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BIO-FIBEL ZEITSCHRIFT FÜR WISSEN AUS DER BIOLOGISCHEN LANDWIRTSCHAFT 3/2014 Freda Meissner-Blau – Grande Dame der österreichischen Umweltbewegung MUBIL – Die Hecken des größten heimischen Bioversuchs ÖPUL – Das ökologische Programm Bee with me – Bienen finden Stadt

Bio-Fibel #24 03-2014

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Zeitschrift für Bio-Wissen. Freda Meissner-Blau. Bio-Langzeitmonitoring MUBIL. Bio-Honig. Garten der Vielfalt. Tasting_forum Orange Wines und Bio-Limo

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BIO-FIBELZEITSCHRIFT FÜR WISSEN AUS DER BIOLOGISCHEN LANDWIRTSCHAFT 3/2014

Freda Meissner-Blau – Grande Dame der österreichischen Umweltbewegung

MUBIL – Die Hecken des größten heimischen Bioversuchs

ÖPUL – Das ökologische Programm

Bee with me – Bienen finden Stadt

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Das Wort Ökologie stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Lehre vom Haushalt“. Mit dem wachsenden Umweltbewusstsein in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich der Begriff weit über den engen naturwissen-schaftlichen Rahmen der Biologie hinaus und wird seitdem häufig synonym mit Begriffen wie Umweltschutz bzw. Umwelt verwendet und oft sogar mit diesen verwechselt. Soweit Wikipedia.Die europäische Ökologiebewegung war schon einmal mehr in Bewegung als heute. Ich erinnere mich gut an die in den 80er Jahren heftig geführten Debatten um das Waldsterben, wo, um dem als Hauptverursacher angeprangerten sauren Regen den Kampf anzusagen, sogar ernsthaft gravierende Geschwindig keits -

begrenzungen gefordert wurden – „dem Wald zuliebe“. Ebenso heftig und ebenso quer durch alle Bevölkerungsschichten und politischen Couleurs wurden damals öffentlich Diskussionen um die Gefahren der Atomkraft geführt. Mit nachhaltigem Erfolg!Heute wird so getan, als wäre unsere Umwelt ökologisch so ziemlich im grünen Bereich. In Wirklichkeit ist der Bereich aber gar nicht grün, sondern tiefrot. So fiel heuer der „Earth Overshoot Day“ bereits auf den 19. August. An diesem Tag hatte die Menschheit die für 2014 zur Verfügung stehenden Ressourcen bereits verbraucht. Den Stichtag berechnet das Global Footprint Network in den USA jährlich neu. Während die Erdbewohnerinnen im Jahr 2000 „erst“ im Oktober die Belastungsgrenze des Planeten erreicht haben, sind die Ressourcen dieses Jahr so früh wie noch nie erschöpft. Die Berechnungen berücksichtigen den Bedarf an Acker-, Weide- und Bauflächen, die Entnahme von Holz, Fasern oder Fisch, aber auch den Ausstoß von Treibhausgasemissionen oder die Müllproduktion. Die Berechnungen zeigen auch, dass die Menschen Anfang der 1960er Jahre nur drei Viertel der Kapazitäten der Erde beansprucht haben, heute „verbrauchen“ sie (nicht nur) rein rechnerisch 1,5 Erden – auf Kosten künftiger Generationen. Selbst vorsichtige Prognosen zu Bevölkerung, Energie- und Lebensmittelbedarf gehen davon aus, dass 2050 bereits die Biokapazität von drei Erden benötigt wird, wenn sich der Ressourcenverbrauch im jetzigen Ausmaß fortsetzt. Dabei sind die Wasserbelastung durch Chemikalien, der Verbrauch von nicht erneu-erbaren Erzen und Mineralien oder die Erosion von Böden durch die intensive Landwirtschaft in diesen Berechnungen noch gar nicht berücksichtigt.Freda Meissner-Blau ist die Grande Dame der österreichischen Ökologie-Bewegung. Ihr Mahnen und ihr engagiertes Wirken haben zahlreiche Einträge in den Geschichtsbüchern hinterlassen. Auch mit 87 Jahren ist sie nicht müde, die ökologischen und gesellschaftspolitischen Missstände mit Vehemenz anzuprangern. Es war uns eine große Freude mit der Öko-Vordenkerin zu plaudern und daraus die ersten fünf Seiten dieser der Ökologie gewidmeten Bio-Fibel zu basteln. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

EDITORIAL

Reinhard Geßl, HerausgeberINHALT

Für Bio habe ich meine Gesundheit geopfert 3Ab durch die Hecke 9Urbaner Honig 11Bio-Vielfalt findet Stadt 13Programm für die Umwelt 15Calvados und der Mythos vom Apfel im Käse 16Orangen und Zitronen 18Shortcuts 21-23Impressum 20

WIE LANGE GIBT DIE ERDE NOCH KREDIT?

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IM GESPRÄCH

FÜR BIO HABE ICH MEINE GESUNDHEIT GEOPFERT

„Ich bin heute genauso rebellisch wie ich war. Mir liegt immer noch viel an der Änderung des Unerträglichen.“ Die Rebellion der Freda Meissner-Blau hat in den fast neun Jahrzehnten ihres Lebens gleichermaßen viel aufgebaut wie auch verhindert. Ihre Großtaten bezeichnet die Grande Dame der österreichischen Umwelt-bewegung gerne als „passiert“, aber auch als Ausdruck eines bewegten Lebens.

Freda Meissner-Blau wuchs als Kind einer altösterreichischen Offiziers- und Industriellenfamilie in Nordböhmen, Linz und Wien auf. 1945 führte sie die Flucht vor den herannahenden Sowjettruppen nach Deutschland, Italien und England, später lebte und arbeitete sie in Afrika und Frankreich. Ihr dortiger

Kontakt zu feministisch engagierten Frauen ließ sie zur Vorkämpferin für die gesellschaftliche Gleichberechtigung von Frauen werden, ihre Arbeit für die UNESCO machte sie zur überzeugten Atomkraftgegnerin. Ihrem Kampfgeist ist es zu verdanken, dass Österreich heute sowohl atomkraftwerks-frei ist als auch noch immer stolz auf den „Urwald“ in den Hainburger Donauauen sein kann. Ihre überraschend erfolg-reiche Präsidentschaftskanditur im Jahr 1986 machte sie zur Gründerin der Grünen Partei und zur ersten Parlaments klub-chefin Österreichs. In diesem Herbst erscheint ihr neues Buch „Die Frage bleibt“.Wir trafen die Öko-Pionierin Mitte Juli in ihrer Wiener Wohnung und plauderten darüber, wie unterschiedlich die Protestkultur von einst und jetzt ist, wie ein einziger Auhirsch ganze Weltbilder stürzen kann, wie man ungewollt und zufällig in die hohe Parteipolitik rutscht, aber auch wie rasch Worte Schall und Rauch werden, wenn es um das eigene Überleben geht.

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IM GESPRÄCH

Frau Meissner-Blau, mit 60 Jahren schalten normalerweise die Österreicherinnen ihren Kopf ab und gehen in Pension. Warum haben Sie das nicht getan?Ich bin erst mit 40 drauf gekommen, dass ich überhaupt keine Pension haben werde. In Pension zu gehen war von mir gar nie geplant.

Sie mussten also weiter denken?Schauen Sie, mein Leben – und das sage ich aus der Tatsache heraus, dass ich nächstes Jahr 88 werde – besteht nur aus Brüchen. Ich bin ja ein Kriegskind. Eine Überlebende aus dem Krieg und der Nazizeit. Wir haben seinerzeit in Linz gelebt und sind 1938 nach Wien übersiedelt. Später habe ich dann die Flucht mitgemacht: Mein Vater wurde politisch verfolgt und konnte rechtzeitig nach England flüchten. Wir anderen sind in die Heimat meiner Mutter nach Nordböhmen gegangen. Dort habe ich das Kriegsende erlebt, mit Pauken und Granaten. Ich war mutterseelenallein mit einem kleinen Rucksack auf der Flucht über den deutschen Osten, quer durch das brennende Deutschland – und ich bin schließlich in Westdeutschland gelandet. Also, ich habe ja vom Krieg bis zum Wiederaufbau alles kennengelernt. Ich habe in Afrika und Amerika gelebt,

einige Zeit in Paris in der UNESCO gearbeitet. Ja, da waren schon viele Brüche in meinem Leben.

Gibt es nicht in unserer heutigen Gesellschaft auch sehr viele Bruchstellen?Ja, da passiert momentan wieder ein großer Bruch. Vor allem die jetzige junge Generation, also die 15 bis 30-Jährigen, ste-hen unter einem unendlichen Druck, was ihre Zukunft betrifft. Bei ihnen zeigen sich die ökonomischen Notwendigkeiten und die schleichende Verelendung besonders stark. Sie werden von einer unmenschlichen, technokratischen Gesellschaft getrimmt und müssen funktionieren. Aber „zu funktionieren“ ist ja kein Lebensentwurf.

In Österreich aber schon, oder?Nein, funktionieren ist für keinen Menschen ein Lebensentwurf. Die einen werden furchtbar brav und passen sich an – und die anderen entwickeln einen inneren Widerstand gegen diese Anpassung, was ich gut verstehe. Die wollen eigentlich nichts mit dieser Konkurrenzgesellschaft zu tun haben und entfernen sich von ihr.

Und was kommt dabei heraus? Eine Schafherde und Eigen-brötlerinnen – aber doch keine engagierten Menschen?Es gibt sie schon auch, die jungen, engagierten Menschen. Schauen wir uns die Greenpeace-Leute an oder die von Global 2000. Die sollten wir uns anschauen, statt nur zu klagen. Freilich ist es heute sehr viel schwerer, Menschen für Demonstrationen auf die Füße zu bringen. Das war zu meiner Zeit leichter. Die ökonomischen Zwänge machen den Menschen ein Engagement für ideelle Dinge, die nicht unmit-telbar heute geschehen, sondern erst im Laufe eines langsa-men Prozesses – wie zum Beispiel die Ressourcenvernichtung und der Klimawandel, besonders schwierig.

Würde man sich heute wieder so vehement gegen ein Kraftwerk in Hainburg einsetzen?Ich fürchte nein. Da würde nichts passieren.

Wie bitte?!Freilich gäbe es auch heute eine Opposition. Aber das wären wohl eher Einzelinitiativen und nicht diese Massenbewegung wie damals. Wo sich 6000 Leute quer durch alle Bevölkerungs-schichten engagiert haben und dort in den kalten Nächten gesessen sind. Die Leute haben heute oft resigniert und sagen: „Die da oben machen eh was sie wollen.“

Und was würden „die da oben“ heute mit Aubesetzerinnen machen?Härter durchgreifen. Die Politiker haben ja dazugelernt. Damals sind wir schon so verunglimpft worden. Aber jetzt wär‘s noch viel schlimmer. Da würde es hohe Geldstrafen für den Zutritt ins „verbotene Gebiet“ geben – und so Argumente

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IM GESPRÄCH

wie: „Da steckt die EU dahinter – das ist entschieden und muss durchgesetzt werden.“

Zumindest gäbe es 20.000 oder mehr „Likes“ auf Facebook.Ja, das sage ich ja dauernd: Wenn man nicht gewillt ist, sich mit Körper, Seele und Geist für ein Anliegen einzusetzen, ändert sich nichts. Auf‘s Knöpfchen drücken hilft nichts. Damit ist man in keiner Weise eine Gefahr für die Entscheidungsträger. Mir geht es um Veränderung, um Bewusstwerdung und Handlung. Ich will Leute, die sagen: Jetzt, machen wir das!

Sinnvoll und engagiert zu handeln, wäre das nicht die Aufgabe der Politik?Die Politiker haben ihre Verantwortung und Entscheidungskraft an die Wirtschaft abgegeben. Die glauben: „More of the same“ rettet uns. Also, wenn wir die Welt noch mehr aus-beuten, heilen wir sie damit. Jetzt wird mit dem TTIP – dem Transatlantischen Freihandelsabkommen – der nächste große Schritt von diesem „more of the same“ eingefädelt. Damit machen sie alles noch schlimmer.

War für Sie Ihr damaliges Engagement gegen das Kraftwerk Hainburg eine Selbstverständlichkeit?Nein gar nicht, ich musste erst überredet werden. Ich war ja eine tief verwurzelte Atomkraftgegnerin und schon in Frankreich in der Antiatomkraftbewegung engagiert, lange bevor ich nach Österreich zurückgekommen bin. Und als mich dann Günther Nenning angerufen und gemeint hat, ich solle doch mitmachen, weil zu wenig Frauen und zu viele „Schwarze“ bei der Geschichte dabei sind, da habe ich gesagt: „Ich kann nicht gegen die Wasserkraft auftreten, wenn ich so überzeugt bin, dass die Atomenergie eine nicht menschenge-rechte Technologie ist.“

Wie wurden Sie letztlich doch umgestimmt?Es ist was Entscheidendes passiert: Mein Mann – Paul Blau – hat mich gefragt: „Kennst du überhaupt die Au?“ Ich habe nein gesagt – weil ich ja eine „Bergziege“ bin und immer in die Berge gehe. Für mich war die Au ein völlig fremdes Feld. „Dann komm einmal mit“, hat mein Mann gesagt. Also sind wir an einem frühen Sommertag in die Au gefahren. Dort habe ich den Urwald meiner Kindheitsträume erlebt – so wie sich ein Kind den Urwald vorstellt: Diese über dem Wasser hängenden Bäume und die ganze Tierwelt und Lianen und Moos … Und ein Fröschchen saß auf dem Weg, dem hing ein Auge raus. Ich war sofort fasziniert von dieser Au. Hier hab‘ ich so ein Urgefühl von der Erde bekommen, von der Fruchtbarkeit. Und dann passierte etwas besonders Hübsches, was ein zusätzli-cher Schubs für meine Entscheidung war: Mein Mann und ich haben unsere Butterbrote ausgepackt und uns am Rand der Au niedergesetzt. Sehr idyllisch, kein Mensch außer uns – plötz-lich kommt ein Auhirsch aus dem Gebüsch und springt mir direkt über die Schulter! Da ist bei mir der Groschen gefallen – diese Au muss bestehen bleiben!

Das war dann ein Sprung mit großer Wirkung: Sie wurden die Grande Dame der österreichischen Umweltbewegung, haben sich 1986 für die Präsidentschaft beworben und kurz danach mit fast 60 Jahren die „Grünen“ gegründet. Das war eine Zwangssituation.

Sie wurden in die Politik gezwungen?!Mein Mann hat gesagt: „Mach das ja nicht. Du hast eine viel zu dünne Haut für dieses Geschäft!“ Er war ja ein versierter Mensch in der österreichischen Politik – aber ich habe es halt besser gewusst. Viele Freunde sind damals zu mir nach Hause gekommen, also der Franzi Heller, der Nenning, der Lötsch,

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IM GESPRÄCH

und die haben gemeint: „Hör zu, Freda. Der Waldheim ist erster Kandidat für die Präsidentschaft und der Dr. Steyrer ist es auf der SPÖ-Seite. Und jetzt hat sich ein Dritter gemeldet, der Herr Scrinzi aus Kärnten.“ Also, den Scrinzi hat zwar keiner gekannt, also dass das ein ganz rechter, faschistischer Mensch war, haben auch eher nur Insider gewusst. Aber in Österreich hatten ja die Leute die Nase voll von der Koalition. Da hätten gut und gerne aus Protest acht bis zehn Prozent den Herrn Scrinzi gewählt. Das wäre eine Katastrophe für das Land gewesen!

Und dann sind Sie ins kalte, politische Wasser gesprungen?Ich habe gesagt: „Nein. Ich kann das nicht und getrau mich das auch nicht. Ihr seid doch kluge Männer – macht ihr es.“ Aber die Herren haben gemeint: „Es muss unbedingt eine Frau sein. Du hast schon weiße Haare. Ja, das muss eine Mama sein, die da oben sitzt. Nicht, dass du einen Hauch von einer Chance hättest, aber für eine Präsidentschaftskandidatin sind weiße Haare gut.“

Schuld an Ihrer politischen Karriere waren Ihre weißen Haare?Naja, natürlich nicht wirklich. Wichtig war das mit dieser Scrinzi-Sache und ein bisschen bin ich auch gegen den Waldheim angetreten. Ein bisserl… (lacht)

Sie hatten bei dieser Wahl überraschende 5,5 Prozent der Stimmen bekommen...…ja, und der Scrinzi hatte nur ein Prozent und war out!

War ihr Wahlerfolg die Basis für die Gründung der „Grünen“ in Österreich?Ich selbst bin ja gar nicht auf diese Idee gekommen. Der damalige Pressechef vom Waldheim hat mir gesagt, dass ich genug Stimmen fürs Parlament hätte. Naja, und da gab es dann diese großen schrecklichen, nächtlichen Sitzungen. Ich selber wollte eigentlich absolut nicht ins Parlament.

Wer dann? Waren das wieder die „klugen Männer“, die das wollten?In Innsbruck kam es zum Umsturz in der FPÖ – wo sie den Steger raus und den Haider auf Schultern getragen haben. Vranitzky hat als damaliger Bundeskanzler eine Koalition mit dem Haider ausgeschlossen und ist für Neuwahlen ein-getreten. In meinen Augen war das eine vernünftige und anständige Entscheidung. Da sind meine Freunde gekom-men und haben gemeint: „Jetzt musst du antreten, du bist bekannt!“ Und ich habe gesagt: „Das ist nicht mein Leben! Ich will nicht Parlamentarierin sein und ich will auch keine Karriere in der Politik machen. Ich sehe mich als Vertreterin der Bürgerrechtsbewegung.“ Ich habe mich sogar vor dem Parlament geschützt.

Wie kann man sich vor dem österreichischen Parlament schützen?

Indem ich gesagt habe: „Ich gehe nur ins Parlament, wenn ich ein Grundmandat bekomme.“ Ich wollte keine Hängematte mit einem Restmandat. Wir hatten ein Häuserl im Waldviertel und darum hab‘ ich mich für Niederösterreich gemeldet. Niemand wollte in Niederösterreich antreten, weil das hoffnungslos „schwarz“ ist. Aber dann will es der Kuckuck… ich hab‘ tat-sächlich bei der Wahl ein Grundmandat bekommen und musste ins Parlament.

Welchen Stellenwert hat der Biolandbau in Ihrem politischen Denken gehabt?Der Biolandbau ist in mir nach und nach zu einem Schwerpunkt herangewachsen. Freilich habe ich zuerst meine Hauptenergien in den antinuklearen Kampf und dann in Hainburg reinge-steckt. Aber der Biolandbau ist mir sehr bald sehr ans Herz gewachsen.

Und wie haben Sie sich ernährt?Immer schon biologisch.

Weshalb?Weil ich den Unterschied schmecke! Im Waldviertel habe ich sogar selber Erdäpfel angebaut, um „saubere“ Erdäpfel zu haben. Auch Radieschen und anderes Gemüse. Ich hab‘ mich zerfetzt – weil ich ja im Parlament war. Und wenn ich sams-tags endlich einmal in unser Haus im Waldviertel gekommen bin, dann hab‘ ich mich zum Gemüse hingekniet. Am Sonntag bin ich dann todmüde wieder in mein zu Hause nach Wien gefahren, alles andere als erholt. Ich muss schon sagen: Für das biologische Gemüse habe ich ein Stück meiner Gesundheit geopfert.

Wie beurteilen Sie aus heutiger Sicht die Entwicklung von „Bio“ in Österreich?Mir geht die Entwicklung viel zu langsam. Mir fehlt da der Schrei danach in der Bevölkerung, also das dringende Bedürfnis mehr Bio zu kaufen. Die Zigaretten wegzulassen und Bio zu kaufen. Dieses ewige Handygeplappere braucht ja auch niemand – und Auto fährt man ohnehin zu viel. Wenn mir jemand sagt: „Ich hab‘ kein Geld für Bio – ich hab‘ eine große Familie und kann mir Bio nicht leisten“, dann würde ich mir gerne einmal den ganzen Finanzplan genauer anschauen. Leider sehen viele Menschen nicht die Zusammenhänge zwischen ihrer Ernährung und ihrer Gesundheit – oder der Bodenqualität und dem Klima. Wenn sie es tun würden, dann würden sie vielleicht eher auf Bio umschalten, schon aus ego-istischen Gründen. Das andere Zeugs ist ja alles so belastet. Da reduziere ich mich lieber ein bisserl und kauf‘ Bio.

Apropos reduzieren: Die „Grünen“ hatten in letzter Zeit den Umweltgedanken auch reduziert.Ja, schon, aber jetzt haben die Grünen endlich kapiert, dass sie als bloße Antikorruptionspartei keinen Reißer machen. Und nun sind sie nolens volens zu den Wurzeln… ich will nicht

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IM GESPRÄCH

sagen zurückgekehrt, aber sie haben sich wieder darauf beson-nen. Eines möchte ich hier aber betonen: Ich bin froh, dass es Grüne gibt, auch wenn sie nicht so sind, wie ich es mir wün-schen würde. Aber dass es überhaupt Grüne gibt, ist wichtig!

Zu Ihrem Leben gehört auch die Begegnung mit dem Tod. War Ihre Entscheidung für eine Herztransplantation schwierig?Die war sehr leicht. Meine Ärzte haben gesagt: „Sie haben noch 14 Tage zu leben. Ihr Herz schlägt nicht mehr, das vibriert nur noch. Sie müssen sich binnen 24 Stunden entscheiden.“ Und ich habe mir gedacht: „Ha, wenn es so schlecht um mich steht, dann sterbe ich eh in der Anästhesie. Das ist doch wunderbar – da bin ich bei meinem Tod nicht mehr dabei.“ Also habe ich keine 24 Stunden gebraucht, sondern augenblicklich Ja zur Transplantation gesagt.

Sie haben sich aber zuvor öffentlich recht vehement gegen eine Herztransplantation ausgesprochen. Wie geht das zusammen?Das stimmt. Ich wollte keine Transplantation. Ich war zutiefst davon überzeugt, dass es der falsche Weg ist. Diese ganze Transplantationsidee ist ja etwas, mit der wir uns zum Über-menschen, also zu etwas Göttlichem machen wollen. Die Natur derartig umzumodeln ist ein Schritt in die Gentechnik. Aber wenn einem die Ärzte sagen: „Sie haben nur noch zwei Wochen zu leben…“ Ja, dann öha… Ich war übrigens hocherstaunt, als ich wieder aufgewacht bin.

Die Grüne Gentechnik basiert ebenfalls darauf, massiv in die Natur einzugreifen. Ja, anstatt dass man eine gute Fruchtfolge macht, manipuliert man die Genetik.

Sie meinen also, Finger weg von der Grünen Gentechnik?Nach meinem Wissensstand würde ich das dringend raten. Ich ließe mich ja von jemandem überzeugen – aber bisher hat das noch niemand geschafft.

Wie hat sich Ihr Leben mit einem „fremden Herzen“ verändert?Ich genieße es einfach noch am Leben zu sein. Ich habe elf Herzstillstände gehabt. Da ist mir klar geworden, wie fragil das Leben ist, wie anfällig und wie kostbar. Das ist ein Schatz, den ich aus meinem Leben gelernt habe. Aber ich fürchte mich nicht vor dem Tod. Auf der einen Seite ist der Tod schon unverschämt und eigentlich unzumutbar. Da haben wir ein Leben lang gewerkelt und dann heißt es einfach: „Weg mit dir!“ Das halte ich für eine sehr unfreundliche Erfindung. Der Tod ist eine Zumutung, eine unglaubliche Zumutung! Auf der ande-ren Seite gehört für mich als Grüne der Tod zum Kreislauf des Lebens. Das ist zu akzeptieren und hat einen Sinn. Also, ich habe ein volles Leben gehabt und ich könnte jederzeit gehen, wenn der Knochenmann daherkommt.

Der Knochenmann soll ruhig warten – wir können aller-dings mit unserer gefürchteten Kühlschrankfrage nicht mehr warten: Wie viele Bio-Lebensmittel finden wir bei Ihnen?Im Moment stehen überhaupt keine Lebensmittel im Kühl-schrank drinnen, weil ich wegfahre und den Frigidär abgestellt habe, um Energie zu sparen.

Und sonst?Ja, ja… Bio. 100 Prozent Bio!

In echt? 100 Prozent?Ja! Ich habe die letzten Bio-Fisolen gerade erst vorhin ver-schlungen.

Danke für das Gespräch

Reinhard Geßl und Wilfried Oschischnig

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Im Wirkungsbereich der Hecke: Markus Heinzinger und Andreas Surböck werten einen MUBIL-Versuch aus

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BIO-WISSEN

Großenzersdorf zählt nicht unbedingt zu den schönsten Gegenden Österreichs. Die Landschaft liegt flach hingestreckt, die Felder sind riesig und monoton, dazu pfeift immer der Wind. Gebremst wird dieser nur von Hecken des größten öster-reich ischen Bio-Versuchs.

Das Marchfeld gilt als die Kornkammer Österreichs. Pannonisches Klima, gute Böden, ebene Landschaft bieten dazu beste Voraussetzungen. Und dennoch: Man muss keine Expertin für Böden sein, um wahrzunehmen, dass die Grenze zwischen Kornkammer und Agrarwüste eine fließende ist. Wind und Wasser haben bei den unstrukturierten Monokulturen leichtes Spiel, um stetig Humus auf ewig zu verfrachten.Durchaus dem berühmten gallischen Vorbild vergleichbar, befindet sich seit 2003 in Rutzendorf, acht Kilometer östlich von Wien, eine biologische Oase. Im Rahmen des Langzeit-Monitoringprojekts MUBIL wird auf 143 Hektar erforscht, wie sich die Umstellung eines viehlosen Ackerbaubetriebs auf die biologische Wirtschaftsweise im trockenen Osten Österreichs langfristig auf den Ernteertrag, die Bodenfruchtbarkeit und die Diversität von Fauna und Flora auswirkt. Das Projekt wird vom Institut für ökologischen Landbau der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien geleitet und seit 2012 gemeinsam mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Österreich koordiniert.Es wäre nicht Wissenschaft, wäre nicht die Länge der Land-schafts elemente, die die große Fläche in überschaubare Portionen zerteilt, mit 6034 Meter genau vermessen. In mehreren Spezialdisziplinen schauen sich Forscherinnen an, welchen Beitrag die Hecken und Baumreihen zum Erhalt oder zur Förderung der Artenvielfalt leisten und ob damit negative klimarelevante Auswirkungen vor allem auf den Flächenertrag abgemildert werden können. Markus Heinzinger ist der wissenschaftliche Koordinator vor Ort, Andreas Surböck kümmert sich vermehrt im Büro um die trockene Wissenschaft. Zu den Auswirkungen der Hecken befragt meinen die beiden: „Grob gesagt zeigen nicht zu dichte, genügend breite Hecken an beiden Seiten einen

positiven Einflussbereich, der bis zum 10- bis 15-fachen der Heckenhöhe reicht.“ Vor allem weil der Wind nicht mehr so stark wirkt und dadurch die Verdunstung vermindert wird, haben in drei von sechs Jahren Hecken zu einem deutlich besseren Ertrag auf den angrenzenden Flächen beigetragen. „Statistisch signifikant“, wie die Wissenschaft sagt.Aber auch der Artenvielfalt haben die Hecken in Verbindung mit der Anlage von Blühstreifen gut getan. Die Zahlen der Bodentiere (Hornmilben, Raubmilben, Springschwänze) haben sich ebenso auffallend gut entwickelt wie jene der Brutvögel. Konnte zu Beginn nur die Mönchsgrasmücke als einsamer Siedler der Flächen beobachtet werden, so sind heute zusätzlich Kohlmeisen, Dorngrasmücken, Buchfink, Amsel, Singdrossel, Nachtigall, Klappergrasmücke und der Pirol als Brutvögel zu finden.Es ist zu hoffen, dass das Monitoring wirklich langfristig mit ausreichend finanziellen Mitteln ausgestattet wird, um die MUBIL-Hecken auch weiterhin wissenschaftlich begleiten zu können. Dann kann man nämlich mit noch höherer Signifikanz sagen, dass dem Marchfeld deutlich mehr schön gestaltete Hecken wirklich gut tun würden.

Reinhard Geßl

ZAHLEN UND FAKTENProjekt: MUBIL – Langzeit-Monitoring der Umstellung auf biologischen

Landbau (www.mubil.boku.ac.at)

Projektleitung: Prof. Bernhard Freyer (Institut für Ökologischen

Landbau, Univ. f. Bodenkultur Wien)

Projektkoordination: DI Andreas Surböck und DI Markus Heinzinger

(FiBL Österreich)

Projektpartner für die 15 Teilprojekte: Zehn Institute und die Versuchs-

wirtschaft Groß Enzersdorf der BOKU, FiBL Österreich, Bio Forschung

Austria, AGES GmbH, TU München und Landwirtschaftliche Bundes-

versuchswirtschaften GmbH

Projektfinanzierung: BMLFUW, Bundesländer und Europäische Union,

siehe auch Forschungsprojekt Nr. 100821 (www.dafne.at)

AB DURCH DIE HECKE

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Top-bar hive: Dietmar Niessner bewundert die rahmenlose Wabenbaukunst seiner Bienen

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BIO-WISSEN

Es ist wohl der letzte spätsommerliche Vormittag in diesem an sonnigen Stunden so raren Sommer. In der Kleingartensiedlung auf der Schmelz geht es noch ganz beschaulich zu, nur wenige Bewohner innen sind mit Scheibtruhen, Hecken-scheren und sonstigem Gartengerät unterwegs.

Auch Dietmar Niessner ist bereits auf dem Weg zu seinem Kleingarten – auch wenn er nicht ins Bild des typischen Schreber gärtners passt. Kein Wunder, er hat auf seiner Parzelle weder Thujen noch Gemüse gepflanzt, sondern nutzt den kleinen, verwachsenen Garten als Standort für seine Bienen stöcke. Niessner ist Bio-Imker aus Leidenschaft und hat neben dem Standort auf der Schmelz auch noch Bienenstöcke im Waldviertel, in Mauer, im Prater und auf den Dächern der Hotels Ibis und Daniel. Auf der Schmelz, der größten innerstäd-tischen Kleingartensiedlung Europas, stehen seinen Bienen insgesamt 17 Hektar an Gartenfläche zur Verfügung, die ein vielfältiges Nahrungsangebot liefert. „Früher war das hier ein Exerzierplatz. 1919 wurden dann über 60 Hektar für die Anlage von Kleingärten freigegeben. Auf dieser Fläche entstanden die sogenannten Kriegsgemüsegärten, die Vorläufer der heutigen Schrebergärten oder eine frühe Form des Urban Gardening“, erzählt Niessner, der seit ein paar Jahren mit seinen Bienen auf der Schmelz vertreten ist. Bio-Imker ist Niessner aber schon deutlich länger, genauer gesagt seit 1992. Seine Imkerei war die erste zertifizierte Bio-Imkerei Wiens. Eine artgerechte oder auch „wesensgemäße“ Bienenhaltung war für ihn schon immer eine Grundvoraussetzung für die Produktion von qualitativ hoch wertigem Honig. Mit seiner langjährigen Erfahrung gibt Dietmar Niessner Kurse für Imkerinnen, die auf Bio umsteigen wollen. Er setzt aber mit der Wissensvermittlung rund um die Bienen und ihre wichtigen Leistungen auch schon früher an: Er besucht selbst im Rahmen seiner „Bienenschule 4 Kids“ Kindergärten und Schulen.Auch wenn Dietmar Niessner als Stadtimker zu den Pionierinnen gehört – dass Bienen sich in der Stadt wohlfühlen, zeigen verschiedenste (inter)nationale Beispiele. Auf vielen öffent-lichen Gebäuden in Wien – vom Naturhistorischen Museum über das Rathaus bis zur Staatsoper – stehen Bienenstöcke, von wo aus die Bienen ihrer Arbeit als Bestäuberinnen und

Honigproduzentinnen nachgehen. „Man würde es auf den ersten Blick nicht vermuten, aber das Nahrungsangebot in der Stadt ist sehr vielfältig“, erzählt Niessner. Er hat vor kurzem den Honig von seinen Bienen, die am Dach des Hotels Daniel abgestiegen sind, analysieren lassen: Über 30 verschiedene Pollenarten wurden gefunden. Von einem derart abwechslungsreichen Blütenangebot kann so manche Landbiene in Regionen mit intensiver Landwirtschaft nur träu-men. In Parkanlagen, Alleen, auf verwilderten Grundstücken, Verkehrsinseln oder in Balkonkisten finden die Stadtbienen vom Frühjahr bis in den November hinein ein vielfältiges Blüten angebot. Da Bienen wärmeliebende Tiere sind, kommt ihnen das wärmere Mikroklima der Stadt ebenso zugute wie der Verzicht auf Pestizide im urbanen Raum.Es wäre erfreulich, wenn Bienen in Zukunft noch stärker in Ballungszentren vertreten wären und so zur Erhöhung der Biodiversität im urbanen Raum beitragen könnten – das Zeug zu Städterinnen scheinen sie ja durchaus zu haben.

Elisabeth Klingbacher

ZAHLEN UND FAKTENBetrieb: Bioimkerei & Bienenschule 4 Kids, Betriebsleiter:

Dipl. Ing. Dietmar Niessner, nähere Infos: www.bienenschule.at

Infos: - Die Pollenanalyse ist eine Art Fingerprint des Honigs. Damit

lässt sich feststellen, aus welcher Region bzw. von welchen

Pflanzen der Honig stammt.

- Im Bienenwachs können Schwermetalle oder Pestizide auch

noch nach Jahrzehnten nachgewiesen werden. Daher legen

Bio-Imkerinnen besonderes Augenmerk auf rückstandsfreies

Wachs.

- Der Bien ist ein historisch gewachsener Begriff für den

Organismus des Bienenvolkes. Dieser Bien reagiert als Ganzes

wie ein Organismus und hat Fähigkeiten, die die einzelne

Bienen nicht hätten.

- Top-bar hive, zu Deutsch „Oberträgerbeute“ ist ein Bienen-

kasten ohne den üblichen Rahmen. Er besteht nur aus einer

Ober träger leiste, an der die Bienen ohne weitere Vorgabe ihre

Waben bauen können. Diese Art des Bienenkastens ist vor

allem in afrikanischen Ländern verbreitet und geht auf den

traditionellen makedonischen Bienenkorb zurück.

URBANER HONIG

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Wilfried Hartl im Zwiegespräch mit einer Litschi-Tomate im neuen Garten der Vielfalt

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BIO-WISSEN

Rein subjektiv glaubt man sich nach der langen Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eigentlich schon in Niederösterreich. Und auch optisch weist wenig darauf hin, dass man sich noch in der Metropole befindet.

Doch der Schein trügt, Essling ist Stadtteil von Wien und seit 2011 auch Standort der Bioforschung Austria. Das Gelände dieser außeruniversitären Forschungseinrichtung, die sich mit Fragestellungen rund um die biologische Landwirtschaft befasst, ist mehr oder weniger einen Steinwurf von der zukünftigen Seestadt Aspern entfernt und liegt am Rande des Nationalparks Lobau.Die ursprünglichen Gebäude verströmen einen Hauch von „Ostalgie“-Charme, doch seit Ende August dieses Jahres befin-det sich auch ein modernes Besucherzentrum am Gelände der Bioforschung Austria. Ein ehemaliger Schuppen wurde zu diesem Zweck zu einem attraktiven Holzgiebel-Neubau adaptiert. Bis zu 80 Besucherinnen können hier nun Vorträge besuchen oder in kleineren Gruppen an Seminaren und Workshops teilnehmen. Alters- und zielgruppengerecht soll es hier im Rahmen des Projekts „Natur – Kulinarium“ zu einer Verknüpfung von Naturerlebnis und Wissensvermittlung kom-men und der erstaunliche Reichtum an Nahrungspflanzen mit unterschiedlichsten Sinnen erfahren werden. Es gibt sogar eine kleine Küche, in der das im angrenzenden „Garten der Vielfalt“ geerntete Gemüse auch verkocht werden kann.Im Garten der Vielfalt werden jährlich ca. 200 verschiedene Gemüsearten und -sorten angebaut. Darunter rund 40 ver-schiedene Kartoffelsorten oder 25 Tomatensorten in unter-schiedlichsten Größen und Farbschattierungen. Auch Exoten wie Agretti, Erdbirne, Yacón oder die Menschenfressertomate können hier kennengelernt und verkostet werden. Außerdem wurden die österreichweit größten Hirse- und Kichererbsen-Sortenversuche angelegt.Ökologisch besonders wertvoll sind auch die Randzonen rund um den Garten, mit Hecken aus regionaler Gehölzvermehrung und extensiv gemähten Blühwiesen, die verschiedenstem

Getier vielfältigen Lebensraum bieten. Ganz gezielt wur-den auch Blühmischungen zur Bienenförderung ange-baut. Mit Erfolg: 2013 summten 60 verschiedene Arten an Wildbienen und Hummeln auf dem Bio-Gelände in Essling. Der Totholzgarten bildet, anders als der Name vermuten lässt, einen weiteren „Hotspot“ der Biodiversität. Das abgestorbene Holz bietet einer Vielzahl an Lebewesen, darunter auch gefähr-deten Arten, Nahrung, Versteck und Lebensraum.„Wir möchten einen Beitrag zur Erhöhung der Biodiversität in der Großstadt leisten und ökologische Nischen schaffen. Gleichzeitig ist es uns ein Anliegen, diese große Vielfalt eben-so wie die multifunktionelle Bedeutung der Kulturlandschaft den Menschen in der Stadt näherzubringen“, meint Wilfried Hartl von der Bioforschung Austria. Es geht also sehr viel um Kommunikation und es ist zu hoffen, dass nicht nur Fauna und Flora, sondern auch viele Besucherinnen für eine möglichst große Vielfalt auf den Bio-Flächen in Essling sorgen.

Elisabeth Klingbacher

ZAHLEN UND FAKTENProjekt: Natur Kulinarium

Projektpartner: Tourismusregionalverband Oststeiermark, Komitat

Vas (Ungarn), MA 49 – Forstamt und Landwirtschaftsbetrieb der

Stadt Wien, Bioforschung Austria, Regionale Entwicklungsagentur

West-Transdanubien

Koordination Projektteil Bioforschung Austria: Dr. Wilfried Hartl

Weitere Infos auf www.bioforschung.at oder www.natur-kulinarium.eu

Infos - Die Menschenfressertomate (Solanum viride) gehört zur

Familie der Nachtschattengewächse. Sie soll auf den Fidschi-

Inseln von kannibalisch lebenden Stämmen genutzt worden

sein, um Menschenfleisch besser verträglich zu machen. Die

Früchte sind erst nach dem Kochen genießbar, die Blätter kann

man auch als Salat zubereiten.

- In Mitteleuropa wurden im Totholz bis zu 1500 Pilz-, 1400 Käfer-

und über 1000 verschiedene Fliegen- und Mückenarten gefunden

BIO-VIELFALT FINDET STADT

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Mister ÖPUL: Lukas Weber-Hajszan schaut darauf, dass ökologische Leistungen was wert sind

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— 15 — Bio-Fibel 3/2014

BIO-WISSEN

Man kann es drehen und wenden wie man will: Es gibt Themenbereiche, die sind einfach sper-rig und theoretisch, auch wenn sie eine noch so große Bedeutung für die Praxis haben.

Lukas Weber-Hajszan kann ein Lied davon singen: Seit 20 Jahren ist er im Landwirtschaftministerium tätig, und fast genauso lange beschäftigt er sich unter anderem mit einer etwas trockenen Materie: der Ausarbeitung und Adaptierung des für die österreichische Landwirtschaft so wichtigen Agrar-umwelt programms ÖPUL.Das österreichische Programm zur Förderung einer umweltge-rechten, extensiven und den natürlichen Lebensraum schützen-den Landwirtschaft (ÖPUL) ist im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU in Österreich die finanziell wichtigste Maßnahme zur Förderung des ländlichen Raumes. Anders gesagt: Mit dem ÖPUL-Programm soll eine umweltschonende und extensive Landwirtschaft gefördert und zum Schutz von Boden, Klima, Wasser, (Kultur)Landschaft und Biodiversität beigetragen werden. Bereits 1995, im Jahr des österreichi-schen EU-Beitritts, wurde das erste ÖPUL Programm gestar-tet. Es sollte die österreichischen Landwirtinnen vor sin-kenden Preisen schützen und gleichzeitig zur Erhaltung der klein strukturierten Landwirtschaft beitragen.Das aktuelle ÖPUL 2014-2020 ist bereits das fünfte seiner Art. Die Regelungsdichte hat im Laufe der Jahre stetig zugenommen, die grundsätzliche Ausrichtung ist aber gleich geblieben. „Bäuerinnen, die umweltfreundliche Produktions-verfahren beibehalten oder einführen, sollen entlohnt, Umwelt dienst leistungen und ein möglicherweise damit ver-bundener Ertragsverlust oder erhöhter Aufwand abgegolten werden. Ziel ist es, den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen im Sinne der Allgemeinheit zu sichern und tradi-tionelle Landschaften mit hohem Erholungswert zu erhalten“, erklärt Weber-Hajszan die Idee des Programms. Neben der wirtschaftlichen Komponente geht es dabei auch um Bewusst-seins bildung bei den Landwirtinnen.Grundsätzlich steht das Programm allen Bäuerinnen offen. Ein wesentliches Charakteristikum: Die Teilnahme ist freiwillig, die Landwirtinnen entscheiden selbst, an welchen der Maßnahmen sie teilnehmen und damit auch, in welchem Ausmaß sie zu einer Ökologisierung der Landwirtschaft beitragen wollen. Zu

den unterschiedlichen Maßnahmen des Programms zählen „biologische Wirtschaftsweise“, „Einschränkung ertragsstei-gernder Betriebsmittel“, „Anbau seltener landwirtschaftli-cher Kulturpflanzen“, „Erhaltung gefährdeter Nutztierrassen“, „Begrünung von Ackerflächen“, „Alpung und Behirtung“, „Mahd von Steilflächen“, „Naturschutz“, „vorbeugender Grundwasserschutz“ usw. Die Höhe der finanziellen Abgeltung richtet sich nach dem damit verbundenen Mehraufwand und den daraus resultierenden möglichen Ertragseinbußen.Europaweit gibt es knapp 100 unterschiedliche Agrar umwelt-programme. Doch in kaum einem anderen Land ist die Akzeptanz und die Reichweite von Agrarumweltmaßnahmen so hoch wie in Österreich: 75 Prozent aller österreichischen Land-wirtinnen nehmen am ÖPUL-Programm teil, rund 90 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen sind ÖPUL-Flächen. Dass ein Programm diesen Ausmaßes sicher auch die eine oder andere Schwachstelle hat und Kompromisse zwischen den unterschiedlichen Akteurinnen geschlossen werden müs-sen, ist klar. Doch eines ist sicher: das ÖPUL-Programm bil-det eine wichtige Basis zur Förderung einer nachhaltigeren Landwirtschaft und hat nicht zuletzt zu einer wesentlichen Ausweitung des Biolandbaus beigetragen – gut so!

Elisabeth Klingbacher

ZAHLEN UND FAKTENAgrarumweltprogramm: ÖPUL (Österreichisches Programm zur

Förderung einer umweltgerechten, extensiven und den natürlichen

Lebensraum schützenden Landwirtschaft); Leiter der Abteilung

„Agrarumwelt (ÖPUL), Bergbauern und Benachteiligte Gebiete,

Biologische Landwirtschaft“: DI Lukas Weber-Hajszan (BMLFUW)

Infos: - Die Finanzierung des ÖPUL erfolgt über die Europäische

Union, den Bund und die Bundesländer im Verhältnis 50:30:20.

- Die Laufzeit der jeweiligen ÖPUL-Programme beträgt sieben

Jahre

- Mit der Förderungsabwicklung, der Kontrolle und der

Sanktionierung bei Verstößen ist die Agrarmarkt Austria (AMA)

betraut. Die Naturschutz- und Agrarbehörden der Länder

sind bei Maßnahmen mit starkem Naturschutzbezug und bei

Regionalprojekten eingebunden, die Landwirtschaftskammern

spielen bei der Umsetzung und Beratung der Landwirtinnen

eine wesentliche Rolle.

PROGRAMM FÜR DIE UMWELT

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Bio-Fibel 3/2014 — 16 —

JS AUF ACHSE

In der Normandie ist der Apfel so präsent, dass, so erzählt man sich, im echten Camembert die heruntergefallenen Äpfel zu schmecken sind, die die Kühe auf den Weiden fressen. Ich gebe zu, ich konnte das nicht. Vielleicht ist sensorisches Talent einfach zu wenig. Vielleicht muss man die Landschaft umfassender erfassen. Mit Herz und Seele. Oder es ist einfach Übung. Ich werde also die Normandie wieder (und wieder) besuchen. Irgendwann werde ich den Apfel schmecken.

Auf meiner letzten Reise in die Normandie war ich im Tross unterwegs. Genauer gesagt im Gefolge der Mostbaroninnen, die sich Jahr für Jahr auf den Weg machen, um die Welt der Äpfel und Birnen zu erkunden. Die Reize der Normandie sind rustikal. Es sind kleine Dörfer, Fachwerkshäuser aus und auf Granit gebaut. Die regnerische und windige Küste mit ihren Perlen Le Havre und Cherbourg gehört genauso dazu, wie die erhabene Kathedrale von Rouen und die endlosen Obstwiesen mit den kastanienbraunen Normande-Rindern.

Es ist die Heimat des Calvados, der kupfernen Brennblasen und der mostig-hefig duftenden Fasskeller. Gut gereift gehört der Apfelbrand zu den größten Destillaten Frankreichs. Obwohl es in der Normandie über 300 Apfelsorten gibt, sind nach den strengen Richtlinien der Appellation nur 48 davon für die Produktion von Calvados zugelassen. Sie heißen Saint Martin, Petit Joly, Bedan oder Bisquet und sind – vom Baum gepflückt – nicht gerade eine süße Köstlichkeit. Vielmehr schmecken die Äpfel ruppig, rau und sauer. Durch die Verarbeitung, erst zu Cidre, dann zu Calvados, gewinnen sie an rustikalem Charme und Tiefgang. Natürlich gibt es auch Birnen in der Normandie. So viele, dass bis zu 15 Prozent – weiter im Süden sogar noch mehr – Birnenanteil im Calvados zugelassen sind. Nach der Destillation reift der Calvados in Fässern aus Limousin-Eiche zu einem bernsteinfarbenen Kondensat der rauen Landschaft.Etwa sechs Kilometer südlich von Livarot (sensationeller Käse!) liegt das Dorf Crouttes mit der Domaine La Galotière.

CALVADOS UND DER MYTHOS VOM APFEL IM KÄSE

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JS AUF ACHSE

Die Domaine ist einer der wenigen Bio-Betriebe im Pays d’Auge im Herzen der Normandie. Umgestellt wurde der Betrieb bereits 1997, daher gibt es auch bereits länger gereiften Calvados in Bio-Qualität. Die Destillerie wird von Jean-Luc Olivier und seinem Schwager Pascal Choisnard geführt, und ihr Calvados spielt alle Stückerln. Herausragend dabei ist das junge Destillat, das zwischen drei und vier Jahre reift. Die Farbe gleicht funkelndem Topas, in der Nase einerseits reife fruchtige Apfelnote, daneben aber auch die ersten Zeichen längerer Fasslagerung. Eleganter, fein vom Holz unterlegter Duft. Mit dabei auch erste würzige Töne. Perfekt für trou normand, dem Calvados, der zwischen den deftigen Gängen der normannischen Küche gereicht wird, um den Magen wie-der auf Vordermann zu bringen. Nicht gereifter – also klarer – Apfelbrand darf übrigens nicht Calvados heißen. Als eau-de-vie-de-cidre findet er aber trotzdem Verwendung, und zwar bei der Herstellung von Pommeau de Normandie, einem mit eben jenem jungen Apfelschnaps versetzten Apfelmost. Der Pommeau ist extrem fruchtig, fein-säuerlich, süß und auf-grund des eau-de-vies natürlich äußerst kräftig.Eine Autostunde weiter südlich beginnt bereits das Anbau-gebiet Domfrontais. Hier ist der Birnenanteil deutlich höher und hier treffen wir Eric Bordelet, Biodynamiker und Meister

der feinen Birnenklinge. In Charchigné liegt das Herrenhaus, das Château de Hauteville. Im Moment ist es nicht mehr als eine brüchige Außenfassade, eine potemkinsche Häuserfront. Wenn Bordelet aber ansetzt, um von seinen Plänen damit zu erzählen, leuchten seine Augen und vor den Augen der Zuhörerinnen entstehen erhabene Kellergewölbe, lichtdurch-flutete Verkostungssäle und Terrassen mit atemberauben-dem Blick über die Birnenhaine. Als Landwirt ist Bordelet Quereinsteiger, als Sommelier ist er ein Meister der Aromen. Als Produzent wurde er nun inspiriert von seinem Freund, dem legendären Didier Dagueneau, dem wilden Mann von der Loire, der Feuerstein zu Wein machte. Die Poirés und Cidres von Bordelet sind einzigartig. Mineralisch, kristallklar, präzise und von einer so prägnanten und feinen Säure getragen, dass es eine Freude ist. Die Normandie war immer schon ein faszinierender und inspi-rierender Landstrich. Untrennbar ist er auch mit Flaubert, Proust oder Monet verbunden. Für eine Reise in die Normandie gibt es also eine ganze Reihe von guten Gründen. Nicht nur kulinarische...

Jürgen SchmückingDomaine La Galotière: www.lagalotiere.fr

Eric Bordelet: www.ericbordelet.com

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Bio-Fibel 3/2014 — 18 —— 18 —

Zitronen aus Wien? Orangen aus dem Kamptal? Ja, Sie lesen richtig. Das Tasting_forum 35 stellte in Linz die aufregendsten Orange Wines aus Österreich und den Nachbarländern vor. Kurz darauf zeigten die Österreichischen Bundesgärten, welche Zitrusschätze abseits der Touristenströme in Schönbrunn wachsen.

ORANGE IST DAS NEUE WEISS

Rot, Weiß, Rosé: Bisher gab es Wein in drei Farben, jetzt kommt er auch in Orange daher. Mit rund 5000 Jahren Geschichte ist orange die älteste aller Weinfarben. In den letzten Jahrzehnten ist sie fast vergessen worden, um jetzt umso eindrücklicher die Bühne zu betreten. Selten hat ein Trend die Weinbranche so polarisiert wie die Methode Weißwein genauso wie Rotwein herzustellen – mit Gärung auf der Maische. Dem nicht genug: denn die charakterstarken „Orangen“ kommen meist

ORANGEN UND ZITRONEN

GUTER GESCHMACK

auch ohne chemische Zusätze, Reinzuchthefen, Enzym- oder Zuckerbeigabe aber auch ohne Filtrierung aus. „Amphoren erobern Linz“ war das erste Tasting_forum in Oberösterreich.

IRDEN, TONI SÖLLNERLange Maischestandzeit, also lan-ger Schalenkontakt, danach Reifung. Beides im Steinzeugtank. Völlig ohne Licht und ohne Sauerstoff. Das ist eine Art der Vinifikation, die dem Roten Veltliner scheinbar beson-ders entgegenkommt. Der Wein ist blitzsauber und kristall-klar, filigran und trotzdem tiefgründig, verfügt neben seinem sortentypischen Aroma nach Rosenblüten und gelber Frucht auch über feine Cremigkeit sowie integrierte, mineralisch an mutende Säure. www.weingut-soellner.at

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ERDE, SEPP MUSTER

In Farbe und Aroma erinnert der Wein eher an Sherry, denn an Wein wie wir ihn gewohnt sind. Nichts desto trotz läuft er zu Hochleistungen auf, wenn es um Langlebigkeit und Harmonie geht. ERDE wird in Tonflaschen gefüllt und kommt ausschließlich in die-sen auf den Markt. Das Geschmacksbild reicht in eine andere Dimension der Weißweinwelt. Ungewöhnlich, urig und unge-schliffen - wie ein knorriges altes Wesen, das an andere Zeiten erinnert. www.weingutmuster.com

MAGNA MATER CHARDONNAY (AMPHORE), BIRGIT BRAUNSTEINEin handfestes Gegenargument gegen seelenlose Einheits-Chardonnays. Das ist Chardonnay mit Charakter und Profil. Schon die Farbe – helles Mahagoni – zeigt, dass hier einiges anders ist. Orangenschale, reife Quitte, frischer Tabak und Apfelscheiben. Am Gaumen quicklebendig, salzig und mit mineralischem Schliff. Der Wein wird und reift in toskanischen Amphoren. That’s it. Kein Filtern, Schönen, Schwefeln oder Streicheln. Einfach so. www.weingut-braunstein.at

LEMON, LIMON, LIMONADE

Heimo Karner ist der Zitrusgärtner und -experte der Nation. In den weithin unbekannten Glashäusern der Österreichischen Bundes gärten hegt und pflegt er in Schönbrunn über 400 Zitrus-pflanzen von 95 -Arten. Im Tasting_forum 37 „Lemon, Limon, Limonade“ gab Herr Karner Mitte Juni 2014 gemeinsam mit der Food-Journalistin Katharina Seiser einen lebendigen Einblick in die Kultivierung, Pflege und Kulinarik dieser unglaublich schönen, bunten Früchtevielfalt. Dazu wurde zuerst ein ausgewählter Teil der Zitrusfrüchte pur und solitär verkostet, um im Anschluss zu schauen, welche Geschmacks- und Genussvielfalt die pfiffigen Bio-Getränke-hand werkerinnen aus der Vielfalt kreiert haben und im Handel anbieten.

ZEDRAT-ZITRONECitrus medica Diamante oder die Umkehrung des Erwarteten: ziemlich groß, wenig bis kaum Fruchtfleisch, dafür viel Weißes (Albedo) zwischen Fruchtfleisch und Außen-schale. Bestens zum Kandieren geeignet. Und für Carpaccio. Die besten Zedrat-Zitronen kommen von den Inseln Procida und Korsika.

GUTER GESCHMACK

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Bio-Fibel 3/2014 — 20 —— 20 —

MEYER-ZITRONE

Sie ist ein aktueller Liebling der Wiener Esscommunity. Mild, trotz-dem hocharomatisch und vielseitig. Geschmacklich etwas zitronig, etwas orangig. Ja, orangig. Obwohl es – wahrscheinlich – eine Kreuzung aus Zitrone und Mandarine ist.

PERSISCHE LIMETTEHilft angeblich gegen Schleim haut-reizung und bei Korallenstichen. Nur für den Fall. Viel häufiger findet sie den Weg in den Mojito, der durch die Persische Limette genau so grün schmeckt, wie er aus-sieht. Botanisch gesehen ist es wieder – wahrscheinlich ein Zitronenbastard: Zitrone x Mexikanischer Limette. Quasi Urlaubsflirt.

LEMONAID+- LIMETTERegional ist anders. Der Rohrzucker kommt aus Paraguay, die Limetten aus Brasilien. Allerdings fair getradet und natürlich bio. Trotzdem: die Flasche ist hip, und mit dem ganzen Konzept werden auch Bildungs- und Entwicklungsprojekte in den Anbau regionen unterstützt. Lemonaid+ ist zitrusfrisch, hat eine knackige Säure und exotischen Esprit. Ein Schuss Rum ins Glas, Minzblätter dazu, fertig ist der Instant-Mojito.www.lemon-aid.de

POMA, TAROCCO ORANGE

Poma ist neu. Poma ist gut. Sehr gut sogar. Und weil die Tarocco Orangen in Sizilien (Sonne Ende nie!) an den sehr fruchtbaren Hängen des Ätnas wachsen, sind sie so süß und aromatisch, dass weder Zucker, noch Geschmacksverstärker oder –verdreher notwendig sind. Poma Tarocco Orange ist kris-tallklare Frucht, prägnante Säure (wie bei allem, was von vul-kanischen Böden kommt) und echt italienisches Lebensgefühl. www.poma.at

MINERAL-MEYERNicht Mineral-Zitron. Wenn, dann ordentlich. Selfmade Limonade, fabri-ziert unter Anleitung von Katharina Seiser, der Queen of Sauer Power. Das Rezept ist zwar einfach, muss – soll es funktionieren – aber aufs Gramm genau eingehalten werden. 50 ml frisch gepresster Saft (in diesem Fall eben von hochreifen Meyers), 25 g Bio-Rübenzucker mit den geriebenen Zesten vermischt und mit Vöslauer (prickelnd) auf einen Liter aufgefüllt. Unübertroffen!

In der Tat lassen sich Zitronen und diese „Orangen“ nicht gut vergleichen. Die beiden Tasting_foren zeigten aber sehr eindrücklich, welch kulinarischen Schätze sich abseits des geschmacklichen Mainstreams verstecken. Man muss sich allerdings darauf einlassen.

https://www.flickr.com/photos/105864147@N08/sets/72157645366770852/

https://www.flickr.com/photos/105864147@N08/sets/72157643740456513/

Reinhard Geßl und Jürgen Schmücking

GUTER GESCHMACK

Eine Entdeckungsreise

Neue Wege finden wir nur abseits ausgetretener Pfade.

Hier im Rogner Bad Blumau ab € 99,-.

blumau.com

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— 21 — Bio-Fibel 3/2014

SHORTCUTS

IMPRESSUMBio-Fibel – Zeitschrift für Wissen aus der Biologischen Landwirtschaft: Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Freiland Verband für ökologisch-tiergerechte Nutztierhaltung und gesunde Ernährung; Doblhoffg. 7/10, 1010 Wien; Fon 01/4088809; Fax 01/9076313-20; e-mail: [email protected]; net www.freiland.or.at; DVR-Nummer 0563943; Chefredakteur: Dipl.-Ing. Reinhard Geßl (rg), Leiterin der Redaktion: Dipl.-Ing. Elisabeth Klingbacher (ek); Mitarbeit: Wilfried Oschischnig, Roswitha Rabe, Jürgen Schmücking (js); Redaktion: Forschungs institut für biologischen Landbau (FiBL Österreich), Doblhoffg. 7/10, 1010 Wien; Fon: 01/9076313-0, net: www.fibl.org/de/oes-terreich. Alle nicht anders gekennzeichneten Fotos: Geßl & Wlcek OG; Druck: gugler GmbH Melk; Layout: Geßl & Wlcek OG. Namentlich ge kennzeichnete Artikel müssen nicht unbedingt der Meinung des Herausgebers entsprechen. Vertriebspartner: Adamah Biokistl.FREILAND-Spendenkonto: Erste Bank, AT502011100008210993, BIC/SWIFT: GIBAATWWXXX; Reichweite: 10.000 Leserinnen.Hinweis: Eine geschlechtergerechte Formulierung ist uns in der Bio-Fibel ein großes Anliegen. Da wir gleichzeitig eine gut lesbare Zeitschrift herausgeben wollen, haben wir uns entschieden, keine geschlechtsneutralen Begriffe zu verwenden, sondern alternierend entweder nur weibliche oder nur männliche Bezeichnungen. Wir sind uns dessen bewusst, dass diese Generalklausel einer geschlechtergerechten Formulierung nicht ganz entspricht, wir denken aber, dass die gewählte Form ein Beitrag zur publizistischen Weiterentwicklung für mehr sprachliche Präsenz weiblicher Begriffe sein kann.

TOD AUF DER STRASSE

Straßen zerschneiden die Lebensräume vieler Tierarten. Auf Nahrungs- oder Partnersuche, beim Wechsel zwischen Winter- und Sommerquartier werden daher viele Tiere Opfer des Straßenverkehrs. Daten zu im Straßenverkehr getöteten Tieren werden nur zu sogenanntem „jagdbarem Wild“ erho-ben, entsprechende Zahlen zu anderen – auch gefährdeten – Tierarten fehlen. In dem von der Universität für Bodenkultur durchgeführten Projekt wird nun erhoben, welche Tiere auf Straßen zu Tode kommen. Es werden Hotspots identifiziert und versucht, diese zu entschärfen. In einem ersten Schritt verschaffen sich die Wissenschafterinnen einen Überblick über Anzahl, Umfang und Verbreitung von Roadkills (Als Roadkill werden alle im Straßenverkehr zu Tode gekommenen Tiere bezeichnet). Durch das Sammeln möglichst zahlreicher Einzeldaten soll es möglich sein festzustellen, unter welchen Bedingungen (Wetter, Uhrzeit, …), an welchen Standorten (Wald, Wiese, Ortsgebiet, …), auf welchen Straßen, wel-che Tiere Opfer von Roadkill werden. Das Projekt soll zur Sensibilisierung beitragen, aber auch Autofahrerinnen mittels moderner Kommunikationsmittel, punktgenau sowie abhängig von Jahres- und Tageszeit vor Roadkills warnen. Die Wissen-schafterinnen sind dabei auf Unterstützung angewiesen – Augenzeuginnen können über ein Onlineformular Daten zu den von ihnen beobachteten, durch den Straßenverkehr getöteten Tiere eingeben und damit zu einer Verbesserung des Datenmaterials beitragen.

Nähere Infos unter: www.citizen-science.at/projekte/roadkill/

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INSEKTIZIDE GEGEN VÖGEL

Was grundsätzlich logisch er scheint, wird immer wieder auch wissenschaftlich bestätigt: Insektizide wirken nicht nur auf bestimmte Schäd linge. Sie sind auch für die Kon ta mination von Böden und Gewässern ver-antwortlich und greifen zahlreiche Nützlinge wie (Honig-)Bienen an. Eine aktuelle, im Fachmagazin Nature publizierte Studie kommt zum Ergebnis, dass Neonicotinoide wie z.B. Imidacloprid nicht nur Insekten, sondern auch Singvögeln massiv schaden. Wissenschafterinnen untersuchten in den Niederlanden Bestände von 15 Vogelarten, die auf Insekten als Nahrungs quelle angewiesen sind. Die Forscherinnen verglichen langjährige Messdaten zur Konzentration von Imidacloprid im Oberflächenwasser sowie ddere Vogelbestände. Das Ergebnis: Je mehr Imidacloprid im Wasser, desto rückläufiger die Vogelbestände. Lag die Konzentration bei mehr als 20 ng/l, sanken die Vogelbestände in den untersuchten Gebieten jähr-lich um durchschnittlich 3,5 Prozent. In dieser Studie wurde laut Autorinnen erstmals eine Verbindung zwischen Imidacloprid und möglichen schäd-lichen Folgen für Wirbeltiere über die Lebensmittelkette hergestellt. Die Forscherinnen wissen jedoch noch nicht, ob die sinkenden Vogelzahlen auf mangelnde Nahrung durch das Abtöten des Futters oder auf den Verzehr belasteter Insekten zurückzuführen sind. Für einige Vogelarten könnte auch das Fressen von mit Insektiziden gebeiztem Saatgut eine Erklärung für den Bestandesrückgang sein.

Quelle: Hallmann, C. et al. (2014): Declines in insectivorous birds are associated with high neonicotinoid concentrations, Nature 511, pp

341–343.

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Page 22: Bio-Fibel #24 03-2014

SHORTCUTS

GUTES ÖL IST EINE FACETTE VON GLÜCK.

ÖLMÜHLE FANDLER, Prätis 1, 8225 Pöllau WWW.FANDLER.AT

Seit 1926 arbeiten wir daran, Ölfrüchte, Kerne und Saaten in außergewöhnliche, wertvolle Öle zu verwandeln. Im klassischen Stempelpressverfahren entstehen 100% sortenreine Öle, die weder gefiltert noch raffiniert werden und natürlich keinerlei Zusatzstoffe enthalten.

Ihr zarter, sinnlicher Duft und ihr unverfälschter, intensiver Geschmack

entfalten sich in Ihrer Küche Tropfen für Tropfen zur Vollkommenheit.FANDLER, ÖLKULTUR SEIT 1926.

DIE PERLEN VON PAVONE

Sekt ist nicht das erste, das einem ein-fällt, wenn man an Montalcino denkt. Moment – es ist ja auch nicht einfach nur Sekt, den die Loackers auf ihrem Weingut Corte Pavone in die Flasche zaubern. Spumante Rosato Millesimato 2011 Metodo Classico klingt schon viel besser. Abgesehen von der Rebsorte – Sangiovese grosso – ist die Herstellung nahe an Schaumweingrößen wie Champagne oder Franciacorta. Handlese, 18 Monate Lagerung auf der Hefe, verspielte sechs Gramm Restzucker erge-ben einen jugendlich-fruchtigen Spumante in leuchtendem Lachsrosa. Rebsortenbedingt riecht er nach frischen Kirschen, hefebedingt nach frischer Brioche. Ein Schmeichler, der in der lauen Sommernacht (in der Toskana gibt es das noch) genau so eine gute Figur macht, wie am Festtagstisch zu Weihnachten. Ach ja, der Sekt heißt Le Perle di Pavone.

www.loacker.net

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EINER FÜR ALLES

Was wie der Wahlspruch der Musketiere klingt, ist in Wirklichkeit der Titel eines neuen, sehr relaxten Kochbuchs. Das kuli-narisch-journalistische Traumpaar Meinrad Neunkirchner und Katharina Seiser hat sich also wieder gefunden, den ganzen Klimbim moderner Küchen auf die Seite geschoben und ein Kochbuch herausgebracht, auf das mein campinggeeichter Sohn schon lange gewartet hat: Kochen mit nur einem Kochtopf. Statt des zerbeulten Alutopfs glänzt in diesem Buch aber doch sehr schicke Emaille des österreichischen Kultunternehmens Riess, ganz im Sinne von: Es kann nur einen geben!80 Rezepte von salzig bis süß, von Imbiss bis Hauptgericht, von Klassikern bis Vegetarisch, von Frühstück bis Festessen – alles für einen (Topf). Die meist einfach nachzukochenden Rezepte spiegeln genau das wider, wofür die beiden Autorinnen ste-hen: „wenig Aufwand, viel Geschmack“ kombiniert mit einer hohen „Meisterschaft für Aromen“. Wenn Sie also im Besitz von zumindest einem Topf und einem Herd sind, dann können Sie ab sofort ganz leicht eine Meisterin der Aromen werden.

Brandstätter Verlag, www.cbv.at

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Page 23: Bio-Fibel #24 03-2014

SHORTCUTS

GUTES ÖL IST EINE FACETTE VON GLÜCK.

ÖLMÜHLE FANDLER, Prätis 1, 8225 Pöllau WWW.FANDLER.AT

Seit 1926 arbeiten wir daran, Ölfrüchte, Kerne und Saaten in außergewöhnliche, wertvolle Öle zu verwandeln. Im klassischen Stempelpressverfahren entstehen 100% sortenreine Öle, die weder gefiltert noch raffiniert werden und natürlich keinerlei Zusatzstoffe enthalten.

Ihr zarter, sinnlicher Duft und ihr unverfälschter, intensiver Geschmack

entfalten sich in Ihrer Küche Tropfen für Tropfen zur Vollkommenheit.FANDLER, ÖLKULTUR SEIT 1926.

BIO-STROH-HALME

Alleine in Deutschland werden jähr lich geschätzte 40 Milliarden Plastik-Trink-halme verwendet. Für deren Produktion sind zehntausende Tonnen Rohöl not-wendig, bei der Ver bren nung des Plastik-mülls werden mehrere Tonnen CO2 freigesetzt. Grund genug also, nach ökologischen Alternativen zu suchen. Eine kleine bayrische Firma hat genau das getan und vertreibt nun in Ko operation mit Bio-Bäuerinnen in Bayern und Oberösterreich Bio-Strohhalme – im wahrsten Sinn des Wortes. Nach der Roggen ernte werden die Halme geschnitten und schonend weiter verarbeitet, um die wesentlichen Eigenschaften des Roh-Strohs zu erhalten. Die Weiterverarbeitung der Halme und die Verpackung in Kartonagen wird in Kooperation mit sozialen Einrichtungen und Werkstätten abgewickelt. Neben der Bio-Produktion sind kurze Transportwege, umweltfreundliche Verpackungsmaterialien und faire Löhne für alle Beteiligten essenzieller Teil des Unternehmenskonzepts. Für jede verkaufte Packung Bio-Strohhalme spendet die Firma zehn Cent an ein Projekt des Horizont e.V., das obdachlose Mütter und ihre Kinder unterstützt.

Quelle: www.biorama.at, www.bio-strohhalme.at

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MÜHLVIERTLERLONG DRY GIN

Wieder ein Gin. Diesmal ein oberöster-reichischer, nördlich der Donau. Er heißt mühlviertlerlong, weil er ein ziemlich langer Lulatsch ist. In hoher, schlanker und trotzdem schwer wiegen-der Flasche. Bargeeignet. Als Drink ist er intensiv, zuckerfrei (wie alle Produkte der Brennerei Dambachler) und hoch-gradig aromatisch. Daher auch die Bezeichnung „dry gin”. Ganz klassischer Stil. Die Botanicals (Bio-Wacholderbeeren und Mühlviertler Bergkräuter) werden gemeinsam mehre-re Tage in Weizenalkohol mazeriert und anschließend sehr schonend destilliert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Glockenklare Zitrusfrucht, die Wacholderbeeren zwar präsent, aber keinesfalls derb oder rustikal wie bei vielen anderen Sortenvertretern. Fast zu schade fürs Gin-Tonic. Dann schon lieber Gin-Basil-Smash oder Gibson.

www.dambachler.at

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ITALIEN VEGETARISCH

Im Vorwort zum neuen Kochbuch „Italien vegetarisch“ gibt es Herausgeberin Katharina Seiser quasi zu: Die österrei-chische und die deutsche Küche sind tra-ditionell sowas von fleischlastig, dass es fast ein wenig schwierig gewesen ist, für die beiden – hoffentlich schon abgegriffen im Küchenregal stehenden – Schwesterbücher ausreichend viele kulinarisch-wertvolle Rezepte zu finden. Diese Probleme stellten sich Claudio Del Principe nun überhaupt nicht. Der Mann aus den Abruzzen, der mit anonymekoeche.net einen der meistgelesenen Foodblogs im deutschsprachigen Raum betreibt, konnte seine Auswahl aus einer Hundertschaft an traditionell vegetarisch-italienischen Rezepten treffen, diese nachkochen und wunderschön fotografieren.„Italienisches Essen macht immer froh und ein wenig übermü-tig“, um nochmals die Herausgeberin zu zitieren. Den Italien-urlaub kann dieses Kochbuch zwar definitiv nicht vollständig ersetzen, aber zum froh und übermütig Kochen taugt es allerbestens!

Brandstätter Verlag, www.cbv.at

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BIOLEBENSMITTEL HABEN ES IN SICH

Wieder eine Studie, die belegt, dass in Biolebensmitteln besonders viele wert-gebene Inhaltsstoffe zu finden sind! Ein internationales Expertinnenteam hat in der bislang größten Studie ihrer Art herausgefun-den, dass der Gehalt an wichtigen Antioxidantien – wie Polyphenolen – in biologisch angebauten Nutzpflanzen und den daraus verarbeiteten Produkten bis zu 69 % höher ist als in konventionellen. Diesen Antioxidantien wird eine wichti-ge Rolle bei der Prävention chronischer Krankheiten zuge-schrieben, laut Deutscher Krebsgesellschaft sollen sie das Krebsrisiko senken können. Bei der Auswertung von 343 Studien zu den Inhaltsstoffen von biologisch und konventionell angebauten Feldfrüchten hat das Forschungsteam festgestellt, dass der Wechsel zu einer Ernährung mit biologischem Obst, Gemüse und Getreide so viele zusätzliche Antioxidantien zur Verfügung stellen würde wie ein bis zwei zusätzliche Portionen Obst und Gemüse täglich.Die untersuchten Biolebensmittel zeigten zudem deutlich niedrigere Werte an giftigen Schwermetallen (Kadmiumgehalt 50 % geringer), Nitrat (30 % geringer) und Nitrit (87 % geringer). Die Studie zeigt somit deutlich, dass sich biologisch und konventionell angebaute Kulturpflanzen bezüglich ihrer Nährwertzusammensetzung unterscheiden.

Quelle: Baranski et al. (2014); www.fibl.org

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Finanziert mit Fördermitteln der europäischen union und mitteln der agrarmarkt austria marketing gesmbh.

Das gemeinschaftliche EU-Biologo kennzeichnet verpflichtend alle verpackten Bio-Lebensmittel, die nach den EU-Bioverordnungen Nr. 834/2007 und Nr. 889/2008 hergestellt wurden. Das AMA-Biosiegel steht als Gütesiegel für 100 Prozent biologische Zutaten und ausgezeichnete Qualität. Eine Reihe von Qualitäts-faktoren wird konsequent unter die Lupe genommen, z.B. produktspezifische chemische, mikrobiologische

und sensorische Kriterien. Zusätzlich wird absolute Transparenz bei der Herkunft garantiert. Die Farben rot-weiß-rot bedeuten beispielsweise, dass die wertbestimmenden Rohstoffe aus Österreich stammen und die Be- und Verarbeitung in Österreich erfolgt.

www.bioinfo.at www.ec.europa.eu/agriculture/organic

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