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FACHMAGAZIN FÜR DIE KASTEN–, KÜCHEN–, BÜRO– UND SITZMÖBEL–FERTIGUNG SOWIE DEN INNENAUSBAU · WWW.MATERIAL-TECHNIK.DE · 30835 ZOW 2012: Zulieferprodukte für wertigere Möbel Prognosen 2012: Führende Köpfe geben ihre Strategien preis Heimtextil 2012: Mehr Funktionalität für Polsterbezüge The magazine for furniture production and related fields material+technik möbel 01|2012

material + technik möbel Ausgabe 01/2012

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material + technik möbel zählt zu den führenden Fachzeitschriften für die internationalen Entscheidern der Möbel- und Einrichtungsindustrie, des Innenausbaus, des Ladenbaus sowie deren Zulieferern

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„Um über das Leben zu schreiben, musst Du es zuerst leben.“

Kastanie Hemingway – ein Dekor mit Geschichte:In Kuba und seiner Lieblingsbar „Bodeguita del Medio“ fand Hemingway im letzten Drittel seines turbulenten Lebens Ruhe. Die traditionsreiche Bar mit ihrem dunklen Holz-Tresen inspirierte zum Dekor Kastanie Hemingway: die angeschnittene Blume des Dekors, astfrei und schlicht, verströmt Ruhe und Eleganz. Die dunklen, warmen Töne sind wie gemacht für modernen, stillen Luxus, der von Stilbewusstsein zeugt. So defi niert Kastanie Hemingway die Tradition eleganter Möbelhölzer neu und individuell.

www.sueddekor.com

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ZOW 2012: Zulieferprodukte für wertigere Möbel

Prognosen 2012: Führende Köpfe geben ihre Strategien preis

Heimtextil 2012: Mehr Funktionalität für Polsterbezüge

The magazine for furniture production and related fields

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Macher­&­Märkte

Das italienische Marktforschungs-institut CSIL hat die weltweite Möbelproduktion für 2011 auf rund 376 Mrd. US-Dollar beziffert, umgerechnet etwa 290 Mrd. Euro. Damit wäre die Möbelproduktion international im vergangenen Jahr stagniert, denn die Auswertung von Produktionsdaten von mehr als 70 Ländern hatte bereits 2010 zu dem gleichen Ergebnis geführt. 2009 belief sich die weltweite Mö-belproduktion laut CSIL auf rund 350 Mrd. US-Dollar. Die Stagnation der weltweiten

Pünktlich zum Jahresende haben Wirtschaftsverbände und Marktforschungsinstitute Bilanz gezogen und auch gleich ihre Prognosen für 2012 abgegeben. Die Daten zeigen, dass 2011 in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich verlaufen ist. Für 2012 sind die Prognosen durchweg positiv, aber die Wachstumsra-ten werden in einzelnen Ländern nicht mehr so hoch ausfallen.

WeltWorld

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Asien und Pazifik-Raum

Asia and Pacific

SüdamerikaSouth America

Mittlerer Osten und Afrika

Middle East and Africa

NordamerikaNorth America

EuropaEurope

Prognose der Möbelnachfrage 2012 (Änderungsraten in konstanten Preisen)Forecast of furniture consumption in 2012 (changes in real terms)

2012 wird die Möbelnachfrage in den Industrieländern stagnie-ren und in den Schwellenlän-dern weiter wachsen. In 2012, the demand for furniture in the industrial countries will stagnate, but in the emerging countries continue to grow.

Source: CSIL

Mit Rückenwind ins Möbeljahr 2012

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Macher & Märkte

Das war 2011 – so wird 2012

Das­ Jahr­ 2011­ ist­ Geschichte.­ Nun­ blickt­die­Einrichtungswelt­auf­das­neue­Jahr,­das­erst­ wenige­ Tage­ alt­ ist.­ Grund­ für­material+technik­ möbel,­ bei­ wichtigen­Branchen-Institutionen­ sowie­ Vertretern­der­Möbel-­und­Zulieferindustrie­nachzufra-gen,­welche­Highlights­das­Jahr­2011­mit­sich­brachte­und­welche­Note­sie­dem­ab-gelaufenen­ Jahr­ ausstellen.­ Auch­ wollten­

wir­von­den­Befragten­wissen,­welche­Erwartungen­Sie­in­2012­setzen­und­mit­welcher­Strategie­sie­das­gerade­be-gonnene­ Jahr­ zu­ einem­ Erfolgsjahr­ für­ ihr­ Unternehmen­werden­ lassen.­Lesen­Sie­auf­den­folgenden­Seiten,­wie­die­Bauwirtschaft,­die­Holzbearbeitungsmaschinen-Indust-rie,­ die­ Zulieferindustrie­ sowie­ die­ Möbelindustrie­ in­ das­Jahr­2012­starten.­

That was the year 2011 – 2012 will be …As part of a wide-ranging market survey, material+technik moebel requested important institutes from the in-dustry as well as representatives of the furniture and supply industry to submit an evaluation of the past busi-ness year 2011. The survey was carried out throughout the entire process chain, so that in addition to eco-nomic aspects, furnishing trends also were covered. material+technik moebel also requested participants to give a forecast for the development of the business year 2012. As well as the managing directors of major players in the industry, product developers also responded to questions, and offered forecasts regarding fu-ture trends.Most participants gave a positive evaluation of the year 2011. For those companies who in 2011 suffered se-verely from rising raw material costs, however, 2011 was only just a satisfactory year. With regard to 2012, the representatives of the industry were cautiously optimistic. Only subject to the proviso of continuing world-wide positive economic development do they expect further growth for 2012. But even companies, which recorded positive operating results for 2011, expect lower increases in growth in 2012. For the current year, companies participating in the survey have committed themselves to optimizing their activities directed to their target groups, as well as to investing in growth markets.

20122011

Photos: VDM, Rehau, Technocell, Egger, Hettich,

VdDK, ZDB, Hymmen, Kesseböhmer, Schattdecor,

VHI, Blum, Homag

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The magazine for furniture production and related fields

trend &innovation guide

2012

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Die sechs Ausstellungshallen des Messezentrums Bad Salzuflen sind in diesem Jahr randvoll ge-packt. Zur 18. ZOW versammeln sich wiederum fast alle namhaften Zulieferunternehmen in der ost-westfälischen Kleinstadt. Rund 600 Aussteller erwartet Veranstal-ter Clarion Events bei der diesjähri-gen Ausgabe. Mit der Umfirmie-rung vor wenigen Wochen hat der neue Eigentümer die Nabelschnur zu ZOW-Gründer Peter H. Meyer endgültig durchschnitten. Die Zu-lieferschau befindet sich nun zu 100 Prozent im Besitz des briti-schen Messeveranstalters Clarion.

Zaungäste

Zu den Teilnehmern der ZOW kommen 2012 noch eine Handvoll Unternehmen, die sich in und um

Bad Salzuflen in Hotels oder an anderen Veranstaltungsorten prä-sentieren. Der Schichtstoff-Her-steller Resopal schlägt seine Zelte erneut in der Ziegelei Lage auf, während der Pfleiderer-Konzern seine Neuentwicklungen in der Villa Dürkopp in Bad Salzuflen prä-sentiert und Egger in Brilon die Eggerzum veranstaltet. A. & H. Meyer, Spezialist für Elektrifizie-rungslösungen, lädt die Einkäufer aus der Einrichtungsindustrie wie-der zu seiner alle zwei Jahre statt-findenden Hausmesse nach Dö-rentrup ein.

Marktführer an Bord

In Bad Salzuflen erwartet die Be-sucher bei der 18. Ausgabe der Zulieferschau nicht nur ein äußert breit gefächertes Angebot, son-

hat Big Player an Bord

1| Rund 600 Aussteller präsen-tieren Neuheiten in fünf Messehallen. About 600 exhibitors present new products in five halls at the fair.

2+3| Die ZOW in Bad Salzuflen ist das wichtigste Zulieferer- Ereignis im Jahr 2012. The ZOW in Bad Salzuflen is the most important supplier event in 2012.

4+5| Auf der ZOW sind wichtige Branchenunternehmen an Bord. Important member companies of the industry are “on board” at the ZOW.

6| Mit „fabrics by ZOW“ will die Veranstaltung auch die Polster-möbelindustrie ansprechen. With “fabrics by ZOW”, the event is also directed at the upholstered furniture industry

Photos: Clarion Events

dern auch ein umfangreiches Rah-menprogramm. Bis zum 9. Februar hat die westfä-lische Zulieferschau nahezu die komplette Oberflächen- und Be-schlagbranche an Bord, was im vergangenen Jahr beispielsweise nicht der Fall war. In den Jahren, in denen die interzum Cologne statt-findet, ziehen die Big Player der Branche die größere Internationali-tät der Kölner Veranstaltung im Mai vor. Im gerade begonnenen Jahr kann die ZOW jedoch mit perfekter Ter-minierung punkten. Nachdem die Möbelschau M.O.W. vom Mai wieder in den September verlegt wurde, stellt die ZOW Anfang Feb-ruar den idealen Ordertermin für die Möbelindustrie dar. Dazu kommt der Veranstaltungsort im Herzen der deutschen Möbel- und Küchenindustrie. Veranstalter Clarion Events erwar-tet aus diesem Grund auch ein hö-heres Besucherinteresse als bei

Anfang Februar blickt die internatio-nale Möbelwelt nach Bad Salzuflen, denn am 6. Februar öffnet die ZOW für vier Tage ihre Pforten. In den Jahren

ohne interzum versammeln sich in Ostwestfalen alle Zuliefe-

rer von Rang und Namen und machen die Veranstaltung damit

zum wichtigsten Branchenevent des Jahres.

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Während der dreiwöchigen Trend-schau lockte der Dekordrucker In-terprint Ende letzten Jahres 100 Vertreter der Küchen-, Möbel- und Holzwerkstoffbranche ins Design Center in Arnsberg. Bei der Dekor-präsentation im Showroom ließ Salvatore Figliuzzi, Leiter der De-korentwicklung, das Publikum förmlich dabei zusehen, wie bei In-terprint Trends aufgespürt werden und in eigene Kreationen fließen.

Mut zur Farbe

Bei der Dekorentwicklung blickt Interprint über die Grenzen der Möbelbranche hinaus. „Die Auto-mobilindustrie zeigt, dass die Kun-den bereit sind, für ein hochwerti-ges Perlmutt-Weiß sogar einen Aufpreis zu bezahlen“, berichtet Figliuzzi. Daher setzt der Dekor-drucker weiterhin auf hochwertige Uni- und Uni-Metallic-Dekore. Bei der Zusammenstellung des neuen Farbfächers haben sich die Dekor-entwickler von den Trendströmun-gen in verschiedenen Lebens-bereichen inspirieren lassen, wie

Figliuzzi mithilfe von Produktbei-spielen aus dem täglichen Bedarf und Collagen aus Trendmagazinen demonstrierte. Die Vertreter der Möbelindustrie erfuhren, dass Vio-lett nach wie vor präsent sei und die Zeit reif für „Buttermilk“, ein zartes Rosa mit einer männlichen Note. Außerdem sieht der Design-fachmann großes Potenzial für neue Trendfarben, die Interprint mit den Namen „Menta“, „Pool“, „Heaven“, „Sepia“, „Pistazie“ so-wie „Blackboard“ bezeichnet. Nicht nur bei dem matten Tafel-schwarz „Blackbord“ führt dabei

ein spezielles Druckverfahren zu einer besonders homogenen Oberflächenoptik, die wie la-ckiert erscheint.

Oberflächen werden holziger

Für den Bereich Holz sieht Figliuzzi den Trend zur „offensichtlichen“ Natürlichkeit. Im Vordergrund stün-den Strukturen mit vielen ursprüng-lichen Elementen. Weniger die Holz-art als das Potenzial, das eine Struktur für Interpretation und Farb-ausgestaltung bietet, sei heute al-lerdings entscheidend. So wurde beispielsweise eine markante Eichestruktur mit einer schwarzen Paste ausgestaltet, die dem Dekor eine rustikale Optik

verleiht. Die Gäste konnten auch haptisch erleben, wie sich durch unterschiedliche Oberflächenstruk-turen die Authentizität der Dekore noch erhöht. Bei den neuen Holz-dekoren wird außerdem auf die Kombinationsmöglichkeit mit den aktuellen Trendfarben geachtet. In den Neuentwicklungen finden sich die Farbnuancen der Uni-Kollekti-on wieder.

„Grüne“ Flächengestaltung

Wie bereits bei vergangenen Veran-staltungen wurde die Trendschau von einem außergewöhnlichen Event begleitet. Nachdem die Gäste der Möbeltage 2010 von dem Wel-tenbummler Dirk Rohrbach auf eine Reise der Sinne mitgenommen worden sind, führten diesmal die Gastreferenten Claudia Plöchinger und Frank Wünsche vom „Garten-deck Hamburg“ durch einen flora-len Parcours im Foyer des Design Centers. Anhand von medialen De-monstrationen und Pflanzbeispielen zeigten sie, wie beim „Urban Gar-dening“ ungenutzte Flächen in Städten kreativ begrünt werden können. „Urban Gardening hat den städtischen Raum im Fokus, wir den Innenraum“, resümiert Figliuzzi. „Wir ziehen aus allem, was uns um-gibt, Ideen für Dekore – aus der Na-tur, aus urbanem Leben, aus kultu-rellen Strömungen.“ db

Fokus

Trends aufspüren und umsetzenAuf den Möbeltagen 2011 ließ sich der Dekordrucker Interprint in die Karten des Trendaufspürens schauen. Außerdem konnten die Besucher eine innovative Art der Stadtbegrünung kennen lernen. material+technik möbel machte sich vor Ort ein Bild von der außergewöhnlichen Präsentation neuer Dekore.

Trends – discovered and realisedAt the end of last year, during the 3-week trend show, the decor printer Interprint invited 100 representatives of the kitchen, furniture and wood based materials industry to its Design Centre in Arnsberg. Salvatore Figliuzzi, head of marketing/decor development, graphically demon-strated how Interprint derived the colours of its new uni-collection from general trend currents. The new trend colours of the uni-collection, at Interprint designated as “Buttermilk”, “Heaven” and “Sepia”, can be harmoniously combined with the current wood decors. In the wood de-cor segment, Interprint sees a trend towards “obvious” naturalness. The trend show was rounded off with an unusual event featuring the theme ”Urban Gardening”, in which visitors were able to get to know an innovative method of urban greening.

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1| Salvatore Figliuzzi, Leiter Marketing/Dekorentwicklung präsentierte, welche Trends Interprint aktuell aufgespürt hat.Salvatore Figliuzzi, head of marketing and decor develop-ment, showed, which trends Interprint has currently identified.

2| Bei den Möbeltagen 2011 grünte es im Interprint Design Center. During the furniture festival days of 2011, the Interprint Design Center “went green”. Photos: Interprint

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material+technik: Die Laserkante ist seit einiger Zeit in aller Munde und inzwischen etabliert. Würden Sie hier von einer technischen Re-volution sprechen?Beer: Die Laserbekantung ist ganz sicher die größte technische Revo-lution der Kantenanleimung in den letzten 20 Jahren. Und wir bekom-men mehr und mehr Anfragen zu diesem Produkt auch aus dem Ausland, beispielsweise aus der Schweiz, Frankreich, Italien und Asien. Leider ist die Einführung der Laserkante auf dem deutschen Markt durch die bekanntermaßen unklare Patentlage derzeit noch behindert. Doch wir sind uns si-cher, dass sich eine solche Techno-logie nicht aufhalten lässt. Ich ge-he davon aus, dass mittelfristig ein Großteil der Industrieverarbeiter auf die Laserkante setzen werden.

Tiel: In den vergangenen Jahren haben wir viel über die Technolo-gie gesprochen, aber das Produkt war noch nicht wirklich am Markt präsent. Inzwischen kann man sa-gen, dass die Markteinführungs-phase abgeschlossen ist. Immer-hin sind bereits rund 100 Laser-bekantungsanlagen weltweit im Einsatz. Und in Anbetracht des-sen können wir von guten Ver-kaufszahlen bei diesem Produkt sprechen.

material+technik: Wird sich diese Technik tatsächlich auch im Mas-senmarkt durchsetzen oder wird es ein Produkt für besonders hochwertige Möbel bleiben?Beer: Begonnen hat diese Techno-logie ja aus dem Nischenansatz heraus, eine bessere Platte zu fer-tigen. Aber dank der technischen

Fortschritte der Maschinenhers-tel-ler ist auch die Effizienz der Plattenbekantung zu betrachten. Die Nutzer haben auf der Kosten-seite nicht nur den Vorteil, dass sie keinen Klebstoff mehr benöti-gen, sondern auch einen geringe-ren Energieverbrauch, kürzere Rüstzeiten sowie einen geringe-ren Reinigungsaufwand und da-durch weniger Personalkosten haben werden.

material+technik: Aber das Kan-tenband selbst ist doch teurer als das traditionelle Produkt …?Beer: Wir liefern ja auch mehr, da die Kante auch eine Funktions-schicht mitbringt, die den Kleb-stoff überflüssig macht. Und das Produkt spart, wie gesagt, auch an anderer Stelle Kosten. Ich denke, dass die Laserbekantung gerade

auch im Massenmarkt kommen wird, sobald die Möbelhersteller Erfahrungen mit der Gesamtkos-tenbetrachtung gemacht haben. Dann spricht vieles für die Laser-kante und gerade die Volumenher-steller werden sich diesen Vortei-len nicht verschließen. Hierfür müssen wir dem Markt aber auch die Zeit geben, die er benötigt. Be-denken Sie, dass die ersten Über-legungen und Anstrengungen zur Laserbekantung bereits über zehn Jahre alt sind und die Technik jetzt gerade im Markt Realität wird. Da-zwischen lag eine lange Entwick-lungs- und Optimierungsphase. Wir dürfen diese Technologie nicht durch überzogene Erwartungshal-tungen überfordern, sondern müs-sen ihr die Zeit geben, sich durch-zusetzen. Vor zwei Jahren wurde noch mehr darüber geredet, heute

Der Markt für Möbelkanten ist gewaltig in Bewegung geraten. Technische Innovationen wie die Laserbekantung oder der Digitaldruck fordern Hersteller und Kunden heraus. material+technik möbel-Redakteur Arnd Schwarze sprach mit Oliver Beer, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Döllken, und Marke-tingleiter Marco Tiel über die Zukunft der Kante.

UPDATE 2012Kanten | Edgebandings

„Technologie lässt sich nicht aufhalten“

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Fokus

Denn neben dem Ersatz von allzu heißen Halogenlampen in Mö- beleinbauleuchten durch effizien-tere und möbelschonendere LED-Varianten erschließen sich auch neue Anwendungsgebiete, in de-nen die Möbel Aufgaben erfüllen können, die bisher den Leuchten vorbehalten waren. Und sieht man sich moderne Raumkonzepte an, so werden dort oft viele kleine Lichtquellen kombiniert und ge-meinsam gesteuert – dies kann mit LEDs besser und besser ein-setzbar gemacht werden als mit anderen Lösungen. Und auch wenn das Thema Farbe zur Zeit wieder etwas zurückhaltender be-handelt wird, so sollte die Mög-lichkeit, farbiges Licht zur Gestal-tung einzusetzen, aber weiterhin als wichtige zusätzliche Option be-stehen bleiben.

Technische Trends

Im vergangenen Jahr war die Ent-wicklung auf dem LED-Markt ge-

prägt durch steigende Effizienz bei den LEDs selber, aber auch von den ersten Erfolgen bei der Stan-dardisierung. Die Zhaga-Initiative, in der die wichtigen LED- und Leuchtenspe-zialisten weltweit zusammenarbei-ten, konnte bislang ein Modul für Downlights und eines für Spots definieren, ein weiteres für die Straßenbeleuchtung ist weit fort-geschritten. Diese Arbeit gibt dem Betreiber Sicherheit, denn diese Module können dann dank der

Innovationsmotor

Die Entwicklung von LEDs mit weißem Licht hat Ende der neunziger Jahre des letzten Jahr-hunderts eine Revoluti-on eingeleitet, die die Lichtbranche langsam, aber sicher durchzieht. In immer mehr Anwen-dungsfeldern wird für die Ablösung altherge-brachter Technologien gesorgt, aber auch vieles an neuen Möglichkeiten eröffnet.

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Mehr Licht mehr erleben

LED1| Kleine Elektronikbauteile revolutionieren die Lichtwelt: In diesen LEDs ist ein nur ca. 1 mm2 großer Chip eingebettet, der das Licht erzeugt.Small electronic components are revolutionizing the world of lighting: The chip in these LEDs that produces the light is only about 1 square millimeter in size. Photo: Samsung

2| Die „Fortimo LED“ Disk Module sind gut geeignet für den Einsatz in deckenmontier-ten Leuchten oder kleinen Strahlern in Bereichen, in denen hohe Lichtqualität und ein gemütliches Ambiente gefragt sind. The “Fortimo LED” disk modules are well suited for use in lights mounted on the ceiling or small spotlights in areas where a high quality of light and a cosy ambience are desired.

Photo: Philips

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Fokus

Das Auf und Ab in der Messeland-schaft ist nicht ohne Auswirkun-gen auf die diesjährige Heimtextil in Frankfurt geblieben. Mit der Rückkehr der M.O.W. in den Sep-tember diesen Jahres hat die Frankfurter Stoffschau für die Pols-termöbelindustrie an Bedeutung verloren. Zu nah an der Möbelmes-se imm cologne und zu weit vom Termin der M.O.W entfernt, fand sie nach Einschätzungen der Mö-belstoff-Anbieter vom 11. bis zum 14. Januar 2012 weniger Zuspruch als im vergangenen Jahr, als die Hausmessen der Möbelindustrie noch im Mai stattfanden.

Das geringere Interesse signalisie-ren auch die offiziellen Besucher-zahlen. Die Messe Frankfurt er-klärt die um 5 Prozent auf 70.000 Personen gesunkene Gesamtbe-sucherzahl mit dem geringeren Zu-spruch aus den von der Schulden-krise betroffenen europäischen Ländern.

Bunter Querschnitt

Lediglich in den vergangenen bei-den Jahren, als die MOW im Mai stattfand, machten die Stoffein-käufer und Produktentwickler aus der Polstermöbelindustrie auf ih-rem Weg zur Kölner Möbelmesse

einen Zwischenhalt in Frankfurt. In diesem Jahr wird sich das Interes-se der Polstermöbelfabrikanten nun voraussichtlich wieder auf die Proposte und die Mood in Brüssel konzentrieren. Hier stimmen Ter-min und Angebot. Auf der diesjährigen Heimtextil hatten sich dennoch eine Reihe namhafter und weltweit aktiver Firmen eingefunden, die einen bunten Querschnitt an Polsterbe-zugsmaterialien vorstellten. Insge-samt 168 Anbieter von Möbelstof-fen zählte die Messegesellschaft bei einer gegenüber der Vorjahres-veranstaltung auf 2.634 Firmen

Die Heimtextil in Frank-furt bot Mitte Januar

einen ersten Überblick über die Stoffwelten von morgen. Für die Ausstel-

ler stehen immer weni-ger die deutschen Mö-

belproduzenten als vielmehr die internatio-

nale Kundschaft und der Großhandel im Fokus.

Stoffwelten von morgen

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