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FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835 The magazine for furniture production and related fields ZOW 2011: Leichtbaumaterialien haben ihren großen Auftritt Leicht-Küchen: Mit modernster Technologie zur besseren Performance Heimtextil: „Bühne frei“ für die neuen Polstermöbelbezüge

material + technik möbel Ausgabe 01/2011

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material + technik möbel zählt zu den führenden Fachzeitschriften für die internationalen Entscheidern der Möbel- und Einrichtungsindustrie, des Innenausbaus, des Ladenbaus sowie deren Zulieferern.

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The magazine for furniture production and related fields

ZOW 2011: Leichtbaumaterialien haben ihren großen Auftritt

Leicht-Küchen: Mit modernster Technologie zur besseren Performance

Heimtextil: „Bühne frei“ für die neuen Polstermöbelbezüge

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material+technik: Die ZOW eröff-net in wenigen Tagen ihre Tore und Hettich Strothmann stellt ebenfalls aus. Welche Bedeutung hat die ZOW für Ihr Haus?Sundermeier: Die ZOW hat für Hettich Strothmann einen beson-deren Stellenwert. Der Messezeit-punkt und die günstige Lage bie-ten eine ideale Grundlage, den Kontakt zu unseren Kunden zu pflegen und unsere Neuheiten vorzustellen. Diese Markt- und Kundennähe ist schon einmalig, zumal es viel mehr Anbieter im Markt für Möbelgriffe gibt, als für die technischen Beschläge. Hier gibt es vor allem auch viele kleine-re Anbieter, die einen lokalen Markt bedienen. Das heißt für uns, dass wir auf den Messen prä-sent sein müssen und wollen, die in den starken lokalen Märkten un-serer Kunden stattfinden. Und da besitzt die ZOW hier im Herzen der westfälischen Möbelindustrie eine große Bedeutung. Aus dem

gleichen Grund beteiligen wir uns auch an vielen anderen Messen mit eher lokalem Charakter überall dort, wo wir aktiv sind. Beispiels-weise in Russland, den USA, Chi-na und Australien.

„Die Innovationszyklen sind bei den Außenbeschlägen kürzer

als bei den technischen Beschlägen.“

material+technik: Die ZOW findet im Gegensatz zur interzum jährlich statt. Kommt Ihnen dieser Veran-staltungszyklus entgegen?Sundermeier: Ja, denn die Inno-vationszyklen sind bei den Außen-beschlägen kürzer als bei den technischen Beschlägen. Die in-terzum ist für Hettich ein High-light, hier präsentieren wir uns mit der gesamten Gruppe und zeigen die Leistungsfähigkeit von Hettich. Als Spezialist für Möbelgriffe und -knöpfe speziell mit Fokus auf die Branche Küche und Bad sind die

Produkte von Hettich Strothmann jedoch deutlich stärker von Design und Trends geprägt. Und alles was die Optik betrifft, verändert sich eben schneller. Deswegen ist die jährliche Messe hier auch richtig, um die neuesten Trends und Ver-änderungen bei Material, Oberflä-che und Formensprache zu prä-sentieren und vor allem zu zeigen, wie die Möbelhersteller auf diese Trendrichtungen mit passenden Griffen reagieren können. Auch dafür ist eine solche Messe wich-tig.

material+technik: Welche Bedeu-tung hat Hettich Strothmann bzw. die Produktgruppe „Möbelgriffe“ für die gesamte Hettich Gruppe?Meyer: Möbelgriffe unterstrei-chen die ganzheitliche Kompetenz von Hettich in der Küche. Wir be-trachten die Küche nicht nur unter den Gesichtspunkten Komfort, Funktion und Ergonomie, sondern auch unter den Designaspekten.

Beispielsweise wird mit Hilfe un-seres Trendforums verdeutlicht, wie Hettich durch Innovationsma-nagement und Trendforschung neue Produkte, in diesem Fall Grif-fe, entwickelt. Mit dem Kunden wird dann sehr intensiv über De-sign und Trends gesprochen und wie man mit Hilfe der Griffe diese Trends auf das Möbel applizieren kann. Weiterhin hat die Pro-duktgruppe aufgrund des großen, weltweiten Potenzials einen wich-tigen Stellenwert in der Gruppe.

material+technik: Die Wirt-schaftskrise insbesondere in 2008 und 2009 hat die Möbelbranche massiv gebeutelt. Der Fachver-band Schloss und Beschlagindust-rie meldete für 2009 bei den Mö-

Macher & Märkte

Hettich-Strothmann-Geschäftsführer Klaus Dieter Sundermeier und Elke Meyer (Marketing Küche+Bad, Hettich) sehen die Außenbeschläge im Gespräch mit material+technik möbel im Aufwind und erwarten vielfältige Trends zur der ZOW.

„Von Design und Trends geprägt!“

Klaus Dieter Sundermeier und Elke Meyer sehen Hettich Strothmann dank innovativer Produkte und optimaler Strukturen in einem starken Aufwärtstrend.Klaus Dieter Sundermeier and Elke Meyer: With innovative products and optimum struc-tures, Hettich Strothmann is riding a vigorous upward trend. Photos: Schwarze

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material+technik möbel 01|11 9

Kompakt

Mit Wirkung zum 01.01.2011 hat die BMK-Bröckinger-Möbel-Kom-ponenten GmbH (Gaildorf-Bröckin-gen) eine Minderheitsbeteiligung an der OOO Interprint Samara in Samara (Russland) erworben. Der Dekordrucker aus Arnsberg hatte im Juli 2010 die damals noch unter OOO Coveright RUS firmierende Gesellschaft von der Coveright Surfaces Gruppe und ihrem Joint- Venture-Partner Jacobs Trading Ltd. erworben. Das Unternehmen gehört zu den führenden Produ-zenten für Melaminfilme im russi-schen Markt. Ziel der neuen, lang-fristig angelegten Partnerschaft zwischen Interprint und BMK ist es, den Erfolg der OOO Interprint Samara nachhaltig zu fördern, wo-bei BMK in den Bereichen Techno-logie und Innovation wichtige Im-pulse liefern wird. Die BMK GmbH zählt zu den in Europa marktfüh-renden Imprägnierern von Dekor-papieren, Overlays, Gegenzügen, HPL/CPL-Filmen und KT-Filmen.

Interprint holt BMK ins Boot Haubold leitet künftig imm cologne

Frank Haubold (l.), seit mehre-ren Jahren Produktmanager der interzum, bekleidet künftig nun auch die Position des Direktors und ist zuständig für die Mes-severanstaltungen imm colog-ne und LivingKitchen. Darüber hinaus ist er weiterhin Produkt-manager der interzum. Wenige Tage nach dem erfolgreichen Verlauf der diesjährigen imm cologne sowie der neuen Kü-chenmesse LivingKitchen hat die Koelnmesse diese perso-nelle Entscheidungen getrof-fen. Udo Traeger (r.), bis zum 31. Januar 2011 Bereichsleiter Wohnen und Einrichten, hat auf eigenen Wunsch das Unterneh-men verlassen und wird sich zukünftig neuen beruflichen Herausforderungen stellen.Haubold ist seit über fünf Jah-ren bei der Koelnmesse und war unter anderem verantwort-lich für die überaus erfolgreiche Premierenveranstaltung des neuen internationalen Küchen-events LivingKitchen sowie der Neuaufstellung der internatio-nalen Leitmesse der Zulieferin-dustrie interzum. Die Position des Direktors ist wie bisher

Zweistelliges Plus bei EggerDer Holzwerkstoff-Spezialist Egger (St. Johann i. T./Öster-reich) konnte in der ersten Hälf-te des Geschäftsjahres 2010/11 bei besserer Kapazitätsauslas-tung die Verkaufsmengen zum Vorjahr steigern und damit sei-nen Marktanteil in weiten Tei-len Europas erhöhen. Der Um-satz ist in den Monaten Mai bis Oktober 2010 um 18 Prozent auf 871,3 Millionen Euro gestie-gen. In nahezu allen Vertriebs-regionen verzeich nete Egger nach eigenen Angaben Um-satzsteigerungen. Im deutsch-sprachigen Raum, Großbritanni-en, in den Benelux-Staaten und in Russland wurden sehr gute Absatzzahlen erzielt. Am türkischen Markt wurden die Vertriebsaktivitäten durch den

Erwerb von 71,5 Prozent des Kantenherstellers Roma Plastik erheblich ausgebaut. Weiterhin positiv entwickelte sich das OSB-Geschäft. Hier kam es laut Egger aufgrund der guten Nachfrage teilweise zu Kapazi-tätsengpässen in der Produkti-on. Der Holzwerkstoffkonzern investiert deshalb in eine neue OSB-Anlage am rumänischen Standort Radauti (s. Foto). In Summe hat Egger in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 64 Millionen Euro investiert (ge-genüber 49 Millionen Euro im Vorjahr). Wie das Unternehmen weiter berichtet, seien die Er-träge wegen der höheren Roh-stoffpreise – insbesondere in den Bereichen Holz und Che-mie – leicht gesunken.

New director of Cologne Furni-ture Fair – Frank Haubold, prod-uct manager of interzum, has ad-ditionally been appointed director of the imm cologne and Living-Kitchen. Udo Traeger, previously divisional manager of the Wohnen & Einrichten division, is leaving the Koelnmesse. The Dutch designer Dick Spierenburg is to support the new team as consultant and creative director.

Joint venture in Russia – BMK GmbH (Gaildorf-Bröckingen) has acquired a minority holding in OOO Interprint Samara (Samara, Russia). BMK will be bringing its know-how in impregnation tech-nology into this joint venture with the decor printer Interprint.

Pfleiderer closes factories – The woodbased panels group Pfleiderer (Neumarkt) has reached agreement with its bank-ers to postpone the periodical re-demption payments and the rights of credit maturity until the end of March. Parallel to this, Pfleiderer is to close down its particle board factory in Ebersdorf and its MDF factory in Nidda.

Increased sales for Egger – Dur-ing the first half of the business year 2010/2011, woodbased pan-els specialist Egger (St. Johann i. T., Austria) increased its sales by 18 % to EUR 871.3 million. In the period under review, EUR 64 million were invested.

direkt Gerald Böse (Mitte), dem Vorsitzenden der Geschäftsfüh-rung der Koelnmesse, unter-stellt. Extern unterstützt wird das Team um Haubold von dem renommierten niederländi-schen Designer Dick Spieren-burg. Er wird als Berater und Creative Director vor allem im Bereich Design die Kompetenz ausbauen und neue Präsentati-onsformen und Events kreieren und mit entwickeln. Photo: Koelnmesse

Der Holzwerkstoffkonzern Pfleide-rer AG (Neumarkt) kann bei seinen einschneidenen Restrukturie-rungsmaßnahmen auf die Unter-stützung der Banken setzen. Bis Ende März konnte mit den Kredit-instituten ein Stillhalteabkommen vereinbart werden. Hierbei haben die Banken der Aussetzung der Regeltilgung bis zum 31. März 2011 sowie einem Aussetzen der Rechte auf die Fälligstellung von Krediten während dieser Periode zugestimmt. Der Holzwerkstoff-hersteller wird im Zeitraum bis En-de März ein Gesamtkonzept ent-wickeln, das es dem Unterneh-men erlaubt, die notwendigen Restrukturierungsarbeiten vorzu-nehmen und Mittel für Investitio-nen in Schlüsselwachstumsmärk-ten bereit zu stellen. Von den Re-strukturierungsmaßnahmen sind bereits das Spanplattenwerk in Ebersdorf und das MDF-Werk in Nidda betroffen, an denen die Pro-duktion derzeit ausläuft. Etwa 300 Mitarbeiter sind von den Schlie-ßungen betroffen.

Pfleiderer schließt Werke

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14 material+technik möbel 01|11

Macher & Märkte

material+technik: Herr Bresztowans-zky, wie stark hat sich die Wirt-schafts- und Finanzkrise bei Impress Decor bemerkbar gemacht?Bresztowanszky: Lassen Sie mich

zunächst einmal auf die Zeit vor der Krise zurückblicken. Nach der Fusion von Masa und Letron im Jahr 2006 konnte Impress in den Jahren 2007 und 2008 einen kon-solidierten Umsatz von 275 Mio. Euro erwirtschaften. Erst 2009 wurden wir dann im vollen Maße von der Krise getroffen und un-ser Umsatz fiel auf 223 Mio. Eu-ro, also ein Aderlass von rund 18 Prozent.

material+technik: Für 2010 be-richtet die Branche wieder von steigenden Umsätzen, gilt dies auch für Impress Decor?Bresztowanszky: Obwohl wir uns im vergangenen Jahr von den Produktgruppen Durchim-prägnat und Papierkante ge-trennt haben, konnten wir mit den verbliebenen 900 Mitarbei-tern einen konsolidierten Umsatz

von knapp 260 Mio. Euro erzielen. Wir liegen damit sogar über den Umsätzen von 2007 und 2008, als wir noch etwa 1.200 Mitarbeiter zählten, denn die Bereiche, von denen wir uns getrennt hatten, entsprachen einem Umsatzvolu-men von 25 Mio. Euro.

„Von der Kante haben wir uns gänzlich verabschiedet“

material+technik: Wie verteilt sich dieser Umsatz auf die ver-

bliebenen Geschäftsfelder Imprägnierung, De-kordruck und Folie?Bresztowanszky: Von den 260 Mio. Euro ent-fielen etwa 115 Mio. Euro auf den Dekordruck und 90 Mio. Euro auf die Imprägnierung. Der Finishfolienbereich mit einer Menge von 160 Mio. m! in Mitteleuropa kam auf einen Umsatz von 55 Mio. Euro. Angesichts dieser Zahl wird die Misere deutlich, in der sich die Oberflä-chenbranche derzeit befindet. Obwohl die Folie technologisch ein hoch anspruchsvolles Pro-dukt ist, ist die Wertschöpfung sehr gering, weil sie vom Markt nicht bepreist wird.

material+technik: Wieso hat sich Impress im November nun auch von der Kunststoff-Kante verabschiedet? Bresztowanszky: Als wir 2005 in das Segment einstiegen, waren wir noch sehr optimistisch, dass wir dort Fuß fassen werden. Doch dann zwang die Krise uns dazu, dieses Geschäfts-modell in Frage zu stellen. Sowohl das Durch-imprägnat als auch der Kantenbereich ver-schlangen eine Menge Management-Kapazitä-ten, ohne dass beide Produktgruppen einen entsprechenden Beitrag zum Umsatz und Er-trag leisteten. Im Fall des Durchimprägnates hätten wir kräftig in neue Anlagentechnik in-vestieren müssen. Das hätte sich nicht gerech-net. Irgendwann muss ein Unternehmen dann den Mut zu einem „Cut“ haben.

material+technik: Wo werden Sie nun künftig investieren?Bresztowanszky: Wie eingangs erwähnt, er-zielten wir 2010 in unseren Kernbereichen Druck, Imprägnierung und Folie Zuwächse, al-lerdings haben sich die Umsätze verlagert: Wir legten in den BRIC-Staaten und in den Schwel-lenländern zu. Der Umsatz in Mitteleuropa hin-gegen liegt noch immer deutlich hinter den Umsätzen von 2007 und 2008 zurück. Unsere neue Strategie lautet daher, Konzentration auf

Die jüngste Wirtschafts- und Finanzkrise hat auch von den Ober-flächen-Spezialisten ihren Tribut gefordert und in der Branche ihre

Spuren hinterlassen. Kurze Zeit nach der Fusion von Letron und Masa sah sich Impress Decor gezwungen, beträchtliche Einschnitte vorzunehmen. material+technik möbel sprach mit Geschäftsführer Heimo Bresztowanszky über die Neuausrichtung des Unternehmens

und künftige Ziele.

Heimo Bresztowanszky: „Irgendwann muss jedes Unternehmen einmal Mut zum ‚Cut‘ zeigen.““Sometimes every com pany must have the courage to make a clean ‘cut’.”

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material+technik möbel 01|11 11

Im Design Centre Arnsberg emp-fing der Dekordrucker Interprint Anfang Dezember vergangenen Jahres rund 16 namhafte Kunden aus der Küchen-, Wohn- und Büro-möbelindustrie, um sie die The-men Natur und Design auf ganz besondere Weise erleben zu las-sen. Nachdem auf den Interprint-Küchentagen 2009 kulinarische Genüsse im Mittelpunkt standen, schickte Interprint die Besucher diesmal auf eine Reise zu fremden Kulturen.

Weltenbummler als Tourführer

Den unterhaltsamen Part hatte da-bei der Reisejournalist und Foto-graf Dirk Rohrbach übernommen. In einem, im Atrium des Design Centers aufgebauten, blauen Kunststoffkubus nahm der Wel-

tenbummler die Gäste mit auf ei-ne „Reise der Sinne“. Auf seiner Tour zeigte Rohrbach den Gästen u. a. Impressionen einer Flusstour auf dem Yukon in einem selbstge-bauten Birkenrindenkanu und machte sie mit der Gestik und Mi-mik der Sioux-Indianer bekannt. Die Gäste erlebten Raum und Zeit in einem neuen Kontext.

Natur und Design

Die Tour durch die neuen Dekor-welten von Interprint hatte Salva-tore Figliuzzi, Leiter der Interprint-Dekorentwicklung übernommen. Im Showroom erwartete die Mö-belhersteller aus Deutschland und Europa hierzu eine Workshop-At-mosphäre: Figliuzzi führte den Be-suchern nicht nur die jüngsten De-korneuheiten vor, sondern infor-

mierte sie auch über die Farben, die beispielsweise in der Kosmeti-kindustrie in der kommenden Sai-son angesagt sind. Bereiche also, die die Farbensprache bekanntlich auch im Einrichtungsbereich inspi-rieren.

Authentischer Look

Im Showroom konnten sich die Vertreter der Möbelindustrie zu-dem davon überzeugen, wie Origi-nal-Ulmenholz, Steine, Stoffe und Accessoires in die Dekorentwick-lung bei Interprint einfließen. Auf den Möbeltagen fand beispiels-weise das Ulme-Dekor „Swiss Elm“ großen Zuspruch. Eine reich-haltige Struktur aus Blumen, Strei-fen und feinen Querriegeln lassen das Dekor besonders authentisch und sogar reichhaltiger als das na-türliche Vorbild erscheinen. Darü-ber hinaus standen die Dekore „Burlington Oak“ und „Pera Pa-dua“ sowie das Thema „Säge-schnitt-Optik“ im Mittelpunkt des Interesses. In Verbindung mit haptischen Ef-fekten und Strukturen standen die-se Interpretationen ihren natürli-chen Vorbildern in nichts nach. Uni-Metallic-Oberflächen in neuen Farben wurden zum Kombinieren mit den neuen Holz-Dekoren ebenfalls entwickelt.

Richard Barth

In the footsteps of nature and colourIn December 2011, Interprint welcomed 16 noted customers from the kitchen, living room and office furniture industry at its Design Center in Arnsberg, where they were able to experience the themes of Nature and Design in a very special way; Interprint sent its visitors on a journey to unknown cultures. The entertainment side of the program was pro-vided by the travel journalist and photographer Dirk Rohrbach. The tour through the new decor worlds was led by Salvatore Figiuzzi, head of decor development at Interprint, who informed the guests about the new worlds of colour and presented the latest new decors. These included the elm decor “Swiss Elm”, reproductions of red alder, of pear and a rough-cut oak design.

Auf den Spuren von Natur und FarbenAnlässlich der Möbeltage 2010 schickte der Dekordrucker Interprint seine Kunden auf eine Reise der Sinne. Dabei lernten die Besucher nicht nur neue Dekorwelten kennen, sondern erhielten auch Inspirationen aus fremden Kulturen.

Verkaufsleiter Stefan Vieten führt die neu entwickelten Dekore vor. Sales manager Stefan Vieten presents the newly developed decors.

Weltenbummler Dirk Rohrbach entführte die Gäste auf eine Reise zu fremden Welten.Globetrotter Dirk Rohrbach carried guests away on a journey to unknown worlds.

Salvatore Figliuzzi zeigt die neuen Trendfarben. Salvatore Figliuzzi shows the new trend colours.

Photos: Interprint, Barth

Fokus

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20 material+technik möbel 01|11

Panorama

Deutlich wird, dass die Hersteller von Möbelgriffen und Knöpfen nicht nur in die Zukunft blicken, sondern diese auch aktiv gestalten wollen. Durch Innovationen, auf-wändiges Design und Vielfalt beim Material: „Aufwändig herzustel-lende organische Formen sind im Moment trendig. Der Fertigungs-aufwand ist hierbei allerdings hö-her als bei traditionellen geradlini-gen Griffen“, beschreibt Detlef

Wachendorf, Vertriebsleiter des Zierbeschlagsspezialisten D-Be-schlag mit Standorten in Lucken-walde und Herford. Dem Wunsch der Möbelhersteller nach solchen neuen Formen trägt man bei D-Be-schlag mit zahlreichen Neuent-wicklungen Rechnung. Hinzu kommt: „Der derzeitige, vom Markt geforderte Trend im Bereich Oberflächen ist im „Used Look“ anzusiedeln. Diesem Trend fol-

Nach schwierigen Jahren sieht die Wirtschaftslage wieder deutlich besser aus und auch die Hersteller von Möbelgriffen blicken optimistisch in die Zukunft. Zur ZOW präsentieren sie viele Neuheiten, die sich material+technik möbel vorab schon einmal hat zeigen lassen.

Griffe und Knöpfe werden zu neuen Designobjekten

Beim Modell „Jade“ aus der Pamar-Kollektion überzeugt der Materialmix aus Porzellan und Leder.“Jade” from the Pamar range – an impressive material blend of porcelain and leather. Photo: Pamar

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interzum news +++ interzum news +++ int

Die interzum 2011 in Köln wird mit vielen namhaften Rückkehrern und Neuausstellern aufwarten. Mitte Januar registrierte die Koelnmesse bereits einen zweistelligen Ausstellerzuwachs im Vergleich zur voraus-gegangenen Veranstaltung. Die Anmeldun-gen aus Deutschland sind relativ stabil, ei-nen spürbaren Zulauf erfährt die Veranstal-tung dagegen aus dem Ausland. Darunter finden sich viele bekannte Unternehmen, von denen einige, wie z. B. Caimi und Salice nach langjähriger Abwesenheit nach Köln zurückkehren oder andere zum ersten Mal in der Rhein-Metropole ausstellen. Die beiden italienischen Unternehmen komplettieren den Bereich „Function & Parts“, in dem An-bieter von Beschlägen, Schlössern, Licht-systemen und Möbeleinbauteilen gebündelt werden.Eine Neusortierung von Altausstellern und Rückkehrern prägt auch die Halle 6 mit dem Themenschwerpunkt „Form & Decoration“, in der vom Verbundwerkstoff über das De-korpapier bis hin zum Prägezylinder alles pä-sentiert wird. Die Firmen Pfleiderer, Schatt-decor, Surteco, Renolit, Homapal, Resopal, Dekodur, Sandvik, Munksjö, Arpa, Cleaf, Confalonieri und Lechner zum Beispiel sind der interzum seit vielen Jahren treu. Techno-cell, Süddekor, Lamigraf, Impress und Arjo Wiggins haben lediglich im schwierigen Jahr 2009 pausiert und sind jetzt wieder mit an Bord, während Egger und Fundermax si-cherlich zu den prominentesten Rückkeh-rern gehören.Die interzum wird vom 25. bis zum 28. Mai 2011 dadurch zu einer starken internationa-len Plattform, die als Impulsgeber der ge-samten Branche gesehen und genutzt wird. interzum 2011 – with many home-comers – The interzum 2011 (25.5.–28.5.2011) will be welcoming back many renowned former exhibitors as well as first-time exhibitors. For example, Caimi and Salice will be coming back to Cologne after years of absence, to complete the “Function & Parts” segment. Hall 6 will feature a new arrangement of “old faithfuls” and returning exhibitors, with the major theme “Form & Decoration”. Techno-cell, Süddekor, Lamigraf, Impress and Arjo Wiggings are now once again on board, while Egger and Fundermax are undoubtedly among the most prominent home-comers.

interzum kompletter denn je

Der Faserhersteller Trevira (Bobingen) steht kurz vor der Übernahme durch einen neuen Investor. Im Januar gab der Aufsichtsratschef Werner Schneider bekannt, dass die Einigung mit einem neuen Eigentümer auf einem gu-ten Weg sei und dass die entsprechende Be-kanntgabe zeitnah erfolgen werde. Bei Redak-tionsschluss lagen allerdings noch keine neu-eren Angaben hierzu vor. Mit Beginn des neuen Jah-res hatte Klaus Holz die Nachfolge von Uwe Wöh-ner als Geschäftsführer von Trevira angetreten. Aus privaten Gründen hatte Wöhner sein Amt als CEO Ende 2010 niedergelegt. Der neue Geschäftsführer war 2001 vom damaligen Geschäftsführer als Perso-nalleiter ins Unternehmen geholt worden. Die nach der Insolvenz 2009 neu gegründete Trevi-ra verbuchte ein erfolgrei-ches erstes Geschäftsjahr. In allen wichtigen Segmen-ten seien die im Zuge der Restrukturierung ange-

passten Kapazitäten gut ausgelastet gewe-sen, berichtete der Faserproduzent. Nicht nur in Europa, auch in den USA und Asien seien Zuwächse verzeichnet worden. Vor allem das Spezialitätengeschäft (siehe Foto) habe wie-der angezogen und habe über den Erwartun-gen gelegen. 2011 soll das Spezialitätenport-folio daher ausgebaut werden. Photo: Barth

Durch die Umstellung der in-ternationalen Fachmesse „Casa/TexBo“ in Salzburg auf einen Zwei-Jahres-Rhythmus fand am 30. und 31. Januar 2011 im Messezentrum Salz-burg Congress erstmals die neue Fachmesse „belétage – Event für Stoffe & Design“ statt. Bei der Premiere stell-ten insgesamt 40 Aussteller

vornehmlich aus den Sparten Stoffe, Design und Sonnen-schutz aus. Wie die „CASA/TexBo“ richtet sich auch die „belétage“ vor allem an Fachbesucher aus Handel und Gewerbe aus Öster-reich, dem süddeutschen so-wie norditalienischen Raum. Die nächste Ausgabe der „CASA/TexBo“ wird dahinge-

gen vom 25. bis 28. Januar 2012 stattfinden. Mit dem neuen Messerhythmus re-agiert der Veranstalter auf das zunehmende Fernblei-ben der Parkett- und Boden-belagshersteller in den Ver-anstaltungsjahren der Fach-messe „Bau“, die in ungeraden Jahren in Mün-chen stattfindet.

Trevira rechnet mit neuem Investor

Neue Stoffmesse in Salzburg

Möbelstoffe im MinusFür die deutschen Hersteller von Möbel- und Dekorations-stoffen verlief das Jahr 2010 wenig zufriedenstellend. Dem guten Jahresstart folg-ten – so der Verband der Deutschen Heimtextilindust-rie e. V. – konjunkturelle Dämpfer in der zweiten Jah-reshälfte. Nach den vorlie-genden Daten bis Ende No-vember wurde das Umsatz-ergebnis des Vorjahres für

Flachgewebe und Velours um 2,1 Prozent unterschrit-ten. Dabei gewannen die flachgewebten Möbelstoffe im Inland wieder an Boden. Für Möbelstoffe aus Velours entwickelte sich das Export-geschäft positiv. Das durch-schnittliche Preisniveau stieg 2010 um 2,0 Prozent.In der Sparte Dekorations-stoffe verlief der Absatz noch schleppender. Per Ende No-

vember verfehlte die Sparte den Vorjahresumsatz um 6,5 Prozent. Bedruckte Deko-stoffe schrumpften stärker als die uni-/buntgewebten Dekostoffe. Das Exportge-schäft blieb mit -0,4 Prozent nahezu stabil zum Vorjahr. Der Exportanteil stieg um über zwei Prozent auf knapp 40 Prozent. Das durchschnitt-liche Preisniveau legte um ein Prozent zu.

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34 material+technik möbel 01|11

Mit ihren geringen Ausmaßen, der vergleichsweise niedrigen Be-triebstemperatur und den Mög-lichkeiten zur Farbgestaltung ist die LED in der Lage, ganz neue Lichtpunkte im Wohnraum zu schaffen. Bisher sind es oft maß-geschneiderte Lösungen, die im individuellen Innenausbau genutzt werden, um Farbstimmungen zu schaffen oder an sonst kaum mög-lichen Stellen dem Nutzer Licht zu geben. Inzwischen sind die LEDs aber auf dem Weg, auch in Lösungen von der Stange neue Impulse zu set-zen. Möbeleinbauleuchten, die bisher übliche Halogenleuchten

oder Leuchtstofflampenlösungen ersetzen, sind hier erst der An-fang. Was Interlübke bereits vor Jahren mit den ersten selbstleuch-tenden und damit raumbestim-menden Möbeln zeigte, kann in-zwischen weit einfacher realisiert werden. Leuchtende Möbel und Regale sind bereits fast Standard und werden für den Kunden er-schwinglicher, und auf der gerade beendeten IMM wurden erste kommerzielle Ansätze gezeigt, leuchtende Möbel einfach in eine gesamte Raumsteuerung einzube-ziehen.Hilding Anders und Philips haben dazu gemeinsam eine Beleuch-

tungslösung für Schlafzimmer ent-wickelt. „Color Ambiance“ verbin-det das umfassende Know-how und den Qualitätsanspruch beider Unternehmen zu einer neuartigen Erfahrung für das Schlafzimmer. Das Schlafzimmer ist nicht mehr nur ein Raum zum Schlafen, son-dern auch ein Bereich, in dem man sich den ganzen Tag über wohlfüh-len möchte – sei es zum Entspan-nen, Fernsehen oder um sich mit einem Frühstück im Bett zu ver-wöhnen. Mit dem neuen „Color Ambiance“-Kopfende lässt sich für jeden dieser Momente eine passende Atmosphäre schaffen. Von hellem

Die LED als Lichtquelle der Zukunft ist in der Allgemeinbeleuchtung ange kommen und kann dort die meisten Aufgaben lösen, wenn auch noch zu hohen Preisen. Und neben dem Ersatz vorhandener Lichtquellen schafft die LED auch neue Möglichkeiten, besonders für die Möbelbranche.UPDATE 2011Licht | Light

Panorama

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Kompakt

Leading Italian manufacturers once again at the Techno-domus – For the third time now, the specialist fair for woodwork-ing machinery (20.–24.04.2012) will host the leading Italian ma-chinery manufacturers Biesse, Cefla and SCM in Rimini.

Usetec in Cologne for the first time – Usetec, the specialist fair for used machinery (6.–8.04.2011) is to be held in Co-logne for the first time. Up to now, more than 200 exhibitors from 24 countries have an-nounced that they will be partici-pating. Usetec is the successor to the Resale fair previous held in Karlsruhe.

Sedus Stoll investing in laser technology – The office furniture manufacturer Sedus Stoll intends to install a new production line for wood panels at its Geseke lo-cation. Laser technology will be used for the edging operations.

Die Usetec, Weltmesse für Ge-braucht-Technik in allen Branchen, die vom 6. bis zum 8. April 2011 in Köln Premiere feiert, verzeichnet nach Angaben der Koelnmesse bereits Festanmeldungen von weit über 200 Ausstellern aus 24 Ländern. Über 30 Prozent der An-bieter kommen dabei aus dem Ausland. Bis zur Messe rechnet der Veranstalter mit einem Anstieg des Anteils, da zusätzliche Ver-bandsbeteiligungen aus dem euro-päischen Ausland zugesagt sind. Die Hallenfläche ist bereits zu über 70 Prozent gebucht, inklusive Standoptionen zu über 90 Prozent. Die insgesamt verfügbaren Hallen-flächen entsprechen einem Zu-wachs gegenüber der letzten Resale-Veranstaltung um 10 Pro-zent. Die Usetec ist Nachfolger der Resale in Karlsruhe, die eben-falls für die Möbelindustrie von Bedeutung war.

Die dritte Ausgabe der Techno-domus, der internationalen Technologiemesse für die Holz-verarbeitung für die Bauindust-rie und die Möbelherstellung, wird von Freitag 20. bis Diens-tag 24. April 2012 auf dem Messegelände Rimini (Italien) stattfinden. Sie wird damit erneut im Anschluss an die In-

ternationale Möbelmesse in Mailand (17.–22. April 2012) veranstaltet. Die führenden italieni schen Maschinenprodu-zenten Biesse, Cefla und SCM haben laut Veranstalter ihre Teilnahme für 2012 bereits be-stätigt. Damit geben diese Fir-men erneut der Veranstaltung in Rimini und nicht der im Mai

stattfindenden Xylexpo den Vorzug. Bei den ersten beiden Ausgaben ging der Zuwachs der Fachbesucher parallel mit der Erweiterung der Ausstel-lungsfläche einher; diese ver-größerte sich von 25.000 m2 (140 Aussteller) im Jahr 2009 auf 42.000 m2 (300 Aussteller) im Jahr 2010. Photo: Barth

Usetec erstmals in Köln

Führende Italiener erneut auf Technodomus

Der Büromöbel-Produzent Sedus Stoll AG investiert am Standort Geseke in eine neue Fertigungs-anlage für Holzplatten, um geziel-ter auf individuelle Kundenwün-sche eingehen zu können. Das Investitionsvolumen der Gesamt-anlage, dessen Inbetriebnahme für das Frühjahr 2012 avisiert wird, beläuft sich auf insgesamt

etwa acht Millionen Euro. Erste Komponenten sollen bereits im Herbst kommenden Jahres ein-satzbereit sein. Von der neuen, hoch automatisierten Fertigungs-anlage verspricht sich das Unter-nehmen mehr Qualität, eine hö-here Flexibilität und reduzierte Lieferzeiten. Die Anlage arbeitet dann bei der Bekantung der Ein-

zelplatten mit Lasertechnologie, welche die Verklebungstechnik ablösen wird und eine völlig neu-artige Plattenqualität ergibt. Die neue Fertigungsanlage ist nach Kundenauftrag steuerbar, wo-durch der Bestand reduziert und die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden kann.

Photo: Sedus Stoll

Sedus investiert in Lasertechnologie

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