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EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

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Page 1: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER

UMFRAGEFORSCHUNG

EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER

UMFRAGEFORSCHUNGBEFRAGUNG ALS METHODE DER

SOZIALFORSCHUNGBEFRAGUNG ALS METHODE DER

SOZIALFORSCHUNG

Page 2: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

WIE IST ES MÖGLICH, DURCH BEFRAGUNG VON WENIGEN ETWAS ÜBER

VIELE ZU WISSEN?

WIE IST ES MÖGLICH, DURCH BEFRAGUNG VON WENIGEN ETWAS ÜBER

VIELE ZU WISSEN?

Page 3: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

DAS GESETZ DER GROSSEN ZAHL

DAS GESETZ DER GROSSEN ZAHL

Je größer eine Stichprobe ist, desto weniger streuen die beobachteten relativen Häufigkeiten um die tatsächlichen Werte

(eigentlich: Empirisches Gesetz der großen Zahlen)

Dabei spielt der Umfang der Grundgesamtheit (hier Population) keine Rolle

Je größer eine Stichprobe ist, desto weniger streuen die beobachteten relativen Häufigkeiten um die tatsächlichen Werte

(eigentlich: Empirisches Gesetz der großen Zahlen)

Dabei spielt der Umfang der Grundgesamtheit (hier Population) keine Rolle

Page 4: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Was lässt sich durch Befragungen überhaupt

ermitteln?

Was lässt sich durch Befragungen überhaupt

ermitteln?

Meinungen?Gefühle?Verhaltensweisen?Fakten?

Meinungen?Gefühle?Verhaltensweisen?Fakten?

Page 5: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Meinungen, Befindlichkeiten, Überzeugungen: ja

Meinungen, Befindlichkeiten, Überzeugungen: ja

Fakten lassen sich eigentlich nicht ermitteln

Das „Bornemann“-

Experiment

Fakten lassen sich eigentlich nicht ermitteln

Das „Bornemann“-

Experiment

Mit Tricks aber manchmal doch

Die Zahnpasta-

Befragung

Mit Tricks aber manchmal doch

Die Zahnpasta-

Befragung

Page 6: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Wie veranlasst man die Befragten, doch etwas über ihr Verhalten preiszugeben?

Wie veranlasst man die Befragten, doch etwas über ihr Verhalten preiszugeben?

- „Eisbrecher“: Durch eine geeignete Hinführung - durch indirekte Fragestellungen- Durch Abgleich der Antwort mit bereits

bekannten Daten- Aber: Fakten können die Befragten nur richtig

angeben, wenn sie sie auch kennen uns sie ihnen bewusst sind

- „Eisbrecher“: Durch eine geeignete Hinführung - durch indirekte Fragestellungen- Durch Abgleich der Antwort mit bereits

bekannten Daten- Aber: Fakten können die Befragten nur richtig

angeben, wenn sie sie auch kennen uns sie ihnen bewusst sind

Page 7: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Mit geeigneten Fragestellungen lassen sich auch Überzeugungen entlocken und Fakten erschließen, über die der Befragte eigentlich keine Auskunft geben will.

Problem: Wie sicher sind solche Erkenntnisse?

Mit geeigneten Fragestellungen lassen sich auch Überzeugungen entlocken und Fakten erschließen, über die der Befragte eigentlich keine Auskunft geben will.

Problem: Wie sicher sind solche Erkenntnisse?

Page 8: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Möglichkeiten der Überprüfung

Möglichkeiten der Überprüfung

Tagesprotokolle führen lassenHaushaltsbücher führen lassenMit der Grundgesamtheit vergleichen,

beispielsweise bei Wahlen

Hierbei handelt es sich dann aber nicht mehr um Befragungstechniken

Tagesprotokolle führen lassenHaushaltsbücher führen lassenMit der Grundgesamtheit vergleichen,

beispielsweise bei Wahlen

Hierbei handelt es sich dann aber nicht mehr um Befragungstechniken

Page 9: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

WEN SOLL MAN BEFRAGEN?

WEN SOLL MAN BEFRAGEN?

RANDOM: Aus der Population wird die Stichprobe zufällig ausgewählt

QUOTA: Aus der Population wird eine repräsentative Auswahl getroffen

VOLLERHEBUNG: Die gesamte Population wird befragt

RANDOM: Aus der Population wird die Stichprobe zufällig ausgewählt

QUOTA: Aus der Population wird eine repräsentative Auswahl getroffen

VOLLERHEBUNG: Die gesamte Population wird befragt

Page 10: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

WAS HEISST ZUFÄLLIG?WAS HEISST ZUFÄLLIG?

Die Auswahl der Befragten muss zufallsgesteuert sein, das heißt es darf keine Teilmenge der Grundgesamtheit durch das Verfahren bevorzugt oder benachteiligt werden

Telefonbuchauswahl ist ungeeignet. Warum? Bessere Verfahren?

Die Auswahl der Befragten muss zufallsgesteuert sein, das heißt es darf keine Teilmenge der Grundgesamtheit durch das Verfahren bevorzugt oder benachteiligt werden

Telefonbuchauswahl ist ungeeignet. Warum? Bessere Verfahren?

Page 11: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

WAS HEISST REPRÄSENTATIV?

WAS HEISST REPRÄSENTATIV?

Die Befragten werden mit Hilfe von Quoten ausgewählt, die dem Querschnitt durch die Grundgesamtheit entsprechen. Die Befragten „repräsentieren“ bereits in gewisser Weise die Grundgesamtheit

Vorteile? Nachteile?

Die Befragten werden mit Hilfe von Quoten ausgewählt, die dem Querschnitt durch die Grundgesamtheit entsprechen. Die Befragten „repräsentieren“ bereits in gewisser Weise die Grundgesamtheit

Vorteile? Nachteile?

Page 12: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Weitere Arten der BefragungWeitere Arten der Befragung

- Offenes Einzelgespräch / Klinisches InterviewEinzelne offene Fragen können in eine standardisierte Befragung aufgenommen werden, machen die Bearbeitung aber aufwendiger

- Panelbefragungdieselben Befragten werden mehrmals befragt

- Offenes Einzelgespräch / Klinisches InterviewEinzelne offene Fragen können in eine standardisierte Befragung aufgenommen werden, machen die Bearbeitung aber aufwendiger

- Panelbefragungdieselben Befragten werden mehrmals befragt

Page 13: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Standardisierte BefragungStandardisierte Befragung

Exakt dieselben Fragen mit eindeutigen Antwortenvorgaben an alle Befragten gestellt.

Das bedeutet:

Der Interviewer darf keine Hilfen und Kommentare geben

Die Fragestellungen dürfen nicht abgeändert werden

Der Interviewer muss völlig neutral sein

Exakt dieselben Fragen mit eindeutigen Antwortenvorgaben an alle Befragten gestellt.

Das bedeutet:

Der Interviewer darf keine Hilfen und Kommentare geben

Die Fragestellungen dürfen nicht abgeändert werden

Der Interviewer muss völlig neutral sein

Page 14: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

FRAGEBOGEN oder INTERVIEW?FRAGEBOGEN oder INTERVIEW?

Verteilung von Fragebögen

Vorteile? Nachteile? Interviews (mit vorbereitetem

Fragebogen)

Vorteile? Nachteile?

Verteilung von Fragebögen

Vorteile? Nachteile? Interviews (mit vorbereitetem

Fragebogen)

Vorteile? Nachteile?

Page 15: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Aufbau eines FragebogensAufbau eines Fragebogens

Der Fragebogen- muss durch Abwechslung Ermüdung

verhindern- berücksichtigen, dass die Antworten durch

vorangegangene Fragen beeinflusst werden - darf den Befragten weder ärgern noch

langweilen- darf den Befragten nicht überfordern- muss sich statistisch auswerten lassen

Der Fragebogen- muss durch Abwechslung Ermüdung

verhindern- berücksichtigen, dass die Antworten durch

vorangegangene Fragen beeinflusst werden - darf den Befragten weder ärgern noch

langweilen- darf den Befragten nicht überfordern- muss sich statistisch auswerten lassen

Page 16: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Welche Formen gibt es?Welche Formen gibt es?

- Geschlossene Frageja - nein - unentschieden - weiß nichtbin dafür - bin dagegen - unentschieden

- Geschlossene Frage mit ausformulierten Antwortmöglichkeiten:Sollten Kleinkinder fernsehen dürfen?

Kleinkinder

sollten am besten überhaupt nicht fernsehen sollten nur mit Erwachsenen zusammen fernsehen sollten bestimmte Sendungen sehen dürfen Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht

- Geschlossene Frageja - nein - unentschieden - weiß nichtbin dafür - bin dagegen - unentschieden

- Geschlossene Frage mit ausformulierten Antwortmöglichkeiten:Sollten Kleinkinder fernsehen dürfen?

Kleinkinder

sollten am besten überhaupt nicht fernsehen sollten nur mit Erwachsenen zusammen fernsehen sollten bestimmte Sendungen sehen dürfen Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht

Page 17: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Verhaltens- und FaktfragenVerhaltens- und Faktfragen

Möchte man doch eine Faktfrage stellen,so ist es oft günstig eine Verhaltensfrage als Eisbrecherfrage zu stellen, beispielsweise

Wie würden Sie im Großen und Ganzen Ihren Gesundheitszustand beschreiben? (ausformulierte Antwortmöglichkeiten)Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?

(geschlossene Frage)Welche Arten von Medikamenten nehmen Sie ein? (ausformulierte Antwortmöglichkeiten)

Möchte man doch eine Faktfrage stellen,so ist es oft günstig eine Verhaltensfrage als Eisbrecherfrage zu stellen, beispielsweise

Wie würden Sie im Großen und Ganzen Ihren Gesundheitszustand beschreiben? (ausformulierte Antwortmöglichkeiten)Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?

(geschlossene Frage)Welche Arten von Medikamenten nehmen Sie ein? (ausformulierte Antwortmöglichkeiten)

Page 18: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

STOLPERFALLENSTOLPERFALLEN

Die Fragestellung hat Einfluss auf die Antwort; es werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt

- Je nach positiver oder negativer Formulierung- Je nachdem, ob die Antwort ausformulierte Alternativen vorgab

oder nicht- Je nach Schärfe der Formulierung

- Je nach Länge der ausformulierten Antworten(dieser Effekt tritt umso weniger auf, je weniger und je kürzere Antworten in der

Auswahl stehen)

Die Fragestellung hat Einfluss auf die Antwort; es werden unterschiedliche Ergebnisse erzielt

- Je nach positiver oder negativer Formulierung- Je nachdem, ob die Antwort ausformulierte Alternativen vorgab

oder nicht- Je nach Schärfe der Formulierung

- Je nach Länge der ausformulierten Antworten(dieser Effekt tritt umso weniger auf, je weniger und je kürzere Antworten in der

Auswahl stehen)

Page 19: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Wie verhindert man Antworten nach Lust und Laune?

Wie verhindert man Antworten nach Lust und Laune?

Fragebogen:Dieselbe Frage in neuer Formulierung

wiederholenInterview:Interviewer-NotizenAllgemein:Durch Gestaltung Interesse an den

Fragen erwecken und erhalten

Fragebogen:Dieselbe Frage in neuer Formulierung

wiederholenInterview:Interviewer-NotizenAllgemein:Durch Gestaltung Interesse an den

Fragen erwecken und erhalten

Page 20: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

Wie kriegt man das alles hin?Wie kriegt man das alles hin?

Mit einerMit einer

Page 21: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

WAS HAT MAN RECHTLICH ZU BEACHTEN?

WAS HAT MAN RECHTLICH ZU BEACHTEN?

Anonymität der Befragten sicherstellenErlaubnis einholen, wenn in einer

Institution gefragt werden sollVerwendung der Daten nur für den

angegebenen ZweckKeine Weitergabe der Daten oder

Ergebnisse an Dritte

Anonymität der Befragten sicherstellenErlaubnis einholen, wenn in einer

Institution gefragt werden sollVerwendung der Daten nur für den

angegebenen ZweckKeine Weitergabe der Daten oder

Ergebnisse an Dritte

Page 22: EINFÜHRUNG IN DIE METHODEN DER UMFRAGEFORSCHUNG BEFRAGUNG ALS METHODE DER SOZIALFORSCHUNG

WO FINDET MAN MEHR?WO FINDET MAN MEHR?

IN DER ABTEILUNG STASTISTIK IM PRÄSENTATIONSREGAL DER SCHULBIBLIOTHEK

beispielsweise

E. Noelle-Neumann, Th. Petersen

Alle, nicht jederEinführung in die Methoden der Demoskopie

(Springer, 1998)

IN DER ABTEILUNG STASTISTIK IM PRÄSENTATIONSREGAL DER SCHULBIBLIOTHEK

beispielsweise

E. Noelle-Neumann, Th. Petersen

Alle, nicht jederEinführung in die Methoden der Demoskopie

(Springer, 1998)