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Standortporträt Oberkirch

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Oberkirch rüstet sich für die Zukunft. Natürlich muss man auch hier sparen, doch investiert die Stadt mit Weitblick in ihre Innenstadt. Damit Oberkirch weiter wächst. Wie das Obst auf den Feldern rundherum

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OberkirchStandortporträt

econo 2/2010 · 5. Februar 2010 Foto: istockphoto

74 Politik • Standort Oberkirch

2/2010 · 5. Februar 2010 econo

Für Raphael Sackmann hat2010 eigentlich nochnicht richtig angefangen.

Das neue Jahr beginnt für denGeschäftsführer des Obstgroß­markts Mittelbaden in Ober­kirch, kurz OGM, erst mit demGeschmack der ersten Erdbee­re auf seiner Zunge. „Die ersteErdbeere der Saison ist schonetwas Besonderes.“Doch bis dahin sind es noch

etwa drei Monate. Derzeit domi­niert ein anderes rotes Obst aufdem rund 70000Quadratmetergroßen Gelände des OGM: derApfel. Knapp 13000 Tonnendieser Früchte gehen seit Sep­tember rotleuchtend von hiernach und nach in die Läden.Der Durchschnittsdeutsche

greift lieber zum roten als zumgrünen Apfel. Grüne Sortenwachsen in der Ortenau sowie­

so so gut wie gar nicht. Und dieanderen Sorten – zum BeispielGala, Elstar oder Braeburn –werden nach ihrer Anlieferungentsprechend ihres Rotanteilsautomatisch mithilfe von 20

Kameras sortiert. Je roter derApfel, desto mehr Geld be­kommt der Apfelanbauer.Derzeit ist es relativ ruhig im

Obstgroßmarkt. „Ich habe eineFünf­Tage­Woche“, sagt Sack­mann. Selbstverständlich istdas nicht. Wenn die Erdbeer­saison beginnt, ist es damit vor­bei. „Ob Sonn­ oder Feiertag,die Erdbeerenwerden gepflückt

und bei uns angeliefert, da kannman keinen Tag aussetzen.“Erdbeeren sind empfindlicheWesen, wenn sie reif sind, wol­len sie vom Strauch. Sackmann:„Sonst ist die Qualität hin.“

Die Beeren – neben der Erd­beere die Johannis­, Stachel­,Him­, Brom­ und Heidelbeere– sind die bedeutendsten Er­zeugnisse für den Obstgroß­markt. Sie machen mehr als50 Prozent des Umsatzes aus,gefolgt von Äpfeln und Zwetsch­gen mit jeweils knapp 20 Pro­zent und zuletzt Kirschen mitrund zehn Prozent.

Der OGM hat 3500 aktiveMitglieder, Familienbetriebe,die kleine Flächen von fünf biszehn Hektar bewirtschaften.„Wir funktionieren als klein­strukturierter Landwirtschafts­betrieb“, erklärt Sackmann.„Das wiederum macht die Land­schaft hier in der Gegend soabwechslungsreich.“Mehr noch: Die Obstgenos­

senschaft trägt mit ihren Obst­und Streuobstwiesen nicht nurdeutlich zum Erscheinungsbildder Stadt bei, sondern führtden Namen Oberkirch auch inihrem Logo und im Namen ih­res Internetauftritts und damitsozusagen in aller Munde.Auch im Stadtkern hat der

Obstgroßmarkt seine Spurenhinterlassen. Dort hatte sichder OGM nämlich zuerst ange­siedelt, bevor er 1969

Oberkirch rüstet sich für die Zukunft. Natürlich muss man auch hier sparen,

doch investiert die Stadt mitWeitblick in ihre Innenstadt. Damit Oberkirch weiter wächst.

Wie das Obst auf den Feldern rundherum

BadensObstgarten

„Die erste Erdbeere der Saisonist schon etwas Besonderes“

Einwohner 20 823davon weiblich 10 171unter 18 Jahren 3963Ausländer 1131Kaufkraftkennziffer 108

BeschäftigungArbeitsplätze 6987davon produz. Gewerbe 4392Dienstleister 1449

Handel/Gastgewerbe/Verkehr 1081Einpendler 3683Auspendler 4106Arbeitslosenquote 3,1%

SteuernGewerbesteuer 330Grundsteuer A 320Grundsteuer B 300Steuerkraft/Einw. 908

Gewerbeflächen 27,95 HektarGewerbegebiet Stadtmatt, OberkirchGewerbegebiet Au II, NußbachKeine Gewerbegebiete in PlanungPreis/Quadratmeter 50 Euro

Gemeindeschuldenstand 2008gesamt 2 942 000 Euroje Kernhaushalt 144 Euromit Eigenbetrieb 525 Euro

Übernachtungen 2008 127 323

VerkehrsinfrastrukturAutobahn A5 (11 km entfernt); Bundes­straße B 28; Bahnhof mit Güterbahn­anschluss; ICE­Halt in Offenburg (22 km)und TGV­Halt in Straßburg (28 km);Flughäfen Straßburg (28 km), Lahr(40 km) und Söllingen (30 km);Rheinhafen Kehl (25 km)

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econo 2/2010 · 5. Februar 2010

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mehr Platz benötigte und aufdie grüne Wiese zog. Zwei Jahrespäter beschloss der Gemeinderat,die alte Obstmarkthalle zu einerStadthalle, der heutigen Erwin­Braun­Halle, umzubauen.Im 21. Jahrhundert angekom­

men, recycelt Oberkirch keineLeerstände, um sie in Nutzbautezu verwandeln. Die Stadt bautselbst. Repräsentativ.Vier Millionen Euro hat die

neue Mediathek gekostet. ImMärz wird sie eingeweiht. „DieEntscheidung zum Bau der Media­thek haben wir getroffen, als esuns noch besser ging“, sagt derOberbürgermeister MatthiasBraun. Natürlich würde ein sol­ches Konzept heute anders ausse­hen. Oder gar nicht in Angriff ge­nommen. Aber es waren andereZeiten und Braun mutig: „Wennman Entscheidungen immer ver­schiebt, bloß weil man Angst vorschlechten Zeiten hat, entwickeltsich eine Stadt nie weiter.“Entworfen hat die Mediathek

das Architekturbüro Wurm &

Wurm aus Bühl. Robert Wurm hatbereits die Mediathek in Bühl ge­plant und dafür gleich einen Preisvon der Architektenkammer Ba­den­Württemberg erhalten.Aber was genau ist eine Media­

thek? „Eine Bibliothek hat einenwissenschaftlichen Charakter“,

erklärt Wurm. „Eine Mediathek istein Treffpunkt für die Bürger, hierist eine hohe Aufenthaltsqualitätgefordert.“ Ein Nutzen ganz imSinn von OB Braun. „Die Media­thek soll nicht nur die Bibliothekund das Stadtarchiv beherbergen,sie soll zugleich das Bürgerzent­rum von Oberkirch werden.“ Da­zu dient auch die Erweiterung derBibliothek: Die Anzahl der ausleih­baren Medien soll in den kom­menden zwei Jahren auf 40000verdoppelt werden. „Wir wollen

die Bildung fördern“, sagt Braun.„Denn das Geld, das wir hier inves­tieren, ist gut angelegt. So trägt dieMediathek auch zur Entwicklungunserer Kinder bei.“ Zusätzlichbietet sie einen Veranstaltungs­raum für 140 Personen, für stadt­eigene Kulturveranstaltungen und

Filmvorführungen oder für Ver­mietungen an Dritte.Der Bedarf für ein solches Haus

sei da, ist Braun überzeugt. „Ober­kirch bedient ein Einzugsgebietmit 50000 Menschen.“ Die Me­diathek könnte somit auch zu ei­nem weiteren Frequenzbringer fürdie Innenstadt werden. Die liegtdem Oberbürgermeister nämlichbesonders am Herzen.Und in Oberkirchs Innenstadt

passiert zur Freude von Braun tat­sächlich schon eine ganze Menge.

Nur zwei Fußminuten vom Bahn­hof entfernt ist das Gesund­heitszentrum entstanden. Keinreines Ärztehaus, wo nur verschie­dene Arztpraxen untergebrachtsind, sondern beispielsweise aucheine Logopädin, eine Apotheke,Physio­ und Ergotherapie, Ortho­pädie­Schuhtechnik und ein Café.Dazu führt der Aufzug des Zent­rums bis in die Tiefgarage darunter.Mehr Barrierefreiheit geht nicht.Ein Wohn­ und Geschäftshaus,

ebenfalls barrierefrei, ist in nächs­ter Nähe zum Gesundheitszent­rum entstanden, ein weiteres istderzeit im Bau.Oberbürgermeister Matthias

Braun ist zufrieden mit der Ent­wicklung seiner Innenstadt. Hiersieht er die Zukunft von Oberkirch.„Allein schon aufgrund des demo­grafischen Wandels muss die In­nenstadt belebt werden.“ Braunist überzeugt: „Der demografischeWandel ist auch eine Chance.“Oberkirch ist gewappnet.

Natalie [email protected]

„Oberkirch bedient ein Einzugsgebietmit 50000 Menschen“

76 Politik • Standort Oberkirch

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Republik

econo 2/2010 · 5. Februar 2010 Foto: Michael Bode

Matthias Braun konzentriert sich in seinem Amt als

Oberbürgermeister auf dasWesentliche: die Menschen

Langfristig gedacht

Die Kassen der Kommunensind leer, da ist Oberkirchkeine Ausnahme. Doch

OB Matthias Braun möchte den­noch auf mehrere Vorhaben nichtverzichten. Er ist überzeugt: Esgeht, nur das Tempo muss ebengedrosselt werden.Herr Braun, Städten und Ge­meinden geht es nicht gut. Wieist die Situation in Oberkirch?➤ Matthias Braun: Unser Ge­werbesteueraufkommen ist 2009um knapp 60 Prozent zurückge­gangen, das sind rund neun Milli­

onen Euro. Wir haben unserenHaushalt entsprechend angepasst,geplante Maßnahmen in die Zu­kunft verschoben. Dabei dürfenwir jedoch die prioritären Hand­lungsfelder nicht aus den Augenverlieren.Welche Projekte haben in Ober­kirch Vorrang?➤ Braun: Das sind die Maß­namen, die der Nachhaltigkeitdienen. Dazu gehören ganz klardie Familienpolitik und die Da­seins­Vorsorge, aber eben auch dieAttraktivität der Stadt.

Sicher gehört auch die neueMediathek zur Attraktivitäts­steigerung von Oberkirch. Aberhaben das auch die Bewohnerimmer so gesehen?➤ Braun: Natürlich gab es an­fangs einige Gegenstimmen. Ichverstehe das, bei einer Investitionvon vier Millionen Euro. Aber diemeisten sind heute verklungen.Man muss eben die Bedeutung derMediathek sehen. Hier schaffenwir einen öffentlichen Raum; Platzfür Bildung, Kultur und die Ge­schichte der Stadt.

Wie wird sich das Stadtbild ent­wickeln, wenn 2013 die Um­fahrung kommt?➤ Braun: Auch hier gilt: Schwer­punkt ist die Steigerung der Attrak­tivität der Innenstadt, wenn auchderzeit noch nicht entschieden ist,wie die Hauptstraße verändertwird. Es gibt verschiedene Mög­lichkeiten, von der Fußgängerzonebis zum verkehrsberuhigten Be­reich. Da müssen auch die ansäs­sigen Geschäftsinhaber mitreden.Der demografische Wandel wirdauch Oberkirch treffen. Wie

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können Sie dem Einwohner­rückgang entgegentreten?➤ Braun: Derzeit herrscht in un­serer Stadt noch immer ein Gebur­tenüberschuss. Um junge Familienweiterhin von Oberkirch als Wohn­ort zu überzeugen, müssenwir abernoch mehr tun. Da sind wir heuteschon auf dem richtigen Weg.Was tut die Stadt konkret fürFamilien und Kinder?➤ Braun: Beispielsweise investie­ren wir derzeit zweiMillionen Euroin den Kindergarten St. Raphael füreineGesamtsanierung und20Plätzefür Unter­Dreijährige. Die Grund­und Realschule sowie das Hans­Furler­Gymnasiumbieten freiwilligenGanztagsunterricht an. Hierfür gibtes zweiMensen und entsprechendeLernräume. Zudem haben wir einspezielles „Kindergeld“: Wenn maneinen städtischen Bauplatz kauft, be­kommt man von der Stadt einenPreisnachlass von vier Euro pro Qua­

dratmeter bei zwei Kindern, achtEuro bei drei Kindern.Und was ist mit den Senioren?➤ Braun: In Zukunft benötigenwir geeigneten Wohnraum für Se­nioren, barrierefrei und nah amStadtzentrum. Der muss zudembezahlbar sein. KostengünstigeWohnungen müssen wir aber auchfür Alleinerziehende schaffen. DieseAufgabe habe ich im Hinterkopf.Wie sehen Sie die Zukunft fürOberkirch?➤ Braun: Politik ist Betrachtungder Wirklichkeit, in ihr finden wirdie richtigen Antworten für dieGestaltung der Zukunft. Das isteine Herausforderung, der wir unsstellen werden. Oberkirch hatPotenzial, das wollen wir weiterausbauen. Wir müssen eine ge­schlossene Infrastruktur für allebilden: Wirtschaft, Innenstadt, Kul­tur, Bildung und Betreuung – dasist unsere Zukunft. Natalie Butz

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Matthias Braun ist seit März1999 Bürgermeister und seit2004 Oberbürgermeister vonOberkirch. Zuvor war er imStaatsministerium Baden-Württemberg stellvertretenderReferatsleiter.Der 50-Jährige istDiplom-Ingenieur und Regie-rungsbaumeister. Er ist verhei-ratet und hat zwei Kinder.

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econo 2/2010 · 5. Februar 2010

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Klaus Göppert lächelt zu­frieden. „2010 hat für unsgut begonnen.“ Der Ge­

schäftsführer von Helia Laden­bau plant, weiter zu expandie­ren. „In den kommenden Mona­ten werden wir zehn neueMitarbeiter einstellen.“Vor knapp einem Jahr ist das

Unternehmen mit 120 Angestell­

ten von Bad Peterstal in das Ge­werbegebiet In der Au II inOberkirch­Nußbach gezogen. InBad Peterstal, wo Helia Ladenbau1937 als kleine Schreinerei an­gefangen hat, wurde es am Endezu eng, ein weiterer Ausbau warunmöglich. Am neuen Standorthat sich der Spezialist für Laden­und Messebau sowie Shop­

systeme auf 8500 Quadratmetervergrößert. Die Investitions­summe beträgt rund acht Millio­nen Euro.In der neuen Produktion in

Nußbach können nun gleichmehrere Projekte zur selben Zeitauf vier Fertigungsstraßen bear­beitet werden, die Kapazität wur­de verdreifacht.

„Wir sind in Oberkirch ange­kommen“, erzählt Göppert. „Be­sonders die Verkehrsanbindungbringt uns näher zu unseren Kun­den.“ Gleichzeitig liege Ober­kirch mit rund 20 Kilometernnah genug an Bad Peterstal, umdie vielen dort ansässigen Mitar­beiter durch den Umzug nicht zuverlieren. Eigentlich hat

Ob Ladenbauer, Papierfabrikant oder Autozulieferer:

Oberkirchs führende Unternehmer wünschen sich für ihre Stadt vor allem Straßen

Auf gutemGrund

Beginn der industriellenFertigung: die PapierfabrikAugust Koehler um 1875

80 Politik • Standort Oberkirch

2/2010 · 5. Februar 2010 econo

Der Spezialist für alle Fälle

Haas Maschinenbau GmbH & Co. KGIn der Au 277704 Oberkirch­Nuß[email protected]: 0 78 05/9 96 69­0Telefax: 0 78 05/9 96 69­19

DienstleistungAngefangen hat Haas Maschi-nenbau mit der Reparatur vonSägewerksanlagen. Heute istdas Familienunternehmen inverschiedenen Geschäftsfel-dern tätig, unter anderem imSondermaschinenbau, in derLohn- sowie der Baugruppen-fertigung. Seit 2008 besitzt Haasden großen Eignungsnachweisim Schweißen. So kann derBetrieb selbst im Pipelinebauseine Dienste anbieten.

Kontakt

Das Wort „Standard“ gibt es im Hause HaasMaschinenbau nicht. „Jede Maschine, die un­seren Betrieb verlässt, ist ein Unikat“, erklärt

Manfred Haas, Geschäftsführer des Familienunterneh­mens, das 1933 von Haas’ Großvater Hermann Haassenior gegründet worden ist.Haas ist Spezialist für den Sondermaschinenbau.

„Spezielle Anforderungen erfordern eben spezielleLösungen“, sagt Manfred Haas. Insbesondere dieWohnmobilindustrie, aber auch Säge­ und Betonwerkeschätzen das Know­how des Betriebs.Selbstverständlich fertigt Haas auch Baugruppen

nach fertigen Zeichnungen mit genauen Vorgaben derKunden an. Diese erfüllen die Mitarbeiter dank lang­

jähriger Erfahrung und neuesten technischen Möglich­keiten sowie stetiger Weiterbildung souverän.Ein drittes Standbein der Firma aus Oberkirch­Nuß­

bach ist die CNC­Fertigung. Auf bis zu vier CNC­ge­steuerten Achsen werden alle Arten von Bauteilenrationell mit präzisen Flächen und Bohrungen verse­hen. Manfred Haas: „Der Kunde erhält das gesamteformgebende Finish aus einer Hand. Oder aber auchdie Bearbeitung angelieferter Werkstücke in allen Grö­ßen – ganz nach Wunsch.“ Haas arbeitet ausschließ­lich auf CNC­Maschinen der neuesten Generation undkann auch auf kurzfristige Anforderungen der Kundenreagieren. Es könnenWerkstücke bis zu zwölf Tonnenbearbeitet werden.

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Haas Maschinenbau die

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Foto:JigalFichtner

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econo 2/2010 · 5. Februar 2010 Fotos: Koehler Paper Group, Jigal Fichtner, PWO

Collection„O“

Göppert nur noch einen Wunsch, dannwäre der neue Standort für ihn vollkommen:„Jetzt fehlt uns nur noch die direkte Anbindungan die B28.“ Von der Bundesstraße trennt Helianur ein schmaler Grünstreifen, eine direkte Zu­fahrt gibt es nicht.Schon seit 1991 sitzt Haas Maschinenbau im

Gewerbegebiet In der Au II. „Die Straße warnoch nicht fertig, als wir hierhergezogen sind“,erinnert sich Geschäftsführer Manfred Haas. Vordem Umzug hatte Haas seinen Standort direktin Oberkirch. Als eine Erweiterung notwendigwird, möchte der Maschinenbauer die Stadtnicht ganz verlassen. Das neu entstandene Ge­werbegebietist für ihn dieideale Lösung.Zudemgenießter die Umge­bung rund umseine Firma.„Vor unserem Fenster wächst der Wein. Wer hatso etwas schon in einem Gewerbegebiet?“Mitten in Oberkirch hat die TV­Produktions­

firma Werner Kimmig ihren Sitz. Auf den erstenBlick scheint diese Firmenansiedlung fernab vomShowbiz merkwürdig, ist Kimmig doch immerhinverantwortlich für große Fernsehproduktionenwie Bambi oder den Deutschen Fernsehpreis.Für Firmengründer Werner Kimmig ist an

seinem Standort allerdings nichts seltsam. 1973beginnt seine Karriere in Oberkirch, damals be­steht die Firma aus ihm und einer Halbtags­Sekretärin. Heute beschäftigt er rund 30 Mitar­beiter in Oberkirch und München. Sicher habeer auch einmal darüber nachgedacht, die Regionkomplett zu verlassen. Das war 1980. Doch amEnde entscheidet Kimmig sich gegen den Um­zug. Auch aus ganz persönlichen Gründen: „Ichbin hier geboren, aufgewachsen und zur Schulegegangen. Meine ganze Familie lebt hier. Ichhabe hier meine Freunde gefunden.“Für Kai Furler, Vorstand der Papierfabrik

August Koehler, sind es ebenfalls die Menschen,die er an seinem Standort so schätzt. „Oberkirchbietet großes Potenzial an hoch qualifizierten

Facharbeitern, die zum Teil seit mehreren Gene­rationen den Erfolg der Firma mitgestalten.“Tradition ist für Furler von immenser Bedeu­

tung, immerhin führt er das Familienunterneh­men in der achten Generation. Furler: „In Ober­kirch sind die Koehler­Wurzeln fest verankert.Die Geschichte der Familie Koehler/Furler, derPapierfabrik August Koehler und der Stadt sindaufs Engste verbunden.“Drei Jahre bevor Koehler zur Aktiengesell­

schaft wird, entsteht in Oberkirch­Stadelhofendas Progress­Werk Oberkirch, kurz PWO.91 Jahre später ist der Automobilzulieferer mitcirca 1200 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber

am Ort. „Beiuns sind Tra­dition undInnovationuntrennbarmiteinanderverbunden“,

sagt Karl M. Schmidhuber. „Wir wissen genau,wohin wir wollen, aber wir vergessen nie, wo­her wir kommen.“ Und das trägt PWO auch imNamen. Für den Vorstandsvorsitzenden stehtfest: „Der Name Oberkirch ist und bleibt Teildes Firmennamens und der Standort Oberkirchdas Epizentrum aller unserer globalen Aktivitä­ten.“ Schmidhuber sieht keinen Grund, diesesGefüge zu zerstören. „Im Gegenteil, wir wollenden Standort Oberkirch weiter stärken.“Leicht war diese Aufgabe im vergangenen Jahr

nicht immer. „Die Krise, wenn auch nicht haus­gemacht, hat uns rund fünf Jahre zurückgewor­fen“, bedauert Schmidhuber. „Sicher wird sieuns noch die kommenden zwei Jahre begleiten,auch wenn es mittlerweile wieder spürbar auf­wärts geht.“ Nichtsdestotrotz: Schmidhuberweiß, was auf ihn und seine Mitarbeiter zu­kommt: „Wir werden noch eine Weile sehr hartarbeiten müssen, um dahin zu kommen, wo wireigentlich 2010 schon sein wollten.“Dass man bei PWO hart arbeitet und ideen­

reich gemeinsam mit der Belegschaft kämpft,beweisen die Progress­Werker im November desvergangenen Jahres. Mit den Tarifparteien wurde

„Der Name Oberkirch ist und bleibtTeil unseres Firmennamens“

82 Politik • Standort Oberkirch

Klaus Göppert, Geschäftsführervon Helia Ladenbau:„Wir

sind inOberkirch angekommen“

2/2010 · 5. Februar 2010 econo

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eine Ergänzungstarifvertrag fürden Oberkircher Standort abge­schlossen. Zur Sicherung der Ar­beitsplätze in der Krise musste lautSchmidhuber eine Belastung „imhohen einstelligen Millionen­Euro­Bereich“ geschultert werden, ander sich auch die Mitarbeiter betei­ligen. „Die überwältigende Mehr­heit unserer Belegschaft hat sehr

Kai Furlers Vorfahren ersteigerten 1807 eine Papiermühle im Tal derRench bei Oberkirch, Grundstock für die Papierfabrik August Koehler

Karl M. Schmidhuber, Vorstandsvorsitzender der PWO:„Bei uns sindTradition und Innovation untrennbar miteinander verbunden“

schnell verstanden, dass es hierbeinicht zuletzt um den Erhalt ihrerArbeitsplätze ging.“ Schmidhuberist offenkundig stolz auf seineMannschaft: „Es gibt viele interes­sante Standorte auf der Welt, abersicher nur wenige, wo man so en­gagierte und flexible Mitarbeiterfindet, die sich mit dem Unterneh­men identifizieren und in guten

und auch weniger guten Zeitentreu zu ihrem Betrieb stehen.“Himmelreich Oberkirch? Nicht

ganz. Einen Wermutstropfennennt auch Schmidhuber. „DasEinzige, was ich mir noch wün­sche, ist eine direkte Verkehrsan­bindung unseres Standorts an dieB28.“ Ebenso wie Klaus Göppert,nur an anderer Stelle. Zwar be­

steht hier gerade wegen der Ent­lastung der umliegenden Ortschaf­ten vom An­ und Ablieferverkehrschon längst Übereinstimmungmit der Stadt. Allerdings, soSchmidhuber: „Die Mühlen derVerkehrswegeplanung in Deutsch­land mahlen sehr langsam.“ Dochdas ist nicht die Geschichte Ober­kirchs. Natalie Butz

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econo 2/2010 · 5. Februar 2010 Foto: Jigal Fichtner

Markus Ell undHeinz-Peter Fies haben eine großeVerantwortung.

Nicht nur für ihreMitarbeiter, sondern

auch für das landschaftliche Bild der Region

Die FrüchteOberkirchs

Markus Ell von der OberkircherWG und Heinz-Peter Fiesvon der Brennerei Fies (v.l.)

84 Politik • Standort Oberkirch

2/2010 · 5. Februar 2010 econo

Mit der Oberkircher Win­zergenossenschaft undder Schwarzwälder Edel­

obstbrennerei Fies gibt es in Ober­kirch gleich zwei Arbeitgeber, diesich flaschenweise um edle Trop­fen kümmern. Im Interview erzäh­len die beiden Geschäftsführer,Markus Ell von der WG undHeinz­Peter Fies von der Brenne­rei, dass es bei ihrer Tätigkeit nichtnur um das Erzeugen alkoholi­scher Getränke geht.Herr Ell, Herr Fies, als Oberkir­cher Winzergenossenschaft undSchwarzwälder Edelobstbrenne­rei können Sie Ihre Betriebe nurschwerlich verlagern. Aber wasist das Besondere hier an Ober­kirch und der Region?➤ Markus Ell: Die Erzeugungdes Oberkircher Weins ist einkomplexes Gebilde, von vielenFaktoren beeinflusst. Zunächsteinmal das Klima, dann der hoheGranit­ und Gesteinsanteil im Bo­den, der ihn sehr mineralischmacht. Ein paar Kilometer weiterist das ganz anders. Und natürlichhat jede Kellerei ihre eigene Hand­schrift. All diese Unterschiedeschmeckt man.➤ Heinz-Peter Fies:Was für dieTrauben gilt, ist auch für das Obstvon hoher Bedeutung: Der Bodenist für uns ausschlaggebend. Hinzukommt, dass uns der kalte Nord­wind hier nicht trifft. Unsere wich­tigsten Produkte tragen denSchwarzwald im Namen. Mehrnoch: Wir dürften sie nicht so be­zeichnen, wenn der Rohstoff nichthier wachsen und die Herstellungnicht hier passieren würde.➤ Ell: Ein warmes Klima findetman natürlich in vielen Regionenweltweit. Aber hier gibt es ebenim Juli oder August eine im Ver­hältnis zum übrigen Sommer kur­ze nasskalte Phase. Die Touristensind darüber nicht erfreut, aberwir brauchen diese Schwankun­gen zwischen Tageshitze undnächtlicher Kühle, damit unsereWeine ihre Aromen bilden können.Fehlt diese Kühle, fehlen die Aro­men. Das sieht man an den Wei­nen von 2003, als wir einen sehrheißen Sommer ohne dieseSchwankungen hatten: Bezogenauf die Öchslegrade hatten wireinen Jahrhundertwein, aber esfehlte eben das Aroma.Herr Ell, im vergangenen Jahrhaben Sie die „Collection O“ he­

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Erlesene Früchte aus Mittelbaden

rausgebracht, die sich in ihrerPräsentation von den anderenErzeugnissen der WG abhebt.Müssen Sie sich für neue Ziel­gruppen verjüngen?➤ Ell: Immer mehr junge Men­schen finden den Weg zum Wein– nicht zum übermäßigen Alkohol­konsum, sondern zum hochwerti­gen Genuss. Die „Collection O“ istein Wein, der auch Einsteigernschmeckt. Und das moderne Auf­treten hilft natürlich, dass erauch unerfahrene Zielgruppenanspricht.

Herr Fies, gibt es für Ihre Er­zeugnisse überhaupt eine Ziel­gruppe jünger als 45 Jahre?➤ Fies: Es stimmt schon, unsereObstbrände werden überwiegendvon Menschen ab 45 Jahren auf­wärts getrunken. Diese Zielgruppeerwartet, dass die SchwarzwälderTraditionsbrände wie das Kirsch­wasser in einer traditionellen Verpa­ckung daherkommen, der Vierkant­flasche. Aber wir haben auch exklu­sive Produkte, die wir abgehobenvon den übrigen präsentieren, zumBeispiel in einer anderen Flaschen­form oder Erzeugnisse, die übermehrere Jahre gereift sind. Aber inerster Linie erwarten unsere Kun­den von uns das Traditionelle.Aber so werden Sie nicht geradeneue Zielgruppen für sich ge­winnen.

➤ Fies: Das ist in der Tat nichtganz einfach. Nichtsdestotrotz istunser Absatz stabil. Jährlich verlas­sen rund 1,2 Millionen Flaschenunsere Brennerei.Ist es für Sie beide beim Absatzhilfreich, dass Ihre Erzeugnissein einer Region entstehen, woandere Urlaub machen?➤ Ell: Unser Kernabsatzgebietliegt direkt vor unserer Haustür.Im übrigen Deutschland sind dieWeine der Oberkircher Winzer­genossenschaft in Nordrhein­West­falen am beliebtesten. Natürlich

liegt das auch daran, dass dieheimgekehrten Touristen im Su­permarkt­Regal den Namen desOrtes vorfinden, den sie selbst be­sucht haben. Aber das funktioniertauch umgekehrt. Die Touristenkommen in unsere Region, nach­dem sie unseren Wein daheimkennengelernt haben.➤ Fies: Schon in den 50er­Jahrenkamen Touristen aus dem Ruhrge­biet zu uns. Sie entdeckten hierdas genussvolle badische Essenund Trinken. Das haben sie nachHause getragen. Und heute kenntman Schwarzwälder Kirschwasserin der ganzen Welt.➤ Ell: Vor etwa zehn Jahrendrängten beimWein großeMarkenauf den Markt, sehr erfolgreichund qualitativ sicher auch guteErzeugnisse. Doch sobald diese

Namen nicht mehr stark beworbenwerden, sinkt auch gleich ihr Ab­satz. Diesen Namen fehlt eben et­was, das wir haben: die Tradition.Und was ist in 25 Jahren? Wirdes die WinzergenossenschaftOberkirch und die Schwarzwäl­der Edelobstbrennerei Fies dannnoch geben?➤ Ell:Das ist ein langer Zeitraum.Schon jetzt ändert sich das Kon­sumverhalten der Menschen sehrschnell. Dieser Wandel wird nochdeutlich schneller werden. Hinzu­kommen von der EuropäischenUnion geforderte Veränderungender Anbaubeschränkungen, dieden deutschen Weinbauernschwer zu schaffen machen könn­ten. Dennoch bin ich überzeugt,dass wir uns hier mit unserengünstigen Standortfaktoren weitergut behaupten werden.➤ Fies: Ich bin sicher: In 25 Jah­ren wird das SchwarzwälderKirschwasser noch immer dasSchwarzwälder Kirschwasser sein.Wir Obstbrenner undWinzer sindein Garant dafür, dass die Regionals Tourismusziel mit ihren Wein­bergen und Streuobstwiesen erhal­ten bleibt. Denn sonst gäbe es hiernur Waldflächen. Und wie würdees dann aussehen?Wie im Sauerland.➤ Fies: Ja, ganz genau.➤ Ell: Wir haben eben ein ge­meinsames Ziel. Wir wissen inzwi­schen, dass wir gemeinsam etwasfür den Standort tun müssen. Diemeisten haben das begriffen, wes­halb die Zusammenarbeit in denvergangenen Jahren wieder engergeworden ist. Natalie Butz

„Wie würde es denn ohneWeinbergeund Streuobstwiesen hier aussehen?“

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