3
Operationen, Apparate and Reagengien° 72i Zur Ersparung der Barometer- und Thermometerablesungen hat der Verfasser ein auf ~thnliehem Prineip wie die yon Barnes1), Vernon tIarcourt~), Kreuslerl), Lunge 1) and Winkler 1) angegebenen beruhendes Hfilfsinstrument vorgesehlagen. Da die Beschreibung der Instrumente eine karzere Wiedergabe aussehliesst, m~issen wir hinslehtlieh der Eiazelheiten auf das Original verweisen. Eine neue Form von W~gepipetten besehreibt H. Sehweitzer. ~) Dieselben haben die Form gewOhnlieher Voll-Pipetten~. sind aber auf der einen Seite so welt finch gedrackt, daas sie, sicher auftiegend, mit der Auslaufspitze schr~g aufw~rts geriehtet anf eine Wagesehale ge- braeht werden kSnnen; ferDer unterseheiden sie sich noch dadurch, (lass die obere Capillare sieh in dem Baueh der Pipette zu einem kleinen umgebogenen ROhrehen fortsetzt, welches in liegender Stellung ein Auslaufeu des Pipetteninhaltes verhindert. Fig. 44 stellt eine solehe Pipette auf der Wagsehate liegend dar. Fig. 44. I)er Verfasser hat die neue Pipette aueh zur Analyse rauehender Sehwefels~ure benntzt, hierzu ist es jedoeh nSthig, (lass die Ausfluss- spitze ~usserst fein ausgezogen ist. Far andere Zweeke, zum Beispiel ffir sehwere und 61ige Flt~ssigkeiten, w~hlt man die Oeffnung ent- spreehend welter. Nine selbstth~tige Vorriehtung zum Filtriren und zum Aus- waschen yon Niederschl~gen mit kaltem und heissem Wasser hat P. N. Raikow~) construirt. Dem Verfa,sser ist es gelungen, den Apparat derart herzustellen, dass das Naehftillen des Wassers genau and automatiseh so gesehieht wie mit der Hand, d. h. dass ein volI- kommenes Abfliessen and dann erst ein Znfliessen der Wasehflt~ssigkeit 1) Vergl. diese Zeitsehrift 22, 238 and 545; 28, 404; 25, 144; 26, 63; 28, 692. ~) Journal of the americ, chemical society I5, No. 4; yore Verfasser ein- gesandt. 8) Chemikcr-Zeitang 17, 1565; yore Verfasser eingesand~.

Eine selbstthätige Vorrichtung zum Filtriren und zum Auswaschen von Niederschlägen mit kaltem und heissem Wasser

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Eine selbstthätige Vorrichtung zum Filtriren und zum Auswaschen von Niederschlägen mit kaltem und heissem Wasser

Operationen, Apparate and Reagengien° 72i

Zur Ersparung der Barometer- und Thermometerablesungen hat der Verfasser ein auf ~thnliehem Prineip wie die yon B a r n e s 1 ) , V e r n o n t I a r c o u r t ~ ) , K r e u s l e r l ) , L u n g e 1) and W i n k l e r 1) angegebenen

beruhendes Hfilfsinstrument vorgesehlagen. Da die Beschreibung der Instrumente eine karzere Wiedergabe

aussehliesst, m~issen wir hinslehtlieh der Eiazelheiten auf das Original

verweisen.

Eine neue Form von W~gepipetten besehreibt H. Sehwei tze r . ~) Dieselben haben die Form gewOhnlieher Voll-Pipetten~. sind aber auf der einen Seite so welt finch gedrackt, daas sie, sicher auftiegend, mit der Auslaufspitze schr~g aufw~rts geriehtet anf eine Wagesehale ge- braeht werden kSnnen; ferDer unterseheiden sie sich noch dadurch, (lass die obere Capillare sieh in dem Baueh der Pipette zu einem kleinen umgebogenen ROhrehen fortsetzt, welches in liegender Stellung ein Auslaufeu des Pipetteninhaltes verhindert.

Fig. 44 stellt eine solehe Pipette auf der Wagsehate liegend dar.

Fig. 44.

I)er Verfasser hat die neue Pipette aueh zur Analyse rauehender Sehwefels~ure benntzt, hierzu ist es jedoeh nSthig, (lass die Ausfluss- spitze ~usserst fein ausgezogen ist. Far andere Zweeke, zum Beispiel ffir sehwere und 61ige Flt~ssigkeiten, w~hlt man die Oeffnung ent- spreehend welter.

Nine selbstth~tige Vorriehtung zum Filtriren und zum Aus- waschen yon Niederschl~gen mit kaltem und heissem Wasser hat P. N. R a i k o w ~ ) construirt. Dem Verfa,sser ist es gelungen, den Apparat derart herzustellen, dass das Naehftillen des Wassers genau and automatiseh so gesehieht wie mit der Hand, d. h. dass ein volI- kommenes Abfliessen and dann erst ein Znfliessen der Wasehflt~ssigkeit

1) Vergl. diese Zeitsehrift 22, 238 and 545; 28, 404; 25, 144; 26, 63; 28, 692.

~) Journal of the americ, chemical society I5, No. 4; yore Verfasser ein- gesandt.

8) Chemikcr-Zeitang 17, 1565; yore Verfasser eingesand~.

Page 2: Eine selbstthätige Vorrichtung zum Filtriren und zum Auswaschen von Niederschlägen mit kaltem und heissem Wasser

'722 Bericht: Allgemeine analytische 5%thoden, analytische

stattfindet. Die Construction des App~rgtes, welchen wir in nach-

stehender Fig. 45 wiedergeben, ist aus dieser Ieicht ersichtlich. Bei

seiner Benutzung bring't man den Niederschlag in den Triehter X und

h~tngt den Reiter q an solcher Stelle an, dass ngch dem Abtropfen des

Niederschlages die rechte H~lfte des Balkens b nur etwas leichter

wird, als die iinke tI~lfte, wenn sich das Netallkt~gelchen s am

rechten Ende des RShrehens r befindet. Den Korkst0psel p, welcher in

Fig. 45. dem in der Rinne des Balkens liegenden g0hr-

chert r leieht verschieb-

bar ist, sehiebt man so

weit in das letztere ein,

dass, wenn das Kt~gel-

ehen an demselben liegt

nnd der Trichter mit der

maximalen 5Ienge Wasser

versehen ist, die reehte

H~lfte des Balkens b nut

etwas sehwerer ist , als

die linke. Wenn diese

Bedingungen erftfllt sind,

was sehr Ieieht gelingt,

l~sst man den Apparat

frei. Das Auswasehen

fitngt ohne Weiteres yon

selbst an und dauert fort.

So lange im Triehter

noeh Wasser ist , liegt

das Kagelehen s an der reehten Seite des R6hr-

.ehens r; mit dem Abtropfen des letzten Wassertropfens aus dem Triehter N hebt sieh yon selbst die reehte Seite des Balkens b auf, das Kt~gelehen

rol l t naeh links, w'Xhrend das Wasehwasser auf den Triehter fliesst. Das

Ausfliessen dauert so lange, his das Wasserniveau im Triehter seine im

Anfang bestimmte tt0he erreieht hat. Sobald etwas mehr Wasser zu-

fliesst, senkt sieh tier Balken auf der reehten Seite, wodureh der

Wasserzufluss abgesperrt wird, indem bei Niedergehen yon b dureh e

:aueh die reehte Seite des um O' drehbaren Armes d sinkt, wahrend

Page 3: Eine selbstthätige Vorrichtung zum Filtriren und zum Auswaschen von Niederschlägen mit kaltem und heissem Wasser

Operationen, Apparate and Reagentien. 723

seine linke sich hebt und das am Haken k aufgehängte Ansfluss-

röhrchen u, das durch den Schlauch t mit dem Ausiaufr5hrchen m

verbunden ist, über das untere Ende des in B befindlichen M&rio t t e ' -

schen t~ohres n gehoben wird. 1) @leichzeitig rollt auch s in r nach

rechts. Der Balkon b bleibt in dieser Lage, bis der letzte Tropfen

aus dem Trichter ausfliesst, worauf sich die vorher beschriebene Be-

wegung wiederholt.

Zum Erw~trmen des Waschwassers schaltet man zwischen Trichter

und 3 ' I a r i o t t e ' s c h e Flasche den in Fig. 46 dargestellten Kolben F

ein, durch dessen offene Mündung die Fig. 46.

Glasröhrchen i und 1 eingestellt sind,

welche bis fast auf den Boden reichen.

Das Röhrchen 1 ist durch den Kaut-

schukschlauch z direct mit der 3/f a-

r i o t t e ' s c h e n Flasche B und das

P~öhrehen i durch x mit dem l%öhr-

ehen u verbunden. Der Kolben F

wird auf einem eisernen Stativ so

hoch befestigt, dass das Wasserniveau

in demselben etwa die in der Figur angegebene Höhe erreicht. De~"

Schlauch x muss so lang sein, dass sein unterer Bogentheil v immer

unter dem Wasserniveau F bleibt.

l~in Ninimalgasgebläse, das in Fig. 47 (Seite 724) abgebildet

ist, beschreibt H u g o Schiff . 2) Auf einem 8 0 - - 9 0 mm langen, 12 mm

weiten Rohrstutzen ist der 2 0 - - 2 2 ~mn lange Hahn A aufgesetzt, dessen

15 »~m dicker Zapfen mit einer Bohrung im Winkel von 120 o versehen

ist. Der Bohrung entspricht im Hahngehäuse ein 8 m m breiter, nahezu

den halben Umfang des Gehäuses umfassender Ausschnitt a - - b . In dem

Ausschnitt, auf eine der Bohrungsöffnungen aufgeschraubt, bewegt sich

ein etwa 4 mm weites Röhrchen, welches sich nach oben zur Luft-

austrittsöffnung von 1 ~ / 2 - - 2 m m verengert. Die Messingkapsel B hat

eine Weite von 18 mm und eine Tiefe von 20 mm. Seitlich befindet

sich ein G&szuführungsrohr, der Deckel der Kapsel ist innen nach oben

I) Um bei Entleerung von B zuletzt ein Ueberlaufen des Trichters zu ver- meiden, braucht man nur m im Inneren von B so weit nach aufwBrts zu biegen, dass sein Ende etwas höher steht, als das untere Ende von n.

2) Chemiker-Zeitung 17, 1485; vom Verfasser eingesandt.