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Standortporträt Ortenberg

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Das Schloss Ortenberg bewacht den Eingang ins Kinzigtal. Es ist das Wahrzeichen des Ortenaukreises. Im Schatten der Anlage hat sich eine wirtschaftlich solide Kommune entwickelt, die global Spuren hinterlässt

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econo 7/2009 · 3. Jul i 2009 Foto: Michael Bode

100 Politik • Standort Ortenberg

Das Schloss Ortenberg bewacht den Eingang ins Kinzigtal. Es ist das

Wahrzeichen des Ortenaukreises. Im Schatten der Anlage hat sich eine

wirtschaftlich solide Kommune entwickelt, die global Spuren hinterlässt

Versteckte Perle

Beliebte JugendherbergeundWahrzeichen des Ortenau-kreises: Schloss Ortenberg

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Opel ist ein Beispiel. We-niger die Werke in Rüs-selsheim oder Bochum,

eher die Niederlassungen in Eu-ropa. Wenn da ein Firmenlogoin der Dunkelheit leuchtet,steckt Technik aus Ortenbergdrin. Unzählige Winzer in Euro-pa und schottische Destilleriensetzen ebenfalls auf Produkteund Service aus der 3300-Ein-wohner-Gemeinde.

Auch wenn Ortenberg fastzentral im Ortenaukreis liegtund das Wahrzeichen des Krei-ses trägt, das Dorf hat etwas voneiner versteckten Perle. Für diemeisten Autofahrer, die das Kin-zigtal auf der B33 durchqueren,besteht der Ort allein aus demweithin sichtbaren Schloss. Undwer mit der Schwarzwaldbahnunterwegs ist, wird Ortenbergnur verschwommen wahrneh-

men. Einen Halt gibt es seitmehr als 20 Jahren nicht mehr.Der Bahnsteig ist längst abge-baut, mit einer Wiederinbetrieb-nahme nicht zu rechnen.Ein weiterer Nachteil: Orten-

berg ist mit rund 3200 Einwoh-nern und 560 Hektar einer derkleinsten eigenständigen Vertre-ter im Landkreis. Zum Vergleich:Das benachbarte Ohlsbach hatzwar fast genauso viele Einwoh-

ner, verfügt aber mit 1114 Hek-tar über eine doppelt so großeFläche. Und Durbach, 3870 Ein-wohner stark, ist mit 2633 Hek-tar mehr als viermal so groß.Platz für Entwicklung oder tou-ristische Nutzung: Fehlanzeige.So scheint es zumindest. Aber

der Schein trügt wie so häufig.Ortenberg mag beim schnellenVorbeifahren kaum wahrzuneh-men sein, auf den zweiten

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102 Politik • Standort Ortenberg

Blick offenbart sich ein wirt-schaftlich gesunder Ort, der amFuß des Schlossbergs in aller Ruhegewachsen ist.Ortenberg ist politisch und

rechtlich zwar eigenständig, aberTeil der VerwaltungsgemeinschaftOffenburg. Außerdem ist die Kom-muneMitglied des ZweckverbandsGewerbepark Raum Offenburg,kurz Hoch3. Bürgermeister Mar-kus Vollmer: „Wer große Flächenbraucht, ist da bestens aufgehoben.Wir haben dafür den Platz für un-sere Mittelständler, Handwerkerund Unternehmen.“ Der wirdauch gebraucht, denn den heimi-schen Betrieben geht es gut.Morgens, 9.10 Uhr, bei Mösch-

le Behälterbau. Es ist Vesperpause.„Für so etwas muss auch Zeit sein“,sagt Firmengründer Ernst Möschleund einer von drei Geschäftsfüh-rern. Hier entstehen Tanks für dieeuropäische Lebensmittel-, Che-mie- und pharmazeutische Indus-trie aus Edelstahl. In Zylinderformund als Rechteck, zwei bis zehnMillimeter stark und bis zu 17Me-

ter hoch. Maximales Fassungsver-mögen: eine Million Liter.Auf dem Hof lagern fünf blaue

Container. MFF steht in weißenLettern drauf. In Langform: Moe-schle Mobile Facility. „Man kannnatürlich auch sagen: Möschlesmobile Fertigung.“ Ihren erstenEinsatz hatten die Container in

Schottland. Für eine Destilleriebauten Möschle-Mitarbeiter achtGroßtanks mit zusammen 3,6 Mil-lionen Liter Fassungsvermögen fürWhisky. Einige Teile, wie untererund oberer Boden, wurden in Or-tenberg gefertigt, der Rest an Ortund Stelle verschweißt und an-schließend aufgestellt. „Deckelhaben unsere Rundtanks nicht“,erläutert Ernst Möschle mit einemLächeln. „Man sagt dazu Boden.Der Deckel ist der obere Boden.“

Zu den wichtigsten Abnehmernder Tanks zählt der Weinbau. Mitihm begann auch die Erfolgsge-schichte des Unternehmens. Inkurzer Entfernung gibt es sogareine Art Firmenmuseum: „Wermit Winfried Köninger in den Kel-ler geht, sieht Möschle-Tanks ausallen Epochen.“

Winfried Köninger nickt. Der62-Jährige ist Diplom-Ingenieur fürWeinbau und Kellerwirtschaft. Erleitet das Weingut Schloss Orten-berg, das seinen Sitz nicht immächtigen Gemäuer hat, auchwenn es der Name vermuten lässt.Mit mehr als 46 Hektar Ertragsflä-che ist es Deutschlands größteskommunales Weingut. Es entstandvor zwölf Jahren aus der Fusionder Weingüter des Ortenaukreisesund der Stadt Offenburg. Seitdem

Einwohner 3261davon weiblich 1651Ausländer 152Wanderungssaldo +4

BeschäftigungArbeitsplätze 670Produzierendes Gewerbe 475Handel/Verkehr 77Dienstleistungen 89

Einpendler 550Auspendler 979Arbeitslose 48

Steuern und GebührenGewerbesteuer 330 v. H.Grundsteuer A 350 v. H.Grundsteuer B 300 v. H.

Abwasser pro m3 2,00 EuroWasser pro m3 1,53 Euro

Größte ArbeitgeberWestiform 200Möschle Behälterbau 100Schäfer Kunststofftechnik 73

Riesling, Tanks fürWhisky, Leuchtreklameund Phantome für die Medizintechnik

Wir bieten freie Gewerbeflächen in bester Lage für individuelleBebauung nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen.

Die Zukunft hat einneues Gesicht!*

* Markus Vollmer, neuer Bürgermeister der Gemeinde Ortenberg

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Foto: Michael Bode

führt Köninger es. Aber nicht mehrlange. Der Nachfolger steht bereitsfest: Matthias Wolf wird ihn vonSeptember an unterstützen undzum Jahreswechsel 2010 die Ver-antwortung übernehmen, wäh-rend Köninger noch zwei Jahre imVertrieb aktiv sein wird. Im Ange-bot: Edles für Fachhandel, Gastro-nomie und Privatkunden.„Der Fokus hier liegt auf der Se-

rienproduktion und dem Europa-geschäft“, sagt Markus Imfeld. Dergebürtige Schweizer leitet denWestiform-Standort unterhalb desSchlossbergs. Rund 200 Mitarbei-ter sorgen dafür, dass die Markenund Logos der Westiform-Kundenan Autohäusern, Tankstellen undDienstleistungsunternehmen insrechte Licht gerückt werden. „Vonder kreativen Idee bis zur Monta-ge, europaweit.“„Visuelle Kommunikation“, da-

rum geht es Westiform. Das klingteinfach, bedeutet aber ein Umden-ken und Können. „Viele Logosoder Marken werden zweidimen-sional nur für Papier und TV kre-

iert“, sagt Imfeld. „Unsere Leis-tung ist es, den Auftritt unsererKunden in dreidimensionalen,farblich perfekt abgestimmten undausgeleuchteten Werbeelementendarzustellen.“ Keine einfache Auf-gabe: „Hierzu braucht es geschick-te Mitarbeiter“, so Imfeld, der1994 als 27-Jähriger die Geschäftein Ortenberg übernahm. Dahersetzt Westiform auf eigene Fortbil-dung „Bei uns gibt es wenige klas-sische Berufsfelder, der Werbe-

techniker ist für unsere Belangemeist zu allgemein.“Ähnlich komplex geht es bei

Schäfer Kunststofftechnik im All-mendgrün zu. Das Unternehmenhat sich vor zwei Jahren „imschönsten Gewerbegebiet in derOrtenau“, wie es BürgermeisterVollmer formuliert, niedergelassen.Es bietet einen direkten Blick aufsSchloss. „Herrlich“, sagt JoachimSchäfer, Gesellschafter und Beraterder von seinem Vater Günter ge-

gründeten Firma. Ein weitererGrund: „In Elgersweier gab es kei-nen Platz für Erweiterung.“Schäfer setzt Designideen und

Werbung um, kooperiert mit demLadenbauer Helia, mit Leuchten-herstellern wie Spectral oder Zum-tobel und arbeitet für SiemensMedical. „Wir stellen zum Beispielsogenannte Phantome her, die zurJustierung von Strahlentherapie-geräten eingesetzt werden.“ Er-folgreich: „In 20 Jahren gab eskeine Reklamation.“Sechs Millionen Euro hat Schä-

fer seit 2007 in Ortenberg inves-tiert. Eine Herzensangelegenheit.Das Unternehmen wurde schließ-lich hier gegründet. Schäfer: „Inunserem Keller.“ Patrick Merck

www.hoch3-gro.dewww.westiform.dewww.schaefer-og.dewww.moeschle.comweingut-schloss-ortenberg.de

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Joachim Schäfer: zu Hause im„schönsten Gewerbegebiet der Ortenau“

ORTENBERG

• Aufgrund der geografischen Lage am Ausgang des Kinzigtals in die Oberrheinebene wurde Ortenberg schon immer als das„Tor zum Schwarzwald“ bezeichnet

• Ortenberg ist heute mit seinen 3.300 Einwohnern eine blühende und trotz der räumlichen Nähe zur Großen Kreisstadt Offen-burg, eine selbständige Gemeinde, ausgestattet mit zeitgemäßer, moderner kommunaler wie auch privater Infrastruktur.

• Ortenberg liegt im Zentrum vieler touristischer Anziehungspunkte und Ausflugsziele unserer Region und erweist sichdaher geradezu als idealer zentraler Ausflugs-Ausgangsort.

„Tor zum Schwarzwald“

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Foto: Michael Bode

Es waren große Fußstapfen,die vor einem halben Jahrauf Markus Vollmer warte-

ten, als der parteilose Verwaltungs-fachmann ins Rathaus einzog. SeinVorgänger Hermann Litterst, deraus Altersgründen nicht mehr an-treten durfte, prägte Ortenberg39 lange Jahre.Ein neuer Bürgermeister nachso vielen Jahren. Brechen nunneue Zeiten an?➤ Markus Vollmer: Es wurde inOrtenberg in der Vergangenheitsehr viel geleistet, ich habe ein gutbestelltes Feld vorgefunden. Aberklar: Eine Gemeinde ist niemalsfertig, es gibt immer Dinge, diesich verbessern lassen, neue An-forderungen und Herausforderun-gen. Ich werde sicher versuchen,eigene Akzente zu setzen. Um beiIhrem Bild zu bleiben: Wer Spurenhinterlassen will, darf nicht nur indie Fußstapfen anderer treten.Haben Sie da schon Ideen?➤ Vollmer: Ideen gibt es zuhauf,aber der Vollmer ist nicht mit derBrechstange unterwegs. Es gehtzunächst darum – zusammen mitdem Gemeinderat – diese Ideenund Ziele zu formulieren, zu be-werten und auf derenMachbarkeit

Die flächenmäßig kleinste Kommune

im Ortenaukreis setzt auf eine politische

Eigenständigkeit und Kooperationen

In aller Ruhe

und Finanzierbarkeit zu prüfen.Das sind meist langfristige Prozes-se, keine Hauruck-Aktionen.Gilt das auch für das Schloss? Esist das Wahrzeichen der Orte-nau, aber viel damit anfangenkann die Kommune nicht?➤ Vollmer: Ja, das ganze Arealsteht im Eigentum des DeutschenJugendherbergswerkes, mit demwir jedoch sehr konstruktiv zu-sammenarbeiten. Wir können eseingeschränkt nutzen, aber einedurchgängige touristische Anlauf-stelle ist es – abgesehen vom Her-bergsbetrieb – noch nicht.Welche touristischen Möglich-keiten gibt es alternativ?➤ Vollmer: Mit dem Begriff„Tourismus“ will ich sehr behutsamumgehen. Ich denke, Ortenbergist kein klassischer Fremdenver-kehrsort für Übernachtungstouris-mus. Dafür haben wir als flächen-kleinste Gemeinde der Ortenauschon zu wenig „Gegend“ zu bie-ten. Ich sehe aber große Chancenbeim Tagestourismus, auch in derKooperation mit Nachbarn. Ähn-lich wie es das „Gastliche Kinzig-tal“ praktiziert.Wohin geht die Reise stattdes-sen? Wo liegt die Zukunft?

➤ Vollmer: Ortenberg ist ein at-traktives, freundliches und leben-diges Dorf, mit sehr guter Infra-struktur. Nach dem Bau der Teil-Ortsumgehung, die ab 2012 fertiggestellt sein könnte, wird sich dieOrtsdurchfahrt verändern. Zielver-kehr – zu unseren Einzelhändlern,Dienstleistern und Gastronomen– soll es weiter geben, Durchgangs-verkehr nicht. Daraus erwachsenMöglichkeiten und Chancen.

Es sieht also prinzipiell gut ausfür Ortenberg?➤ Vollmer: Sagen wir es mal so:Wir können jetzt die Weichen stel-len. Einer unser großen Vorteile ist,dass wir eigenständig sind – unddies auch bleiben werden.

Patrick Merck

Markus Vollmer, 44, ist ge-lernter Fernmeldetechniker,hat über den zweiten Bil-dungsweg die Hochschulrei-fe erlangt und an der Hoch-schule für ÖffentlicheVerwal-tung in Kehl studiert. Von1993 bis 2008 war er beimLandratsamt Offenburg tätig.Vollmer ist verheiratet undhat zwei Kinder. In seiner Frei-zeit spielt er Querflöte undAkkordeon, außerdem ist erHobbywinzer.

104 Politik • Standort Ortenberg

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Jeder Mensch assoziiert mit seiner idealen Vorstellung eines Produktes meist einen bestimmten Markennamen. Bei der Verarbeitung von Plexiglas®,Polycarbonat und technischen Kunststoffhalbzeugen setzt die Marke Schäfer seit über 45 Jahren Maßstäbe in Qualität, Know-how & Service.Schäfer Kunststofftechnik – Ihr Systempartner und Impulsgeber aus der Ortenau.

Ein Markennameals Synonym für Qualität

Günter Schäfer Kunststofftechnik GmbHAllmendgrün 3 · 77799 OrtenbergTelefon +49 781 [email protected] · www.schaefer-og.de

Apparate- & Behälterbau

Per fektion in Edelstahl

Die Ernst Möschle Behälterbau GmbH ist ein mittelständisches

Unternehmen. Die zur Zeit ca. 100 Mitarbeiter in Ortenberg

produzieren Apparate und Behälter aus Edelstahl in Werksfertigung

bis ca. 300.000 Liter und Vorort-Fertigung bis ca. 1 Mio. Liter.

Diese werden in die Getränke- ( Mineralwasser, Fruchtsaft, Bier,

Wein, Spirituosen), Nahrungsmittel-, chemische- und pharma-

zeutische Industrie geliefert. Ebenso wird der zukunftsträchtige

Bereich der erneuerbaren Energien bedient.

Um die sehr wichtigen Zukunftsmärkte Osteuropa und Groß-

britannien optimal bedienen zu können, wurden im Jahre 2002

die Tochterunternehmen Moeschle Polska Sp. z o.o. nahe der

ukrainischen Grenze und Moeschle (UK) Ltd. in Sheffield

gegründet. Der Exportanteil in den Hauptabsatzgebieten der

Möschle-Gruppe (West- und Osteuropa) beträgt ca. 60 %.

Ernst Möschle Behälterbau GmbH

Kinzigtalstraße 1a

D-77799 Ortenberg

+ 49 781 9386-0

+ 49 781 3166 8

Tel :

Fax:

www.moeschle.com

[email protected]

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