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Einführung in das Judentum Der jüdische Lebensrhythmus

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Page 1: Einführung in das Judentum Der jüdische Lebensrhythmus

Einführung in das Judentum

Der jüdische Lebensrhythmus

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Jüdische Zeit

Der jüdische Kalender bezieht sich auf die Jahreszeiten im Lande Israel.

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Das jüdische Jahr

• Beruht auf einem Mondjahr 7 Schaltmonate in jedem 19-jährigen Zyklus.

• Der 1. Monat ist im Frühjahr, aber das neue Jahr (Rosch Haschana) fängt im 7. Monat an.

• Die Zeit wird ab der vermeintlichen Schöpfung der Welt gerechnet 5770 A.M. (s. Bischof Ussher 4004 v.d.Z.).

Sternzeichenfußboden von der Bet-Alpha Synagoge, 6. Jh.

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Der Sabbat (Schabbat)• Der wichtigste

Tag im jüdischen Kalender.

• Wöchentliche Erinnerung an die Schöpfung.

• Wie Gott ruhte, dürfen Menschen nicht arbeiten.

• Wird sowohl zu Hause wie auch in der Gemeinde gefeiert.

Isidor Kaufmann, Freitag Abend

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Die Hohefeiertage

• Rosch Haschana: das jüdische Neujahrsfest. S. Judentum Reader Nr. 39.

• Die zehn Tage der Büße: um die Mitmenschen um Vergebung zu bitten. S. Judentum Reader Nr. 40.

Ein Mann bläst das Widderhorn (Schofar) an der Westmauer in Jerusalem.

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Die Hohefeiertage

• Rosch Haschana: das jüdische Neujahrsfest. S. Judentum Reader Nr. 39.

• Die zehn Tage der Büße: um die Mitmenschen um Vergebung zu bitten. S. Judentum Reader Nr. 40.

Maurycy Gottlieb, Jom Kippur

Jom Kippur: der Versöhnungstag. Ein ganzer Tag von Fasten und Beten. S. Judentum Reader Nr. 41.

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Siddur (Gebetsbuch)• Ein Kompendium jüdischer

Theologie.• Sehr lang, weil man immer

hinzugefügt hat.• Hauptsächlich auf Hebräisch

geschrieben.Hauptthemen:• Schöpfung (Jozer/Maariw)• Offenbarung (Ahavat Olam/

Ahava Rabba)• Bund (Schema & We-ahavta)• Erlösung (Mi

Chamocha/Alenu)• Beziehung zum Heiligen Land

und zur Heiligen Stadt (Amida/Mussaf)

Machsor, Deutschland, ca. 1320

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Die Pilgerfeste• Pessach (Ostern): Zur Erinnerung

an den Auszug aus Ägypten. Wird mit einem feierlichen Mahl (Seder) und dem Verzicht auf gesäuerte Speisen gefeiert. Ursprünglich ein Frühjahrsfest. S. Judentum Reader Nr. 45.

• Schawuot (Wochenfest/Pfingsten): Zur Erinnerung an die Offenbarung am Berg Sinai. Ursprünglich ein Fest zur Zeit der ersten Gerstenernte. S. Judentum Reader Nr. 48.

• Sukkot (Laubhüttenfest): Zur Erinnerung an die Schuppen(?) der Israeliten in der Wüste. Ursprünglich ein Erntedankfest. Simchat Tora kommt am Ende. S. Judentum Reader Nr. 42-43.

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Die Haggadah• Die „Erzählung“

Gottes Erlösung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft, wird am Sederabend gelesen.

Zwei Hauptziele:• Die Erfahrung

zumindest symbolisch zu erleben.

• Die Kinder zu unterweisen. Sarajevo Haggadah - Segensprüche

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Zusätzliche Feiertage

• Purim: Feiert die Rettung der Juden zur Zeit der Königin Esther „jüdischer Fasching“.

• Chanukkah: feiert die „Einweihung“ des Tempels in 164 v.d.Z. NICHT ein „jüdischer Weihnachten“! S. Judentum Reader Nr. 44.

• Tischa b’Aw: Fastentag der an die Zerstörungen der Tempeln und an andere Desaster der jüdischen Geschichte erinnert (sowie die Vertreibung aus Spanien 1492 usw.). S. Judentum Reader Nr. 50.

• Zwei moderne Zufügungen: Jom Haschoah (Gedenktag an die Opfer der Schoah) und Jom Haatzma‘ut (Israelischer Befreiungstag). S. Judentum Reader Nr. 46-47.

Purim in Israel

ChanukkahSymbole

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Geburt

• Brit Milah (= Bris): Am 8. Tag werden Jungen beschnitten als Zeichen des Eintritts in den Bund. S. Judentum Reader Nr. 51.

• Brit Bat: In den letzten Jahren wurde auch eine Zeremonie des Eintritts eines Mädchens in den Bund auch entwickelt.

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Bar/Bat Mitzwa• Bar Mitzwa: eine Feier

der religiösen Reife für einen Jungen im Alter von 13.

• Der Brauch stammt aus dem mittelalterlichen Deutschland, um das 1. Mal, dass ein Junge aus der Tora liest, zu feiern.

• Im 20. Jh. wurde die Bat Mitzwa Feier entwickelt, um die religiöse Mündigkeit von Mädchen im Alter von 12 oder 13 zu feiern.

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Eheschließung • Midrasch: Was tut Gott seit der Schöpfung? Menschen miteinander zu vermählen (ohne großen Erfolg)!

• Ehe als zentraler jüdischer Brauch, um das Überleben der Gemeinschaft zu sichern eine Familie zu gründen.

• Bindender Vertrag.• Wird unter die Chuppah

(„Baldachin“) vollzogen.• S. Judentum Reader Nr. 54.Drei Zeichen der Eheschließung:• Vertrag: Ketubbah.• Geschenk: Ring.• Beischlaf: Yichud.

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Tod• Obwohl es im Judentum einen unklaren Glauben an eine Nachwelt gibt,

wird die hiesige Welt betont.• Einfaches und schnelles Begräbnis die Würde des Verstorbenen zu ehren

keine Leichenverbrennung (offiziell).• Ausgefeiltes Trauerritual um die Trauernden langsam in das tagtägliche

Leben wieder zu führen. (Schiva Schloshim Kaddisch).• S. Judentum Reader 57-58.

Jewish Cemetery in Worms, Germany

Burial Society Cup

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Heilige Stätten

Die Westmauer, Jerusalem

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Jerusalem und das Heilige Land

• Den biblischen Urahnen verheißenes Land.

• Die Stadt, die Gott gewählt hat.• Der Ort Gottes Beiwohnen auf Erden.• Das Ziel jüdischer Hoffnungen und

Messianismus im Laufe der Jahrhunderte.

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Israel und Zionismus

• Durchgehende jüdische Besiedlung im Lande.• Hoffnung auf Erlösung und Wiederkehr als Grundlage der jüdischen

Theologie im Laufe der Jahrhunderte.• Moderner Zionismus als Antwort auf Verfolgung und das Scheitern

der Assimilation als Lösung der „Judenfrage“.• Um eine Nation wie andere Nationen zu sein.• Die Gründung des Staates Israel kurzer Zeit nach der Schoa wurde

von Einigen als Anfang der Erlösung der messianischen Zeit gedeutet.

Juden an der Westmauer 1880

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Zeitgenössische Streitpunkte• Übertritt/Konversion

– „freiwillige Juden“• Mischehen• Assimilation• Antisemitismus• Wer ist Jude?

– Matrilinealität gegen Patrilinealität• Die Rolle der Frau im jüdischen Leben• Die Einstellung gegenüber Geschlecht und

Sexualität• Israel

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In eine prekäre Zukunft hinein…

• Assimilation– Problem in offene

Gesellschaften

• Antisemitismus– Wachsendes Problem in

der modernen Welt– Der „drei-D“ Unterschied

zwischen legitime Kritik an Israel und den neuen Antisemitismus: Dämonisierung doppelte Standards, und Delegitimierung (Natan Scharansky)

Ahmad Hijazi al-Saqa, Die Protokolle der Ältesten Zions und ihre biblischen und talmudischen Ursprünge (Al-Azhar Universität, 2003)

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Die jüdische Welt um 2000