessparameter (Forneck et al.

2000). Ein neuer Parameter, der „maternale Effekte“ quantifi-

zierbar macht, ist die „Anzahl der Ovariolen“. Unterschiede in

Aseptisches System für Rebläuse und Reben erlaubt die Analyse der molekularen Interaktion von Wirt und Parasit. Ein aktuelles Projekt das von Dr. M. Griesser, A. Forneck und F. Grundler durchgeführt wird umfasst die Suche nach relevanten Genen, die im Frühstadium der Gallen-induktion exprimiert werden.

Forschung

Page 16: BOKU INSIGHT

16 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

der Wirtspflanzenadaptation konnten sowohl innerhalb wie auch

zwischen den Linien festgestellt werden, wenige Linien zeigten

eine signifikante, anhaltende Adaptation auf. Angepasste Linien

wurden molekulargenetisch untersucht und führten zur Isolation

von „Wirtspflanzen-spezifischen“ Markern (Vorwerk & Forneck

2007). Weitere Faktoren, die zur Wirtspflanzenadaptation füh-

ren können sind symbiotische oder endosymbiotische Mikroor-

ganismen (z.B. Buchnera aphidicola – Aphiden), die direkt oder

indirekt die Fitness durch nutritive Effekte beeinflussen.

Wir konnten ein mit an Blättern etablierten Rebläusen asso-

ziiertes Bakterium nachweisen, das eng mit Pantoea agglo-

merans ssp. verwandt ist (Vorwerk et al. 2007). Analysen der

Saliva derTestrebläuse mittels 16S-rDNA basierter Primer und

später mit spezifischen Primerpaaren konnten exakte Nachwei-

se auch via in situ Hybridisierung erbracht werden (Vorwerk et

al. In prep). PCR-screening von in vitro (aseptisch) vermehrten

Reblauspopulationen zeigte, dass die Bakterien sowohl in Blatt-

wie auch in Wurzelpopulationen präsent ist und von Generation

zu Generation übertragen wird. Die Mechanismen der Weiter-

gabe und die Funktion sind noch nicht geklärt und bedürfen

weiterer Forschung. Pantoea ssp. übernimmt in anderen Wirts-

organismen antifungale und antibakterielle Funktionen. Es ist

sicher, dass P. agglomerans eine wichtige Rolle der komplexen

Interaktion zwischen Reblaus-Rebe spielt.

Zukünftige Entwicklung – geplante Forschung

Die Arbeitsgruppe Reblaus, zurzeit situiert an der Universität

für Bodenkultur Wien, wird weiterhin Reblausforschung betrei-

ben und dabei Plattform für den Austausch von Wissen, Ideen

und Meinungen sein. Aufbauend auf etabliertem Methoden und

Protokollen sollen neue Forschungsgebiete erschlossen und

die Analyse der komplexen Wirt-Parasit Interaktionen voran-

getrieben werden. Der Fokus der Arbeitsgruppe Reblaus ist

angewandte Forschung mit modernen Methoden im aktuellen

Reblaus (Aptera, dorsal) an einer jungen Nodosität saugend mit abgelegten Eiern

Kontakt:

Univ.Prof. Dr. Astrid Forneck, Department für Angewandte

Pflanzenwissenschaften und Pflanzenbiotechnologie, Insti-

tut für Garten-, Obst-, und Weinbau, Peter Jordan-Straße 82,

1190 Wien, +43 1 47654-3441, [email protected],

www.dapp.boku.ac.at/5498.html,www.viticulture-research.com/

Forschung

Eine echte

Neuigkeit!

Fernsehen aufwww.bayeragrartv.atExperten berichten Interessantes über Krankheiten, Schädlingeund optimalen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Landwirtesprechen über Ihre Erfahrungen und geben Tipps.

Der Webauftritt wurde nochmals verbessert und um interessante Zusatzinformationen erweitert.

Beratungsdienst: 01/711 [email protected]

Alleswww.bayercropscience.at

NEU im InternetAlles im InternetNEU

internet_BOKU_90x120_neu 04.12.2007 14:57 Uhr Seite 1

Kontext. Wir sehen uns als Impuls- und Informationsgeber für

die Praxis und streben den direkten Austausch mit Forschungs-

anstalten und Winzern an. Konkrete Projekte sind die Durch-

führung von Biotypisierungen österreichischer und osteuropäi-

scher Reblauspopulationen im Vergleich zu westeuropäischen

Populationen. Ein Projekt mit weiter Bedeutung bei zukünftigen

vergrößerten Märkten für Unterlagspflanzgut und Kooperation

von Rebschulen und Forschungsstationen. Weiterhin ist die

Untersuchung relevanter Gene für die Galleninduktion geplant

um Mechanismen zu erforschen, die es erlauben bei trans-

genen Unterlagsreben die Galleninduktion zu inhibierten und

damit resistente Unterlagen zu erzeugen. In der AG Reblaus –

als zur Zeit einzigem Labor in Europa - werden standardisierte

Reblaus Genotypisierungen durchgeführt.

Page 17: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 17 Forschung

Pilz-Genom entschlüsseltErgebnisse zur Forschung am Getreideschädling Fusarium graminearum in Science

Gerhard Adam, Fotos: Marc Lemmens

Im Magazin Science vom 7. September 2007 berichtet ein großes internationales Forscherteam unter der Beiteiligung von Gerhard

Adam und Rudolf Mitterbauer von der BOKU über die Ergebnisse der Genomforschung am Schimmelpilz Fusarium graminearum.

Der pflanzenpathogene Pilz kann bei günstiger Witterung Ge-

treide, Mais und verschiedene andere Pflanzen befallen. Da-

bei produziert der Pilz toxische Substanzen (Mykotoxine), die

in Getreideprodukten sehr häufig vorkommen und in höheren

Konzentrationen eine Gefahr für die Gesundheit von Menschen

und Nutztieren darstellen. Zwar gibt es in der EU seit 2005 My-

kotoxingrenzwerte für Nahrungsmittel, die vor allem eines zei-

gen: In Problemjahren könnte ein Großteil der Ernte nicht mehr

für den menschlichen Verzehr geeignet sein.

Ziel des internationalen Forscherteams war es herauszufinden,

welche Mechanismen und Gene speziell Fusarium graminea-

rum befähigen, Pflanzen zu befallen, deren Abwehrmechanismen

zu überwinden oder zu unterdrücken. Dazu wurde mit Mitteln des

US-Landwirtschaftsministeriums von einem Fusarium-Isolat die

vollständige Genomsequenz ermittelt.Die Genomgröße beträgt

etwas mehr als 36 Mbp, also 36 Millionen Basenpaare. Zwei un-

abhängig durchgeführte bioinformatische Analysen ergaben, dass

der Pilz etwa 13.000 Gene besitzt. Mit dieser Information über

vorhergesagte Gene wurde ein Gen-Chip hergestellt, um die Ex-

pression aller dieser Gene unter verschiedenen Bedingungen und

insbesondere während des Befalls von Gerste zu untersuchen.

Mit Teilsequenzen eines anderen Isolates konnten über 10.000

Sequenzunterschiede (Polymorphismen) identifiziert werden.

Das wichtigste Ergebnis dieser Untersuchungen war, dass

diese Unterschiede gehäuft in bestimmten Regionen, insbe-

sondere nahe der Chromosomen-Enden auftraten, und dass

in diesen besonders variablen Regionen überproportional vie-

le Gene lokalisiert sind, die nur „in planta“ exprimiert werden,

überwiegend für sekretierte Proteine kodieren, und für Pro-

teine, die nur in F. graminearum vorkommen, nicht jedoch in

verwandten Pilzen. Dies legt die Vermutung nahe, dass diese

besonders variablen Regionen Gene enthalten, die dem Patho-

gen eine rasche Anpassung an den Wirt erlauben und für die

hohe Virulenz besonders wichtig sind.

Die Forschungen der Arbeitsgruppe Adam und des Münchner

Bioinformatik-Partners Ulrich Gueldener, der die Fusarium-Ge-

nomdatenbank entwickelte, wurden vom österreichischen Ge-

nomprogramm GEN-AU finanziert. In einem von Gerhard Adam

koordinierten Pilot-Projekt hat ein interdisziplinäres BOKU-Team

bestehend aus Molekularbiologen des Instituts für Angewandte

Genetik und Zellbiologie, aus analytischen Chemikern des IFA

Tulln bzw. Christian Doppler Labors für Mykotoxinforschung,

aus Phytopathologen und Pflanzenzüchtern des IFA Tulln, ver-

stärkt durch Forscher von der TU Wien, des ARC Seibersdorf

und einer Züchterin der Firma Saatzucht Donau versucht, die

Erkenntnisse über Virulenzfaktoren des Pilzes möglichst rasch

in die Züchtung resistenter Pflanzen umzusetzen. So stellte

sich beispielsweise heraus, dass eine hochresistente chinesi-

sche Weizensorte eine besonders stark ausgeprägte Fähigkeit

hat, das Pilzgift Deoxynivalenol durch Verknüpfung mit einem

Glucosemolekül zu entgiften.

Die Analyse des Fusarium-Genoms an der BOKU hat einen neu-

en möglichen Angriffspunkt ergeben. Der Pilz benötigt zur Her-

stellung vieler Toxine ein zentrales Enzym (Phosphopantethei-

nyltransferase). In zukünftigen Forschungen des BOKU-Teams

soll untersucht werden, ob es für den Menschen unbedenkliche

Pflanzeninhaltsstoffe gibt, die dieses Enzym blockieren und so-

mit das pathogene Potential des Pilzes stark reduzieren.

Konidien von Fusarium graminearumMit F. graminearum infizierter Mais

Kontakt:

Ao.Univ.Prof. DI Dr. Gerhard Adam, Department für Pflanzen-

wissenschaften und Pflanzenbiotechnologie, Institut für Ange-

wandte Genetik und Zellbiologie, Muthgasse 18, 1190 Wien,

+43 1 36006-6380, [email protected]

Links:

Fusarium Genomdatenbank http://mips.gsf.de/genre/proj/fusarium,

Österreichisches Genomprogramm GEN-AU www.gen-au.at/

Page 18: BOKU INSIGHT

18 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

CD-Pilotlabor am IFA TullnAnalytik allergener Lebensmittelkontaminanten

Sabine Baumgartner

Allergene Proteine sind ein Beispiel für natürlich vorkommende Kontaminanten, die von AllergikerInnen vermieden werden müssen.

In den letzten Jahren hat ein Umdenken in der Kontrolle von Gesundheitsrisiken eingesetzt, die durch Lebensmittel und mögliche

Kontaminanten hervorgerufen werden, unterstützt durch Forschungen über kumulative Risiken, Exposition und Langzeiteffekte.

Am Analytikzentrum des Interuniversitären Departments für

Agrarbiotechnologie in Tulln startete am 1. Oktober 2007 ein

Christian-Doppler-Pilotlabor für die Analytik allergener Lebens-

mittelkontaminanten unter der Leitung von Sabine Baumgart-

ner. Der Schwerpunkt des Labors liegt auf der Entwicklung von

schnellen immunologischen Testsystemen zum Nachweis von

Lebensmittelallergenen in den jeweiligen Lebensmitteln. Indus-

trieller Partner ist die RomerLabs Diagnostic GmbH als lang-

jähriger Kooperationspartner des Analytikzentrums und jetzt

angesiedelt am Technologiezentrum Tulln (TZT).

Im Anhang IIIa der EU-Direktive 2003/89/EC sind Allergene, die

als Inhaltsstoffe auf Lebensmittelverpackungen aufgelistet wer-

den müssen, angeführt. Für sichere Lebensmittel ist eine schnelle

Identifikation dieser Inhaltsstoffe schon während der Produktion

höchst wichtig. Neue und schnelle immunoanalytische Methoden,

wie sie im neuen CD-Pilotlabor entwickelt werden, sind daher ge-

fordert. Speziell im Bereich der Allergenanalytik in Lebensmitteln

sind aufgrund des schwelenden Risikos von Kreuzkontaminatio-

nen und der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen vor allem

sorgfältig validierte Methoden zum qualitativen und quantitativen

Nachweis notwendig. Für das CD-Pilotlabor für die Analytik aller-

gener Lebensmittelkontaminanten wurden aus der Liste des An-

nex IIIa der Direktive 2003/89/EC Milch, Ei, Erdnuss und Nüsse

als allergene Modelllebensmittel ausgewählt.

Wo noch keine allergenen Proteine vorhanden sind, sollen Pro-

teinextraktions- und -isolationsmethoden zu deren Gewinnung

eingesetzt werden. Ebenso sollen ausgewählte Allergene/Mar-

kerproteine hergestellt und charakterisiert werden. Diese Prote-

ine werden in weiterer Folge Anwendung bei der Antikörperher-

stellung finden und als Standardproteine bei der Testentwicklung

zum Einsatz kommen. Im Laufe des Pilotlabors sollen poly- und

monoklonale Antikörper entwickelt werden, um für ausreichende

Kombinationsmöglichkeiten für die jeweiligen Testsysteme zu

sorgen. Die im Moment am häufigsten verwendeten Schnelltests

basieren auf immunoanalytischen Methoden. Diese immunoas-

say-basierenden Techniken sind für die Analytik von allergenen

Proteinen aufgrund ihrer hohen Selektivität und Sensitivität zur

Testentwicklung sehr gut geeignet. Als schnelle immunoanaly-

tische Tests sollen immunochromatografische Systeme (LFDs),

immunobasierende Sensoren und Micro-Arrays zum Einsatz

kommen, wobei in den ersten eineinhalb Jahren des Pilotlabors

das Hauptaugenmerk auf der LFD-Entwicklung liegen wird.

Diese Testsysteme ermöglichen je nach Art des Einsatzes ei-

nen schnellen qualitativen und quantitativen Nachweis der All-

ergene in ausgewählten Lebensmitteln. Die Pilotphase dieses

Projektes endet mit September 2009. Bei positiver Evaluierung

erhält das Labor den Status eines regulären CD-Labors mit ei-

ner maximalen Laufzeit von sieben Jahren.

Karina Grossalber (li.) beim Einsatz des Biodot Lateral-Flow Sprayers zur Aufgabe von Antikör-pern auf die LFD-Membranen, Brigitte Galler und Neriman Duman (re.) bei der Fütterung von Hybridomazellen zur Produktion von monoklonalen Antikörpern im AZ-Zellkulturlabor.

S. Baumgartner, B. Galler, P. Ansari, M. Führer, Ch.Hasenhindl, J.Rudolf (v.o.li.)

LFD – Lateral Flow DeviceImmunochromatografische Methode, bei der die Probe an

einem Ende des Streifens aufgebracht oder dieser mit einem

Ende in die Probelösung getaucht wird. Die Flüssigkeit be-

wegt sich durch Kapillarkräfte bis zum anderen Ende der

Membran. In dieser Zeit läuft die Reaktion mit den Antikör-

pern ab. Beim Sandwichformat entstehen zwei Linien für ei-

nen positiven Test und nur eine Linie für einen negativen.

Kontakt:

Ass.Prof. DI Dr. Sabine Baumgartner,

Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie, IFA-Tulln,

Konrad Lorenzstraße, 3430 Tulln, +43 1 2272 66280-413,

[email protected], www.cdlab-ratesallfood.at

Forschung

Page 19: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 19

StartClim: Klimaforschung an der BOKU

Ergebnisse der Phase 4 veröffentlicht

Das Forschungsprogramm StartClim steht seit 2003 unter der

wissenschaftlichen Leitung von Helga Kromp-Kolb. Es beschäf-

tigte sich in seiner vierten Phase 2006 mit dem Thema „Klima-

wandel und Gesundheit, Tourismus, Energie“.

Gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels wie geringe-

rer Feinstaubbelastung durch mildere Winter stehen Risikofakto-

ren gegenüber wie die Verbreitung neuer Krankheitserreger, für

die es in Österreich bisher zu kalt war. Der Heizenergiebedarf

dürfte in Zukunft abnehmen, und zwar in den Alpen stärker als in

den Niederungen, während die Auswirkungen auf den Sommer-

tourismus vor allem in der Beeinträchtigung des Landschaftsbil-

des und eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten liegen, die nicht

immer kompensierbar sind. StartClim2007 beschäftigt sich mit

Gesundheit, Landwirtschaft, Biodiversität, Energie und Wirtschaft,

die Ergebnisse werden im Sommer 2008 veröffentlicht. Eine wei-

tere StartClim-Ausschreibung ist noch vor Ende 2007 geplant.

Die im November 2007 veröffentlichten Ergebnisse von Start-

Clim2006 sind online abrufbar oder können auf CD-Rom bei

Ingeborg Schwarzl bezogen werden.

Laut Befragungen sind eingeschränkte Bademöglichkeiten durch Schwankungen des Wasser-standes für Urlauber am Neusiedlersee eher kompensierbar als für Tages- und Wochenendbe-sucher. Foto: ILEN – Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung

Kontakt:

Mag. Ingeborg Schwarzl, Department für

Wasser-Atmosphäre-Umwelt, Institut für Meteorologie und

Klimaforschungsinitiative AustroClim, Peter-Jordan-Straße 82,

1190 Wien, +43 1 47654-5618, [email protected]

Links:

StartClim-Homepage und Ergebnisse StartClim2006

www.austroclim.at/startclim/

Institut für Meteorologie www.wau.boku.ac.at/met.html

Alpbacher Universitätstag 2007

„Der Beitrag der Biotechnologie zur gesellschaftlichen Entwick-

lung“ war das Motto des ersten Universitätstages, der federfüh-

rend von der BOKU organisiert wurde. Von 31.8. bis 1.9.2007

diskutierten hochkarätige in- und ausländische VertreterInnen

von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik dieses Thema. Haupt-

thema am Freitagnachmittag war die Exzellenz Österreichs in

der biotechnologischen Forschung. Zu Beginn präsentierten Ver-

treterInnen der BOKU, LFU Innsbruck, MU Innsbruck, TU Wien,

TU Graz und Uni Wien aktuelle Forschungsprojekte, die die

Bandbreite der Biotechnologie in Österreich aufzeigten. Seitens

der BOKU behandelte Christian Luschnig die Langzeiteffekte von

abiotischem Stress auf pflanzliche Genome, Alois Jungbauer

präsentierte das CD-Labor für Rezeptorbiotechnologie.

Die folgende Podiumsdiskussion stellte die Frage nach dem

Entwicklungspotential der Biotechnologie in Österreich. Unter

der Leitung von Gerfried Sperl stellten die Diskutanten Chris-

toph Kratky (FWF), Peter Kowalski (BM:WF) und Michaela Fritz

(LISA Vienna Region) dem Standort ein durchwegs positives

Zeugnis aus. Abgerundet wurde der erste Tag durch das Refe-

rat von Mark Emptage (DuPont), zum erfolgreichen Bioethanol-

Programm von DuPont.

Am Samstag präsentierte Michael Comer das irische Biotech-

nologie-Programm, in Rahmen dessen in den letzten fünf Jah-

ren 235 Mill. Euro in die Forschung investiert wurden. Wilhelm

Gruissem von der ETH Zürich thematisierte den Beitrag der

Pflanzenbiotechnologie in der Humangesundheit und bei der

Bekämpfung von Hunger. Auf Verteilungs- und Teilhabegerech-

tigkeit nahm auch Ulrich Körtner (Uni Wien) in seinem Referat

zum Geschäft mit dem Leben Bezug.

In der folgenden Podiumsdiskussion, geleitet von Franz Fisch-

ler, entwickelte sich erneut ein starker Österreich-Bezug. Sei-

tens der Vertreter aus der Wirtschaft gab es sehr positive Stim-

men – Wolfgang Schönfeld (Eucodis) betonte das günstige

Umfeld und gute Fördermöglichkeiten für Start-ups. Die Uni-

vertreter orteten jedoch große Defizite: „Die Universität bietet

ihren neuen jungen Stars in der Forschung Dreijahresverträge,

genauso wie in der Wirtschaft, aber superschlechte Bezahlung

– nicht so wie in der Wirtschaft“ sagte Markus Hengstschläger

Forschung

Forschung in Kürze

Page 20: BOKU INSIGHT

20 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Audits im 7. EU-Rahmenprogramm

Certificate on the financial statement

Die angestrebte Vereinfachung im FP7 zeigt Wirkung: Die so-

genannten „Certificates on the financial statement“ (CFS, FP6:

Audit Certificate) sind nicht mehr am Ende jeder Abrechnungs-

periode erforderlich. Ein CFS muss nur dann eingereicht wer-

den, wenn die kumulierten Zahlungen der Kommission (EC)

mindestens 375.000 Euro betragen. Nach jedem CFS beginnt

die Zählung wieder bei Null. Die Tabelle zeigt ein Beispiel: Ein

Fördernehmer erhält in seinem fünfjährigen Projekt eine 50%

Förderung der Kosten durch die EC.

Periodeförderfähige

Kosten

Förderung duch EC

(50%)

kumulierte Förderung, für die kein CFS eingereicht

wurde

CFS nötig

1 380.000,- 190.000,- 190.000, Nein

2 410.000,- 205.000,- 395.000,- Ja

3 500.000,- 250.000,- 250.000,- Nein

4 350.000,- 175.000,- 425.000,- Ja

5 700.000,- 350.000,- 350.000,- Nein

life-science-success 2007

Die heurige „life-science-success“ fand am 2.10. im Tech Gate

Vienna statt und stand unter dem Motto „Kooperieren unter

Wettbewerbsverhältnissen“. Im Rahmen der Veranstaltung

wurde auch erstmals der science2business award für die beste

Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft unter sehr

erfolgreicher Beteiligung der BOKU vergeben.

Eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Kooperationen zwi-

schen Universitäten und Firmen ist, wie Rektor von Fircks (VUW)

in seiner Begrüßung feststellte, das Bewusstsein über die unter-

schiedlichen Grundkulturen – Universitäten sind in erster Linie

daran interessiert, Wissen zu generieren und weiterzugeben, für

Unternehmen steht der wirtschaftliche Erfolg im Vordergrund.

Dass eine derartige Zusammenarbeit sehr gut funktionieren kann,

bewiesen die von den Universitäten vorgestellten Projekte. Für

die BOKU präsentierte Alois Jungbauer das CD-Labor für Re-

zeptorbiotechnologie. Unter dem Motto „Nature meets Science“

werden essbare Pflanzen auf ihre Verwendung in der Therapie

von menopausalen Beschwerden, Herzkreislauferkrankungen

und Osteoporose untersucht.

Nach einem Impulsvortrag zum Thema Kooperieren unter Wett-

bewerbsverhältnissen ging eine Podiumsdiskussion der Frage

nach, ob Cluster, Netzwerke und Kooperationen eine regionale

Antwort auf die globale Herausforderung darstellen. Rektorin

Ingela Bruner gab ein klares Bekenntnis zu Kooperationen von

Universitäten mit der Industrie ab. Um Forschung erfolgreich

kompetitiv einwerben zu können, müssten die Universitäten aller-

Forschung

von der MedUni Wien. Die Bereitstellung der notwendigen Inf-

rastruktur, selbst „einfacher“ Geräte wie ein -80°C Kühlschrank,

stelle ebenfalls ein Problem dar – viele Geräte seien älter als

zehn Jahre und könnten nur bedingt durch Forschungsprojekte

erneuert werden, ergänzte Alois Jungbauer.

Aufgrund des großen Erfolges der heurigen Veranstaltung bot

der Präsident des Forums Alpbach Erhard Busek an, den Uni-

versitätstag auch in das Programm des Europäischen Forums

Alpbach 2008 aufzunehmen.

Kontakt:

DI Elisabeth Denk, Forschungsservice, Gregor-Mendel-Straße 33,

1180 Wien, Tel.: +43 1 47654-1018, [email protected]

Link:

Forum Alpbach www.alpbach.org/index.php?id=335

O.Univ.Prof. DI Dr. Alois Jungbauer

Quelle: Guide to financial issues relating to FP7 indirect actions. EC, Version 24/7/2007

In dem gezeigten Beispiel sind also nur noch zwei CFS nötig.

Bleibt die Förderung durch die Kommission während der gesam-

ten Laufzeit unter 375.000 Euro, muss kein CFS eingereicht wer-

den. Eine Prüfung der Projekte durch die Kommission zu einem

späteren Zeitpunkt ist weiterhin möglich.

Eine Sonderregelung gilt für Projekte, deren Laufzeit maximal

zwei Jahre beträgt: Nur am Ende des Projekts muss ein CFS

eingereicht werden, auch wenn die 375.000-Euro-Grenze bereits

in der ersten Periode überschritten wird.

Kontakt:

DI Elisabeth Denk, +43 1 47654-1018, [email protected]

DI Bernhard Koch, +43 1 47654-1015, [email protected]

Beide: Forschungsservice, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien

Link:

Guide to financial issues relating to FP7 indirect actions

http://cordis.europa.eu/fp7/find-doc_en.html

Page 21: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 21

dings mit ausreichenden Mitteln zur Schaffung und Erhaltung der

benötigten Forschungsinfrastruktur ausgestattet werden, so Bru-

ner. Zum Thema regionale Vernetzung stellten Vera Vyskowsky,

(ARGE Centrope) und Maximilian Kolmbauer (Gesundheitscluster

Oberösterreich) fest, dass Kompetenzen von Partnern in Übersee

oft weit bekannter seien als die potentieller Partner in der Region.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die Verleihung der sci-

ence2business awards. Prämiert wurden erfolgreiche Modelle

der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Link:

www.life-science.at/success/2007/

Kontakt:

DI Elisabeth Denk, BOKU-Forschungsservice,

Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, +43 1 47654-1018,

[email protected]

science2business awardZwei BOKU-Forscherinnen prämiert

Der geteilte erste Preis ging an das Projekt „Entwicklung von probiotischen Futtermittelzusätzen“ von Viviana Klose (IFA Tulln) und

das CD-Labor für Allergiediagnostik und Therapie der Uni Salzburg. Das Projekt „Antibiotikafreie Plasmidselektion für die Genthera-

pie“ von Reingard Grabherr (Department für Biotechnologie) erhielt eine Anerkennungsurkunde.

Preis für probiotische Futtermittel

Die Forschergruppe um Viviana Klose des IFA-Tulln wurde für ihre

erfolgreiche Kooperation mit der Biomin GmbH ausgezeichnet.

Motivation der Kooperation

Das EU-weite Verbot von antibiotischen Leistungsförderern,

das in der Masttierproduktion mit 2006 in Kraft getreten ist, ver-

langt die Entwicklung von effizienten Alternativen zur Erhaltung

bzw. Verbesserung der hygienischen Standards, vor allem im

Hinblick auf Infektionen mit Salmonella und Campylobacter. Ge-

meinsames Ziel der Kooperationsprojekte von Viviana Klose mit

der Biomin GmbH ist die Forschung, Entwicklung und der prakti-

sche Einsatz von probiotischen Futtermitteladditiven im Interes-

se der europäischen Tierproduzenten und der Konsumenten.

Durch den Einsatz von synergistisch wirkenden Bakterienstäm-

men, die natürlich im Darm der Tiere vorkommen und an den

Wirtsorganismus gut angepasst sind, soll die Darmflora von

Küken und Absetzferkeln positiv beeinflusst werden und uner-

wünschte Keime gemäß dem Prinzip des Competitive Exclusion

(CE) aus dem Verdauungstrakt verdrängt werden. Besonderes

Augenmerk legen die beiden Partner auf Mehrkomponentenad-

ditive, die aufgrund ihrer komplexen, aber genau definierten

mikrobiologischen Zusammensetzung noch effizienter sein

können. Gleichzeitig soll entsprechend der europäischen Ag-

rarpolitik dem Missbrauch von Antibiotika in der Fleischproduk-

tion entgegengewirkt werden.

Futtermittelzusätze in der Tierernährung

Die Expertise der IFA-Arbeitsgruppe „Probiotika“ auf dem Ge-

biet probiotischer, EU-marktfähiger Futtermittelzusätze hat die

Basis für weitere längerfristige Kooperationen mit der Industrie ge-

legt. Für die junge, ambitionierte Arbeitsgruppe um Viviana Klose

bietet sich durch die Spezialisierung auf dem Sektor der Produkti-

on tierischer Nahrungsmittel ein reiches Betätigungsfeld und nicht

zuletzt dadurch die Möglichkeit, die in Österreich vorhandene Ex-

pertise im Bereich organischer Landwirtschaft mit einem zeitge-

mäßen Repertoire an Methoden vorbildlich zu unterstützen.

Viviana Klose

Viviana Klose leitet die Forschungsgruppe „Probiotika“ (u.a. Ger-

trude Wegl, Katharina Bayer, Sabine Henikl, Verity Ann Sattler)

an der Abteilung für Umweltbiotechnologie des IFA-Tulln. Sie stu-

dierte Mikrobiologie an der Universität Wien und beschäftigte sich

bereits in ihrer Diplomarbeit intensiv mit der Charakterisierung von

komplexen Bakteriengemeinschaften in ökologischen Nischen. In

den darauf folgenden Jahren konnte Klose am Institut für Bak-

teriologie, Mykologie und Hygiene (IBMH) der Veterinärmedizi-

nischen Universität Wien zusätzlich Erfahrung in der Qualitäts-

sicherung von Biopharmazeutischen Produkten der Risikostufe

Forschung

Page 22: BOKU INSIGHT

22 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

3 sammeln. Zur Durchführung ihrer Doktorarbeit wechselte sie

2002 an die Universität für Bodenkultur, wo sie im Studienzweig

Biotechnologie die praktische Arbeit ihrer Dissertation im Bereich

Tierernährung an der Abteilung für Umweltbiotechnologie des

IFA-Tulln durchführte. In diesen Jahren kam auch die besondere

Firmenpartnerschaft durch die gemeinsame erfolgreiche Abwick-

lung eines EU-Projektes im 5. Rahmenprogramm zustande.

Das aktuelle Projekt „ProPig“ wurde von der Firma Biomin

GmbH initiiert und wird von der Österreichischen Forschungs-

förderungsgesellschaft (FFG) unterstützt.

Link:

IFA Tulln www.ifa-tulln.ac.at

Kontakt:

Mag. Dr. Viviana Klose, Interuniversitäres Department für Agrar-

biotechnologie, IFA-Tulln, Abteilung Umweltbiotechnologie,

Konrad Lorenz-Straße 20, 3430 Tulln, +43 2272 66280-505,

[email protected]

sobald es erste klinische Studien mit verbesserten Ersatzproduk-

ten, die wesentlich zur Sicherheit der Patienten beitragen, gibt.

Nun konnte erstmals eine Reihe verschiedener Bakterienstämme

hergestellt werden, die antibiotikafreie DNA-Produktion in großem

Maßstab erlaubt. Weiters konnte unlängst gezeigt werden, dass

solcherart resistenzfreie DNA-Produkte in der zumindest gleichen

Ausbeute und Qualität produziert werden können wie mit dem

derzeitigen Stand der Technik.

Reingard Grabherr

Nach der Sponsion an der

BOKU in Lebensmittel- und

Biotechnologie 1988 wech-

selte Reingard Grabherr für

ihre Doktorarbeit im Bereich

der Pflanzenvirologie an die

University of Nebraska, Lin-

coln, Department of Plant

Pathology. Nach der Pro-

motion an der Universität für

Bodenkultur 1992 begann

sie als PostDoc am Institut

für Angewandte Mikrobiologie im Bereich „Bacterial Phage Dis-

play“. 1998 verlieh ihr die Akademie der Wissenschaften ein drei-

jähriges Apart-Stipendium, das ihr 2002 die Habilitation im Fach

Angewandte Virologie ermöglichte.

Ao.Univ.Prof. DI Dr. Reingard Grabherr,Foto: life science Karriere Services

Kontakt:

Ao.Univ.Prof.DI Dr. Reingard Grabherr, Department für Biotech-

nologie, Institut für Angewandte Biotechnologie, Muthgasse 18,

1190 Wien, +43 1 36006-6242, [email protected]

Forschung

Preisverleihung an Viviana Klose (Mitte) und ihren Kooperationspartner Biomin GmbH (links Sabine Nitsch, rechts Gerd Schatzmayr) Foto: life science Karriere Services

science2business award

Bereitgestellt wurde der Preis, der insgesamt mit 5.000

Euro dotiert ist, vom BM für Wirtschaft und Arbeit. Der sci-

ence2business award konzentriert sich auf die Fragen der

praktischen Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse.

Weitere Informationen:

life-science Karriere Services, DI Gisela Zechner,

+43 1 9854276, [email protected]

www.life-science-success.com.

Überblick und Kurzbeschreibung über alle eingereichten

Projekte www.life-science-success.com

Antibiotikafreie Plasmidselektion für die Gentherapie

Eine Anerkennungsurkunde im Rahmen des science2business

award erhielt das Projekt von Reingard Grabherr. Die ursprüngli-

che Zielsetzung des Projektes war, die normalerweise zur DNA-

Herstellung notwendigen Antibiotikaresistenzgene zu vermeiden,

um daraus ein eigenes patentfähiges Herstellungsverfahren zu ent-

wickeln. Das innovative System benötigt keine zusätzlichen Gene

zur DNA-Selektion und erzielt wegen der reduzierten Größe der

Ziel-DNA höhere Produktionsausbeuten. Bessere Übertragungs-

raten in die Zielzellen bescheren zudem therapeutische Vorteile.

Aufgrund mangelnder Alternativen wird von der FDA die Verwen-

dung von Kanamyzinresistenzgenen und Kanamyzin zur DNA-

Selektion anerkannt. Die Gesetzeslage sollte sich jedoch ändern,

Page 23: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 23 Forschung

dokNE – ein PilotprojektDoktoratskolleg Nachhaltige Entwicklung

Pamela Mühlmann, Andreas Muhar & Markus Fiebig

Im März 2007 hat das erste Doktoratskolleg der BOKU seine Arbeit aufgenommen. Durch dieses Projekt

setzt die BOKU einen wichtigen Entwicklungsschritt in Richtung innovativer Neukonzeption der Dokto-

ratsstudien und bietet dabei 17 JungwissenschaftlerInnen eine ganz besondere berufliche Chance.

Ein Ziel, das durch die im Bologna-Prozess angestoßenen

Studienreformen erreicht werden soll, ist die Neustrukturie-

rung der Doktoratsstudien. Die DoktorandInnen sollen darin

vermehrt in spezifischen Studienprogrammen ausgebildet

und stärker in bestehende Forschungsnetzwerke integrieren

werden. Eine Möglichkeit zur Erfüllung dieser Vorgaben bie-

ten Graduierten- bzw. Doktoratskollegs.

An der BOKU gibt es mit dokNE (Doktoratskolleg Nachhaltige

Entwicklung) seit März 2007 eine solche Institution. Dieses

Kolleg ist in vielerlei Hinsicht ein Pilotprojekt; nicht nur, dass

es das erste BOKU-Doktoratskolleg ist, es ist auch das erste,

das sich über disziplinäre Grenzen hinaus wagt. dokNE be-

steht nämlich nicht nur aus DoktorandInnen der BOKU-Stu-

dienrichtungen, sondern hat darüber hinaus ausgezeichnete

JungwissenschaftlerInnen der Soziologie, Informatik, Geogra-

phie, Umwelt-, Wirtschafts- und Politikwissenschaften an die

BOKU geholt. Durch diese Interdisziplinarität wird in dokNE

eine sehr breite Nachhaltigkeitsforschung betrieben, die sich

zudem an den Prinzipien der Transdisziplinarität orientiert.

Rahmenbedingungen

dokNE hat sich aus einer institutionellen Partnerschaft der

BOKU mit dem Forschungsprogramm proVISION des ös-

terreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und

Forschung entwickelt. Zusätzlich wird das Kolleg vom Bun-

desministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und

Wasserwirtschaft, sowie durch die Bundesländer Niederös-

terreich, Wien und Steiermark unterstützt. Aus diesen Mitteln

konnten insgesamt 15 DissertandInnenstellen an der BOKU

finanziert werden, zwei assoziierte DoktorandInnen sind mit

einer eigenen Finanzierung in das Kolleg eingebunden. Das

BetreuerInnenteam wird durch zwölf WissenschaftlerInnen

aus sechs Departments der BOKU aufgebaut, die in unter-

schiedlichen Betreuungskonstellationen die DoktorandInnen

beraten. Diese Teams werden durch nationale und internatio-

nale FachkollegInnen unterstützt.

Organisation des Arbeitsalltags

Die Hauptaufgabe der DoktorandInnen ist die Entwicklung und

Ausführung eines Dissertationsprojektes. Sie bearbeiten da-

bei individuelle Projekte mit unterschiedlich ausgeprägter in-

terdisziplinärer Vernetzung. Diese Vernetzungen ergeben sich

auf verschiedenste Art und Weise, unter anderem durch ge-

meinsame Themenstellen, gemeinsame Theoriebezüge, oder

gemeinsame Arbeitsmethoden.

Querschnittsgruppen und Kollegseminar

Neben der Abwicklung der Dissertationsprojekte bietet dok-

NE seinen TeilnehmerInnen die Möglichkeit einer exzellenten

Ausbildung im Bereich der Nachhaltigkeitsforschung. Dabei

gibt es Lehrveranstaltungen, die von allen DoktorandInnen

gemeinsam verpflichtend besucht werden und Lehrveranstal-

tungen zum Erwerb individueller Fähigkeiten. Das Herzstück

Page 24: BOKU INSIGHT

24 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Die Generalversammlung der Europäischen Föderation für Biotechnologie (EFB) hat am 16.9.2007 Diethard Mattanovich in das

Executive Board gewählt.

Links:

Projekthomepage www.dokne.boku.ac.at

Kontakt:

Ao.Univ.Prof.DI Dr. Andreas Muhar (Projektleiter), Department für

Raum, Landschaft und Infrastruktur, Institut für Landschaftsentwick-

lung, Erholungs- und Naturschutzplanung, Peter Jordan-Straße 65,

1190 Wien, +43 1 47654-7202, [email protected]

Forschung

Diethard MattanovichNeu gewähltes Mitglied im Executive Board der European Federation of Biotechnology

Diethard Mattanovich

Die EFB ist die europäische Dachorganisation der nationalen

biotechnologischen Gesellschaften, Universitäten, wissen-

schaftlichen Instituten und Biotechnologiefirmen mit der Auf-

gabe, Biotechnologie in Europa und weltweit zu fördern und

die Interessen ihrer Mitglieder bei europäischen Institutionen

zu vertreten.

Die Mission der EFB ist es, die sichere, nachhaltige und nütz-

liche Anwendung von Life Science Forschung und Entwick-

lung zu fördern, ein Forum für interdisziplinäre internationale

Kooperationen zur Verfügung zu stellen, die wissenschaftliche

Ausbildung zu fördern, und einen fundierten Dialog mit der

Öffentlichkeit zu führen.

Das Executive Board besteht aus dem Präsidenten, Marc van

Montagu, den Vorsitzenden der fachlichen Sections und Task

Groups, sowie je drei gewählten akademischen und industriel-

len Mitgliedern. Es entscheidet über alle Aktivitäten der EFB,

die nicht ausdrücklich der Generalversammlung vorbehalten

sind. Die zweijährige Funktionsperiode des neu gewählten

Executive Boards beginnt mit Januar 2008.

der Lehrveranstaltungen ist sowohl für Lehrende als auch für

die DoktorandInnen das Kollegseminar. Diese während des

Studienjahres 14-tägig stattfindende Veranstaltung dient dem

Kolleg als zentrale Diskussionsplattform, in der gemeinsam

über die einzelnen Projekte hinausgehende Aspekte der

nachhaltigen Entwicklung diskutiert werden.

Um Parallelarbeiten innerhalb des Kollegs zu vermeiden,

wurden darüber hinaus sogenannte Querschnittsgruppen

eingerichtet. Die Arbeit in diesen Querschnittsgruppen kann

als Serviceleistung für das Kolleg verstanden werden. Die

anfallenden Aufgaben werden in den vier Bereichen Projekt-

management, Datenmanagement, Bildungsmanagement und

Kommunikation bearbeitet.

Erste Erfahrungen & Ausblick

Das erste Semester des Doktoratskollegs stand vor allem im

Zeichen des Kennenlernens des Kollegs, seiner Beteiligten

und der Organisationsstrukturen. Im Speziellen ging es dabei

um ein besseres Verständnis für die beteiligten Disziplinen

und die damit verbundenen unterschiedlichen Sichtweisen als

Basis für eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit. Paral-

lel verlief die Konkretisierung der Dissertationsprojekte bzw.

die Ausarbeitung erster interdisziplinärer Kooperationsansät-

ze. Nach der „internen“ Organisation liegt der Arbeitsfokus

im zweiten Semester auf dem Aufbau der Beziehungen nach

außen. Im Sinne der Transdisziplinarität heißt dies insbeson-

dere die Konkretisierung des Kreises der kooperierenden

PraxisakteurInnen, die Modifikation der Forschungsfragen

entsprechend deren Bedürfnissen und die ersten empirischen

Erhebungen. Darüber hinaus soll die internationale Zusam-

menarbeit mit Korrespondenzprojekten fixiert werden.

Zusammenfassend kann das Pilotprojekt dokNE als ein kre-

ativer Think tank beschrieben werden, indem sich durch die

völlig neuen Konstellationen, oft unerwartete und unkonven-

tionelle Gedankengänge und Forschungsergebnisse entwi-

ckeln. Es bleibt mit Spannung abzuwarten, was sich bis zum

Ende des Kollegs im Januar 2010 alles ergeben wird.

Page 25: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 25

Links:

EFB: www.efb-central.org/

Executive Board:

www.efb-central.org/index.php/Main/the_executive_board

EUROCORES-Projekt GENOPHYS:

www.boku.ac.at/iam/metaboliceng/genophys/

Kontakt:

Ao.Univ.Prof. DI Dr. Diethard Mattanovich, Institut für Angewandte

Mikrobiologie, Department für Biotechnologie, Muthgasse 18,

1190 Wien, +43 1 36006-6569, [email protected],

www.boku.ac.at/iam/metaboliceng/dm_cv.htm

Forschung

Diethard Mattanovich leitet die Arbeitsgruppe „Mikrobielle

Stammverbesserung und Stoffwechsel-Engineering“ am Ins-

titut für Angewandte Mikrobiologie, Department für Biotech-

nologie. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Physiologie

industrieller Mikroorganismen, Schwerpunkt Hefen und die

Optimierung der Produktion von Proteinen und organischen

Säuren mit Hefen und anderen Mikroorganismen.

Die fünfzehn MitarbeiterInnen der Arbeitsgruppe werden durch

Industriekooperationen und Forschungsförderung (FWF, FFG)

finanziert. Zurzeit koordiniert er auch das Eurocores-Projekt

Genophys: Genome-wide comparison of physiological bottle-

necks in multi-subunit protein production in prokaryotic and

Biotechnology JournalNeue wissenschaftliche Zeitschrift für die Biotechnologie

Alois Jungbauer

Die Zeitschrift ist als breites wissenschaftliches Organ für referierte Beiträge auf allen Gebieten der Biotechnologie konzipiert. Spe-

zielle Schwerpunkte liegen auf den Gebieten der Biomedizin, pharmazeutischen Biotechnologie, Ernährung sowie der Technologie.

Es wird auch ausreichend Platz für Beiträge und Debatten im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, gesetzliche Rahmenbedingungen in der

Biotechnologie, ethische Fragestellungen und kulturelle Aspekte der Biotechnologie zur Verfügung gestellt.

Das „Biotechnology Journal“

ist ein neues internationales

wissenschaftliches Organ, das

im Jahr 2006 gegründet wur-

de. Ich war an der Gründung

mitbeteiligt, insbesondere bei

der Auswahl des Herausge-

berbeirates und der Definition

des Schwerpunktes der Zeit-

schrift. „Biotechnology Journal“

wird vom Verlag Wiley-VCH in

Weinheim in Deutschland pub-

liziert, Editor in Chief ist Günter

Gassen, der vielen BiotechnologInnen auf der BOKU bekannt

sein wird: Er war im Evaluierungskomitee der Studienrichtung

Lebensmittel- und Biotechnologie. Ich selbst fungierte neben

zehn anderen KollegInnen als Senior Editor.

Im „Vol 2 Issue 9“ wurde das Thema „Public perceptions of

biotechnology“ breit diskutiert. Den Biotechnologie-Interessier-

ten kann ich den Artikel von Silvia Camporesi „The context of

embryonic development and its ethical relevance“ empfehlen.

Links und Adressen:

Editorial Office, Barbara Janssens,

[email protected]; Informationen und die Inhalts-

angaben der einzelnen Bände: www.biotechnology-journal.com

Kontakt:

Ao.Univ.Prof. DI Dr. Alois Jungbauer, Department für Biotechno-

logie, Institut für Angewandte Mikrobiologie, Muthgasse 18,

1190 Wien, +43 1 36006-6226, [email protected]

Professor Jungbauer erhielt aufgrund seiner wissenschaftlichen Expertise die Einladung in den wissenschaftlichen Beirat der Univer-sidade da Beira Interior (Covilhã/Portugal), Faculty of Health Sciences, Health Sciences Research Centre.

Dieser Artikel diskutiert die weit verbreiteten Missverständnis-

se, die in unserer Gesellschaft zu einer Ablehnung der emb-

ryonalen Stammzellforschung führen. Dieser Artikel ist meiner

Meinung nach ein Highlight zum Thema „Public Perception“.

Bereits heuer wurde die Zeitschrift in PubMed aufgenommen

und wir erwarten mit Spannung, wie nächstes Jahr der Impact

Factor von ISI ausfallen wird. Die Zeitschrift ist auch das offizi-

elle Organ der European Biosafety Association (EBSA).

Ich lade alle KollegInnen ein, interessante Beiträge im Bereich

der Biotechnologie einzureichen und stehe auch gerne für wei-

tere Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Page 26: BOKU INSIGHT

26 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Das bestehende Kompetenzzentrum für Holzverbundwerkstoffe

und Holzchemie (Wood K plus) mit Sitz in Linz und aktiver Betei-

ligung der BOKU konnte sich mit einem neuen Forschungspro-

gramm im zweistufigen Auswahlverfahren für ein K1-Zentrum

erfolgreich im Rennen mit einer großen Anzahl von Mitbewer-

bern durchsetzen. Ein Wermutstropfen ist die Kürzung des Bud-

gets um zehn Prozent sowie eine geringfügige Reduzierung der

Förderquote trotz zweifacher „A-Bewertung“, womit das Zent-

rum dennoch zu den am besten bewerteten Konsortien zählt.

Mit einem Budget von knapp über vier Millionen Euro kann an

den vier Standorten des Zentrums (Linz, Lenzing, St. Veit/Glan

und Wien/Tulln) im Bereich der Holzwerkstoffe, der Holzchemie

und der damit verbundenen Prozesse für einen Förderzeitraum

von vier plus drei Jahren exzellente Forschung betrieben wer-

den. Gemäß der Programmlinie wird in enger Kooperation der

Partner BOKU Wien, TU Wien, Johannes Kepler Universität

Linz und Holzforschung Austria mit den Unternehmenspartnern

des Zentrums geforscht.

In Vorbereitung auf die Weiterführung und den Neuantrag wur-

de das Kompetenzzentrum Holz schon vor zwei Jahren in Ge-

schäftsbereiche strukturiert, die für verschiedene Forschungs-

schwerpunkte stehen: Holz- und Zellstoffchemie, Holz-Polymer

Verbunde (WPC), Oberflächentechnologie und Logistik (in

Verbindung mit dem W3C St. Veit) sowie Massivholz und Holz-

verbundwerkstoffe. Die Marktforschung dient als Querschnitts-

bereich für das gesamte Zentrum. Dieser Teil fällt in COMET

leider der Kürzung zum Opfer, es wird aber versucht, diesen

Mit dem 1998 initiierten Kompetenzzentrum Programm „K plus“ hat Österreich eine international beachtete „Success Story“ gelandet.

Das neue Programm COMET (Competence Centres for Excellent Technologies) soll mit den Aktionslinien K1-Zentren, K2-Zentren

und K-Projekte diese Erfolge in der österreichischen Forschungsförderung weiter führen.

wichtigen, die technische Forschung begleitenden Bereich über

zusätzliche Auftragsforschung zu finanzieren. Schon jetzt hat

das Kompetenzzentrum Holz mit seinen 75 Mitarbeitern über

das jährliche Förderbudget von ca. 4,2 Millionen Euro hinaus

etwa zwei Millionen Euro zusätzlich an Projekten eingeworben,

was die Dynamik und Expertise des Zentrums am allgemeinen

Forschungsmarkt beweist.

Die BOKU ist mit mehreren Departments (Materialwissenschaft

und Prozesstechnik, Chemie, Lebensmittelwissenschaften und

-Technologie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie IFA-

Tulln) in das Zentrum eingebunden. Zusammen mit den weite-

ren wissenschaftlichen Partnern ergibt das eine interdisziplinäre

Forschungskooperation im Bereich der Holzverbundwerkstoffe,

der Holzchemie und der damit verbundenen Prozesstechnik,

die für die Holzforschung in Österreich einmalig ist.

Wissenschaftlicher Leiter: Univ.Prof. DI Dr. Alfred Teischinger

Geschäftsführer Kompetenzzentrum Holz GmbH: DI Boris Hults

Wood COMETNeues Programm als K1-Zentrum genehmigt

Alfred Teischinger

Kontakt:

Univ.Prof. DI Dr. Alfred Teischinger, Department für Material-

wissenschaften und Prozesstechnik, Institut für Holzforschung,

Peter Jordan-Straße 82, 1190 Wien, +43 1 47654-4251,

[email protected]

Forschung

10 Scientific Partners 18 Partner Companies

Comet FundingALFAMBorealisCincinnatiDendro lightDokaDyneaFasalFHP

Fritz EggerFunderMaxImpressLenzingMaxCompactMühlböckPinufinSPBWiehag

Various Partners

Non K Founding(Projects & Services)CustomersVarying Partners

Wood Comet +Non K Researchers

75 FTEs (40% female)

Page 27: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 27

Unbekanntes RumänienAuf der Suche nach dem schwarzen Pinzgauer Rind

Mathias Kinberger, Sabine Dippel, Peter Altenberger

Am 18. Mai machten sich 19 Mitglieder des „Vereins der Freunde des Pinzgauer Rindes“ mit Unterstützung der BOKU auf, um in einer

Woche ein uns bis dahin unbekanntes Land zu entdecken: Rumänien.

Der „Verein der Freunde des Pinzgauer Rindes“, das sind Stu-

dierende der Bodenkultur und Pinzgauer-ZüchterInnen, die

sich im Frühjahr 2006 in Wien zu einem Verein mit inzwischen

45 Mitgliedern zusammengeschlossen haben. Unsere Ver-

einsziele sind, einen Beitrag zur Erhaltung dieser schönen Rin-

derrasse zu leisten, und die Zuchtgebiete im In- und Ausland

zu besuchen. Highlight des letzten Jahres war eine Reise in

die Hohe Tatra in der Slowakei, wo wir uns unter anderem über

Pinzgauer Rinder haltende Großbetriebe informiert haben.

Die heurige Reise nach Rumänien führte uns von Wien quer

durch Ungarn in die Stadt Arad im fruchtbaren Banat. Von dort

aus fuhren wir am nächsten Tag nach Norden in die Westkar-

paten, einem Berggebiet, in dem seit rund 150 Jahren Pinzgau-

er Rinder gehalten werden. Mit der Hilfe des Bürgermeisters

des kleinen Dorfes Ribiţa konnten wir sieben Kleinbetriebe

mit Pinzgauern besuchen, die sich strukturell sehr ähnlich wa-

ren: Es werden zwischen zwei und fünf Kühen gehalten, dazu

ein paar Schweine, Geflügel und teilweise Schafe. Im Schnitt

werden zwei bis vier Hektar bewirtschaftet, auf denen neben

Grünland Mais, Kartoffeln und Gemüse zur Selbstversorgung

angebaut werden.

Das Heu wird am Feld in Tristen (Haufen mit Stützstange ohne

Dach) gelagert. Die Kühe werden im Sommer auf der Weide

gehalten und im Winter mit Heu und wenig Kraftfutter gefüttert.

Je nach Region gehen die Kühe entweder mit einem Dorfhirten

auf die Allmende, weiden am Strick am Wegrand oder grasen

auf eingezäunten Flächen. Ein Problem dieser Kleinlandwirt-

schaften ist es, dass die Jugend wegen mangelnder Arbeits-

plätze in die Städte abwandert. Zusätzlich dürfen die Landwirte

seit dem EU-Beitritt aufgrund der Hygienestandards ihre Pro-

dukte nicht mehr direkt verkaufen, was bisher ein wichtiges Ne-

beneinkommen war.

Abgesehen davon merkt man bei den bäuerlichen Betrieben

jedoch wenig davon, dass Rumänien seit Anfang dieses Jahres

Mitglied der Europäischen Union ist. Bei landesweiten Projek-

ten hingegen ist der Einsatz von EU-Mitteln offensichtlich. So

werden z. B. sehr viele überregionale Straßenverbindungen

gebaut, was im Gegensatz zu den allgegenwärtigen Pferde-

fuhrwerken und Ochsenkarren steht.

Nach diesen sehr beeindruckenden Betriebsbesuchen fuhren

wir weiter im Karpatenbogen Richtung Norden, und übernach-

teten in einem sehr abgeschieden Waldtal in einem mit EU-Gel-

dern errichteten Gästehaus. Nach der traditionellen Begrüßung

mit Brot, Salz und Schnaps gab es einen kulinarischen Streif-

zug durch die rumänische Küche, u. a. mit einer Kuttelsuppe.

Nach einer Wanderung am nächsten Morgen durch Wald und

Bergwiesen ging die Fahrt weiter durch eine ausgeräumte Agrar-

steppe in die alte Universitätsstadt Klausenburg (Cluj-Napoca).

Insbesondere die Stadtmitte von Klausenburg ist sehr schön re-

noviert, dort ist der Geist der Monarchie allgegenwärtig. Während

Gruppenbild vor dem Exnerhaus

Bergbauernsiedlung in Vatra Dornei im Bezirk Suceava. Im Vordergrund ein Schwedenreiter (Heutrocknungsgerüst) Foto: Elisabeth Schneiber

International

Page 28: BOKU INSIGHT

28 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Das Pinzgauer RindDas Pinzgauer Rind ist eine autochthone österreichische

Rinderrasse, die ihren Ursprung in der Region rund um den

Großglockner hat. Charakteristisch für die Rasse ist die

kastanienbraune Grundfarbe mit typischer Weißzeichnung

am Rücken, Kreuz und Bauch sowie an den Unterarmen

und -schenkeln. Eine Besonderheit stellt die schwarzweiß

gefärbte Variante dar, deren Vertreter früher als Glückskü-

he galten und heute wieder sehr beliebt sind.

Die Vorteile des Pinzgauer Rindes liegen vor allem in sei-

ner Robustheit und Anpassungsfähigkeit, wodurch es be-

sonders für klimatisch schlechtere Regionen geeignet ist.

So bewährt sich die Rasse seit über 100 Jahren in den

Bergregionen Rumäniens, Jugoslawiens und der Slowakei,

wohin sie bereits im 19. Jahrhundert exportiert wurde.

Heute findet man Pinzgauer Rinder in über 30 Ländern auf

allen fünf Kontinenten, wo sie vor allem in der Mutterkuh-

haltung verwendet werden. In Österreich wird die Pinzgau-

er Rasse als Doppelnutzungsrasse gezüchtet und sowohl

zur Milch- als auch Fleischproduktion gehalten.

der Fahrt fiel immer wieder die Vielzahl an Kirchen in den Dörfern

und Städten auf: rumänisch orthodoxe, ungarisch katholische,

und protestantische der Siebenbürger Sachsen.

Am vierten Tag besuchten wir sechs landwirtschaftliche Betriebe

in Vatra Dornei im alt-österreichischen Kronland Bukowina. Der

Bezirk Vatra Dornei liegt im Nordosten des Landes und ist die

größere von zwei Regionen in Rumänien, in denen Pinzgauer

Rinder gehalten werden. Die besuchten Betriebe waren für rumä-

nische Verhältnisse relativ groß und wohlhabend. Dies rührt unter

anderem von dem Umstand her, dass in den Berggebieten die

Bauern im Kommunismus nicht enteignet wurden und ihren Be-

sitz durchgehend selbst bewirtschaftet haben. Auf den besuchten

Betrieben wurden zwischen drei und zehn Kühe gehalten, und

ein Teil der Milch für 23 Cent pro Liter an die Molkerei geliefert.

Die Milchquote liegt laut Auskunft der Bauern bei rund 10.000

kg pro Betrieb. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher österrei-

chischer Milchbetrieb hält neun Kühe und hat eine Quote von

ca. 50.000 kg (Grüner Bericht 2006). Die Kühe in Vatra Dornei

werden im Sommer auf der Alm gehalten, die Milch gelangt

mit dem Pferdefuhrwerk in die Molkerei. Eine Besonderheit die-

ses Gebietes ist es, dass rund die Hälfte der Pinzgauer Kühe

schwarz ist (s. Kasten).

In dieser Region liegen auch die weltberühmten Moldauklöster,

deren Besonderheit die detaillierten Wandmalereien innen und

außen an den Klosterkirchen sind. Die Malereien beschreiben

das Alte Testament und wurden uns im Kloster Moldovita in

einer eindrucksvollen Führung durch eine Nonne erklärt.

Der vorletzte Tag führte uns durch das ursprüngliche und land-

schaftlich wunderschöne Gebiet der Maramures in Nordrumä-

nien. Auf einem Wochen- und Viehmarkt, auf dem Tiere, Gemü-

se, Futter, Saatgut und landwirtschaftliches Zubehör verkauft

wurden, erstanden wir handgeschmiedete Kuhglocken und be-

staunten die rumänischen Methoden des Tiertransports.

Milchtransport auf rumänische Art, Bezirk Suceava, Foto: Sabine Dippel

Kontakt:

Verein der Freunde des Pinzgauer Rindes,

[email protected]

Weitere Informationen:

Pinzgauer Jungzüchtergemeinschaft www.pinzgauerrind.at

Eine typische Pinzgauer Kuh vor einem Maisspeicher in Ribiţa, Bezirk Deva Foto: Andreas Thurner

Nach dieser interessanten Woche durchquerten wir auf dem

Rückweg nach Wien Ungarn in kürzester Zeit, um bei der ÖH-

Wahl rechtzeitig vor Wahlschluss unsere Stimmen abzugeben.

Bei der Universität für Bodenkultur möchten wir uns herzlich für

die finanzielle Unterstützung dieser Exkursion bedanken.

International

Page 29: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 29

„Lebenslanges Lernen“ (LLL)Aktuelle Änderungen im Programm

Margarita Calderón-Peter

Beim 2007 gestarteten LLL-Programm gibt es bereits die ersten Änderungen: neben neuen Unterprogrammen und neuen Prioritäten

bei den einzelnen Aktionen gibt es auch neue Einreichfristen, Antragsverfahren und Budgetobergrenzen.

Neue Unterprogramme

Die bisherigen „Thematischen Netzwerke“ werden von „Akade-

mischen“ und „Strukturellen Netzwerken“ abgelöst.

Akademische Netzwerke widmen sich einem bestimmten Fach-

oder Multidisziplinären Bereich und werden mit bis zu 200.000

Euro jährlich auf mindestens drei Jahre gefördert. Dafür müs-

sen mindesten drei Partner beteiltigt sein. Für die BOKU inte-

ressant: Die EU fördert derzeit auch akademische Netzwerke

im Bereich „nachhaltige Entwicklung; inklusive Aspekten der

Energie und des Klimawandels“.

Mögliche Aktivitäten:

- Analysen; Verbreitung hochwertigen Lehrmaterials

- Qualitätssicherung

- Erleichterung der europäischen Zusammenarbeit

- Verbesserung von Synergien zwischen Lehre und For-

schung bzw. Gesellschaft

Strukturelle Netzwerke sollen einen speziellen Aspekt des

Hochschulmanagements, der Hochschulorganisation oder

-finanzierung modernisieren oder verbessern. Um mit bis zu

200.000 Euro jährlich gefördert zu werden, müssen sie eine

Laufzeit von wenigstens drei Jahren und fünf Partner haben.

Priorität haben Netzwerke, die Zugangsbedingungen für nicht-

traditionelle Lernende (z.B. Berufstätige) verbessern, die Ver-

bindung zwischen Lehre, Forschung und Innovation stärken

und die Regionalentwicklung antreiben und/oder das Manage-

ment der Hochschuleinrichtungen (Autonomie, Rechnungswe-

sen, Personalwesen und Qualitätssicherung) verbessern.

Neue Prioritäten

für Erasmus-Curricula-Entwicklungsprojekte

Bachelor-, Master- oder Doktoratscurricula mit geplantem Dou-

ble oder Joint Degree, Weiterbildungs-Curricula oder -Module,

Interdisziplinäre Module mit hohem Ausmaß an internationaler

Zusammenarbeit in der Lehre, Erasmus-Zusammenarbeit mit

Unternehmen. Einbindung von unternehmerischem Denken,

Kreativität und Innovationen in das Curriculum, Strategien zum

Austausch und zur Zusammenarbeit von Hochschulen und Un-

ternehmen, Spezielle Kurse zur Weiterbildung von Angestell-

ten, Angebote für Teilzeit-Studierende etc. Bei allen Projektan-

trägen dieser Kategorie muss mindestens ein Partner aus dem

Bereich der Unternehmen, Wirtschaftskammern, Sozialpartner,

öffentlichen Verwaltung eingebunden sein.

Modernisierung der Hochschule: Modernisierung der Curricula

(z.B. durch Beschreibung von Learning Outcomes), Entwick-

lung von Strategien des LLL, Aufbau von „Weiterbildungszen-

tren“ der Region, Verbesserung der Zugangsbedingungen für

Personen mit alternativen Qualifikationen.

Virtueller Campus

Die Förderung beträgt maximal 150.000 Euro pro Jahr, wobei

das Projekt eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren aufweisen

und mit mindestens drei Partner verwirklicht werden muss. Eine

Verlängerung um ein Jahr ist möglich, wenn das Curriculum in

diesem Jahr bereits läuft.

Begleitende Maßnahmen

Die „thematische“ Begleitung eines Projektes, z.B. via Erfah-

rungsaustausch, Publikationen, Wissenstransfer über die Pro-

jektbeteiligten hinaus wird mit bis zu 150.000 Euro auf ein Jahr,

auch an nur einem Standort gefördert.

Einreichfristen

29.2.2008: Einreichfrist für Zentrale Aktionen (Multilaterale Pro-

jekte, etc.) bei der EU

Neu ist das zweistufige Antragsverfahren: Projektanträge müs-

sen zunächst online eingereicht werden; ausgewählte Antragstel-

ler werden dann um einen Projektantrag in Papierform gebeten.

14.3.2008: Einreichfrist für Intensivprogramme bei der österrei-

chischen Nationalagentur

Weitere Informationen:

http://eacea.ec.europa.eu/static/en/llp/index_en.htm

International

Page 30: BOKU INSIGHT

30 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Erasmus Mundus

Geplante Neuerungen im External Co-operation Window

Für den Bereich „External Co-operation Window“, das umfas-

sende Mobilitätsstipendien auf Ebene von Bachelor-, Master-

und Doktoratsstudierenden sowie Post-Docs bietet, plant die

Europäische Kommission einige Neuerungen. Wie bisher wer-

den Mobilitäten ausschließlich im Rahmen von Netzwerken eu-

ropäischer Hochschuleinrichtungen und Institutionen aus den

Partnerländern durchgeführt.

Allerdings wird der Kreis der Partnerländer erweitert: Zusätz-

lich zu den bisher teilnahmeberechtigten Staaten können jetzt

auch Konsortien mit Ländern Südosteuropas („West-Balkan“),

Asiens (mit eigenen Kategorien für China und Indien), Afrikas,

der Karibik-Pazifik-Region sowie mit ausgewählten Staaten La-

teinamerikas (Brasilien, Chile, Argentinien und Mexiko) gebil-

det werden. Auf Seiten der europäischen Partner können sich

nun auch Institutionen aus der Türkei, aus Kroatien und Maze-

donien beteiligen.

Die Mindestgröße des Konsortiums wurde erhöht: Ein Netz-

werk muss mindestens fünf Hochschuleinrichtungen Europas

sowie mindestens eine staatlich anerkannte Hochschuleinrich-

tung jedes der Partnerländer der ausgewählten „Ländergruppe“

umfassen.

Einreichfrist für Projekte wird im Februar 2008 sein.

Weitere Informationen:

http://eacea.ec.europa.eu/extcoop/index_en.htm

Das ZIB wird wie immer mit Mailings an die Internationalen

Kontaktpersonen aller Departments über aktuelle Entwicklun-

gen informieren und unterstützt Sie gerne bei geplanten Pro-

jekteinreichungen ([email protected]).

Internationales in KürzeHighlights der letzten Monate Margarita Calderón-Peter

Erasmus Mundus

BOKU österreichweit führend bei Masterbeteiligung

Bei den heuer insgesamt 23 von der EU europaweit ausgewähl-

ten Erasmus-Mundus(EM)-Masterstudiengängen ist wieder ein

Curriculum mit BOKU-Beteiligung dabei: das von der Università

di Bologna koordinierte „IMHS – International Master in Horti-

cultural Sciences“ in Kooperation mit der TU München. Somit

ist die BOKU nach „European Forestry“ und „Animal Breeding

and Genetics“ nun bereits am dritten EM-Masterprogramm be-

teiligt und damit in Österreich führend: Von sieben EM-Master-

studiengängen in Österreich sind drei an der BOKU. Zu diesem

Erfolg gratulierte der BOKU auch Mag. Martina Friedrich vom

ÖAD-ACM, EU-Drittstaatenprogramme.

Falls Sie dazu beitragen wollen, diese Liste zu verlängern, mel-

den Sie sich bitte bei Dr. Calderón-Peter im ZIB!

Überblick über alle 23 heuer ausgewählten Mastergänge

http://ec.europa.eu/education/programmes/mundus/projects_en.html

Weitere Erfolge der BOKU

Auch bei der Erasmus-Mundus-Aktion 4 „Erhöhung der Attrak-

tivität europäischer Hochschulen“ ist heuer ein Projekt mit BO-

KU-Beteiligung unter den insgesamt elf Ausgewählten:

In dem von der Universidade Catolica Portuguesa (PT) einge-

reichten Projekt „ISEKI-Mundus – Integrating Safety and Envi-

ronment Knowledge in World Food Studies“ findet man unter

den 34 Partnern die ISEKI-Food, Europäische Gesellschaft für

die Integration der Lebensmittelwissenschaft und -technologie

in die Lebensmittelversorgungskette, deren Vizepräsident und

Generalsekretär derzeit Gerhard Schleining vom Department

für Lebensmittelwissenschaften und -technologie ist.

Die BOKU ist auch am von der Universität Hohenheim (D) koor-

dinierten Projekt „Erasmus Mundus External Co-operation Win-

dow“ (EM-ECW) mit Russland beteiligt. Dieses ist das Einzige

unter allen neun von der EU ausgewählten mit österreichischer

Beteiligung. Das International Academic Mobility Network with

Russia (www.iamonet.de) hat im Herbst begonnen; die ersten

Stipendiaten (Studierende und Lehrende) werden spätestens

im April 2008 ihren Auslandsstudienaufenthalt beginnen.

BOKU-Sprachkurse: neuer Rekord

Über 900 Studierende haben sich heuer für die BOKU-Sprach-

kurse angemeldet – dies bedeutet eine Steigerung um 25% im

Vergleich zum vorigen Wintersemester. Das ZIB bietet heu-

er insgesamt 46 Sprachkurse an, davon 14 im Rahmen des

„BOKU goes East“-Projektes (BgE) der ÖH. Erfreulich ist, dass

nicht nur das Interesse an Sprachkursen allgemein steigt, son-

dern dass auch die Ostsprachen sich zunehmender Beliebtheit

erfreuen: So werden heuer erstmals auch die BgE-Kurse Ru-

International

Page 31: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 31

mänisch, Kroatisch und Slowenisch angeboten, die sich regen

Zulaufs erfreuen. Das ZIB wünscht allen KursteilnehmerInnen

viel Erfolg und hofft, dass der Wunsch, diese Sprachkenntnisse

bald vor Ort anzuwenden, demnächst auch zu einer Steigerung

der Outgoing-Mobilität der BOKU führt.

Internationaler Tag der BOKU

Auch heuer präsentierte das ZIB beim Internationalen Tag

am 16.10.07 wieder Finanzierungsmöglichkeiten für Studien-,

Praktikums- und Lehraufenthalte im Ausland. Erstmals waren

neben IAAS und IAESTE sowie DANUBE auch andere externe

Organisationen (Österreichische Landjugend, Infopunkt Frank-

reich der französischen Botschaft) eingeladen. Das Interesse

von Studierenden und Lehrenden an den Präsentationen und

Informationsständen der eingeladenen Organisationen sowie

den vom ZIB gestalteten Vorträgen war ebenso groß wie die

Beteiligung am Fotowettbewerb, bei dem das schönste von

BOKU-Studierenden gemachte Bild eines Auslandsstudienauf-

enthaltes prämiert wurde.

Link:

Alle Fotos vom internationalen Tag

www.boku.ac.at/photoalbum.html

Welcome Days

Auch dieses Semester organisierte das ZIB wieder die belieb-

ten Informationsveranstaltungen für alle internationalen Studie-

renden der BOKU. Die Teilnahme erreichte auch heuer wieder

einen Rekord: Erstmals nahmen über 110 Studierende die Mög-

lichkeit wahr, sich in gebündelter Form über den Studienstart an

der BOKU zu informieren, etwa über die Nutzung von BLIS, die

Angebote der FachkoordinatorInnen, der ÖH und des DEV-Fo-

rums und am BOKU-Rundgang, der ZID- und Bibliotheksführung

sowie dem Besuch von Departments in der Muthgasse und einer

Stadtführung teilzunehmen. Ein Highlight dieser „Welcome Days“

war die Möglichkeit zu einem Gespräch mit Rektorin Bruner.

Weiters organisierte das ZIB einen interkulturellen Workshop,

der den Austauschstudierenden aus Übersee und den Stipen-

diatInnen der EM-Masterstudien das Einleben in eine europä-

ische Kultur erleichtern soll. Das Seminar „Do’s and Dont’s in

Austria“ lieferte den TeilnehmerInnen interessante Aha-Erleb-

nisse und lehrreiche Erkenntnisse.

Das Glanzlicht der ZIB-Aktivitäten für internationale Studieren-

de bildet aber wie in jedem Wintersemester die Weihnachts-

jause für alle internationalen Studierenden, bei der wir jährlich

über 200 Gäste begrüßen und die heuer wieder im Dezember

stattfinden wird.

Das ZIB bedankt sich bei allen BOKU-INSIGHT-LeserInnen für

das Interesse an internationalen Fragestellungen und wünscht

frohe Weihnachten, besinnliche Feiertage und einen guten

Rutsch ins neue Jahr.

Kontakt:

Dr. Margarita Calderón-Peter, Zentrum für Internationale Bezie-

hungen, Peter Jordan-Straße 82a, 1190 Wien,

+43 1 47654-2601, [email protected]

Das Siegerposter von Robert Stanek

International

Page 32: BOKU INSIGHT

32 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Hofrat Dr. Werner Hainz-SatorZwei Jahrzehnte für die Universitätsbibliothek der Bodenkultur

Die Gänge bevölkert von StudentInnen, BenutzerInnen- und

BearbeiterInnenbereich nicht getrennt, Lesesäle ohne Aufsicht,

veraltete Literatur, ein minimales Budget, akuter Platzmangel,

schimmelige Wände – so stellte sich die Universitätsbibliothek

der BOKU dar, als Hofrat Dr. Werner Hainz-Sator im Jahre 1985

von der Universitätsbibliothek Wien an die BOKU wechselte.

Von diesem etwas schaurigen Szenario zur heutigen hellen,

freundlichen und benutzerInnenorientierten Bibliothek war es

ein langer Weg. Bei diesem Projekt wurden die wesentlichen

Eigenschaften von Dr. Hainz-Sator gefordert: Der Wille, seine

Vorstellungen und Träume, auch über einen langen Zeitraum

hinweg, zu realisieren. Neben dieser Ausdauer für langfristige

Planungen, verfügt er auch über ein ausgeprägtes Improvisa-

tionstalent, betriebswirtschaftliches Denken und nicht immer

über ausreichend Geduld („Ich werde verrückt, wenn jemand

nicht auf den Punkt kommt“). Hervorzuheben ist auch die Gabe,

MitarbeiterInnen besonders auch durch eigenes Vorleben zu

motivieren: Als erster im Büro als letzter weg (Ausnahme: Reh-

brunft), einmal wöchentlich Wirbelsäulengymnastik mit der Be-

legschaft in bibliothekarisch korrekten Turnleibchen (Aufdruck:

„Bücherwurm ohne Kondition“). Gleichzeitig zeigt er immer den

Mut, unpopuläre Maßnahmen durchzusetzen, wenn diese von

ihm als notwendig erachtet werden. Dass zudem ein leiden-

schaftlicher Bauherr die Möglichkeit erhielt, seine Bauvorhaben

zu verwirklichen, führte zu einer regen Bautätigkeit (neben dem

Umbau der Hauptbibliothek wurden auch vier Fachbibliotheken

errichtet).

Die Bibliothek wurde dadurch nicht nur zu einer effizienten Vor-

zeige-Institution, sondern viel mehr, nämlich ein offener Ort der

Begegnung, der von den vielfältigen nationalen und internatio-

nalen Kontakten von Hofrat Hainz-Sator profitierte.

Die Feier des zehnjährigen Jubiläums der ORF-Sendung Uni-

versum mit zahlreicher Prominenz fand neben Pressekonfe-

renzen und Buchpräsentationen hier ebenso den passenden

Rahmen wie die hochpolitischen Sommergespräche mit Alt-

bundeskanzler Klaus und Vizekanzler Mock.

Es gelang auch, zahlreichen Künstlern die BOKU-Bibliothek

als Ausstellungsort schmackhaft zu machen. Die Vielfalt der

ausgestellten Werke ist besonders bemerkenswert und fand

ihren Höhepunkt in der Ausstellung der Werke von Eva Fuchs.

Sowohl ihre Werke, als auch die Anwesenheit ihres berühm-

ten Gatten Prof. Ernst Fuchs machten diese Vernissage zu

einer der schillerndsten, davon konnte sich sogar das Fern-

sehpublikum in zwei TV-Sendungen überzeugen. Auch die

Bezirksfestwochenkonzerte im stimmungsvollen Ambiente des

Lesesaals begeisterten die Gäste. Weinverkostungen und Fir-

menausstellungen zeigen, dass die Bibliothek auch abseits von

Büchern&Co. etwas zu bieten hat.

Woher Dr. Hainz-Sator, der privat bescheiden, fast schon as-

ketisch wirkt, seine Kraft bezieht? Er geht auf die Jagd, wobei

Hege und Wildbeobachtung Vorrang haben. Er pflanzt Bäume

(manchmal auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) und

setzt sich mit seiner bekannten Vehemenz für Naturschutzan-

gelegenheiten und Ortsbildpflege im Weinviertel ein. Dass er

dabei auch Konfrontationen mit Politikern und Behörden nicht

scheut, weist ihn als einen Menschen aus, der zu seinen Über-

zeugungen steht und diese, wie auch in seinem Beruf, mit vol-

lem Einsatz vertritt.

Sicherlich wird diese Dynamik auch seinen sogenannten Ru-

hestand prägen.

Die Belegschaft der UB wünscht ihm alles Gute!

Hofrat Dr. Werner Hainz-Sator

Bibliotheksdirektor Werner Hainz-Sator tritt mit 1. Dezember 2007 in den Ruhestand. In den 22 Jahren seiner Tätigkeit an der

BOKU führte er die Bibliothek von einer altertümlichen Lesestube hin zu einer modernen Vorzeigebibliothek, die auch von in- und

ausländischen Gästen gerne besucht wird.

Intern

Page 33: BOKU INSIGHT

BOKU INSIGHT 4 / 2007 / 33 Intern

Gendersprache – schwere Sprache?Teil 1 Eva Ploss

Für die einen ist sie ein unverzichtbarer Beitrag zur Verwirklichung der Chancengleichheit von Männern und Frauen in unserer Gesell-

schaft für die anderen nichts als Schikane einiger „Hardcore-Feministinnen“: die gendergerechte Formulierung.

Die Koordinationsstelle für Gleichstellung und Gender Studies

startet mit dieser Ausgabe von BOKU INSIGHT eine Infoserie

über geschlechtergerechte Sprache, um auch an der BOKU

Vorurteile zum Thema auszuräumen, viele Missverständnisse

zu klären und einen umfassenden Überblick über die Möglich-

keiten des geschlechtergerechten Formulierens zu geben. In

kommenden Ausgaben von BOKU INSIGHT werden einzelne

wichtige Punkte zu diesem Thema in kurzen Kapiteln erläutert.

Daraus wird am Ende der Serie ein umfassender Leitfaden ent-

stehen, der abschließend auch als Broschüre allen zur Verfü-

gung stehen wird. Mit diesen Themen werden wir uns unter an-

derem beschäftigen: Warum geschlechtergerecht formulieren?

Kurzanleitung zum geschlechtergerechten Sprachgebrauch;

geschlechtergerechte Sprache und Englisch.

Gewinnspiel

Zum Einstieg gibt es aber dieses Mal ein Rätsel, dessen Lö-

sung einmal mehr die Notwendigkeit des geschlechtergerech-

ten Formulierens vor Augen führen soll:

Der Unfall

Ein Vater fuhr einmal mit seinem Sohn zum Fußballspiel; auf ei-

nem Bahnübergang blieb der Wagen stehen. Das Auto wurde

von einem herannahenden Zug erfasst, der Vater starb bei dem

Unfall. Ein Krankenwagen brachte den schwer verletzten Sohn in

ein Krankenhaus. Er musste sofort operiert werden und ein Team

von Chirurgen wartete schon auf das Eintreffen des Krankenwa-

gens. Kaum im Krankenhaus angekommen, wurde der Sohn in

den Operationssaal gefahren, wo die diensthabenden Chirurgen

schon bereit standen. Als sie sich jedoch über den Jungen beug-

ten, sagte jemand vom Chirurgen-Team mit erschrockener Stim-

me: „Ich kann nicht operieren – das ist mein Sohn“.

(Quelle: Merz, Veronika: Salto, Rolle und Spagat: Basiswissen

zum geschlechterbewussten Handeln in Alltag, Wissenschaft

und Gesellschaft (Gender Manual 1), Verlag Pestalozzianum,

Zürich 2001)

Wie kann das sein? Wie erklären Sie sich das?

Schicken Sie uns die richtige Lösung (vielleicht mit einer kurzen

Begründung) an folgende Adresse:

Per E-Mail (Betreff: Gendersprache) an [email protected]

oder Per (Haus)Post an:

Koordinationsstelle für Gleichstellung und Gender Studies,

Kennwort „Gendersprache“, z.Hd. Eva Ploss, Peter Jordan

Straße 82, 1190 Wien

Name und E-Mail-Adresse (oder Anschrift) nicht vergessen!

Einsendeschluss: 15. Jänner 2008

Wer allzu lange grübelt: Hinweise zur richtigen Lösung gibt es

zum Beispiel im Sprachleitfaden der FH Campus Wien unter:

www.fh-campuswien.ac.at/

Unter allen richtigen Einsendungen werden folgende Preise

verlost:

1. Preis: ein USB-Stick mit 1 GB

2. Preis: ein BOKU-Schlüsselanhänger-Cable

3. Preis: ein Glas Österreichischer Bienenhonig

Teilnahmebedingungen:MitarbeiterInnen der Koordinationsstelle für Gleichstellung und Gender Studies BOKU sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Alle richtigen und rechtzeitig eingelangten Einsendungen neh-men an der Verlosung teil. Teilnahmeschluss ist der 15. Jänner 2008. Pro Person besteht nur eine Teilnahmemöglichkeit. Die GewinnerInnen werden schriftlich oder per E-Mail benachrichtigt und sind mit der Veröffentlichung ihrer Namen in BOKU INSIGHT einverstanden. Eine Baraus-zahlung der Gewinne ist nicht möglich. Es besteht kein Anspruch auf Auszahlung oder Ausgabe eines Ersatzgewinns. Zu gewinnen gibt es einen USB-Stick mit 1 GB, einen BOKU-Schlüsselan-hänger-Cable und ein Glas österreichischen Bienenhonig. Die Gewinnspielveranstalterin (Ko-ordinationsstelle für Gleichstellung und Gender Studies) übernimmt keine Haftung für etwaige technische Schwierigkeiten, die die Teilnahme am Gewinnspiel beeinflussen. Mit der Absendung der Einsendung der Lösung akzeptiert die Teilnehmerin bzw. der Teilnehmer diese Teilnahme-bedingungen ohne Einschränkungen. Die GewinnerInnen werden zufällig ermittelt. Die Ziehung und Verständigung der GewinnerInnen erfolgt durch die Koordinationsstelle für Gleichstellung und Gender Studies. Die Gewinnspielveranstalterin übernimmt keine Gewährleistung und/oder Haftung für Preise, die im Rahmen des Gewinnspiels vergeben werden. Der Rechtsweg ist aus-geschlossen. Über das Gewinnspiel kann kein Schriftverkehr geführt werden.

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34 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

BOKU ChorVom Österreich-Schwerpunkt zur vorweihnachtlichen Stimmung mit Benjamin Britten

„Im Singen würdigen wir uns und die Welt, die Natur und die Menschen, die mit uns sind.“ (Sir Yehudi Menuhin)

Im BOKU-Chor wird Freude am gemeinsamen Musizieren

gelebt, unabhängig vom gewählten Schwerpunkt-Thema des

Winter- oder Sommersemesters. Im vergangenen Studienjahr

2006/2007 hat der BOKU-Chor Werke österreichischer Kompo-

nisten zur Aufführung gebracht:

Im Wintersemester 2006 wurde das Requiem von W. A. Mo-

zart (KV 626) gemeinsam mit dem Gesang- und Musikverein

Schwechat und dem Orchester des Joseph Haydn Konzert-

vereins einstudiert und in zwei wunderschönen Konzerten zur

Aufführung gebracht. In Wien konnten wir am 26. November

2006 in der Pfarrkirche Gumpendorf sogar vor ausverkauftem

„Haus“ singen.

Für das Sommersemester blieb zwar der Schwerpunkt, jedoch

in ganz anderer Form: Wir haben träumerische, unkonventio-

nelle und mystische Chormusik österreichischer Komponisten

des 20. und 21. Jahrhunderts einstudiert. Peter Riedmann,

künstlerischer Leiter des BOKU-Chors, konnte einige Kompo-

nisten für unser Projekt begeistern – in unseren Konzerten gab

es sogar eine Uraufführung. Besonders freute uns, drei Künst-

ler im Casino Baumgarten im Juni 2007 persönlich begrüßen

zu dürfen.

Im Wintersemester 2007 gibt es nun mit Benjamin Brittens

„A Ceremony of Carols“ den Brückenschlag zu beschaulich-

romantischer vorweihnachtlicher Stimmung. Benjamin Britten hat

in diesem Werk auf bezaubernde Weise mittelalterliche Texte mit

gemäßigt moderner Musik kombiniert – begleitet von einer Harfe.

Erinnerungsservice:

Falls Sie zeitgerecht an unsere Konzerte erinnert werden

wollen, senden Sie bitte einfach eine E-Mail mit dem Betreff:

„Konzerterinnerung erbeten“ an folgende E-Mail-Adresse: bo-

[email protected]

Hörproben der Stücke sind auf unserer neuen Homepage zu

finden: http://bokuchor.boku.ac.at

Intern

Hofburg Wien http://ball.boku.ac.at

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36 / BOKU INSIGHT 4 / 2007

Layout: Instant, Design GmbHSchleifmühlgasse 9/10, 1040 Wien+43 1 5952250-20, Fax: -15, ISDN: [email protected], www.instant.at

Druck:Holzhausen, Druck + MedienHolzhausenplatz 1, 1140 Wienwww.holzhausen.at

Anzeigen:)!( quattro Kaiser-Franz-Josef-Straße 21, 1230 Wien+43 1 8860460-0, Fax: [email protected], www.quattro.co.at

Termine 2008:

1/März 2008:Redaktionsschluss: 28. Jänner 2008, Anzeigenschluss: 15. Februar 2008

2/Juni 2008:Redaktionsschluss: 28. April 2008, Anzeigenschluss: 21. Mai 2008

3/September 2008:Redaktionsschluss: 4. August 2008, Anzeigenschluss: 5. September 2008

4/Dezember 2008:Redaktionsschluss: 3. November 2008, Anzeigenschluss: 5. Dezember 2008

Coverfoto: www.shutterstock.com

Forschungsbeiträge senden Sie bitte an den Forschungsservice der BOKU, [email protected], alle anderen Beiträge an [email protected].

ImpressumMedieninhaberin und Herausgeberin:

Universität für Bodenkultur WienGregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien

Redaktion:DI Hannelore Schopfhauser (Chefredakteurin), +43 1 47654-1051, Fax -1059Hermine Roth (Forschungsredaktion), +43 1 47654-2604

[email protected], www.boku.ac.at/insight.html

Auflage: 6.000Erscheinungstermin: Dezember 2007

Blattlinie: BOKU INSIGHT versteht sich als Informationsmedium für Angehörige und FreundInnen der Universität für Bodenkultur Wien und soll die interne und externe Kommunikation fördern.

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung der Autorin oder des Autors wieder und müssen mit der Auffassung der Redaktion nicht übereinstimmen. Redaktionelle Bearbei-tung und Kürzung von Beiträgen aus Platzgründen vorbehalten.

Service

Was sind berufliche Auszeiten?

Berufliche Auszeiten können unter anderem Elternschaft, Bil-

dungskarenz, Sabbaticals oder Freisemester bzw. Freistel-

lungen sein, und verlangen einen Organisationsaufwand von

beiden Seiten: DienstgeberIn und DienstnehmerIn. Eine früh-

zeitige und systematische Planung soll dabei helfen,

… die Anbindung der MitarbeiterInnen an die Universität auch

während der beruflichen Auszeiten aufrecht zu erhalten,

… den Informationsfluss zwischen Universität und karenzier-

ten/freigestellten MitarbeiterInnen zu gewährleisten

… und dadurch den Wiedereinstieg für beide Seiten zu erleich-

tern.

Empfehlungen für die Praxis

Der Leitfaden umfasst drei Bereiche:

Vorbereitung der beruflichen Auszeit:

Ein Gespräch vor Beginn der Auszeit zwischen MitarbeiterIn

und Führungskraft, um die Rahmenbedingungen zu klären (ggf.

auch weitere Personen wie Ersatzkräfte, KollegInnen …).

Personalentwicklung Berufliche Auszeiten gestalten

Elke Hebenstreit

Am 26.09.2007 diskutierten die Personalentwicklung der BOKU, die Koordinationsstelle für Gleichstellung und Gender Studies mit

derzeit karenzierten Mitarbeiterinnen einen Vormittag lang über die Gestaltung und Planung von beruflichen Auszeiten. Aus diesem

Austausch ist ein Leitfaden als Unterstützung für MitarbeiterInnen und Führungskräfte entstanden.

Gestaltung der Vereinbarungen:

Während der Karenz den Kontakt zwischen Universität und Mit-

arbeiterIn aufrecht halten.

Wiedereinstieg:

Nach der beruflichen Auszeit ein Gespräch zum Wiedereinstieg

zwischen Führungskraft und MitarbeiterIn, um wieder „startklar“

zu werden (ggf. auch weitere Personen wie Ersatzkräfte, Kol-

legInnen …).

Jeder Bereich des Leitfadens enthält eine kurze Einführung in

das Thema, Orientierungsfragen für MitarbeiterInnen und Füh-

rungskräfte sowie eine Checkliste.

Kontakt:

Mag. Elke Hebenstreit, Personalentwicklung,

[email protected], +43 1 47654-1220

Link:

Leitfaden www.boku.ac.at/berufliche_Auszeit.html