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Wirtschaft IN BREMEN 12/2013 Finanzreform 2019 Der Norden muss seine Stimme erheben Innenstadt Sögestraße gewinnt BID-Award Wirtschaft pro Metropolregion Netzwerk der Akteure Deutscher Außenwirtschaftstag Größtes Bauprogramm der Menschheitsgeschichte Mittelstandsfinanzierung Eigenmittel machen frei BGM-Informationstag Gesundheit fördern, managen, erleben! Buntes Gold MAGAZIN DER HANDELSKAMMER www.handelskammer-bremen.de Kreativ- und Kulturwirtschaft

Wirtschaft in Bremen 12/2013 - Kultur- und Kreativwirtschaft: Buntes Gold

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Page 1: Wirtschaft in Bremen 12/2013 - Kultur- und Kreativwirtschaft: Buntes Gold

WirtschaftIN BREMEN

12/2013

Finanzreform 2019Der Norden muss seine Stimme erheben

InnenstadtSögestraße gewinnt BID-Award

Wirtschaft pro MetropolregionNetzwerk der Akteure

Deutscher AußenwirtschaftstagGrößtes Bauprogramm der Menschheitsgeschichte

MittelstandsfinanzierungEigenmittel machen frei

BGM-Informationstag Gesundheit fördern, managen, erleben!

Buntes Gold

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Kreativ- und Kulturwirtschaft

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Eine vielfarbige, maßgefertigte Lichtprojektion am Schütting brachte vor wenigen Wochen hun-derte Augenpaare zum Leuchten. Und zugleichwar sie mehr als nur eine Show. Die künstlerischeAuseinandersetzung der Bremer Kreativfirma

Urbanscreen mit der eigenen Branche demonstrierte Vielfalt und Kraft der bremischen Kultur- und Kreativwirt-schaft. Sie war Ausdruck eines gewachsenen Selbstbe-wusstseins, das der gesamten Stadt Auftrieb geben kann.

Das, was die Unternehmen und Selbstständigen der Kultur- und Kreativwirtschaft auszeichnet, kann auchandere Branchen anstecken: Grenzen aufzuheben, sich auf

unbekannte Gebiete vorzuwagen, Ideen und Konzepte in die Welt zu tragen.Keine andere Branche zeigt so beispielhaft, wie auch kleine, unkonventio-nelle Projekte zu Unternehmen mit bundesweiter und internationaler Strahlkraft werden können.

Erst seit wenigen Jahren wird die Kultur- und Kreativwirtschaft als eine zusammengehörige Branche mit großem wirtschaftlichem Potenzial gesehen.In Bremen hat sich die Zahl der Gewerbebetriebe in den vergangenen vierJahren um fast ein Viertel erhöht! Dies ist sicherlich auch ein Erfolg derNetzwerke, Professionalisierungsstrategien und Förderprogramme, bei denen die Akteure der Branche mit den Ressorts, der Wirtschaftsförderungund der Handelskammer zusammenarbeiten.

Bremen ist gut beraten, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Wichtig wird sein, dass alle Akteure in einem dauerhaften Dialog bleiben,der konstruktiv ist und als gemeinsames Ziel die Stärkung der Kultur- undKreativwirtschaft in Bremen verfolgt. Wenn der kreative Schwung dann auch noch in andere Wirtschaftsbereiche übergreift, kann Bremen nur gewinnen – an Know-how, Dynamik und größerer Leuchtkraft nachinnen und außen!

Wiebke Hamm (Vizepräses)

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KAMMERSTANDPUNKT

Bremen leuchtet – nach innen und außen!

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4 | Wirtschaft in Bremen 12.2013

INHALT

WirtschaftIN BREMEN

12/2013

Finanzreform 2019Der Norden muss seine Stimme erheben

InnenstadtSögestraße gewinnt BID-Award

Wirtschaft pro MetropolregionNetzwerk der Akteure

Deutscher AußenwirtschaftstagGrößtes Bauprogramm der Menschheitsgeschichte

MittelstandsfinanzierungEigenmittel machen frei

BGM-Informationstag Gesundheit fördern, managen, erleben!

Buntes Gold

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER

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Kreativ- und Kulturwirtschaft

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Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält Beilagen der Hochschule Bremen, der Stiftung Kinderhospiz Löwenherz, der I.H.M. Grundstücksges. mbH & Co. KG sowie das Magazin i2b-express. » Das sind unsere Titelthemen.

TITELGESCHICHTEBuntes Gold Das hat Bremen noch nicht gesehen: Urban-screen begeistert mit einer spektakulären Projektion aufden Schütting – und die Künstlergruppe wurde als einervon acht kreativen Leuchttürmen ausgezeichnet. Die Kultur-und Kreativwirtschaft wächst – auch das Vertrauen und dieKooperation zwischen Kreativität und Ökonomie.

KAMMERREPORTHandelskammer Aus der Plenarsitzung vom 18. November Ingo Kramer Neuer ArbeitgeberpräsidentDIHK Ausschuss für GesundheitswirtschaftHandelskammer Sachverständigentag

STANDORTBREMENFinanzreform 2019 Der Norden muss seine Stimme erhebenNachrichten Lürssen ist Vize-Champion, Seegüterum-schlag, Lesum-Park, Immobilienmarkt, BWK-GeländeInnenstadt Sögestraße gewinnt BID-Award 2013Bremer Philharmoniker prophil am Start

METROPOLREGIONAutomotive Nordwest Herbstkonferenz im Schuppen EinsWirtschaft pro Metropolregion Netzwerk der AkteureNachrichten Datenheft, AK Gefahrgut, Image Bremerhavens

RUBRIKEN

KammerstandpunktVizepräses Wiebke Hamm: Bremen leuchtet – nach innen und außen!

Bremen kompaktLand & Leute, Geehrt & PrämiertKurz & Notiert, Stadt & Campus

InfothekVeranstaltungen der Handelskammer Firmenjubiläen

BörsenExistenzgründungenKooperationenRecycling

Zahlen des MonatsWirtschaftstermineImpressumAnzeigenregister

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Kreativ- und KulturwirtschaftSeite 10 Buntes GoldFoto Frank Pusch

20 Finanzreform 2019 Der Norden muss seine Stimme erheben Der Magde-burger Finanzexperte Professor Dr. Wolfgang Renzsch (2.v.r.) war Gast einer Podiumsdiskussion imHaus Schütting über die anstehende Reform des föderalen Finanzausgleichs. Die Handelskammer hatjüngst ein Positionspapier veröffentlicht, das die Debatte befeuert. Foto Frank Pusch

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12.2013Wirtschaft in Bremen | 5

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Quelle: TNS Infratest, 1.2013

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ZUKUNFTBILDUNGEhrungen Hermann-Leverenz-Stiftung, Karl-Nix-Stiftung, AGA-AusbildungspreisMigration Programm MobiPro EU, Zuwanderung über Unis,berufsbezogenes DeutschGrundschule „Haus der kleinen Forscher”

WIRTSCHAFTGLOBALAußenwirtschaftstag Größtes Bauprogramm der Menschheitsgeschichte LuR-Delegation in den USA Reiseziele erfülltInternationaler Dialog Polen, Brunei, USA, Japan, Bulgarien

NEUECHANCENExistenzgründungen Pinkelkönig, CE-CONWirtschaft trifft Wissenschaft Unternehmer im TZIxPick-Lösung Auf dem Weg zur papierlosen Fabrik

SERVICE&PRAXISMittelstandsfinanzierung Eigenmittel machen freiUmweltnotizen swb, Saacke-Scrubber, Umweltpartnerschaft

WAGEN&WINNENBGM-Informationstag Gesundheit im Betrieb: fördern, managen, erleben!

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54 BGM-Informationstag Gesund-heit im Betrieb: fördern, managen, erleben!Viele Informationen und Tipps bot die Veranstal-tung des Vereins Gesundheitswirtschaft Nordwestim Haus Schütting. Foto Frank Pusch

38 Deutscher Außenwirtschaftstag Größtes Bauprogramm der Menschheitsgeschichte Auf dem Deutschen Außenwirtschaftstag diskutiertenExperten über Mega-Cities, Berufsbildung und Gesundheitswirtschaft – Dienstleistungs-export ist einer der wichtigsten Wachstumsmotoren der deutschen Wirtschaft. Foto Jan Rathke/Messe Bremen

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E-Learning AWARD 2014für engramDie engram GmbH und die DekaBank,Projektpartner beim Deka BlendedLearning, haben den E-Learning-Award2014 in der Kategorie Kompetenzma-nagement gewonnen. „Mit unserer Ent-wicklung machen wir anspruchsvolleBlended Education organisierbar“, soFirmenchef Jens Wünderlich. Der E-Learning Award wird jährlich von derZeitschrift eLearning Journal an heraus-ragende E-Learning-Projekte vergeben.

Karsten Klama gewinnt Bremer FotopreisDie Regierungsbank in der Bremer Bür-gerschaft ist leer und verlassen, dieStühle sind derangiert. Gab es eine hef-tige Diskussion? Ein starker Moment,den der Weser-Kurier-Fotograf Karsten

Klama hier eingefangen hat. So das Ur-teil der Jury, die Klamas Bild „Arbeits-moral” aus 160 Einsendungen ausge-wählt und zum Bremer Pressefoto desJahres gekürt hat. Der Fotopreis ist mit1.000 Euro dotiert und wurde 2013zum zweiten Mal ausgeschrieben. Spon-soren sind die Sparkasse Bremen, swb,Vilsa-Brunnen, die Handelskammer, dieV&S des DJV sowie der DJV-Landesver-band Bremen. Die Wettbewerbsmotivezeigt die Sparkasse Bremen in einer Fo-toausstellung im FinanzCentrum AmBrill noch bis zum 31. Januar 2014.

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BREMENKOMPAKT

LAND & LEUTE GEEHRT & PRÄMIERT

· Heinrich Schnaue aus Bremen-Nord ist neuer Vorsitzender des Haus &Grund Landesverbandes Bremen e. V.Er löst Dr. Olaf Voßhans ab, der denLandesverband sechs Jahre lang ge-führt hat. Voßhans und Dipl.-Ing. An-dreas Schemmel sind zu stellvertreten-den Vorsitzenden bestimmt worden.Haus & Grund ist eine Interessenvertre-tung für das private Haus- und Grund-eigentum.

· Emanuel Schiffer ist neuer Hono-rarkonsul Islands. Innensenator UlrichMäurer überreichte ihm die Urkundezur Ernennung. Der Konsularbezirk um-fasst die Länder Bremen und Nieder-sachsen mit Ausnahme der Stadt unddes Landkreises Cuxhaven.

· Marco Pfleging ist zum Vorstands-vorsitzenden der Interessengemein-schaft (IG) Airportstadt Bremen ge-wählt worden, geschäftsführender Vor-stand ist Uwe A. Nullmeyer. Zumneuen Vorstand gehören zudem Profes-sorin Dr. Karin Luckey, Mareen Wicher,Marion Niemann, Wilfried Koch, Hans-Joachim Drawert, Professor Dr. LázlóHinsenkamp und Andreas Zimmer-mann. Die IG nimmt die Interessen dermehr als 500 Unternehmen wahr, diein der Airport Stadt tätig sind.

· Professorin Dr. Katja Windtwirdnach dem Rücktritt von Professor Dr.Heinz-Otto Peitgen (siehe auch Seite 9)interimsweise ab 1. Januar 2014 undbis zur Neubesetzung der Stelle Präsi-dentin der Jacobs University sein. Windt,seit 2008 an der Jacobs University tä-tig, ist seit 1. Januar 2013 als Provostwesentlich für die akademische Ent-wicklung verantwortlich und unter-stützte Präsident Peitgen als zweite Ge-schäftsführerin.

Ein ausgezeichneter Ort:der Klub Dialog Im bundesweiten Innovationswettbe-werb „Ausgezeichnete Orte im Landder Ideen“ 2013/14 ist jetzt der VereinKlub Dialog für seine Veranstaltungs-reihe „Klub Dialog – Abend von Kreati-ven für Kreative“ geehrt worden. ZumThema „Ideen finden Stadt“ liefert derVerein nach Ansicht der auslobendenDeutschen Bank in der Kategorie Wirt-schaft eine überzeugende Antwort aufdie Frage, wie sich die Kreativbranche inder Region dauerhaft und regelmäßigvernetzen kann. „Klub Dialog – Abend von Kreativenfür Kreative“: Hier präsentieren Akteureder Bremer Kultur- und Kreativwirt-schaft einmal im Monat ihre aktuellenProjekte in jeweils sieben Minuten aufgroßer Bühne. Die Veranstaltungsreihesetzt seit 2011 auf diese Weise an ver-schiedenen Orten kulturelle und wirt-schaftliche Impulse – in Bremen undanderen Städten.

Bremer Denkmalpflegepreis 2013 vergebenNach der Premiere 2010 haben Landes-amt für Denkmalpflege, Aufbauge-meinschaft, Architektenkammer, Han-delskammer, Handwerkskammer undIHK Bremerhaven 2013 zum zweitenMal den Bremer Denkmalpflegepreisvergeben. Die Auszeichnung wurde invier Kategorien vergeben. 45 Projektehatten sich beworben, 14 kamen in dieengere Auswahl. Geehrt wurden bei-spielsweise das Architektenbüro Schul-ze und Pampus für die Sanierung desStandesamtes in der Hollerallee, dieevangelische Kirche für die Restaurie-rung der Domtürme, die Firma Druge-Bau für die Sanierung des ältesten Tro-ckendocks in Deutschland, das Archi-tektenbüro Hilmes und Lamprecht fürdie Sanierung der Wohnanlage in derMarcusallee sowie der Förderverein Wät-jens Park. Für die Restaurierung ihrestypischen Bremer Hauses in der Bult-hauptstraße erhielt ein junges Paarebenfalls einen Preis.

www.denkmalpflege.bremen.de

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12.2013 Wirtschaft in Bremen | 7

KURZ & NOTIERT

Fotos Ra

dio Brem

en/Micha

el Ih

le, K

arsten

Klama

der geschäftsführende Gesellschafter,Simon Reimer, zum neuen Namen. n

Adler Solar eröffnet Zolllager Das auf Dienstleistungen für die Solar-branche spezialisierte UnternehmenAdler Solar hat in Bremen ein Außenla-ger eröffnet und bietet international tä-tigen Solarunternehmen künftig auchein 4.000 Quadratmeter großes Zollla-ger an. Beim Im- und Export von Solar-modulen und Komponenten ist eineVielzahl unterschiedlichster Zollvor-schriften, Sicherheitsbestimmungen undAuszeichnungspflichten zu beachten.Adler Solar ist seit siebenJahren in der PV-Brancheals Dienstleister tätig undhat bislang mehr als dreiMillionen PV-Module be-arbeitet. Zum Portfolio ge-hören neben dem Service-und Logistik-Center mobi-le Serviceangebote, After-Sales-Service, Anlagenüber-wachung, Gutachtertätig-keiten, Gewährleistungs-checks, technische Be-triebsführung und Bau-begleitung. n

N

Johann Osmers GmbH & Co. KGAuf der Höhe 4 I 28357 BremenTel. (0421) 871 66 - 0Fax (0421) 871 66 - 27www.johann-osmers.de

NEUE ADRESSE AB JUNI 2009

Anlagen- und GebäudetechnikPlanung I Ausführung I Service

Aus E aktiv Discount wird Edeka Die Edeka Regionalgesellschaft Min-den-Hannover stellt Anfang Dezember14 Märkte in und um Bremen um. „DieMarke Edeka tritt jetzt auch in den E ak-tiv Discount-Märkten stärker in den Vor-dergrund”, heißt es in einer Mitteilung.Mit der Umbenennung vollziehe dieGesellschaft den letzten Schritt zur In-tegration der E-aktiv-Discount-Märkte.Vor 50 Jahren von Siegfried Schausber-ger gegründet, ging die Ideal Super-markt GmbH als Betreibergesellschaftvon E aktiv Discount bereits im Jahr2000 in der Edeka Minden-Hannoverauf. Sie ist mit einem Umsatz von 7,2Milliarden Euro und rund 65.000 Mit-arbeitern eine von bundesweit siebenEdeka-Regionalgesellschaften. n

Aus BWG Reimer wirdreimer logisticsDas Traditionsunternehmen BWG Rei-mer firmiert um. Aus der Bremer Waren-verteilungs-Gesellschaft (BWG), 1925gegründet, ist die reimer logistics GmbH& Co. KG geworden. „Unser Geschäfthat sich in den vergangenen Jahrengrundlegend gewandelt. Dies wollenwir nach außen sichtbar machen“, so

Hommage an einen großen Humoristen • Getreu dem Loriot-Zitat „Ein Leben ohne Mops istmöglich, aber sinnlos“ hat RadioBremen Vicco von Bülow auf ganzbesondere Art und Weise gewürdigt:Eine 600 Kilogramm schwere Bronze-Replik seines berühmtengrünen Biedermeier-Sofas inklusivedes obligatorischen Mopses wurdevor dem Funkhaus aufgestellt underinnert an die Zusammenarbeitzwischen Loriot und Radio Bremen.Finanzsenatorin Karoline Linnertund Intendant Jan Metzger nahmenals Erste Platz. Die Bank lädt zumSitzen und Fotografieren ein. DieBronzeskulptur hat Thomas Schmalzaus Bremen-Findorff gegossen.

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Fotos ISL, Ja

cobs University

BREMENKOMPAKT

STADT & CAMPUS

ufgrund der gestiegenen globalenBedrohung durch Terrorismus und

organisierte Kriminalität einerseits unddes starken Wachstums des weltweitenWarenverkehrs andererseits ist der Be-darf an Sicherheitslösungen in der Sup-ply Chain stark gewachsen. Ein Projekt-konsortium unter Federführung des In-stituts für Seeverkehrswirtschaft undLogistik hat in dem dreijährigen For-schungsprojekt ECSIT neue Inspek-tionstechnologien zur Erhöhung derContainersicherheit im Seehafentermi-nal entwickelt. Die Ergebnisse wurdenjetzt in Bremerhaven präsentiert. Unter-sucht wurden dabei auch die Auswir-kungen des Scanning-Gesetzes, das derUS-Kongress verabschiedet hat und daseine Röntgen- und Radioaktivitäts-untersuchung für alle Container vor-schreibt. Es gibt noch wenig Informationenaus den USA über die Umsetzung, aberdas ISL rechnet damit, dass ab Sommer2014 keine Container mehr RichtungUSA exportiert werden dürfen, dienicht zuvor im Abgangshafen gescannt

worden sind. „Dies wiederum bedeuteteine massive Aufstockung der bereitsin den Häfen vorhandenen Kapazitä-ten zur Überprüfung der Seefracht.“Die Mengenszenarien der Studie gehenallein für die Amerikaverkehre des Con-tainerterminals in Bremerhaven an star-ken Tagen von täglich mehr als 1.200Boxen aus. Bislang sei auch noch völligunklar, ob Bund, das Land Bremen oderprivate Anbieter das Container-Scan-ning anbieten und finanzieren oderwelche Daten erhoben und ausgewer-tet werden müssen. ECSIT hat nun ein Gesamtkonzeptzur Identifizierung von gefährlichenContainern entwickelt, zu dem ein Ba-sisscanner, eine 3D-Röntgenanlage, ei-ne Radioaktivitätsmessung bzw. Nu-klididentifikation sowie Informations-systeme und eine Visualisierung gehö-ren. Die Gesamtkosten für die Errich-tung einer vollständigen Inspektionsin-frastruktur auf dem ContainerterminalBremerhaven beziffert eine Untersu-chung auf rund 35 Millionen Euro. n

www.ecsit-security.de, www.isl.org

Aluminium statt Kupfer In Zusammenarbeit mit den Lloyd Dy-namowerken hat das IFAM Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und An-gewandte Materialforschung erstmalseine Aluminiumwicklung im Lost-Foam-Gießverfahren für Großmotoren ent-wickelt. Die Aluminiumspule wurde füreinen Bahnantrieb hergestellt, an-schließend verbaut und jetzt erfolg-reich getestet. Ergebnis: Ein technischbesserer Ersatz für die ursprünglicheingesetzten Kupferspulen ist gelun-gen. Der Füllfaktor und die Kühlleis-tung seien durch die Gestaltungsfrei-heit in der Gießtechnik deutlich ge-steigert worden, hieß es. Der Einsatzvon Aluminiumspulen senke darüberhinaus Rohstoffkosten und Gewichtsowie verringere Verluste. n

Mess-App für Breitbandanschluss Experten aus Wirtschaft und Wis-senschaft haben die NuPEx-App ent-wickelt. Damit können Nutzer ihr An-droid-Smartphone in ein Messgerätumwandeln, auf dem die tatsächlichenÜbertragungsraten oder das genutzteDatenvolumen abgelesen werdenkann, teilte das Technologie-ZentrumInformatik und Informationstechnik(TZI) der Uni Bremen mit. Oft sei dieangekündigte Geschwindigkeit einesMobilfunkvertrages nur ein Marke-tingversprechen; für den Kunden seimeist nicht transparent, ob er die je-weilige Bandbreite auch erhalte oderüberhaupt benötige. Viele Anwendun-gen nutzten die verfügbare Bandbreitenicht aus. Ebenso sei fraglich, wie vielDatenvolumen oder Frei-Minuten vomAnwender genutzt würden oder welcheApps besonders viel Datenverkehrverursachten. Die Mess-App sorge hierfür Transparenz; sie steht im AndroidPlay Store kostenlos zur Verfügung. n

Auf dem Weg zu mehr Containersicherheit Forschungsvorhaben über neue Inspektionstechnologien

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Lob vom Wissenschaftsrat Der Wissenschaftsrat hat in einem Gut-achten die Leistungsfähigkeit und För-derungswürdigkeit des bremischen Wis-senschaftssystems sowie die besonde-ren Profile und Stärken der Hochschu-len und der außeruniversitären Institu-te herausgestellt. Hervorgehoben wur-den dabei laut Wissenschaftsressortsinsbesondere die Forschungs- und Dritt-mittelstärke der Universität sowie ihrbreites Studienangebot, die hohe Aus-bildungsleistung für die Unternehmenim Lande Bremen, ferner das intenatio-nale Studienangebot der HochschuleBremen, das sehr gute maritime Profilder Hochschule Bremerhaven und ihrAusbildungsbeitrag für die regionaleWirtschaft, die Sicherung des künstleri-schen Nachwuchses in der Region undfür die Kreativwirtschaft sowie das in-terdisziplinäre Potenzial der Hochschu-le für Künste und weiterhin der erhebli-che Beitrag der außeruniversitären For-schungseinrichtungen zu den BremerForschungserfolgen. „Der Wissenschaftsrat hat mit sei-nen Empfehlungen die erfolgreicheWissenschaftspolitik des Landes erneutbestätigt“, sagte Senatorin ProfessorinDr. Eva Quante-Brandt. Das Gutachtengebe wertvolle Hinweise für die Wissen-schaftsplanung 2020, die gegenwärtigerarbeitet werde. „Meine Anstrengun-gen werden sich in den nächsten Jah-ren besonders darauf richten, die not-wendigen Rahmenbedingungen so zugestalten, dass die Forschungsleistun-gen auch weiterhin auf einem hohenNiveau sichergestellt werden können.“ Verbesserungsbedarf sieht der Wis-senschaftsrat in der Qualität der Lehre.„Wir müssen auch in der Lehre eine ex-zellente Qualität erreichen“, so Quante-Brandt. „Das Land wird auch weiterhineine hohe Zahl von Studierenden auf-nehmen. Dies entspricht den Vereinba-rungen zwischen Bund und Ländern.“Zur Jahreswende soll ein erster Entwurffür den neuen Wissenschaftsplan vor-

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liegen. Die Spitzen von Universität Bre-men, Hochschule Bremen und Hoch-schule für Künste wiesen in Stellung-nahmen darauf hin, dass die Grundfi-nanzierung der Hochschulen verbes-sert werden müsse. n

MittelstandsbezogeneStudienpreise 2013 Vanessa Gartelmann, Martin Krikken,Sina-Maria Rugen und Mihaela Kortehaben den Studienpreis 2013 für her-ausragende mittelstandsbezogene wis-senschaftliche Arbeiten gewonnen. Beieiner Feierstunde im Haus Schüttingüberreichten Präses Christoph Weiss,Uni-Konrektor Professor Kurosch Rez-wan und Wirtschaftssenator MartinGünthner die mit insgesamt 6.000Euro dotierten Preise, die der wiwib e. V. ausgelobt hat. Professor Franz Jürgen Marx ausdem Fachbereich Wirtschaftswissen-schaft der Universität Bremen und Vor-sitzender des wiwib hob die Bedeutungvon Netzwerken zwischen Wirtschaftund Wissenschaft hervor. Der Förder-preis für Mittelstandsforschung unter-stütze den Transfer von wissenschaftli-chen Erkenntnissen in die Wirtschaft.Den Studienpreis vergibt wiwib zusam-men mit den Hochschulen der Metro-polregion Bremen-Oldenburg und derHandelskammer alle zwei Jahre. wiwibsteht für den Verein zur Förderung desFachbereichs Wirtschaftswissenschaftder Universität Bremen und dessen Zu-sammenarbeit mit der Wirtschaft. n

Jacobs Universitylegt erstmals Bilanz vorDie Jacobs University Bremen hat erst-mals in ihrer Geschichte ihren Jahresab-schluss veröffentlicht. Der scheidendePräsident Professor Dr. Heinz-Otto Peit-gen begründete diesen Schritt mit einerneuen Politik der Offenheit und Trans-parenz. Demnach schloss die interna-tionale Privatuni das Jahr 2012 mit ei-nem Verlust von 32,3 Millionen Euroab, in den Jahren zuvor pendelte dasMinus im Jahresergebnis jeweils zwi-schen 23 und 25 Millionen Euro. Peitgen führte diesen „Ausreißer”auf zwei „außerordentliche” Faktorenzurück, zum einen erhöhte Rückstellun-gen für notwendige Sanierungsarbei-ten im Zuge von Baumängeln und zumanderen korrigierte Wertberichtigungenangesichts offener Darlehensforderun-gen an Absolventen. Offensichtlich istdie Zahlungsmoral früherer Studieren-der, die heute in alle Welt verstreutsind, nicht immer gegeben. Das Be-triebsergebnis für 2012 bezifferte Peit-gen auf -21,1 Millionen Euro. Das liegeim Durchschnitt der vergangenen Jah-re; 2013 werde es sich jedoch als Folgedes neuen Geschäftsmodells um rund1,8 Millionen und das Jahresergebnisum 3,5 Millionen Euro „verbessern.”Die Verluste seien vollständig aus demEigenkapital ausgeglichen worden. DieFinanzausstattung der Uni sei für dienächsten fünf Jahre gesichert, der Wirt-schaftsprüfer habe ein uneingeschränk-tes Testat vergeben, so Peitgen. Nunwill die Jacobs Uni, die bis 2017 ei-nen ausgeglichenen Haushalt vorlegenmuss, vor allem ihre Einnahmen steigern. Über die Gründe für die „Differen-zen” mit dem Aufsichtsrat, die zu sei-nem Rücktritt zum Jahresende geführthaben, wollte sich Peitgen nicht äu-ßern. Er sei dazu nicht gedrängt wor-den, sondern habe vielmehr, da derAufsichtsrat sein Konzept, wie die Uniaus der Krise zu führen sei, abgelehnthabe, selbst die Konsequenzen gezo-gen. Es gebe kein „persönliches Zer-würfnis” mit dem Stifter Christian Ja-cobs. „Die Uni wird sicher ihren Wegmachen, nur es wird nicht meiner sein”,so Peitgen. n

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BUNTES GOLDDas hat Bremen noch nicht gesehen: Urbanscreen begeistert mit einer spektakulären Projektion auf den Schütting – und die Künstlergruppe wurde als einer von acht kreativen Leuchttürmen ausgezeichnet. Die Kultur- und Kreativ-wirtschaft wächst – auch das Vertrauen und die Kooperation zwischen Kreativitätund Ökonomie. Von ANNEMARIE STRUSS-VON POELLNITZ (Text) und FRANK PUSCH (Fotos)

er Countdown läuft. Noch sechs Minuten, 22 Se-kunden, zeigt die digitale Uhr an der Fassade desSchüttings an. Mehrere hundert Menschen aufdem Marktplatz zählen erwartungsvoll mit. Beinull erklingen die ersten Töne aus den riesigen

Lautsprechertürmen, Fassadenkletterer recken ihre Arme ausden Fenstern des Gebäudes, steigen aus, hangeln sich vonStein zu Stein. Mit ihren Armen beschreiben sie große Kreiseund zaubern dabei bunte Bilder auf das Gemäuer. Eine virtu-elle Goldfolie bedeckt das Gebäude, bricht immer wieder auf,die Steine wanken und ringen mit den Fassadenkletterern.17 Minuten lang bespielt die Gruppe Urbanscreen den Sitzder Handelskammer mit ihrer atemberaubenden Inszenie-rung „Buntes Gold“. Am Schluss brandet begeisterter Beifallauf. Auch an den zwei folgenden Tagen lockte das Kunstwerkaus Licht, Ton und Bewegung Besucher in Massen auf denMarktplatz. So etwas hat Bremen noch nicht gesehen. Das „Bunte Gold“ war zweifellos der Höhepunkt des Tagesder Kultur- und Kreativwirtschaft am 15. November in derHandelskammer. Dort wurden acht Leuchttürme der BremerKreativszene ausgezeichnet. Urbanscreen ist sicherlich dermit der größten internationalen Ausstrahlung. Von einer klei-nen alternativen Truppe, die ihre Lichtinstallationen auf demViertelfest zeigte, sind die drei Gründer Thorsten Bauer, TillBotterweck und Manuel Engels innerhalb weniger Jahre mitder von ihnen entwickelten Projektionskunst namens Lumen-tektur zu einem international gefragten Unternehmen ge-worden. Bremens Kultur- und Kreativwirtschaft hat sich in den ver-gangenen drei Jahren dynamisch weiterentwickelt. Der nochjunge Wirtschaftszweig besteht aus elf Teilbranchen und ist

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TITELGESCHICHTE

deshalb nicht ganz leicht zu fassen. In der Überseestadt, imOstertor, in der alten Schnapsfabrik an der Weser und rundum den ehemaligen Güterbahnhof ist eine bunte Szene auseinigen großen und einer Vielzahl kleinerer Agenturen undProjekten gewachsen. Durch mehr als 20 Studiengänge derKreativwirtschaft und Informatik an den Hochschulen undUniversitäten des Landes kommen immer wieder neue Akteu-re dazu. Die Handelskammer verzeichnet unter ihren insge-samt 42.000 Mitgliedern aktuell 5.800 Unternehmen undSelbstständige, die zur Kreativwirtschaft gehören. 2010 wa-ren es erst 4.700. Aber wer sind die eigentlich und was ma-chen die? Dazu bot der Tag der Kultur- und Kreativwirtschaftintensive Einblicke.

Spannungsverhältnis zwischen Kreativität und wirtschaftlichem Handeln

Der große Saal des Schüttings war voll, und viele der Gästewaren zum ersten Mal hier. Die bunte Welt der Kreativen undder Schütting als traditionsreicher Ort der Bremer Kaufmann-schaft, um nicht zu sagen: der Pfeffersäcke – geht das dennzusammen? Einige fremdelten anfangs ein bisschen, stellteHandelskammer-Präses Christoph Weiss in seiner Begrüßungfest. Aber der Schütting sei ein offenes Haus, und schließlichsei auch ein großer Teil der Anwesenden – gewollt oder un-gewollt – Mitglied der Kammer. Im Verlauf des Abends ginges dann überhaupt nicht steif zu. Aber das Spannungsver-hältnis zwischen Kreativität und wirtschaftlichem Handelnzog sich als roter Faden durch das Programm, dessen Anlassdie Auszeichnung von acht Leuchtturmprojekten aus der Bre-mer Kultur- und Kreativwirtschaft war.

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12 | Wirtschaft in Bremen 12.2013

Dieses Spannungsverhältnis thematisierte gleich zu Be-ginn Sönke Busch. Seit er 2011 in Berlin als Kultur- und Krea-tivpilot ausgewählt wurde, ist Busch zu einer Art poetischemSprachrohr der Szene geworden, weil er in wohlgesetztenWorten das ausspricht, was viele denken. Etwa dies: „Ideensind der Treibstoff für Kultur und Kreativität. Aber Ideen wit-tern es, wenn sie zu einem Zweck gesucht werden. Dann ver-stecken sie sich.“ Oder dies: „Kultur und Kreativität sind nichtMittel zum Zweck der Ökonomie.“ Dahinter steckt viel Angst,instrumentalisiert zu werden, sich kaufen zu lassen. Anderer-seits: Wie Spitzwegs armer Poet als Hungerleider in einerBruchbude zu leben, in die es hineintropft, um den eigenenIdealen treu zu bleiben, ist auch keine verlockende Lebens-perspektive. „Wirtschaftsförderung schafft Abhängigkeit“,sagte Busch, „aber wir wollen Geld heute nicht als Versuchder Einflussnahme sehen, sondern als Vertrauensbeweis.“ AlsVertrauensbeweis der Stadt, dass diese bunten, schwer einzu-schätzenden Leute mit dem Geld der Steuerzahler etwasSinnvolles machen werden, auch wenn man ihnen nicht per-manent auf die Finger sieht.

Neue Modelle der Förderung für Kreativprojekte

Dass dieses gegenseitige Vertrauen wächst, ist auch ein Ver-dienst des sogenannten Bremer Wegs in der Förderung derKultur- und Kreativwirtschaft. Mit den klassischen Mittelnder Wirtschaftsförderung sind viele der Akteure nicht zu er-reichen. Deshalb hat sich die Wirtschaftsförderung Bremen(WFB) früh auf neue Modelle wie die Ideenlotsen oder denKlub Analog und den Klub Dialog eingelassen, Formate, die

von und mit den Akteuren entwickelt wurden, und bei denensich die WFB eher im Hintergrund hält. Das war auch so beider Auswahl der acht Leuchtturmprojekte, sagte Hans GeorgTschupke von der WFB: „Wir haben alle Bewerber eingeladenund intensive Gespräche geführt. Und die Akteure selbst ha-ben diesen Prozess selbstkritisch und konstruktiv begleitet.“ Auch „Buntes Gold“ von Urbanscreen setzt sich mit demKonflikt zwischen kreativem Schaffen und wirtschaftlichemHandeln auseinander. Die Wahl des Schüttings als Spielflä-che sei von Beginn an eine konzeptionelle Entscheidung ge-wesen, sagt Thorsten Bauer: „Der Schütting repräsentiert imdramaturgischen Spannungsfeld von Kreativ-Wirtschaft ein-deutig den Protagonisten der Wirtschaft.“ Das Gebäude ste-he für die ökonomische Lebenswelt, mit der sich ein kreativarbeitender Mensch konfrontieren müsse. Und das macht ersich nicht leicht, jedenfalls nicht in der Inszenierung „BuntesGold“, die in drei Akte unterteilt ist.

Selbst Paul McCartney bekam schoneinen Korb von Urbanscreen

Am Anfang steht die Idee, überschwänglich und impulsiv.Aber schon im zweiten Akt ergreift Selbstzweifel die Akteure.Sie straucheln, klettern wieder hoch, es kommt die FarbeGold ins Spiel: Als Geld, das schnöde aber notwendig ist, aberauch als Farbe, die für Wert und Wertschätzung steht. „Wie-viel der eigenen Persönlichkeit möchte ich vermarkten? Wiekann ich mich in diesem Spannungsfeld vor innerer Ausbeu-tung schützen? Und vor allem: Was ist mir das Geld wert, dasich für mich und für meinen kreativen Prozess bekomme?“fragt Thorsten Bauer. Das Gebäude als Sinnbild ökonomi-

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scher Zwänge greift in das Geschehen ein. Steine lösen sichaus der Fassade, stellen sich den Akteuren entgegen, es be-ginnt ein Kampf darum, wer sich gegen wen behaupten kann.Eine Auflösung des Konflikts gibt es weder im dritten Aktnoch im wahren Leben, sagt Bauer: „Es gibt keine Wahrheit,die als statisches Bild abzubilden wäre – es gibt nur den Pro-zess, den Moment, in dem Du als Kreativer mit der Welt ver-handelst.“ Mit „Buntes Gold“ ist seit sechs Jahren zum ersten Malwieder eine Arbeit von Urbanscreen in Bremen zu sehen ge-wesen. Seit ihren Anfängen mit Fassadenprojektionen fürdas Viertelfest sind die Inszenierungen der Gruppe inzwi-schen so aufwändig und teuer geworden, dass sie nur wenigeProjekte im Jahr schaffen. Sie haben sogar Paul McCartneyeinen Korb gegeben, als der Ex-Beatle sie für seine Geburts-tagsfeier engagieren wollte. Urbanscreen hat die Oper in Sid-ney mit einer aufsehenerregenden Inszenierung bespielt, dieRice University in den USA, das Four Seasons Hotel in Dubai– und jetzt den Schütting. Wenn die Bremer Kultur- und Krea-tivwirtschaft einen international sichtbaren Leuchtturm hat,dann ist es sicherlich Urbanscreen. Die acht Leuchttürme sollen dazu beitragen, die BremerKreativwirtschaft besser sichtbar zu machen und Signale aus-senden für weitere Aktivitäten. Dafür hat die Bremische Bür-gerschaft im vergangenen Jahr 700.000 Euro bewilligt. Aushaushaltsrechtlichen Gründen dürfen die Mittel nur für inves-tive Projekte ausgegeben werden, „Geld für Steine, nicht fürKöpfe“, wie Uli Baumann von dem ebenfalls ausgezeichne-ten Projekt „Schaulust“ zugespitzt formulierte. Mit den För-dergeldern dürfen also keine Personal- oder Veranstaltungs-kosten bezahlt werden, sondern bleibende Investitionen in

Gebäude oder Geräte. Urbanscreen etwa hat davon spezielleTechnik zur Umsetzung der Projektion bezahlt. Diese Vorgabesetzte dem Wettbewerb enge Grenzen, aber mit dem Ergeb-nis waren schließlich alle zufrieden. „Uns war es besonderswichtig, Projekte auszuzeichnen, die eine wirtschaftliche Ent-wicklung aufzeigen, die nachhaltig sind, eine gewisse Strahl-kraft haben und im Sinne des Netzwerkgedankens auch an-deren nützen“, so Beirats-Mitglied Hanke Homburg, einer derGeschäftsführer der Gruppe für Gestaltung (GfG). Das Projekt Golden City, die temporäre Hafenbar direktam Kopfende des Europahafens, haben viele Bremerinnenund Bremer in diesem Sommer selbst kennengelernt. In dernoch etwas sterilen Atmosphäre der Überseestadt hat FraukeWilhelm mit vielen Mitstreitern eine aus alten Türen zusam-mengezimmerte Hafenbar mit dem Flair der 1950er Jahreauferstehen lassen. Drei Monate lang gab es Bier und Frika-dellen, schräge Songs und Varieté und jede Menge Spaß.Nicht zuletzt durch das Geld aus dem Wettbewerb wird es imnächsten Sommer wohl weitergehen. Ideen für ein neues,spannendes Programm gibt es schon.

Neuer Kristallisationspunkt hinter dem Deich

Die Alte Schnapsfabrik in der Neustadt, hinter dem Deich derkleinen Weser, ist zu einem neuen Kristallisationspunkt fürdie Kultur- und Kreativwirtschaft geworden, seit 2012 rundein Dutzend Unternehmen in das Gebäude eingezogen sind.Dazu gehören Kommunikations- und Eventagenturen, Web-designer, Musikproduzenten und Urbanscreen. Inzwischenarbeiten dort 20 Firmen mit rund 100 Beschäftigten. Das

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TITELGESCHICHTE

Café Raum 2, das als Leuchtturm ausgezeichnet wurde, willnicht nur eine Art Betriebskantine sein, sondern Anlaufstelleund Knotenpunkt für Vernetzungen. Ausgezeichnet wurde auch der Verein Musikszene Bremenfür sein Projekt Zollkantine. Nachdem das alte Postamt amBahnhof seit 2007 nicht mehr als Probenraum zur Verfügungstand, hatten Bremer Bands große Probleme, eine neue Un-terkunft zu finden. Die gibt es seit Mai 2008 zumindestensin begrenzter Zahl im ehemaligen Zollamt am Hansator. DieBands brauchen aber mehr als Probenräume, sie brauchenAustausch und Vernetzung zum Beispiel für die gemeinsameNutzung von Equipment. Dafür soll die Zollkantine mit denMitteln des Leuchtturm-Wettbewerbs ausgebaut werden. Das FabLab ist ein Kreativitätslabor für jedermann. Ent-standen ist das Projekt an der Universität Bremen, nach ei-ner Idee, die im berühmten Massachusetts Institute of Tech-nology (MIT) schon erfolgreiche Praxis ist: Man kommt mit ei-ner Idee und geht mit einem Produkt. Es geht um Nach-wuchsförderung in den MINT-Disziplinen (Mathematik, In-formatik, Naturwissenschaften, Technik). In Kooperation mitSchulen werden Kinder und Jugendliche zu Erfindern. Das FabLab steht aber auch kleinen Firmen zur Verfügung, umPrototypen zu entwickeln, oder interessierten Laien, die zumBeispiel ein originelles Geschenk herstellen wollen. Um Räume für Kunst und kreative Projekte geht es beiden beiden Leuchttürmen Schaulust und Verein 23 Güter-bahnhof. Schaulust bietet der freien Theater-, Tanz- und Mu-sikszene einen professionellen Ort zum Proben, Veranstalten,Feiern und Tagen. Die Nachfrage ist groß, die Schaulust be-herbergte auch schon Gastspielgruppen aus den Niederlan-den, Österreich und der Schweiz. Die Räume am alten Güter-bahnhof hat eine Privatinitiative von sieben Bremer Kunst-schaffenden angemietet. Mit dem Geld aus dem Leuchtturm-Wettbewerb können die riesigen Räume jetzt besser isoliertund hergerichtet werden. Generalmieter des alten Güterbahnhofs mit 36.000 Qua-dratmetern Fläche ist der Verein 23 Güterbahnhof. Auchhier können sich Gruppen und Initiativen vorübergehend ein-mieten, um zu arbeiten und zu proben. Vor allem aber wirdder Güterbahnhof für Kunstausstellungen, Events und Dreh-arbeiten für Filme genutzt. Allerdings nur, solange es nicht zukalt wird, denn heizen lässt sich die riesige Fläche nicht. Dassoll nun Dank der Mittel aus dem Wettbewerb wenigstens füreinen kleinen, separaten Teil des Gebäudes anders werden. Ein weitgehend unsichtbarer, aber nach Überzeugung derJuroren keineswegs unwirksamer Leuchtturm ist das Zucker-werk. Der Verein Zuckerwerk sieht sich als Netzwerk undKernstück einer kreativen, (sub-)kulturellen Szene der Stadt.Und wollte sich, ganz Subkultur, weder filmen noch einzelnvorführen lassen. Handelskammer-Präses Weiss entdeckte am Tag der Kul-tur- und Kreativwirtschaft gleich mehrere Gemeinsamkeitenzwischen der Szene und dem historischen Selbstverständnisder Bremer Kaufleute: Mut zur Umsetzung eigener Ideen undZiele, Grenzen ausloten, sich in neue Regionen vorwagen.

team neusta: Coworking-Areal und Gründerforum Neue Formen der Zusammenarbeit: Für spezialisierte Selbst-ständige und Gründer, deren Dienstleistungen von Zusam-menarbeit, Kooperation und Netzwerken profitieren können,öffnet die Bremer Unternehmensgruppe team neusta zweineue Türen. Das Angebot namens co.working richtet sich anFreelancer und selbstständige Teams im IT- und Kreativbe-reich. Es umfasst 35 Arbeitsplätze im gerade frisch saniertenSchuppen Eins. Vermietet werden einzelne Arbeitsplätze so-wie die technische und kommunikative Infrastruktur, monats-weise oder auf längere Sicht. Mit start.up bietet neusta zwei-tens der Gründerszene ein neuartiges Beteiligungsangebot,um eine eigene Idee zur Marktreife zu führen. Gemeinsammit dem Existenzgründer werde in dieser Initiative zunächsteine GmbH ins Leben gerufen. Die Beteiligung von team neusta gewährleiste eine Grundvergütung für den Lebensun-terhalt. So entstehe für den Gründer persönlicher und finan-zieller Freiraum, sich ganz auf die Idee und deren Potenzialezu konzentrieren. nwww.startup-neusta.de I www.coworking-neusta.de

Hanse-Ideen: neues Angebot des Klubs Dialog Der Klub Dialog hat unter dem Namen Hanseatische IdeenIm- und Exportgesellschaft – kurz Hanse-Ideen – ein Pilotpro-jekt gestartet, das auf Unternehmen außerhalb der Kultur-und Kreativwirtschaft zielt. Ausgangspunkt ist das Klub-Dia-log-Abendformat, das eine besondere Erlebnisdienstleistungbietet. „Damit will der Klub Dialog die kreativen Impulse, deninterdisziplinären Blick auf unternehmerische Themen unddie Innovationskraft, die bei den Abenden generiert werden,in andere Wirtschaftsbereiche tragen“, heißt es dazu. Ein Zielsei, die Leistungen und Potenziale der bremischen Kultur-und Kreativwirtschaft auch für andere sichtbar zu machen.Beide Seiten sollen von diesem Ideen-Im- und -Export profi-tieren. Der Klub Dialog e. V. wurde 2010 gegründet und ver-steht sich als Plattform und Netzwerk für Akteure, Verbändeund Institutionen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Er lädtmonatlich zu den Klub-Abenden ein, auf denen sich Kreativepräsentieren. n

InformationHanse Ideen, Klub Dialog, Manuela Weichenrieder, Telefon 0421 16107550, [email protected]

„Diese Dynamik muss weiter vorangetrieben werden“, sagteWeiss. Dem Vernehmen nach wird in der Politik bereits da-ran gearbeitet. Der Schwerpunkt soll dann noch stärker in derVerzahnung von Kreativwirtschaft und klassischen Unterneh-men liegen. n

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Unsere Energie soll sauberer werden – und dennoch wirtschaftlich sein. Ein Beispiel: Bereits seit 2001 bauen wir Hochsee-Wind-parks. Durch unsere Erfahrung können wir Prozesse und Verfahren beim Bau und Betrieb immer weiter verbessern. Damit senken wir die Kosten schon jetzt nachhaltig. So profi tieren auch Geschäftskunden von grünerem Strom zu attraktiven Konditionen.

eon.de/geschaeftskunden

Hallo Frau Neuner, wir arbeiten daran, dass Erneuerbare Energie bezahlbar bleibt.

Von: Magdalena NeunerAn: E.ONBetreff: Grüner Strom

Wenn Strom immer grüner wird,kann sich das dann noch jeder leisten?

Energie für den Mittelstand: fl exibel, individuell und zu fairen Preisen.

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Jahresbericht des Mittelstandsausschusses Der Vorsitzende des Mittelstandsaus-schusses der Handelskammer und Ge-schäftsführer der roha arzneimittelGmbH, Andreas Berghöfer, legte demPlenum den Jahresbericht des Mittel-standsausschusses vor. Berghöfer hatAnfang 2013 den Vorsitz von BerendErling übernommen. Aktuell zähle derAusschuss 35 Mitglieder quer durch al-le Wirtschaftsbereiche und aus über-wiegend mittelständischen Unterneh-men. Der Ausschuss befasste sich mitFragen des Standortmarketings unddes Bürokratieabbaus sowie der Be-triebspraxis und der Bildungspolitik.Darüber hinaus wirke der Ausschussderzeit bei der Erstellung des Mittel-standsberichts 2013 mit, in dem dieBremische Bürgerschaft einmal in jederLegislaturperiode über die Situationder mittelständischen Wirtschaft imLand Bremen Auskunft gibt. Die Veröf-fentlichung sei für Anfang 2014 vorge-sehen. Auch 2014 sollen Aspekte derunternehmerischen Praxis sowie diePolitikberatung Kernthemen der Aus-schussarbeit bilden.

Ausländische Fach- undFührungskräfteHauptgeschäftsführer Dr. MatthiasFonger informierte das Plenum übervorgesehene Verbesserungen des Ser-vices für ausländische Fach- und Füh-rungskräfte in Bremen. Es gebe Gesprä-che mit dem Senator für Inneres, demWirtschaftsressort, der WfB, und demRKW, im Unternehmensservice Bremen

Dr. Dietmar Ringel, Vorstand der Ar-celorMittal Bremen GmbH, erläutertedie Sicht eines Großverbrauchers undbeklagte, dass vor allem die fehlendePlanbarkeit des Energiemarktes allenBeteiligten Probleme bereite. Dies be-treffe die Hersteller, die Verbraucherund die energieintensiven Unterneh-men gleichermaßen. Deutschland undItalien hätten im Übrigen bereits jetztdie höchsten Strompreise in ganz Euro-pa. Für die Diskussionen um eine Än-derung der Härtefallregelungen fürstromintensive Unternehmen des pro-duzierenden Gewerbes sei festzuhal-ten, dass beispielsweise ein Stahlwerkin Deutschland ohne eine Reduzierungder EEG-Umlage nicht mehr wettbe-werbsfähig produzieren könnte. Jens Assheuer, Geschäftsführer derWindMW GmbH, schilderte die Situa-tion der Windenergiebranche. Um dasZiel zu erreichen, klimaschädliche Treib-hausgase bis 2020 um 40 Prozent undbis 2050 um 80-95 Prozent zu senken,führe kein Weg an der Windenergie vor-bei. Besonders die Offshore-Windener-gie habe Kraftwerkseigenschaften undsorge für Systemstabilität. Im Vergleichzur Photovoltaik, zu Biomasse-Anlagenaber auch zu den Windmühlen an Landseien Offshore-Anlagen effizienter underreichten wesentlich höhere Volllast-stunden. Aber auch hier sei es wichtig,dass die Politik schnellstmöglich diePlanungssicherheit wieder herstelle.Derzeit sei es sehr schwierig, Investorenfür neue Projekte zu gewinnen. n

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KAMMERREPORT

AUS DEM PLENUM Die Plenarsitzung vom 18. November

l Jahresbericht des Mittelstandsausschussesl Verbesserung des Services für ausländische Fach- und Führungskräfte

l Aufgabenübertragung zur Durchführung der Unterrichtung für die Aufsteller von Spielgeräten

l Schwerpunktthema „Energiepolitik“

eine Anlaufstelle für Betriebe aus demIn- und Ausland mit ausländischenFach- und Führungskräften sowie aus-ländische Existenzgründer einzurich-ten. Ziel sei es, die Willkommenskulturin Bremen zu stärken. Nach den erstenPlanungen sollen im Unternehmensser-vice Antragsteller beraten und unter-stützt werden.

AufgabenübertragungDas Plenum stimmte einstimmig ge-mäß § 4 S. 2 Nr. 6 i.V. mit § 10 Abs. 1und Abs. 3 des IHKG der Aufgaben-übertragung zur Durchführung der Un-terrichtung für die Aufsteller von Spiel-geräten nach § 33c GewO und dementsprechenden öffentlich-rechtlichenVertrag mit der IHK Hannover zu.

EnergiepolitikDr. Torsten Köhne, Vorstandsvorsitzen-der der swb AG, gab einen Bericht überaktuelle energiepolitische Situation.Die ersten Ergebnisse aus den Koali-tionsverhandlungen auf Bundesebeneließen bisher die notwendigen struktu-rellen Änderungen für ein Gelingen derEnergiewende vermissen. Bislang seienweder die Fragen der Versorgungs-sicherheit noch die der Bezahlbarkeitder Energiewende gelöst. Auch führedie aktuelle Situation am Energiemarktdazu, dass trotz des Zubaus der erneu-erbaren Energien der Ausstoß von CO2nicht gesunken, sondern gestiegen sei.Ein Grund sei, dass bei den derzeit ge-ringen Brennstoffkosten insbesonderealte abgeschriebene Braunkohlekraft-werke gewinnbringend betrieben wer-den könnten.

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nungspunkt galt dem Verein Gesund-heitswirtschaft Nordwest. Der hkk-Vor-sitzende Michael Lempe informierte dieAusschussmitglieder über die Aktivitä-ten und Ziele des Vereins. Das Bild zeigt (v.l.) Kammer-Haupt-geschäftsführer Dr. Matthias Fonger,Irmtraut Gürkan, kaufmännische Direk-torin des Universitätsklinikums Heidel-berg, Dr. Sandra Hartig vom DIHK, denAusschussvorsitzenden Ludwig-GeorgBraun, hkk-Chef Michael Lempe undProfessor Rebscher. n

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Kramer zum Arbeitgeber-präsidenten gewähltIngo Kramer ist zum Präsidenten derBundesvereinigung der Deutschen Ar-beitgeberverbände (BDA) gewählt wor-den. Die Mitgliederversammlung sprachihm für eine zweijährige Amtszeit ein-stimmig das Vertrauen aus. Kramer folgtauf Dr. Dieter Hundt, der den BDA 17Jahre geführt hat. Der 1953 geborene Diplom-Wirt-schaftsingenieur ist seit 2003 Mitglieddes BDA-Präsidiums und seit 2011 Vize-präsident der BDA. Er ist Vorsitzenderdes Arbeitgeberverbandes Nordmetallund hat von 2001 bis 2011 als Ver-handlungsführer die Tarifpolitik in der

norddeutschen Metall- und Elektroin-dustrie federführend verantwortet. Erist zudem Präsident der Landesvereini-gung der Arbeitgeber- und Unterneh-mensverbände in Bremen, Vorstands-vorsitzender der Stiftung der Deut-schen Wirtschaft sowie Präsident derIHK Bremerhaven. Kramer ist seit mehrals 30 Jahren geschäftsführender Ge-sellschafter der im Anlagenbau tätigenFirmengruppe J. Heinr. Kramer in Bre-merhaven. Er führt das Familienunter-nehmen in dritter Generation. n

DIHK-Ausschusstraf sich in Bremen Auf Einladung der Handelskammer Bre-men fand die Herbstsitzung des DIHK-Ausschusses für Gesundheitswirtschaftin Bremen statt. Im Haus Schütting tra-fen sich rund 50 Vertreter der deut-schen Kammern und der Gesundheits-wirtschaft, um über aktuelle gesund-heitspolitische Fragen und Entwicklun-gen sowie über Aspekte des Kranken-versicherungswesens zu diskutieren.DAK-Chef Professor Dr. Herbert Reb-scher stellte hierzu die Positionen seinesHauses vor. Ein weiterer Tagesord-

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s BDA, Jörg Sarbach

s

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KAMMERREPORT

VERANSTALTUNGEN DER HANDELSKAMMER BREMEN ANFANG 2014 (AUSWAHL)

Existenzgründung/Unternehmensnachfolge

17.-27. März 18:00-20:30 Uhr Der Weg in die SelbstständigkeitWie werde ich Unternehmerin – wie werdeich Unternehmer? Welche Voraussetzungensind bei der Existenzgründung zu beachten?Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ichmeine Kosten? Welche Pflichten muss ich er-füllen, wenn ich Personal beschäftige undwas möchte das Finanzamt von mir wissen?Diese und weitere Fragen werden in dem Existenzgründungsseminar „Der Weg in dieSelbstständigkeit“ der Handelskammer Bremen beantwortet. Referenten: Tania Neubauer, Ralf Brandt, Dr. Dorothee Lotz, Johannes Wolters, Ida Klipan, Jörg Jarchow,Susanna Suhlrie, André Dillinger, Arno Geerds.Die Gebühr beträgt 120,- Euro.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

IT-Wirtschaft

30. Januar, 16:00-18:00 Uhr Vortrag: Social Engineering und Cyber-SicherheitAls Social Engineering bezeichnet man diezwischenmenschliche Manipulation mit derAbsicht, jemanden dazu zu bewegen, ver-trauliche Informationen preiszugeben. Meist dringen die Täter dafür in ein fremdesComputersystem ein. Cyber-Sicherheit erwei-tert das Aktionsfeld der klassischen IT-Sicher-heit auf den ganzen Cyber-Raum. Damit wirddie gesamte moderne IuK zu einem Teil desCyber-Raums. Die Veranstaltung führt in diebeiden Themen ein und es werden Tipps zumSchutz vor modernen Informationsdieben gegeben. Referenten sind Dr. Cosima Eggers,Airbus Operations GmbH, Marc Schober, Bundesamt für Sicherheit in der Informa-tionstechnik, und Thomas Heuermann, Polizei Bremen.

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Mittelstandstreff

26. Februar, 12:30 Uhr Leiharbeit: neue Spielregeln im Spannungsfeld von Equal Pay und betrieblicher MitbestimmungReferentinnen sind die Rechtsanwältin Christiane Ordemann und Bettina Schiller,Teamworker Personaldienst GmbH

Der Mittagstisch findet im Club zu Bremenstatt. Bitte melden Sie sich an bei Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231, [email protected]

Wirtschaft global

15. Januar, 9:00-17:00 UhrZoll-Workshop: Aktuelle Änderungen im Zoll- und AußenwirtschaftsrechtReferent ist Andreas Heuer, Vorsteher des Zollamtes Bremerhaven. Der Workshopist kostenpflichtig.

21. Januar, 9:00-17:00 Uhr Zoll-Seminar: Änderungen der rechtlichen Grundlagen für die Export-und Importabwicklung 2014 inklusiveAuffrischung der GrundlagenReferent ist Dr. Wolfgang Barthel, Poly Inter-national, Außenwirtschaftsberatung. DasSeminar ist kostenpflichtig.

Bitte melden Sie sich an:[email protected]

4. Februar, 17:00-19:30 Uhr Ländernetzwerk-Treffen: Türkei – Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht Wie funktioniert der Arbeitsmarkt in der Türkei? Welche Beschäftigungsarten gibt es?Wie hoch ist die zulässige Arbeitszeit oderwann liegt eine wirksame Kündigung vor? Es referieren Dr. Gökce Uzar-Schüller, Rechts-anwältin, Kanzlei Graf von Westphalen, undSuat Bakir, Türkisch-Deutsche Industrie- undHandelskammer, Berlin.

6. Februar, 16:30-18:00 Uhr Ländernetzwerk-Treffen: Afrika – Besuch der Afrika-Ausstellungdes Übersee -MuseumsDurch die neue Dauerausstellung „KaribuAfrika” führt Dr. Hartmut Roder, Abteilungs-leiter Handelskunde im Übersee-Museum.

Bitte melden Sie sich an: Andrea Goß, Telefon 0421 3637-244 [email protected]

Wirtschaft trifft Wissenschaft

13. Februar, 16:00-18:00 Uhr BIAS Bremer Institut für angewandte Strahltechnik„Wissen schafft Wirtschaft“: Diesem Leitsatzfolgend ist das BIAS Bremer Institut für ange-wandte Strahltechnik GmbH ein kompetenterund verlässlicher Partner für Forschung undEntwicklung im Bereich der Lasertechnik. Mit den beiden Geschäftsbereichen Material-bearbeitung und Bearbeitungssysteme sowieoptische Messtechnik und optoelektronischeSysteme entwickelt das Institut neue laser-basierte Technologien und Produkte. DasKompetenzzentrum Centr-Al bietet zusätzlichei ne einzigartige Expertise zu Fragen desSchweißens von Aluminiumlegierungen undanderen modernen Leichtbauwerkstoffen. Zuden Kunden des BIAS zählen unter anderem Unternehmen aus den Bereichen Flugzeug-bau, Raumfahrt, Schiffbau, Schienenfahr-zeug- und Automobilbau, Halbleiter und Opto-Elektronik sowie Mess- und Prüftech-nik. Das Treffen findet im BIAS in der Klagenfurter Straße 2, 28359 Bremen, statt .

Bitte melden Sie sich an bei Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236, [email protected]

Recht und Steuern

31. Januar, 10:00-13:00 Uhr Vortrag: Prüfberichte für Immobilien-, Finanzanlagen-, und KreditvermittlerÜber Prüfberichte nach § 16 der Makler- undBauträgerverordnung (MaBV) sowie des neu-en § 24 der Finanzanlagenvermittlerverord-nung (FinVermV) wird intensiv diskutiert.Wann müssen sie erstellt werden? Wannreicht eine Negativerklärung aus? Was kostetdie Erstellung eines Berichtes? Der Vortragerläutert Inhalte, Regularien und Fristen vonPrüfberichten und wer sie erstellen muss. Referent: ist Dr. Christian Lütke-Uhlenbrock,BDO AG.

Bitte melden Sie sich an bei Bettina Schaefers, Telefon 0421 3637-406 [email protected]

INFORMATION

Weitere Details sowie Informationen

zu aktuellen Veranstaltungen finden Sie in der Veranstaltungs-datenbank im

Internet: www.handelskammer-

bremen.de.

ANMELDUNG

Melden Sie sich imInternet online an:

www.handelskammer-bremen.de.

INFOTHEK

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DIE HANDELSKAMMER GRATULIERT ZUM JUBILÄUM

UNTERNEHMEN

50-jähriges Bestehenl H. Degner GmbH, gegründet 2. Dezember 1963

25-jähriges Bestehenl Buddhawelt Teehaus Harald Lührs, gegründet 1. Dezember 1988l büro extern Büroservice GmbH, gegründet 14. Dezember 1988l Hans-Ludwig Steffens, gegründet 16. Dezember 1988l NEXTEL Informationstechnologie GmbH, gegründet 26. August 1988 l Rudolf Robrahn, gegründet 28. Dezember 1988

Sachverständigentag im Haus Schütting Mehr als 60 Teilnehmer haben dendiesjährigen Sachverständigentag derHandelskammer Bremen und der Ol-denburgischen Industrie- und Handels-kammer im Haus Schütting besucht.Hauptredner war Bernhard Floter, ge-schäftsführendes Vorstandsmitglied desInstituts für Sachverständigenwesen(IfS) in Köln. Vor genau zehn Jahrengab es den ersten Sachverständigen-tag in Bremen. n

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IT-Sicherheit in der LogistikDie aktuelle Diskussion um Datensi-cherheit, um Wirtschaftsspionage undAusspähung zeigt, wie fragil der Schutzvon sensiblen Daten geworden ist. WasUnternehmen zu ihrem Schutz hier tunkönnen, erläutern IT-Sicherheitsexper-ten auf der Informationsveranstaltung„IT-Sicherheit in der Logistik“ am 12.Dezember (Beginn: 16:00 Uhr) in derHandelskammer Bremen. Cyber-Angrif-fe und Sicherheitslücken werden zu Be-ginn der Veranstaltung in einem schau-spielerischen Dialog von zwei Security-Spezialisten des Freien Instituts für IT-Sicherheit in Kooperation mit dem For-schungsverbund IS-Bremen inszeniert.Reimund Ott von der dbh Logistics ITAG skizziert Wege zu einer angemesse-nen IT-Sicherheit in der Logistik, und Pe-ter Leppelt (praemandatum GmbH) be-richtet über den Umgang mit Unterneh-mensdaten in einer vernetzten Welt.Nach den Vorträgen gibt es noch einGet-together. n

InformationOlaf Orb, Telefon 0421 3637-272, [email protected]

(v.l.) Martin Johannsen (IHK Bremerhaven), Claudia Poneleit(IHK Oldenburg), Ulrich Vogel (Handelskammer Bremen) undBernhard Floter vom IfS.

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Frank Pusch

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große Bedeutung bei: „Sie nehmen da-mit eine wichtige zivilgesellschaftlicheAufgabe wahr.” Dies gilt um so mehr,als die süddeutschen Bundesländer(die Geberländer) die teilweise sehremotional geführte öffentliche Diskus-sion um den Länderfinanzausgleich be-

herrschen. Auf dem Podium in der Han-delskammer wurde deutlich, wie wich-tig es ist, diese Meinungshoheit zudurchbrechen und der Stimme des Nor-dens mehr Gehör zu verschaffen. „Wirmöchten unsere Vorstellungen gerneauch über Bremen und Hamburg hin-aus tragen”, sagte Präses ChristophWeiss. „Deshalb werden wir sie in dieGremien der deutschen Industrie- und

reitet – ist der PolitikwissenschaftlerProfessor Dr. Wolfgang Renzsch, Inha-ber des Jean-Monet-Lehrstuhls an derOtto-von-Guericke-Universität Magde-burg. Er war der Gastredner auf einerVeranstaltung im Haus Schütting, aufder die Handelskammer ihre wissen-

schaftlich fundierten Vorschläge zuranstehenden Föderalismusrefom undmögliche bremische Verhandlungsposi-tionen zur Debatte stellte. Basis ist dasjüngst veröffentlichte Positionspapierder Bremer und der Hamburger Han-delskammer mit dem Titel „Bürgerföde-ralismus: Ein Konzept zur Reform desföderalen Finanzausgleichs.” ProfessorRenzsch misst diesem Debattenbeitrag

s gibt eine hübsche Anekdote,die man sich in Berlin erzählt. Da-nach gibt es nur zwei Menschen,

die beim Länderfinanzausgleich über-haupt noch den Durchblick haben. Dereine so heißt es, sei verrückt geworden,der andere gerade verstorben. Der SPD-

Bundestagsabgeordnete Dr. CarstenSieling gab sie jetzt in Bremen zum Bes-ten. Es ist ein humoristischer Hinweisauf die ungeheure Komplexität derBund-Länder-Finanzbeziehungen, die nurnoch wenige Experten ganz durch-schauen und die doch eine so hohe po-litische Brisanz haben. Einer von ihnen – zumal einer, demdas Thema auch noch richtig Spaß be-

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STANDORTBREMEN

FINANZREFORM 2019 DER NORDENMUSS SEINE STIMME ERHEBENDiskussion im Schütting über „Bürgerföderalismus: Ein Konzept zur Reform des föderalen Finanzausgleichs“

Auf dem Podium diskutierten (v.l.) Prof. Dr. André W. Heineman, Dr. Matthias Fonger, Moderatorin Annemarie Struß-von Poellnitz , Prof. Dr. Wolfgang Renzsch und die Staatsräte Dr. Olaf Joachim und Dietmar Strehl.

Der Magde-burger Finanz-experte Prof.Dr. Wolfgang

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Handelskammerorganisation einbrin-gen.” Und fügte hinzu: „Wir glauben,dass wir mit unseren Empfehlungenlangfristig nicht nur die Zukunftsfähig-keit des Bundeslands Bremen sichernkönnen und müssen, sondern zugleichauch den system-immanenten Konfliktzwischen sogenannten Geber- und Neh-merländern im gegenwärtigen Finanz-ausgleichssystem überwinden werden.” Professor Renzsch hat in seinem Vor-trag dessen „Irrungen und Wirrungen”detailliert beleuchtet: die Diskrepanzzwischen Wirtschaftskraft und Steuer-kraft, die Verstöße gegen das Konnexi-tätsprinzip, das Problem der überbor-denden Soziallasten, die dramatischeStaatsverschuldung bei Bund, Ländernund Kommunen und die großen demo-grafischen Herausforderungen. Völlig ir-rational sei beispielsweise die Steuerer-tragsverteilung (siehe Grafik), nach derBremen ein BIP je Einwohner von 135,2Prozent und ein Steueraufkommen vonlediglich 95 Prozent des Durchschnit-tes hat, mithin mit gut 40 Prozent diegrößte Differenz aller Länder – ein Grundfür die hohe Verschuldung. Renzschsieht im Übrigen in der Reformdebatteder Jahre 1968/69 hochinteressanteAnsätze, das System auf neue, rationa-le Beine zu stellen. In der Podiumsdiskussion unter an-derem mit den Staatsräten Dr. Olaf Joa-chim und Dietmar Strehl wurde teilwei-se kontrovers über die Abschaffung deshorizontalen Länderfinanzausgleichs,über die Anreizorientierung oder dieVorteile einer Steuerautonomie gestrit-ten. Übereinstimmung gab es dagegenin der Frage eines Altschuldenfonds. Ersehe diesen nicht als eine Art „BadBank für Altschulden”, so Strehl, viel-mehr sei Bremen willens, „sehr viel Ei-genleistung” bei der Schuldentilgungzu erbringen. So groß der Konfliktstoffauch ist, der Zwang zur Verständigungist da, denn 2019 laufen viele Regelun-gen aus. „Termine sind unsere Ret-tung”, sagte Joachim. Ob die jetzige Ir-rationalität, der „gordische Knoten”, soDr. Fonger, zerschlagen werden kannund ein neuer, ein großer Wurf gelingt,ist ungewiss. Die Handelskammer jeden-falls befeuert die Diskussion. (cb) n

Quelle: Professor Dr. Wolfgang Renzsch, www.vgrdl.de/Arbeitskreis_VGR/tbls/tab.asp?tbl=tab01, BMF VA4, der Finanzausgleich unter den Ländern 2012, Zeile 10.1.

BIP je Einwohner 2012 & Steuern nach dem Aufkommen in Prozent je Einwohner; Ergebnis der Zerlegung

Es gab viel mehr Interessenten als Plätze: Zum fünften Mal fand jetzt Ende Novemberin Bremen die „Lange Nacht der Industrie“ statt. 350 Teilnehmer nahmen an denWerksbesichtigungen teil. Doppelt so viele hatten sich beworben. Eine große Band-breite an Unternehmen öffnete ihre Tore und stellte ihr Produktion vor. Kellogg zumBeispiel und Gestra, ebenso ThyssenKrupp System Engineering GmbH, die swb, dieWindenergie-Firma Areva, der Autozulieferer Hella GmbH, Mercedes und Mondelez.Sie zeigen, wie stark die Industrie in Bremen vertreten ist. Eingeladen hatten die Han-delskammer Bremen und de Arbeitgeberverband Nordmetall e. V.

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STANDORTBREMEN

Lürssen ist deutscher Vize-ChampionDie WirtschaftsWoche hat in einer ex-klusiven Studie jetzt zum zweiten Maldie 20 erfolgreichsten MittelständlerDeutschlands ermittelt. Wiederum darfsich demnach Herrenknecht, der Welt-marktführer für Tunnelbohrmaschinen,als wertvollste Marke rühmen. Auf denzweiten Platz kam der Bremer Schiff-bauer Lürssen. 2011 hatte es für das1875 gegründete Familienunternehmen„nur“ zu Rang sieben gereicht. Zu denHidden Champions der Region gehö-ren ferner die Grimme-Gruppe aus demniedersächsischen Damme – das Fami-lienunternehmen ist mit weitem Ab-stand Weltmarktführer für Kartoffel-und Rübenerntemaschinen – auf Platz5 und Abeking & Rasmussen auf Platz15 (2011: 16). Schon seit 1907 baut derBootsbauer aus Lemwerder Schiffe undYachten.

Das Ranking der Top-Marken desMittelstands im Investitionsgüterge-schäft hat die Münchner Beratung Bie-salski & Company in Kooperation mitAlphazirkel, einer Plattform für Fami-lienunternehmer, jetzt zum zweiten Malnach 2011 für die WirtschaftsWoche er-stellt. „Die führenden Hidden Cham-pions setzen ihre Marke so erfolgreichein, dass sie bei ihrer Zielgruppe stärkerverankert ist als viele bekannte Markenim Konsumgüterbereich“, heißt es inder Studie. n

Seegüterumschlag erholt sich Nach einem schwierigen ersten Halb-jahr 2013 machten sich beim Seegüter-umschlag im Land Bremen im HerbstAnzeichen der Erholung bemerkbar.Das Hauptgeschäft, die Containerlo-gistik, hielt sich im dritten Quartal fast

auf Vorjahresniveau. Insgesamt wurdenin Europas viertgrößtem Containerhafenvon Januar bis September 4.438.000Standardcontainer (TEU) umgeschla-gen (2012: 4.745.000 TEU), ein Minusvon 6,5 Prozent gegenüber 2012. Deut-lich stärker erholte sich der Bremerha-vener Automobilumschlag. „Hier beste-hen gute Aussichten, dass wir das Vor-jahresergebnis von 2,2 Millionen Fahr-zeugen erreichen oder wenigstens nurknapp verfehlen”, sagte Wirtschaftsse-nator Martin Günthner. Der Umschlagim September erreichte sogar das besteSeptember-Ergebnis überhaupt, als anden Bremerhavener Kajen 196.000Fahrzeuge abgefertigt wurden. „Diejüngste Entwicklung macht Hoffnungauf eine weitere Stabilisierung”, sagteGünthner. Der Gesamtumschlag in Bre-men und Bremerhaven lag in den ers-ten drei Quartalen des Jahres bei 59,4Millionen Tonnen (Vorjahreszeitraum:64,8 Millionen Tonnen). n

Bebauungsplan für den Lesum-ParkAuf dem Areal der ehemaligen Wil-helm-Kaisen-Kaserne in Bremen Burgle-sum entsteht ein neuer Gewerbepark.Der Senat hat jetzt den Bebauungsplanfür den Lesum-Park beschlossen. Hiersoll ein Gewerbegebiet mit gesund-heitswirtschaftlicher Ausrichtung ent-wickelt werden, das Einrichtungen undAktivitäten der Stiftung Friedehorst er-gänzt, heißt es in einer Senatsmittei-lung. Nach der Privatisierung des gro-ßen Geländes im Frühjahr 2011 seiennun die planungsrechtlichen Voraus-setzungen für eine Erschließung undbauliche Entwicklung des Areals durchdie Procon RealisierungsgesellschaftmbH Bremen gelegt. Die alten Bundes-wehrbauten sind bereits weitgehendabgerissen. Der Bau eines Ärztehauses,einer Rettungswache und eines Nah-versorgungsmarktes seien bereits in derkonkreten Planung. Die Stadt Bremenbeteilige sich an der Erschließung desGeländes mit gut 760.000 Euro. n

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Sitzung des Arbeitskreises Personalentwicklung des Verbands der Geschäftsführer deutscher Industrie- und Handelskammern: Zehn Jahrelang leitete Kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger (Bildmitte)diesen Kreis. Jetzt gab er dieses Amt an Arne Rössel, Hauptgeschäftsführerder IHK Koblenz (4.v.r.) ab. Thema der Sitzung war unter anderem dasgeplante IHK-weite Karriereportal und effektive Maßnahmen zur strategischen Personalentwicklung.

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Immobilienmarkt: Wasserlage begehrtDer seit längerer Zeit anhaltende Runauf deutsche Wohnimmobilien be-scherte auch Bremen in den vergange-nen Monaten eine Sonderkonjunktur.Anleger und Selbstnutzer sind nach An-gaben des IVD ImmobilienverbandesDeutschland weiter verstärkt auf derSuche, insbesondere nach zentralen La-gen am Wasser wie in der Überseestadtund auf dem Stadtwerder. Während diePreise für Einfamilienhäuser und Eigen-tumswohnungen im Vergleich zum Vor-jahr in Bremen-Nord vorwiegend stabilgeblieben seien, seien die Preise in Bre-men-Stadt teilweise überdurchschnitt-lich gestiegen. Auch in Bremerhaven re-gistrierte der Verband Preissteigerun-gen in den guten und sehr guten Lagen. Auffällig ist nach Feststellung desIVD Nord, dass viele, die in den 70erund 80er Jahren in das niedersächsi-

sche Umland gezogen sind, im Altergerne wieder an ihre frühere Heimstät-te zurückkehren wollen. „Zudem habenviele der Buten- und Binnen-Bremerden Wunsch, sich zu verkleinern undwollen nach Auszug der Kinder ihrHaus gegen eine Eigentumswohnungeintauschen.” Private Anleger aus Bre-men und von außerhalb sind laut IVDNord auch wegen der höheren Rendi-te – das gelte sowohl für die Wertent-wicklung von Immobilien als auch fürdie Mieten – verstärkt in der Hanse-stadt aktiv. Nicht zuletzt Inflations-ängste und fehlende Anlagealternati-ven bei zugleich günstigen Bauzinsenverstärkten diesen Trend. Nach einer Studie der internationa-len Beratungsgesellschaft Jones LangLaSalle werfen vermietete Eigentums-wohnungen in Bremen eine viel höhereRendite ab als zum Beispiel in Mün-chen oder Hamburg. Danach werde

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das eingesetzte Kapital in den beidenMetropolen nur noch mit rund drei Pro-zent verzinst, in Bremen liege die Net-torendite bei mehr als fünf Prozent. n

Weitere Erschließungdes BWK-GeländesAuf dem Gelände der ehemaligen Bre-mer Wollkämmerei (BWK) sind weitereErschließungsarbeiten gestartet wor-den. In der nun zweiten Baustufe (Volu-men: 12 Millionen Euro) werden neueStraßen auf historischem Grund ge-schaffen, die Straßen Marschgehrenund Zum Kammstuhl werden verlän-gert. Bis zum Herbst 2014 werden rund2.000 Meter Kanäle verlegt sowie 750Meter Asphaltstraße und circa 1.500Meter Gehwege erstellt. Acht Unter-nehmen haben sich seit 2002 auf demGelände angesiedelt. n

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Formen der Zusammenarbeit zu informieren und sie zu moti-vieren, gemeinsam für eine größere Vielfalt an Handels-, Gas-tronomie- und Dienstleistungsbetrieben in den Zentren zusorgen. „Die gemeinsame Leidenschaft für die Stadt hilft, ad-ministrative Barrieren zu überwinden und führt zu neuen For-men der Zusammenarbeit zwischen gewerblicher Wirtschaftund der öffentlichen Verwaltung“, so Fuchs. Wirtschaftssenator Martin Günthner sieht diesen Preisauch „als Ermutigung, die Standortgemeinschaften in Bre-men systematisch weiterzuentwickeln.” Der Staat schaffe ei-nen Rahmen, innerhalb dessen die Anrainer gemeinsam ge-stalten: „Dieses Modell ist zukunftsfähig.” In Deutschland gibt es mittlerweile 30 BIDs mit ganz un-terschiedlichen Budgets, Tendenz steigend. Seit 2005 hat diegewerbliche Wirtschaft laut DIHK hierfür fast 40 MillionenEuro in den öffentlichen Raum investiert. 2009 sind in Bre-men mit dem BID Viertel – größtes BID in Deutschland mit260 Eigentümern und 388 Grundstücken – und dem BIDAnsgari, das schon in zweiter Auflage arbeitet, die ersten Ini-tiativen entstanden. Durch viele Maßnahmen haben sie dieQualität in ihren Quartieren steigern können. So wurden un-ter anderem die Weihnachtsbeleuchtung modernisiert unddurch einzelne Begrünungen die Verweilqualität gesteigert.Auch ist es dem BID Viertel gelungen, mit professionell be-sprühten Fassaden das Graffitiproblem einzudämmen. Die Preise wurden Mitte November in der IHK Offenbachwährend des 5. BID-Kongresses der IHK-Organisation überge-ben. 2014 findet der BID-Bundeskongress und damit auchdie Verleihung des BID-Awards in Bremen statt. n

(Text: Bettina Schaefers)

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Sögestraße gewinntBID-Award 2013Wettbewerb des DIHK: Private Eigeninitiative wertet Innenstädte auf – 2. Rang für BID Viertel

Bremen ist eine BID-Stadt: Wenn die Eigen-initiative von innerstädtischen Gewerbe-treibenden, der private Einsatz für dieStandortattraktivität, eine Public-Private-Partnership bewertet werden, dann hatdie Hansestadt die Nase vorn. Dies hatjetzt der bundesweite Wettbewerb derBusiness Improvement Districts (BID)

wieder gezeigt, den der DIHK und die Kammern jährlich aus-tragen. Den BID-Award 2013 und damit den ersten Platz hatder BID-Sögestraße gewonnen. Erst Ende 2012 haben 40 Ei-gentümer und rund 70 Gewerbetreibende die Gemeinschaftgegründet. Mehr noch: Platz 2 gewann das BID Viertel wieschon im Vorjahr. Auch das BID Ansgari, Bremens drittes undkleinstes BID, hat bereits in den vergangenen Jahren an die-sem Wettbewerb teilgenommen. „Das BID-Sögestraße hat sich mit einem Reigen unter-schiedlichster Maßnahmen besonders hervorgetan“, sagt DIHK-Stadtentwicklungsexpertin Tine Fuchs. „Angefangen von ei-ner ungewöhnlichen Weihnachtsbeleuchtung, über neue Rei-nigungsdienste, neue Baumpflanzungen bis zu einem Vor-schlag für ein neues Verkehrskonzept an den zuständigen Se-nator.“ Der DIHK würdigt bereits zum fünften Mal solch vor-bildliche Unternehmensinitiativen für lebendigere Innen-städte. Ziel des Wettbewerbs ist es, Unternehmen und Grund-eigentümer, Städte und Gemeinden besser über mögliche

(v.l.) Stefan Storch und Harald Knigge (Eigentümer-vertreter BID Sögestraße) sowie Dr. Jan-Peter Halves (Geschäftsführer CS-CityService GmbH, Aufgaben-träger BID Sögestraße)

DerBID-Award

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zHandelszentrum der Getreide- und Futtermittel-BrancheFreimarktbörse: So heißt die jährliche Norddeutsche Gemein-schaftsbörse der Futtermittelhändler, die Ende Oktober zum158. Mal stattfand und Bremen zum Handelszentrum der Ge-treide- und Futtermittel-Branche weit über den norddeut-schen Raum hinaus machte. Der Bremer Verein der Getreide-Futtermittel-Importeure und -Großhändler e. V. hatte rund400 Gäste ins Swissôtel Bremen geladen: Vertreter des euro-päischen Getreide- und Futtermittelhandels, der Verarbei-tungsindustrie, aus Lagerei- und Umschlagsbetrieben, Kon-trollgesellschaften und Laboratorien sowie Banken. Die Nord-deutsche Gemeinschaftsbörse wird seit 40 Jahren alljährlichin Hamburg, Bremen und Hannover durchgeführt. Der Bremer Verein, seit 1999 Träger der Bremer Getreide-und Futtermittelbörse, ist Mitglied der Europäischen Waren-börse in Straßburg sowie der Arbeitsgemeinschaft der deut-schen Waren- und Produktenbörsen. Er veröffentlicht monat-lich Notierungen für Getreide- und Futtermittel in Nord-deutschland und veranstaltet jährlich zwei Börsen, neben derFreimarktbörse im Herbst ist das die gemeinsame Börse Ol-denburg-Bremen im Frühjahr. Der Verein betreut 59 Mit-gliedsfirmen und berät rund 100 Firmen im EU-Raum. n

InformationFriedrich Oldekopf, Telefon 0421 3498745, [email protected]

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Mondelez International engagiert sich vor OrtFür die Mitarbeiter von Mondelez International am StandortBremen hieß es jüngst: anpacken! Anlässlich seines erstenGeburtstages ernannte das Unternehmen den gesamten Ok-tober zum Corporate Volunteering Month. Weltweit unter-stützen mehr als 16.000 Mitarbeiter des Konzerns für einenTag soziale Einrichtungen. Bei den Freiwilligeneinsätzen wid-men sie sich je nach Bedarf vor Ort der Möbelrestauration,dem Gärtnern oder Malern.

(v.l.) Friedrich Oldekopf (Geschäftsführer),Hildegard van Meeteren (Assistentin) und Gustav Schiele (Vorsitzender)

In Bremen, dem Hauptsitz der deutschen Unternehmens-gruppe von Mondelez International, waren die Mitarbeiter insieben Einrichtungen aktiv: Sie unterstützten Grundschulen,Wohngruppen sowie eine Kinder- und Jugendfarm. Einigeder Aktionen korrespondieren mit der Unternehmensstiftung„Klasse2000“, die zunächst bis 2016 mit einer Spendensum-me von 1,1 Millionen Euro die Gesundheitsförderung anGrundschulen unterstützt. Den Mondelez-Einsatz koordinier-te die Freiwilligen-Agentur Bremen. „Mit insgesamt siebenEinsätzen ist Mondelez im Bereich Unternehmensengage-ment mit Abstand der größte Beweger in unserer Stadt“, soFrank Mayer von der Freiwilligen-Agentur. n

Packten gemeinsam an: Jürgen Leiße, Vorsitzender der Mondelez-Geschäftsführung (2.v.r.), und ein Mitar-beiterteam in der Wohngruppe Horn.

Image-Spot des Weser-Kuriers begeistert Netzgemeinde Der Mediendienst kress report – ein Newsletter mit Nachrich-ten aus der Medienwelt – veröffentlichte jüngst wieder dieHitliste der meistgesehenen Spots auf dem Internet-KanalYou Tube: Der Weser-Kurier schaffte es diesmal auf Platz 2,mit einem am 24. Oktober veröffentlichten 40-Sekunden-Werbefilmchen ganz nach Apple-Manier. Ultra slim? Mega-leicht? Eine Akkulaufzeit von ca. 100 Jahren? Extrem benut-zerfreundlich? 40´´ Super Flatscreen? 22,9 Millionen Pixel?Faltbarer Unipaper Precision Body? „Wenn man es nicht bes-ser wüßte, könnte man meinen, dass Apple ein neues Produktauf den Markt geworfen hat“, so der kress report. „Hier wirbtaber der Bremer Tageszeitungen Verlag für den Weser Kurier– ganz im Stile des US-Konzerns aus Cupertino.“ In dem Spotfließen die webaffinen Botschaften raffiniert über die Print-ausgabe. Es lohnt sich allemal, den Spot anzuschauen. Im Ab-spann heißt es: Weser-Kurier, „Wireless since 1945“. Den Zu-schauern des Spots, so beispielsweise Norbert Küpper, einerder profiliertesten Zeitungsdesigner Deutschlands, fiel nochmehr ein: „Es gibt an ca. 310 Tagen im Jahr eine Aktualisie-rung, die wird morgens vor 6:00 Uhr in den Briefkasten ge-steckt.“ n

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STANDORTBREMEN

ie Bremer Philharmoniker genie-ßen hohe Wertschätzung in Bre-men. Nicht nur mit ihren Konzer-

ten, auch mit ihrem sozialen Engage-ment haben sie viele Herzen erobert.Katrin Rabus ist ein solcher Fan derPhilharmoniker. Sie ist begeistert da-von, was das Orchester erreicht hat,seitdem es vor elf Jahren privatisiertworden ist. „Es ist für uns in Bremen et-

was ganz Besonderes, dass das Orches-ter mit den großen Mahler-Symphonienüberzeugt und überregional begeister-te Kritiken dafür bekommt“, sagt dieGaleristin, die sich seit Jahrzehnten inder hiesigen Kulturszene engagiert. DieQualität zeige sich auch daran, dassdie Konzerte zu weit mehr als 80 Pro-zent ausgelastet sind und dass die Zahlder Abonnenten steigt.

Was fehlte, war bislang ein eigenerFreundeskreis, der die vielen Aktivitä-ten des Orchesters unterstützt. „Diemeisten kulturellen Einrichtungen ha-ben solche Unterstützer“, sagt Rabus.„Der Applaus nach einem Konzert istdie unmittelbare Anerkennung für dieMusiker. Der Freundeskreis will darananknüpfen und die Begeisterung fürdas Orchester in die Stadt hineintra-

gen.“ Deshalb gründete sie mit demUnternehmer Peter Bollhagen und demRechtsanwalt Thomas Adam einen sol-chen Kreis: prophil. Rabus hat den Vor-sitz inne: „Ich möchte dem Orchesterdas Gefühl geben, dass es in der Stadtwillkommen ist.“ Auch Bollhagen emp-findet es als wertvolle Bereicherung fürdie Stadt. „Kultur ist ein wesentlicherStandortfaktor“, sagt der Vorsitzende

des Bremer Regionalkreises Die Fami-lienunternehmer/ASU. „Wer in der Wirt-schaft gute Leute nach Bremen holenwill, muss auch ein gutes Theater undein gutes Orchester bieten können.“ Der Freundkreis kennt einfache oderfördernde Mitglieder sowie Firmen-Mit-gliedschaften. Alle Einnahmen kom-men ausschließlich dem Orchester zu-gute. In einem ersten Projekt sollen dieAfterwork-Konzerte („5nachsechs“) aus-gebaut werden. „Wir wollen das moder-ne, zeitgemäße Profil der Bremer Phil-harmoniker stärken“, so Rabus. „Die Rei-he ist noch relativ neu, schlug aber gutein“, sagt Intendant Christian Kötter-Lixfeld. Mittwochs nach Feierabendkönnen Besucher direkt von der Arbeitoder nach einem Einkaufsbummel einKonzert in der Glocke besuchen, ohnefesten Sitzplatz, ein niederschwelligesAngebot. „Wir wollen damit den Quer-schnitt der Gesellschaft in den Konzert-saal holen“, so Kötter-Lixfeld. Das 75-minütige, moderierte Format wurde be-reits vom Bremer Marketing Club mitdem Innovationspreis ausgezeichnet. Auch Peter Bollhagen mag dieseKonzerte: „Sie sind unkompliziert, mankann einfach spontan hingehen.“ DieMitglieder des Freundeskreises werdenam Ende der Saison freien Eintritt zu ei-nem Konzert der Reihe haben, anschlie-ßend treffen sie mit den Musikern imFoyer zusammen. Fördermitglieder wer-den zudem zu besonderen Veranstal-tungen eingeladen. So gab es schon ei-

PROPHIL AM STARTBremer Kulturinteressierte haben einen Freundeskreis für die Bremer Philharmoniker gegründet.

(v.l.) KatrinRabus, Thomas

Adam und Peter

Bollhagen

Generalmusikdirektor Markus Poschner

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nen Probenbesuch und ein Gespräch mitGeneralmusikdirektor Markus Poschner.„Das kam sehr gut an“, so Rabus. Sie selbst entdeckte erst durch ihrenmusisch und künstlerisch interessiertenMann ihre Liebe zur Klassik. „Esbraucht immer jemanden, der einen füreine Sache begeistert“, weiß sie. Mitprophil hat sie sich dies selbst zur Auf-gabe gemacht. Sie möchte eine Brückeschlagen zwischen einem hochspeziali-sierten Orchester und solchen Bremern,die noch nicht den Zugang zur klassi-schen Musik gefunden haben. n

(Text: Janet Binder)

Informationprophil Freundeskreis der Bremer Philharmoniker e. V., Telefon 0421 35 65 68,[email protected], www.prophil.de

Der Kunstsammler und -förderer Alfred Moeke hat ein Gemälde des Künstlers Clifford Holmead der Stadt Bremen geschenkt. Seinem Wunsch entsprechend sollte es in einer Institution mit Publikumsverkehr(als Dauerleihgabe) aufgehängt werden. Da es sich um ein „junges” Gemälde(1973) handelt, bot sich der Unternehmensservice Bremen an. Moeke hatdas Bild dort jetzt offiziell übergeben.

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Oldtimerzentrum Schuppen Eins eröffnetSüdfrüchte, Papier, Baumwolle, Tabak,Fruchtsäfte – das war einmal. Jetzt gehtes vor allem um Mobilität, auf vier (al-ten) Reifen, auf zwei Reifen oder elek-trisch: Aus dem alten zweigeschossigenStückgutschuppen am Europahafen,1959 errichtet, ist „ein vollkommenneuer und einmaliger Ort” geworden.Das findet nicht nur der Bauherr, dieKJH Schuppen Eins GmbH der FamilieHornung, die 28 Millionen Euro in denAufbau des Zentrums für Automobil-kultur und Mobilität gesteckt hat. Aber es ist kein reinrassiger Auto-tempel geworden, der sich auf 28.000Quadratmetern erstreckt. Einzelhandelund Gastronomie, Wohnen und Bürosgehören ebenso zum Nutzungsmix wieDienstleistungen und eine Galerie. Nachviereinhalbjähriger Umbau- und Mo-dernisierungsphase hat der SchuppenEins, der westlich gelegene Teil des Ge-samtschuppens, Anfang November of-fiziell seine Tore geöffnet und lässt Bre-mer Automobil- und Hafengeschichtewieder aufleben. 2014 soll noch dasMobileum, das Museum für Bremer Au-togeschichte, dazu kommen. Abgesehen von den 20 Luxus-„Rei-henhäusern” im oberen Stockwerk mitAuto-Aufzug beeindruckt der durchge-hende, 150 Meter lange, zwölf Meterbreite und neun Meter hohe Boulevardim Erdgeschoss. Er lädt wetterunabhän-gig zum Flanieren ein; hier lässt sichdas Oldtimerzentrum mit seinen gläser-nen Werkstätten und Händlern fürYoungtimer, Oldtimer und Sportwagenerleben. Ein Gebäude mit Starqualitä-ten! Für Daniel Hornung und seinenVater Klaus eine Herzensangelegen-heit! Für die Überseestadt ein weiteresHighlight! (cb) n

nologie, aber die Netzwerke sind dasEntscheidende.” Gerade für mittelstän-dische Unternehmen seien Kontakteund Unterstützung wichtig. Die LänderBremen und Niedersachsen hätten da-her vereinbart, sich weiter für Automo-tive Nordwest zu engagieren. Bremens Wirtschaftsstaatsrat Hei-ner Heseler, hob unterdessen hervor,dass die Branche sich seit dem Beginnder Mercedes-Produktion im Jahr 1978hervorragend entwickelt habe. VieleZulieferer hätten sich rund um dasWerk angesiedelt – und um diesen Pro-zess fortzusetzen, würden nun 50 Hek-tar an zusätzlicher Fläche im Gewerbe-gebiet Hansalinie bereitgestellt. „Beider Ansiedlung war das Mercedes-Werkhier noch eine Kathedrale in der Wüs-te“, so Heseler. Die Kathedrale selbstwird ebenfalls ausgebaut: Daimler in-vestiert zurzeit eine Milliarde Euro indas Werk. „Der Ausbau zeigt, dass wiran den Standort glauben“, so MichaelFrieß, der stellvertretende Werkleiter. Konkrete Tipps, wie diese Erfolgsge-schichte durch zunehmende Internatio-nalisierung weitergeschrieben werdenkann, gab es für die mehr als 150 Teil-nehmer auch. Vieles hängt dabei an denMenschen: Besonders für Führungskräf-te von Automotive-Unternehmen sei esnahezu unerlässlich, eine Zeit im Aus-land zu verbringen, sagte der Werklei-ter des Emder VW-Werks, Jens Herr-mann. Frieß sieht ebenfalls massiveVorteile in der internationalen Unter-nehmenskultur: „Das Netzwerk zwischenden Menschen ist sehr wichtig.“ Dies gilt jedoch auch auf regionalerEbene. Minister Lies ist angesichts derCluster-Aktivitäten im Nordwesten op-timistisch: „Die Herausforderungen sindgroß, aber ich bin sicher, dass der Mit-telstand sie mit Hilfe dieser vernetztenStrukturen meistern wird.“ (ak) n

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remen und Niedersachsen wollenweiter zusammenarbeiten, um die

Automobilindustrie im Nordwesten zustärken – das erklärten Vertreter beiderLänder Ende November auf der Herbst-konferenz des Branchenverbandes Au-tomotive Nordwest. Mehr als 90.000Erwerbstätige werden nach Berechnun-gen des Hamburger Weltwirtschaftsin-stituts von Unternehmen aus dem Au-tomobilbau zwischen Bremen und Em-den beschäftigt. Neben den beiden gro-ßen Werken von Mercedes und VW tundies auch 400 meist mittelständischeZulieferbetriebe. Zurzeit steht die Branche jedoch voreiner massiven Aufgabe: Die wichtigs-ten Märkte für deutsche Autos verschie-ben sich von Europa in den Rest derWelt, vor allem Asien. Die Unterneh-men im Nordwesten müssen sich etwaseinfallen lassen, sollen die Arbeitsplät-ze nicht mitwandern. Den großen Her-stellern ist das bereits gelungen: Sieverdienen mittlerweile nur noch 30 Pro-zent ihres Umsatzes in Deutschland, soFelix Kuhnert von der Pricewaterhouse-Coopers AG. Das Bremer Mercedeswerkist weltweites Kompetenzzentren fürdie C-Klasse geworden, die in vier Wer-ken auf ebenso vielen Kontinenten pro-duziert wird. Auch das VW-Werk in Em-den hat eine Funktion als Leitwerk – fürdie Produktion des Passats. Anders sieht es bei den kleineren Zu-lieferern aus: Sie sind noch sehr in derRegion verwurzelt und müssen interna-tionaler werden, um sich dauerhaft hal-ten zu können. An sie richtete sich auchdie Kernbotschaft der Veranstaltung,die im Schuppen Eins (siehe Beitragrechts) in der Überseestadt stattfand:„Von weltweiten Märkten profitieren”.Eine wichtige Rolle wird dabei nachMeinung des niedersächsischen Wirt-schaftsministers Olaf Lies der ClusterAutomotive Nordwest spielen: „Wir ha-ben die Hersteller, wir haben die Tech-

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Automotive-Zulieferer richten Fokus auf neue MärkteDie Herbstkonferenz des Branchenverbandes Automotive Nordwestin der Überseestadt stand im Zeichen der Internationalisierung

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Sie sind Mitglied im Förderverein„Wirtschaft pro Metropolregion”.Was sind Ihre Beweggründe?Die Firmenzentrale der Grontmij hat ih-ren Sitz in Bremen, so dass wir sehr in-

teressiert daran sind, uns mitanderen Akteuren in derRegion zu vernetzen unddie Region gemeinsamwirtschaftlich voranzu-bringen. Wir betrach-ten den Fördervereinin diesem Sinne alsNetzwerk mit vielenVorteilen. Durchden Fördervereinkann eine Vielzahlvon Projekten ausunterschiedlichenBereichen finanziellund organisatorischunterstützt werden,

die einen Mehrwert für die Metropolre-gion erzeugen. Ich fühle mich auch per-sönlich eng mit der Metropolregion ver-bunden, meine Familie lebt hier. Wirwollen, dass die Metropolregion starkist und bleibt.

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METROPOLREGION

aufgabe, sie braucht die Mitwirkungengagierter Unternehmen und Impulsevon Wirtschaftssachverständigen. „Globaler Wettbewerb, regionaleStandortbedingungen, Innovationen,Clusterförderung, demografischer Wan-del und Fachkräfte – all diese Themenstellen uns vor Aufgaben, die unser ge-meinsames Engagement verlangen“,sagt Olaf Orb. Er betreut den Förderver-ein Wirtschaft pro Metropolregion e. V.,

er Nordwesten hat viel Poten-zial. Studien bescheinigen derRegion gute wirtschaftliche Per-

spektiven und ökonomische Kraft; auchdie Menschen fühlen sich – liest manzum Beispiel den jüngsten Glücksatlasder Deutschen Post – hier ganz beson-ders wohl. Aber die weitere, vor allempositive Entwicklung des nordwest-deutschen Wirtschaftsraumes ist keinSelbstläufer: Sie ist eine Gemeinschafts-

Welche Vorteile hat die Mitglied-schaft für Ihr Unternehmen?Wir haben Teil am Austausch im Netz-werk der Akteure und können einen ak-tiven Beitrag zur Weiterentwicklungder Metropolregion leisten. Die Gront-mij wird mit ihren Ingenieurplanungs-und -beratungsleistungen im Netzwerkbekannter. Dabei ist für uns besonderswichtig, dass auch kommunale Mitglie-der im Förderverein vertreten sind,denn für Grontmij sind die Kommunenseit jeher wichtige Partner, mit denenwir tragfähige Geschäftsverbindungeneingehen.

Was können Unternehmen zur Stärkung der Region leisten?Attraktive Unternehmen schaffen Ar-beitsplätze in der Region und ziehen fä-hige Mitarbeiter aus anderen Regionenan. Das stärkt die Wirtschafts- und In-novationskraft einer Region enorm. Da-bei bedingen sich die Attraktivität derMetropolregion und die Attraktivitätder Unternehmen wechselseitig: Je an-ziehender die Region als Wohn- und Le-bensraum ist, desto leichter können Un-ternehmen fähige Mitarbeiter rekrutie-ren. Diese wiederum tragen zur Stär-

den die Handelskammer Bremen, dieOldenburgische IHK sowie die IHKnBremerhaven, Stade und Osnabrü� ck-Emsland-Grafschaft-Bentheim gegrün-det haben, um die Zusammenarbeit zustärken. Der Verein steht allen Unter-nehmen und Wirtschaftseinrichtungenoffen. „Gemeinsam wollen wir beweisen,dass die Wirtschaft der Metropolregionbereit ist, den Standort in öffentlich-pri-

kung der Region durch ihren berufli-chen und ehrenamtlichen Einsatz bei.

Sind Sie mit der bisherigen Entwick-lung der Metropolregion zufrieden?Ja. Die Metropolregion hat in den ver-gangenen Jahren gute Fortschritte ge-macht. Durch die regionale Koopera-tion lassen sich Ressourcen bündeln.Darüber hinaus glaube ich, dass einebessere Wahrnehmung auf Landes- undBundesebene erreicht werden konnte.Es sollte auch nicht vergessen werden,dass viele gemeinsame Problem- undInteressenslagen unabhängig von Kreis-oder Kommunalgrenzen bestehen.

Welche Wü� nsche haben Sie an dieRegion? Wo sehen Sie Handlungs-bedarf?Ich sehe zwei zentrale Punkte, mit de-nen wir uns befassen müssen: 1) denFachkräftemangel, den wir in der Inge-nieurbranche schon jetzt vehement zuspüren bekommen, und 2) den Ausbaubzw. den Erhalt der Infrastruktur in derMetropolregion. Wir müssen in tragfä-hige Verkehrsnetze investieren und denSanierungsstau abbauen. Schon jetztist bundesweit ein gutes Drittel aller

Ina Brandes, Sprecherin der Geschäftsfü� hrung der Grontmij GmbH, über den Nutzen des Fö

FÖRDERN SIE DIE METROPOLREGION!Die Wirtschaft hat starken Einfluss auf die Entwicklung in der Metropolregion Nordwest – und einen eigenen Förderverein. Er braucht die Mitwirkung von Unternehmern.

Ein Netzwerk der Akteure

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� es Fördervereins

3. Regionalkonferenz Logistik: „Logistik der Zukunft. Nachhaltig und innovativ“Am 17. Dezember findet in Bremerhaven die 3. Regionalkonferenz Logistik statt. Die Metropolregion Nordwest lädt ein, über Nachhaltigkeitsstrategien und Innovationslösungenin der Logistik zu diskutieren. Dazu gibt es eine Reihe von Fachvorträgen und die Präsenta-tion von Best-Practice-Lösungen. Die Konferenz beginnt um 14:00 Uhr im Foyer der Stadt-halle Bremerhaven. Ferner werden Ideen fü� r kreative und umwelteffiziente Transportver-packungen (PTS Packaging Award 2013) prämiert. Die Konferenz bietet zugleich als wich-tiges Branchentreffen die Gelegenheit zum fachlichen Austausch mit Experten und Praxispartnern. Die Teilnahme ist kostenlos.

KontaktIHK Bremerhaven, Wilfried Allers, Telefon 0471 92460-14, [email protected]

vater Partnerschaft voranzubringen“,so Orb. Der Verein hat sich seit seinerGründung 2009 gut entwickelt. LautDr. Joachim Peters, Chef der Oldenbur-ger IHK und Schatzmeister, gab es an-fangs 26 Mitglieder, heute gehörenihm mehr als 100 Institutionen und Un-ternehmen aus allen Branchen undTeilräumen des Nordwestens an. Die Metropolregion Bremen-Olden-burg räumt als einzige deutsche Metro-polregion der Wirtschaft ein Mitgestal-tungsrecht ein. „Das müssen wir nut-zen“, so der Vorsitzende des Förderver-eins und Hauptgeschäftsführer in Bre-men, Dr. Matthias Fonger. „Wir müssenjetzt die Weichen für ein starkes Zu-

kunftswachstum stellen und der Metro-polregion neuen Schwung verleihen.Machen Sie mit.“ Erste Schritte wurdeneingeleitet, zum einen die Professiona-lisierung der Geschäftsstelle, zum an-deren die strategische Neubesinnungauf die Fokusthemen Ernährungswirt-schaft, Luft- und Raumfahrt, Energie-wirtschaft, Logistik und maritime Wirt-schaft sowie Automobilindustrie. Hier-zu hatte der Förderverein eine Studiebeim HWWI Hamburgischen WeltWirt-schaftsInstitut in Auftrag gegeben. n

KontaktFörderverein Wirtschaft pro Metropolregion,Olaf Orb, Telefon 0421 3637-272, [email protected], www.frischkoepfe.de

Die Vorteile einer Mitgliedschaft

• Mitwirkung in den Gremien der Metropolregion und Einbindung in überregionale Projektarbeit• Interessenvertretung für den eigenen Standort• Einbringen der Anliegen der eigenen Branche• Know-how-Gewinn, Wissenstransfer im Austausch mit anderen Wirtschaftsvertretern• Kontakt zu politischen Entscheidungsträgern• Unterstützung der Metropolregion

Verkehrsbauwerke überholungsbedürf-tig; wir dürfen hier nicht untätig blei-ben, wenn die Metropolregion ein trag-fähiger Wirtschaftsstandort bleibensoll. Schnelle Datenleitungen müssenin der gesamten Region gut ausgebautsein, und junge Menschen brauchen ei-ne gute Bildung und soziale Fähigkei-ten, um die Arbeitslast von morgen zubewältigen. Wir werden hier auch neueWege beschreiten müssen und bei-spielsweise Migranten besser qualifizie-ren und integrieren müssen, um aufdem Weltmarkt Schritt zu halten. n

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METROPOLREGION

Bevölkerung gehören der römisch-ka-tholischen Kirche an, in den Landkrei-sen Vechta und Cloppenburg jedochmehr als 60 Prozent. Etwa ein Viertelder über 14-jährigen Bevölkerung ver-fügt über Hochschul- bzw. Fachhoch-schulreife, in den Städten Oldenburgund Bremen sogar mehr als ein Drittel.In den fünf kreisfreien Städten Bremen,Bremerhaven, Delmenhorst, Oldenburgund Wilhelmshaven gibt es mehr Dop-pel- und Reihenhäuser und weniger

Metropole Nordwest:neue Datengrundlage Der Metropolregion Bremen-Oldenburggehören elf Landkreise und fünf kreis-freie Städte der Bundesländer Bremenund Niedersachsen an, in denen genau2.685.038 Menschen leben. Das be-sagt die soeben erschienene Broschüre„Metropolregion Bremen-Oldenburg –Ausgewählte erste Ergebnisse des Zen-sus vom 9. Mai 2011”. Sie stellt anhandvon Karten, Tabellen und Diagrammenzentrale Merkmale zur Bevölkerung so-wie zu Gebäuden und Wohnungen fürdie einzelnen Landkreise und kreisfrei-en Städte der Metropolregion dar. DieDaten stammen vom Statistischen Lan-desamt Bremen und den StatistischenÄmtern Niedersachsens. Metropolregionen, so die Mitteilungder Statistikämter, gelten als „Motorender gesellschaftlichen, wirtschaftlichen,sozialen und kulturellen Entwicklung”und sollen „die Leistungs- und Konkur-renzfähigkeit Deutschlands und Euro-pas erhalten und dazu beitragen, deneuropäischen Integrationsprozess zubeschleunigen.” Etwas mehr als die Hälfte der mehrals 2,6 Millionen Menschen in der Me-tropolregion sind Mädchen und Frau-en; den höchsten Frauenanteil gibt esin der Stadt Oldenburg (52,7 Prozent),den höchsten Anteil an Kindern und Ju-gendlichen im Landkreis Cloppenburg(22,2 Prozent). Knapp 21 Prozent der

Tagung des Arbeitkreises Gefahrgut Rund 60 Mitglieder desgemeinsamen Arbeitskreises Gefahr-gut der Handelskammer Bremen undder Oldenburgischen IHK trafen sichMitte Oktober bei der BerufsfeuerwehrOldenburg. Neben der Präsentationder Einsatzmöglichkeiten der Feuer-wehr insbesondere des ABC-Messzugeswurden Neuerungen bei den Gefahr-gutvorschriften behandelt sowie überdie Erfahrungen bei einem tatsächli-chen Gefahrgutzwischenfall in einemUnternehmen aus dem Kreis der Teil-nehmer diskutiert. n

Boudicca in Bremerhaven Mit der Boudicca hat die Lloyd Werft in Bremerhaven im Novemberden mittlerweile vierten Kreuzliner der Fred Olsen Cruise Line wiederfit gemacht – in einem sechstägigen strammen technischen Programm.Der 40 Jahre alte elegante Kreuzliner, der den englischen Kreuzreise-markt bedient, kam 2005 zur norwegischen Fred Olsen Cruise Line. Die Reederei hat bereits die Schiffe Black Watch, Braemar und Bal-moral in Bremerhaven technisch wieder auf Vordermann gebracht.

freistehende Ein- und Mehrfamilien-häuser als in den eher ländlichen Ge-bieten. Zudem sind Eigentümerquoteund durchschnittliche Wohnfläche inden kreisfreien Städten geringer. n

Das Heft „Metropolregion Bremen--Oldenburg – Ausgewählte erste Ergebnisse des Zensus vom 9. Mai 2011” kann kostenlos unter www.statistik.bremen.de/Publikationen/Sonderveröffentlichungen als pdf-Datei herun-tergeladen werden.

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Imageanalyse: Bremer-haven wird beliebterDas Bild Bremerhavens hat sich in derInnen- und Außenwahrnehmung deut-lich verbessert. Das besagt die Image-analyse 2013, die zum zweiten Mal seit2007 im Auftrag der Wirtschaftsförde-rung Bremen GmbH (WFB) von der Uni-versität Bremen durchgeführt wurde. Insgesamt wurden 2.863 Bürgerin-nen und Bürger im In- und Ausland fürdie Studie interviewt. Dabei wurdeauch die Eigenwahrnehmung der Bre-merhavener mit der von Einwohnernanderer europäischer Städte verglichen.„Mit Ausnahme von Glasgow sind Bre-merhaven und Bremen die einzigenStädte mit einer deutlich höheren Zu-friedenheit der Bürgerinnen und Bürgerim Vergleich zur Studie in 2007”, sagteOberbürgermeister Melf Grantz. „Dasist eine ganz hervorragende Entwick-

lung und zeigt, dass wir den Menschenin Bremerhaven eine angemessene Le-bensqualität bieten. Gleichzeitig kön-nen wir dieses positive Image nutzen,um neue Bürgerinnen und Bürger für dieSeestadt zu gewinnen.” Auch die Wahrnehmung im Umlandund in Deutschland wurde von den For-schern unter die Lupe genommen. Da-bei hat Bremerhaven in allen Bereichenüberdurchschnittlich gut abgeschnit-ten. Bewertet wurden sowohl das tou-ristische Angebot, die beruflichen Ent-wicklungsmöglichkeiten, die Hochschu-le sowie die Atmosphäre insgesamt aufBasis einer Schulnoten-Skala von einsbis sechs. Während die Einkaufsmöglichkeitenaus Sicht des Umlandes im Jahr 2007noch mit 2,7 bewertet wurden, liegtdieser Wert im Jahr 2013 bei 1,9. Auchdas Freizeitangebot (2007: 3,3) und

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das Kulturangebot (2007: 3,0) habenmit aktuellen Werten von 2,5 (Freizeit)und 2,3 (Kultur) ordentliche Sprüngegemacht. Die Sehenswürdigkeiten (2007:2,9) werden mit einer Note von 2,5ebenfalls besser beurteilt. Insgesamtbescheinigen die Befragten des Umlan-des mit einem Wert von 2,9 (2007: 3,3)Bremerhaven eine größere Attraktivitätals in der zurückliegenden Studie. „Diese Entwicklung freut mich sehr,da die Attraktivität eines Standortesfür Wirtschaftsunternehmen ganz maß-geblich auch von der Außenwahrneh-mung und der Wohnortqualität ab-hängt”, so Wirtschaftssenator MartinGünthner. Die positive Entwicklung derSeestadt wird laut Analyse auch von ex-ternen Unternehmen aus dem Umlandund Deutschland wahrgenommen. Siebenoteten das Bremerhavener Wirt-schaftsimage mit 2,8. n

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ZUKUNFTBILDUNG

ie Hermann-Leverenz-Stiftung hatin der Handelskammer 45 Absol-

venten für hervorragende Leistungenin den kaufmännischen Abschlussprü-fungen ausgezeichnet. In einer Feier-stunde überreichte Wolfgang Vogt-Jor-

dan, Mitglied des Verwaltungsrates derStiftung, die Preise an 30 Kauffrauenund 15 Kaufmänner. Die Stiftung gibtes seit 1965; ihr Ziel: die Berufsbildungjunger Kaufleute zu fördern. Mittler-weile hat sie bereits Geldpreise an1.333 Absolventen vergeben. Vogt-Jordan lobte auf dem Festaktdie überdurchschnittlichen Leistungender jungen Kaufleute und dankte denAusbildungsbetrieben für ihr Engage-ment: „Die Zahl der insgesamt regis-trierten Ausbildungsverträge ist in denvergangenen drei Jahren auf einem ho-hen Niveau geblieben.“ So würden fürEnde 2013 wieder mehr als 8.600 re-gistrierte Ausbildungsverhältnisse beider Handelskammer erwartet. „Auch dieZahl der ausbildenden Unternehmenist mit mehr als 1.800 wieder erfreulichhoch“, sagte Vogt-Jordan.

Zudem belege Bremen seit Jahrenim Bildungsmonitor des Institutes derdeutschen Wirtschaft (IW) im Hand-lungsfeld „Berufliche Bildung“ einenSpitzenplatz und verzeichne betrieb-liche Ausbildungsquoten, die weit über

dem Bundesdurchschnitt lägen. „Die-sen Erfolg verdanken wir in großem Ma-ße unseren Ausbildungsbetrieben“, soder Stiftungschef. In Zeiten des demo-grafischen Wandels sei es wichtigerdenn je, sich schon heute die Fach-kräfte für morgen zu sichern: „Dabeisollten Ausbildungsbetriebe auch denJugendlichen eine Chance geben, dieschon längere Zeit einen Ausbil-dungsplatz suchen und vielleicht nichtimmer Bestnoten mitbringen.“ n

Die PreisträgerChristian Wagner (Binnenschiffer), Sara-VanessaRode, Sonja Knapp (Bürokauffrauen), FabianFranzen (Fachinformatiker), Timo Suttrop,Daniel Wiegand (Fachkräfte für Lagerlogistik),Tom Burmeister, Steffen Wellbrock (Fachlageris-ten), Veronika Radtke (Fachfrau für Systemgas-tronomie), Sandra Blendermann (Fachprakti-kerin im Verkauf), Mona Adina Kuhnert, Maike

Karl-Nix-Stiftung ehrt Jahrgangsbeste„Leistung zahlt sich aus“: Die Karl Nix-Stiftung zeichnete jetzt zum 26. Maldie 17 Jahrgangsbesten der verschiede-nen Schulstufen und Ausbildungsbe-rufe Bremens mit Urkunden und Preis-geldern aus. Bei der Verleihung im Do-rint Park-Hotel Bremen würdigte derVorstandsvorsitzende der Stiftung, Dr.Jens-Uwe Nölle, die hervorragendenLeistungen der jungen Menschen. Diesgalt insbesondere für zwei Abiturien-ten: Katharina Jacob, die ein Abitur mitdem Schnitt von 0,8 machte und in Ham-

burg Cello studiert, sowie Michael Roth-gang, der an der Oberschule Findorffein Abitur mit 0,78 schaffte und an derJacobs University Mathematik und Phy-sik studiert. „Bildung ist ein hohesGut“, sagte Nölle und forderte, die fi-nanziellen Mittel für das Bildungs-system zu erhöhen, denn „junge undgut ausgebildete Menschen sind un-sere Zukunft“. n

EHRUNGEN

Junge Kaufleute geehrtHermann-Leverenz-Stiftung zeichnet Absolventen für überdurchschnittliche Leistungen aus

Kück, Jule Weidert (Gestalterinnen für visuellesMarketing), Julia Schwarz (Immobilienkauffrau),Miriam Fislage, Denise Möbs, Björn Kohlwes,Jörn Meyer, Eugenia Belkina (Industriekauf-leute), Pia Mahnke, Marco Leppelt, Marc Böse-will (Kaufleute für Spedition und Logistik-dienstleistung), Nicole Damken (Kauffrau fürVersicherungen und Finanzen), Wiebke Hinsche,Thomas Rudolph, Sandra Bohling, JonathanKr auß, Tanja Bruns (Kaufleute im Einzelhandel),Natalja Belowa, Christina Viebrock, KerstinKück (Kauffrauen im Gesundheitswesen), Ann-Katrin Kirschke, Mareike Philippsen, MichaelKüper (Kaufleute im Groß- und Außenhandel),Katharina Feldhaus (Reiseverkehrskauffrau),Christine Neuendorf, Lena Römer, UrimeIbraimi, Miriam Kök, Hilke Meyer, Lilia Pawlow,Benjamin Bulant, Marina Fleige, Dennis Bremer-mann, Ja cqueline Rosenberger (Verkäufer).

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Verdienstvoll ● Die Prüferinnen und Prüfer in den Prüfungsaus-schüssen der Handelskammer sichern mit ihrem ehrenamtlichenEngagement die Qualität und dasNiveau des dualen Bildungssystemsin Bremen. In diesem Jahr hat Handelskammer-Präses ChristophWeiss (links im Bild) gemeinsam mitHandelskammer-GeschäftsführerKarlheinz Heidemeyer in einer Feierstunde 32 Prüferinnen undPrüfer geehrt, die 25 Jahre undlänger in den Ausschüssen tätigsind. Eine von ihnen war KarinBusch, Prüferin für die Werk-stoffprüfer.

Preis für Groß- undAußenhändler Das INW Institut Neue Wirtschaft – Bil-dungswerk Nord und der AGA Un-ternehmensverband haben jetzt denAusbildungspreis an die besten Auszu-bildenden des Groß- und Außenhan-dels sowie der unternehmensnahen Dienstleistungen in Bremen verliehen.Festredner und Ex-Bundeswirtschafts-minister Wolfgang Clement sowieKlaus Ziegler, Vorsitzender der AGA-Landesgruppe Bremen, zeichneten diePreisträger auf einem Festakt im Über-seemuseum aus. „Einer der Gründe, wa-rum es Deutschland so gut geht, ist dieduale Ausbildung“, sagte Clement.„Dennoch müssen wir an der Ausbil-dung, der Qualifizierung und dem le-benslangen Lernen weiter arbeiten. Da-

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zu brauchen wir ein Pflichtvorschuljahr,kleine Klassen, eine professionelleBerufsberatung, eine Reform des föde-ralen Bildungswesens, und wir müssenklar machen, dass der Beruf des Lehrerseiner der wichtigsten ist, die es gibt.“ Gewonnen haben die Kaufleute imGroß- und Außenhandel Ann-KatrinKirschke (Eggers & Franke HoldingGmbH) mit der Fachrichtung Außen-handel und Alexander Davidoff (HenryLamotte Food GmbH) mit der Fachrich-tung Großhandel sowie Schifffahrts-kauffrau Katharina Pasternjak (UnitedArab Shipping Agency Company Deutsch-land GmbH) mit der Fachrichtung Li-nienfahrt.

Seit 16 Jahren vergeben AGA undINW die Ausbildungspreise im Norden.Der Preis ist mit 500 Euro und einemBildungsgutschein dotiert. Vorausset-zungen für die Teilnahme an dem Wett-bewerb sind ein gutes Gesamtergebnisin der IHK-Prüfung sowie eine sehr gu-te Benotung des praktischen undmündlichen Prüfungsteils. n

Gewinner und Festredner: (v. l.) Alexander Davidoff,Katharina Paster-njak, Ann-KatrinKirschke, Klaus Ziegler und WolfgangClement

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ZUKUNFTBILDUNG

Das neue Programm „Mobi-Pro EU“ der Bundesagentur fürArbeit hilft Unternehmen dabei,qualifizierte Ausbildungsplatz-bewerber aus der EU zu gewin-nen. Die jungen Europäer wer-den beim Neustart unterstützt.Unternehmen sollten jetzt ihrInteresse für 2014 anmelden.

„Für jeden englischen Satz 50 Cent indie Kaffeekasse“, scherzt Patrick Kolbe,Geschäftsführer des Oldenburger Un-ternehmens Trend Hair und der TrendHair Friseurakademie mit Elaine. Denndie 24-jährige Irin soll Deutsch lernen.Sie ist ebenso wie zwei künftige zahn-medizinische Fachangestellte Teilneh-merin im Programm MobiPro EU derBundesagentur für Arbeit, das jungeLeute aus EU-Staaten mit hoher Ju-gendarbeitslosigkeit unterstützt, damitsie in Deutschland eine Ausbildungmachen können. Auch drei Spanier ka-men jüngst nach Nordwestdeutsch-land, um im Jagdhaus Eiden in BadZwischenahn ein Praktikum im Hotel-und Restaurantfach zu beginnen. Wennalles gut läuft, bekommen sie anschlie-ßend einen Ausbildungsvertrag. DasProgramm gewährt finanzielle Unter-stützung und zahlt auch Reisekostenund Sprachkurse. In Bremen, Oldenburg und in denLandkreisen nutzen die ersten Unter-nehmen die Chance, hoch motiviertejunge Leute aus EU-Ländern als Auszu-bildende zu gewinnen. Die Bewerberwerden in ihren Heimatländern vonMitarbeitern der Zentralen Auslands-vermittlung der Bundesagentur für Ar-beit (ZAV) rekrutiert. Häufig verfügensie über überdurchschnittliche Schulab-schlüsse und haben teilweise sogar stu-

diert. Alle können auf einschlägige,teilweise mehrjährige qualifizierte Be-rufserfahrungen verweisen. Damit der Start gelingt, hilft BeateRamm, Projektmitarbeiterin vom Bil-dungsträger Arbeit und Bildung e. V.,den ausländischen Auszubildenden inder gesamten Region beispielsweisebei der Wohnungssuche, beim Einwoh-nermeldeamt, besorgt ein Fahrrad oderorganisiert Deutsch-Kurse. Mit dem An-gebot „ausbildungsbegleitende Hilfen“trägt Arbeit und Bildung auch zu einemerfolgreichen Ausbildungsabschluss bei.Ferner gibt es eine sozialpädagogischeUnterstützung in der Ausbildung. Unternehmen, die Interesse an demProgramm haben, sollten sich mög-lichst bald bei dem Verein Arbeit undBildung e. V. melden. Das Förderkontin-gent für das Ausbildungsjahr 2014steht bereits fest. n

KontaktBeate Ramm, Arbeit und Bildung e. V., Projekt „MobiPro EU“, Telefon 0441 95723051; [email protected], www.arbeitundbildung.de, www.thejobofmylife.de

Neue Angebote: berufs-bezogenes Deutsch„Berufsbezogenes Deutsch“ – so lautetein neuer Schwerpunkt im IQ NetzwerkBremen, das von der RKW BremenGmbH koordiniert wird und die Arbeits-marktchancen von erwachsenen Mi-granten verbessern will. Die Maßnah-men werden über das bundesweite För-derprogramm „Integration durch Quali-fizierung (IQ)“ unterstützt. „Allgemein-sprachliche Deutschkurse gibt es schon“,sagt die Projektleiterin Dr. Sonya Dase.„Am Arbeitsplatz sind aber andere Fer-tigkeiten gefragt: Da muss man Kun-den einen Vorschlag machen können,eine Rechnung erklären, ein Übergabe-protokoll schreiben und vieles mehr.Dafür benötigen wir ganz spezielle An-gebote.“ Zielgruppe seien ausländische Mit-arbeiter, die mit berufsbegleitenden,auf den speziellen Arbeitsplatz zuge-schnittenen Sprachkursen unterstütztwerden müssten. In Bremen würdenjetzt erste Förderangebote erprobt. „Hierstartet gerade ein Projekt, in dem aus-ländische Pflegekräfte ihre Deutsch-kenntnisse für die mündliche Kommu-nikation und die Pflegedokumentationverbessern können“, so die Sprachwis-senschaftlerin. Begleitende Deutsch-kurse seien ein ganz entscheidenderBaustein, um Fachkräfte aus dem Aus-land zu gewinnen und zu halten. Die BLG führt seit Mitte 2011 Wei-terbildungen auch für Geringqualifi-zierte durch. Das Angebot „Deutsch amArbeitsplatz” beispielsweise werde gutangenommen. „Unternehmen konzen-trieren sich normalerweise auf die Qua-lifizierung ihrer Fach- und Führungs-kräfte, Geringqualifizierte profitiereneher selten davon“, so eine Projektmit-arbeiterin. n

Informationwww.prozesskette-bremen.de; Monika Bartels, Telefon 0421 32 34 64 -36,www.rkw-bremen.de, [email protected]

MIGRATION

Zuwanderung: am besten über die Unis Ausländische Bürger, die hier studiertund ihren Hochschulabschluss erwor-ben haben, gliedern sich besonders gutin den deutschen Arbeitsmarkt ein. Die-se sogenannten Bildungsausländer ver-fügen auch überdurchschnittlich oftüber ingenieurwissenschaftliche Ab-schlüsse. Das besagen zwei Studien desInstituts der deutschen Wirtschaft Köln(IW). Positiv entwickelte sich danachauch die Bindung an Deutschland. Vonden Bildungsausländern, die zwischen2001 und 2010 einen Abschluss ge-macht haben, lebten im Jahr 2011 noch44 Prozent in der Bundesrepublik. Dassind deutlich mehr als vermutet. Nachden Erkenntnissen der IW-Forscher ver-fügten 22 Prozent der Zuwanderer, diefür ein Studium nach Deutschland ge-kommen sind, über den am Arbeits-markt besonders stark nachgefragtenIngenieursabschluss. n

Junge Menschen ausder EU ausbilden

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üfteln, experimentierten und for-schen: Im „Haus der kleinen For-

scher“ – mittlerweile die größte Frühbil-dungsinitiative Deutschlands – sollenkünftig auch bremische Grundschulkin-der ihre Interessen für Naturwissen-schaften entdecken. In Kindertages-stätten ist die gleichnamige Stiftungbereits seit 2008 in Bremen aktiv; hiermachen 57 Kitas mit und dürfen sich„Haus der kleinen Forscher“ nennen.Das Ziel ist, Kinder früh an Naturwis-senschaften, Mathematik und Technikheranzuführen und ihren Wissensdrangzu stillen. Damit die Förderung naturwissen-schaftlicher Fähigkeiten auch danachweitergeht, wird sie jetzt auf Grund-

schulen ausgedehnt. Die Lehrkräfteund Erziehenden bieten neben demUnterricht Arbeitsgemeinschaften an,in denen mit den Schülerinnen undSchülern naturwissenschaftliche The-men behandelt werden und die Neu-gier der Kinder geweckt wird. In Bremen startet das Projekt an 13Grundschulen (Am Weidedamm, Borg-feld, Delfter Straße, Halmerweg, Borg-felder Saatland, Horner Heerstraße, An-dernacher Straße, Borchshöhe, Karl-Lerbs-Straße, Osterhop, Robinsbalje,Stichnathstraße). Ein Kooperationsver-trag ist Ende Oktober im Haus Schüt-ting unterzeichnet worden. Die gemeinnützige Stiftung „Hausder kleinen Forscher“ unterstützt päda-

gogische Fachkräfte dabei, den For-schergeist von Mädchen und Jungenim Kita- und Grundschulalter qualifi-ziert zu begleiten. Die Stiftung arbeiteteng mit mehr als 230 lokalen Netz-werkpartnern in ganz Deutschland zu-sammen; in Bremen gehört die Han-delskammer dazu. n

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„Haus der kleinen Forscher“Handelskammer unterstützt neues Projekt für Grundschulkinder

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WIRTSCHAFTGLOBAL

urzeit gibt es auf der Welt 24 Me-ga-Cities, das heißt Regionen mitmehr als zehn Millionen Einwoh-

nern. In 20 bis 25 Jahren wird sich die-se Zahl verdoppelt haben, und alleinbis 2030 wird es eine Milliarde neueStadtbewohner geben. 2050 werdendemnach 75 Prozent aller Menschen inStädten wohnen. Das ist das statisti-sche Korsett für „das größte Baupro-gramm der Menschheitsgeschichte, daswir vor uns haben.“ Joachim Schareswagte diese Prognose, die den Ausbauvon (intelligenter) Infrastruktur, die Er-richtung von Wohnungen, die Schaf-fung von Arbeitsplätzen in ganz neueDimensionen führt. Der Diplominge-nieur aus der ArchitektengemeinschaftAlbert Speer und Partner war einer derReferenten auf dem 10. Deutschen Au-ßenwirtschaftstag Anfang Novemberin Bremen, der die wachsende Bedeu-tung des Dienstleistungsexports für diedeutsche Wirtschaft in den Mittelpunktrückte. „Mega Cities: Lösungen aus Deutsch-land“ war der Titel eines der drei Leitfo-ren, auf dem „einer der größten Investi-tionsmärkte der Zukunft“, die nachhal-tige Stadtentwicklung, diskutiert wur-de. Professorin Elke Pahl-Weber von derTU Berlin und die Podiumsgäste mach-ten deutlich, welche geschäftlichenChancen auch mittelständische Unter-nehmen in der Verbindung von Techno-logie- und Know-how-Export dabei hät-ten. „Made in Germany“ sei ein „starkerbrand“. Investitionsfelder sind aber nichtallein die Bereiche Logistik, Energienet-ze oder Gebäude in den Mega-Cities.Auch die deutsche Kompetenz in Sa-chen Berufsbildung und Gesundheits-wirtschaft – die Themen zwei weitererLeitforen – sind weltweit gefragt.

Dienstleistungen: ein rasant wachsendes HandelsgutMit steigender Tendenz. Das war derGrund, warum die Veranstalter des Au-ßenwirtschaftstages – Programmge-stalter war die Handelskammer Bre-men – die Konferenz unter dieses Gene-ralthema gestellt hatten. „Zwischen2000 und 2010 stieg der Dienstleis-tungsexport Deutschlands um 87 Pro-zent“, sagte Handelskammer-PräsesChristoph Weiss. „Ob Konzepte für Me-ga-Cities, für die Ausbildung jungerFachkräfte oder für die Gesundheits-prävention: Dienstleistungen werdenfür den Welthandel in Zukunft ent-scheidend sein.“ Neben Industriegü-tern – die im deutschen Export derzeitnoch einen Anteil von 85 Prozent aus-machten – seien diese ein rasant wach-sendes Handelsgut. Weiss wies in seiner Begrüßung derrund 400 Gäste im Congress CentrumBremen auch darauf hin, „dass Wirt-schaftswachstum der wichtigste Ver-bündete bei der Bekämpfung der Ar-mut ist.“ In der Regel würden zwei Drit-tel der Armutsbekämpfung durchWachstum erzielt, China sei dafür dasbeste Beispiel. Weiss verband dies mit

einem Plädoyer für den Freihandel:„Nur ein gemeinsamer Handel von Wa-ren und Dienstleistungen schafft einengemeinsamen Wohlstand!“ Dass die neue deutsche Kompetenzim Bereich Dienstleistungsexport einZukunftstrend ist, daran ließ auch BGA-Präsident Anton Börner keinen Zweifel.In den vergangenen 20 Jahren seiendie Dienstleistungsexporte jedes Jahrim Schnitt um sieben Prozentpunktegestiegen und damit knapp 1,5 Pro-zentpunkte schneller als die Warenex-porte. „Mit einem Gesamtvolumen von200 Milliarden Euro haben wir Großbri-tannien abgehängt und sind 2012 Ex-portvizeweltmeister hinter den USA ge-worden“, sagte Börner. DeutschlandsStärke beruhe insbesondere auf derVerknüpfung von Investitionsgüterex-port (Ingenieurskunst, innovative For-schung) mit komplexen Dienstleistun-gen in den Bereichen Logistik, Planungoder Wartung. „Diese Kombination istnicht leicht zu kopieren.“ Der Wachstumsmarkt Dienstleistun-gen wurde auf dem Außenwirtschafts-tag – an den eine Fachausstellung an-gegliedert war – von Unternehmen, Ver-bandsvertretern, Wissenschaftlern undPolitikern in vielerlei Facetten erörtert.„Dienstleistungen sind Türöffner", sag-te Volkmar Herr, Leiter des Geschäfts-bereiches International der Handels-kammer Bremen, „sie ziehen Produkteund Waren hinterher”. Die diesjährige Fachkonferenz – siewird in einem Zweijahresrhythmus aus-getragen – war eine Jubiläumsveran-staltung, die zehnte ihrer Art. „Vor 18Jahren trafen sich zum ersten Mal Ent-scheider und Akteure der deutschenAußenwirtschaft in Bremen zum bran-chenübergreifenden Dialog“, so PräsesWeiss. „Trends und Entwicklungen im

GRÖSSTES BAUPROGRAMM DERMENSCHHEITSGESCHICHTEAuf dem Deutschen Außenwirtschaftstag diskutierten Experten über Mega-Cities, Berufsbildung und Gesundheitswirtschaft – Dienstleistungsexport ist einer der wichtigsten Wachstumsmotoren derdeutschen Wirtschaft. Von CHRISTINE BACKHAUS

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12.2013 Wirtschaft in Bremen | 39

Preis der Deutschen AußenwirtschaftDie Hamburger Dermalog Identifica-tions Systems GmbH (1. Platz), das Fa-milienunternehmen Zorn Instrumentse. K. (2. Platz) aus Stendal und die Mai-erhofer GmbH & Co. KG (3. Platz) ausNeuötting haben den Preis der Deut-schen Außenwirtschaft 2013 gewon-nen – kleine Unternehmen, die sich mitinnovativen Konzepten und großem En-gagement neue Märkte im Ausland er-schlossen haben. Der Preis wird seit1999 von den Spitzenverbänden derdeutschen Wirtschaft gemeinsam aus-gelobt und in Bremen anlässlich desDeutschen Außenwirtschaftstags ver-liehen. Dermalog stellt automatische Fin-gerabdruck-Identifikationssysteme her,die fast durchweg im Ausland verkauftwerden. Mit leichten Fallgewichtsgerä-

ten hat sich Zorn Instruments einenspeziellen Nischenmarkt in der Mess-technik erschlossen. Insbesondere ent-wickelte Industrieländer und Schwel-lenländer, mit Bedarf an Neubautenund an der Reparatur von Infrastruktur,sind für Zorn Instruments von großemInteresse. Maierhofer wiederum ver-treibt Dach- und Fassadensysteme aufzahlreichen Ländermärkten, insbeson-dere in Russland. Neben dem wirtschaftlichen Erfolgbewertete die Jury bei allen Preisträ-gern auch Aspekte wie die strategischeErschließung neuer Märkte, die Nut-zung neuer Kommunikations- und Ver-triebswege sowie Zukunftsstrategien.Zudem waren Unternehmenswachstumund die nachhaltige Schaffung von Ar-beitsplätzen im Inland wichtige Krite-rien für die Auszeichnung. n

Die Deutsche Post DHL macht das Einkaufen im Internet und insbesondere die Rücksendung von Retouren für die deutschen Verbraucher jetzt noch einfacher und bequemer: Mit der Eröffnung von 20.000 zusätzlichen DHL Paketshops bis Ende 2014 werden die Wege für Kunden zur nächsten Annahmestelle noch kürzer.

„Mit der Einrichtung der neuen DHL Paketshops orientieren wir uns vor dem Hintergrund des boomenden Online-Handels konsequent an den Wünschen der Bevölkerung“, betont Jürgen Gerdes, Konzernvorstand BRIEF der Deutschen Post. Da immer mehr Menschen Einkäufe auf dem Versandweg erledigen, arbeitet DHL als entscheidende Schnittstelle zwischen Händler und Kunde kontinuierlich daran, den Aufwand für die Konsumenten so weit wie möglich zu reduzieren. Gerade was den Empfang bestellter Ware und deren Rücksendemöglichkeiten anbelangt, erwarten die Verbraucher ein flexibles und gut erreichbares Netzwerk. „Und genau das bieten wir ihnen mit der Einführung der neuen DHL Paketshops“, so Gerdes.

Bei der Einrichtung der zusätzlichen Shops arbeitet die Deutsche Post DHL eng mit dem Einzelhandel vor Ort zusammen. Hiervon profitieren beide Seiten: DHL kann auf bestehende Formate wie Bäckereien, Tankstellen oder Kioske setzen, die der Verbraucher von den täglichen Einkaufen kennt und die für ihn gut zu erreichen sind. Für die Einzelhändler wiederum ergibt sich neue Laufkundschaft und damit eine zusätzliche Umsatzquelle.

Tipp für interessierte Geschäftsinhaber

Wer als Partner von DHL einen Paketshop in seinen Laden aufnehmen möchte, kann sich auf folgender Website informieren und bewerben:

www.dhl.de/shop-werden

20.000 NEUE DHL PAKETSHOPS:ONLINE-EINKAUF WIRD FÜR VERBRAUCHER NOCH BEQUEMER

internationalen Geschäft sowie außen-wirtschaftliche und außenpolitische Fra-gen von großer Tragweite wollen wirbei dieser Veranstaltung zur Diskussionstellen.“ Mit dem Fokus auf die wach-sende Bedeutung von Dienstleistun-gen im Außenhandel lenkte die BremerVeranstaltung den Blick auf ein deut-sches Qualitätsprodukt, das in allerWelt geschätzt und nachgefragt wird,aber meist weniger beachtet wird alsder Warenexport. Den Abschluss der Konferenz bilde-te die feierliche Verleihung des Preisesder Deutschen Außenwirtschaft im Rat-haus (siehe rechts). Träger des Deut-schen Außenwirtschaftstages sind dasBundeswirtschaftsministerium, der Bre-mer Wirtschaftssenator, die Handels-kammer Bremen sowie die Spitzenver-bände der deutschen Wirtschaft wieDIHK oder BDI. n

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40 | Wirtschaft in Bremen 12.2013

WIRTSCHAFTGLOBAL

„Die USA”, so Frank Dreeke, Vizeprä-ses der Handelskammer, „sind mit mehrals fünfzig Prozent das Land mit demweltweit höchsten Anteil an der Luft-und Raumfahrtindustrie. Dies ist fürBremen und die Metropolregion Nord-west aufgrund ihrer traditionell starkenKompetenz in diesem Bereich äußerstinteressant.” Bremische Unternehmen

böten die entsprechenden Produkteund das Know-how, um mit amerikani-schen Partnern zu kooperieren. In der Nähe von Washington hat dieneue amerikanische Airbus-Zentrale ih-ren Sitz. Die Luftfahrtindustrie gilt inden USA als ein wichtiger Treiber deseinsetzenden Wirtschaftsbooms. Dieamerikanischen Fluggesellschaften wer-den in den kommenden Jahren wesent-liche Teile ihrer überalterten Flotte er-neuern. Das sorgt für eine beträchtlicheNachfrage. Airbus baut derzeit ein neu-es Montagewerk für den A 320 in Mo-bile/Alabama. Hier ergeben sich nachdem Gespräch mit Sean O'Keefe, CEOvon EADS North America, für das Bre-mer Airbuswerk und auch Zuliefererneue Kooperationschancen. Darüberhinaus deuten sich Möglichkeiten derZusammenarbeit bei der Logistik. Von Washington aus reiste die Dele-gation nach Huntsville, dem Zentrumder amerikanischen Raumfahrt. Hiergibt es einen Technologiepark mit meh-

reren 10.000 Arbeitsplätzen. Wichita inKansas ist eine Metropole des Flug-zeugbaus. Der Boeing-Zulieferer Spiritunterhält hier ein großes Werk, Airbushat in den vergangenen Jahren eineEntwicklungsabteilung aufgebaut, Cess-na und andere große Unternehmenbauen in Wichita Flugzeuge. So sprachdie Delegation in Wichita mit JohnO’Leary von Airbus über mögliche An-sätze einer Zusammenarbeit mit demAirbus Engineering Center. Auf der Reise gab es Firmenbesucheund Matchmaking-Veranstaltungen mitHerstellern, Zulieferunternehmen undInstitutionen, so WFB-Chef AndreasHeyer. „Die Resonanz aus der Gruppe,die wir während der Reise erhalten ha-ben, war durchweg positiv – insbeson-dere zum neuen Format des Speed-Da-tings mit US-Unternehmen.” Ein konkretes Ergebnis der Reise istbeispielsweise eine Vereinbarung desFlughafens Bremen mit der US-ameri-kanischen Firma Dynetics aus Hunts-ville, Anfang 2014 ein Perimeter-Radar-System am Bremer Airport zu testen.Dieses intelligente System kombiniertdie Radarkontrolle mit der Videotech-nik und soll die Sicherheit erhöhen. Wirtschaftssenator Martin Günth-ner nutzte die Reise, um eine Reihe vonpolitischen Gesprächen zu führen. „Esist in den Gesprächen deutlich gewor-den, dass die Amerikaner stark daraninteressiert sind, ihre Wirtschaftsbezie-hungen nach Europa und Deutschlandauszubauen und noch vorhandene pro-tektionistische Tendenzen zu überwin-den.” Aus bremischer Sicht sei es daherwichtig, nach der notwendigen Klä-rung der Beziehungen zwischen denUSA und Europa die Gespräche überein neues Handelsabkommen mit denUSA zu einem erfolgreichen Ende zubringen. n

ie Luft- und Raumfahrtindustriezählt zu den wichtigsten Hoch-technologiebranchen in Europa

und weltweit; sie sind entscheidendeInnovationstreiber. Das Land Bremengehört hier zur Weltspitze. Diese Bot-schaft trugen 30 Vertreter bremischerUnternehmen, Institutionen und Ver-bände jetzt auf einer Delegationsreise

in die USA unter Leitung von Wirt-schaftssenator Martin Günthner. „Wir wollten in den USA eine starkeVisitenkarte des Standortes Bremen ab-geben”, sagte Michael Hoffmann, Vor-standsvorsitzender des Luft- und Raum-fahrtclusters Aviabelt Bremen e. V. „Wirwollten es den Unternehmen ermögli-chen, neue Geschäftsbeziehungen an-zubahnen, und wir wollten den Zusam-menhalt unseres Luft- und Raumfahrt-clusters weiter stärken. Diese Reisezielesind in bemerkenswerter Weise erfülltworden.” Besucht wurden die Haupt-stadt Washington sowie die StädteHuntsville, Wichita und Atlanta. DieWFB Wirtschaftsförderung Bremen hat-te die Reise gemeinsam mit Aviabeltvorbereitet. Unterstützung kam zudemvom Deutschen Zentrum für Luft- undRaumfahrt DLR, der HandelskammerBremen und den örtlichen amerikani-schen Wirtschaftskammern.

REISEZIELE ERFÜLLTLuft- und Raumfahrt-Delegation in den USA – Neue Kooperation geplant –Geschäftsbeziehungen verstärkt

» Die Gespräche auf der Dele-gationsreise sind sehr positivverlaufen. Ich bin sehr zuver-sichtlich, dass bremische undamerikanische Unternehmen ihreGeschäftsbeziehungen weiterausbauen können. Frank Dreeke

Foto B

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12.2013 Wirtschaft in Bremen | 41

Brasilianisches Robotik-Institut nach DFKI-Vorbild gegründetNach dem Vorbild des Deutschen Forschungszentrums fürKünstliche Intelligenz (DFKI) ist jetzt in Salvador da Bahiadas Brazilian Institute of Robotics (BIR) eröffnet worden. Hiersollen robotische Systeme für Industrieanwendungen er-forscht und deren Grundlagen gelehrt werden. Scientific Di-rector ist der Bremer Professor Frank Kirchner, Leiter des Ro-botics Innovation Centers im DFKI, teilte das Zentrum mit.Beide Einrichtungen wollen eng in Lehre und Forschung ko-operieren. „So fördern wir die sogenannte ‚Forschende Lehre‘und damit einhergehend das ‚Forschende Lernen‘ in interna-tionalem Rahmen und im Schulterschluss mit der Wirtschaft“,sagte Kirchner. Erste Projekte in Zusammenarbeit mit brasi-lianischen Firmen auf dem Feld der Unterwasserrobotik seienbereits in Planung. n

Zusammen mit Indien den „Rechner von morgen“ entwerfenIndien zählt zu den dynamischsten Ländern der Welt und hatzahlreiche forschungsstarke Universitäten und Institute. Esist deshalb auch eine der fünf Schwerpunktregionen der Uni-versität Bremen. Insbesondere in der Physik und der Elektro-technik gibt es bereits eine fruchtbare Zusammenarbeit. Jetztkommt die Informatik hinzu. In einem gemeinsamen Projektwollen die Bremer Arbeitsgruppe Rechnerarchitektur unterLeitung von Professor Rolf Drechsler und die Bengal Enginee-ring and Science University in Kalkutta neue Verfahren fürden Entwurf so genannter reversibler Schaltungen entwi-ckeln. Dahinter steckt eine aufkommende neue Technologiefür besonders energiesparende Computerchips bzw. für denEntwurf neuartiger Quantenrechner. Diese Schaltungen bil-den damit die Grundlage für den „Rechner von morgen“. n

Kopf & Lubben: Bahntransporte zwischen China und Europa Das Logistikunternehmen Kopf & Lübben organisiert Trans-porte zwischen China und Europa auf dem Schienenweg.„Das spart Zeit und Kosten”, sagt Andreas Zitsch, Leiter Ver-trieb bei Kopf & Lubben. „Die Container erreichen innerhalbvon 16 Tagen den Bahnhof in Hamburg anstatt über Wochenden weiten Weg über das Meer nehmen zu müssen. Schnellerist da nur ein Flugzeug, das jedoch ein Vielfaches an Kostenverursacht.“ Der Preis für Luftfracht sei meist nicht vermittel-bar. Mit der Bahn könnten auch die Güter bewegt werden,die für die Luftfracht zu groß oder zu schwer seien. „Unsereersten Erfahrungen mit der Bahn sind durchweg positiv“, soZitsch. „Für uns ist diese Dienstleistung sehr willkommen underöffnet auch neue Märkte für Kunden, die den ökologischenAspekt des Bahntransportes schätzen.“ n

www.kopf-luebben.com

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WIRTSCHAFTGLOBAL

INTERNATIONALER DIALOG

(oben links)Anlässlich des Deutschen Außen-wirtschaftstages diskutierten im Haus Schütting 40 Wirtschafts-vertreter mit Experten der Bundes-regierung, der EU-Kommission undder Wissenschaft über Grundfrageneiner Ordnungspolitik für inter-nationale Märkte.

(oben rechts)Yasushi Fukagawa, Japans neuerGeneralkonsul, traf sich währendseines Antrittsbesuches in Bremenin der Handelskammer auch mit Vizepräses Matthias Claussen (l.).

(links) Präses Christoph Weiss (r.) empfingPehin Colonel Dato Abdul Jalil Ah-mad, den Botschafter von BruneiDarussalam. Er trug sich ins Gäste-buch der Handelskammer ein. Andem Gespräch nahm auch PeterKneipp (l.), Geschäftsführer derLürssen Werft, teil.

Wirtschaftspolitische Informationsgespräche in der Handelskammer •

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12.2013 Wirtschaft in Bremen | 43

Neuer US-Botschafter in Bremen • John B. Emerson (l.) machte seinen Antrittsbesuch in Bremen. Präses Christoph Weiss stellte ihm, bevor er ihn in den Schütting geleitete, das historische Ensemble des Marktplatzes vor.

Neu im Amt: der Botschafter Bulgariens.Radi Naidenov (2.v.r) wurde von (v.l.)Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger,Honorargeneralkonsul Professor Dr. Gerd-Winand Imeyer und Vizepräses Claussenempfangen.

Fotos

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Jerzy Józef Margański, PolensBotschafter in Berlin, auf An-trittsvisite in Bremen: Mit demneuen polnischen HonorarkonsulAxel Lenderoth (l.) und VizepräsesClaussen traf er sich im Schüttingzu einem Meinungsaustausch.

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Geschäftsidee: auch ein Weinfass dient als BollerwagenZu jeder Kohlfahrt gehören vier Dinge: kaltes Wetter, wär-mende Getränke, nette Leute – und ein schöner Bollerwagen.In Bremen hat Nils Othersen daraus eine Geschäftsidee ent-wickelt und einen Bollerwagen-Verleih gegründet: den Pin-kelkönig. „Entstanden ist dieseSchnapsidee, als wir selbst auf derSuche nach einem Bollerwagen-verleih waren”, so Othersen. „Lei-der gab es keinen Anbieter, dersolche Wagen vermietet hat, da-her waren wir schon fast gezwun-gen, es selbst zu machen.” Zusammen mit drei Freundenbaute Othersen in kürzester Zeitzwei Bollerwagen und bot diese im Internet zum Verleih an.Es dauerte nicht lange, da waren sie für die erste Saison vordrei Jahren auch schon ausgebucht. Es kam also ein weite-rer Bollerwagen hinzu. In der Werkstatt stehen heute drei un-verwechselbare Wagen, am vierten wird gerade geschraubt.„Alle sind ausgestattet mit einer ordentlichen Musikanlageund ganz viel Charme“, so Othersen. So kann man zum Bei-spiel mit einem umgebauten Weinfass auf Kohlfahrt gehen. Mittlerweile gebe es auch Mitbewerber, so der Firmen-gründer, doch der „originale“ Pinkelkönig für die Kohlsaison2014 sei nahezu ausgebucht. „Das liegt auch daran, dass derStadtWIRT Bremen in diesem Jahr unser Kooperationspart-ner ist.“ So stelle das Lokal – neben dem Kohl-Buffet mitentsprechender Party – seinen Gästen auch einen bestücktenund geschmückten Bollerwagen vom Pinkelkönig nebst Rou-tenplanung und Spielen zur Verfügung. n

[email protected]

EXISTENZGRÜNDUNGEN

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44 | Wirtschaft in Bremen 12.2013

NEUECHANCEN

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CE-CON ist Bremer GrunderChampion 2013Das Ingenieurbüro CE-CON hat den Unternehmenswettbe-werb der KfW Bankengruppe als Sieger des BundeslandesBremen abgeschlossen. Der KfW-Award GründerChampions2013 wurde Ende Oktober in Berlin verliehen. Bewerben konnten sich Unternehmen, die noch nicht länger als fünfJahre am Markt sind und die eine kreative und nachhaltigeGeschäftsidee mit einem gesellschaftlichen Mehrwert haben.CE-CON mit Sitz in Bremen und Augsburg hat sich auf diegesetzlich vorgeschriebene CE-Kennzeichnung im Maschi-nen- und Anlagenbau spezialisiert. Das von Maren und Jörg Handwerk im Jahr 2008 gegrün-dete Unternehmen berät Kunden in ganz Europa und beglei-tet sie durch den Zertifizierungsprozess. Gemeinsam mit IT-Spezialisten haben sie zudem eine Software entwickelt, dieden Anwender auf einfache und intuitive Weise durch denaufwändigen Prozess führt. Dabei machen die Gründer sichdie Vorteile der Cloud zu Nutze und ersparen ihren Kundenauf diese Weise viel unnötigen Aufwand für Installation undWartung. Auch die Kosten können dadurch niedrig gehaltenwerden. Der Titel GründerChampion ist eine Qualitätsaus-zeichnung fü� r junge Unternehmen. Die KfW unterstü� tzt da-mit Selbstständige, damit diese fü� r ihren Mut und ihr Enga-gement öffentliche Anerkennung erfahren. nwww.ce-con.de, www.degut.de

Top-Expertin 2013 kommt aus Bremerhaven Die Initiatoren des Deutschen Gründerpreises – stern, Spar-kassen, ZDF und Porsche – haben jetzt für das Wettbewerbs-jahr 2013 die Top-Experten ihres bundesweiten Experten-Netzwerkes ausgezeichnet. Das sind Personen, die bereitsseit mehreren Jahren erfolgversprechende Unternehmen fürden Deutschen Gründerpreis – er gilt als die bedeutendsteAuszeichnung für herausragende Unternehmer in Deutsch-land – benennen. 2013 gehört Tina Haaren von der Sparkas-se Bremerhaven zu den sechs Geehrten. Das Netzwerk be-steht mittlerweile aus rund 300 Branchenkennern und Grün-dungsexperten und ist der Kern des Deutschen Gründerprei-ses. Nur durch die Vorschläge der Experten erhalten ge-eignete Unternehmenskandidaten die Chance, am Wettbe-werb teilzunehmen. n

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NEUECHANCEN

eeindruckend war der Auftritt vonPR2 schon – auch wenn das von

ihm gemachte Popcorn zur Erheiterungder Besucher leicht angebrannt roch.Der Haushaltsroboter gehört zur Ar-beitsgruppe Künstliche Intelligenz, dievon Professor Michael Beetz am Tech-nologie-Zentrum Informatik und Infor-mationstechnik (TZI) der UniversitätBremen geleitet wird. PR2 ist bereits inder Lage, sich im Raum zu orientierenund erste Tätigkeiten frei auszuführen. Die Unternehmer, die zur Veranstal-tungsreihe „Wirtschaft trifft Wissen-schaft“ der Handelskammer Bremenund der Oldenburgischen IHK gekom-men waren, wollten da gleich mehr wis-sen. Vor allem, was den PR2 von einemIndustrieroboter unterscheidet, der ineiner Fabrik präzise immer die gleicheTätigkeit ausübt, viel exakter als PR2.„Für uns ist die Frage, wie der Roboterin der offenen Welt agieren kann. Mit

dem langfristigen Ziel, alte oder krankeMenschen selbstständig im Haushaltzu unterstützen. Und das ist eine sehrviel komplexere Aufgabe“, erläuterteBeetz den Unterschied. Wie in diesem Fall kamen Unterneh-mer und Wissenschaftler an diesemNachmittag immer wieder ins Ge-spräch – und fanden dabei durchaus ei-ne gemeinsame Ebene. Denn das TZIpräsentierte seine Forschungsarbeit an-schaulich und praxisnah, vom erstenVortrag von Sprecher Professor RainerMalaka bis zur Vorstellung verschiede-ner Exponate. Am TZI werden, so Mala-ka, Technologien und Systeme entwi-ckelt, die auch in der Praxis funktionier-ten. „Es geht hier um Anwendungen fürdie Menschen in ihrer Verschiedenheitund für den Alltag in Wirtschaft undGesellschaft.“ Das TZI entwickele Lö-sungen, die auf Nachhaltigkeit ange-legt seien.

ZAHLEN

93 Prozent der rund 40 Millionen privatenHaushalte in Deutschland nutzten mindestens ein mobilesTelefon. Damit hat das Handy seit seiner Markteinführungvor 30 Jahren erstmals das klassische Festnetztelefon einge-holt. Dieses besaßen Anfang dieses Jahres 90 Prozent der Haushalte.

190 Mrd. Euro erwirtschaften die Hochschulen in Deutschland. Das sind 7,3 Prozent des deutschen Bruttoinlandprodukts. Sie tragen zum Wirt-schaftswachstum bei als Arbeitgeber, Ausbilder und Investor und sind ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region. Die Stadtstaaten profitieren mehr als die Flächenländer.

des Monats

Quellen Destatis, Stifterverband, dena

Im Angesicht des RobotersUnternehmer im TZI: Wirtschaft trifft Wissenschaft

Die Resonanz der Unternehmer warpositiv. Nach dem offiziellen Teil folg-ten intensive Gespräche in kleinerRunde – auch über konkrete Interessenund Innovationsbereiche. „Ich habe ge-schaut, wo es Bezüge gibt zu dem, waswir im Unternehmen machen“, so Mi-chael Stadler von der BTC AG mitHauptsitz in Oldenburg. Besonders in-teressant fand er die am TZI entwi-ckelte neue ISO-Norm für die Quali-tätssicherung von Transferprozessen inwissenschaftlichen Einrichtungen: Inno-SPICE. Es sei sehr wichtig, dass dieAbläufe beim Forschungspartner wirk-lich effizient seien. Professor Malakawürdigte den „offenen Dialog auf Au-genhöhe: Es gab kritische Fragen undinteressante Kontakte.“ www.tzi.de n

PR2 und Professor Malaka

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eues Tool in der Logistik: Das Bre-mer Unternehmen xCon Partners

GmbH hat eine innovative und flexibleKommissionierlösung mit grafischer Be-nutzerschnittstelle für mobile Endgerä-te wie Datenbrillen (zum Beispiel Goo-gle Glass) oder Tablet-PC entwickelt. Sieträgt den Namen xPick. „Die intelligen-te grafische Darstellung der Aufträge,die dem Kommissionierer beide Händezum Arbeiten frei lässt, sorgt für starkeGeschwindigkeitssteigerungen und ver-ringert parallel die Fehlerrate“, heißt esin einer Mitteilung. Das Verfahren wirdbei der Daimler AG in Bremen in einerFeldstudie erprobt; Forschungspartnerist das TZI von der Universität Bremen. „Je nach Branche entfallen auf denBereich der Kommissionierung zwi-schen 55 und 70 Prozent der gesamtenLagerhallenkosten“, sagt Dr. HannesBaumann von xCon Partners. „Eineschnelle und fehlerfreie Kommissionie-rung kann da schnell zu einem erfolgs-entscheidenden Faktor in der gesam-ten Supply Chain werden“. Bisher seiencomputergestützte Kommissioniersys-teme entweder zu teuer, zu unhandlichoder zu unflexibel. Deshalb sei der klas-sische Papier-Pickzettel weiterhin dieweltweit am meisten verbreitete Kom-missionierlösung.

sie damit schon bestens informiert. DieSoftware arbeite auf einem Tablet-PCund sei besonders anwenderfreundlich. Laut Stefan Gerdts, Vorstand derTrenz AG, benötigt der Lotse keinespezielle Schulung und kann das Gerät,das stoßfest und wasserdicht sei, soforteinsetzen. Bislang kämen etwa 260Geräte zum Einsatz. Auch die BremerLotsenbrüderschaft Weser I wurde mit38 Exemplaren ausgerüstet. Bis zum ersten Quartal 2014 sollen weitereGeräte für den Einsatz auf See zur Ver-fügung stehen. n

innojoin und innoteqmit neuen ProjektenNeue Investitionen: Die beiden Laser-technikspezialisten innojoin und inno-teq haben ihre Anlagentechnik erheb-lich modernisiert und neue Projekte ge-startet. innojoin hat einer Mitteilungzufolge einen 3D-Drucker, eine Großfor-mat-Blechsäge und einen Wärmebe-handlungsofen (Luftfahrt Klasse 1) in-stalliert. Der Serien-3D-Drucker werdein einem internen und einem öffentlichgeförderten Projekt modifiziert undweiterentwickelt. Er soll höher schmel-zende Kunststoffe weiterverarbeitenund Funktionselemente, wie beispiels-weise Gewindeeinsätze, direkt in die ge-druckten Bauteile integrieren können. Weiterhin arbeitet das Unterneh-men daran, die Toleranzen/Reprodu-zierbarkeit der 3D-gedruckten Bauteilezu verbessern. Zudem hat innojoin mitder TU Braunschweig ein vom Bund ge-fördertes Forschungsvorhaben über re-aktive Nanofolien gestartet mit demZiel, eine automatisierte Anlage zumLöten mit reaktiven Nanofolien. inno-teq hat eine weitere Anlage zum Laser-beschichten installiert. Die bessereStrahlqualität ermögliche feinere Au-ßen- und Innenbeschichtungen. n

www.innoteq.de, www.innojoin.de

Das Mercedes-Werk hat bereits miteinem Vorgänger des xPick-Systems gu-te Erfahrungen gemacht. Jetzt wird esfür die Kommissionierung von Außen-spiegeln der SLK-Klasse und Sicher-heitsgurten der E-Klasse der in der Han-sestadt gefertigten Modelle getestet.„Neben Erkenntnissen für die Optimie-rung der Kommissionierung rechnenwir mit einer konkreten Leistungsstei-gerung in den operativen Prozessen,die uns diese flexible Low-Cost-Lösungbringen wird“, heißt es bei Mercedes. n

Lotsen setzen auf Soft-ware made in BremenBis Mitte 2014 sollen rund 850 deut-sche See- und Hafenlotsen mit einerneuen Technik ausgestattet werden –um die Sicherheit auf den Wasserstra-ßen zu erhöhen. IT-Spezialisten des Bre-mer Softwarehauses Trenz AG habendafür eine hochmoderne Anwender-software entwickelt, die so genanntePIA-Software (Pilot Information Assis-tant). Eine umfangreiche Schiffsdaten-bank, Positionsmeldungen der Schiffe,digitale Seekarten, Pegelstände undWetterinformationen und vieles mehrsind hierüber direkt abrufbar. Noch be-vor die Losten an Bord gingen, seien

Auf dem Weg zur papierlosen FabrikxPick-Kommissionierlösung bei Daimler im Test-Einsatz

Fotos TZI

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SERVICE&PRAXIS

igenkapital stärkt den unterneh-merischen Spielraum und hat ei-nen nicht unerheblichen Stellen-

wert für das Rating eines Unterneh-mens bei den Banken. DeutschlandsMittelständler haben hier schon erheb-

lich aufgeholt: Immerhin ist ihre Eigen-kapitalquote seit 1997 von durch-schnittlich sechs auf heute 22 Prozentgeklettert. Gleichzeitig bestehen je-doch große Unterschiede zwischen Per-sonen- und Kapitalgesellschaften – diedurchschnittliche Eigenkapitalquote vonPersonengesellschaften ist mit 15 Pro-zent nur etwa halb so hoch wie die vonKapitalgesellschaften. „Hier ist nochviel Luft nach oben“, so Dr. Frank Thoss.„Insbesondere Personengesellschaftenkönnen und müssen ihre Möglichkeitennoch besser ausschöpfen, denn dieWettbewerbsanforderungen steigen“,ist der Geschäftsführer Industrie, Inno-vation, Umwelt der HandelskammerBremen überzeugt. Wie sie das tun kön-nen, dazu gab es ausreichend Gelegen-heit auf dem 2. Tag der Mittelstandsfi-nanzierung Anfang November im HausSchütting.

Das Interesse war groß, das Ange-bot vielgestaltig: In Kurzvorträgen voncirca zehn Minuten erläuterten insge-samt acht Vertreter der privaten Kredit-wirtschaft, bremischer Förderbanken,Wirtschaftsprüfer und Finanzexperten

die verschiedensten Möglichkeiten zurEigenkapitalstärkung. Anschließend botein Marktplatz in den Gesellschaftsräu-men des Schüttings die Chance, mitden Fachleuten zu sprechen und indivi-duelle Fragen zu klären – eine Chance,die vielfach wahrgenommen wurde. In seinem Einstimmungsbeitragmachte Carl Kau, Leiter der bremischenNiederlassung der OLB, „Mut zur Eigen-kapitalbildung“. Eigenmittel machtenfrei, sagte er, und sie erhöhten die un-ternehmerische Souveränität. Banke-rin Simone Körber (Bankenverband Bre-men) stellte mehrere eigenkapitalstär-kende und attraktive Förderprogram-me des Bundes vor und riet dazu, dieKfW mit ins Boot zu holen. Ihre Kondi-tionen seien sehr günstig. Weiterhinbietet die bremische „Variante“ derKfW, die Bremer Aufbau-Bank, Unter-stützung. BAB-Chef Jörn-Michael Gaussinformierte die Besucher über die zweiBAB-Gesellschaften mit ihrem Portfolioan stillen und offenen Beteiligungen.

Vier weitere Finanzierungswegestanden zur Debatte. WirtschaftsprüferTorsten Jasper (Clostermann & JasperWirtschaftsprüfer) etwa warb für einHoldingmodell. Auch durch eine steu-eroptimierte Firmenstruktur ließe sichEigenkapital aufbauen. Detlef Hanke,Vorsitzender des Business Angels We-ser-Ems-Bremen w. V., wies den Weg zuden Business Angels, die neben Kapi-tal auch unternehmerisches Know-howmitbrächten. Der Verein veranstalte re-gelmäßig Matching-Abende, wo neueBusiness-Ideen vorgestellt würden, sag-te er. Zurzeit aufgelegt wird ferner einregionaler Seed-Fonds (in Anlehnungan den bundesweiten High-tec-Grün-derfonds), genannt Nordwest Ventu-res. Andrée Meyerdierks zufolge wird erein Volumen von zehn Millionen Eurohaben; geplant ist, in zehn vielverspre-chende Gründungen aus der hoch-schulnahen High-tech-Szene zu inves-tieren. „Wir suchen uns die Perlen her-aus“, so Meyerdierks. Eine weitere Finanzierungslösungist das sogenannte Working CapitalManagement. Peter Tinney von derDeutschen Bank erläuterte, wie mandie Stellschrauben im Unternehmennutzen könne, um die Liquidität zu ver-bessern, beispielsweise über Lieferan-tenfinanzierung (Reverse Factoring).Regelrecht Lust auf Eigenkapitalstär-kung machte Folker Hellmeyer von derBremer Landesbank in seinem Ausblickauf die Finanzmarkttrends. „Ich binsehr zuversichtlich, aber nicht eupho-risch“, lautete seine Prognose. Die Euro-zone sieht er in gutem Fahrwasser, diepolitischen Risiken (Eurodefizitkrise) sei-en geringer geworden, die „Zukunftsfä-higkeit“ ist gegeben. 2014 stehe dieWachstumsampel für Deutschland, Eu-ropa und die Weltwirtschaft auf grün.Die Konjunktur lege „ein expansivesTempo“ vor, so Hellmeyer. (cb) n

EIGENMITTEL MACHEN FREI 2. Tag der Mittelstandsfinanzierung in der Handelskammer – Kreditwirtschaft, Förderbanken und Experten informierten über Finanzierungsstrategien

Foto Jörg Sarbach

Den Weg zu mehrEigenkapital skiz-zierten zahlreicheRedner in der Handelskammer.Sie fanden vieleZuhörer.

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UMWELTNOTIZEN

12.2013 Wirtschaft in Bremen | 49

swb baut neue Windenergie-anlage in Bremenswb CREA baut im Industriegebiet Hüttenstraße auf dem Be-triebsgelände der Nehlsen GmbH eine neue Windkraftanla-ge. Sie wird eine Leistung von etwa 3,4 Megawatt (MW) undeine Nabenhöhe von 128 Meter haben. Das Windrad soll abSommer 2014 jährlich im Durchschnitt fünf Millionen Kilo-wattstunden Strom erzeugen, was für gut 2.000 BremerHaushalte den Jahresverbrauch sichert, teilte das Unterneh-men mit. Die Baukosten betragen 4,8 Millionen Euro. swbund der Mutterkonzern EWE investieren rund 40 MillionenEuro pro Jahr in den Ausbau der erneuerbaren Energien. De-ren Anteil an der von swb erzeugten Energie soll bis 2020auf 20 Prozent steigen. n

Saacke-Scubber: neuartige Abgasreinigung für TankerDie Bremer Reederei Carl Büttner, spezialisiert auf den Be-trieb von Öl- und Chemikalien-Tankern, setzt auf Ökoeffizienz:Die Saacke GmbH installierte eine neuartige Abgasreini-gungsanlage, den Saacke LMB Scrubber, auf dem vier Jahrealten und 140 Meter langen Tanker MT Levana. Einer Mittei-lung zufolge amortisiert sich die neue Anlage nach etwa zweiJahren. „Zunehmend verschärfte Abgasgrenzwerte auf Seemachen die Umrüstung für die Reederei erforderlich” so Bütt-ner. Der Scrubber sei wirtschaftlicher als eine Treibstoffum-stellung. Er zeichne sich besonders durch die Vorab-Rußab-scheidung aus, wodurch der normalerweise entstehende undschwerer handhabbare Schlamm vermieden werde. „Der Scrubber lässt sich durch seine kompakte Bauweiseauf den meisten Schiffen problemlos nachrüsten und unter-schreitet die geforderten Grenzwerte deutlich“, so der Saa-cke-Experte Gerhard Heißenbüttel. Es handelt sich dabei umdie Rußtrennung im Trockenverfahren mit 99-prozentigerSchwefelabscheidung. Saacke gehört zu den führenden Spe-zialisten für Feuerungstechnik und komplette Anlagensyste-me. Am Hauptsitz in Bremen befindet sich neben dem Pro-duktionsbetrieb auch das Entwicklungszentrum. n

Bremer Umweltpartnerschaft wächst auf 148 MitgliederDie Analytik-, Prüf- und Beratungsfirma Wessling, das Unter-nehmen KAEFER Isoliertechnik, der Entsorgungsspezialistbecker + brügesch und das Ingenieurbüro Environmental Sys-tems sind in die Bremer Umweltpartschaft aufgenommenworden. Das vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr ge-tragene Netzwerk zählt nunmehr 148 Mitglieder. n

Die Philharmonischen Kammerkonzerte im Herbst/Winter

Leonard Elschenbroich Cello

Nicola Benedetti • Benjamin M. Gilmore • Alexei Grynyuk

Werke von Brahms, Sierra und Schostakowitsch

13. 11. 2013, 20 Uhr • Die Glocke, K leiner Saal

Dover Quartet 1. Preisträger des Streichquartett-Wettbewerbs in Banff/Kanada 2013

Werke von Mozart, Barber und Schubert

29. 01. 2014, 20 Uhr • Die Glocke, K leiner Saal

Cuarteto Casals Werke von Beethoven, Webern, Kurtág und Debussy

20. 02. 2014, 20 Uhr • Die Glocke, K leiner Saal

T icketser vice in der Glocke, Tel. 0421-33 66 99WESER-KURIER Pressehaus, Martinistr. 43, Bremen

Mehr Infos zu den Kammerkonzerten fi nden Sie aufwww.philharmonische -gesellschaf t-bremen.de

Cuarteto Casals

14:05

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50 | Wirtschaft in Bremen 12.2013

SERVICE&PRAXIS

Bremer Steuer-InstitutSteuer-LehrgängeSteuerfachangestellte:Lehrgang Wieder-/Quereinstieg, 17. Januar.

Veranstalter: Bremer Steuer-Institut e. V., Jutta Köpsel,Telefon 0421 5958413, [email protected],www.stbv-bremen.de

Deutsche Außenhandels- und Verkehrs-Akademie (DAV)Studium Betriebswirt DAV – Vollzeit(Wintersemester), 14.12.2013 – 29.09.2015Studium Betriebswirt DAV – Vollzeit(Sommersemester) 7.4.2014 – 18.3.2016Studium Betriebswirt DAV – berufsbegleitend(Sommersemester), 8.4.2014 – 17.3.2017Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterver-kehr/berufsbegleitend, 26.12.2013 – 19.3.2015Verkehrsfachwirt – Fachrichtung Güterver-kehr/Vollzeit, Teil 1: 7.1.2014 – 12.3.2014, Teil 2: 25.8.2014 – 15.10.2014

Veranstalter: DAV, Karin Prinz, Telefon 0421 9499-1020, www.dav-akademie.de,prinz@bvl- campus.de

FOM Hochschule Berufsbegleitende Bachelorstudiengänge:Bachelor of Arts Business Administration,Bachelor of Arts International Management,Start am 1. März 2014

Veranstalter: FOM Hochschule für Oekonomie &Management gemeinnützige GmbH, Svenja Haiduk, Telefon 0421 168 932 18,[email protected], www.fom.de

fortbildung direkt (Auswahl)Ausbilder/in gemäß AEVO IHKTagesseminar: 06.01.14-17.01.14Tagesseminar: 03.02.14-14.02.14Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHKKompaktseminar: 20.01.14-10.05.14Abendseminar: 03.02.14-21.04.16Samstagsseminar: 08.02.14-29.10.16Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHKKompaktseminar: 20.01.14-10.05.14Abendseminar: 03.02.14-21.04.16Samstagsseminar: 08.02.14-29.10.16Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHKKompaktseminar: 20.01.14-10.05.14Logistikmeister/in IHKKompaktseminar: 20.01.14-10.05.14Abendseminar: 03.02.14-21.04.16Samstagsseminar: 08.02.14-29.10.16Qualitätsmanager/in IHKTagesseminar: 27.01.14-21.02.14Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHKKompaktseminar: 20.01.14-10.05.14Abendseminar: 03.02.14-21.04.16Samstagsseminar: 08.02.14-29.10.16Technische/r Betriebswirt/in IHKKompaktseminar: 06.01.14-15.03.14Abendseminar: 06.01.14-26.02.15Samstagsseminar: 10.01.14-08.10.16Technische/r Fachwirt/in IHKKompaktseminar: 06.01.14-16.04.14

Akademie für Weiterbildungder Universität BremenWeiterbildende Studiengänge und WeiterbildungskurseMediation, ab 28.2. Modulstudium Industrial Engineering, ab 28.2.Weiterbildungen mit BildungsgutscheinDigitale Medien, ab 9.12. IT- und Logistik-Management, ab 6.1. SeminareMitarbeiterführung PLUS, ab 6.2.

Veranstalter: Akademie für Weiterbildung der Universität Bremen, Katrin Heins, Telefon 0421218-61602, [email protected],www.uni-bremen.de/weiterbildung

bav Bremer Außenwirtschafts- und VerkehrsseminareZoll-Update für Spedition und Logistikdienstleister, 12.12. Ausfuhrabwicklung unter ATL@S, 17.1.2014Bremer Zollforum, 27.-28.1.2014Einreihen von Maschinen sowie Teilen und Zubehör in den Zolltarif, 30.-31.1.2014Bremer Großes Zollseminar:Grundmodul „Zoll Intensiv”, 10.-14.4.2014 Aufbaumodul Einfuhr, 17.-20.3.2014Aufbaumodul Ausfuhr, 7.-11.4.2014Aufbaumodul Exportkontrolle, 12.-14.5.2014Grundlagen des Warenursprungs und Präferenzrechts, 10.-12.3.2014Ausstellung von Lieferantenerklärungen, 25.3.2014Zollwertrecht für Logistikdienstleister,28.3.2014

Veranstalter: bav, Verena Sp ringer, Telefon 0421 446946, www.bav-seminar.net, [email protected]

BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet e. V.Lehrgänge14.1., Vorbereitung auf die AEVO-Prüfung, Teilzeit3.2./10.3./5.5., Vorbereitung auf die AEVO-Prüfung, Vollzeit4.2., Gepr. Industriefachwirt/in4.2., Gepr. Wirtschaftsfachwirt/in11.2., Gepr. Fachberater/in im Vertrieb3.3., Gepr. Betriebswirt/in4.3., Ge pr. Personalfachkaufleute4.3., Gepr. Handelsfachwirt/in4.3., Gepr. Techn. Betriebswirt/in24.4., Gepr. Controller/in24.4., Gepr. Fachkaufleute für Marketing6.5., Gepr. Fachkaufleute für Einkauf und Logistik6.5., Gepr. Fachkaufleute für Außenwirtschaft

Veranstalter: BWU Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet, Irene Boubaker, Silvia Meinke, Telefon 0421 36325-21/13,www.bwu-bremen.de

WIRTSCHAFTSTERMINE

IMPRESSUM

Wirtschaft IN BREMENMAGAZIN DER HANDELSKAMMER 94. Jahrgang Dezember 2013

HerausgeberHandelskammer Bremen, Am Markt 13,28195 Bremen,Telefon 0421 3637-0, [email protected],www.handelskammer-bremen.de

VerlagCarl Ed. Schünemann KG, Zweite Schlachtpforte 728195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,www.schuenemann-verlag.deVertriebsleitungMarion Helms, Telefon 0421 36903-45, [email protected] Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,[email protected] gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 38 vom 1. Januar 2013

ChefredaktionDr. Christine Backhaus, presse,contor, [email protected], Dr. Stefan Offenhäuser, [email protected] und Herstellungpresse,contor

DruckDruckhaus Humburg GmbH & Co. KG

PreiseEinzelheft: Euro 2,30, Jahresab onnement: Euro 22,80Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigenerhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfragekostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint monatlich. Für unverlangt eingesandte Manu-skripte und Fotos übernimmt der Verlag keineHaftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Quellenangabe gestattet. Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen bei der Handelskammer Bremen. Namentlich geke nnzeichnete Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Handels kammer wieder.Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der 6. des Vormonats. ISSN 0931-2196

Erscheinungsdatum bis zum 10. des Monats.

ivw geprüft

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Page 51: Wirtschaft in Bremen 12/2013 - Kultur- und Kreativwirtschaft: Buntes Gold

Samstagsseminar: 08.02.14-30.04.16Personalkaufmann/frau IHKKompaktseminar: 27.01.14-29.03.14Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik IHKKompakseminar: 03.02.14-05.04.14Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen IHKKompaktseminar: 06.01.14-29.03.14Abendseminar: 25.02.14-03.09.15Handelsfachwirt/in IHKKompaktseminar: 20.01.14-22.03.14Abendseminar: 25.02.14-03.09.15Wirtschaftsfachwirt/in IHKKompaktseminar: 27.01.14-11.04.14Abendseminar: 25.02.14-03.09.15

Veranstalter: Fortbildung direkt, Marcus Teuber, Telefon 0421 579966-0, www.fortbildungdirekt.de, [email protected]

Hochschule BremenCertificate in Management (CAS)berufsbegleitendes WeiterbildungsstudiumEinzelmodule im WS 2013/14 (60 Kontaktstunden):Geschäftsprozessmanagement /Geschäftsprozessmodellierung (mit BPNM 2.0)ab 10.1, 18:00 Uhr

Veranstalter: HS Bremen, Koordinierungsstelle für Weiterbildung, Kirstin Reil, Telefon 0421 5905-4165, [email protected], www.cas-man.hs-bremen.de

IQ Bremen Intelligente QualifizierungBerufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)Industriemeister Lebensmittel IHKab 12.05.2014, Tageslehrgangab 17.05.2014, SamstagslehrgangIndustriemeister Metall/E-Technik/MechatronikIHKab 01.02.2014, Samstagslehrgangab 17.02.2014, schichtbegleitend und abendsLogistikmeister IHKab 01.02.2014, Samstagslehrgangab 17.02.2014, schichtbegleitend und abendsPersonalfachkaufmann IHKab 05.05.14, AbendlehrgangWirtschaftsfachwirt IHKab 26.03.14, Abendlehrgang, AEVOab 13.01.14, TageslehrgangQualitätsmanager IHKab 03.02.14, TageslehrgangQM-Auditor, ab 03.03.14, TageslehrgangProzessmanager IQ, ab 21.01.14, TageslehrgangBetriebswirt IHK, ab 27.01.14, TageslehrgangProjektmanager IHK, ab 27.01.14, TageslehrgangEnergiemanager / European Energy ManagerIHKab 03.02.14, TageslehrgangLogistikmanager IHK, ab 10.02.14, Tageslehr-gang

Veranstalter: IQBremen e. V. Intelligente Qualifizie-rung, Doris Ortiz, Telefon 0421 1748-19, [email protected],www.iq-bremen.de

12.2013 Wirtschaft in Bremen | 51

wisoak Wirtschafts- und Sozialakademieder Arbeitnehmerkammer gGmbHBerufliche FortbildungenFachkraft für Logistikmanagement, 5 Module, auch einzeln buchbar, ab 3.2.2014Logistikmanager/in, 5 Module, auch einzeln buchbar, ab 5.2.AEVO, bbgl., 5.2.-26.4. Finanzbuchhalter/in ANK, bbgl., ab 11.2.Online Marketing Manager/in, 12.2.-1.3.Lohn- und Gehaltssachbearbeiter/in ANK, ab 18.2.Personalsachbearbeiter/in ANK, ab 24.2.Fachkaufmann/frau Einkauf /Logistik IHK, ab 25.2.Logistikmeister/in IHK, ab 3.3.AEVO, Kompaktkurs, 3.- 22.3.Handelsfachwirt/in IHK, ab 5.3.Personalfachkaufmann/frau IHK, ab 5.3.Aus- und Weiterbildungspädagoge IHK, ab 6.3.E-Commerce Manager IHK, 10.3.-28.6.Social Media Manager IHK, bbgl., 10.3.-10.5.Kaufmännische Kompetenzen für Nichtkaufleute, 11.3.-22.6.Gepr. Büroassistentin bSb, ab 12.3.Fachassistent/in Lohn und Gehalt, ESF-gefördert, ab 12.3.Wirtschaftsfachwirt/in IHK, ab 18.3.Staatlich gepr. Betriebswirt, berufsbegl./Teilzeit, 1.4.2014-30.3.2017Fachwirt/in für Versicherungen und Finanzen IHK, ab 7.5.Gepr. Managementassistentin/Schwerpunkt Betriebswirtschaft, ab 7.5.Gepr. Managementassistentin/Schwerpunkt Kommunikation, ab 15.5.Assistentin der Geschäftsleitung, ab 16.5.Medienfachwirt/in IHK, Fachrichtung Digital- und Printmedien, ab 27.5.eacademie-wisoak.de/E-LearningThemen: EDV-Anwendungen, ECDL, SAP, BWL, Webdesign, Fremdsprachen, Programmierung; Einstieg jederzeit möglich:www.teleakademie-bremen.de

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH, Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657,[email protected], www.wisoak.de

EEN-Design-Thinking-Workshops über Internationalisierung Das Enterprise Europe Network (EEN) Bremen hat den Zuschlag für ein EU-Projekt zum Thema Internationalisierung erhalten, umsein Dienstleistungsportfolio für Unternehmen zu verbessern.Dazu wird das Unternehmen Die Denkfabrik im ersten Halbjahr2014 mit Verbänden und Multiplikatoren Design-Thinking-Work-shops durchführen. Die Kreativitätsmethode Design-Thinkingstellt besonders die Anforderungen und Bedürfnisse der Kundenin den Vordergrund. Ein erster Workshop hat bereits imAuguststattgefunden.

Information: Meike Strübig, DD Die Denkfabrik Forschungs und EntwicklungsGmbH, Telefon: 0421-20156-0, [email protected],www.een-bremen.de

BRANCHEN D E R R EG I ON

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Möchten Sie im Branchenverzeichnis werben?Preis: 4c € 2,80 pro mmBreite: 1 sp. 45 mmHöhe: mind. 20 mm, max. 60 mm mind. 2 SchaltungenTel. 0421 / 3 69 03-72Fax 0421 / 3 69 [email protected]

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SERVICE&PRAXIS

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE

DIE BÖRSEN

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an: Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II, Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen; oder per E-Mail: [email protected]

Bei den Inseraten aus der IHK-Börse gelten die Bedingungen der jeweiligen Börsen. Die AGB finden Sie hier: •für die Recyclingbörse – www.ihk-recyclingboerse.de;•für die Existenzgründungsbörse – www.nexxt-change.org;•für die Kooperationsbörse – www.kooperationsboerse.ihk.de

‰ ANGEBOTE

HB-A-26-2013Für eine Bäckerei mit gutem Umsatz in Bremen-Neustadt, neben einer Haltestelle gelegen, viel Stamm- und Laufkundschaft, wirdaus persönlichen Gründen ein Nachfolger gesucht.

HB-A-27-2013Internetportale verschiedenster Branchen zu verkaufen; bieten Übernahme Internetfirma/Internetmedien; e ine komplette Übernahmeunserer Internetmedien inklusive 46 erfolgreichetablierter, deutschsprachiger Internet-Portale, 2 Video Accounts mit aktuell 900 produziertenVideos, Social-Media Accounts, Twitter/Face-book an. (90 Prozent de Domains, 10 Prozent diverse), geeignet für ausländische und inlän-dische Investoren, Hersteller oder Produzenten,zur Nutzung von neuen Vertriebskanälen undAbsatzmärkten sowie für nationale und inter-nationale Verlage, Großhandel, Versandhäuseroder Einzelhandel.

HB-A-28-2013Nachfolger für alt eingesessenes Fleischerei-fachgeschäft gesucht. Traditionell, handwerk-lich, modern ausgerichtet, mit Bio-Zertifikat,Stammkundschaft, City-Nebenlage, Einzellage,Produktion mit Einschränkungen möglich. Ver-sandhandel und Catering (ausbaufähig), Ladenca. 35 – 40 qm, Produktion ca. 60- 80 qm, Nebenräume, Büro und Kühlhäuser ca. 50 qm,Einarbeitung möglich.

HB-A-29-2013Erfolgreiches, kleines Reisebüro im BremerOsten in sehr guter Lage zu verkaufen. DasBüro besteht seit 10 Jahren, hat eine sehr gute

ANZEIGENREGISTER

AOK Bremen/Bremerhaven . . . . . . . . . . . . . .U2Bankhaus Lampe KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27Barclays Bank PLC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37Bremer Tageszeitung AG . . . . . . . . . . . . . . . . .45Bruns Kurierdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Deutsche Post AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29, 39E.ON Deutschland GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .15easyFairs Deutschland GmbH . . . . . . . . . . . .19Europa-Center AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33Exklusiv-Garagen GmbH & Co. KG . . . . . . . . . 53Ford-Werke GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57I.H.M. Grundstücksges. mbH & CO. KG .BeilageJustus Grosse GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35Heineking GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Hochschule Bremen . . . . . . . . . . . . . . . .Beilagei2b-express . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .BeilageJahn OHG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Kinderhospiz Löwenherz . . . . . . . . . . . . .BeilageKunsthalle Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .U4Nehlsen GmbH & CO. KG . . . . . . . . . . . . . . . .31Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . .7ÖVB Landschaftl. Brandkasse Hannover . . . .17Philharmonische Gesellschaft . . . . . . . . . . . . 49Porsche Zentrum Bremen . . . . . . . . . . . . . . . .23Renz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Schnaars – Sprachtrainerin . . . . . . . . . . . . . . . 51Sonderwirtschaftszone Lodz AG . . . . . . . . . .27Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5Studio B GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53Universum Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23Wagenfeld-Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41WBS Training AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53

KOOPERATIONSBÖRSE

Stammkundschaft und Agenturen vieler großerVeranstalter. Kontinuierliche Umsatzsteigerun-gen und der Zulauf der Reisebüros gewähren ei-ne Vollexistenz. Mitarbeiter müssen nicht übernommen werden. Einarbeitung durch Inhaber möglich.

HB-A-30-2013Nachfolger für Cocktailbar gesucht: Das ge-mietete Objekt befindet sich ebenerdig in einemWohn-/Geschäftshaus und hat eine Nutzflächevon ca. 90 qm (zzgl. Flä chen für Küche, Sanitär-einrichtungen und Lager). Der Innenbereich bietet ca. 60-65 Sitzplätze und ist mit einer großen, wintergarten-ähnlichen Glasfront versehen, die viel Tageslicht hereinlässt und sofür eine angenehme Atmosphäre sorgt. Die Türen können außerdem in den Sommermona-ten komplett geöffnet werden, um die Terrassemit dem Innenraum zu kombinieren. Die Außen-terasse hat 20 Sitzplätze.

‰ NACHFRAGEN

HB-G-12-2013Sie suchen einen würdigen Nachfolger für ihrUnternehmen? Geschäftsführer/Niederlassungs-leiter/Key Account Manager: Als Diplom-Bau-ingenieur mit langjähriger, kaufmännischer Erfahrung und umfangreichen Kenntnissen imProjektgeschäft, im Anlagenbau und auf demEnergiesektor möchte ich Ihr Unternehmenführen. Ich freue mich auf Ihren Kontakt.

HB-G-13-2013Kfz-Werkstatt oder Halle z ur Übernahme oderNeugründung gesucht. 41 Jahre alter Kfz-Meis-ter mit Führungsverantwortung sucht Werkstattzur Übernahme. Pacht oder Kauf hängt vom Objekt ab. Bevorzugt wird eine freie Werkstatt.Vorstellbar wäre jedoch auch eine markenge-bundene Werkstatt oder eine Halle, die die Voraussetzung zur Gründung einer Werkstattmit sich bringt.

Nr. 112-1462Partner im Bereich Chemie-Internetmarketing:Wir s ind eine kleine Internet-Werbeagentur undbetreiben das Internetportal BuyersGuide-Chem,einen Nachweis für Chemikalien und deren welt-weiten Lieferanten. Die komplette Bandbreiteder Tätigkeiten wird von uns abgedeckt, vonPHP-MySQL Programmierung, Vertrieb, E-Mai-ling, Werbung (Google AdWords) bis zur Buch-haltung. In der Hoffnung auf Synergieeffekteund Erweiterung suchen wir ein ähnlich gelager-tes Unternehmen zwecks Partnerschaft. ÜberKontakte und daraus entstehende Ideen würden wir uns freuen.

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RECYCLINGBÖRSE

12.2013 Wirtschaft in Bremen | 53

‰ ANGEBOTE

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STD-A-4266-12, Norm, Tenorm-Abfälle sowie sonstige Abfälle aus dem Rückbau von kern-technischen Anlagen. Lose, Big Bags oder andereVerpackungsarten, bundesweit.STD-A-4245-5, Altholz, aufbereitet, Körnung 0-200 (frei wählbar), ca. 500 cbm, Landkreis Stade. STD-A-4137-1, biete Metallfarbfässer (200 l) mitResten (zum Teil mit Nitroverdünnung oder Farbe,Farbstäube). Fässer sind mit Deckel bestückt. Biszu ca. 250 kg pro Fass, nur Selbstabholung. Cuxhaven.STD-A-4136-2, rollenweise Trennfolie (Schutzfolie,Verpackungsfolie), einseitig silikonierte LDPE-Foliemit einer Stärke von 55µ, Farbe: weiß, ca. RAL9002, Lamstedt, Raum Cuxhaven.

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HB-A-4231-2, wir suchen derzeit HDPE alte Autotanks als Ballenware oder geschredderte Mahlgüter, 14 t, europaweit.HB-N-3739-2, EPS, Computergehäuse, LDPE 98/2 90/10 80/20 Folien, PP/PE Kisten, Umrei-fungsbänder, HDPE Kanister, Fernsehgehäuse, Ballen, ex Work oder frei Haus, Bremen.HB-N-3631-4, gebrauchte Kartons kleiner undmittlerer Größe zur Abholung in Bremen und Umgebung, laufend oder einmalig gesucht, auch kleine Mengen.HH-N-4162-7, Altgummi; Förderbandstreifen/Rollen; Altreifen, bundesweit.HH-N-4112-6, Textilien/Leder, Polyamid-Fasern,Garne, Brocken, Anspritzlinge, europaweit. HH-N-3740-4, Akten zur Vernichtung, keine Men-genbeschränkung, in verschiedenen Behältern, Abholung/Anlieferung möglich, Hamburg.STD-N-4265-8, loses Drahtglas als Verschnitt, Produktionsabfall etc., je nach Frachtentfernungteils geringe Vergütung möglich, ab 25 Tonnen,lose Ware, Transport im Sattelkipp-Fahrzeug,bundesweit und benachbartes Ausland.STD-N-4238-5, Holzhackschnitzel Güteklasse 1oder 2, vorzugsweise Holzhackschnitzel zum Hei-zen, alternativ: Holz-Verschnitt, Menge bis 90cbm, Rotenburg/Hemsbünde.STD-N-4237-5, Einwegpaletten, 120 x 80cm/ 240 x 0,80 cm/100 x 0,80cm, mögl. zum weite-ren Gebrauch verwendbar, Rotenburg/HemsbündeSTD-N-4093-10, Bauabfall, Bauschutt,Landkreis Stade + 30 km.

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WAGEN&WINNEN

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üße auf den Schreibtisch, Arme indie Luft und ausgiebig reckenund strecken – dieses Bild mag für

Ansehen und Karriere auf den erstenBlick nicht gerade förderlich sein, wohlaber illustriert es das Thema Gesund-heit am Arbeitsplatz. Wenn man be-denkt, dass gesunde Mitarbeiter moti-vierter und leistungsfähiger als ange-schlagene oder kranke sind: Sollte dannnicht die kleine Auszeit am Schreibtischdoch „gesellschaftsfähig” werden? Ein klares Ja kommt von Annette gr.Darrelmann. Sie ist Projektleiterin Ge-sundheit & Pflege der ComFair GmbHund demonstrierte dies auf der Infor-mationsveranstaltung „Gesundheit imBetrieb – fördern, managen, erleben!“Am 12. November hatten der VereinGesundheitswirtschaft Nordwest unddie Handelskammer Bremen kleineund mittlere Unternehmen zu einem In-formationstag in den Schütting gela-den, um sie für das Thema betrieblichesGesundheitsmanagement zu erwärmen.Knapp 100 Teilnehmer reckten nichtnur mit ComFair die Arme in die Luft,sondern bekamen auch viele nützlicheInformationen an die Hand.

BGM: Erfolge lassen sich messen

Zum Beispiel von Christian Imhoff undDieter Börner von der da:nova Gesund-heits-Coaching und Management GmbH

aus Erlangen. Sie haben zusammen mitWissenschaftlern ein Kennziffersystementwickelt, mit dem man Maßnahmenund Erfolge des betrieblichen Gesund-heitsmanagements (BGM) messen und

entsprechend bewerten kann. Nach demMotto „Nur was man misst, kann manauch managen“ geben sie mit ihrem Sys-tem eine Argumentationshilfe, um zumBeispiel Geschäftsführer von BGM-Maßnahmen (und ihren Kosten) zuüberzeugen. Dabei muss es sich nicht immer umaufwändige Angebote handeln. BeimInfo-Tag wurde deutlich, dass auch klei-nere und insbesondere niedrigschwelli-ge Angebote aus dem BGM-Bereichhöchst effektiv sein können. BurkhardKnoch ist Geschäftsführer der Ge.on Be-triebliches Gesundheitsmanagement

GmbH & Co. KG in Bremen. Zu seinemPortfolio gehört unter anderem die be-triebliche Sozialberatung. „Unsere Mit-arbeiter bieten eine psychosoziale Be-ratung direkt im Betrieb an, je nach Un-ternehmensgröße kommen sie für einpaar Stunden oder ganze Tage ins Un-ternehmen“, sagte Knoch. „Mit dieserInhouse-Beratung haben wir sehr guteErfahrungen gemacht, um vor allemauch die Mitarbeiter zu erreichen, dienicht zum Telefon greifen mögen, wennsie Hilfe brauchen.“ Knochs Mitarbei-ter, die den jeweiligen Unternehmenfest zugeordnet sind, beraten bei beruf-lichen oder privaten Konflikten, Sucht-problemen oder psychischen Auffällig-keiten und vermitteln bei Bedarf wei-tere Ansprechpartner. Ge.on hat bun-desweit gut 50 Mitarbeiter an siebenStandorten und berät mehr als 40 Un-ternehmen sowie 23 Bundesbehördenund -ministerien.

Für mehr Produktivität undein besseres Arbeitsklima

„Bei größeren Unternehmen ist ein sys-tematisches betriebliches Gesundheits-management keine Seltenheit mehr”,sagte Dr. Matthias Fonger, Hauptge-schäftsführer der Handelskammer Bre-men. „Aber auch kleine und mittlereUnternehmen haben erkannt, dass dieInvestition in die Gesundheit der Be-schäftigten eine Investition in die Zu-kunft des Unternehmens ist.”

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FÖRDERN, MANAGEN, ERLEBEN!Betriebliches Gesundheitsmanagement: Rückenschule, psychosoziale Beratung, Gesundheitstage oder der Obstkorb in der Kantine – die Liste möglicher Maßnahmen ist lang. Einige Beispiele und vieleTipps zur Umsetzung gab es auf dem 2. Informationstag des Gesundheitswirtschaft Nordwest e. V.im Haus Schütting. Von NINA SVENSSON (Text) und FRANK PUSCH (Fotos)

Gut gedehnt ist halb gewonnen: Annette gr.Darrelmann demonstiert's.

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Claudia Klöhn, Projektmanagerinbeim Verein Gesundheitswirtschaft Nord-west, erläutert, warum BGM so wichtigist. „Eine durchschnittliche wöchentli-che Arbeitszeit von 38,2 Stunden be-deutet, dass wir etwa 45 Prozent unse-rer ,wachen’ Zeit am Arbeitsplatz ver-bringen”, sagte sie. „Dort sind wir Ein-flüssen wie Lärm und Zwangshaltungsowie Stress durch Zeitmangel und er-höhten Belastungen ausgesetzt.” Hinzukomme der durch den demografischenWandel bedingte steigende Anteil äl-terer Arbeitnehmer und der Fachkräfte-mangel. „Gesundheit wird somit zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor,die Unternehmen können sich einenhohen Krankenstand einfach nichtmehr leisten.“ Es sei für Betriebe unerlässlich ge-woren, in die Gesundheit ihrer Mitar-beiter zu investieren. Das senke die

Krankheitskosten, erhöhe die Produkti-vität und fördere ein besseres Arbeits-klima. BGM entwickele sich zudem im-mer mehr zu einem Wettbewerbsfaktorbei der Akquise und langfristigen Bin-dung qualifizierter Mitarbeiter. Den-noch seien viele Unternehmer noch zu-rückhaltend: „Sie sehen es als zusätzli-che Aufgabe, die Zeit und Geld kostet.”Auch würden viele Firmen den tatsäch-lichen Bedarf an BGM-Maßnahmen inihrem Hause nicht kennen oder siewüssten nicht, wie sie sie umsetzen soll-ten, so die Expertin.

In kleinen Schritten zu mehr Beweglichkeit

In diese Informationslücke sprang derGesundheitstag in der Handelskam-mer; es wurden verschiedene Möglich-keiten demonstriert, Gesundheit undWohlbefinden der Mitarbeiter zu erhal-ten und zu fördern. Wie zum Beispieldas Bewegungsprogramm der Olden-

burger ComFairGmbH. ProjektleiterinAnnette gr. Darrelmann und Projekt-entwicklerin Jasmin Kunstreich-Hein-richsdorff hatten zahlreiche Tipps pa-rat. „Man kann viel erreichen, indemman sich zum Beispiel morgens im Bettordentlich reckt und streckt oder ver-sucht, sich selbst den Rücken einzu-cremen“, sagte Annette gr. Darrel-mann. „Wichtig ist, dass man lernt, dieSpannung aus dem Körper zu nehmen.“Bei ComFair werden unter anderemauch Mitarbeiter umgeschult, die auf-grund von Rücken- oder Bandscheiben-schäden ihren alten Job nicht mehrausüben können. Außerdem unter-stützt ComFair Unternehmen beim Auf-bau eines eigenen betrieblichen Ge-sundheitsmanagements. Die qualitrain GmbH hat sich dasThema Firmenfitness auf die Fahne ge-schrieben. Markus Begerow, Gründerder Bremer ULC-Studio-Gruppe und Mit-begründer des qualitrain-Netzwerkes,hat die Fitness-Flatrate für ganze Unter-nehmen entwickelt. Mit einem Vertragzwischen Unternehmen und qualitrainkönnen alle Mitarbeiter zu günstigenKonditionen in allen qualitrain-Studiostrainieren. Begerows Frau Susanne hatim März 2013 das Bremer Institut fürGesundheitsförderung und Leistungs-entwicklung (IfGL) gegründet, das dieBereiche Medizin, Psychologie, Ernäh-rungs- und Sportwissenschaft verbin-det und zum Beispiel verschiedensteGesundheitsscreenings für Mitarbeiteranbietet. Als BGM-Partner für Unternehmenbietet sich auch die hkk an. In Zusam-menarbeit mit Unternehmen verzahntsie die Bereiche Arbeitsschutz, betrieb-liche Gesundheitsförderung und be-triebliches Eingliederungsmanagementzu einem modernen Gesundheitsma-nagementsystem. So werden etwa Mit-arbeiterbefragungen genutzt, um aufderen Basis konkrete Maßnahmen zuentwickeln, die „die gesundheitsförderli-che Gestaltung von Arbeit, Organisati-on und persönlichem Verhalten ermög-lichen”, sagte Stefan Dubenkrop vonder hkk. n

www.gesundheitswirtschaft-nordwest.de

WAGEN&WINNEN

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Auf dem Gesundheits-tag sprachen unter an-deren: (v.o.l.) NorbertHemken, Vorstand derGesundheitswirtschaftNordwest, BurkhardKnoch und Markus Begerow

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Kra�sto�verbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in der jeweils geltenden Fassung): Der neue Ford Transit Connect Kombi Pkw: 5,6 (innerorts), 4,6 (außerorts), 5,0 (kombiniert); CO2-Emissionen: 130 g/km (kombiniert); E�zienzklasse: B. Ford Transit Connect ECOnetic 200 L1 (Lkw), 1,6 l TDCi-Dieselmotor mit 70 kW (95 PS): 4,5 (innerorts), 3,7 (außerorts), 4,0 (kombiniert); CO2-Emissionen: 105 g/km (kombiniert).

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Die internationale Fachpresse kürte ihn zum „International Van of the Year 2014“, denn der neue Ford Transit Connect begeistert als effizienter und flexibler Transportprofi in zwei Längen. Als Kastenwagen für bis zu drei Personen überrascht er mit erstaunlicher Ladekapazität – u. a. dank Trennwand mit Durchlademöglichkeit. In der Kombiversion bietet er Platz für bis zu sieben Personen. Es stehen vier Dieselmotoren (inkl. beson-ders sparsamer ECOnetic-Variante) und zwei EcoBoost-Benzinmotoren zur Auswahl: für jedes Geschäft der richtige Antrieb! In Kürze bei Ihrem Ford Partner.

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Gesundheitsförderungam ArbeitsplatzFür 79 Prozent der Beschäftigten inDeutschland ist es wichtig, dass ihreGesundheit am Arbeitsplatz gefördertwird. Bereits jeder vierte Arbeitnehmerhat schon einmal an entsprechenden be-trieblichen Maßnahmen wie beispiels-weise Bewegungskurse, Workshops oderMitarbeiterbefragungen, teilgenommen.Das zeigt eine repräsentative Umfragebei knapp 1.000 Berufstätigen von In-sa Consulere im Auftrag des AOK-Bun-desverbandes Beim Blick auf die Betriebsgrößesind deutliche Unterschiede erkennbar.Aus Sicht der Beschäftigten engagie-ren sich drei von vier Unternehmen mitmehr als 50 Beschäftigten für die Ge-sundheit ihres Personals. Anders siehtes bei kleineren Unternehmen mit we-niger als 50 Mitarbeitern aus. Nur 35Prozent der befragten Beschäftigtengeben an, dass in ihrem Unternehmenetwas für die Gesundheit getan werde. Ziel der AOK ist es, möglichst allenBeschäftigten den Zugang zur betrieb-lichen Gesundheitsförderung zu ermög-lichen. Ein Ansatz für Unternehmen mitgeringer Mitarbeiterzahl sei beispiels-weise die Bildung von Netzwerken. In-formations- und Kommunikationstech-nologien kämen dabei eine immer grö-ßere Bedeutung zu. n

www.aok-bgf.de

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WAGEN&WINNEN

Bremer Tafel: Frühstücks-Club in GröpelingenDie Bremer Tafel und das Unterneh-men Kellogg haben ein gemeinsamesProjekt aus der Taufe gehoben: In Grö-pelingen eröffneten sie einen Früh-stücks-Club, in dem Kinder und Jugend-liche bis 18 Jahre morgens in der Zeitvon 7:00 bis 9:00 Uhr ein kostenlosesFrühstück erhalten. „In Bremen sollkein Kind ohne Frühstück in die Schulegehen müssen“, heißt es in einer Mittei-lung. Viele Studien belegten, dass dieFrühstücksmahlzeit für die Leistungs-fähigkeit in Schule, Studium und Berufeine nicht zu unterschätzende Rollespielt. Das Frühstück gerate heute jedochin vielen Familien mehr und mehr inden Hintergrund. „Der Club bietet Kin-dern und Jugendlichen eine vielfältige,ausgewogene Auswahl, aus der jedersein individuelles Frühstück zusammen-stellen kann.“ Angeboten werden Ce-realien, Müsli, Milch, Joghurt, Obst, Ge-müse, Brot, Brötchen, verschiedene Auf-lagen und Marmeladen. Der Club istTeil der weltweiten Initiative „Break-fasts for Better Days“ mit der Kelloggplant, weltweit bis Ende 2016 eine hal-be Milliarde Frühstücke zur Unterstüt-zung von Kindern und Familien bereit-zustellen. Allein in Europa will Kelloggbis zu diesem Zeitpunkt mehr als 40Millionen Portionen Cerealien undSnacks zur Verfügung zu stellen. n

Prämie für ArbeitgeberAmt zeichnet betriebliches Eingliederungsmanagement ausBremer und Bremerhavener Betriebeund Verwaltungen, die in den Jahren2012 und 2013 ein umfassendes be-triebliches Eingliederungsmanagement(BEM) aufgebaut und auch beispiel-haft umgesetzt haben, können sichbeim Amt für Versorgung und Integra-tion Bremen – Integrationsamt – um ei-ne Prämie bewerben. Eine Jury zeichnetUnternehmen oder Dienststellen fürhervorragende Leistungen mit einerGeldprämie bis 20.000 Euro aus. Seit fast zehn Jahren sind alle Betrie-be und Dienststellen verpflichtet, denBeschäftigten, die länger als sechs Wo-chen innerhalb eines Jahres krank sind,ein betriebliches Eingliederungsmana-gement anzubieten. Das Integrations-amt bietet dazu Informationsveranstal-tungen für die betrieblichen Akteure(Integrationsteams) an, gibt ihnenStarthilfe und unterstützt Betriebe undDienststellen bei der Umsetzung. n

Information Bewerbungsschluss für die Prämie 2014 ist der 31. Dezember. Kontakt Amt für Versorgung und IntegrationBremen – Integrationsamt –, Andrea Schuller, Telefon 0421 361-5371, [email protected],www.avib.bremen.de

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