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University of Zurich Zurich Open Repository and Archive Winterthurerstr. 190 CH-8057 Zurich http://www.zora.uzh.ch Year: 2009 Stressbewältigung Bodenmann, G; Gmelch, S Bodenmann, G; Gmelch, S (2009). Stressbewältigung. In: Margraf, J; Schneider, S. Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Berlin, 617-629. Postprint available at: http://www.zora.uzh.ch Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich. http://www.zora.uzh.ch Originally published at: Margraf, J; Schneider, S 2009. Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Berlin, 617-629.

University of Zurich · 2010. 11. 29. · 1.4 Stress und psychische Störungen Der Zusammenhang zwischen Stress und psychischen Störungen wurde bei den mittel- und langfristigen

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  • University of ZurichZurich Open Repository and Archive

    Winterthurerstr. 190

    CH-8057 Zurich

    http://www.zora.uzh.ch

    Year: 2009

    Stressbewältigung

    Bodenmann, G; Gmelch, S

    Bodenmann, G; Gmelch, S (2009). Stressbewältigung. In: Margraf, J; Schneider, S. Lehrbuch derVerhaltenstherapie. Berlin, 617-629.Postprint available at:http://www.zora.uzh.ch

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    Originally published at:Margraf, J; Schneider, S 2009. Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Berlin, 617-629.

    Bodenmann, G; Gmelch, S (2009). Stressbewältigung. In: Margraf, J; Schneider, S. Lehrbuch derVerhaltenstherapie. Berlin, 617-629.Postprint available at:http://www.zora.uzh.ch

    Posted at the Zurich Open Repository and Archive, University of Zurich.http://www.zora.uzh.ch

    Originally published at:Margraf, J; Schneider, S 2009. Lehrbuch der Verhaltenstherapie. Berlin, 617-629.

  • Stressbewältigung Bodenmann, Guy & Gmelch, Simone Universität Fribourg (Schweiz)

    Inhaltsverzeichnis

    1 Was ist Stress?................................................................................................................ 2

    1.1 Definition von Stress ................................................................................................. 2

    1.2 Formen von Stress..................................................................................................... 3

    1.3 Folgen von Stress...................................................................................................... 4

    1.4 Stress und psychische Störungen .............................................................................. 6

    2 Was ist Stressbewältigung?........................................................................................... 7

    2.1 Definitionen von Stressbewältigung ......................................................................... 7

    2.2 Formen der Stressbewältigung ................................................................................. 9

    2.3 Erfassung von Stressbewältigung ............................................................................. 9

    2.4 Interventionen zur Förderung von Copingressourcen............................................ 13 2.4.1 Interventionen bei erwachsenen Individuen .................................................... 13 2.4.2 Interventionen bei Kindern und Jugendlichen ................................................. 16 2.4.3 Interventionen bei Paaren ................................................................................ 17

    3 Zusammenfassung........................................................................................................ 19

    4 Ausblick………………………………………………………………………...……..19

    5. Weiterführende Literatur .......................................................................................... 21

    6. Zitierte Literatur……………………………………………………………………..20

  • Einleitung Stress ist inzwischen zum Modewort geworden. Ein Zeitphänomen, dessen langfristige negative Folgen allerdings erheblich sind und nicht auf das Individuum beschränkt bleiben. Finanzielle Hochrechnungen beziffern jährliche Kosten aufgrund von Stress in Milliardenhöhe. Auch bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen wird Stress als eine wesentliche begünstigende Bedingung diskutiert. Hieraus entsteht Handlungsbedarf sowohl im präventiven wie auch im therapeutischen Bereich. Die Stress- und Stressbewältigungsforschung hat diesbezüglich auf verschiedenen Ebenen wertvolle Beiträge geleistet, die im Folgenden im Überblick dargestellt werden sollen. Theoretisch-konzeptionelle Überlegungen stehen dabei ebenso im Zentrum wie diagnostische Zugänge und wissenschaftlich fundierte Interventionsprogramme zur Verbesserung der Stressbewältigung.

    1 Was ist Stress?

    1.1 Definition von Stress

    In der modernen Stresspsychologie konnte sich in den letzten Jahrzehnten das transaktionale Stresskonzept der Berkeley-Gruppe um Richard Lazarus (z.B. Folkman & Moskowitz, 2004; Lazarus, 1999; Lazarus & Folkman, 1984) durchsetzen: einerseits gegenüber dem stimulusorientierten Ansatz, welcher vor allem die Bedeutung von kritischen Lebensereignissen (z.B. Tod eines nahe stehenden Menschen, Verlust des Arbeitsplatzes, schwere Krankheit, Behinderung) fokussiert (z.B. Dohrenwend & Dohrenwend, 1974; Filipp, 1995), andererseits gegenüber dem reaktionsorientierten Ansatz, welcher den psycho-biologischen Anpassungsprozess im Kontext von Belastungen abzubilden versucht (vgl. Selye, 1974). Dieser Siegeszug der transaktionalen Stresstheorie hängt mit der Erkenntnis zusammen, dass auf dieselben äußeren kritischen Lebensereignisse (so genannte Makrostressoren wie z.B. Scheidung, Todesfall), die an und für sich eine bestimmte Stressorenklasse zu charakterisieren scheinen, je nach Person unterschiedlich reagiert wird, womit der stimulusorientierte Ansatz fragwürdig wird. Die Reaktionen auf solche Situationen fallen also ihrerseits sehr variabel aus. Psychologische und physiologische Erregungsmuster sind in vielen Fällen nur schwach miteinander korreliert. Hinzu kommt das Problem, dass antagonistische Stimuli ähnliche physiologische Erregungsmuster auslösen können, was den reaktionsorientierten Ansatz als wenig brauchbar entlarvte. Diese Probleme umgeht der transaktionale Ansatz, indem er Stress als ein Wechselspiel zwischen Person und Umwelt definiert (dynamische Sicht von Stress). Nach dieser Konzeption wird Stress als eine Transaktion zwischen Person und Umwelt (wobei innere und äussere Umwelt gemeint sind) verstanden, bei der weniger die objektive Stimulusqualität per se relevant ist, als vielmehr die subjektive Repräsentation eines Ereignisses durch die Person. Stress entsteht, wenn eine Person eine Situation oder ein Ereignis als herausfordernd, bedrohend oder schädigend ("primary appraisal") einschätzt und die durch innere oder äußere Bedingungen gestellten Anforderungen als die eigenen Ressourcen beanspruchend oder übersteigend wahrnimmt

  • ("secondary appraisal") (Lazarus & Folkman, 1984). "Stress ist weder gleichbedeutend mit einem Umweltreiz, einem Personmerkmal oder einer Reaktion, sondern Stress stellt ein relationales Konzept dar“ (Lazarus, 1981, S. 213). Stress fordert den Betroffenen auf, ein Gleichgewicht herzustellen „zwischen Anforderungen und der Fähigkeit, mit diesen Anforderungen ohne zu hohe Kosten oder destruktive Folgen fertig zu werden" (Lazarus, 1981, S. 213).

    1.2 Formen von Stress

    Es können verschiedene Formen von Stress unterschieden werden. Als Kriterien dafür werden z.B. die Qualität (positiver Stress oder Eustress versus negativer Stress oder Distress; vgl. Selye, 1986), die Intensität (Makro- versus Mikrostress), die zeitliche Ausdehnung (akuter Stress versus chronischer Stress) sowie die Betroffenheit (individuelle versus kollektive Betroffenheit) herangezogen. Kombiniert ergeben die drei letztgenannten Dimensionen (Intensität, zeitliche Ausdehnung und Betroffenheit) eine Vier-Felder-Tafel, welche eine übersichtliche Klassifikation von Stress erlaubt (siehe Tabelle 1). Tabelle 1. Klassifikation von Stress mittels drei Dimensionen Makro-Stress

    Mikro-Stress

    persönlich

    universell persönlich universell

    akut

    Verkehrsunfall Naturkatastrophe eskalierender Partnerschafts-konflikt

    Fluglärm bei Landung eines Flugzeugs

    chronisch

    rheumatoide Erkrankung

    Wirtschaftskrise Lärmige Nachbarn gesteigerte Hektik am Arbeitsplatz

    Weitere wichtige Unterscheidungskriterien sind, ob Stresssituationen als bekannt oder neuartig erlebt werden, als vorhersehbar oder unvorhersehbar bzw. kontrollierbar versus unkontrollierbar (vgl. Kaluza & Vögele, 1999). Inhaltlich kann unter anderem zwischen physikalischen Stressoren (z.B. Lärmbelastung, Schadstoffemissionen, schlechte Beleuchtung etc.), sozialen Stressoren (z.B. Konflikte mit Nachbarn, Arbeitskollegen, Sorge um Kinder etc.), ökologischen Stressoren (z.B. enger Wohnraum, Abgeschiedenheit), ökonomischen Stressoren (z.B. finanzielle Sorgen, Schulden, zu geringes Einkommen um Lebenskosten zu decken), beruflichen Stressoren (z.B. zu viele Aufgaben gleichzeitig, Hektik, Über- oder Unterforderung infolge von Arbeitsmenge im Verhältnis zu Zeit und Ressourcen) oder Monotonie (monotone Arbeit, Reizüberflutung) unterschieden werden. Gemäß der transaktionalen Stresstheorie interessiert jedoch letztlich weniger der Stressbereich per se, welcher im Rahmen des stimulusorientierten Ansatzes eine wichtigere Rolle spielt, als vielmehr die subjektive Einschätzung der Stressoren (und Bewältigungsressourcen) sowie deren selbsteingeschätzte Bedeutung für die Person.

  • 1.3 Folgen von Stress

    Stressfolgen können nach ihrer zeitlichen Dimension (kurz- oder langfristig) sowie nach ihrem Lokus (kognitiv-emotional, behavioral, physiologisch) eingeteilt werden (siehe Tabelle 2). Die dargestellten Kategorien dienen dem Überblick und sollen nicht als disjunkt missverstanden werden. Sie sind selbstverständlich aufeinander bezogen und gehen teilweise ineinander über.

  • Tabelle 2. Folgen von Stress Kurzfristige, akute Folgen

    Mittel- und langfristige Folgen

    Auf der kognitiv-emotionalen Ebene (Erleben)

    Anspannungen, Nervosität, Überempfindlichkeit, Unkonzentriertheit, Energie- und Interessenverlust, geringere Lern- und Erinnerungsfähigkeit, Gefühl der Unsicherheit und Überforderung

    Hilflosigkeit Erschöpfung, Entwicklung psychischer Störungen (psychosomatische Störungen, Depression, sexuelle Funktionsstörungen, Schlafstörungen, Angstzustände)

    Auf der behavioralen Ebene (offen wahrnehmbaren Ebene)

    Gereiztheit, Aggressivität, Egozentriertheit, Konflikte / Streitverhalten, erhöhter Nikotin-, Alkohol- und Medikamentenkonsum, schlechte sensu-motorische Koordination

    Mehr Fehlzeiten am Arbeitsplatz, soziale Isolation, Partnerschaftskonflikte (Trennung, Scheidung), soziale Unbeliebtheit

    Auf der physiologischen Ebene

    Verspannungen (Schultern, Rücken, etc.), Übersäuerung des Magens, Verdauungsbeschwerden, erhöhte Herzfrequenz und Hormonausschüttung, Kopfschmerzen

    Herz-Kreislaufstörungen (Bluthochdruck, Angina pectoris, Herzinfarkt, etc.), Haltungsschäden, Migräne, Diabetes, Magengeschwüre

    Die aufgeführten Stressfolgen (v.a. auf kognitiv-emotionaler und behavioraler Ebene, vgl. Tabelle 2) gehen häufig mit der Einnahme von diversen beruhigenden Substanzen einher, um eine Symptomreduktion zu erreichen. Dazu zählen neben Alkohol und Nikotin v.a. Schlaf- und Beruhigungsmittel (Benzodiazepinderivate oder benzodiazepinähnliche pflanzliche Stoffe) bzw. Tranquilizer („klassische“ Benzodiazepine). 2003 wurden in Deutschland beispielsweise ca. 35 Millionen Packungen Schlaf- und Beruhigungsmittel (Industrieumsatz: ca. 146 Mio. €, Apothekenumsatz ca. 262 Mio. €) und ca. 13,4 Millionen Packungen Tranquilizer (Industrieumsatz: ca. 45 Mio. €, Apothekenumsatz ca. 80 Mio. €) verkauft (Glaeske, 2004). Bezieht man aus gleicher Quelle mit ein, dass von den geschätzten 1,3 bis 1,4 Millionen medikamentenabhängigen Personen in Deutschland ca. 80% von Benzodiazepin(derivaten) abhängig sind, wird über die wirtschaftliche Dimension hinaus die Suchtdimension deutlich, welche im Zusammenhang mit Stress und Stressbewältigung nicht vernachlässigt werden sollte.

  • 1.4 Stress und psychische Störungen

    Der Zusammenhang zwischen Stress und psychischen Störungen wurde bei den mittel- und langfristigen kognitiv-emotionalen Stressfolgen (vgl. Tabelle 2) bereits angesprochen. Er soll jedoch aufgrund seiner besonderen Relevanz hier in einem eigenen Kapitel etwas detaillierter Beachtung finden. Einerseits werden, was die Ätiologie bzw. Auslösung von psychischen Störungen betrifft, häufig traumatische oder schwerwiegende kritische Lebensereignisse im Vorfeld von psychischen Störungen genannt (z.B. bei depressiven Erkrankungen; vgl. Brown & Harris, 1989). Zum anderen ist Stress ein wesentlicher Bestandteil der Diathese-Stress-Modelle psychischer Störungen. Falloon, Boyd und McGill (1984) diskutierten eines der ersten ätiologischen Modelle psychischer Störungen (z.B. Schizophrenie), bei denen Stress eine zentrale Rolle spielt. Die Autoren nehmen dabei eine Stresstoleranzschwelle an. Wird diese überschritten, kommt es zur psychischen Dekompensation (florider schizophrener Schub). Nach den Diathese-Stress-Modellen ist die Störungsentstehung eine Funktion von drei Komponenten: (a) der allgemeinen Anspannung; (b) den aktuellen Stressoren (tägliche Widrigkeiten, Makrostressoren) und ihrer Kumulation („pile-up“) sowie (c) der subjektiven Toleranzschwelle. Margraf und Schneider (1989) übertrugen diese Annahmen auf die Entstehung von Panikattacken und postulierten analog zu Falloon et al. (1984), dass die Genese von Angstanfällen im Wechselspiel von Anspannung und Stress zu sehen sei. Weiter werden die Rolle eines stressreichen Lebensstils oder allgemein stressreiche Lebensbedingungen (chronischer beruflicher Stress etc.) als mitverursachende Bedingung bei der Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen thematisiert (vgl. Krohne, 1996). Während die Bedeutung von Stress bei bestimmten somatischen Erkrankungen (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt, essentielle Hypertonie, maligne Tumore, Migräne, Störungen des Immunsystems) heute allgemein als anerkannt gilt (z.B. Gerber, Diener & Scholz, 1987; Rosengren et al., 2004; Traue, 1998; Yusuf et al., 2004), gilt Stress bei einer Reihe von psychischen Störungen als Auslöser oder als Begleiterscheinung (z.B. bei sexuellen Funktionsstörungen, Schlafstörungen, Angststörungen; vgl. Bodenmann, Ledermann, Blattner-Bolliger & Galluzzo, 2006; Schindler, Hohenberger-Sieber & Pauli, 1988). Insgesamt ist die Rolle von Stress bei psychischen Störungen jedoch als komplex zu beurteilen und als eine Einflussgrösse unter anderen zu sehen (vgl. Schwarzer, 2004). Im ICD-10 werden stressbedingte Störungen in der Störungsgruppe F 43 kodiert. Es werden dabei je nach zeitlicher Dauer und Symptombelastung drei unterschiedliche Belastungsstörungen klassifiziert (siehe Tabelle 3).

  • Tabelle 3. Stressbedingte psychische Störungen nach ICD-10 Akute

    Belastungsreaktionen Posttraumatische Belastungsreaktionen

    Anpassungsstörungen

    Kodierung F 43.0 F 43.1 F 43.2 Auftreten Unmittelbar (1h) nach

    außergewöhnlicher psychischer/ physischer Belastung

    Nach Konfrontation mit Ereignis außergewöhn-licher Bedrohung oder katastrophalem Ausgang

    Identifizierbare psycho-soziale Belastung von einem nicht außergewöhn-lichen oder katastrophalen Ausmaß, Beginn innerhalb eines Monats

    Dauer Stunden oder Tage Unbeschränkte Dauer, Störung tritt häufig zeitlich verzögert auf

    Wochen, jedoch weniger als 6 Monate

    Symptome z.B.: � Rückzug von erwarteten

    sozialen Interaktionen � Einengung der Aufmerk-

    samkeit � offensichtliche Desor-

    ganisation � Ärger oder verbale

    Aggression � Verzweiflung oder

    Hoffnungslosigkeit � unangemessene und

    sinnlose Überaktivität � unkontrollierbare und

    außergewöhnliche Trauer

    UND/ODER � Kriterien der

    generalisierten Angst-störung

    z.B.: � Anhaltende

    Erinnerungen oder Wiedererleben der Belastung durch Flash-backs, lebendige Erinnerungen, sich wiederholende Träume usw.

    � Vermeidung von Umständen, die der Belastung ähneln

    � Unfähigkeit, wichtige Aspekte der Belastung zu erinnern

    � Anhaltende Symptome einer erhöhten psychischen Sensitivität und Erregung

    Symptome, wie sie z.B. bei depressiven Störungen, Angststörungen, Störungen des Sozialverhaltens usw. vorkommen, jedoch nicht vollständig ausgeprägt z.B.: � Kurze oder längere

    depressive Reaktion � Angst und depressive

    Reaktion gemischt � Vorwiegende Störung

    des Sozialverhaltens � …

    2 Was ist Stressbewältigung?

    2.1 Definitionen von Stressbewältigung

    Unter Stressbewältigung (engl. Coping) wird von Lazarus und Folkman (1984) ein regulativer Prozess verstanden, welcher angesichts einer durch die Person als stressrelevant eingeschätzten Situation ausgelöst wird. Die dadurch mobilisierten Bewältigungsbemühungen sind Teil einer Bewertungs-Handlungskette, welche eingebettet in die Gesamtdynamik des Stressprozesses, in der Transaktion zwischen Personmerkmalen und Umweltgegebenheiten primär adaptive Funktionen erfüllt. Diese können je nach Situationsprofil entweder in der eigenen Anpassung an den Stressor (Assimilation) oder in einer Veränderung der Umweltbedingungen (Akkomodation) liegen. Das Kriterium der Effektivität wird dabei von Lazarus explizit ausgeklammert, da jeder Bewältigungsversuch, unabhängig von seinem Erfolg, als Coping verstanden wird

  • (Lazarus & Folkman, 1984). Ereignisse, welche Anlass zu Coping geben, können sowohl innerhalb der Person liegen (eigene Ansprüche, zu ehrgeizige Ziele, rigide Werthaltungen) wie auch ausserhalb (Ansprüche von anderen, externe Aufgaben etc.). Diese erhalten ihre Bedeutung als Antezedentien für Bewältigungsbemühungen allerdings erst, wenn die eigenen Bewältigungsressourcen als stark beansprucht oder unzureichend bewertet werden („secondary appraisal“). Zusammenfassend kann Coping als ein prozesshafter Vorgang verstanden werden, welcher in Abhänigkeit der verschiedenen Einschätzungen („primary appraisal“, „secondary appraisal“ und „reappraisal“), der situativen Ziele und anderer Determianten (z.B. Stimmung, Selbstwirksamkeitserwartung) ständig modifiziert und adaptiert wird (assimilativ oder akkomodativ). Er beginnt mit einer Destabilisierung des psychischen Systems und zielt darauf ab, eine neue Homöostase zu finden (Stressepisode). Dieser Sichtweise inhärent ist die Annahme, dass Coping ein situatives Geschehen ist (State) und keine Disposition (Trait) (vgl. auch Compas, Forsythe & Wagner, 1988; Laux & Weber, 1990). Von dieser Sicht grenzen sich trait-theoretische Annahmen ab, welche Coping als eine situationsübergreifende Reaktionstendenz verstehen (vgl. Krohne, 1990) oder als eine Wechselwirkung zwischen State und Trait (z.B. Carver, Scheier & Weintraub, 1989). Als die beiden Hauptfunktionen der Stressbewältigung werden von Lazarus und Folkman (1984) das problemlösende, umgebungsbezogene Eingreifen („problem-focused coping“) als akkomodative Strategie respektive die Emotionsregulation („emotion-focused coping“) als assimilative Strategie gesehen. Reicherts (1988) fügt als dritte Funktion die Selbstwertequilibrierung ein. Laux und Weber (1990) sprechen in diesem Zusammenhang von Schutz des Selbstwertgefühls. Die beschriebenen Funktionen sind nicht als distinkte, einander ausschließende Kategorien zu verstehen. Eine konkrete Bewältigungshandlung kann gleichzeitig der Emotionsregulation wie auch der Problemlösung dienen, denkt man z.B. an einen leitenden Angestellten, der durch einen Wutausbrauch die eigenen Emotionen reguliert und gleichzeitig den Arbeitseinsatz seiner Mitarbeiter stimuliert, was zur Problemlösung beiträgt (vgl. Laux & Weber, 1990). Auch eine selbstwertequilibrierende Funktion ist in diesem Beispiel nicht auszuschließen, da der Vorgesetzte seinen Mitarbeitern gegenüber die eigene Position behauptet. Zudem sind in den meisten Fällen sowohl emotionsbezogene als auch problembezogene Bewältigungstrategien notwendig, um eine gelungene Bewältigung zu erreichen. Während die meisten Modelle zur Stressbewältigung verschiedene Copingstrategien unterscheiden, die in allgemeinen oder spezifischen Belastungssituationen eingesetzt werden, definieren einzelne Autoren Coping als eine situationsübergreifende Tendenz im Sinne einer Verhaltensdisposition. Zu dieser Gruppe gehören Miller (1987) mit dem Konzept des „Monitoring“ (hohe Vigilanz im Hinblick auf potentiell bedrohende Reize) oder „Blunting“ (starke Vermeidungstendenz und kognitive Ablenkung) oder Krohne (1993) mit den beiden Copingdimensionen „dispositionelle Vigilanz“ versus „kognitive Vermeidung“.

  • 2.2 Formen der Stressbewältigung

    Perrez und Reicherts (1992) schlagen drei Bewältigungsformen vor:

    � Situationsbezogene Copinghandlungen, welche auf eine Beeinflussung der Situation oder Elementen davon (in aktiver oder passiver Weise) abzielen (z.B. assertives Verhalten, aktive Einflussnahme, Evasion, Passivität)

    � Repräsentationsbezogene Copinghandlungen, welche die subjektive Repräsen-tation objektiver Situationselemente verändern sollen (z.B. Informationssuche, Informationsunterdrückung, Ignorieren, Ausblenden, Verleugnung)

    � Bewertungsbezogene Copinghandlungen, welche die aktuellen Zielstrukturen und Bewertungsmassstäbe (Valenz der Situation) zu verändern anstreben (z.B. Umbewertung, Akzeptieren, Gefühlsberuhigung)

    Gemäß ihrem regelorientierten Ansatz gehen die Autoren davon aus, dass die Wahl der jeweiligen Bewältigungsform vom Situationsprofil, gekennzeichnet durch die Merkmale Valenz, Kontrollierbarkeit, Wandelbarkeit, Gewissheit und Ambiguität, abhängt. Laux und Weber (1990) schlagen eine weitere Systematisierung von Coping vor, welche zwischen intrapsychischer, aktionaler und expressiver Bewältigung unterscheiden. Taylor (1983) unterscheidet zwischen assimilativen („mastery“) und akkomodativen („meaning“) Copingstrategien, indem eine Situation entweder durch aktive Einflussnahme gemeistert oder im Falle keiner assimilativen Lösungsfindung durch eine neue Bedeutungsfindung erträglich gemacht wird. Eine substantielle Erweiterung in Bezug auf die Unterscheidung von verschiedenen Copingformen haben Schwarzer und Knoll (2003) und Schwarzer und Taubert (2002) vorgenommen. Diese Autoren unterscheiden auf zwei Dimensionen (Vergangene Schädigung versus zukünftige Bedrohung und Gewissheit versus Ungewissheit) vier Copingformen: (a) reaktives Coping (Bewältigung bereits eingetretener Ereignisse), (b) antizipatorisches Coping (Bemühung, mit einer künftigen Bedrohung umzugehen), (c) proaktives Coping (Aufbau von Widerstandsressourcen, um künftigen Stress besser bewältigen zu können) und (d) präventives Coping (z.B. Gesundheitsverhalten, um Krankheiten vorzubeugen). Bodenmann (2000a) stellt mit dem dyadischen Coping eine neue Form von Belastungsbewältigung in sozialen Systemen (insbesondere Paaren) vor und erweitert mit diesem Ansatz die klassischen individuums-orientierten Ansätze.

    2.3 Erfassung von Stressbewältigung

    Es liegt heute eine Reihe von Fragebögen oder situationsnahen Erfassungsmöglichkeiten von Stressbewältigung/Coping vor (siehe Tabelle 4). Am häufigsten eingesetzt werden in der Forschung im deutschen Sprachraum der Stress-Verarbeitungs-Fragebogen (SVF) von Janke, Erdmann und Kallus (1985) respektive die Fragebögen von Endler und Parker (1990) oder von Carver, Scheier und Weintraub (1989). Daneben bestehen Fragebögen, welche Coping in spezifischen Situationen (z.B. Krankheitsbewältigung) oder Systemen (z.B. Paaren; vgl. Bodenmann, 2007) zu erfassen erlauben.

  • Tabelle 4. Überblick über einige diagnostische Möglichkeiten zur Erfassung von Coping Fragebogen Autoren Schwerpunkt Dimensionen/Skalen Itemzahl Stress-Verarbeitungs-Fragebogen (SVF)

    Janke, Erdmann & Kallus (1985)

    Erfassung von Positiv- und Negativ-strategien im Umgang mit Stress (als situationsübergreifende Bewältigungs-dispositionen); facettenreich

    1) Bagatellisierung 2) Herunterspielen 3) Schuldabwehr 4) Ablenkung 5) Ersatzbefriedigung 6) Selbstbestätigung 7) Entspannung 8) Situationskontrolle 9) Reaktionskontrolle 10) Positive Selbstinstruktion 11) Soziales Unterstützungs-

    bedürfnis

    12) Vermeidung 13) Flucht 14) Soziale Abkapselung 15) Gedankliche Weiterbe-

    schäftigung 16) Resignation 17) Selbstmitleid 18) Selbstbeschuldigung 19) Aggression 20) Pharmakaeinnahme

    120

    Ways of Coping Checklist (WCCL)

    Folkman & Lazarus (1980)

    Erfassung der Problemlöse- und Emotionsregulationsfunktion im Rahmen der transaktionalen Stresstheorie

    1) Problem-solving 2) Emotion-focused

    68

    Ways of Coping Questionnaire (WCQ)

    Folkman & Lazarus (1988)

    Abbildung der Komplexität und Facettenhaftigkeit von Copingprozessen

    1) Confrontive coping 2) Distancing 3) Self-controlling 4) Seeking social support

    5) Accepting responsibility 6) Escape-avoidance 7) Planful problem solving 8) Positive reappraisal

    66

    Coping Inventory for Stressful Situations (CISS)

    Endler & Parker (1990)

    Dispositionsorientiert, Skalen streng faktoranalytisch generiert

    1) Task-oriented 2) Emotion-oriented 3) Avoidance-oriented (distraction; social diversion)

    48

    COPE

    Carver, Scheier & Weintraub (1989)

    Abbildung der Komplexität und Facettenhaftigkeit von Copingprozessen

    1) Active coping 2) Planning 3) Supression of competing

    activities 4) Restraint coping 5) Seeking social support

    (instrumental reasons) 6) Seeking social support

    (emotional reasons)

    8) Acceptance 9) Turning to religion 10) Focusing on and venting

    of emotions 11) Denial 12) Behavioral

    disengagement 13) Mental disengagement 14) Alcohol-drug

    60

  • Brief COPE Carver (1997) Kurzform des COPE (geringfügig andere Skalen, 2 statt 4 Items pro Skala)

    7) Positive reinterpretation and growth

    disengagement 15) (Humor)

    24

    Berner Bewältigungs-formen (BEFO)

    Heim, Augustiny, Blaser, Kuehne, Schaffner & Valach (1991)

    Fremdeinschätzung von Bewältigungsformen bei (chronisch) körperlich erkrankten Personen

    1) Handlungsbezogene Bewältigungsformen 2) Kognitionsbezogene Bewältigungsformen 3) Emotionsbezogene Bewältigungsformen

    30

    Fragebogen zur Erfassung von Formen der Krankheitsbewältigung (FEKB)

    Klauer, Filipp & Ferring (1989)

    Erfassung von intrapsychischen und aktionalen Bewältigungsbemühungen bei (chronisch) körperlich schwer erkrankten Personen (z.B. Krebs, HIV)

    1) Rumination 2) Suche nach sozialer Einbindung 3) Bedrohungsabwehr 4) Suche nach Information und Erfahrungsaustausch 5) Suche nach Halt in der Religion 6) Verhaltensebene 7) Soziabilität 8) Aufmerksamkeitsorientierung

    37

    Fragebogen zum Umgang mit Belastungen im Verlauf (UBV)

    Reicherts & Perrez (1992)

    Situations-Reaktions-Prozessfragebogen zur Belastungsverarbeitung auf der Basis der transaktionalen Stresskonzeption

    Einschätzungsdimensionen für jede dargebotene Situation: 1) Emotionale Stressreaktion 2) Situationseinschätzungen 3) Bewältigungsintentionen 4) Selbstbezogene Bewältigungsversuche 5) Umgebungsbezogene Bewältigungsversuche 6) Attributionen 7) Palliationsversuche

    29 Items pro Abfrage Gesamt-form 18, Kurzform 4 Episoden

    UBV-COMES (Computerunterstützte Selbst-beobachtung im Feld)

    Perrez & Reicherts (1989)

    Computerunterstützte, strukturierte Erfassung von psychologisch relevanten Erlebens- und Verhaltensdaten (Selbstbeobachtung) im Feld

    Einschätzungsdimensionen für jede abgefragte Situation: 1) Emotionales Befinden 2) Situationseinschätzung 3) Bewältigungsziele 4) Selbstbezogenes Bewältigungsverhalten 5) Umgebungsbezogenes Bewältigungsverhalten 6) Zielerreichung 7) Repräsentativität der Episode 8) Attribution Ergebnis

    29 Items pro Abfrage

    Dyadisches Coping Inventar (DCI)

    Bodenmann (2007)

    Erfassung von Stresskommunikation und dyadischen Stressbewältigungsformen in der Partnerschaft

    1) Eigene Stresskommunikation 2) Stresskommunikation des Partners 3) Positives supportives dyadisches Coping [DC] des

    Partners 4) Delegiertes DC des Partners 5) Negatives supportives DC des Partners

    37

  • 6) Eigenes positives supportives DC 7) Eigenes delegiertes DC 8) Eigenes negatives supportives DC 9) Gemeinsames DC 10) Evaluationsskala

  • 2.4 Interventionen zur Förderung von Copingressourcen

    Viele Stressbewältigungsprogramme zielen auf eine Verbesserung des individuellen Copings ab, wobei ihre Schwerpunkte auf (a) der Vermittlung eines stresstheoretischen Rahmenkonzepts, (b) dem Erkennen und Verändern stressinduzierender Kognitionen, (c) dem Problemlösetraining und (d) Elementen unterschiedlicher Entspannungstrainings beruhen. Nachfolgend werden einzelne Trainings exemplarisch dargestellt.

    2.4.1 Interventionen bei erwachsenen Individuen

    Wie eine Sichtung von Stresspräventionsprogrammen zeigt, liegt eine beachtliche Anzahl von solchen Trainings vor, die allerdings unterschiedliche Güte und häufig keinen empirischen Wirksamkeitsnachweis aufweisen. Als wissenschaftlich fundierte und empirisch evaluierte Trainings gelten im deutschen Sprachraum die in Tabelle 5 aufgeführten Trainings (vgl. auch Übersicht bei Kaluza, 2006). Tabelle 5: Wissenschaftlich fundierte und empirisch evaluierte deutschsprachige Programme zur individuellen Stressbewältigung Programm Autoren/

    Literatur Schwerpunkte/Inhalte Darbietungs-

    form Dauer

    Der erfolgreiche Umgang mit alltäglichen Belastungen

    Kessler & Gallen; Überarbeitung von Schott & Müller (1995)1

    Kurzfristige und langfristige Strategien zur Bewältigung und Verhinderung von Stress

    Gruppe: 6-8 Personen

    16 Sitzungen (60-90 min; wöchentlich)

    Gelassen bei der Arbeit – Ein Trainingskurs zur Bewältigung von Stress am Arbeitsplatz

    Wiegard, Tauscher, Inhester, Puls & Wienold (2000)

    Bewältigung von Problemen im beruflichen Alltag, v.a.: Reduzierung übersteigerter Kontrollambitionen, Redu-zierung von Ärger, Proble-matisierung von Alkohol-konsum, Progressive Muskel-entspannung

    Gruppe: 8-10 Personen

    12 Sitzungen (90 min)

    Gelassen und sicher im Stress – Psychologisches Programm zur Gesundheitsförderung

    Kaluza (2004)

    Basis: Entspannungstraining, Problemlösetraining, Kogni-tionstraining, Genusstraining Ergänzung: Sport und Bewe-gung, Soziale Unterstützung, Zielklärung, Zeitmanagement, Notfallstrategien

    Gruppe 12 Sitzungen (120 min, wöchentlich); andere Varianten möglich

    Optimistisch den Stress meistern

    Reschke & Schröder (2000)

    Information, Aufklärung, Verhaltens- und Kognitionsanalyse stressrelevanter Bedingungen,

    Gruppe: 8-15 Personen oder Kleingruppe

    10 Sitzungen (60 min) 3 Sitzungen

    1 Der erfolgreiche Umgang mit täglichen Belastungen – Materialien für den Kursleiter, IFT-Materialien 4 und 5, Baltmannsweiler: Röttger-Schneider Verlag. Manual wird auf den Schulungen ausgegeben.

  • verhaltensmodifizierende Übungen/Trainingsmethoden

    Persönliche Beratung

    1 Sitzung (120 min)

    Rational-emotive Therapie (RET) als Gruppentraining gegen Stress

    Schelp, Gravemeier, Maluck (1997)

    RET-Theorie und Problem-verständnis, Symptomstress, Emotionsmodule, Kognitions-module, Verhaltensmodule

    Gruppe je nach Zielgruppe

    Stressimpfungs-training

    Meichenbaum (2003)

    Psychoedukation, Diagnostik stressrelevanter Gedanken und Verhaltensweisen, Problemlösen, Übung von Copingstrategien, Stresskonfrontation

    Einzeln oder in Gruppe

    je nach Zielgrupe

    Stressreduktions-training mit Yoga-elementen für Erwachsene (StraimY-E)

    Stück2

    Psychoedukation:

    Stressdiagnostik und –reduktion, Emotions-regulation, Zielbildung Selbstregulativer Teil:

    Yoga, Meditation

    Gruppe: max. 20 Personen

    10 Sitzungen (120 min, wöchentlich)

    SWISSIT - Swiss Stress Inoculation Training

    Gaab, Berger, Hammerfald, Schad & Ehlert3

    Generell: Klärung genereller und individueller Stressentstehung, Identifizierung von Stressoren, Aufbau/Verstärkung adaptiver Stressbewältigungsfähigkeiten Spezifisch: Adaptation z.B. auf HIV

    Gruppe je nach Population: „Gesunde“: 2x7 h (WE); bei HIV: 12 Sitzungen (120 min)

    Stressfit Training zum individuellen Umgang mit Stress

    Bodenmann, Perrez, Cina, Widmer (2002)

    Psychoedukation zum Thema Stress, Stressausgleichende Aktivitäten, Vermeidung von unnötigem Stress, Umgang mit akutem Stress, gesunde Lebensweise

    Gruppe 1 Tag (ca. 6 h)

    Das wohl bekannteste wissenschaftlich fundierte Stresspräventionstraining für Individuen stellt das Stressimpfungstraining (SIT) von Meichenbaum (2003) dar, welches auch im deutschen Sprachraum eine breite Verwendung gefunden hat. Es wird sowohl im präventiven wie auch im therapeutischen Kontext angewendet. Die Ziele und Inhalte des SIT sind die folgenden:

    � Psychoedukative Information (Informationen über den transaktionalen Ansatz von Stress und Coping)

    � Diagnostik von dysfunktionalen, stressrelevanten Gedanken und Verhaltens-weisen (mittels eines halbstrukturierten Interviews, Testverfahren, Rollenspielen oder mittels Selbstbeobachtung)

    2 Manual unveröffentlicht, Trainingsevaluation, z.B.: Stück, M., Rigotti, T. & Mohr, G. (2004). Untersuchung der Wirksamkeit eines Belastungsbewältigungstrainings für den Lehrerberuf. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 51, 236-245. 3 Manual unveröffentlicht, Trainingsevaluation: Gaab, J., Nelli, B., Stoyer, S., Menzi, T., Pabst, B. & Ehlert, U. (2003). Randomized controlled evaluation of the effects of cognitive-behavioral stress management on cortisol responses to acute stress in healthy subjects. Psychoneuroendocrinology, 28, 767-779.

  • � Aktives Training von Problemlösestrategien mittels eines 9-Stufen-Schemas � Übung verschiedener Copingstrategien (aktives Coping, Emotions- und Selbst-

    kontrolle) � Aufbau eines flexiblen Repertoires an funktionalem Coping mittels kognitiver

    Techniken, Entspannungstraining, … � Erkennen von maladaptiven Copingreaktionen und Versuch, diesen Gegen-

    gewicht zu geben � Abgestufte Stresskonfrontation in sensu und in vivo � Verbesserung der Copingreaktionen in unerwarteten Situationen

    Meichenbaum (2003) weist darauf hin, dass durch Information alleine (Unterrichtsphase, die rund 15-30% der gesamten Trainingszeit ausmacht) kaum positive Effekte erzielt werden, sondern, dass sich diese erst einstellen, wenn die Personen den angemessenen Umgang mit Stress aktiv trainieren und im Alltag üben. Ein Ansatz, welcher herkömmliche Trainings erweitert, stellt das Training zum individuellen Umgang mit Stress – Stressfit (Bodenmann et al., 2002) dar, welches auf dem regelorientierten Copingansatz von Perrez und Reicherts (1992) basiert. Das Training wird als eintägiger Workshop angeboten und besteht aus theoretischen Inputs, lebenspraktischen Beispielen, diagnostischen Abklärungen mit Rückmeldung und Übungen zur Selbstanalyse. Im ersten Schritt erfolgt eine Sensibilisierung der Teilnehmenden für das Thema Stress aus transaktionaler Sicht (Definition von Stress, Stressentstehung und –erleben, „Konstruktaktivierung“ zum Verständnis der Stressintensität, Auslöser von Stress, Folgen von Stress). Der Hauptteil des Trainings dient der Verbesserung des individuellen Umgangs mit Stress auf der Basis des regelorientierten Ansatzes. Dieser Ansatz geht davon aus, dass es nicht prinzipiell funktionale oder dysfunktionale Copingstrategien gibt, sondern dass je nach Anforderungsprofil einer Situation eine spezifische Copingstrategie am zielführendsten ist. Vor diesem Hintergrund wird ein breites Repertoire an Bewältigungsmöglichkeiten vorgestellt (emotions- und problembezogen, prophylaktisch und „akut“) und aufeinander bezogen, um in Stresssituationen situationsadäquat und multidimensional reagieren zu können. Neben diesem Kernelement des Trainings gehören folgende weitere Elemente dazu:

    � Aufbau stressausgleichender Aktivitäten (z.B.: kreative Aktivitäten im Alltag, Sport/Bewegung, soziale Aktivitäten, die Freude bereiten, Entspannung, etc.)

    � Beruhigungsstrategien (positive Selbstgespräche, Atemübungen, Entspannungs-methoden)

    � Vermeidung von „unnötigem“ Stress (durch Nein-Sagen, eigene Grenzen respektieren und Vorausplanen bei äußeren Anforderungen bzw. Modifikation innerer Anforderungen bei überhöhten Erwartungen an sich selbst)

    � Verbesserung des Umgangs mit nicht vermeidbarem Stress: 4-Punkte-Plan zur konstruktiven Stressbewältigung

    � Gesunde Lebensweise (Ernährung, körperliche Aktivität)

  • Zur Wirksamkeit der verschiedenen wissenschaftlich fundierten Stressbewältigungs-programme in verschiedenen Stresskontexten liegt eine Metaanalyse von Kaluza (1997) vor, welche für die kurz- und längerfristige Wirksamkeit dieser Programme spricht. Es wurden 36 englischsprachige evaluierte Programme einbezogen (Hauptkomponenten: Vermittlung eines stresstheoretischen Rahmenkonzepts, Entspannungstraining, Identifizierung/Modifikation stressinduzierender Kognitionen). Negative Befindens-aspekte sowie Ärger- und Feindseeligkeitsreaktionen konnten deutlich reduziert werden (mittlere Effektstärken), während für die subjektive Belastungswahrnehmung sowie somatische Parameter kleine Effektstärken berichtet wurden. Längere Interventionen (mehr als 10 Stunden) erwiesen sich insgesamt als erfolgreicher als kurze.

    2.4.2 Interventionen bei Kindern und Jugendlichen

    Da körperliche und psychische Symptome (z.B. Müdigkeit, Einschlafprobleme, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Bauchschmerzen) bereits im Kindes- und Jugendalter weit verbreitet sind und zudem davon auszugehen ist, dass die Grundlagen gesundheitsbezogenen Verhaltens ebenfalls bereits in diesem Alter gelegt werden (Kaluza & Lohaus, 2006), ist Stresspräventionstrainings für Kinder und Jugendliche eine besondere Bedeutung beizumessen. Von den inhaltlichen Schwerpunkten und Zielsetzungen her unterscheiden sich die Programme kaum von den Programmen für Erwachsene, die Inhalte werden jedoch spielerischer vermittelt. An evaluierte Trainings liegen im deutschsprachigen Raum für Kinder das „Anti-Stress-Training für Kinder“ von Hampel und Petermann (1998) bzw. „Bleib locker“ von Klein-Hessling und Lohaus (2000) vor (siehe Tabelle 6). Beyer und Lohaus (2005, 2006) haben darüber hinaus ein Stresspräventionsprogramm für Jugendliche entwickelt („SNAKE“: Stress nicht als Katastrophe erleben). Tabelle 6: Evaluierte deutschsprachige Programme zur individuellen Stressbe-wältigung für Kinder und Jugendliche Programm Autoren/

    Literatur Schwerpunkte/Inhalte Darbietungs-

    form Dauer

    Anti-Streß-Training für Kinder

    Hampel & Petermann (1998)

    Wahrnehmungsschulung der Belastungssituationen und Stressreaktionen, Reformulierung des Stress-geschehens, Bewusstwerden von ungünstigen Bewälti-gungsmaßnahmen, Kennen-lernen und Einüben von günstigen Bewältigungs-formen

    Gruppe: 4 – 6 Kinder

    Kurzversion: 4 Sitzungen (90 min)

    Training ohne Eltern: 6 Sitzungen (90 min) wöchentlich

    mit Eltern: 8 Sitzungen (90 min)

    Bleib locker Klein-Hessling & Lohaus (2000)

    Zielgruppe: Kinder im Grundschulalter Kennenlernen eines kind-

    Gruppe: ca. 10 Kinder

    8 Sitzungen (90 min)

  • gerechten Stressmodells, Wahrnehmung eigener Stressreaktionen, Erkennen von Stresssituationen, Einsatz von Bewältigungs-strategien (Stresserleben mitteilen, Entspannung, Spielen, Kognitive Strategien) (optional: 2 Elternabende)

    SNAKE Beyer & Lohaus (2005, 2006)

    Zielgruppe: Jugendliche (8./9. Klasse) Vermittlung von Grund-lagen zur Stressentstehung, Problemlöseorientiertes Vorgehen mit den optio-nalen Ergänzungsmodulen: Kognitive Strategien, Suche nach sozialer Unterstützung und soziale Kompetenz, Entspannung und Zeit-management Trainingsbegleitende Inter-netseite

    Gruppe: Schulklassen-setting

    8 Sitzungen (90 min)

    2.4.3 Interventionen bei Paaren

    Erst neueren Datums ist die Einsicht gereift, dass auch bei Paaren Stressprävention sinnvoll ist, da sehr häufig paarexterner Stress (z.B. beruflicher Stress) in die Dyade hineingetragen wird („spill-over“) und das Paarsystem negativ affektiert. Stress des einen Partners lässt den anderen Partner und die Beziehung zwischen beiden Partner nicht unbeeinflusst, d.h. individueller Stress wird in die Beziehung hineingetragen, wird häufig zu dyadischem Stress und erhöht die Wahrscheinlichkeit für negative Kommunikationsverläufe und Streiteskalationen. Auf der anderen Seite hat die Forschung zu dyadischem Coping gezeigt, dass der Partner eine der wichtigsten Ressourcen einer erfolgreichen ganzheitlichen Stressbewältigung im Rahmen einer Partnerschaft ist (Bodenmann, 2000a). Dyadisches Coping erweist sich als einer der besten Prädiktoren für die Partnerschaftsqualität, einen günstigen Verlauf der Beziehung und einer höhere Stabilität der Partnerschaft. Damit einher geht eine höhere Lebenszufriedenheit und ein allgemein besseres psychisches und physisches Befinden (Bodenmann, 2007). Basierend auf dem Konstrukt des dyadischen Copings, welches gemeinsame Belastungsbewältigungsbemühungen des Paares thematisiert (supportives dyadisches Coping, delegiertes dyadisches Coping, gemeinsames dyadisches Coping) hat Bodenmann (1997; 2000b) das Freiburger Stresspräventionstraining für Paare (FSPT) entwickelt. Das Freiburger Stresspräventionstraining ist modular aufgebaut und umfasst sechs Module mit einer Gesamtdauer von 18 Stunden (siehe Tabelle 7).

  • Tabelle 7: Inhalt des Freiburger Stresspräventionstrainings für Paare (FSPT)

    � 1. Modul: Einführung ins Thema Stress � 2. Modul: Verbesserung des individuellen Umgangs mit Stress � 3. Modul: Verbesserung des dyadischen Umgangs mit Stress

    (a) Verbesserung der Wahrnehmung von Stresssignalen beim Partner (b) Verbesserung der eigenen transparenten, expliziten Stresskommunikation (c) Training von Möglichkeiten der dyadischen Belastungsbewältigung

    � 4. Modul: Gerechtigkeit und Fairness in der Partnerschaft Thematisierung von Aspekten des fairen Austauschs, der Gerechtigkeit und der klaren Grenzen.

    � 5. Modul: Kommunikationstraining Aufbau von Kommunikationsfertigkeiten für Sprecher und Zuhörer.

    � 6. Modul: Problemlösen Aufzeigen der Bedeutung einer effizienten Problemlösung. Einüben von Möglichkeiten einer besseren Lösung von Alltags- und Beziehungsproblemen.

    Zu jedem Thema erfolgt jeweils (a) eine kurze theoretische Einführung mit Bezugnahme auf den aktuellen Forschungsstand, (b) eine Sensibilisierung für relevante Aspekte anhand von Modellpaaren oder live vorgetragenen Beispielen, (c) eigene diagnostische Abklärungen, (d) das konkrete Anwenden der angestrebten Kompetenzen in Übungen oder Rollenspielen sowie (e) eine Evaluation im Plenum. Andere evaluierte Präventions- bzw. Interventionsprogrammen für Paare (siehe Tabelle 8) gehen zwar nicht explizit auf das Thema Stress und Stressbewältigung ein. Da jedoch Kommunikations- und Problemlösefertigkeiten im Paar geschult werden, sollen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, Partnerschaftsprobleme effektiver zu lösen, um damit paarinternem Stress besser vorbeugen zu können. Tabelle 8: Evaluierte deutschsprachige Programme auf Paarebene Programm Autoren/

    Literatur Schwerpunkte/Inhalte Darbietungs-

    form Dauer

    Ein Partnerschaftliches Lernprogramm (EPL)

    Thurmaier (1997), (von Hahlweg in Deutschland eingeführt)

    Zielgruppe: „junge Partnerschaften“ Vermitteln und Einüben grundlegender Kommuni-kations- und Problemlösefertigkeiten, Training von Sprecher- und Zuhörerfertigkeiten, Vermittlung geeigneter Problemlösestrategien, Anwendung der erlernten Fertigkeiten

    Gruppe: 4 Paare

    6 Sitzungen (120 min), wöchentlich oder: Wochenende (14 h)

    Freiburger Stresspräventionstraining

    Bodenmann, (2000b)

    Zielgruppe: Paare jeden Alters

    Gruppe 4-8 Paare

    2 Tage (15 Stunden)

  • (FSPT) Einführung in das Thema Stress, individuelle Belastungsbewältigung, dyadische Belastungsbewältigung, Paarkommunikation, Gerechtigkeit und Fairness, Problemlösen

    Konstruktive Ehe und Kommunikation“ (KEK)

    Engl & Thurmaier (2000)

    Zielgruppe: Paare in mehrjähriger Beziehung Vertiefte Auseinander-setzung mit Gesprächs- und Problemlösefertig-keiten

    Gruppe: 4 Paare

    2 Wochen-enden (7x3 h)

    3 Zusammenfassung Mit diesem kurzen Überblick zum Thema der Stressbewältigung sollte gezeigt werden, dass die Stress- und Copingforschung neben einer Reihe von wichtigen Erkenntnissen der Grundlageforschung zu Zusammenhängen zwischen Stress und dem Befinden auch eine Vielzahl von diagnostischen Instrumenten zur Erfassung von Coping bereitstellt und für die klinische Praxis eine Reihe von Trainings entwickelt hat, welche sowohl bei Kindern, Erwachsenen wie Paaren zur Verfügung stehen. Diese Trainings finden im Rahmen der primären Prävention und allgemeinen Gesundheitsförderung ebenso wie in der klinischen Arbeit mit Patienten, welche an Stresssymptomen leiden, Verwendung und stellen oft einen wichtigen Baustein innerhalb einer verhaltenstherapeutischen Intervention dar. So können Stresspräventionstrainings im Rahmen der Behandlung von Anpassungs-störungen, Schlafstörungen, Angststörungen, sexuellen Funktionsstörungen, somato-formen Störungen und Störungen der Impulskontrolle wertvolle Interventionselemente sein. Da Stress bei vielen psychischen Störungen eine Rolle spielt (häufig als Auslöser für eine akute Episode) ist es wichtig, einen angemessenen Umgang mit Alltagsbelastungen zu lernen, um die kritische Schwelle, bei deren Überschreiten eine Person inadäquat reagiert, zu erhöhen. Die Förderung und Stärkung von Copingressourcen ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung.

    4 Ausblick Die Stress- und Copingforschung hat in den letzten Jahren auch in der Klinischen Psychologie und Psychotherapie an Bedeutung gewonnen. Während sie sich zu Beginn vor allem durch Grundlagenforschung ausgezeichnet hat, entwickelte sie sich in den letzten Jahren stärker auch in die Klinische Psychologie hinein. Dies spiegelt sich in der Entwicklung verschiedener Interventionsprogramme zur Bewältigung von Stress, die bezüglich ihrer Wirksamkeit evaluiert wurden. Neu im Hinblick auf die lange Zeit individuums-orientierte Stresspsychologie ist die Erweiterung des Konzepts auf Paare,

  • Familien und Gruppen. Im Zuge dieser Erweiterung entstanden neue Ansätze in der Prävention und Therapie bei Paaren und Familien, womit die Stresspsychologie der Verhaltenstherapie neue und wichtige Impulse gab. In diese Richtung sollten auch künftige Entwicklungen gehen. Zum einen sollten vermehrt Erkenntnisse der Stress- und Copingforschung in der Verhaltenstherapie umgesetzt werden, zum anderen jedoch auch das Paar- oder Familiensystem stärker einbezogen werden. Ein vermehrter Einbezug von Coping dürfte bei der Behandlung von Angststörungen, affektiven Störungen, Schlafstörungen aber auch sexuellen Funktionsstörungen angezeigt sein. Dabei denken wir nicht nur an die Vermittlung von Entspannungsverfahren (als einem Element von copingorientierten Ansätzen), sondern an einen stärkeren Ansatzpunkt beim Umgang mit Alltagsbelastungen und der Erhöhung der Stresstoleranz mittels kognitiver Stressbewältigungstechniken.

    5. Weiterführende Literatur Heinrichs, N., Bodenmann, G. & Hahlweg, K. (2007). Prävention bei Paaren und Familien. Göttingen: Hogrefe. Kaluza, G. (2006). Psychologische Gesundheitsförderung und Prävention im

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