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1. Auf Lebensmittel, Gesundheitspflege, Handel etc. beziigliche. 203 schlag, surrogathaltige eine schw~chere Trtibung and einen mehr oder weniger b|au gefiirbten Niedersehlag. Die Anwendung der ]~i e h e'schen Reaktion l) zum Nachweis yon ktinstlichem Invertzueker im Wein bespricht A. Kickton ~). Eine Naehprtifung der Grundlagen des Verfahrens ergab zun~tchst, dass die Reaktion mit Rohrzucker, reiner L~tvulose [aus Inulin~ und Dextrose Dicht erhalten wird. Invertzuckerl0sungen gaben hingegen die Reaktion. and zwar nicht nur. wenn sie unter Yerwendung yon Salzs~ure. sondern auch wenn sie durch,Erl]itzen yon RohrzuckerlSsungen mit organischen S~uren und mit Kohlenshure erhalten waren, und zwar in letzteren F~lien um so sti~rker, je mehr Saure angewendet war. oder je l~nger die Erhitzungsdauer w~hrte. Frisch ausgepresster und filtrierter Trauben- salt. sowie frische wi~ssrige Rosinenauszfige gaben die Reaktion nicht, auch nicht nach der Verg~rung. Bei s~mtlichen untersuchten herben Weissweinen wurde eine sehr schwache Rosafiirbung beobachtet, die iedoch wegen ihrer Geringffigigkeit nicht auf einen Zusatz yon kiinst- lichem Invertzucker gedeutet werden konnte. Bei herben Rotweinen zeigte sich eine hellzitronengelbe F~rbung. Nach Zus~tzen yon kiinst- lichem Invertzucker zu herben Weinen wurden starke positive Reaktionen erhalten. Da jedoch die Reaktion. wie entsprechende Versache zeigten, naeh einer ¥ergi~rung wahrscheinlich infolge ZerstSrung des sie be- dingenden Bestandteils -- bis zur Unkenntlichkeit abgeschw~tcht ist, so ist sie zum Nachweis der Verwendung kfinstlichen Invertzuckers bei der Weinbereitung n i c h t b r a u c 11b a r. Siimtliehe untersuchten Stiss- und Sfidweine. die vSllig unverd~chtige Proben darstellten, zeigten eine positive Reaktion. Dieselbe ist auf die Verwendung yon fiber freiem Feuer eingedicktem Most oder Rosinenauszug. und nieht auf diejenige yon kfinstlichem Invertzucker zurtickzuffihren. Auf Grund einiger Versuche nimmt der Yerfasser an. dass die Rotf~trbung der Resorzin-Salzsiiure durch den Nebenbestandteil des kfinstlichen Invertzuckers auf einem Oxydationsvorgang beruht. Den Naehweis fetter 01e durch mikroehemisehe Verseifung beschreiben C. Hartwich undW. Uhlmann~). Sie gehenvoneiner Lauge aus. die dutch Vermischen gleicher Volumina kalt gesattigter J) Vergl. das vorhergehende Referat. ~) Zei%schrift f. Untersuchung der Nahrun~s- u. Genussmittel 1~. 574. ~) Archly d. Pharmazie 241. 411. 14"

Die Anwendung der Fiehe'schen Reaktion zum Nachweis von künstlichem Invertzucker im Wein

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1. Auf Lebensmittel, Gesundheitspflege, Handel etc. beziigliche. 203

schlag, surrogathaltige eine schw~chere Trtibung and einen mehr oder

weniger b|au gefiirbten Niedersehlag.

Die Anwendung der ]~i e h e'schen Reakt ion l) zum Nachweis yon ktinstl ichem Invertzueker im Wein bespricht A. K i c k t o n ~).

Eine Naehprtifung der Grundlagen des Verfahrens ergab zun~tchst, dass

die Reaktion mit Rohrzucker, reiner L~tvulose [aus Inulin~ und Dextrose

Dicht erhalten wird. Invertzuckerl0sungen gaben hingegen die Reaktion.

and zwar nicht nur. wenn sie unter Yerwendung yon Salzs~ure. sondern

auch wenn sie durch,Erl] i tzen yon RohrzuckerlSsungen mit organischen

S~uren und mit Kohlenshure erhalten waren, und zwar in letzteren

F~lien um so sti~rker, je mehr Saure angewendet war. oder je l~nger die

Erhitzungsdauer w~hrte. Frisch ausgepresster und filtrierter Trauben-

salt. sowie frische wi~ssrige Rosinenauszfige gaben die Reaktion nicht,

auch nicht nach der Verg~rung. Bei s~mtlichen untersuchten herben

Weissweinen wurde eine sehr schwache Rosafiirbung beobachtet, die

iedoch wegen ihrer Geringffigigkeit nicht auf einen Zusatz yon kiinst-

lichem Invertzucker gedeutet werden konnte. Bei herben Rotweinen

zeigte sich eine hellzitronengelbe F~rbung. Nach Zus~tzen yon kiinst-

lichem Invertzucker zu herben Weinen wurden starke positive Reaktionen

erhalten. Da jedoch die Reaktion. wie entsprechende Versache zeigten,

naeh einer ¥ergi~rung wahrscheinlich infolge ZerstSrung des sie be-

dingenden Bestandteils - - bis zur Unkenntlichkeit abgeschw~tcht ist, so

ist sie zum Nachweis der Verwendung kfinstlichen Invertzuckers bei der

Weinbereitung n i c h t b r a u c 11 b a r. Siimtliehe untersuchten Stiss- und

Sfidweine. die vSllig unverd~chtige Proben darstell ten, zeigten eine

positive Reaktion. Dieselbe ist auf die Verwendung yon fiber freiem

Feuer eingedicktem Most oder Rosinenauszug. und nieht auf diejenige

yon kfinstlichem Invertzucker zurtickzuffihren.

Auf Grund einiger Versuche nimmt der Yerfasser an. dass die

Rotf~trbung der Resorzin-Salzsiiure durch den Nebenbestandteil des

kfinstlichen Invertzuckers auf einem Oxydationsvorgang beruht.

Den Naehweis f e t t e r 01e durch mikroehemisehe Verse i fung beschreiben C. H a r t w i c h u n d W . U h l m a n n ~ ) . Sie g e h e n v o n e i n e r

Lauge aus. die dutch Vermischen gleicher Volumina kalt gesattigter

J) Vergl. das vorhergehende Referat. ~) Zei%schrift f. Untersuchung der Nahrun~s- u. Genussmittel 1~. 574. ~) Archly d. Pharmazie 241. 411.

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