13
MITTEILUNGEN DES DEUTSCHEN ARCHÄOLOGISCHEN INSTITUTS ABTEILUNG KAIRO BAND 70/71 2014/2015 Gedenkschrift für Werner Kaiser herausgegeben von Daniel Polz und Stephan J. Seidlmayer DE GRUYTER

“Nord und Süd . Königlich und Profan: Neues zum Palast des Mittleren Reiches von Bubastis”, Gedenkschrift Werner Kaiser, Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Institutes

  • Upload
    oeaw

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

MIT TEILUNGENDES

DEUTSCHEN

ARCHÄOLOGISCHEN INSTITUTS

ABTEILUNG KAIRO

BAND 70/71

2014/2015

Gedenkschrift für Werner Kaiserherausgegeben von

Daniel Polz und Stephan J. Seidlmayer

DE GRUY TER

00_00I-0VI_Titelei.indd 3 26.05.16 11:14

Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo

erscheint seit 1930

MDAIK 70/71 – 2014/2015 · V, 522 Seiten mit 465 Abbildungen

Die Abkürzungen der ägyptologischen Literatur folgen den Regelndes Lexikon der Ägyptologie

und dem Abkürzungsverzeichnis des DAI Kairoin: MDAIK 56, 2000, S. 397–411.

HerausgeberStephan J. Seidlmayer ·

Daniel PolzDeutsches Archäologisches Institut Kairo

31. Sharia Abu el-Feda11211 Kairo – Zamalek

Ägyptenwww.dainst.org

Verantwortlicher Redakteur: Daniel Polz, Deutsches Archäologisches Institut KairoRedaktion: Wolfram Stähle, Deutsches Archäologisches Institut Kairo

[email protected]

Umschlag: Szene aus dem Satet-Tempel des Neuen Reiches, Elephantine; Photo: P. Windszus

ISBN 978-3-11-041802-6ISSN 0342-1279

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

© 2016 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/BostonProduktion: NEUNPLUS1 GmbH, Berlin

Gedruckt auf säurefreiem PapierPrinted in Germany

www.degruyter.com

00_00I-0VI_Titelei.indd 4 23.05.16 15:06

MDAIK 70/71 – 2014/2015

östlichsten Nilarm, dem Wasser des Re’, in der Antike der Bubastische Fluss genannt, der im dritten und zweiten Jahrtausend neben dem Westlichen Fluss die bedeutendste Wasserader des Deltas war und insbe-sondere im Verkehr mit Vorderasien eine Rolle spielte4. Bubastis war des Weiteren an der Verbindung dieses Wasserweges und der Verkehrsstraße durch das Wadi Tumilat gelegen und spielte daher vermutlich auch bei dem Expeditionswesen zu den Minen auf dem Sinai und dem Zugang zum Roten Meer eine be-sondere Rolle, auch wenn sich letzteres nur aus rein geographischen Erwägungen vermuten lässt.

Der Palast des Mittleren Reiches befindet sich in bevorzugter Position im Nordbereich des Ruinenge-ländes von Bubastis. Diese Lage ist häufig bei Paläs-ten im alten Ägypten zu beobachten und kann durch den fast stetigen Wind aus NNW erklärt werden, der den Rauch und Gerüche einer damit verbundenen Stadt nach SSO treibt und die Palastbewohner unbe-helligt lässt5.

Der Palast wurde in den frühen 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts durch Shafik Farid, in den späten 60er und 70er Jahren durch Ahmed El-Sawi für den ägyptischen Altertumsdienst und in den späten 70er und frühen 80er Jahren durch Moham-med Ibrahim Bakr für die Universität Zagazig zu etwa zwei Drittel ausgegraben6. Außerdem konnte im Osten des Palastes ein fast quadratischer Fried-hof mit den Bestattungen der Bürgermeister der Stadt freigelegt werden7.

In den letzten Jahren rückt das Delta immer mehr in den Fokus der ägyptischen Archäologie. War es frü-her ein vernachlässigter Teil des Faches und in vielen Teilen eine terra incognita, so wird nunmehr in der Forschung viel aufgeholt. Es ist auch höchst an der Zeit, denn der Bedarf an Wohn- und Ackerland ist in diesem am dichtesten besiedelten Teil Ägyptens so enorm, dass täglich große Teile antiker Stätten dem Bevölkerungsdruck weichen müssen. Im Folgenden sei ein Bericht über aktuelle Forschungen am Palast des Mittleren Reiches von Bubastis, der noch bedeu-tendes Forschungspotential in sich birgt, aus gegen-wärtiger Sicht vorgelegt1.

Die ägyptische Stadt Bubastis befindet sich im Südosten der erst im 19. Jahrhundert gegründeten Stadt Zagazig, der Hauptstadt der Provinz Scharqiya im ägyptischen Ostdelta. Es ist vom geographischen Standpunkt von Interesse, dass sich einst und jetzt in derselben Lage ein Zentrum gebildet hat, wenngleich die Voraussetzungen im Altertum andere als in der Gegenwart waren. Tatsächlich handelt es sich bei Bu-bastis in der Zeit des Alten und Mittleren Reiches um eine der bedeutendsten Stadtanlagen des östlichen Nildeltas2. Gemessen an den Nekropolen muss sie auch in der Zeit des Neuen Reiches ein sehr bedeu-tender Ort gewesen sein. Man kann Bubastis viel-leicht auch als Königsstadt bezeichnen, zumindest gilt es als Herkunftsort der 22. Dynastie, der soge-nannten Bubastiden3. Seine Bedeutung ist aus seiner geographischen Position erklärbar. Die Stadt lag am

Nord und Süd – Königlich und ProfanNeues zum Palast des Mittleren Reiches von Bubastis

Von Manfred Bietak

1 Dieses Projekt wurde durch den österreichischen Fond zur För-derung wissenschaftlicher Forschung (P25945-G21) in dankens-werter Weise finanziert. An dieser Stelle sei dem ägyptischen Altertumsdienst, nunmehr Ministerium für Altertümer, insbe-sondere Dr. Mohammed ‘Abd ell-Maksoud und der Universi-tät Würzburg unter Dr. Eva Lange vielmals gedankt, die mich einluden an diesem gemeinsamen Projekt mitzuwirken und es mir ermöglichten, meine archäologischen Forschungen im östli-chen Nildelta fortzusetzen. Für die Illustrationen danke ich Ma-rian Negrete Martinez.

2 Zu Bubastis im Allgemeinen siehe Naville 1891; Habachi 1957; 1975; Bakr 1972; Van Siclen III 1985; Lange 2006; 2008; Leclère 2008; Bakr/Brandl 2010, S. 97–245.

3 Manetho, Aegyptiaca: Epitome, Fr. 60, 61, Siehe Waddell 1956, S. 159–161.

4 Zu den Flussarmen des Deltas siehe Daressy 1927–29; 1929–31; 2002; Bietak 1975.

5 So auch beim Gouverneurspalast des Alten Reiches von ‘Ain ‘Asil in der Dahla Oase, beim Tuthmosidenpalast in Tell el-Dab‘a, dem North Riverside Palace in Tell el-‘Amarna, und dem Apries-Palast in Memphis.

6 Farid 1964; El-Sawi 1977; 1979a, S. 155–159; 1979b, bes. S. 76–79, figs. 173–175; Bakr 1979; 1992, bes. S. 20; Van Siclen III 1985; 1991; 1996; Tietze/Jäger 2003.

7 Farid 1964; Van Siclen III 1991; Lange 2015.

06_049-058_Bietak_d.indd 49 23.05.16 15:15

50 Manfred Bietak

MDAIK 70/71 – 2014/2015

Außer Vorberichten ist von diesen Feldarbeiten keine endgültige Publikation erschienen. Der Nord-teil der Anlage ist leider schon vor den Ausgrabungen Shafik Farids durch Abgraben des Tells und Eineb-nungsarbeiten zur Ackerlandgewinnung schwer be-schädigt worden, sodass seine Architektur dort nicht mehr erhalten ist. Nur anhand eines Entwässerungs-systems kann eine gewisse Raumordnung in diesem Bereich erahnt werden.

Seit Frühjahr 2013 werden die Untersuchungen des Palastareals durch ein Team der Österreichi-schen Akademie der Wissenschaften auf Einladung des Ägyptischen Ministeriums für Altertümer und der Universität Würzburg als Kooperationsprojekt fortgesetzt8. Dabei zeigte sich, dass der Palast in eine komplizierte Stratigraphie eingebettet ist, wo-bei folgende Phasen zu beachten sind:

Zuunterst scheint sich ein Palast des Alten Rei-ches zu befinden (Ph. l). Er hat eine andere Ausrich-tung als die Anlage des Mittleren Reiches, und zwar NNO-SSW und normal dazu. In diesen schneiden Gräber des späten Alten Reiches ein (Ph. k), welche durch den Palast des Mittleren Reiches gestört wur-den. Interessanterweise hat man die Elitegräber des AR nur zum Teil beschädigt und sogar entlang der O-Flanke der Anlage des Mittleren Reiches Rücksicht auf diese Elitegräber genommen. Unter dem Süd-west- Eck des Mittleren Reichs-Palastes kamen Re-likte von groß angelegten Magazinen zum Vorschein, die zu einem älteren Palast des Mittleren Reiches gehören dürften (Ph. i/2). In seiner Spätphase wur-den die Innenmauern dieses Bauwerkes umgelegt und ein großer Bäckereibetrieb eingebaut (Ph. i/1). Es folgt der große Palast des späteren Mittleren Rei-

8 Bietak/Lange 2014.

Abb. 1 Aktueller Plan des Palastes von Bubastis nach den Untersuchungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

06_049-058_Bietak_d.indd 50 23.05.16 15:15

Nord und Süd – Königlich und Profan 51

MDAIK 70/71 – 2014/2015

ches (Ph. h/2). In seinen Ruinen scheinen nach Anga-ben der ägyptischen Antikenverwaltung Gräber und Tierbestattungen der Hyksoszeit angelegt worden zu sein (Ph. h/1)9. Zur Zeit der 18. Dynastie wurden die Palastrelikte durch ärmliche Siedlungsbauten wie Hürdenmauern und Getreidespeicher spärlich bedeckt (Ph. g). Diese setzen sich im südlichen Vor-gelände des Palastes fort. Sie könnten zeitgleich mit villenartigen Häusern des Neuen Reiches im Süd-westen und Osten des Palastes sein. Schließlich schneiden in die Ruinen unserer Anlage noch Gräber des späten Neuen Reiches (19.–20. Dyn.) ein (Ph. f).

Relevante Zusammenfassung der Stratigraphiephasen:Ph. f Nekropole des späten NR (19.–20. Dyn.)Ph. g Siedlung des NR (Villen und Hürdenmau-

ern mit Silos) (18. Dyn.)Ph. h/1 für II. Zwzt. freigelassenPh. h/2 Palast des Mittleren Reiches + Bürgermeis-

ternekropolePh. i/1-2 systematisch angelegte Magazinräume,

vermutlich von einem älteren Palast des Mittleren Reiches

Ph. k Nekropole spätes Altes Reich + Elitenekro-pole

Ph. l starke Mauern, gleiche Orientierung wie Ph. k: möglicherweise palastartiges Ge-bäude des Alten Reichs

Hier möchten wir uns in der Beschreibung auf den Palast des Mittleren Reiches konzentrieren.

Die von Shafik Farid entdeckte Anlage ist, wie in Ägypten üblich, aus Schlammziegel errichtet. Die Mauern stehen noch bis zu 1,50 m und manchmal bis über 2 m hoch an. Nur die wichtigsten Torkonst-ruktionen erfolgten aus Kalkstein. Der Palast dürfte etwa quadratisch geplant gewesen sein. Er misst in O-W-Ausrichtung an der südlichen Fassade maximal 134 m und im Durchschnitt 131 m. Anhand der mut-maßlichen mittigen Position der Elitenekropole in Bezug auf die O-W verlaufende mittlere Palastachse kann die Breite auf mindestens 128 m geschätzt werden – die genaue Tiefe der Anlage ist jedoch noch unbekannt. Die angestrebten Ausmaße könn-ten 250 × 250 Ellen betragen haben. Wenn diese Re-konstruktion zutreffend ist, so kann die Größe des Palastes auf etwa 17.000 m2 geschätzt werden. Der Bau könnte jedoch noch um einiges größer gewe-sen sein. Der bisher freigelegte Teil misst bereits

13.500 m2 und es ist klar, dass sich die Anlage weiter nach Norden ausdehnt. Somit liegt der bisher größte bekannte Palastbau Ägyptens vor, was den Überlegungen zur Funktion des Gebäudes einige Rätsel aufgibt.

Zur Errichtung der Anlage wurde eine den Grund-abmessungen angepasste gewaltige Baugrube aus-gehoben, die ältere Schichten in ihrem Areal teil-weise zerstörte. Die Grundfläche des Palastes wurde damit in die Nekropole des späten Alten Reiches hin-eingestanzt und nahm auch einen Teil der Substanz des darunterliegenden mutmaßlichen Alten Reichs-Palastes mit. Die geschätzte Kubatur des Aushubs muss etwa 27.000 m3 betragen haben und ließ sich in der unmittelbaren Umgebung der Anlage nicht fest-stellen. Das Erdmaterial ist vermutlich zur Gewin-nung der Masse der Schlammziegel für den Bau ver-wendet worden. Darüber hinaus wurden für die meisten Hauptmauern tiefe Fundamentgräben aus-gehoben. Bei manchen Hauptmauern wurde darauf verzichtet.

Der Palast hat eine Baugeschichte, die noch nä-her zu ermitteln ist. So ist erkennbar, dass die Trenn-mauer zwischen dem südlichen und mittleren Strei-fen der Anlage ursprünglich eine andere Orientierung aufwies als im endgültigen Stadium. Auch ist in der Trennmauer zwischen dem westlichen und mittleren Element erkennbar, dass man in sie eine Bresche ge-schlagen hatte, die dann wieder geschlossen worden war. Die Ausbesserung ist jedoch dünner als die ur-sprüngliche Mauer geraten. Es ist zu vermuten, dass diese Bresche zum Einbringen großer Mengen von Baumaterialien erforderlich war.

Charles van Siclen und Christian Tietze meinten, dass dieser Palast nicht für einen König be-stimmt gewesen wäre, sondern den Bürgermeistern von Bubastis als Amtssitz diente10. Die letztere Fest-stellung ist sicherlich richtig, doch ist der Komplex eben insgesamt zu groß, um nur als Amtssitz des Stadtoberhauptes zu dienen. Ich möchte daher im Folgenden das Raumprogramm einer vorläufigen Analyse unterziehen.

Der gesamte Komplex, der, wenn unsere vorläufi-gen Nachforschungen richtig sind, fast quadratisch wirkt, war nicht insgesamt überdacht. Es gab Höfe und Häuser für sich. Dennoch wirkt der Komplex als einheitlich Ganzes und lässt sich sowohl von Norden nach Süden, als auch von Osten nach Westen in je drei Streifen gliedern. Der südlichste Streifen, der auch den profanen11 Eingangsbereich umfasst, besteht aus

19 Ashmawy 2015 (im Druck).10 Van Siclen III 1985; 1991; Tietze/Jäger 2003.

11 Siehe unten zur Deutung des Architekturbefundes der auf ein weiteres Eingangstor im Norden schließen lässt.

06_049-058_Bietak_d.indd 51 23.05.16 15:15

52 Manfred Bietak

MDAIK 70/71 – 2014/2015

Magazinen und einem Wirtschaftshof. In diesen dürfte auch ein Baumgarten integriert gewesen sein, der zu einer früheren Phase dieses Palastes gehören dürfte. Die Abtrennung vom mittleren Streifen erfolgt durch eine ungewöhnlich dicke Mauer, die deutlich Spuren einer Umplanung und Neuorientie-rung zeigt. Sie besitzt westlich ihrer Mitte eine Verdi-ckung nach Norden, was man am ehesten als integ-rierten Treppenaufgang auf die Mauerkrone ansehen kann. Die Begehbarkeit der Mauerkrone und die Mauerstärke lassen auf einen wehrhaften Charakter dieses inneren Palastteils schließen.

Der zentrale Teil besteht, soweit er ausgegraben ist, in seinem Süden aus vier Wohnungen, eigentlich Wohnhäusern, und noch nicht identifizierten Raum-gruppen im Norden, die jedoch nur vom nördlichsten Abschnitt aus zugänglich waren und funktionell die-sem zuzurechnen sind. Das östlichste und größte Wohnhaus besitzt zwei Zugänge zum Kolonnaden-Hof südlich des monumentalen 6-Säulen-Saales – dem zentralsten Element der Gesamtanlage. Dazwi-schen waren drei Raumelemente geschaltet, welche am ehesten als Büros anzusehen sind. Der hinterste, nördlichste Streifen des Palastes ist durch Eineb-

nungsarbeiten vor Beginn aller Grabungsarbeiten weitgehend zerstört worden.

In der Ost-West-Richtung ist der Palast in einen öffentlichen, repräsentativen Streifen im Osten, ei-nen Wohnbereich und möglichen Büros im Zentrum und einen westlichen Streifen zu teilen, der den Pa-last in seiner gesamten Tiefe durchläuft. Dieser Teil ist größtenteils noch nicht ausgegraben und in seiner Funktion noch völlig unbekannt. Entweder handelt es sich hier abermals um einen Magazinstreifen, wie er bei einem so großen Palast zu erwarten ist, oder um einen großen Hof mit Speichern. Nun folgen noch vertiefende Beobachtungen.

Völlig außergewöhnlich ist die Öffnung nach Süden, was gewiss topographische Gründe hat und wofür im Folgenden noch eine Erklärung gefunden werden konnte. Die normale Ausrichtung von Wohn-häusern und Palästen ist im alten Ägypten nach Nor-den, um das Gebäude dem kühlenden Nordwind auszusetzen. Wir haben bereits angemerkt, dass diese Orientierung für Wohngebäude innerhalb des Gesamtkomplexes auch angewandt wurde. Der Ein-gang in den Palast erfolgt wie beim ägyptischen Wohnhaus dieser Zeit asymmetrisch an die rechte

Abb. 2 Plan des Palastes von Bubastis nach Shafik Farid in Van Siclen 1996

06_049-058_Bietak_d.indd 52 23.05.16 15:15

Nord und Süd – Königlich und Profan 53

MDAIK 70/71 – 2014/2015

Seite der Eingangsfront versetzt. Auch hatte das Ein-gangsportal nur eine einflügelige Tür. Insofern scheint sich die Meinung von Charles van Siclen und Christian Tietzes zu bestätigen, dass es sich um ein profanes Gebäude handelt. Die Eingangshalle be-steht aus einer zweireihigen zwölfsäuligen Portikus monumentalen Ausmaßes. Die hintere Wand der Eingangshalle ist pylonartig verstärkt. Von hier aus betritt man einen großen, rechteckigen, gepflaster-ten Hof, der zum östlichsten Streifen gehört und eine Vergrößerung nach Osten erfahren hatte. Im südöstlichsten Palastbereich befindet sich eine schmale Raumgruppe, die aus der Ostfassade her-vorsteht und wohl der Palastwache als Bereitschafts-unterkunft diente.

Der große Hof hatte an der Mitte seiner Nord-wand eine Keramiktonne in den Boden eingelassen, in die von Norden ein mutmaßlicher Zulauf und im Süden auf tieferem Niveau ein Ablauf aus Tonröhren einmündeten. Die Pflasterung des Hofes hatte von Osten und Westen ein Gefälle zur Mitte, sodass sich in der Nord-Süd-Achse des Hofes eine Rinne in Rich-tung zur Tonne bildete. Der Westrand des Hofes war in seinem südlichen Bereich mit einer kleinen Kolon-

nade ausgestattet, deren Plinthen noch von Shafik Farid in situ angetroffen wurden. Es scheinen sich jedoch noch Negative der Plinthen abzuzeichnen.

Im Nordbereich des westlichen Hofrandes ist mittels eines rechtwinkeligen Knickes in der Zugangs-achse ein Tor in Richtung nach Westen errichtet wor-den, das mit einer Portikus aus zwei Säulen antenför-mig in den Hof ragt. Im dahinter liegenden Raum macht die Achse abermals einen Knick in Richtung Norden und man betritt einen Hof von 50 × 28 Ellen, der mit zwei Kolonnaden im Osten und Westen aus-gestattet war und im Norden in eine Portikus aus zwei Reihen zu je vier Säulen mündet. Auch hier ist nur mehr ein Teil der Plinthen erhalten.

Das Tor durch die Rückwand in die große reprä-sentative 6-Säulen-Halle führt nicht mittig, sondern nach Osten versetzt zwischen die dritte und vierte Säule der Portikus hindurch. Die seitlichen Kolonna-den bestehen aus kleineren Säulen, die in Bezug auf die Portikus-Säulen wandwärts versetzt sind. Ver-mutlich wurden sie erst im Nachhinein errichtet. Die meisten Plinthen sind nicht mehr erhalten, doch sind die Säulenstellungen anhand der mit Sand gefüllten runden Fundamentgruben erkennbar. Von der Mitte

Abb. 3 Schema des Palastes von Bubastis

06_049-058_Bietak_d.indd 53 23.05.16 15:16

54 Manfred Bietak

MDAIK 70/71 – 2014/2015

der Rückwände der beiden Kolonnaden führen Türen zu Räumen, die man am ehesten als Büros identifi-zieren kann. Die Tür nach Westen führt in weiterer Hinsicht in das integrierte größte Wohnhaus des zweiten Raumstreifens des Palastes. Eine weitere Tür im Norden der Ostwand führt in einen länglichen 6-Säulen-Raum, der vermutlich als ein repräsentati-ves Büro diente. Dahinter, ebenfalls vom Säulenhof aus zugänglich, führt ein L-förmiger Korridor rings um dieses mutmaßliche Büro und kann vielleicht als Treppe aufs Dach oder zu einem Obergeschoss an-gesehen werden. Charles Van Siclen denkt dabei an einen Aufgang zu einem Vorgänger des Erschei-nungsfensters12, das in den blinden Hof führt. Un-mittelbar gegenüber diesem Aufgang, am Nordende der Westwand des Kolonnadenhofes, führt ein Korridor direkt in den Hof der größten Wohneinheit, die man am ehesten dem Bürgermeister selbst zu-weisen sollte.

Das asymmetrisch gesetzte Tor im Norden des Kolonnaden-Hofes führt schließlich in den großen re-präsentativen 6-Säulen-Saal von 40 × 28 Ellen, der auf allen Seiten von ca. 10 Ellen dicken Mauern umge-ben ist. Es wurde hier keine Steinschwelle mehr ge-funden, aber die südlich vorgesetzte Portikus macht klar, dass dieses Portal von Süden nach Norden be-treten wurde. Es ließ sich auch nicht erruiren, ob es sich um eine einflügelige oder um eine zweiflügelige Tür handelte, doch die lichte Weite dieses Eingangs beträgt etwa 3,30 m, was für eine einflügelige Tür trotz Abzug der Türpfostenkonstruktion aus Stein immer noch etwas groß geraten wäre. Umgekehrt befindet sich im Norden des 6-Säulen-Saales eine Tür von gleicher Weite, die von Norden nach Süden führt, also den Zugang von der entgegengesetzten Seite herstellt. Es handelt sich daher nicht um einen Thron-saal, sondern um einen sehr repräsentativen Verbin-dungsraum des Nord- und des Südteils des Palastes (s. unten), der sich, wie eine Reihe von Mauern an-zeigt, weiter nach Norden ausdehnte.

In der Nordostecke des ausgegrabenen Palast-komplexes wurde während der Ausgrabungen Sha-fik Farids ein großer, etwa 2,47 m breiter und 1,03 m hoher Türsturz aus Kalkstein mit einer doppelten Hebsed Darstellung Amenemhet’s III. gefunden13. In seiner Nähe kamen noch zwei weitere Blöcke mit dem Horusnamen desselben Königs und den Krallen einer Geiergöttin, die den Schenet-Ring umfasst,

zum Vorschein. Diese Fragmente könnten von dem linken Türpfosten dieses Portals stammen14. Dem Foto nach dürfte das Portal in dem Tor verbaut wor-den sein, das von dem nördlichen Abschnitt des Pa-lastes über einen langen breiten Korridor entlang der Ostwand der Anlage in einen fast quadratischen Hof nach Süden führt15. Man muss sich aber fragen, ob die Fundlage nicht das Ergebnis einer sekundären Verbauung ist, denn erstens wäre die ost-westliche Orientierung der Hebsed Darstellungen nicht kon-form mit der Positionierung des Königs von Unterä-gypten im Norden und dem König von Oberägypten im Süden; zweitens wäre das Portal für den Zugang in diesen breiten Korridor zu klein dimensioniert. Der Größe und Orientierung nach würde das Portal viel besser zu einem Tor passen, das am nördlichen Ende der Ostwand des 6-Säulen-Saales in einen parallelen Nord-Süd orientierten Raum mündet. Dieser führt in eine durch dünnere Wände abgetrennte Cella. Diese Tür befindet sich nicht weit von der Fundposition des Türsturzes und hätte auch die richtige Orientierung, da auf diese Weise auf der linken Seite im Norden der König von Unterägypten und auf der rechten Seite im Süden der König von Oberägypten thronend dar-gestellt ist.

Auf der gegenüberliegenden Seite, am Nord-ende der Westwand des 6-Säulen-Saales, befindet sich der Eingang in einen geräumigen, vermutlich durch 6 Säulen ausgestatteten Vorraum, in dessen Süden sich ein zweisäuliger Raum befindet, den man als Empfangsraum ansprechen könnte. Im Vorraum ist nur mehr eine Plinthe erhalten. Die Situation ist infolge der intensiven Rekonstruktionsarbeit der An-tikenbehörde nicht so ohne weiteres durchschaubar und müsste einer Nachuntersuchung unterzogen werden. Der Vorraum wurde vermutlich sekundär durch eine dünne Trennwand in zwei ungleiche Räume geteilt. Königlich-axial zugänglich ist diese Anlage nicht, sie ist allerdings vom repräsentativs-ten Teil des Palastes zu betreten.

Gegen den südlichsten Abschnitt der Westwand des 6-Säulen-Saales, durch Erddruck oder umgefal-lene Mauern in Schräglage geraten, fanden sich drei verschiedene Ehrenstatuen von bemerkenswerter Qualität, zwei aus Kalkstein, eine aus Quarzit, alle etwas unter Lebensgröße16. Es handelt sich dabei einmal um eine Sitzstatue ohne Perücke, einen Wür-felhocker mit glatter Perücke und Bart und angeho-

12 Van Siclen III 1996, 246.13 Farid 1958, S. 194, Taf. 10; Bakr/Brandl 2014, S. 18–19.14 Van Siclen III 1996, S. 245, Fig. 11.

15 So interpretiert Van Siclen III 1996, S. 245, S. 245–255, Fig. 12, die Fundlage.

16 Farid 1958, S. 193, Taf. 7–9; Verbovsek 2004, S. 235–242; Bakr/Brandl 2014, S. 7–23, S. 108–119.

06_049-058_Bietak_d.indd 54 23.05.16 15:16

Nord und Süd – Königlich und Profan 55

MDAIK 70/71 – 2014/2015

benem lächelndem Gesicht. Die dritte ist von aller-bester Qualität. Sie besitzt eine gesträhnte Perücke und gehörte einem Bürgermeister und Priester der Bastet mit dem nach Sesostris III. gebildeten Namen Ha-k3w-Ra-snb. Die Gesichtszüge sind nach dem Vor-bild von Sesostris III. gebildet und zeigen Charakter-falten und etwas aufgeworfene Lippen. Es war die einzige der drei Statuen, die durch Inschrift einem spezifischen Inhaber zugewiesen werden kann. Wir dürfen vermuten, dass alle drei Statuen Bürgermeis-ter von Bubastis darstellen, die im Friedhof östlich des Palastes beigesetzt waren und in aller Ewigkeit an der Westwand der 6-Säulen-Halle sitzend den dort stattfindenden Amtshandlungen oder den vor-beiziehenden Defilés beiwohnen konnten. Es gab auch Funde von Trümmern weiterer Ehrenstatuen, die innerhalb der Halle verstreut und in den Kolonna-den-Hof vertragen aufgefunden wurden17. Eine da-von hatte an der Basis noch eine Inschrift eines wei-teren Bürgermeisters namens M3hs-Htp18. Es gibt auch die Statue einer Frau, die jedoch gemeinsam mit ihrem Mann – vermutlich war es auch ein Bürger-meister – dargestellt war19.

Die aneinander gereihten Ehrenstatuen erinnern an die Sitzskulpturen, die man entlang der Prozessi-onsstraßen der Tempel wie z. B. in Karnak aufgefun-den hat. Da es aus derselben Halle auch Funde von zwei Opfertischen gibt, ist die Vermutung, dass die Statuen aus dem Tempel in den Palast verbracht oder vom Friedhof hierher transportiert wurden20, sehr unwahrscheinlich. Die eine Opfertafel war den bei-den Bürgermeistern Cheti und Intef gewidmet, die andere war zwei Damen zugeeignet, die vermutlich zu den Familien der Bürgermeister gehörten21. Es ist daher an einen im Palast angesiedelten Statuenkult zu denken, wobei man der früheren Bürgermeister gedachte und Libationen spendete22.

Was nördlich des 6-Säulen-Saales folgt, kann man einstweilen nur mit aller Vorsicht sagen. Auf Grund der oben genannten Tortrümmer mit Resten des königlichen Protokolls würde ich diesen Teil des Palastes am ehesten dem König selbst zuweisen. Es besteht die Frage, ob dieser Palastabschnitt von vornherein geplant war oder erst anlässlich des

Hebsed Festes hinzugekommen ist. Nach dem vor-liegenden Mauerbefund ist jedoch keine Anfügung erkennbar. Auch sind der nördlichste und mittlere Grundriss-Streifen ineinander verzahnt, sodass vom Raumprogramm her nördliche Teile des mittleren Streifens funktionsmäßig dem nördlichen Streifen zugerechnet werden müssen. Dies spricht für eine gemeinsame Planung.

Da die Architektur im Nordabschnitt völlig zer-stört vorgefunden wurde, ist zu hoffen, dass man den Nachweis etwa eines Thronraumes, der für einen Pa-last dieser Größe zu fordern ist, noch durch die Auf-findung von Säulengruben erbringen kann. Es dürfte jedoch so sein, dass es auch einen Eingang in den Pa-last von Norden her gegeben hatte, denn das Nord-tor in den 6-Säulen-Saal öffnet sich von Norden her nach Süden und zeigt so die Begehrichtung an. Au-ßerdem ist hier im Gegensatz zum südlichen Haupt-eingang in den Palast eine Doppeltüre festzustellen, wie aus der Größe der Tür und dem Nachweis eines linken Türflügels anhand der noch erhaltenen Pfanne hervorgeht. Einflügelige Türen gehen in der Regel im Alten Ägypten nach rechts auf. Auch das Südtor des Säulensaales, das von Süden her zu begehen ist, könnte eine Doppeltür besessen haben. So war der 6-Säulen-Saal die Verbindung zwischen zwei Palast-teilen, dem Südteil, der durch eine einflügelige Tür von Süden her und dem Nordteil, der durch ein noch unbekanntes Tor von Norden her zu begehen war und dessen Zugang zum Südteil mit einer zweiflügeligen Tür ausgestattet war. Die Bedeutung von einflügelig/profan und zweiflügelig/königlich-sakral scheint bei diesem Bau von symbolischer Bedeutung gewesen zu sein23. Demnach wäre der weitgehend zerstörte Nordtrakt dem König und der Südtrakt mit seinem asymmetrischen, profanen Eingang der Administra-tion von Bubastis und somit dem Bürgermeister ge-widmet gewesen. Die Ausrichtung dieses Teils nach Süden wird der südlich anschließenden Stadt ge-recht. Der mutmaßlich königliche, nördliche Teil ist nach Norden ausgerichtet, was der Bautradition von Wohnhäusern und Palästen entspricht. Unabhängig davon hat die Nordorientierung bei einer königlichen Anlage auch symbolische Bedeutung, setzt doch die

17 Farid 1958, S. 163; Bakr/Brandl 2014, S. 10, Fig. 9–11, Fig. 13–16; Ashmawy Ali 2015, Fig. 2–8.

18 Bakr/Brandl 2014, S. 12, Fig. 16; Ashmawy Ali 2015, Fig. 6.19 Bakr/Brandl 2014, S. 12, Fig. 13; Ashmawy Ali 2015, Fig. 7.20 Verbovsek a.a.O.; Bakr/Brandl 2014, S. 9–10.21 El-Sawi 1979a, S. 155–157.22 Vgl. Bakr/Brandl 2014, S. 10.

23 Zur Tür im Alten Ägypten im Allgemeinen siehe Königsberger 1936; Brunner 1982; 1986. Eine genaue Analyse, wann eine einflügelige und wann eine zweiflügelige Tür verwendet wurde, gibt es noch nicht. Nach vorläufigen Ergebnissen ist die Haus-tür und die Grabtür wie ein Hauszugang symbolträchtig einflü-gelig, Paläste, Tempel, Schreine (auch Schreine in Gräbern), Festungen sind in der Regel mit zweiflügeligen Türen ausge-stattet. Nun sollten die Ausnahmen, sofern es sie gibt, gesam-melt und analysiert werden.

06_049-058_Bietak_d.indd 55 23.05.16 15:16

56 Manfred Bietak

MDAIK 70/71 – 2014/2015

Ausrichtung nach Norden seit den Pyramiden den König ins Zentrum der Weltordnung, der unsichtba-ren Himmelsachse, die von den „Unsterblichen” um-kreist wird.

Es sei auch während meiner gegenwärtigen Tä-tigkeit nicht vergessen, dass Werner Kaiser mir persönlich bei meinen Projekten immer wieder sehr geholfen und mit großem Interesse den Fortgang der damit verbundenen Arbeiten verfolgt hat. Aus diesem Grunde seien diese Zeilen diesem hervorra-genden, dynamischen Wissenschaftler, den ich auch als großartigen Menschen kennengelernt habe, zu-geeignet.

B i b l i o g r a p h i e

Ahmawy Ali 2015 A. Ahmawy Ali, More stone objects from the so-called

Governor palace at Tell Basta, Ä&L 25, 2015, (im Druck).Bakr 1979 M. I. Bakr, New Excavations of Zagazig University, in:

L’Égyptologie en 1979: Axes prioritaires de recherches, Bd. I. Colloques internationaux du C.N.R.S. 595, Paris 1979, S. 153–160.

Bakr 1992 M. I. Bakr, Tell Basta I. Tombs and Burial customs at

Bubastis. The Area of the so-called Western Cemetery, Kairo 1992.

Bakr/Brandl 2010 M. I. Bakr/H. Brandl, Egyptian Antiquities from Kufur

Nigm and Bubastis, Museums in the Nile Delta 1, Berlin 2010.

Bakr/Brandl 2014 M. I. Bakr/H. Brandl, Egyptian Antiquities from the

Eastern Nile Delta, Museums in the Nile Delta 2, Berlin 2014.

Bietak 1975 M. Bietak, Tell el-Dab‘a II. Der Fundort im Rahmen ei-

ner archäologisch-geographischen Untersuchung über das ägyptische Ostdelta, UZK II, DÖAW IV, Wien 1975.

Bietak 2005 M. Bietak, Neue Paläste aus der 18. Dynastie, in: P. Já-

nosi (Hrsg.), Structure and Significance, Thoughts on Ancient Egyptian Architecture (Festschrift for Dieter Ar-nold), UZK XXV, Vienna 2005, S. 131–168.

Bietak/Lange 2014 M. Bietak/E. Lange, Tell Basta: The Palace of the Middle

Kingdom, in: Egyptian Archaeology 44, 2014, S. 4–7.Brunner 1982 H. Brunner, Die Rolle von Tür und Tor im Alten Ägyp-

ten, in: Symbolon N.F. 6, 1982, S. 37–52.Brunner 1986 H. Brunner, Tür und Tor, in: LdÄ VI, Wiesbaden 1986,

S. 778–787.

Daressy 1928–29 G. Daressy, Les branches du Nil dans la XVIIIe dynas-

tie, in: BSGÉ 16, 1928–29, S. 225–254, S. 293–329.Daressy 1929–31 G. Daressy, Les branches du Nil dans la XVIIIe dynas-

tie, in: BSGÉ 17, 1929–31, S. 81–115, S. 189–223.El-Sawi 1977 A. El-Sawi, Preliminary Report on Tell Basta Excavations,

Seasons 1969, 1970, 1971, in: ZÄS 104, 1977, S. 127–131.El-Sawi 1979a A. El-Sawi, Some Objects Found at Tell Basta (Season

1966–67), in: ASAE 63, 1979, S. 155–159.El-Sawi 1979b A. El-Sawi, Excavations at Tell Basta, Report of

Seasons 1967–1971 and Catalogue of Finds, Prag 1979.Farid 1964 S. Farid, Preliminary Report on the Excavations of the

Antiquities Department at Tell Basta (Season 1961), in: ASAE 58, 1964, S. 85–98.

Habachi 1957 L. Habachi, Tell Basta, SASAE 22, Kairo 1957.Habachi 1975 L. Habachi, Bubastis, in: LdÄ I, Wiesbaden 1975,

S. 873–874.Königsberger 1936 O. Königsberger, Die Konstruktion der ägyptischen

Tür, ÄF 2, Glückstadt 1936.Lange 2006 E. Lange, Die Ka-Anlage Pepis I. in Bubastis im Kontext

königlicher Ka-Anlagen des Alten Reiches, in: ZÄS 133, 2006, S. 212–140.

Lange 2008 E. Lange, Legitimation und Herrschaft in der Libyerzeit,

Die neue Inschrift Osorkons I. aus Bubastis (Tell Basta), in: ZÄS 135, 2008, S. 131–141.

Lange 2015 E. Lange, The So-called Governors’ Cemetery at Bu-

bastis and Provincial Elite Tombs in the Nile Delta: State and Perspectives of Research, in: W. Grajetzki/G. Mi-niaci (Hrsg.), The World of Middle Kingdom Egypt (2000–1550 BC), GHP Egyptology (im Druck).

Leclère 2008 F. Leclère, Les villes de Basse Égypte au Ier millénaire

av. J.-C. Analyse archéologique et historique de la topo-graphie urbaine, BdÉ 144, Kairo 2008.

Naville 1891 E. Naville, Bubastis (1887-1889). 8th Memoir of the

Egypt Exploration Fund, London 1891.Tietze/Jäger 2003 C. Tietze/N. Jäger, Der Gouverneurspalast: Vermessung

und Rekonstruktion, in: C. Tietze (Hrsg.), Rekonstruktion und Restaurierung in Tell Basta, ARCUS – Berichte aus Ar-chäologie, Baugeschichte und Nachbargebieten 6, Pots-dam 2003, S. 123–135.

06_049-058_Bietak_d.indd 56 23.05.16 15:16

Nord und Süd – Königlich und Profan 57

MDAIK 70/71 – 2014/2015

Van Siclen III 1985 C. C. Van Siclen III, The City of Basta, An Interim Re-

port, Newsletter of the American Research Center in Egypt 128, 1985, S. 28–39.

Van Siclen III 1991 C. C. Van Siclen III, The Mayors of Basta in the Middle

Kingdom, in: S. Schoske (Hrsg.), Akten des 4. Interna-tionalen Ägyptologen Kongresses München 1985, SAK Beihefte 4, 1991, S. 187–194.

Van Siclen III 1996 C. C. Van Siclen III, Remarks on the Middle Kingdom

Palace at Tell Basta, in: M. Bietak (Hrsg.), House and

Palace in Ancient Egypt, International Symposium April 8 to 11 1992 in Cairo, UZK XIV, DÖAW XIV, Wien 1996, S. 239–246.

Verbovsek 2004 A. Verbovsek, „Als Gunstbeweis des Königs in den

Tempel gegeben ...”: Private Tempelstatuen des Alten und Mittleren Reiches, ÄAT 63, Wiesbaden 2004.

Waddell 1940 W. G. Waddell, Manetho, London/Cambridge, MA,

1940.

06_049-058_Bietak_d.indd 57 23.05.16 15:16

INHALTSVERZEICHNIS

Werner Kaiser 7. 5. 1926 – 11. 8. 2013 1

Nicole Alexanian, The workmen´s barracks south of the Red Pyramid at Dahshur 13 Tomasz Herbich

Hartwig Altenmüller Der wiederhergestellte Szenentitel zum Hb HDt und ein Versuch zur Entschlüsselung des Szenenbildes 25

Felix Arnold Wasser im Kult der Satet auf Elephantine 33

Fathy Afifi Badawi Die Entwicklung der Bestattungssitten im alten Ägypten bis zum Beginn der Dynastien 41

Manfred Bietak Nord und Süd – Königlich und Profan. Neues zum Palast des Mittleren Reiches von Bubastis 49

Karl W. Butzer Landscapes and environmental history of ancient Egypt: Review and prospectus 59

Krzysztof M. Ciałowicz The Naqadian occupation of the Nile Delta. 81 New facts and possibilities

Günter Dreyer Dekorierte Kisten aus dem Grab des Narmer 91

Barbara Drobniewicz, Producing and utilising lithic axe heads of the Dynastic Period Bolesław Ginter in the region of Western Thebes 105

Marianne Eaton-Krauss Bernard V. Bothmer – a biographical essay covering the years through 1941 111

Dina Faltings Von Fröschen und Kröten 121

Irene Forstner-Müller, „Der Lärm, den sie machen, erfüllt seine Ohren” Silvia Prell Fayencenilpferde aus der Hyksoshauptstadt Avaris 139

Peter Grossmann On the church in the Hathor temple of Dayr al-Madīna 147

Rita Hartmann Bemerkungen zur White Cross lined pottery aus dem Friedhof U in Abydos 159

Ulrich Hartung Der Friedhof U in Umm el-Qaab und die funeräre Landschaft von Abydos in prädynastischer Zeit 175

Zahi Hawass, Excavations northwest of Amenhotep III’s Temple at Kom El-Hetan. Abd El Ghaffar Wagdy Season 2010–2011 193

Stan Hendrickx, The origin and early significance of the White Crown 227 Kathryn E. Piquette, Merel Eyckerman, Karine Madrigal, Carolyn Graves-Brown

Barry Kemp The ‘pyramid’ at Zawiyet Sultan (Zawiyet el-Meitin) 239

Rosemarie Klemm, Vom Steinbruch zum Kloster 247 Dietrich Klemm

E. Christiana Köhler Auch die letzte Scherbe – More thoughts on the ‘Naqada Culture’ 255

00_00I-0VI_Titelei.indd 5 23.05.16 15:06

VI Inhaltsverzeichnis

Edyta Kopp, Phrase Kit and Pseudo-Writing. Peter Kopp A Set of Ushebtis from an Elite Tomb in Buto 265

Josefine Kuckertz Der Löwe des Aspelta – Berlin ÄM 19493 273

Rudolph Kuper Mefat für Memphis: Cheops’ Expeditionen in die Libysche Wüste 285

Claudia Lacher-Raschdorff Der Djoserbezirk in Saqqara. Traditionelle und innovative Entwicklungen 301

Ewa Laskowska-Kusztal Mandulis on a block from the Ptolemaic temple at Kalabsha 309

Wolfgang Mayer Geschichtsdenkmal/Kulturdenkmal – Kulturlandschaft. Archäologische Denkmalpflege in Ägypten am Beispiel der Grabung in Elephantine, Assuan, verstanden als ganzheitliches Projekt, als Genius Loci 317

Karol Myśliwiec Epigraphic features of the hr-face 323

Jürgen Osing Zu den Felsbildern des Wadi Sura 339

Daniel Polz Cave Canem. Eine ‚Hundestele’ aus der Nekropole von el-Târif in Theben-West 345

Dietrich Raue Nubier auf Elephantine und an der Stufenpyramide von Sinki 361

Ilona Regulski Swimming to the afterlife 373

Ute Rummel Bilder von der Baustelle: Zwei figürliche Ostraka aus Dra’ Abu el-Naga 383

Wolfgang Schenkel Champollions Kleopatra 393

Johanna Sigl Lebenswirklichkeiten. Ein Neuansatz für die Ausgrabungsarbeiten des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo auf Elephantine/Assuan 405

Hourig Sourouzian Hippopotames à Kôm el-Hettan. En hommage à Werner Kaiser qui aimait bien les hippopotames 411

Philipp Speiser Herbert Rickes neue Ansätze in der altägyptischen Bauforschung 415

Rainer Stadelmann Neue Erkenntnisse zum Grabschacht und zum Granitgrab unter der Djoserpyramide und die Ursprünge des kleinen Heb-Sed-Hofes im Djoserbezirk 423

Nabil Swelim Reminders and Remarks on the Royal Substructures of the Third Dynasty 431

Zbigniew E. Szafrański Baboons in Shrines. Graffiti in the Temple of Hatshepsut at Deir el-Bahari 445

Tarek S. Tawfik An Architectural Element from Royal Tombs of the 2nd Dynasty influencing the Djoser Complex (The engaged columns) 449

Miroslav Verner Thoughts on the Fifth Dynasty Sun Temples 457

Dietrich Wildung Prähistorische Votive in einem meroitischen Heiligtum 463

Bruce Williams Three Boats in the Rock Art of Akkad, Sudan 471

Erich Winter Zufall oder Zusammenhang? Zu Totenkultzeremonien in Nigeria und dem Alten Ägypten 477

Jürgen Wunderlich, Paläoumweltwandel im Raum Tell el Fara‘in/Buto. Andreas Ginau Ergebnisse und Perspektiven geoarchäologischer Forschung 485

Karl-Theodor Zauzich Gedanken zu einigen Terrakotten 499

Martin Ziermann Elephantine wiederentstanden – zeichnerische dreidimensionale Rekonstruktion 505

00_00I-0VI_Titelei.indd 6 23.05.16 15:06