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Dr. Bernhard Braun, MdL
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Klimaschutz und Energiewende in Rheinland-Pfalz
Dr. Bernhard Braun, MdL
Der globale Klimawandel
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Ziel internationaler Klimapolitik: max. zwei Grad Klimaerwrmung gegenber vorindustriellem Niveau
Aktuelle Prognosen: bis zu vier Grad Erwrmung mglich (siehe bspw. Bericht der Weltbank, November 2012)
Globale Treibhausgasemissionen sind im Jahr 2012 um 2,6 Prozent gestiegen; damit liegen diese um 58 Prozent hher als 1990, dem Basisjahr des Kyoto-Protokolls.
Allein in Deutschland sind die Treibhausgasemissionen im Jahr 2012 trotz der Energiewende um 1,6 Prozent gestiegen.
Vor allem der Trend, wieder mehr Braunkohle zu verstromen, besonders besorgniserregend.
Auswirkungen des Klimawandels
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Extreme Wetterphnomene, wie Drren, Hochwasser und Strme, nehmen weltweit zu.
Global betrachtet sind vor allem Entwicklungslnder von den negativen Auswirkungen des Klimawandels betroffen (Germanwatch: Global Climate Risk Index 2013)
Klimavernderungen sind auch bei uns in Rheinland-Pfalz spr und messbar (siehe bspw. Hochwasser)
Der globale Klimawandels hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Natur, sondern auch auf die Menschen in unserem Land wie auch die heimische Wirtschaft:
Schden in der Landwirtschaft
Schden an ffentlicher Infrastruktur
Kosten im Gesundheitsbereich
Folgen fr die Wlder (Baumbestand)
u.v.m
Klimaschutz als Kernziel GRNER
Politik fr Rheinland-Pfalz
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Klimaschutzziele fr Rheinland-Pfalz:
Grundsatz: Begrenzung der Erderwrmung auf maximal zwei Grad
Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 40 Prozent bis 2020
Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent bis 2050
Energiewende ist Klimaschutz
CO2-Emissionsreduktion in Deutschland
1990 bis 2011
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Quelle: BMU, 2009; Quaschning, Volker, 2012: www.volker-quaschning.de/
Dreiklang der Energiewende
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Energie-wende
Energie-einsparung
Energie-effizienz
Ausbau Erneuer-
barer
Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist lediglich ein Teil der Energiewende
Energieeffizienz und vor allem Energieeinsparung sind wesentliche Bestandteile einer erfolgreichen Energiewende
Das Erreichen der Klimaschutzziele kann nur im Dreiklang gelingen!
Ausbau Erneuerbarer Energien in
Rheinland-Pfalz
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Ziele fr Rheinland-Pfalz
100 Prozent Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien bis 2030.
Windkraft und Photovoltaik stellen die Hauptanteile der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien.
Wasserkraft, Geothermie und Biomasse spielen eine untergeordnete Rolle.
Aktuell liegt der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung in Rheinland-Pfalz bei rund 25 Prozent.
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Energiemix in Rheinland-Pfalz 2010-2020
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Stromerzeugung (TWh) Szenario
10
0
5
10
15
20
25
2011 2020 2030
Geothermie
Biomasse
Wasserkraft
Photovoltaig
Windkraft
Stromverbrauch von rund 22 TWh in 2030 (heute rund 27 TWh) beinhaltet Annahme zur Energieeinsparung von 1,5 Prozent pro Jahr
Anteil am Stromverbrauch (%) 2030
11
0
20
40
60
80
100
120
2030
Geothermie
Biomasse
Wasserkraft
Photovoltaig
Windkraft
Anlagenleistung (MW) 2030
12
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
14000
16000
2030
Geothermie
Biomasse
Wasserkraft
Photovoltaig
Windkraft
100 % Strom aus Erneuerbaren Energien
Prozentuale Aufteilung im Jahr 2030*
13
67%
23%
4% 5% 1%
Windkraft
Photovoltaik
Biomasse
Wasserkraft
Geothermie
* Bezogen auf GWh erzeugte Energie von 22,1 TWh
Windenergie und Photovoltaik in
Rheinland-Pfalz (Stand 12/2012)
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Windenergie Photovoltaik
Installierte Gesamtleistung
1.973 MW 1.542 MW
Gesamtanlagenzahl 1.245 73.761
Zubau 2012 292 MW bzw. 102 Anlagen
369 MW bzw. 12.223 Anlagen
Landesentwicklungsprogramm (LEP IV) Teilfortschreibung Kap. 5.2.1. Erneuerbare Energien
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Die Teilfortschreibung des LEP IV wurde am
16. April 2013 im Kabinett beschlossen
Gibt als Verordnung den Rahmen fr regionale
und kommunale Planungen vor
Setzt die Rahmenbedingungen fr die Wind- und
Solarenergienutzung in Rheinland-Pfalz
Verpflichtung zur rumlichen Steuerung
Sorgt fr verbesserte Bercksichtigung von Umweltbelangen
Bezieht Kommunen vor Ort vermehrt mit in die Planung ein
Teilfortschreibung des LEP IV Inhalte
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In den Regionalplnen sind Vorranggebiete fr die Windenergienutzung auszuweisen, dabei gilt:
Windhffigkeitsgebot
Konzentrationsgebot
Festlegung von Ausschlussgebieten
Verbandsgemeinden, verbandsfreie Gemeinden, groe kreisangehrige und kreisfreie Stdte sollen Klimaschutzkonzepte aufstellen
Freiflchen-PV-Anlagen sollen flchenschonend, insbesondere auf ertragsschwachen Acker- oder Grnlandflchen sowie auf Konversionsflchen errichtet werden
Teilfortschreibung des LEP IV Ausschlussgebiete
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Es gibt zwei Kategorien von Ausschlussgebieten:
Absolute Ausschlussgebiete: festgesetzte und geplante Naturschutzgebiete, Kern- und Pflegezonen des Naturparks Pflzerwald, Nationalparke, Kernzonen der UNESCO-Welterbegebiete Oberes Mittelrheintal und Obergermanisch-Raetischer Limes
Von der Regionalplanung zu konkretisierende Ausschlussgebiete: landesweit bedeutsame historische Kulturlandschaften, 6-Km-Korridor entlang des Haardtrandes in den sich westlich anschlieenden Hhenzgen des Pflzerwaldes (Konkretisierung ist Aufgabe der regionalen Planungsgemeinschaften)
Zustzlich knnen auf der Ebene der Bauleitplanung im Rahmen von Einzelfallprfungen weitere Ausschlsse vorgenommen werden.
Einzelfallentscheidung - Z 163 d (Auszug)
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FFH- und Vogelschutzgebiete stehen einer Ausweisung von Windenergiestandorten nur dann entgegen, wenn die Windenergienutzung zu einer erheblichen Beeintrchtigung des jeweiligen Schutzzweckes fhren und eine Ausnahme nicht erteilt werden kann.
Kernzonen der Naturparke sowie die auerhalb der Pflegezonen gelegenen Stillezonen des Naturparks Pflzerwald stehen einer Ausweisung von Windenergiestandorten nur dann entgegen, wenn die Windenergienutzung dem jeweiligen Schutzzweck zuwiderluft und eine Befreiung nicht erteilt werden kann.
Die Rahmenbereiche der anerkannten Welterbegebiete Oberes Mittelrheintal und Obergermanisch-Raetischer Limes stehen einer Ausweisung von Windenergiestandorten entgegen, wenn diese mit dem Status des UNESCO-Welterbes nicht vereinbar ist.
FFH- und Vogelschutzgebiete
Bei der Prfung der Vereinbarkeit mit dem Schutzzweck ist das von der Staatlichen Vogelschutzwarte und vom Landesamt fr Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht erarbeitete Gutachten (Naturschutzfachlicher Rahmen zum Ausbau der Windenergienutzung in Rheinland-Pfalz) zugrunde zu legen. Gegebenenfalls ist eine FFH-Vertrglichkeitsprfung durchzufhren.
Das Gutachten enthlt Hinweise zur Vereinbarkeit bzw. Unvereinbarkeit fr einzelne Standorte
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LEP IV Z 163b: Vorranggebiete mit hoher Windhffigkeit Z 163d: Ausschluss in NSG und landesweiten historischen Kulturlandschaften Z 163e: Kommunale Bauleitplanung darf steuern / sie muss es aber nicht!
RROP Konkretisierung LEP IV: Ausweisung von Vorranggebieten Aufhebung bisheriger
Ausschlussgebiete
Beschluss zur Anpassung an LEP IV Vorgaben: sofort
Frist zur Anpassung an LEP IV Vorgaben: 18 Monate
FNP Ausweisung von Konzentrationsflchen (Ausschluss auf Restflche) Verzicht mglich, dann greift Privilegierung Konzentrationszonen knnen ber RROP-Flchen
hinausgehen
Bis zur Anpassung der RROP: Zielabweichungsverfahren erforderlich
B-Plan Dient der Feinsteuerung, ist aber nicht zwingend erforderlich Parzellenscharfe Abgrenzung, Hhenbegrenzung der WEA
Hierarchie der Planungsebenen
Weitere Manahmen der 100 %-Strategie fr Erneuerbare Energien
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Rundschreiben Windenergie
Windatlas
Gutachten zu historisch bedeutenden Kulturlandschaften
Informationsbroschren zu Brgerenergiegenossenschaften,
Windenergie und Kommunen u.v.m.
Energieagentur Rheinland-Pfalz
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Manahmen zum Netz- und Speicherausbau
Studie zu Entwicklungserfordernissen des elektrischen Verteilnetzes (Abschluss voraussichtlich Ende 2013)
Koordinierung des Aus- und Umbaus der Stromverteilnetze mit dem EE-Ausbau
Aufarbeitung der technischen, konomischen und rechtlichen Erfordernisse der EE-Netzintegration
Klrung der Einsatzmglichkeiten des Energiemanagements sowie der Einbindung von Speichern
Handlungsempfehlungen fr die Landesregierung
Zukunftsinitiative Smart Grids mit Kommunen, Verteilnetzbetreibern und Wirtschaft in RLP Schwerpunkt Frderung von F&E bei Speichern und Projekten zur informationstechnologischen Aufrstung der Verteilnetze
Frderung Qualifizierung von Fachkrften (Enertroniker) bei den HWK
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Energieeinsparung und Energieeffizienz in Rheinland-Pfalz
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Energieeinsparung und Energieeffizienz
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Einsparung von fossilen Energieressourcen leistet immensen Beitrag zum Klimaschutz und fhrt gleichzeitig zu Kosteneinsparungen.
Energieeffizienz nach der europischen Energiedienstleistungsrichtlinie:"Verhltnis von Ertrag an Leistung, Dienstleistungen, Waren oder Energie zu Energieeinsatz.
Abhngigkeit von Rohstoffimporten sinkt, die heimische Wertschpfung steigt (Deutschland bezieht aktuell nahezu 70 Prozent des Energiebedarfs aus dem Ausland)
Regionale Wertschpfung und zustzliche Investitionen fhren zu positiven Arbeitsplatzeffekten (IFEU GWS et al. 2011: bis 2030 netto rund neue 130.000 Arbeitspltze)
Technologieexport bis 2030 kann zu einer Steigerung des Exportvolumens um ber 10 Mrd. Euro fhren.
Energieeffizienz trgt vielfach zu mehr sozialer Gerechtigkeit bei (z.B. durch geringere Energiekosten).
CO2-Emissionen in den Klimaschutz-
Szenarien der IEA (IFEU nach IEA 2008)
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Effizienzlandkarte nach Sektoren
Quelle: Institut fr Energie und Umweltforschung Heidelberg Lizenz: Creative Commons by-nc-nd/3.0/de Bundeszentrale fr politische Bildung, 2013, www.bpb.de
Energieeinsparung und Energieeffizienz in Rheinland-Pfalz
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Beratungsangebote in Rheinland-Pfalz:
Energieagentur Rheinland-Pfalz
Kommunales Energieportal Rheinland-Pfalz
EffCheck PIUS-Analysen in Rheinland-Pfalz
Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
Durch das Land gefrdert wurden unter anderem:
hochenergieeffiziente Neubauten
hochenergieeffiziente Altbausanierungen
energetische Dachsanierungen inkl. Installation einer Photovoltaikanlage
Nahwrmenetze in Verbindung mit Erneuerbaren Energien
Errichtung von Anlagen zur besseren Energieeffizienz
Manahmen zur Steigerung der
Stromeffizienz
Die Energiewende in Rheinland-Pfalz
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sichert unsere Klimaschutzziele! macht uns unabhngiger von Rohstoffimporten! vergrert die regionale Wertschpfung! fhrt zu nachhaltigem Wachstum! schafft Arbeitspltze! ist die Chance, auf dem Weg in nachhaltige Moderne weltweit voranzugehen!
Links
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Teilfortschreibung LEP IV: http://www.mwkel.rlp.de/File/gvbl-nr-06-vom-10-05-2013-pdf/ Rundschreiben Windenergie: http://www.mwkel.rlp.de/File/Rundschreiben-28-05-2013-pdf/ Windatlas Rheinland-Pfalz: http://www.mwkel.rlp.de/File/Windatlas-RLP-pdf/_3/ Kulturlandschafts-Gutachten: http://www.mwkel.rlp.de/File/KuLa-RLP-Fachgutachten-25Juli2013-kor-pdf/ Energieagentur Rheinland-Pfalz: http://www.energieagentur.rlp.de/
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Vielen Dank fr Ihre Aufmerksamkeit