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5g. 29, Heft 5/6 M. BOCK, 1~. G6":C~T, L. G~it~, W. K3XVTH und G. B. I~OE~ER:Mikroorganismen bei Viruspneumonien. 87 1. Februar 195] III. Magnesiumbesgmmung. Je 5,4 ema des entelwefl]ten und entkalkten Serumfiltrates (s.II) (:0,9 era~ Serum) werden roW2 cma Puffer II (8) versetzt. Die ZI~. werden mit Kork + Zinn- oder Cellophanfolie (in Ermangelung yon ZR. mit GI&ss~opfenverschlu~) verschlossen und in ein kaltes Wasser- bad~gestellt. Anheizen auf etwa 46--48 °. Nach etwa 5 rain Anw~rraen bei dieser Teraperatur wird Glas ffir Glas 0,4 cm~ (9) hinzngefiigt und jeweils so~br~ gut mittels Glass~b- chen vermischt; die ZR. bleiben verschlossen etwa 15 rain bei dieser Temperatur im W~sserbad. Anschliei]end wird die Temperatur auf etwa 75--780 erhSht, bei der die ZI~. noch 15 rain ira Wasserbad bleiben. Der gebildete Nd. wird hei~ abzentrifugiert (etwa 6 rain bei 3000 U/min) und ansehliet~end 3mal mit etwa 2,5 cm~ (10) bei jedesmaligem krgftigen Aufschiitte]n gewaschen (zentrifugieren: 4,4,5 rain 3000 U/rain). Die ZR. werden jetzt bis zum vSlligen Abdunsten in den Troekenschrank gestellt (etwa 100~, etwa 30---60 rain). Der Nd. soil reingelb, hSchstens angedeutet br~unlieh sein (leuchtend helIgelbe Nd. enthalten meist mitgerissenes Oxin, braune Nd. zu wenig Oxin). --- Nach dem Erkalten des ZR. wird der bid. mit 5 em~ (11) bei gleich- zeifigem Ansatz yon 2--3 LeerrShrehen rait 5 eraa (11) versetzt und in ein koehendes Wasserbad far 25 rain (~ 2 rain) gestellt, wobei Verunreinigungen durch Wasserspritzer mittels sorg- fgltigem Abdichten der freien GestellScher durch Ffltrier- papier vermieden werden. Ansehlie~end werden die Glgser in kaltem Wasser abgeschreekt und der unverbrauchte Cer/[~ber- schui~ (mindestens etwa 30% der vorgelegten Cer-L6sung) sowie die LeerrShrchen mit (12) + 1 Tropfen (13) zurficktitriert. Berechnung. Bei Vorlage eines Oxinat-Nds, der etwa 10-40 ? Mg entspricht, verbraueht 1 Mol Mg-Oxinat, d.h. 1 g~Atom Magnesium, unter den gew~hlten Bedingungen 64 0xydationsgquivalente, d.h. 1 cms ~Verrol6sung n/160 3,805 y Magnesium. Zur Erleiehterung der Ausrectmung wird auf Tabelle 1 ve~desen, der eine Vorlage yon 5,4 cm~ Serumfiltrat (0,9 cms Serum) zugrunde gelegt ist. Unter Ferroverbrauch ist natur- gemi~l~ die jeweilige Titrationsdifferenz (Leerwert---Bestim- mungswert) zu verstehen. Gegebenenfalls ist er mit dem Faktor der Ferrol6sung zu multiplizieren. Fehlerbreite: etwa 1--2% (s. auch c). 2,0 0,85 3,2 2,2 0,93 3,4 2,4 1,01 3,6 2,6 l,lO 3,8 2,8 f 1,18 4,0 3,0 11,27 4,2 TabeUe 1. B A B A ] B 1,35 4,4 1,86 5,6 [2,36 1,44 4,6 1,94 5,8 12,45 1,52 4,8 2,03 6,0! 2,53 1,61 5,0 2,11 6,2 i2,62 1,69 5,2 2,20 6,4 !2,70 1,77 5,4 2,28 6,6i2,79 A i B B 6,8 2,87 i 8,03,38 7,012,96 8,2[3,46 7,2 13,04 8,4 i3,55 7,4 13,12 8,6 ~3,63 7,6 3,21 8,8 !3,72 7,8 3,29 9,0 380 A:Verbrauehte n 100 Ferro-Ammon-SulfktlSsung(F= 1,00). B: rag-% ~gnesinm (bei Vorl~ge yon 5,4 cms Fittrat = 0,9 cm~ Serum). Bemerkungen. a) Wie bei allen oxydimetrisehen Bestimmungen ist auch bei den angegebenen Analysen auf peinliche Sauberkeit der ZR. zu achten. Sic werden rai~ heifer Chromsehwefelsaure gereinigt und mit Aqua dest., zuletzt Aqua redesk n~ehgespiilt, staubfrei (!) getrocknet und aufbewahrt. -- Es sind m6glichst einheit]iche ZR. zu benutzen, zumindest sollen sic dieselbe 0ffnungsweite haben. -- Alle L6sungen sind mit Aqua redest. ~nzusetzen. b) Zum Auswaschen des Ca-Nds: ]3ei Verwendung des iiblichen, verdfinntcn Amraoniaks entstehen unter den ge- w~hlten Bedingungen Vertuste durch H~utchenbildung beim Zentrifugieren. c) Reines Ceriammoniumnitrat ist im Handel zur Zeit sehwer erhaltlich. Sulfatverunreinigungen drficken die Oxy- dationskraf~ betri~ehtlieh (s. oben; Vorschrfft zur Herstellung gen/igend reinen Salzes kann yore Verfasser angefordert wer- den). -- Zur Kontrolle: Ansatz einerscits mit einer Standard- MagnesiumsulfatlSsung aus MgSQ ~ 7 aq. p. a. Merck; aus der Tiefe des Vorratsgef~Bes entnommenes Sa]z ergab bei gewichtsanalytischer Kontrol]e (MgSO 4 7 aq. -> Mg SO 4 anhydr.) einen Fehler unter 0,I % !, ferner mit stSchiometrisch entsprechender Oxinl6sung (119,4 mg Oxin p. a., HC104 p. a. 2 m, fiber Xohle filtriert) ad 250,0; diese LSsung entspricht einer 4mg-%igen Mg-LSsung, 1 cms hiervon also 40 ~ Mg. d) Die Ferro-SulfatlSsung ist, rait ausgekoehtem Aqua redest, angesetzt und unter P~raffin. liquid, aufbewahrt, nn- begrenzt best~ndig. 0hue letztere Vorsich~smaBnahme auf- bewahrt, ist ihr Titer in etwa 3--St~gigem Abstand zu kon- troIlieren. Der Tit~rabfall ist auf Grund der starksauren L5sung (2n-Schwefelsgurel) sehr gering. Zusammen/assung. Es wird eine oxydimetrische Bestimmung (modifiziert nach NIELSEn) des Serum- gesamtmagnesiums fiber Mg-Oxinat, verbunden mit einer vereinfachten Gesamtealciumbestimmung an- gegeben, die gegenfiber einem Titrationsvolumen yon etwa 0,3 em~ n/lOO-(Thiosulfat-)LSsung/lO y Mg bei der fiblichen bromometrischen Oxinattitration einen 8mal grSl~eren Verbrauch an n/100-(Ferro-)LSsung und damit eine erhShte Sicherheit beding~. Zu- sammenfassung mehrerer Pipettierungen, sowie prak- tisch unbegrenzte Bes~andigkeit der Reagensl6sungen (einschliel~lich der zur Titerstellung und Kontroll- bestimmungen benStigten Hilfsl6sungen) stellen wei- tere Vortefle dar. -- Die Fehlerbreite betr~gt bei Vorlage yon mindestens etwa 50 y Ca und mindestens etwa 10y Mg (~ 1,0 cm s Serum) ffir die quantitative Analyse beider Erdatkalien etwa ~ 1--2%. Literatur. ~ FR~S~ms, R., u. G. JA~DV, R: Handbuch der analytisehen Chemie. 1940.--~ tI~s~g~,K.,u.K. LA~: Medizinische Chemic (Monogr.). Berlin-Wien 1938. - - s N~L- SE~, J. P.: Ind. Eng~g. Chem., analyt. Edit. 11, 649 (1939). -- Refi Chem. Zbl. 1942 II, 1495. -- ~ YOST, D. ~., and H. RUS- SELL: The rare-earth Elements and their eorap. (Monogr.). New York: Garner 1947. -- s FLECX, H. R., and A.M. WA~D: Analyst 85, 388 (1933). Ref. Z. analyt. Chem. 104 221 (t936). PLEUROPNEUMONIEARTIGE MIKR00RGANISMEN BEI ,,VIRUSPNEUMONIEN"? Eine Stellungnahme zu der gleichnamigen Ver6ffentliehung yon GRRHARD GR~N~OLZ (Klim Wschr. 1950, 480). Von MAIClANNE BOCK~ RUDOLF G6NNERT, LUDWIG GI%0N, WAI~TEa I~IKUTH u n d GERD B. ROE~ER. Aus dem ChemotherapeutischenLaboratoriumder Farbenfabriken~ayer, Wupperta]-E]berfeldun4 HygienischesInsti~ut der Medizinischen Akaderaie Dfisseldorf. In Nr. 28 dcr ,,Klinischen Wochenschrift" (1950/480) beriehtet G. G~ai~]tOLZ fiber die Entdeckung eines neucn lepuropneumonieartigen Mikroorganismus bei fieberhaftcn Er- krankungen -con S£uglingen rait pneuraonisehen Ver~inde- rungen. Auf die klinisehen Angaben son hier nicht n~her ein- gegangen werden. Wir glauben uns jedoch verpflichtet, zu der Frage des Erregers und seines Nachweises Stellung zu nehmen, nachdem eine kritisehe l~achpriifung der diesbeziig- lichen Angaben des Verfassers uns yon der Unriehtigkeit der daraus hergeleiteten Schlu~folgerungen fibcrzeugt hat. Dcr Autor bezieht sich in seiner VerSffentlichung zu- n~chst auf die Ergebnisse tierexperimenteller Untersuchungen an weil~en M~usen, bei denen er auBer spezifischen Organver- anderungen elementark6rperchenartige Gebflde gesehen ha,ben will. Dazu w~re zu sagen, dab in den uns yon G~i2~OLZ vorgelegten Pr~iparaten aus M~uselungen zweifclsfrei Virus- einschliisse vorhanden waren, die wir aber mit Sieherheit als Ektromelieeinsch]fisse diagnostizieren konnten. Bei an- deren intraplasmatischen Einsehtfissen handelte es sich hSchst- wahrscheinlich um phagocytierte, fast verdaute Bakterien. Die

Pleuropneumonieartige Mikroorganismen bei „Viruspneumonien“?

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Page 1: Pleuropneumonieartige Mikroorganismen bei „Viruspneumonien“?

5g. 29, Heft 5/6 M. BOCK, 1~. G6":C~T, L. G~it~, W. K3XVTH und G. B. I~OE~ER: Mikroorganismen bei Viruspneumonien. 87 1. Februa r 195]

III. Magnesiumbesgmmung. Je 5,4 em a des entelwefl]ten und entkalkten Serumfiltrates (s.II) ( :0 ,9 era ~ Serum) werden roW2 cm a Puffer I I (8) versetzt. Die ZI~. werden mit Kork + Zinn- oder Cellophanfolie (in Ermangelung yon ZR. mit GI&ss~opfenverschlu~) verschlossen und in ein kaltes Wasser- bad~gestellt. Anheizen auf etwa 46--48 °. Nach etwa 5 rain Anw~rraen bei dieser Teraperatur wird Glas ffir Glas 0,4 cm ~ (9) hinzngefiigt und jeweils so~br~ gut mittels Glass~b- chen vermischt; die ZR. bleiben verschlossen etwa 15 rain bei dieser Temperatur im W~sserbad. Anschliei]end wird die Temperatur auf etwa 75--780 erhSht, bei der die ZI~. noch 15 rain ira Wasserbad bleiben.

Der gebildete Nd. wird hei~ abzentrifugiert (etwa 6 rain bei 3000 U/min) und ansehliet~end 3mal mit etwa 2,5 cm ~ (10) bei jedesmaligem krgftigen Aufschiitte]n gewaschen (zentrifugieren: 4,4,5 rain 3000 U/rain). Die ZR. werden jetzt bis zum vSlligen Abdunsten in den Troekenschrank gestellt (etwa 100 ~, etwa 30---60 rain). Der Nd. soil reingelb, hSchstens angedeutet br~unlieh sein (leuchtend helIgelbe Nd. enthalten meist mitgerissenes Oxin, braune Nd. zu wenig Oxin). --- Nach dem Erkalten des ZR. wird der bid. mit 5 em~ (11) bei gleich- zeifigem Ansatz yon 2--3 LeerrShrehen rait 5 era a (11) versetzt und in ein koehendes Wasserbad far 25 rain (~ 2 rain) gestellt, wobei Verunreinigungen durch Wasserspritzer mittels sorg- fgltigem Abdichten der freien GestellScher durch Ffltrier- papier vermieden werden. Ansehlie~end werden die Glgser in kaltem Wasser abgeschreekt und der unverbrauchte Cer/[~ber- schui~ (mindestens etwa 30% der vorgelegten Cer-L6sung) sowie die LeerrShrchen mit (12) + 1 Tropfen (13) zurficktitriert.

Berechnung. Bei Vorlage eines Oxinat-Nds, der etwa 10-40 ? Mg entspricht, verbraueht 1 Mol Mg-Oxinat, d.h. 1 g~Atom Magnesium, unter den gew~hlten Bedingungen 64 0xydationsgquivalente, d.h. 1 cm s ~Verrol6sung n/160 3,805 y Magnesium.

Zur Erleiehterung der Ausrectmung wird auf Tabelle 1 ve~desen, der eine Vorlage yon 5,4 cm ~ Serumfiltrat (0,9 cm s Serum) zugrunde gelegt ist. Unter Ferroverbrauch ist natur- gemi~l~ die jeweilige Titrationsdifferenz (Leerwert---Bestim- mungswert) zu verstehen. Gegebenenfalls ist er mit dem Faktor der Ferrol6sung zu multiplizieren. Fehlerbreite: etwa

1--2% (s. auch c).

2,0 0,85 3,2 2,2 0,93 3,4 2,4 1,01 3,6 2,6 l,lO 3,8 2,8 f 1,18 4,0 3,0 11,27 4,2

TabeUe 1.

B A B A ] B

1,35 4,4 1,86 5,6 [2,36 1,44 4,6 1,94 5,8 12,45 1,52 4,8 2,03 6,0! 2,53 1,61 5,0 2,11 6,2 i2,62 1,69 5,2 2,20 6,4 !2,70 1,77 5,4 2,28 6,6i2,79

A i B B

6,8 2,87 i 8,03,38 7,012,96 8,2[3,46 7,2 13,04 8,4 i 3,55 7,4 13,12 8,6 ~ 3,63 7,6 3,21 8,8 !3,72 7,8 3,29 9,0 380

A:Verbrauehte n 100 Ferro-Ammon-SulfktlSsung(F= 1,00). B: rag-% ~ g n e s i n m (bei Vorl~ge yon 5,4 cm s Fittrat

= 0,9 cm ~ Serum).

Bemerkungen. a) Wie bei allen oxydimetrisehen Bestimmungen ist auch

bei den angegebenen Analysen auf peinliche Sauberkeit der

ZR. zu achten. Sic werden rai~ heifer Chromsehwefelsaure gereinigt und mit Aqua dest., zuletzt Aqua redesk n~ehgespiilt, staubfrei (!) getrocknet und aufbewahrt. - - Es sind m6glichst einheit]iche ZR. zu benutzen, zumindest sollen sic dieselbe 0ffnungsweite haben. - - Alle L6sungen sind mit Aqua redest. ~nzusetzen.

b) Zum Auswaschen des Ca-Nds: ]3ei Verwendung des iiblichen, verdfinntcn Amraoniaks entstehen unter den ge- w~hlten Bedingungen Vertuste durch H~utchenbildung beim Zentrifugieren.

c) Reines Ceriammoniumnitrat ist im Handel zur Zeit sehwer erhaltlich. Sulfatverunreinigungen drficken die Oxy- dationskraf~ betri~ehtlieh (s. oben; Vorschrfft zur Herstellung gen/igend reinen Salzes kann yore Verfasser angefordert wer- den). - - Zur Kontrolle: Ansatz einerscits mit einer Standard- MagnesiumsulfatlSsung aus MgSQ ~ 7 aq. p. a. Merck; aus der Tiefe des Vorratsgef~Bes entnommenes Sa]z ergab bei gewichtsanalytischer Kontrol]e (MgSO 4 7 aq. -> Mg SO 4 anhydr.) einen Fehler unter 0,I % !, ferner mit stSchiometrisch entsprechender Oxinl6sung (119,4 mg Oxin p. a., HC104 p. a. 2 m, fiber Xohle filtriert) ad 250,0; diese LSsung entspricht einer 4mg-%igen Mg-LSsung, 1 cm s hiervon also 40 ~ Mg.

d) Die Ferro-SulfatlSsung ist, rait ausgekoehtem Aqua redest, angesetzt und unter P~raffin. liquid, aufbewahrt, nn- begrenzt best~ndig. 0hue letztere Vorsich~smaBnahme auf- bewahrt, ist ihr Titer in etwa 3--St~gigem Abstand zu kon- troIlieren. Der Tit~rabfall ist auf Grund der starksauren L5sung (2n-Schwefelsgurel) sehr gering.

Zusammen/assung. Es wird eine oxydimetrische Bes t immung (modifiziert nach NIELSEn) des Serum- gesamtmagnesiums fiber Mg-Oxinat, v e r b u n d e n mi t einer vereinfachten Gesamtea lc iumbes t immung an- gegeben, die gegenfiber einem Ti t ra t ionsvolumen yon etwa 0,3 em~ n/lOO-(Thiosulfat-)LSsung/lO y Mg bei der fiblichen bromometr ischen Oxina t t i t r a t ion einen 8mal grSl~eren Verbrauch an n/100-(Ferro-)LSsung u n d dami t eine erhShte Sicherheit beding~. Zu- sammenfassung mehrerer Pipettierungen, sowie prak- tisch unbegrenzte Bes~andigkeit der Reagensl6sungen (einschliel~lich der zur Ti ters te l lung u n d Kontrol l - bes t immungen benSt igten Hilfsl6sungen) stellen wei- tere Vortefle dar. - - Die Fehlerbrei te betr~gt bei Vorlage yon mindes tens etwa 50 y Ca u n d mindes tens etwa 10y Mg ( ~ 1,0 cm s Serum) ffir die quan t i t a t ive Analyse beider Erdatkal ien etwa ~ 1 - - 2 % .

Literatur. ~ FR~S~ms, R., u. G. JA~DV, R: Handbuch der analytisehen Chemie. 1940.--~ t I ~ s ~ g ~ , K . , u . K . L A ~ : Medizinische Chemic (Monogr.). Berlin-Wien 1938. - - s N~L- SE~, J. P.: Ind. Eng~g. Chem., analyt. Edit. 11, 649 (1939). - - Refi Chem. Zbl. 1942 II, 1495. - - ~ YOST, D. ~. , and H. RUS- SELL: The rare-earth Elements and their eorap. (Monogr.). New York: Garner 1947. - - s FLECX, H. R., and A.M. WA~D: Analyst 85, 388 (1933). Ref. Z. analyt. Chem. 104 221 (t936).

P L E U R O P N E U M O N I E A R T I G E M I K R 0 0 R G A N I S M E N B EI , , V I R U S P N E U M O N I E N " ?

Eine Stellungnahme zu der gleichnamigen Ver6ffentl iehung yon GRRHARD GR~N~OLZ (Klim Wschr. 1950, 480).

Von

MAIClANNE BOCK~ RUDOLF G6NNERT, LUDWIG GI%0N, WAI~TEa I~IKUTH u n d GERD B. ROE~ER. Aus dem Chemotherapeutischen Laboratorium der Farbenfabriken ~ayer, Wupperta]-E]berfeld un4 Hygienisches Insti~ut

der Medizinischen Akaderaie Dfisseldorf.

In Nr. 28 dcr ,,Klinischen Wochenschrift" (1950/480) beriehtet G. G~ai~]tOLZ fiber die Entdeckung eines neucn lepuropneumonieartigen Mikroorganismus bei fieberhaftcn Er- krankungen -con S£uglingen rait pneuraonisehen Ver~inde- rungen. Auf die klinisehen Angaben son hier nicht n~her ein- gegangen werden. Wir glauben uns jedoch verpflichtet, zu der Frage des Erregers und seines Nachweises Stellung zu nehmen, nachdem eine kritisehe l~achpriifung der diesbeziig- lichen Angaben des Verfassers uns yon der Unriehtigkeit der daraus hergeleiteten Schlu~folgerungen fibcrzeugt hat.

Dcr Autor bezieht sich in seiner VerSffentlichung zu- n~chst auf die Ergebnisse tierexperimenteller Untersuchungen an weil~en M~usen, bei denen er auBer spezifischen Organver- anderungen elementark6rperchenartige Gebflde gesehen ha,ben will. Dazu w~re zu sagen, dab in den uns yon G~i2~OLZ vorgelegten Pr~iparaten aus M~uselungen zweifclsfrei Virus- einschliisse vorhanden waren, die wir aber mit Sieherheit als Ektromelieeinsch]fisse diagnostizieren konnten. Bei an- deren intraplasmatischen Einsehtfissen handelte es sich hSchst- wahrscheinlich um phagocytierte, fast verdaute Bakterien. Die

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88 Kurze wissenschaftliche Mitteflungen. Klinische Wochenschrift

~ms yon GRi~NItOLZ zur Durchffihrung Yon Passagen fiber- gebenen M~uselungen erwiesen sieh zum Tell als stark bak- teriell verunreinigt. Die mit diesem Material infizierten M~iuse erkrankten an Ektromelie, die bekanntlich dureh Provokation des h~ufig bei weiBen Mausen latent vorhandenen Virus her- vorgerufen wird. Ein Zusammenhang mit den yon G g ~ o ~ beobaeh~ten s~uglingserkrankungen kann somit nieht unter- stellt werden. Bei einem Teil der Tupfprgparate aus M~use- lungen (Giemsafgrbung) waren auBer Ektromelieeinsehlfissen aueh pleuropneumonieartige 0rganismen (PFLO) vorhanden. Letztere fanden sieh aber nie allein. PFLO haben wir jedoeh bei den verschiedensten Mgusest~mmen sehon friiher nach- weisen k6nnen. Aueh dieser Befund kann daher nicht als Beweis daffir betrachtet web, ten, dab es sieh bei den yon G~i~NHOLZ naeh Tierpassage gesehenen pleuropneum0nie- ~hnlichen Organismen usa veto Menschen isolierte Mikro- organismen handelt.

Der Verfasser erw~hnt ferner die angebliche Sehutzwir- kung mensehliehen Rekorivaleszentenserums. Das uns zur Naehpriffung dieser Befunde vet/Herrn G~d~gOLZ fibertassene Material erwies sich zu diesem Zweek ats unbrauchbar, .weft 1. der fragliehe Erregerstamm stark mit mguseeigenem Ektr0- melievirus verunreinigt war und 2. alas Immunserum mit Phenol konserviert und aus diesem Grunde fiir einen Neutrali- sationstest ungeeignet war.

Was die mikroskopisehen Sputumbefunde gngeht, so kamen ~dr bei dem uns demonstrierten Material zu der ~ e r - zeugung, dab es sich bei dem vermeintliehen Virus nm phago- eytierte, weitgehend verdaute Bakterien und Zel]zerfa]ls- produkte, in anderen Fallen um Zellgranula oder EiweiBnieder- scMgge, mit gr6~ter Wahrseheinliehkeit jedoeh nicht um FFLO oder Virus handelt.

Unser besonderes Interesse fund die yon G~u~oLz be- hauptete Ztichtung des Erregers auf kfinstliehen zelffreien ~qghrbSden. Auf unsere wiederholt vorgetragene Bitte legte uns Herr GRf~gOLZ einige Kulturplatten vor. Obwohl Herr GRttssonz das Wachstum auf diesen Flatten als so iippig bezeichnete, dab es nieht tibersehen werden k6nne, vermoehten wir weder makroskopisch noch mit Hflfe des Flattenmikroskops (40fach) irgendeine Ver~nderung zu entAeeken, die als Waehs- turn h~tte gedeutet werden kSnnen. Da Herr Gn~HOLZ aber auf seinem Standpunkt beharrte, wurden yon der be- impften Obei~tgehe seiner Flatte Praparate zur mikroskopi- sehen Untersuehung yon ihm selbst angefertigt und nach GI~SA gefarbt. Zu Vergleichs- und Kontrollzweeken wurden jedoch yon uns yon der Oberfl~.ehe st~riler, unbeimpfter Agami~hrbSden ebenfalls Prgparate mit derselben Technik und F~rbung hergestellt. Die mikroskopisehe Priifung ergab in beiden FMlen lediglieh Farbniedersehlgge und AgarpartikeL Irgendwelehe virusartigen oder bakterienghnlichen Formele- mente waren auf den G~i)~oLzsehen Flatten ebensowenig

nachweisbar wie auf den unbeimpften NghrbSden. Beide zeigten mikroskopisch das gleiche Bfld, das nur einem bak- teriologisch unerfahrenen Beobachter die yon G~iY~C~0LZ be- schriebenen,,viruiden, bakterioiden, mykoiden und protozoiden Gebilde, Kugel-, Rikettsien-, St~behen-, ]~ing- und Faden- formen" der verschiedensten Art vorspiegeln konnte. Unser Vorsehlag, Herr G~/d-~o~z mSge aus mehreren ibm unbe- kannten Fr~paraten yon sicher sterilen Ni~hrbSden und seinen angebliehen Kulturen die letzteren auf Grund der fitr ihn er- kennbaren eharakteristisehen MerkmMe herausfinden, wurde leider nicht akzeptiert.

Angebliehe Reinkulturen des neuen Erregers, die uns Herr G~f~-~o~,z zu einem spi~t~ren Zeitpunkt iibergab, zeigten mikroskopiseh keine virusi~hntichen Elemente, sondern aUS- schliel~lich grampositive Kettenkokken, die sich in der Sub- kultur als vergriinende Streptokokken erwiesen, wie sie in jeder normalen Mundflora vorkommen. Die Behauptung des Autors, PPLO auf zellfreien NahrbSden gezfiehtet zu h~ben, ist demnaeh bisher in keiner Weise bewiesen. Dal~ eine sotche Ziiehtung auf den yon G~'ff~onz benutzten einfaehen N~hr- bSden fiberhaupt mSglieh ist, erseheint unwahrseheinlich, da es dem Autor, wie eine Naehprfifung ergab, nicht einmal gelungen ist, einen ihm yon Dr. L I ~ S ~ I S T E n , Stuttgart, fiberlassenen alten Kulturstamm des SEI~F~wschen PPLO darauf fortzuzfiehten.

Es war uns ebenfalls nicht mSglieh, die FFLO, welehe in den yon G~i~HOLZ infizierten Mgusen naehweisbar waren (mguseeigene FFLO), auf irgendeine Weise auf die Chorio- Allantois oder sonst auf das bebrtitete Hiihnerei zu fiber- tragen.

Die VerSffentliehung yon Gaff~HOLZ stfitzt sich schlieB- lich aaf elektronenoptische Aufnahmen yon Fr~parater/ aus Sputum und zeltfreien N~hrbSden, die auf der Tagung der Deutsehen Gesellsehaft fiir Elektronenmikroskopie in Bad Soden, 1950 demonstriert wurden. An Hand yon elektronen- optischen Bildern, die unsererseits aus anderem AnlaB an- gefertigt waren, lieB sich zeigen, dab die gleichen, yon G~ff~- ~onz ~Is eharakteristisch angesehenen, sehr pleomorphen Gebilde aueh in gewShnlieher, dureh Berkefeldfilter filtrierter Nahrbouillon vorhanden sind. Da naeh einer persSnlichen Mitteilung yon G ~ i ~ o z z eine ~einpr~paration der ~ngeb- lieh geztichteten virusartigen Gebilde nieht stattgefunden hat, sondem die Beschickung der Objektblende direkt yon Serumbouillon bzw. Semmagarplatten vorgenommen wurde, erseheint uns eine Deutung der yon G~fd_~ozz gesehenen Gebflde als Erreger einer mensehliehen FIem~pneumonie zum mindesten als au~erst gewagt. Gerade die Auswertung elektronenoptischer Aufnahmen setzt gro~e Erfahrung, ins- besondere prgparativer Art und eine vorsichtige Beurteftung reruns, wenn diese fortschrittliehe Methode nicht unverdient in MiBkredit geraten sell

K U R Z E W I S S E N S C H A P T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

ZUR FRAGE DER BEWERTUNG DES 2. HERZTONES BEI INTRAVEN~SEN VERITOLVERSUCHEN,

REGISTRIERT NACH BLUMBERGER. Von

O. SAC~S und O. VoosL Aus dcr Kreislaufuntersuchungsstelle des Stadtkrankenhauses Ffirth i. B.

(Di~ektor: Prof. Dr. tt. FISO~EI~).

(Eingegangen am 6. April 1950.)

~LUMBERGER1, 2 BEURICtt und MAASS a u.a. benutzen bei der Messung der Anspannungszeit Beginn der elektrischen Erregung (EKG), Anstieg und Incisur der Carotispulskurve und Beginn des 2. Herztones als ,,Festpunkte". Der Beginn des 2. Herztones stellt dabei einen wiehtigen Zeitpunkt d~r, yon dessen genauer Messung die GrSl~e der Ansp~nnungszeit wesentlich abh~.ngt.

Wit fanden bei Versuchen mit Veritol intravenf~s (8 his 10 mg intravenSs, je nach Gewicht und Gr6l~e der Ver- suchsperson), dab nach der Injektion Beginu und Dauer des 2. Herztones, absolut und im Verh~ltnis zur Incisur, nicht konstant blieben. Gegen Ende der 1. rain post injectionem verl~nger~e sich der 2. Herzton fiber die Ineisur hinaus, w~h- rend sein Beginn den gleiehen Abstand bis zur Ineisur behielt. Dann verlagerte sich der Zeitpunkt des Einf~lles des 2. Tones in bezug auf die Ineisur in Richtung auf den 1. Herzton.

Dabei blieb sein Ende in entgegengesetzter Riehtung ver- t~ngert, wenn aueh nicht im gleichen Ausm~,B wie naeh 1 min. Schliel~lieh spaltete sich 2--3 rain nach der Injektion der zu- ngehst kontinuierliche Ton, so, dab ein elster, etwa 0,02 sec breiter Teft bis zu 0,06 sec vor einem zweRen, 0,03--0,05 sec breiten Tell auftrat (s. Tabelle).

Gleiehzeitig beobachteten wit im EKG (Ableitung II)deut- liehe ' Veranderungen der Nachsehwankung, und zwar regel- masig zuerst eine Abflachung bis Inversion der T-Welle mit nachfolgender ErhShung in etwa der 2. rain, mehr oder weni- ger deutlich ausgepragt, je naeh Lage der elektrischen tlerz- achse. Diese Beobaehtung ist bereits yon MEC~LK~ und MmT~R ~ gemacht worden, die Ver~nderungen der T-Welle naeh.. Sympathicomimeticis fanden.

Uber die Frage, in welehem Frozentsatz der untersuchten Falle, bei welehen I~d~nkheitsbfldern und Altersgruppen die besehriebeneu Vergnderungen auftreten, sind nnsere Unter- suehungen noch im Gauge. Die beobachteten Veranderungen des 2. I-Ierztones und der T-Welle mSchten wir damit erkl~ren, dab nach Veritol intravenSs eine besonders beschleunigte Entleerung der Blutdepots, wenn auch nur kurzdauernd, den beiden Herzkammem zeitlieh getrennt eine vermehrte Blut- menge zuffihrt. Es wird an das Referat erinnert, clas BOLL- hACK ~ anf dem KreislaufkongreB 1949 hielt, der eine Spaltung des 2. Herztones nach vermehrter Blutzufuhr dutch Hoeh- heben der Extremitaten erzielte. Bei der Beurteilung der