Upload
khangminh22
View
7
Download
0
Embed Size (px)
KARL-FRANZENS-UNIVERSITÄT GRAZ
Institut für Psychologie
Dominik Paleczek
Persönlichkeit und beruflicher Erfolg – Die Rolle der Dunklen Triade
Diplomarbeit
zur Erlangung des akademischen Grades eines Magister
an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der
Karl-Franzens-Universität Graz
Univ.-Prof. Dr. Aljoscha Neubauer
Mag.a Dr.in Sabine Bergner
Institut für Psychologie
2014
I
DANKSAGUNG
An dieser Stelle möchte ich mich herzlichst bei Univ.-Prof. Dr. Aljoscha
Neubauer und Mag.a Dr.in Sabine Bergner bedanken, die mich während des
Verfassens dieser Arbeit unterstützt, ermutigt und in anregenden Diskussionen
inspiriert haben.
Ein besonderer Dank gilt meinen Eltern, meiner Omi und meiner Schwester
Lisa, die Zeit meines Lebens zu jeder Sekunde für mich da waren und meiner
Freundin Christine, die die letzten zehn Jahre mit mir geteilt hat.
Ein Dankeschön auch allen, die mich bei der Erstellung, Durchführung und
Korrektur der Arbeit unterstützt haben.
Nicht zuletzt möchte ich allen meinen Freunden und Freundinnen für die
schöne Zeit mit ihnen danken, aus der ich täglich Kraft und Freude schöpfe.
Erwähnt seien hier überdies alle fleißigen TeilnehmerInnen, die dazu bereit
waren bei der Studie mitzuwirken.
II
Inhaltsverzeichnis
1! Theoretischer Hintergrund................................................................................. 1!1.1! Messbarkeit von Berufserfolg ...................................................................................... 1!1.2! Rahmenmodelle der Persönlichkeit und deren Korrelate mit beruflichem Erfolg ....... 3!
1.2.1! Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit..................................................... 3!1.2.2! Das HEXACO-Modell der Persönlichkeit ............................................................ 5!
1.3! Das Bandwidth-Fidelity-Dilemma ............................................................................... 5!1.4! Identifikation enger gefasster Konzepte der Persönlichkeit ......................................... 6!
1.4.1! Narzissmus ............................................................................................................ 6!1.4.2! Psychopathie ......................................................................................................... 7!1.4.3! Machiavellismus.................................................................................................... 8!1.4.4! Die Dunkle Triade und ihr Zusammenhang mit Rahmen-modellen der
Persönlichkeit .................................................................................................................. 9!1.5! Identifikation der Moderatoren................................................................................... 10!1.6! Fragestellungen und Hypothesen ............................................................................... 11!
1.6.1! Themenbereich A: Persönlichkeit und beruflicher Erfolg .................................. 11!1.6.2! Themenbereich B: Bandwidth-Fidelity-Diskussion ............................................ 12!1.6.3! Themenbereich C: Moderatoren des Zusammenhangs zwischen Persönlichkeit
und beruflichem Erfolg.................................................................................................... 13!
2! Methode .............................................................................................................. 14!2.1! Stichprobe................................................................................................................... 14!2.2! Untersuchungsablauf .................................................................................................. 16!2.3! Messverfahren ............................................................................................................ 17!
2.3.1! Messung des beruflichen Erfolgs ........................................................................ 17!2.3.2! Messung der Persönlichkeitsmerkmale............................................................... 20!2.3.3! Messung der Moderatoren .................................................................................. 22!2.3.4! Reihenfolge der Vorgabe .................................................................................... 23!
2.4! Auswertung der Untersuchung ................................................................................... 24!
3! Ergebnisse........................................................................................................... 25!3.1! Themenbereich A: Bivariate Korrelationen ............................................................... 25!
3.1.1! Die Beziehung der Konstrukte der Dunklen Triade zueinander ......................... 25!3.1.2! Bivariate Korrelationen zwischen Kontrollvariablen sowie
Persönlichkeitsfaktoren und beruflichem Erfolg............................................................. 26!
III
3.2! Themenbereich A & B: Regressionsanalysen ............................................................ 30!3.2.1! Regressionsanalysen auf Kriterien des objektiven Berufserfolgs ....................... 31!3.2.2! Regressionsanalysen auf Kriterien des subjektiven Berufserfolgs ..................... 35!
3.3! Themenbereich C: Moderationsanalysen ................................................................... 38!3.4! Exkurs: Faktorenanzahl des NPI ................................................................................ 40!
4! Diskussion........................................................................................................... 44!4.1! Die Beziehung der Konstrukte der Dunklen Triade zueinander................................. 44!4.2! Themenbereich A: Persönlichkeit und beruflicher Erfolg.......................................... 44!
4.2.1! Die Rolle der Dunklen Triade ............................................................................. 45!4.2.2! Rahmenmodelle und beruflicher Erfolg .............................................................. 46!
4.3! Themenbereich B: Bandwidth-Fidelity-Diskussion ................................................... 48!4.4! Themenbereich C: Moderationsanalysen ................................................................... 49!4.5! Exkurs: Faktorenanzahl des NPI ................................................................................ 50!4.6! Résumé ....................................................................................................................... 51!
5! Literaturverzeichnis .......................................................................................... 52!
6! Anhang................................................................................................................ 60!
!
IV
Abbildungsverzeichnis
1! Visualisierung der Fragestellungen 1, 2 und 3 des Themenbereiches B....... 12
2! Visualisierung der Fragestellungen 1, 2 und 3 des Themenbereiches C ...... 13!
3! Anzahl der Personen die in Branche X tätig sind........................................... 14!
4! Anzahl der Personen mit Ausbildung X als höchste abgeschlossene
Ausbildung ......................................................................................................... 15!
5! Anzahl der Personen mit Bruttojahreseinkommen X.................................... 16
6! Operationalisierung beruflichen Erfolgs......................................................... 17!
7! Die Beziehung der Konstrukte der Dunklen Triade zueinander .................. 26!
8! Faktorenanalyse modifizierter NPI: Scree Plot .............................................. 40!
V
Tabellenverzeichnis
1! Vorgabereihenfolge ........................................................................................... 23
2! Vergleich bivariater Korrelationen von Geschlecht, Alter,
Beschäftigungsausmaß und Persönlichkeitsdimensionen mit objektivem
beruflichem Erfolg nach Pearson und Spearman .......................................... 27!
3! Vergleich bivariater Korrelationen von Geschlecht, Alter,
Beschäftigungsausmaß und Persönlichkeitsdimensionen mit subjektivem
beruflichem Erfolg nach Pearson und Spearman .......................................... 28
4! Vergleich bivariater Korrelationen von Geschlecht, Alter,
Beschäftigungsausmaß und Persönlichkeitsdimensionen mit objektivem
beruflichem Erfolg bei Personen mit und ohne Führungsverantwortung...29!
5! Vergleich bivariater Korrelationen von Geschlecht, Alter,
Beschäftigungsausmaß und Persönlichkeitsdimensionen mit subjektivem
beruflichem Erfolg bei Personen mit und ohne Führungsverantwortung...30
6! Regressionsanalysen auf Kriterien des objektiven Berufserfolgs ................. 32
7! Regressionsanalysen auf Kriterien des objektiven Berufserfolgs mit
umgekehrter Reihenfolge der Aufnahme der Prädiktoren ........................... 33
8! Regressionsanalysen auf Kriterien des subjektiven Berufserfolgs ............... 36
9! Regressionsanalysen auf Kriterien des subjektiven Berufserfolgs mit
umgekehrter Reihenfolge der Aufnahme der Prädiktoren ........................... 37
10! Signifikanz und Effektstärke der Wechselwirkungsterme............................ 39
11! Ergebnisse der MAP-Analyse........................................................................... 41
12! Ergebnisse der Parallelanalyse......................................................................... 41!
13! Ladungen der Items auf den drei extrahierten Faktoren .............................. 42!
VI
Zusammenfassung
Diese Studie hat zum Ziel, drei Themenbereiche zu behandeln. Erstens soll der
Zusammenhang zwischen Persönlichkeitseigenschaften und beruflichem Erfolg
beleuchtet werden. Zweitens soll im Rahmen der Bandwidth-Fidelity-Diskussion
entschieden werden, ob das Konzept der Dunklen Triade über die Rahmenmodelle der
Persönlichkeit Big Five und HEXACO hinweg, imstande ist, Varianz am Berufserfolg
aufzuklären. Drittens soll geklärt werden, ob das berufliche Setting, konkreter die
Dauer der aktuellen Beschäftigung, die Häufigkeit von Kommunikation am
Arbeitsplatz oder der erlebte Handlungsspielraum, den Zusammenhang der Dunklen
Triade mit beruflichem Erfolg moderiert. Es wurden 291 berufstätige Personen (152
Frauen, 139 Männer, Mage=37.67, SDage=10.38) aus verschiedensten Branchen
untersucht. Die Stichprobe enthielt ein Subsample aus 120 Führungskräften. Zu
bearbeiten waren das Neo-PI-R-90 (Big Five), die HEXACO-Dimensionen
Emotionalität und Ehrlichkeit/Demut, das NPI (Narzissmus), der MACH-IV
(Machiavellismus), die LPS (Psychopathie), Teile des FLZs (Lebenszufriedenheit)
und des COMMITs (Commitment), eine Skala zur Erfassung subjektiv
wahrgenommener Performanz, sowie soziodemographische Items und ein Fragebogen
zur Messung der Autonomie am Arbeitsplatz. Als Indikatoren objektiven beruflichen
Erfolgs dienten das Einkommen, die Hierarchieebene und im Falle von
Führungsverantwortung die Anzahl geführter MitarbeiterInnen. Kriterien subjektiven
Erfolgs wurden auf drei Ebenen gemessen: Erstens, das Erleben, in Form von
arbeitsrelevanten Teilen der Lebenszufriedenheit, zweitens, das Empfinden, gemessen
durch das affektive Commitment gegenüber der Tätigkeit, sowie drittens, das
Verhalten, indiziert durch die subjektiv eingeschätzte Performanz der Befragten.
Hierarchische lineare Regressionen und bivariate Korrelationen wurden berechnet.
Die Ergebnisse konnten zeigen, dass Persönlichkeitseigenschaften imstande sind,
mehr Varianz des subjektiven als des objektiven beruflichen Erfolgs aufzuklären. Es
stellte sich heraus, dass sich die Kontrollvariablen Alter und Geschlecht zur
Vorhersage objektiven Erfolgs besser eignen als Persönlichkeitsmerkmale.
Umgekehrtes gilt bezüglich der Varianzaufklärung subjektiven Berufserfolgs.
Während Verträglichkeit positiv mit subjektivem und negativ mit objektivem
Berufserfolg zusammenhängt, ist der Zusammenhang zwischen Neurotizismus und
VII
beiden Maßen des Erfolgs negativ. Extraversion sowie Gewissenhaftigkeit korrelieren
positiv mit subjektiven und objektiven Kriterien. Ferner konnten, die Dunkle Triade
betreffend, positive Zusammenhänge zwischen Narzissmus und sowohl objektivem
als auch subjektivem Berufserfolg und negative Korrelationen zwischen subjektivem
Berufserfolg und subklinischer Psychopathie gefunden werden. Es gelang mithilfe der
Erfassung der dunklen Persönlichkeitseigenschaften inkrementell, über die
Rahmenmodelle hinweg, Varianz des Einkommens und der subjektiv
wahrgenommenen Performanz aufzuklären. Die Dauer der aktuellen Beschäftigung
moderiert den Zusammenhang zwischen Narzissmus und Einkommen in positive
Richtung. Exkursartig wurde schlussendlich noch die faktorielle Struktur einer nach
Likert skalierten Modifikation des NPIs geklärt. Eine dreifaktorielle Lösung mit den
Komponenten Grandiosität, Dominanz und Exhibitionismus schien hierbei die
plausibelste zu sein.
Schlagwörter: Persönlichkeit, Bandwidth-Fidelity-Dilemma, subjektiver
Berufserfolg, objektiver Berufserfolg, Dunkle Triade, Big Five, HEXACO-Modell,
Moderation, Setting
VIII
Abstract
The study aimed at examining three issues. Firstly, the relation of personality
and career success was to be illuminated. Secondly, in the context of the bandwidth-
fidelity-discussion, it should be decided whether the concept of the Dark Triad,
representing fine-grained and narrow traits, is able to add incremental validity over
broader personality variables, such as the Big Five or the HEXACO-Model of
personality. Thirdly, moderating effects of the job specific setting (i.e., autonomy,
frequency of communication, and job tenure) on the relation of dark traits and career
success were tested. 291 subjects (152 females, 139 males Mage=37.67, SDage=10.38),
including a subsample of 120 leaders, completed an online survey, containing the
Neo-PI-R-90, the HEXACO-dimensions emotionality and honesty/humility, the NPI,
the MACH-IV, the LPS, parts of the FLZ and the COMMIT, self-rated subjective job
performance as well as sociodemographic items and a questionnaire measuring
autonomy. Salary, hierarchical position and in case of managerial responsibility,
number of staff responsible for, served as criteria for objective career success. Job
satisfaction, affective commitment and self-rated performance were used as indicators
for subjective career success. Hierarchical linear regressions and correlation analyses
were calculated. Results indicated that personality traits explain more variance of
subjective than objective career success. Control variables like age and gender predict
objective success better than personality does. Concerning subjective success, it
seems to be the other way round. Agreeableness was positively linked to subjective
and negatively related to objective criteria of success, whereas neuroticism correlated
negatively with both. Extraversion and conscientiousness were positively correlated to
subjective and objective indicators. Regarding the dark traits, narcissism correlated
positively with both, objective and subjective career success. Negative correlations
could be detected for subclinical psychopathy and subjective career success. The dark
triad added incremental validity for income and self-rated job performance. Job tenure
moderated the relation of narcissism and salary in a positive way. Additionally, the
factor structure of a Likert-scaled modification of the NPI was examined. A solution,
containing three components (grandiosity, dominance and exhibitionism) fitted best in
form and content.
IX
Keywords: personality, bandwidth-fidelity-dilemma, subjective career
success, objective career success, dark triad, big five, HEXACO-model, moderation,
setting
Theoretischer Hintergrund
1
1 Theoretischer Hintergrund
„Wir müssen einzigartig sein - eben alles, außer gewöhnlich! Denn wer sich
ständig mit anderen vergleicht, wird vor allem eines: gleicher.“ (Förster & Kreuz,
2007)
Erfolg im Beruf zählt neben einem gelungenen Privatleben zu den Dingen, die
für Erwachsene von größter Relevanz für eine gelungene Lebensgestaltung sind
(Abele, Andrä, & Schute, 1999). Doch welche Fähigkeiten führen in unserer Zeit zu
besagtem Erfolg im Beruf? Welche Eigenschaften werden benötigt, um ein
erfolgreiches Leben zu führen? Neben der Intelligenz (u. a. Hülsheger & Maier, 2008;
Kramer, 2009) ist auch die Persönlichkeit der Menschen mehr und mehr ins Zentrum
des Interesses der Forschung zur Prognose beruflichen Erfolgs gerückt. Vor allem
über die Zeit stabile Persönlichkeitseigenschaften spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Oft gibt es im Berufsleben sogenannte „schwache“ Situationen, in denen der
Entscheidungsspielraum welches Verhalten gezeigt wird, groß ist. Zugunsten welcher
Handlung diese Entscheidung schlussendlich ausfällt, wird nicht zuletzt durch den
Charakter einer Person bestimmt (Seibert, Crant, & Kraimer, 1999).
1.1 Messbarkeit von Berufserfolg
Um zu klären, welche Faktoren der Persönlichkeit Berufserfolg tatsächlich
beeinflussen, muss vorab eine Möglichkeit gefunden werden, diesen messbar zu
machen. Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, eine Unterteilung in objektiven und
subjektiven Berufserfolg vorzunehmen, was einem ermöglicht, ein weitestgehend
ganzheitliches Bild beruflichen Erfolgs zu konstruieren (Heslin, 2005). Schon Hughes
(1937) beschrieb objektiven Berufserfolg als direkt beobachtbar, messbar und
überprüfbar durch Dritte. Subjektiven Berufserfolg verstand er als die individuellen
Reaktionen einer Person auf ihre beruflichen Erfahrungen. Während objektiver
Berufserfolg also, wie es der Name schon sagt, durch objektiv erfassbare, harte Daten
wie zum Beispiel Einkommen, Anzahl der Beförderungen, Führungsverantwortung,
etc. zusammengesetzt wird, lässt sich subjektiver Berufserfolg nicht so einfach
operationalisieren (Gattiker & Larwood, 1986). Intrinsische Komponenten, sozusagen
die persönlich wahrgenommenen Errungenschaften im beruflichen Kontext einer
Theoretischer Hintergrund
2
Person, werden im subjektiven Berufserfolg zusammengefasst (Gattiker & Larwood,
1986). Diese können zum Beispiel mithilfe von Maßen der Selbsteinschätzung, in
Form von Zufriedenheitsurteilen, erhoben werden. Eine andere Variante der
Informationsgewinnung bietet der Vergleich. Hierbei spielt die Perspektive auf
zweierlei Arten eine Rolle. Zum einen kann der/die Betroffene selbst, aber es können
auch Personen, die ihn/sie umgeben, ein Urteil abgeben. Zum anderen ist die
Referenz, auf deren Basis eine Bewertung stattfindet, verantwortlich dafür, wie gut
oder schlecht diese ausfällt (Abele, Spurk, & Volmer, 2010). So können
unterschiedliche Werte resultieren, wenn sich Befragte mit dem eigenen Selbst zu
einem vergangenen Zeitpunkt, mit einer besonders erfolgreichen, oder mit einer
besonders erfolglosen Person vergleichen. Darüber hinaus können Erwartungen, die
Personen an sich stellen, unterschiedlich ausgeprägt sein. So kann eine Person, die
nüchtern betrachtet weniger erreicht hat, eventuell zufriedener sein als eine objektiv
erfolgreichere, wenn sie ihre Prioritäten anders setzt als die zweitgenannte.
Berufserfolg hat also über den deskriptiven Charakter hinaus auch noch eine weichere
evaluative Ebene, die man nicht vernachlässigen sollte.
Auch der objektive Berufserfolg ist vom beruflichen Setting nicht unabhängig.
Der Einkommenszuwachs zum Beispiel ist in manchen Branchen von der erbrachten
Leistung entkoppelt (öffentlicher Dienst). Selbstständige haben nicht die Möglichkeit
einer Beförderung und manche Berufszweige sind generell schlechter bezahlt als
andere (Dette, Abele, & Renner, 2004). Es wäre dennoch wenig ratsam, Personen, die
beispielsweise im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, aus Analysen zu dieser
Thematik auszuschließen, da die Wahl, welchen Karriereweg eine Person einschlägt,
in sich schon Information birgt. Darüber hinaus ist oft die Selbstauskunft aufgrund der
Zugänglichkeit von Informationen die einzig erschließbare Quelle objektiver Daten.
Demzufolge empfiehlt es sich, beruflichen Erfolg möglichst breit zu erfassen
und viele Facetten in das resultierende Urteil mit einfließen zu lassen.
Einen weiteren Indikator dafür, objektiven und subjektiven Berufserfolg zu
unterscheiden, konnten Forscher liefern, indem sie zeigten, dass unterschiedliche
Ursachen objektivem und subjektivem Berufserfolg zugrunde liegen (Judge, Cable,
Budreau, & Bretz, 1994). Welche Kriterien in der vorliegenden Arbeit als Indikatoren
beruflichen Erfolgs dienten, ist dem Kapitel 2.3 (Messverfahren) zu entnehmen.
Theoretischer Hintergrund
3
1.2 Rahmenmodelle der Persönlichkeit und deren Korrelate
mit beruflichem Erfolg
1.2.1 Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit
Das auch als Big Five bekannte Fünf-Faktoren-Modell von Costa und McCrae
(1992) revolutionierte die Forschungslandschaft und stellt bis heute eines der am
meisten akzeptierten und am häufigsten eingesetzten Rahmenmodelle unter den
psychometrischen Messverfahren dar. Auf der Sedimentationshypothese fußend, die
davon ausgeht, dass alle menschlichen Eigenschaften, die von Bedeutung sind,
Eingang in die Sprache finden, entwarfen sie einen Persönlichkeitsstrukturtest durch
die Analyse von Begriffen (vorwiegend Adjektive), welche die Persönlichkeit des/der
Einzelnen zu beschreiben vermochten. Man geht davon aus, dass, je größer die
Relevanz einer Eigenschaft für eine Kultur ist, desto vielfältiger im Sinne einer
größeren Anzahl von Begriffen ist diese im Sprachgebrauch repräsentiert. Von
Interesse waren sogenannte Traits, die über die Zeit stabile Anpassungen von
Personen an ihre Umgebung darstellen. Ziel war es, diese Wörter aufgrund von
Gemeinsamkeiten zu gruppieren und faktorenanalytisch zu reduzieren (Amelang &
Bartussek, 2001; Bühner, 2011). Die Idee dieser auch als „Lexikalischer Ansatz“
bekannten Vorgehensweise beruht auf Überlegungen von Francis Galton, der 1884
schrieb (S.181):
I tried to gain an idea of the number of the more conspicuous aspects of
the character by counting in an appropriate dictionary the words used to
express them... I examined many pages of its index here and there as
samples of the whole, and estimated that it contained fully one thousand
words expressive of character, each of which has a separate shade of
meaning, while each shares a large part of its meaning with some of the
rest.
Tatsächlich waren es in etwa 4500 Wörter die zu 35 Variablencluster
zusammengefasst wurden, aus denen letztendlich fünf nahezu unkorrelierte Faktoren
resultierten: Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extraversion,
Verträglichkeit und Neurotizismus, der den Gegenpol von emotionaler Stabilität
darstellt (Bühner, 2011).
Theoretischer Hintergrund
4
Personen mit hohen Werten im Bereich „Offenheit für Erfahrung“ werden als
wissbegierig, intellektuell und künstlerisch interessiert wahrgenommen. Sie verfügen
über ein reges Fantasieleben und erfahren Gefühle intensiv. Organisiertes, geplantes,
überlegtes und sorgfältiges Handeln sowie Genauigkeit und Zielstrebigkeit sind
Eigenschaften, die hoch „gewissenhaften“ Personen zugeschrieben werden.
„Extravertierte“ Personen gelten als gesellig, optimistisch, herzlich und aktiv. Das
Handeln von Personen mit ausgeprägter „Verträglichkeit“ ist von Altruismus
gekennzeichnet. Sie sind kooperativ, nachgiebig, verständnisvoll und wohlwollend.
Personen mit hohen „Neurotizismuswerten“ erleben häufiger Angst, gelten als labil,
nervös, unsicher und launisch. Sie leiden häufiger unter einer negativen Affektlage als
Personen mit niedrigen Scores auf dieser Dimension.
Die Entwicklung dieses übergeordneten und die Person ganzheitlich
erfassenden Modells in Richtung einer breit akzeptierten Taxonomie Persönlichkeit
zu messen, begünstigte die Vergleichbarkeit von Studienergebnissen auch in Bezug
auf den Zusammenhang von Persönlichkeitsdispositionen und beruflichem Erfolg.
Durch den Einsatz von Metaanalysen neben zahlreichen Primärstudien kam es
in der Forschungswelt zu einem gewissen Konsens, dass Persönlichkeit und
Berufserfolg dicht miteinander verwoben sind (u.a. Boudreau, Boswell, & Judge,
1999; Judge, Higgins, Thoresen, & Barrick, 1999; Ng, Eby, Sorensen, & Feldman,
2005; Seibert et al., 1999). Doch nicht jeder der fünf Faktoren der Persönlichkeit ist in
diesem Kontext von gleichem Gewicht. Extraversion, Gewissenhaftigkeit und
emotionale Stabilität scheinen wichtiger zu sein als Offenheit für Erfahrungen (Judge
et al., 1999). Der Einfluss von Verträglichkeit zeigt sich hingegen unsystematisch in
der Richtung und gering in der Ausprägung (Ng et al., 2005).
So konnten Barrick, Mount und Judge (2001) in einer Metaanalyse zweiter
Ordnung, in welche die Ergebnisse fünfzehn früherer Metaanalysen Eingang fanden,
unter anderem zeigen, dass Gewissenhaftigkeit und emotionale Stabilität valide
Prädiktoren für Arbeitsleistung sind. Judge, Heller und Mount (2002) konnten zeigen,
dass rund 24% der Varianz des Führungserfolges durch die Big Five erklärt werden
können. Seibert und Kraimer (2001) bestätigten den Zusammenhang von Extraversion
mit der Höhe des Einkommens, der Anzahl an Beförderungen und der Zufriedenheit
mit der bisherigen Laufbahn. Extraversion korreliert überdies auch mit
Führungserfolg (Judge, Bono, Ilies, & Gerhardt, 2002) und Trainingserfolg (Barrick,
& Mount, 1991).
Theoretischer Hintergrund
5
1.2.2 Das HEXACO-Modell der Persönlichkeit
Einen jüngeren Ansatz, die Persönlichkeit eines Menschen umfassend zu
beschreiben, stellt das HEXACO Modell der Persönlichkeit dar (Lee & Ashton,
2004). Es handelt sich hierbei um eine Lösung mit sechs Faktoren. Während
Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit, Extraversion und Gewissenhaftigkeit
weitestgehend ident mit den Faktoren der Big Five sind, handelt es sich bei
Emotionalität um eine rotierte Variante des entsprechenden Faktors (Neurotizismus)
des Fünf-Faktoren-Modells. Eine Erweiterung des Konstrukts stellt hingegen die
Dimension Ehrlichkeit und Demut dar. Aus diesem Grund wurden diese beiden
Dimensionen, welche durch die Big Five am schlechtesten repräsentiert werden, in
die Analysen der vorliegenden Studie aufgenommen.
1.3 Das Bandwidth-Fidelity-Dilemma
Das Bandwidth-Fidelity-Dilemma beschreibt ein generelles Problem der
Messbarkeit von Merkmalen. Im Kontext der Persönlichkeitsbeschreibung handelt es
sich immer um die Messung hypothetischer Konstrukte. Im Fokus steht demzufolge
nicht etwas real Greifbares, sondern eine vom Menschen erdachte Organisation von
Bedeutungsinhalten. Die messende Person muss also für sich das Niveau der
Abstraktion festlegen, folglich sich entscheiden, ob sie ein Merkmal möglichst breit
und umfassend, somit auch verwaschener und ungenauer, oder eher spezifisch und
eng gefasst, dafür genauer und konkreter, erheben möchte. Beides zur selben Zeit ist
aus Gründen der Ökonomie nicht möglich. Für ein breit gefasstes und dennoch genau
beleuchtetes Konstrukt wäre eine zu große Zahl an Items nötig. Man kann sich diesen
Konflikt wie bei der Betrachtung eines Bildes vorstellen. Entweder man geht ein paar
Schritte zurück und betrachtet das Bild als Ganzes, oder man widmet sich einem
Detail mit der Lupe. Das ganze Bild mit der Lupe zu betrachten würde ungleich mehr
Zeit in Anspruch nehmen.
Das Bandwidth-Fidelity-Dilemma konnte bis heute im Rahmen der
Persönlichkeitsforschung bezogen auf beruflichen Erfolg nicht zugunsten einer Seite
entschieden werden. Es gibt sowohl empirische Befunde, die einen Zugang größerer
Abstraktion in Form der Big Five befürworten (Ones & Viswesvaran, 1996), als auch
Evidenz für die Bedeutung enger gefasster Persönlichkeitseigenschaften (Ashton,
1998).
Theoretischer Hintergrund
6
Es scheint als wäre es eher eine Frage des „sowohl als auch“ als eine des
„entweder oder“. So zeigte auch eine Studie (Bergner, Neubauer, & Kreuzthaler,
2009), dass es auf die Beschaffenheit des Kriteriums ankommt, welche
Vorgehensweise zu bevorzugen ist. Zu dieser Schlussfolgerung kommen auch Hogan
& Roberts (1996).
Im Sinne dieser Annahme gilt es, enger gefasste Konstrukte der Persönlichkeit
zu identifizieren, die in Bezug auf Arbeit und Erfolg von Relevanz sein könnten. Ziel
sollte es sein, deren inkrementelle Varianzaufklärung gegenüber breiter gefassten
Modellen zu beleuchten, um durch den gezielten Einsatz sowohl enger, als auch
breiter Konzepte, den Antezedenzen beruflichen Erfolgs auf den Grund zu gehen.
1.4 Identifikation enger gefasster Konzepte der
Persönlichkeit
Schlagzeilen wie: „Bad bosses: The Psycho-path to Success“ (Voigt, 2012,
Jan. 20, CNN), „Die Stärken und Schwächen von Psychopathen als Manager“
(Schmitz, 2013, Jul. 5, Format) oder „Narzissmus bei Führungskräften wird zu einer
Epidemie“ (Schmitz, 2013, Jul. 18, Format), sowie „Wahnsinns-Typen: Wie gestört
muss man sein, um Besonderes zu leisten? Erstaunlich viele Chefs sind psychisch
auffällig.“ (Bund, & Rohwetter, 2013, Aug. 22, Die Zeit), zeigen verstärkt
aufkommendes mediales Interesse an negativen, dunklen
Persönlichkeitseigenschaften, die scheinbar den Weg zum Erfolg ebnen sollen. Aus
diesem Grund wurden in der vorliegenden Arbeit negative
Persönlichkeitsdispositionen, als exemplarische Vertreter spezifischer, enger als die
Rahmenmodelle umfasster Konstrukte, gewählt. Um welche es sich hierbei handelt
und unter welchem Begriff sie zusammengefasst werden, wird in den weiteren
Unterkapiteln dargestellt.
1.4.1 Narzissmus
Der Begriff „Narzissmus“ ist der griechischen Mythologie entlehnt und nimmt
Bezug auf einen Jüngling namens Narkissos. Dieser, mit gutem Aussehen beschenkte
junge Mann, verschmähte die ihm entgegengebrachte Liebe zahlreicher Verehrer und
Verehrerinnen. Ein Zurückgewiesener richtete sich selbst und rief in seinen letzten
Atemzügen die Götter an, seinen Tod zu rächen, worauf diese Narkissos mit
Theoretischer Hintergrund
7
unendlicher Liebe zu seinem eigenen, in einer Quelle entdeckten, Spiegelbild straften.
Das Ende der Erzählung, sowie das des mit Selbstliebe Gestraften, variiert je nach
Überlieferung vom Motiv der Vergänglichkeit der Schönheit, über das Ertrinken im
eigenen Spiegelbild, bis zum Suizid aufgrund der Erkenntnis der Unerfüllbarkeit
seiner Liebe. Anstatt des Leichnams wurde der Sage nach nur eine Narzisse gefunden.
Der Begriff Narzissmus wurde vor allem durch Sigmund Freud (1924) als
Stadium der sexuellen Entwicklung bekannt. Narzissmus wurde 1980 als
Persönlichkeitsstörung in das DSM-III aufgenommen. Anstatt der Reduktion auf das
sexuelle Verlangen wird ein tiefgreifendes Muster von Großartigkeit (in Phantasie
oder Verhalten), das Bedürfnis nach Bewunderung und ein Mangel an Empathie ins
Zentrum des Interesses gerückt.
In Analogie dazu beforschten Raskin und Hall 1979 Narzissmus in
subklinischer Form als Persönlichkeitsmerkmal. Sie entwickelten das Narcissistic
Personality Inventory (NPI), ein Verfahren mit dem es möglich ist, nicht pathologisch
auffällige Ausprägungen von Narzissmus zu differenzieren. Im Unterschied zum
psychoanalytischen Bild von Narzissmus wird in der psychologischen
Persönlichkeitsforschung nicht davon ausgegangen, dass die gezeigten
Verhaltensweisen nur auf Kompensationshandlungen basieren, um etwaige
Selbstzweifel und Unsicherheiten zu kaschieren. Vielmehr wird angenommen, dass
die Person tatsächlich so empfindet.
1.4.2 Psychopathie
Auch Psychopathie hat wie Narzissmus ihre Wurzeln im Bereich der
klinischen Psychologie. Adaptiert als Persönlichkeitsmerkmal jedoch, wie
Psychopathie auch im Kontext dieser Studie verwendet wird, steht deren Variation im
Rahmen subklinischer Ausprägungen im Fokus, nicht die bloße Kontrastierung zum
klinischen Bereich. Das Merkmal, gemessen mit der Levenson Psychopathy Scale
(LPS, Levenson, Kiehl, & Fitzpatrick, 1995), wird in primäre und sekundäre
Psychopathie gegliedert. Während primäre Psychopathie sich in der Gestaltung
interpersoneller Beziehungen in Form von Oberflächlichkeit, einem manipulativen
Umgang mit anderen, der Tendenz zu lügen, einem übersteigerten Selbstwertgefühl
sowie im Affekterleben im Sinne einer Gefühlsarmut, einem Defizit an Empathie,
Schuld- und Verantwortungsbewusstsein äußert, beschreibt sekundäre Psychopathie,
Theoretischer Hintergrund
8
neben der oben beschriebenen Art zu leben, auch antisoziale Tendenzen. Personen mit
hohen Ausprägungen auf diesem Faktor neigen zu Impulsivität, einem ständigen
Stimulationsbedürfnis, einem parasitären Lebensstil, häufiger Abwertung anderer
Menschen und einer erhöhten Wahrscheinlichkeit delinquenter Handlungen im
Jugendalter.
Neben diesen auf den ersten Blick negativ besetzten Eigenschaften scheint
subklinische Psychopathie in manchen Bereichen des Lebens Vorzüge mit sich zu
bringen. Es besteht zum Beispiel ein positiver Zusammenhang zwischen primärer
Psychopathie und Tendenzen zur Unternehmensgründung und Entrepreneurship
relevanten Fähigkeiten (Akhtar, Ahmetoglu, & Chamorro-Premuzic, 2013). Babiak,
Neumann und Hare zeigten 2010, dass Psychopathie zwar negativ mit
Fremdeinschätzungen von Verlässlichkeit und Leistung einher geht, positiv allerdings
mit Charisma und einem guten Präsentationsstil korreliert.
1.4.3 Machiavellismus
Im Gegensatz zu den beiden bereits angeführten Persönlichkeitseigenschaften
hat das Konstrukt des Machiavellismus seinen Ursprung nicht im klinischen Bereich.
Namensgebend für Machiavellismus ist der florentinische Politiker und
Philosoph Niccolò Machiavelli (1469-1527). In seinem 1532 erschienenen Werk „Il
Principe“ (Der Fürst) widmet er sich der Thematik der Macht sowie deren Gewinnung
und Erhalt. Politische Entscheidungen sollen demnach unabhängig von ethischen oder
moralischen Kategorien getroffen werden. Im Mittelpunkt steht lediglich die
Nützlichkeit der gesetzten Handlung zur Stärkung des Einflusses und des Erfolgs des
Herrschers. Allein der Zweck heiligt die Mittel.
1970 nahm sich Christie diese Form der Staatsführung zum Vorbild und
entwickelte, durch diese inspiriert, das Persönlichkeitsmerkmal Machiavellismus. Er
gab Personen Aussagen aus Machiavellis Büchern zu lesen und ließ sie abwägen, wie
sehr sie diesen Ansichten zustimmen. Er konnte reliable interpersonelle Unterschiede
im Antwortverhalten feststellen. In Anlehnung an diesen politischen Führungsstil
nehmen Personen mit einer machiavellistischen Sicht des Lebens Nachteile anderer in
Kauf, um die eigenen Vorteile zu maximieren. MachiavellistInnen nehmen ihr
Umfeld in einer aversiven Art und Weise wahr. Sie erleben andere als fordernd und
Theoretischer Hintergrund
9
schwach. Mitunter deshalb agieren sie kalt und manipulativ, schaffen Allianzen und
schrecken auch nicht vor Betrug oder etwa einer Lüge zurück (Christie & Geis, 1970).
1.4.4 Die Dunkle Triade und ihr Zusammenhang mit Rahmen-
modellen der Persönlichkeit
Die Konstrukte Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus werden unter
dem Begriff „Dunkle Triade“ subsumiert. Mit allen drei Merkmalen scheint die
Tendenz einher zu gehen, sich sozial aversiv zu verhalten. Prototypisch agieren
Personen emotional kalt, aggressiv, arglistig und selbstgerecht (Paulhus & Williams,
2002). Bedingt durch derartige Gemeinsamkeiten wurde überlegt, ob es sich bei den
drei Persönlichkeitseigenschaften um ein und dasselbe Merkmal handelt. McHoskey,
Worzel und Szyarto (1998) beschrieben Machiavellismus beispielsweise als Messung
von Psychopathie in subklinischen Stichproben. Paulhus und Williams (2002)
berichteten hingegen Korrelationen von r = .50 zwischen Psychopathie und
Narzissmus, r = .31 zwischen Psychopathie und Machiavellismus und r = .25
zwischen Narzissmus und Machiavellismus. Demzufolge seien die Konstrukte
überlappend aber nicht ident. Im Kontext der Big Five betrachtet bestätigt sich dieses
Bild. Bei einem Blick auf die korrelativen Muster zwischen den Elementen der
Dunklen Triade und den Faktoren der Big Five sind Gemeinsamkeiten, aber auch
deutliche Unterschiede in den Zusammenhängen feststellbar. Allen drei Merkmalen
der Dunklen Triade gemein sind Zusammenhänge mit Verträglichkeit (rPsychopathie = -
.25, rNarzissmus = -.36, rMachiavellismus = -.47, Paulhus & Williams, 2002). Überdies sind
allerdings nur Teile der Dunklen Triade negativ mit Gewissenhaftigkeit korreliert
(rPsychopathie = -.24, rMachiavellismus = -.34, Paulhus & Williams, 2002). Korrelationen mit
diesen beiden Faktoren der Big Five zeigen sich konsistent und negativ in der
Richtung (Furnham, Richards, & Paulhus, 2013). Weiters berichteten Paulhus und
Williams (2002) einen negativen Zusammenhang zwischen Neurotizismus und
Psychopathie (r = -.34). Positive Korrelationen konnten sie zwischen Extraversion
und Narzissmus (r = .42) bzw. Psychopathie (r = .34) und zwischen Offenheit und
Narzissmus (r = .38) bzw. Psychopathie (r = .24) finden. Lee und Ashton (2005)
zeigten, dass der deutlichste Zusammenhang der Dunklen Triade im Referenzraum
der HEXACO-Dimensionen mit dem Faktor Ehrlichkeit und Demut besteht
(rPsychopathie = -.72, rNarzissmus = -.57, rMachiavellismus = -.53). Insgesamt zeigen die dunklen
Theoretischer Hintergrund
10
Eigenschaften folglich durchaus empirisch Überlappungen, sind aber dennoch
konzeptionell distinkt (Paulhus & Williams, 2002).
1.5 Identifikation der Moderatoren
Es scheint nachvollziehbar, dass Merkmale der Persönlichkeit nicht in jedem
Arbeitskontext in gleicher Weise mit dem Erfolg im Beruf zusammenhängen. Aus
diesem Grund galt es Variablen zu identifizieren, die in Verdacht stehen, den
Zusammenhang zwischen der Dunklen Triade und beruflichem Erfolg zu moderieren.
Diese Variablen sollten die Tätigkeit selbst, beziehungsweise das berufliche Setting,
beleuchten. Eine etablierte Variante, die Beschaffenheit einer Tätigkeit zu
beschreiben, stellt die Autonomie, also der Handlungsspielraum über den eine Person
bei der Durchführung ihrer Aufgaben verfügt, dar. Barrick und Mount (1993) konnten
zeigen, dass Autonomie den Zusammenhang zwischen den Big Five Merkmalen
Extraversion, Gewissenhaftigkeit bzw. Verträglichkeit und Performanz im Beruf
moderiert. In Anlehnung an diese Ergebnisse wird Autonomie auch in dieser Studie
auf ihre moderierende Funktion bezüglich des Zusammenhangs von Persönlichkeit
und Erfolg getestet. Es soll entschieden werden, ob sich der Zusammenhang zwischen
Persönlichkeitsmerkmalen der Dunklen Triade und beruflichem Erfolg je nach
Tätigkeitsspielraum in der Höhe unterscheidet.
Die Dauer der aktuellen Beschäftigung wurde als zweite moderierende
Variable in die Analysen aufgenommen. Indikatoren für die Bedeutung dieses
Merkmals lieferte die Arbeit von Paulhus (1998). Er konnte zeigen, dass Personen mit
hohen Narzissmusscores von anderen je nach Dauer und Intensität des Kontakts
unterschiedlich wahrgenommen werden. Während sie zu Beginn einer Beziehung von
ihrem Gegenüber durchwegs positiv bewertet werden, wird dieses Urteil zu einem
späteren Zeitpunkt, nach mehreren Zusammentreffen, revidiert. Es soll gezeigt
werden, ob sich diese Effekte auch auf das Berufsleben bezüglich der gesamten
Dunklen Triade übertragen lassen.
Als dritter Moderator kam die Kommunikation als Teil der Arbeit in den
Fokus. Je häufiger Personen während der Arbeit kommunizieren, desto größer ist
auch die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Persönlichkeit von den sie umgebenden
Menschen wahrgenommen wird. Je größer diese Wahrscheinlichkeit ist, desto eher
werden auch Persönlichkeitseigenschaften Einfluss auf den Karriereverlauf nehmen.
Theoretischer Hintergrund
11
1.6 Fragestellungen und Hypothesen
In Anlehnung an die im vorangegangenen Teil beschriebenen Inhalte lassen
sich folgende Fragestellungen und Hypothesen ableiten:
1.6.1 Themenbereich A: Persönlichkeit und beruflicher Erfolg
• Fragestellung: Wie hängen Persönlichkeit und beruflicher Erfolg zusammen?
• Hypothese 1: Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen Extraversion
(Big Five) und Kriterien beruflichen Erfolgs.
• Hypothese 2: Es besteht ein negativer Zusammenhang zwischen
Neurotizismus (Big Five) und Kriterien beruflichen Erfolgs.
• Hypothese 3: Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen
Gewissenhaftigkeit (Big Five) und Kriterien beruflichen Erfolgs.
Für die folgenden Fragestellungen gibt es zu wenig eindeutige Hinweise in der
Literatur, um sie als Hypothese zu formulieren:
• Fragestellung 1: Wie hängt Verträglichkeit (Big Five) mit Kriterien
beruflichen Erfolgs zusammen?
• Fragestellung 2: Wie hängt Offenheit (Big Five) mit Kriterien beruflichen
Erfolgs zusammen?
• Fragestellung 3: Wie hängt Emotionalität (HEXACO) mit Kriterien
beruflichen Erfolgs zusammen?
• Fragestellung 4: Wie hängt Ehrlichkeit/Demut (HEXACO) mit Kriterien
beruflichen Erfolgs zusammen?
• Fragestellung 5: Wie hängt Narzissmus (Dunkle Triade) mit Kriterien
beruflichen Erfolgs zusammen?
Theoretischer Hintergrund
12
• Fragestellung 6: Wie hängt Machiavellismus (Dunkle Triade) mit Kriterien
beruflichen Erfolgs zusammen?
• Fragestellung 7: Wie hängt Psychopathie (Dunkle Triade) mit Kriterien
beruflichen Erfolgs zusammen?
1.6.2 Themenbereich B: Bandwidth-Fidelity-Diskussion
• Fragestellung 1: Klärt das Konzept der Dunklen Triade über die Big Five und
die Faktoren Emotionalität und Ehrlichkeit/Demut des HEXACO-Modells
hinweg Varianz am Berufserfolg auf?
• Fragestellung 2: Wie groß ist die inkrementelle Varianzaufklärung der
Dunklen Triade am Berufserfolg über die Big Five und die Hexaco-Faktoren
Ehrlichkeit/Demut und Emotionalität hinweg?
• Fragestellung 3: Wieviel Varianz des Berufserfolges kann durch die
Persönlichkeitskonstrukte Big Five, Emotionalität, Ehrlichkeit/Demut und
Dunkle Triade insgesamt aufgeklärt werden?
Die Visualisierung der Fragestellungen 1, 2 und 3 sind der Abbildung 1 zu
entnehmen.
Abbildung 1: Visualisierung der Fragestellungen 1,2 und 3 des Themenbereiches B
Anmerkungen: Grafik links: Fragestellung 1 und 2. Grafik rechts: Fragestellung 3.
Theoretischer Hintergrund
13
1.6.3 Themenbereich C: Moderatoren des Zusammenhangs
zwischen Persönlichkeit und beruflichem Erfolg
• Fragestellung 1: Moderiert die Dauer der aktuellen Beschäftigung den
Zusammenhang zwischen der Dunklen Triade und beruflichem Erfolg?
• Fragestellung 2: Moderiert die Orientierung der Tätigkeit im Sinne der
Häufigkeit von Kommunikation während der Arbeit den Zusammenhang
zwischen der Dunklen Triade und beruflichem Erfolg?
• Fragestellung 3: Moderiert die in der Arbeit erlebte Autonomie den
Zusammenhang zwischen der Dunklen Triade und beruflichem Erfolg?
Die Visualisierung der Fragestellungen 1, 2 und 3 sind der Abbildung 2 zu
entnehmen.
Abbildung 2: Visualisierung der Fragestellungen 1, 2 und 3 des Themenbereiches C
Methode
14
2 Methode
2.1 Stichprobe
An der vorliegenden Studie nahmen insgesamt 152 Frauen und 139 Männer
teil. Die ProbandInnen waren zwischen 18 und 70 Jahre alt (MWAlter = 37.67, SAlter =
10.38) und allesamt mindestens 30 Stunden pro Woche berufstätig (39 Teilzeit mit
30h oder mehr / 252 Vollzeit). Der Abbildung 3 ist zu entnehmen, dass die
teilnehmenden Personen in unterschiedlichsten Berufsfeldern tätig sind. Die am
stärksten vertretenen Branchen sind Büro/Handel/Finanzen, Erziehung/Bildung/
Soziales/Religion, Gesundheit/Medizin/Pflege, Maschinenbau/Fahrzeuge/Metall und
Informatik/EDV/Kommunikationstechnik.
Abbildung 3: Anzahl der Personen die in Branche X tätig sind
In etwa ein Drittel der getesteten Personen verfügte über einen
Hochschulabschluss (Fachhochschule/Universität) als Magister/Magistra oder Master
(siehe Abbildung 4).
Methode
15
Abbildung 4: Anzahl der Personen mit Ausbildung X als höchste abgeschlossene
Ausbildung
Wie zu erwarten ist das Einkommen linkssteil verteilt, was bedeutet, dass sich
mehr Personen in den unteren und nur wenige in den höheren Gehaltsklassen befinden
(siehe Abbildung 5).
Die Gesamtstichprobe enthielt ein Subsample aus 120 Führungskräften. Das
Geschlechterverhältnis kehrt sich in diesem Teil mit 42,7% Frauen gegenüber 57,3%
Männern um. In die Berechnungen, die den Teil der Personen mit
Führungsverantwortung betreffen, gehen allerdings nur 110 Personen ein, da die
restlichen zehn Befragten die Führungsverantwortung über mehr als 100 Personen
besitzen. Somit sind diese vom Rest der Führungskräfte so weit entfernt, dass eine
Aufnahme in die Analysen zu großen Verzerrungen der Zusammenhänge führen
würde.
Die Teilnahme an der Untersuchung war freiwillig und wurde durch ein
automatisiert erstelltes Feedback zur eigenen Persönlichkeit (Auswertung des NEO-
PI-R 90 (siehe Kapitel 2.3 Messverfahren) sowie eine Zusammenfassung der
Ergebnisse der Studie belohnt. Die Rekrutierung erfolgte mittels eines Links, der via
Methode
16
E-mail und diverse soziale Netzwerke verteilt wurde. Es handelt sich daher um eine
Ad-hoc-Stichprobe.
Abbildung 5: Anzahl der Personen mit Bruttojahreseinkommen X
2.2 Untersuchungsablauf
Nachdem die TeilnehmerInnen dem Link folgten, wurden sie online mit der,
mittels einer webbasierten Befragungssoftware (Questback EFS Survey 10.1)
erstellten, anonymen Umfrage verbunden. Auf der Willkommensseite (Anhang A)
wurden die ProbandInnen noch einmal begrüßt und darüber informiert, was das Ziel
dieser Studie ist bzw. wie viel Zeit die Bearbeitung der applizierten Fragebögen in
etwa in Anspruch nehmen würde. Sie wurden gebeten, die Fragen vollständig und
ohne Pause, spontan, zügig und so ehrlich wie möglich zu beantworten. Es wurde
auch darauf hingewiesen, dass alle Angaben streng vertraulich behandelt und
ausschließlich in anonymisierter Form weiter verwendet werden.
Um diese Anonymität gewährleisten zu können, wurden auf der zweiten Seite,
von den ausfüllenden Personen selbst, Codes nach folgendem Muster generiert:
Der Code setzte sich aus dem Anfangsbuchstaben des Vornamens der Mutter,
gefolgt vom Anfangsbuchstaben des Vornamens des Vaters und den ersten beiden
Buchstaben des Geburtsorts der jeweiligen Person zusammen. Anschließend sollten
Methode
17
sie noch ihr eigenes Geburtsmonat (2 Ziffern), gefolgt von ihrem eigenen Geburtsjahr
(den letzten beiden Ziffern des Codes) in Form einer Zahl hinzufügen. Beispiel:
Jemand dessen/deren Eltern Eva und Adam hießen, musste, wenn er/sie im Jänner
1960 im Paradies geboren wurde eapa0160 in das Kästchen schreiben.
Danach folgte die eigentliche Untersuchung, bei der vorab der berufliche
Erfolg und danach die interessierenden Merkmale der Persönlichkeit erfasst wurden.
Welche Instrumente bei dieser Erhebung zum Einsatz kamen, ist dem Kapitel 2.3
(Messverfahren) zu entnehmen. Im Anschluss an den Fragebogen konnten die
TeilnehmerInnen ihr Interesse an einem Feedback zur eigenen Persönlichkeit und an
den Ergebnissen der Studie bestätigen, indem sie ihre E-mailadresse hinterließen. Ein
weiteres Mal konnten sie ihre E-mailadresse preisgeben, falls eine Teilnahme an
weiteren Studien in ihrem Sinne wäre. Zum Abschluss wurde den TestandInnen noch
für die Teilnahme an der Studie gedankt.
2.3 Messverfahren
2.3.1 Messung des beruflichen Erfolgs
Die Messung beruflichen Erfolgs ergänzt sich wechselseitig durch objektive
und subjektive Kriterien. Wie die Operationalisierung der einzelnen Teilbereiche in
der vorliegenden Studie gestaltet wurde, ist den folgenden Unterpunkten des Kapitels
zu entnehmen. Es wurde, wie im Kapitel 1.1 diskutiert, darauf geachtet, beruflichen
Erfolg möglichst breit und umfassend zu erheben, um allen Facetten des Erfolgs
gerecht zu werden. Die Abbildung 6 dient zur Visualisierung der Operationalisierung.
Abbildung 6: Operationalisierung beruflichen Erfolgs
Methode
18
2.3.1.1 Messung objektiven Berufserfolgs und berufsrelevanter
soziodemografischer Daten
Der objektive Berufserfolg wurde anhand einer Einordnung in eine
Hierarchieebene (einfache/r Angestellte/r, Nachwuchsführungskraft (Trainee),
Gruppen-/Projektleiter/in, Abteilungsleiter/in, Bereichsleiter/in, Geschäftsführung,
andere Führungsposition (mit Textfeld), mit dem Brutto-Jahreseinkommen (in
Klassen: von weniger als ! 24000.- in Zwölftausenderschritten bis mehr als 84000)
sowie der Führungs- bzw. Personalverantwortung (Ja, Nein, Anzahl der
MitarbeiterInnen, Führungsdauer) klassifiziert.
Neben dem Geschlecht und dem Alter wurde die höchste abgeschlossene
Ausbildung, die Branche, in der die Person tätig ist, die Anstellungsform
(selbstständig, Angestellte/r, Arbeiter/in Beamter/Beamtin), die bisherige Dauer des
gesamten Berufslebens, die bisherige Dauer der aktuellen Beschäftigung, das
Beschäftigungsausmaß (Teilzeit mit weniger als 30 Wochenstunden, Teilzeit mit 30
Wochenstunden oder mehr, Vollzeit) und die tatsächlich erbrachte Anzahl an
Wochenstunden in der Arbeit erhoben.
2.3.1.2 Messung subjektiven Berufserfolgs
Der subjektive Berufserfolg wurde in drei Teilbereiche untergliedert: das
subjektive Erleben, in Form von arbeitsbezogener Lebenszufriedenheit, das subjektive
Empfinden, als affektives Commitment und das subjektiv wahrgenommene Verhalten,
gemessen durch die subjektiv eingeschätzte Performanz.
2.3.1.2.1 Messung arbeitsbezogener Lebenszufriedenheit
Um den Bereich der arbeitsbezogenen Lebenszufriedenheit abzubilden,
wurden die Skalen „Arbeit und Beruf“, „finanzielle Lage“ und „Freizeit“ aus dem von
Fahrenberg, Myrtek, Schumacher und Brähler (2000) entwickelten Fragebogen zur
Lebenszufriedenheit (FLZ) herangezogen. Das Verfahren besteht insgesamt aus zehn
Skalen. Die sieben weiteren Bereiche, „Ehe und Partnerschaft“, „Beziehung zu den
eigenen Kindern“, „Eigene Person“, „Sexualität“, „Freunde, Bekannte, Verwandte“,
„Wohnung“, und „Gesundheit“ wurden aus Gründen der Ökonomie nicht
miteinbezogen, da diese nicht derart augenscheinlich und vordergründig im Kontext
der Arbeit stehen, wie die drei oben genannten. Jede der Skalen umfasst sieben Items.
Methode
19
Die antwortende Person muss Aussagen, wie „Mit der Abwechslung, die mir mein
Beruf bietet, bin ich...“, mit der Auswahl eines Zufriedenheitsurteils auf einer
siebenfach abgestuften Ratingskala von „sehr unzufrieden“ (1) bis „sehr zufrieden“
(7), ergänzen. Der FLZ verfügt über ein Cronbach’s ! zwischen .82 und .94
(Fahrenberg et al., 2000) . Die Bewertung der Lebenszufriedenheit ist der kognitive
Prozess der Evaluation des subjektiven Wohlbefindens und ist vom emotionalen
Affekt zu unterscheiden (Schumacher, Klaiberg, & Brähler, 2003).
2.3.1.2.2 Messung affektiven Commitments
Ein weiteres Kriterium subjektiven Erfolgs repräsentiert die Identifikation
eines Individuums mit seiner Tätigkeit und mit den Personen, die es im Arbeitsalltag
umgeben. Um zu beleuchten, wie verbunden sich die TestandInnen ihrer Arbeit und
ihrem Arbeitsplatz fühlen, kamen die Skalen des affektiven Commitments gegenüber
dem Beruf/der Tätigkeit, dem Vorgesetzten und dem Team aus dem COMMIT (Felfe
& Franke, 2012) zum Einsatz. Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine
deutschsprachige Adaption und Weiterentwicklung der Organizational Commitment
Scale von Meyer und Allen (1990). Ein ausgeprägtes affektives Commitment
resultiert in einem Gefühl der Zugehörigkeit, des Stolzes und der Identifikation mit
Wertvorstellungen. Rationales und normatives Commitment, Komponenten, die auch
mit dem COMMIT erfasst werden können, basieren hingegen nicht auf intrinsischen
Gefühlen positiver Valenz, sondern im ersteren Fall auf Kalkül, einer Abwägung von
Kosten und Nutzen, und im letzteren Fall auf Gedanken des Verpflichtetseins eine
Bindung aus moralischen Gründen aufrecht zu erhalten (Felfe & Franke, 2012).
Neben der Tätigkeit, dem/der Vorgesetzten und dem Team kann der Fokus auch auf
die Organisation oder auf die Beschäftigungsform gelegt werden. Affektives
Commitment gegenüber dem Beruf/der Tätigkeit (Cronbach’s ! = .91) wird von sechs
Items beschrieben, affektives Commitment gegenüber dem/der Vorgesetzten
(Cronbach’s ! = .83) und dem Team (Cronbach’s ! = .86) von jeweils fünf. Auf einer
fünfstufigen Likertskala von „trifft nicht zu“ (1) bis „trifft zu“ (5) sollen die
ProbandInnen Aussagen wie beispielsweise „Ich bin stolz darauf, dass ich in diesem
Beruf arbeite.“, auf deren persönliche Gültigkeit einschätzen. Validiert wurde der
COMMIT unter anderem durch Zusammenhänge mit Arbeitszufriedenheit,
Kündigungsabsichten, Kundenzufriedenheit, Arbeitsleistung und der wirtschaftlichen
Lage des Unternehmens (Felfe & Franke, 2012).
Methode
20
2.3.1.2.3 Messung subjektiv eingeschätzter Performanz
Bei der dritten Betrachtungsweise, um subjektiven Berufserfolg zu
charakterisieren, steht das Verhalten am Arbeitsplatz im Vordergrund. Es handelt sich
um eine subjektive Bilanzierung selbsteingeschätzter Performanz, bestehend aus den
Komponenten Wissen/Kompetenz, administrative Fähigkeiten (jeweils vier Fragen),
Fähigkeiten im Umgang mit Anderen und Einsatzbereitschaft im Berufsleben (jeweils
drei Fragen). Die Bereiche wurden aus ökonomischen Gründen bewusst kurz und
bündig gehalten. Die Skala wurde in Anlehnung an Motovidlo, Borman, und Schmit
(1997) bzw. Borman, Motovidlo (1993) entwickelt. Die Autoren unterschieden
zwischen „task performance“ (Kompetenz, Wissen, Fähigkeiten) und „contextual
performance“ (Motivation, Einsatzbereitschaft). Beispielitem: „In meinem Job
erledige ich auch Dinge, die weit über meine Pflichten hinaus gehen.“ Auch hier steht
den TeilnehmerInnen eine fünfstufige Likertskala von „trifft nicht zu“ (1) bis „trifft
zu“ (5) als Antwortformat zur Verfügung (Anhang C).
2.3.2 Messung der Persönlichkeitsmerkmale
2.3.2.1 Messung des Fünf-Faktoren-Modells
Die Big Five wurden anhand des NEO-PI-R-90 von Opriessnig und Neubauer
(unveröffentlichtes Manuskript der Karl-Franzens-Universität Graz, 2012) erhoben.
Dieses 90 Aussagen umfassende Messverfahren ist eine kompakte ökonomische
Alternative zum, mit 240 Items deutlich längeren Vorbild, dem NEO-
Persönlichkeitsinventar (NEO-PI-R) von Ostendorf und Angleitner (2004), einer
revidierten deutschen Fassung des NEO Persönlichkeitsinventars nach Costa und
McCrae (1992). Die AutorInnen analysierten die Items des NEO-PI-R und
identifizierten jene mit der größten Aussagekraft bezüglich der fünf Faktoren und
derer Subfacetten. Für den Fragebogen wurden dann jeweils die drei höchstladenden
Items jeder Skala verwendet. Beispielitem: „Ich unterhalte mich gerne mit anderen
Menschen.“ Als Antwortformat dient eine fünffach abgestufte Ratingskala mit den
Polen „starke Ablehnung“ (1) und „starke Zustimmung“ (5).
Methode
21
2.3.2.2 Messung der HEXACO Faktoren Ehrlichkeit/Demut und Emotionalität
Im selben Antwortformat wie die fünf oben genannten Faktoren zeigen sich
Ehrlichkeit/Demut und Emotionalität aus dem HEXACO-PI-R in der Form S (Lee &
Ashton, 2009). Aus diesem Grund war es möglich, die zehn einzelnen Items pro
Faktor dem NEO-PI-R-90 unterzumengen. Dies wurde durchgeführt, um eine
blockweise Darbietung der einzelnen Faktoren zu vermeiden. Hierbei wurde darauf
geachtet, dass Aussagen zur Emotionalität des HEXACO-Modells den weitest
möglichen Abstand zu denen zur Emotionalen Stabilität der Big Five aufwiesen, da
diese sich zumindest teilweise thematisch und auch in ihrer Valenz ähneln. Das
Inventar kann mit einer internen Konsistenz von ! = .73 bis .80 als reliabel bezeichnet
werden.
2.3.2.3 Messung der dunklen Triade
2.3.2.3.1 Messung der Persönlichkeitseigenschaft Narzissmus
Die individuelle Disposition zum Narzissmus wurde mit dem Narcissistic
Personality Inventory (NPI-R) von Raskin und Hall (1979) in einer deutschen
Übersetzung (Anhang B) nach Zimmermann (1995) gemessen. Die 40 im Original im
Forced-choice-Format dargebotenen Items (Guttman " = .83) wurden mit einer
vierstufigen Likertskala von „trifft nicht zu“ (1) bis „trifft zu“ (4) versehen. Hierbei
wurde darauf geachtet, dass sich positiv und negativ gepolte Aussagen in etwa die
Waage halten. Das NPI gilt als das am weitesten verbreitete Inventar zur Erfassung
subklinischen Narzissmus (Furnham et al., 2013).
2.3.2.3.2 Messung der Persönlichkeitseigenschaft Machiavellismus
Das Mach-IV Inventar (Cristie & Geis, 1970) diente in einer selbst verfassten
deutschen Übersetzung (Anhang B) dazu, Machiavellismus zu erheben. Es umfasst
achtzehn sechsstufige Likert-Items. Aussagen wie: „Man sollte seine Bekanntschaften
unter dem Gesichtspunkt auswählen, ob sie einem nützen können.“, sollen von „trifft
absolut nicht zu“ (1) bis „trifft absolut zu“ (6) bewertet werden. In der vorliegenden
Studie erreicht der Test ein Cronbach’s ! von .84. Die Validität des MACH-IV gilt
unter anderem durch Zusammenhänge mit einer zynischen Weltsicht und
pragmatischen Moralvorstellungen von Personen mit hohen Machiavellismuswerten
(Jones & Paulhus, 2009) als bestätigt.
Methode
22
2.3.2.3.3 Messung der Persönlichkeitseigenschaft Psychopathie
Psychopathie wurde mit der Levenson’s Self-Report Psychopathy Scale
(Levenson, Kiehl, & Fitzpatrick, 1995) in einer selbst verfassten deutschen
Übersetzung (Anhang B) erhoben. Diese Skala besteht aus 16 Items zur primären
(Cronbach’s ! = .82) und 10 Items zur sekundären Psychopathie (Cronbach’s ! = .63,
Lilienfeld & Fowler, 2006). Bei den Aussagen handelt es sich um alltäglich
vorkommende Meinungen. Den TeilnehmerInnen steht eine vierstufige Likertskala
von „starke Ablehnung“ (1) bis „starke Zustimmung“ (4) als Antwortformat zur
Verfügung, um zu beurteilen, ob sie diese Meinung teilen oder nicht. Eine
charakteristische Aussage zur Erfassung primärer Psychopathie wäre: „Erfolg basiert
auf dem Überleben der Stärksten. Ich mache mir keine Gedanken über die
Verlierer/innen.“ Als Beispielitem sekundärer Psychopathie sei: „Wenn ich frustriert
bin, lasse ich oft in einem Wutausbruch Dampf ab.“, genannt. Die LPS wurde durch
Zusammenhänge mit Risikoverhalten, antisozialem Verhalten, Ungehemmtheit und
Langeweile validiert (Levenson et al., 1995).
2.3.3 Messung der Moderatoren
2.3.3.1 Messung der Autonomie am Arbeitsplatz
Als Vorlage zur Messung der erlebten Autonomie am Arbeitsplatz diente eine
Publikation von Barrick und Mount aus dem Jahr 1993. Die Autoren untersuchten die
Autonomie als Moderator der Beziehung der Big Five zur Performanz am
Arbeitsplatz. Sie erfassten Autonomie mit zwei Items aus dem Job Diagnostic Survey
(Hackman & Oldham, 1976) und ergänzten diese mit vier weiteren, nach diesem
Vorbild selbst entworfenen, Items. Aufgrund der thematischen Ähnlichkeit wurden
die Items lediglich übersetzt (Anhang B) und kamen auch in der vorliegenden Studie
zum Einsatz. „Wenn eine andere Person meine Arbeit ausüben würde, könnten die
Aufgaben auf eine sehr unterschiedliche Art und Weise ausgeführt werden.“, soll hier
als Beispiel dienen. Die ProbandInnen konnten eine Antwort von „trifft nicht zu“ (1)
bis „trifft zu“ (5) wählen. In der vorliegenden Studie hatte die Skala Autonomie ein
Cronbach’s ! = .63.
Methode
23
2.3.3.2 Messung der bisherigen Dauer der Anstellung
Die Dauer der bisherigen Anstellung mussten die TestandInnen in Jahren und
Monaten angeben. Zur Weiterverrechnung wurden auch die Jahre in Monate
transformiert.
2.3.3.3 Messung des Ausmaßes des Kontakts mit Personen während der
Arbeitszeit
Das Ausmaß des Kontakts mit Personen während der Arbeitszeit wurde aus
Gründen der Ökonomie mit einem Single-Item erfasst. Als Antwortformat diente ein
Slider, mithilfe dessen TestandInnen den prozentuellen Zeitaufwand für
Kommunikation während der Arbeit bestimmen konnten. Dies hat den Vorteil, dass
die TeilnehmerInnen neben der Prozentzahl, auch noch den Balken als optischen Reiz
zurückgemeldet bekamen. Ein Gefühl für die Relation, von Zeit mit Kommunikation
zu Zeit ohne Kommunikation, zu entwickeln, dürfte so einfacher fallen. Um eine
Tendenz zur Mitte zumindest zu vermindern, war die Ausgangsstellung des Sliders
bei null Prozent.
2.3.4 Reihenfolge der Vorgabe
Bei der Reihenfolge der Vorgabe wurde darauf geachtet, die Kriterien vor den
Prädiktoren zu erheben. Die Reihenfolge der Vorgabe ist Tabelle 1 zu entnehmen.
Tabelle 1:Vorgabereihenfolge
1. Willkommensseite 14. tatsächlich erbrachte Wochenstunden 2. Geschlecht 15. Einkommen 3. Alter 16. Kontakt mit Personen 4. Ausbildung 17. gewünschter Kontakt 5. Branche 18. Autonomie 6. Anstellungsform 19. FLZ 7. Dauer des Berufslebens 20. Performanz 8. Dauer der Beschäftigung 21. COMMIT 9. Hierarchieebene 22. NPI-40 10. Führungs- Personalverantwortung 23. MACH-IV 11. Anzahl der Mitarbeiter 24. LPS 12. Dauer der Führungsfunktion 13. Beschäftigungsausmaß
25. NEO-PI-R-90/HEXACO-PI-R-S Ehrlichkeit/Demut und Emotionalität
Methode
24
2.4 Auswertung der Untersuchung
Die Auswertungen erfolgten mittels IBM SPSS Statistics 20. Es wurden eine
Haupkomponentenanalyse, ein MAP-Test, eine Scree-Analyse und eine
Parallelanalyse zur Bestimmung der Anzahl der Faktoren des NPI durchgeführt.
Pearson-Produkt-Moment-Korrelationen, Spearman-Rangkorrelationen, multiple
lineare Regressionen sowie Moderationsanalysen wurden berechnet, um die
Hauptfragestellungen zu beantworten. Bühner und Ziegler (2009) sowie Bühner
(2011) dienten als Leitfaden für das methodische Vorgehen. Die Effektgrößen
orientieren sich an der Einteilung von Cohen aus dem Jahr 1988.
Ergebnisse
25
3 Ergebnisse
3.1 Themenbereich A: Bivariate Korrelationen
Bei Überprüfung der Voraussetzungen zur Berechnung der bivariaten
Zusammenhänge war die Normalverteilung nicht für alle der Variablen gegeben
(Verteilungen siehe Anhang D). Auch das Intervallskalenniveau ist in einigen Fällen
zumindest strittig. So ist die erste Kategorie der Variable Einkommen breiter als die
darauffolgenden und die letzte Einkommensklasse nach oben hin offen. Es kann daher
nicht von Äquidistanz der Klassen ausgegangen werden. Ähnliches gilt auch für die
anderen beiden Facetten des objektiven beruflichen Erfolgs. Der Unterschied im
Erfolg zwischen der Führung von sechzig und fünfundsechzig MitarbeiterInnen ist
wahrscheinlich nicht von gleicher Bedeutung wie der zwischen einem/einer und
sechs.
Aus diesem Grund wurden zusätzlich zu Pearson Produkt-Moment-
Korrelationen auch Spearman Rangkorrelationen berechnet und diesen
gegenübergestellt. Bei Betrachtung der Tabellen 2 und 3 fällt auf, dass die beiden
Methoden zu beinahe identischen Ergebnissen führen. Grund dafür ist die 291
Personen starke Stichprobe. Bei Samples dieses Umfangs sind die Verfahren gegen
Verletzungen der Voraussetzungen stabiler als bei kleineren Stichproben. Selbiges
Argument gilt in weiterer Folge auch als Legitimation für die Gültigkeit der im
folgenden Kapitel beschriebenen Ergebnisse der Regressionsanalysen.
3.1.1 Die Beziehung der Konstrukte der Dunklen Triade zueinander
Die Abbildung 7 verdeutlicht, dass sich die Beziehung der Konstrukte der
Dunklen Triade zueinander in der vorliegenden Studie ein wenig anders darstellt als
im Original von Paulhus und Williams (2002). Es zeigte sich ein höherer
Zusammenhang von subklinischer Psychopathie und Machiavellismus (r = .65, p <
.01), während die Korrelation von Narzissmus und Psychopathie mit r = .38 (p < .01)
bei den Berufstätigen dieser Studie geringer ausfällt als in deren studentischer
Stichprobe.
Ergebnisse
26
Abbildung 7: Die Beziehung der Konstrukte der Dunklen Triade zueinander
Anmerkungen: * p < .05; ** p < .01; † p < .10. Die Werte vor dem / stammen aus der
Originalarbeit von Paulhus, D. L. & Williams, K. M. (2002) N=245 Studenten. Die
Werte nach dem / stammen aus der vorliegenden Studie. N=291 Berufstätige. Es
handelt sich um Korrelationen nach Pearson.
3.1.2 Bivariate Korrelationen zwischen Kontrollvariablen sowie
Persönlichkeitsfaktoren und beruflichem Erfolg
Die bivariaten Korrelationen zwischen Persönlichkeitseigenschaften und
Merkmalen des objektiven sowie des subjektiven beruflichen Erfolgs sind den
Tabellen 2 und 3 zu entnehmen. Die Anzahl der MitarbeiterInnen als Kriterium des
objektiven Berufserfolgs ist mit keinem Merkmal der Persönlichkeit korreliert.
Lediglich die später in den Regressionsanalysen als Kontrolle verwendete Variable
Alter hängt mit dieser Variable zusammen (r = .21, p < .05).
3.1.2.1 Die dunkle Triade und beruflicher Erfolg
Sieht man sich das korrelative Muster der einzelnen Testverfahren mit
beruflichem Erfolg näher an, kann eine differenzierte Studie der einzelnen Facetten
der Dunklen Triade durchaus als sinnvoll erachtet werden. Während Machiavellismus
keinen bedeutsamen Zusammenhang mit beruflichem Erfolg zu haben scheint, sind
kleine bis moderate negative Korrelationen von Psychopathie und subjektivem
Berufserfolg (rLebenszufriedenheit = -.15, p < .01, rAffektives Commitment = -.12, p < .05, rPerformanz
= -.22, p < .01) sowie kleine bis moderate positive Korrelationen von Narzissmus und
Ergebnisse
27
subjektivem rLebenszufriedenheit = .12, p < .05, rAffektives Commitment = .16, p < .01, rPerformanz =
.31, p < .01) wie objektivem Berufserfolg (rEinkommen = .22, p < .01, rHierarchieebene = .22,
p < .01) zu erkennen.
3.1.2.2 Die Big Five und beruflicher Erfolg
Die höchsten Zusammenhänge mit subjektivem Berufserfolg wurden wie
erwartet unter den Big Five Faktoren mit Neurotizismus (rLebenszufriedenheit = -.44, p <
.01, rAffektives Commitment = -.27, p < .01, rPerformanz = -.35, p < .01), Extraversion
(rLebenszufriedenheit = .32, p < .01, rAffektives Commitment = .31, p < .01, rPerformanz = .41, p < .01)
und Gewissenhaftigkeit (rLebenszufriedenheit = .25, p < .01, rAffektives Commitment = .23 p < .01,
rPerformanz = .42 p < .01) gefunden. Es handelt sich hierbei um moderate bis große
Korrelationen. Kleine bis mittlere Zusammenhänge negativer Art bestehen auch für
die Variablen des objektiven Berufserfolgs und Neurotizismus (rEinkommen = -.27, p <
.01, rHierarchieebene = -.16, p < .01). Eher kleinerer Natur, aber dennoch signifikant, sind
die positiven Korrelationen von objektivem Berufserfolg und Gewissenhaftigkeit
(rEinkommen = .15, p < .05, rHierarchieebene = .12, p < .05). Auffallend ist, dass verträgliche
Menschen im Mittel objektiv weniger erfolgreich sind (rEinkommen = -.12, p < .01,
rHierarchieebene = -.17, p < .01), sich allerdings subjektiv erfolgreicher fühlen
(rLebenszufriedenheit = .13, p < .05, rAffektives Commitment = .12, p < .05) als ihre geringer
verträglichen Mitmenschen. Weitere Werte sind den Tabellen 2 und 3 zu entnehmen.
3.1.2.3 Die HEXACO-Dimensionen Ehrlichkeit/Demut bzw. Emotionalität und
beruflicher Erfolg
Während der Faktor Ehrlichkeit/Demut nur mit subjektiven Kriterien des
beruflichen Erfolgs zusammenhängt (rLebenszufriedenheit = .17, p < .01, rAffektives Commitment =
.13, p < .05), finden sich höhere Korrelationen der Dimension Emotionalität mit
objektiven als mit subjektiven Indikatoren beruflichen Erfolgs (rEinkommen = -.28, p <
.01, rHierarchieebene = -.19, p < .01, rPerformanz = -.12, p < .05).
Tabelle 2: Vergleich bivariater Korrelationen von Geschlecht, Alter,
Beschäftigungsausmaß und Persönlichkeitsdimensionen mit objektivem beruflichem
Erfolg nach Pearson und Spearman
Ergebnisse
28
Objektiver Berufserfolg Einkommen Hierarchieebene Mitarbeiter
Geschlecht .39**/.38** .20**/.21** .00/.07 Alter .37**/.39** .37**/.37** .21*/.25** Beschäftigungsausmaß .23**/.25** .12†/.13* -.04/-.05 Narzissmus .22**/.21** .22**/.21** -.09/-.10 Machiavellismus -.01/-.03 .06/.07 .06/.07 Psychopathie -.07/-.08 .03/-.03 -.09/-.08 Neurotizismus -.27**/-.33** -.16**/-.17** -.04/.03 Extraversion .09/.11† .06/.07 .01/-.04 Gewissenhaftigkeit .15*/.16** .12*/.12* .13/.09 Verträglichkeit -.16**/-.17** -.17**/-.18** -.02/.01 Offenheit .00/.01 .03/.05 -.01/-.09 Ehrlichkeit/Demut -.02/.03 -.09/-.06 .08/.13 Emotionalität -.28**/-.29** -.19**/-.19** -.09/-.06 Anmerkungen: * p < .05; ** p < .01; † p < .10. N = 291 für Korrelationen mit
Einkommen, N = 283 für Korrelationen mit Hierarchieebene. N = 110 für
Korrelationen mit Mitarbeiter. Koeffizienten: vor dem / Pearson, nach dem /
Spearman.
Tabelle 3: Vergleich bivariater Korrelationen von Geschlecht, Alter,
Beschäftigungsausmaß und Persönlichkeitsdimensionen mit subjektivem beruflichem
Erfolg nach Pearson und Spearman
Subjektiver Berufserfolg Lebenszufriedenheit Affektives
Commitment Performanz
Geschlecht .08/.07 -.00/-.01 -.10†/-.10† Alter .16**/.14* .11†/.11† .05/.09 Beschäftigungsausmaß .09/.05 .02/.02 .01/-.01 Narzissmus .12*/.09 .16**/.12* .31**/.32** Machiavellismus -.08/-.07 -.10†/-.10 -.09/-.12* Psychopathie -.15**/-.16** -.12*/-.13* -.22**/-.20** Neurotizismus -.44**/-.43** -.27**/-.25** -.35**/-.32** Extraversion .32**/.30** .31**/.29** .41**/.37** Gewissenhaftigkeit .25**/.26** .23**/.21** .42**/.39** Verträglichkeit .13*/.12* .12*/.14* .05/.02 Offenheit -.08/-.09 -.08/-.07 .14*/.15** Ehrlichkeit/Demut .17**/.20** .13*/.17** .04/.03 Emotionalität -.11†/-.11† -.01/.00 -.12*/-.10† Anmerkungen: * p < .05; ** p < .01; † p < .10. N = 291. Koeffizienten: vor dem /
Pearson, nach dem / Spearman.
Ergebnisse
29
Korrelative Zusammenhänge wurden darüber hinaus auch für Personen mit
und ohne Führungsverantwortung separat betrachtet. Der deutlichste Unterschied im
Vergleich zum gesamten Sample ist, dass sich der Zusammenhang von Persönlichkeit
und Hierarchieebene in der Substichprobe von Führungskräften verliert (siehe Tabelle
4). Dieses Ergebnis ist allerdings mit Vorsicht zu behandeln, da es auch bedingt durch
die Varianzeinschränkung sowie durch die deutlich geringere Stichprobe zustande
gekommen sein kann.
Überdies ist zu sehen, dass Gewissenhaftigkeit mit der subjektiv
eingeschätzten Performanz bei Personen ohne Führungsverantwortung höher
zusammenhängt (r = .49, p < 01) als bei Führungskräften (r = .25, p < 01).
Korrelationen von Neurotizismus beziehungsweise Extraversion mit subjektivem
Berufserfolg fallen hingegen stärker für Personen mit Führungsverantwortung als für
Personen ohne aus (siehe Tabelle 5). Weitere Ergebnisse sind den Tabellen 4 und 5 zu
entnehmen.
Tabelle 4: Vergleich bivariater Korrelationen von Geschlecht, Alter,
Beschäftigungsausmaß und Persönlichkeitsdimensionen mit objektivem beruflichem
Erfolg bei Personen mit und ohne Führungsverantwortung
Objektiver Berufserfolg Einkommen Hierarchieebene Mitarbeiter
Geschlecht .43**/.32** .24*/- .00/- Alter .37**/.34** .43**/- .21*/- Beschäftigungsausmaß .31**/.19* .00/- -.04/- Narzissmus .19*/.14† .08/- -.09/- Machiavellismus .04/-.11 .11/- .06/- Psychopathie -.07/-.10 .04/- -.09/- Neurotizismus -.29**/-.22** -.04/- -.04/- Extraversion .10/.02 -.02/- .01/- Gewissenhaftigkeit .14/.15* .08/- .13/- Verträglichkeit -.08/-.13† -.12/- -.02/- Offenheit .05/-.03 -.03/- -.01/- Ehrlichkeit/Demut .01/.05 -.10/- .08/- Emotionalität -.30**/-.25** -.12/- -.09/- Anmerkungen: * p < .05; ** p < .01; † p < .10. Vor dem / Personen mit
Führungsverantwortung. Einkommen: N = 110. Hierarchieebene: N = 103.
Mitarbeiter: N = 110. Nach dem / N = 174 Personen ohne Führungsverantwortung.
Ergebnisse
30
Tabelle 5: Vergleich bivariater Korrelationen von Geschlecht, Alter,
Beschäftigungsausmaß und Persönlichkeitsdimensionen mit subjektivem beruflichem
Erfolg bei Personen mit und ohne Führungsverantwortung
Subjektiver Berufserfolg Lebenszufriedenheit Affektives
Commitment Performanz
Geschlecht .01/.10 .10/-.11 -.00/-.19* Alter -.02/.20** .17†/.02 -.01/.02 Beschäftigungsausmaß .07/.04 .08/-.10 -.14/.03 Narzissmus .12/.11 .19*/.12 .27**/.29** Machiavellismus -.11/-.06 -.02/-.14† -.02/-.13† Psychopathie -.21*/-.09 -.03/-.15* -.11/-.28** Neurotizismus -.49**/-.40** -.37**/-.19* -.41**/-.30** Extraversion .45**/.23** .42**/.24** .44**/.38** Gewissenhaftigkeit .25*/.22** .22**/.20** .25**/.49** Verträglichkeit .17†/.12 .10/.19* .03/.12 Offenheit .03/-.14† -.17†/-.04 .05/.21** Ehrlichkeit/Demut .24*/.13† .15/.12 .01/.11 Emotionalität -.08/-.13† .03/.05 -.12/-.09 Anmerkungen: * p < .05; ** p < .01; † p < .10. Vor dem / N = 110 Personen mit
Führungsverantwortung. Nach dem / N = 174 Personen ohne Führungsverantwortung.
3.2 Themenbereich A & B: Regressionsanalysen
Um zu zeigen, ob und wie gut beruflicher Erfolg durch
Persönlichkeitseigenschaften vorherzusagen ist, welchen Prädiktoren hierbei das
größte Gewicht beizumessen ist, beziehungsweise ob die Dunkle Triade über die Big
Five und die HEXACO-Faktoren Ehrlichkeit/Demut und Emotionalität hinweg
Varianz am beruflichen Erfolg aufzuklären imstande ist, wurden hierarchische lineare
Regressionsanalysen (unter Anwendung der Enter-Methode) durchgeführt. Als
Kriterien dienten das Einkommen, die Hierarchieebene und im Falle von
Personalverantwortung die Anzahl der MitarbeiterInnen stellvertretend für den
objektiven Berufserfolg sowie die Lebenszufriedenheit, das Affektive Commitment
und die subjektiv eingeschätzte Performanz als Indikatoren für subjektiven
beruflichen Erfolg. Die Vorhersagen aller sechs Regressanden geschahen nach dem
folgenden Muster: Durch die Aufnahme der Variablen Geschlecht, Alter und
Beschäftigungsausmaß in einem ersten Block wurde deren Einfluss kontrolliert. Im
zweiten Block wurden die Big Five in das Modell aufgenommen, da sie in der
Ergebnisse
31
Forschung zum beruflichen Erfolg die am meisten etablierte Taxonomie
Persönlichkeit zu messen darstellen. In einem dritten Schritt wurden die Dimensionen
Ehrlichkeit/Demut und Emotionalität als weiteres Rahmenmodell in die Regression
integriert. Im vierten und letzten Block wurden anschließend noch Narzissmus,
Machiavellismus und Psychopathie hinzugefügt. Im Fließtext werden immer die
Werte des letzten Modells, das signifikant inkrementell Varianz des jeweiligen
beruflichen Erfolgskriteriums aufzuklären imstande ist, berichtet.
3.2.1 Regressionsanalysen auf Kriterien des objektiven Berufserfolgs
3.2.1.1 Einkommen
Wie Tabelle 6 entnommen werden kann, werden durch das Modell insgesamt
rund 32% (R#korr. = .32, p < .01, F13,277 = 11.43, p < .01) der Varianz des Einkommens
aufgeklärt. 8% gehen auf Unterschiede in der Persönlichkeit unter Kontrolle von
Alter, Geschlecht und Beschäftigungsausmaß zurück ($R#Big5 = .06, p < .01, $R#D3 =
.02, p < .05). Das größte Gewicht unter den Persönlichkeitsfaktoren ist den
Prädiktoren Psychopathie (% = -.19, p < .05) und Verträglichkeit (% = -.17, p < .05)
zuzuschreiben. Tendenziell leistet auch der Regressor Narzissmus einen Beitrag (% =
.15, p < .10). Über die Big Five hinweg leistet, im Gegensatz zu den HEXACO-
Faktoren Ehrlichkeit/Demut und Emotionalität, die Dunkle Triade inkrementelle
Varianzaufklärung ($R#HEXACO = .00, ns., $R#D3 = .02, p < .05). Rund 26% der
Varianz des Einkommens kann durch die Kontrollvariablen alleine aufgeklärt werden
(R#korr. = .26, p = < .01). Unter ihnen ist das Alter der Prädiktor mit dem größten
Einfluss (%Alter = .30, p < .01, %Geschlecht = .27, p < .01, %Beschäftigungsausmaß = .18, p < .01).
Weitere Werte sind der Tabelle 6 zu entnehmen.
3.2.1.2 Anzahl der MitarbeiterInnen
Auf eine Regressionsanalyse bezüglich des Kriteriums der Anzahl der
MitarbeiterInnen wurde verzichtet, da schon die Korrelationen nullter Ordnung
keinerlei signifikante Ergebnisse aufwiesen.
3.2.1.3 Hierarchieebene
In etwa 19% der Varianz des Regressanden Hierarchieebene kann durch das
Modell erklärt werden (R#korr. = .19, p < .01, F8,274 = 9,32, p < .01).
Ergebnisse
32
Persönlichkeitsmerkmale leisten hierbei rund 6% unique Varianzaufklärung ($R#Big5 =
.06, p < .01). Verträglichkeit (% = -.19, p < .01) und Gewissenhaftigkeit (% = .12, p <
.05) sind hierfür die ausschlaggebenden Dimensionen. Weder die zwei Faktoren des
HEXACO-Modells noch die Dunkle Triade klären über die Big Five hinweg Varianz
des Merkmals Hierarchieebene auf ($R#HEXACO = .00, ns., $R#D3 = .01, ns.). Von den
zu kontrollierenden Variablen hat neben dem signifikanten Beitrag des Alters (%Alter =
.36, p < .01) das Beschäftigungsausmaß tendenziell Einfluss (%Beschäftigungsausmaß = .10,
p < .10). Weitere Werte sind der Tabelle 6 zu entnehmen.
Tabelle 6: Regressionsanalysen auf Kriterien des objektiven Berufserfolgs
!R" R"korr. Prädiktoren # .27**/.16** .26/.15 Modell 1 Geschlecht .29**/.12* Alter .31**/.34** Beschäftigungsausmaß .17**/.09 .06**/.06** .31/.19 Modell 2 Geschlecht .27**/.09 Alter .31**/.36** Beschäftigungsausmaß .17**/.10† Neurotizismus -.08/-.02 Extraversion .01/.03 Offenheit .10†/.09 Verträglichkeit -.13*/-.19** Gewissenhaftigkeit .15**/.12* .00/.00 .30/.19 Modell 3 Geschlecht .28**/.07 Alter .51**/.37** Beschäftigungsausmaß .17**/.10† Neurotizismus -.09/-.02 Extraversion .01/.03 Offenheit .10†/.09 Verträglichkeit -.14*/-.14† Gewissenhaftigkeit .15**/.12* Emotionalität .02/-.04 Ehrlichkeit/Demut .02/-.07 .02*/.01 .32/.19 Modell 4 Geschlecht .27**/.05 Alter .30**/.36** Beschäftigungsausmaß .18**/.09† Neurotizismus -.02/.02 Extraversion -.02/-.04
Ergebnisse
33
Offenheit .05/.06 Verträglichkeit -.17*/-.08 Gewissenhaftigkeit .10/.08 Emotionalität .01/-.07 Ehrlichkeit/Demut -.01/-.07 Narzissmus .15†/.18* Machiavellismus -.03/-.00 Psychopathie -.19*/-.07 Anmerkungen: * p < .05. ** p < .01. † p < .10. N = 291 für Regressionsanalyse mit
Einkommen. N = 283 für Regressionsanalyse mit Hierarchieebene. Werte vor dem /
nehmen Bezug auf das Kriterium Einkommen. Werte nach dem / nehmen Bezug auf
das Kriterium Hierarchieebene.
Um Klarheit im Rahmen der Bandwidth-Fidelity-Diskussion zu erlangen
wurden die Regressionsanalysen noch einmal in gespiegelter Reihenfolge der Blöcke
durchgeführt. Im ersten Block wurden erneut die Kontrollvariablen in das Modell
aufgenommen. Diesmal folgte die Dunkle Triade, als Stellvertreter eng umfasster
Konzepte der Persönlichkeit, bereits im zweiten Block. Danach wurden die
Rahmenmodelle, also die Big Five gefolgt von den HEXACO-Dimensionen, in zwei
weiteren Blöcken hinzugefügt.
Wie Tabelle 7 zu entnehmen ist, klären die Big Five und die HEXACO-
Dimensionen keinerlei Varianz der Kriterien Einkommen ($R#Big5 = .02, ns.,
$R#HEXACO = .00, ns.) und Hierarchieebene ($R#Big5 = .01, ns., $R#HEXACO = .00, ns.)
inkrementell über die Dunkle Triade hinweg auf. Die Dunkle Triade hingegen, kann
rund 6% zur Varianzaufklärung des Einkommens ($R#D3 = .06, p < .01), und in etwa
5% zur Varianzaufklärung der Hierarchieebene ($R#D3 = .05, p < .01) beitragen.
Kontrastiert man die beiden Tabellen 6 und 7, erkennt man, dass sich die enger
umfasste Variante Persönlichkeit zu messen (die Dunkle Triade) besser zur
Vorhersage objektiver Erfolgskriterien eignet als die breit gefassten Rahmenmodelle.
Tabelle 7: Regressionsanalysen auf Kriterien des objektiven Berufserfolgs mit
umgekehrter Reihenfolge der Aufnahme der Prädiktoren
!R" R"korr. Prädiktoren # .27**/.16** .26/.15 Modell 1 Geschlecht .29**/.12* Alter .31**/.34**
Ergebnisse
34
Beschäftigungsausmaß .17**/.09 .06**/.05** .32/.20 Modell 2 Geschlecht .28**/.08 Alter .31**/.36** Beschäftigungsausmaß .17**/.08 Narzissmus .26**/.25** Machiavellismus .00/.02 Psychopathie -.17*/-.05 .02/.01 .32/.20 Modell 3 Geschlecht .27**/.08 Alter .30**/.36** Beschäftigungsausmaß .18**/.09† Narzissmus .16*/.18* Machiavellismus -.03/.01 Psychopathie -.19*/-.07 Neurotizismus -.02/-.00 Extraversion -.02/-.04 Offenheit -.05/.07 Verträglichkeit -.17*/-.13 Gewissenhaftigkeit .10/.08 .00/.00 .32/.19 Modell 4 Geschlecht .27**/.05 Alter .30**/.36** Beschäftigungsausmaß .18**/.09† Narzissmus .15†/.18* Machiavellismus -.03/-.00 Psychopathie -.19*/-.07 Neurotizismus -.02/.02 Extraversion -.02/-.04 Offenheit .05/.06 Verträglichkeit -.17*/-.08 Gewissenhaftigkeit .10/.08 Emotionalität .01/-.07 Ehrlichkeit/Demut -.01/-.07 Anmerkungen: * p < .05. ** p < .01. † p < .10. N = 291 für Regressionsanalyse mit
Einkommen. N = 283 für Regressionsanalyse mit Hierarchieebene. Werte vor dem /
nehmen Bezug auf das Kriterium Einkommen. Werte nach dem / nehmen Bezug auf
das Kriterium Hierarchieebene.
Ergebnisse
35
3.2.2 Regressionsanalysen auf Kriterien des subjektiven
Berufserfolgs
3.2.2.1 Lebenszufriedenheit
Ungefähr ein Viertel der Varianz der Lebenszufriedenheit kann mittels des
vorliegenden Regressionsmodells aufgeklärt werden (R#korr. = .24, p < .01, F8,282 =
12.56, p < .01). Die Persönlichkeitsfaktoren der Big Five allein sind in der Lage, rund
23% zu erklären ($R#Big5 = .23, p < .01). Die stärksten Prädiktoren hierbei sind
Neurotizismus (% = -.30, p < .01), Extraversion (% = .21, p < .01), Offenheit (% = -.16,
p < .01) und Verträglichkeit (% = .14, p < .05). Das Alter (% = .10, p < .10) ist in der
Tendenz von Gewicht. Es zeigt sich überdies eine tendenzielle inkrementelle
Varianzaufklärung bei Hinzunahme der HEXACO-Faktoren ($R#HEXACO = .02, p <
.10). Weitere Werte sind der Tabelle 8 zu entnehmen.
3.2.2.2 Affektives Commitment
Ähnlich wie bei der Lebenszufriedenheit sind auch beim Affektiven
Commitment (F8,282 = 7.58, p < .01) die Big Five ($R#Big5 = .15, p < .01) für ein Gros
der Varianzaufklärung verantwortlich. Signifikante Regressoren sind in diesem Fall
Extraversion (% = .30, p < .01), Offenheit (% = -.18, p < .01), Verträglichkeit (% = .12,
p < .05) und die Kontrollvariable Alter (% = .12, p < .05). Weder durch die HEXACO-
Faktoren noch durch die Dunkle Triade lässt sich weitere Varianz des Affektiven
Commitments erklären ($R#HEXACO = .01, ns., $R#D3 = .01, ns.). Nach einer Korrektur
des R2 für die Anzahl an Prädiktoren werden insgesamt 15,4% der Varianz des
Affektiven Commitments durch das Modell erklärt. Weitere Werte sind der Tabelle 8
zu entnehmen.
3.2.2.3 Subjektiv eingeschätzte Performanz
Das Regressionsmodell für das Kriterium subjektiv eingeschätzte Performanz
ist in der Lage in etwa 30% dessen Varianz aufzuklären (F13,277 = 10.24, p < .01). Zu
den durch die Big Five allein aufgeklärten 27% ($R#Big5 = .27, p < .01) der
Gesamtvarianz des Merkmals leistet auch hier die Dunkle Triade eine zusätzliche
Varianzaufklärung von immerhin 3% ($R#D3 = .03, p < .01). Psychopathie (% = -.24, p
< .01) und Narzissmus (% = .21, p < .05) sind die hierfür verantwortlichen
Ergebnisse
36
Dimensionen. Einflussgrößen für die Varianzaufklärung durch die Big Five sind
Gewissenhaftigkeit (% = .22, p < .01) und Extraversion (% = .18, p < .05). Auch das
Geschlecht (% = -.14, p < .05) als Kontrollvariable ist erstmals bei der Erklärung
subjektiven Berufserfolgs von Bedeutung. Weitere Werte sind der Tabelle 8 zu
entnehmen.
Tabelle 8: Regressionsanalysen auf Kriterien des subjektiven Berufserfolgs
!R" R"korr. Prädiktoren # .03*/.01/.02 .02/.00/.01 Modell 1 Geschlecht .03/-.03/-.12* Alter .15*/.12†/.08 Beschäftigungsausmaß .08/.02/.01 .23**/.16**/.27** .24/.15/.27 Modell 2 Geschlecht .02/-.02/-.10† Alter .10†/.12*/.07 Beschäftigungsausmaß .05/.01/.01 Neurotizismus -.30**/-.09/-.13* Extraversion .21**/.30**/.24** Offenheit -.16**/-.18**/.07 Verträglichkeit .14*/.12*/-.02 Gewissenhaftigkeit .06/.08/.29** .02†/.01/.01 .25/.16/.27 Modell 3 Geschlecht .08/.03/-.12† Alter .09†/.11†/.08 Beschäftigungsausmaß .05/.01/.00 Neurotizismus -.39**/-.17†/-.13† Extraversion .20**/.29**/.23** Offenheit -.15**/-.17**/.07 Verträglichkeit .08/.07/.05 Gewissenhaftigkeit .04/.07/.29** Emotionalität .18*/.15†/-.05 Ehrlichkeit/Demut .03/.04/-.09 .01/.01/.03** .25/.16/.29 Modell 4 Geschlecht .09/.02/-.14* Alter .10†/.12*/.07 Beschäftigungsausmaß .04/.00/.01 Neurotizismus -.42**/-.16†/-.05 Extraversion .20**/.24**/.18* Offenheit -.14*/-.20**/.02 Verträglichkeit .12/.12/.03 Gewissenhaftigkeit .07/.07/.22** Emotionalität .18*/.14†/-.08
Ergebnisse
37
Ehrlichkeit/Demut .04/.03/-.10 Narzissmus -.03/.11/.21* Machiavellismus -.04/-.12/.02 Psychopathie .13/.07/-.24** Anmerkungen: * p < .05; ** p < .01; † p < .10. N = 291. Werte vor dem ersten /
nehmen Bezug auf das Kriterium Lebenszufriedenheit. Werte zwischen den beiden /
nehmen Bezug auf das Kriterium Affektives Commitment. Werte nach den beiden /
nehmen Bezug auf das Kriterium subjektiv eingeschätzte Performanz.
Äquivalent zum objektiven Berufserfolg wurden auch bezüglich der
subjektiven Kriterien Regressionsanalysen in umgekehrter Reihenfolge der
Hinzunahme von Prädiktoren berechnet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9
zusammengefasst. Im Unterschied zu den objektiven Kriterien sieht man bei
Gegenüberstellung der Tabellen 8 und 9, dass bezüglich subjektiver Kriterien die
Wahl eines breiten Modells (Big Five) gegenüber der spezifischen Dunklen Triade zu
bevorzugen ist.
Tabelle 9: Regressionsanalysen auf Kriterien des subjektiven Berufserfolgs mit
umgekehrter Reihenfolge der Aufnahme der Prädiktoren
!R" R"korr. Prädiktoren # .03*/.01/.02 .02/.01/.01 Modell 1 Geschlecht .03/-.03/-.12* Alter .15*/.12†/.08 Beschäftigungsausmaß .08/.02/.01 .06**/.07**/.23** .07/.06/.23 Modell 2 Geschlecht .04/-.03/-.13* Alter .12*/.11†/.05 Beschäftigungsausmaß .09/.03/.01 Narzissmus .20**/.25**/.47** Machiavellismus .03/-.05/.10 Psychopathie -.24**/-.17*/-.43** .18**/.11**/.07** .24/.16/.29 Modell 3 Geschlecht .02/-.03/-.11* Alter .11/.12*/.06 Beschäftigungsausmaß .04/.00/.02 Narzissmus .00/.13/.21** Machiavellismus -.03/-.12/.04 Psychopathie .12/.07/-.23** Neurotizismus -.33**/-.09/-.07 Extraversion .19**/.24**/.19**
Ergebnisse
38
Offenheit -.16**/-.21**/.03 Verträglichkeit .20*/.18*/-.03 Gewissenhaftigkeit .08/.07/.21** .02†/.01/.01 .25/.16/.29 Modell 4 Geschlecht .09/.02/-.14* Alter .10†/.12*/.07 Beschäftigungsausmaß .04/.00/.01 Narzissmus -.03/.11/.21* Machiavellismus -.04/-.12/.02 Psychopathie .13/.07/-.24** Neurotizismus -.42**/-.16†/-.05 Extraversion .20**/.24**/.18* Offenheit -.14*/-.20**/.02 Verträglichkeit .12/.12/.03 Gewissenhaftigkeit .07/.07/.22** Emotionalität .18*/.14†/-.08 Ehrlichkeit/Demut .04/.03/-.10 Anmerkungen: * p < .05; ** p < .01; † p < .10. N = 291. Werte vor dem ersten /
nehmen Bezug auf das Kriterium Lebenszufriedenheit. Werte zwischen den beiden /
nehmen Bezug auf das Kriterium Affektives Commitment. Werte nach den beiden /
nehmen Bezug auf das Kriterium subjektiv eingeschätzte Performanz.
3.3 Themenbereich C: Moderationsanalysen
Um die moderierenden Effekte der Variablen Autonomie, Dauer der
Beschäftigung und Orientierung der Tätigkeit im Sinne der Kommunikation am
Arbeitsplatz zu überprüfen, wurden multiple lineare Regressionen unter Hinzunahme
eines Wechselwirkungsterms berechnet. Der Wechselwirkungsterm ist jeweils das
Produkt von Prädiktor und Moderator. Wird dieser signifikant, spricht man von einer
Moderation. Das Vorzeichen des Regressionsgewichtes dieses Terms gibt an, in
welche Richtung sich die Korrelation des Prädiktors und des Kriteriums mit
steigenden Werten des Moderators relativ entwickelt. Bei einem positiven Vorzeichen
wird demnach eine positive Korrelation höher, während sich eine negative
Korrelation der Null annähert. Folglich werden bei einem negativen Vorzeichen mit
steigenden Werten des Moderators negative Korrelationen größer und positive nähern
sich ihrerseits der Null an (Bühner, 2011).
Die Problematik bei dem in der Studie vorliegenden Design ist, dass sich, um
alle Fälle zu überprüfen, drei (Moderatoren) mal drei (Prädiktoren) mal sechs
(Kriterien), also vierundfünfzig Regressionsanalysen ergeben würden. Dies hätte eine
Ergebnisse
39
enorme Kumulation des Alphafehlers zur Folge. Aus diesem Grunde wurden
empiriegeleitet nur die Kombinationen, in denen die Dunkle Triade über die Big Five
hinweg Varianzaufklärung zu leisten imstande ist, einer Prüfung unterzogen. Es
handelt sich hierbei um Regressionen auf die Kriterien Einkommen und subjektiv
eingeschätzte Performanz. Somit gelang eine Reduktion der vierundfünfzig
Kombinationen um zwei Drittel, nämlich auf achtzehn Analysen. Trotz dieser
drastischen Kürzung geht dadurch sowohl der objektive, als auch der subjektive
Berufserfolg in die Berechnungen ein (siehe Tabelle 10).
Tabelle 10: Signifikanz und Effektstärke der Wechselwirkungsterme
Einkommen Performanz # p # p
NPI .01 .84 -.07 .21 MACH -.08 .12 .07 .25
Autonomie X Dunkle Triade LPS .06 .20 .06 .31
NPI -.03 .50 -.10† .06 MACH .02 .70 -.10† .09
Kommunikation X Dunkle Triade LPS -.05 .29 .03 .55
NPI .11* .04 -.05 .41 MACH -.09† .07 .05 .37
Dauer X Dunkle Triade LPS .00 .98 -.08 .18 Anmerkungen: * p < .05; ** p < .01; † p < .10. N = 291.
Die Dauer der Beschäftigung, also wie lange eine Person ihren aktuellen Job
ausübt, moderiert den Zusammenhang von Narzissmus und Einkommen (% = .11, p <
.05). Infolgedessen hängt mit zunehmender Dauer des Arbeitsverhältnisses die
Persönlichkeitseigenschaft Narzissmus stärker mit dem Einkommen zusammen.
Nachdem Narzissmus positiv mit dem Einkommen korreliert ist, heißt das: Je höher
die Testwerte des NPI einer Person sind, desto höher ist auch im Mittel ihr
Einkommen. Überdies steigt dieser Zusammenhang mit zunehmender Dauer des
Arbeitsverhältnisses weiter an. Eine statistische Tendenz besteht auch für die
moderierende Funktion der Dauer auf den Zusammenhang von Machiavellismus und
Einkommen (% = -.09, p < .10). Diese ist allerdings nicht von Bedeutung, da das
Gesamtmodell nicht signifikant zur Aufklärung des Einkommens beiträgt (siehe
Anhang E). Des Weiteren ist auch die Kommunikation tendenziell als Moderator für
den Zusammenhang von Narzissmus (% = -.10, p < .10), beziehungsweise
Ergebnisse
40
Machiavellismus (% = -.10, p < .10) und der subjektiv eingeschätzten Performanz von
Gewicht.
3.4 Exkurs: Faktorenanzahl des NPI
Obwohl das NPI das am häufigsten eingesetzte Messinstrument zur Erfassung
subklinischen Narzissmus ist, herrscht seit vielen Jahren Uneinigkeit über dessen
faktorielle Struktur. Es wird die Extraktion von drei (Kubarych, Deary, & Austin,
2004: power, exhibitionism, being a special person; Ackerman et al., 2010:
Leadership/Authority, Grandiouse Exhibitionism, Exploitiveness/Entitlement,
Ackerman et al., 2010), vier (Emmons, 1987: Leadership/Authority, Self-
Absorbtion/Self-Admiration, Superiority/Arrogance, Exploitiveness/Entitlement,),
oder gar sieben Faktoren (Raskin & Terry, 1988: Authority, Exhibitionism,
Superiority, Vanity, Exploitativeness, Entitlement, Self-Sufficiecy) vorgeschlagen.
Aufgrund der geringen Replizierbarkeit dieser Ergebnisse wird in weiterer Folge auf
Berechnungen und Interpretationen auf Ebene der Subfaktoren verzichtet.
Da es sich in dieser Studie allerdings nicht um das originale NPI in der forced-
choice Variante, sondern um eine weniger gut erforschte Modifikation dessen, skaliert
nach Likert, handelt, soll an dieser Stelle exemplarisch versucht werden, zu einer
sinnvoll interpretierbaren Faktorenlösung zu gelangen. Hierzu wurde eine
Hauptkomponentenanalyse durchgeführt.
Die Betrachtung des Scree Plots in Abbildung 8 legt eine Extraktion von drei
Komponenten nahe. Nach der dritten Komponente ist ein Knick zu sehen. Die
Eigenwerte aller weiteren Komponenten nähern sich annähernd asymptotisch der
Null.
Abbildung 8: Faktorenanalyse modifizierter NPI: Scree Plot
Ergebnisse
41
Bühner (2011) empfiehlt den Velicer’s MAP- (Minimum Average Partial)
Test und die Parallelanalyse nach Horn als Methoden der Wahl zur Bestimmung einer
optimalen Anzahl zu extrahierender Komponenten (Syntax im Anhang F und G). Der
MAP-Test partialisiert iterativ Komponente für Komponente aus der
Korrelationsmatrix, bis keine systematischen Zusammenhänge der Items mehr
vorhanden sind und sich folglich die mittlere quadrierte Partialkorrelation der im
letzten Schritt entstandenen Residualmatrix nicht weiter reduzieren lässt (Bühner,
2011). Im vorliegenden Fall empfiehlt die MAP-Analyse eine Extraktion von 3
Komponenten (Tabelle 11).
Tabelle 11: Ergebnisse der MAP-Analyse
Min. Part. Korr. Beizubehaltende Komponenten Squared MAP .00 3 4th Power MAP .00 3
Die Parallelanalyse simuliert eine zu bestimmende Menge an Datensätzen aus
Zufallszahlen. Sie berechnet zu diesen Daten Hauptkomponentenanalysen und
extrahiert so automatisiert Eigenwertverläufe. Wenn die empirisch beobachteten
Eigenwerte der Komponenten mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit über jenen der
zufällig generierten liegen, wird empfohlen, die Komponenten zu extrahieren
(Bühner, 2011). Die Parallelanalyse mit 1000 zufällig generierten Datensätzen bei
einer Stichprobe von 291 ProbandInnen und 40 Items gelangt zu einer Lösung mit
sechs Komponenten (Tabelle 12).
Tabelle 12: Ergebnisse der Parallelanalyse
Komponente mittlerer simul. Eigenwert Perzentil beobachteter Eigenwert 1 1.79 1.88 6.24 2 1.69 1.76 2.62 3 1.62 1.68 2.09 4 1.56 1.62 1.70 5 1.51 1.56 1.63 6 1.46 1.51 1,60 7 1.42 1.46 1.45 8 1.37 1.42 1.32
Ergebnisse
42
Nachdem die Analyse des Scree-Plots und der MAP-Test zur gleichen Lösung
gelangten, darüber hinaus der Eigenwert des vierten Faktors nur mehr gering über
dem zufällig mittels Parallelanalyse generierten Eigenwert lag, fiel die Entscheidung
zugunsten der Annahme von drei Komponenten. Die einzelnen Komponenten
entstammen schlussendlich der gleichen latenten Persönlichkeitseigenschaft. Aus
diesem Grunde ist eine starke Korrelation der Komponenten anzunehmen. In solchen
Fällen sinkt die Genauigkeit der Ergebnisse von Parallelanalysen (Bühner, 2011).
Überdies ist die Lösung mit drei Komponenten inhaltlich eindeutiger interpretierbar.
Die Sechs-Komponenten-Lösung enthält Komponenten mit nur zwei hauptladenden
Items mit annähernd gleich großen Nebenladungen auf anderen Komponenten. Die
direkt-oblimin-rotierte Lösung, mit einem Delta von Null für maximal korrelierte
Komponenten, ist Tabelle 13 zu entnehmen. Die drei Komponenten erklären 27,34%
der Varianz aller Items.
Tabelle 13: Ladungen der Items auf den drei extrahierten Faktoren
Komponente 1 2 3
Ich mag es, im Mittelpunkt zu stehen. .63 -.34 .17 Ich genieße es, Komplimente zu bekommen. .56 .11 .13 Es ist mir gleichgültig, ob ich eine führende Funktion habe oder nicht.
-.53 .43 .11
Es ist mir egal, ob ich in den Augen der Welt etwas bedeute. -.51 -.23 Selbstdarstellung liegt mir nicht. -.50 .23 -.35 Ich erwarte viel von meinen Mitmenschen. .50 -.24 -.23 Ich bin ein außergewöhnlicher Mensch. .50 .17 Erfolg ist mir nicht so wichtig. -.50 .23 .19 Ich gebe mich nicht zufrieden, bevor ich nicht alles habe, was mir zusteht.
.49 -.33
Ich habe hohe Ansprüche. .49 -.22 -.24 Ich werde bestimmt eine besondere Persönlichkeit werden. .47 .13 Ich bin nicht daran interessiert, Macht über andere Menschen auszuüben.
-.44 -.10
Mir macht es nichts aus, wenn andere keine Notiz von meinem Äußeren nehmen.
-.42 -.10
Ich bin nicht besser oder schlechter als die meisten Menschen.
-.42 .20 .11
Komplimente sind mir peinlich. -.41 .22 -.25 Ich bin gerne ein/e Trendsetter/in. .41 -14 .24 Bescheidenheit liegt mir nicht. .41 -.25 Ich wünsche mir, dass eines Tages jemand meine .39 .19
Ergebnisse
43
Biographie schreibt. Ich bin ein/e gute/r Unterhalter/in, und jede/r hört mir gerne zu.
.33 -.23
Ich bestehe darauf, den mir gebührenden Respekt zu erhalten.
.30 -.15
Die Welt wäre auch nicht besser, wenn ich sie regieren würde.
-.30 -.19
In der Regel bin ich um Ausreden nicht verlegen. .16 Führungsqualitäten sind nicht angeboren, sondern müssen sich entwickeln.
-.16 .12
Ich übernehme gerne die Verantwortung für Entscheidungen.
.26 -.72
Ich bin eine Führungspersönlichkeit. .41 -.64 Ich habe Schwierigkeiten anderen alles glaubhaft zu machen.
-.13 .60
Ich bin nicht immer sicher, ob ich das Richtige tue. .55 -.19 Ich fühle mich unwohl, wenn ich im Zentrum der Aufmerksamkeit stehe.
-.48 .49
Ich gehe ungern Risiken ein. -.13 .47 Andere scheinen meine Autorität immer anzuerkennen. -.46 .18 Ich kann andere Menschen nicht gut beeinflussen. .43 .13 Ich kann andere Menschen leicht durchschauen. .23 -.39 Ich kann nicht immer das Leben führen, das ich führen möchte.
.34 -.19
Autoritäres Verhalten ist mir fremd. -.11 .33 .18 Ich habe Skrupel, andere Menschen zu manipulieren. -.20 .30 Ich kann noch viel von anderen Menschen lernen. .11 Ich mag es, meinen Körper zu betrachten. .12 .76 Ich betrachte mich gerne im Spiegel. .31 .74 Ich mag es nicht besonders, meinen Körper zu präsentieren. -.32 .32 -.52 Ich brauche selten die Hilfe anderer. .29 Anmerkungen: Ladungen zwischen -.1 und .1 wurden unterdrückt.
Diskussion
44
4 Diskussion
4.1 Die Beziehung der Konstrukte der Dunklen Triade
zueinander
Bei näherer Betrachtung der Beschreibungen der Konstrukte Machiavellismus
und Psychopathie ist mit einer hohen Korrelation der beiden zu rechnen. McHoskey et
al. bezeichnen 1998 den MACH-IV sogar als globales Messinstrument subklinischer
Psychopathie als Persönlichkeitseigenschaft. So geht auch der Begriff des „Corporate
Psychopath“ gut mit dem Bild einer Person mit machiavellistischen
Persönlichkeitszügen einher; einer Person, die nach außen zwar charmant und
charismatisch wirkt, innerlich hingegen emotional kalt und verkümmert ist. Andere
Personen werden von ihr lediglich als Objekte wahrgenommen und manipulativ
instrumentalisiert, um Ziele wie Reichtum, Macht und Status zu erreichen. Auch
Furnham et al. (2013) berichten in einer Überblicksarbeit die Ergebnisse der bis zu
diesem Zeitpunkt zehn Jahre andauernden Forschung zur Dunklen Triade
zusammenfasst, dass zwischen Machiavellismus und Psychopathie die höchste
gemittelte Korrelation gefunden werden konnte. Trotz der hohen Korrelation der
beiden Konstrukte zueinander und der augenscheinlichen Übereinstimmung der
Beschreibungen ihrer Prototypen zeigt sich bei Betrachtung der korrelativen Muster
mit subjektivem beruflichen Erfolg, dass es sich nicht um die Messung ein und
desselben Merkmals handelt. Die im mittel niedrigste von Furnham et al. (2013)
angegebene Korrelation besteht zwischen Narzissmus und Machiavellismus. Auch
diese Befunde decken sich mit den Ergebnissen der vorliegenden Studie.
4.2 Themenbereich A: Persönlichkeit und beruflicher
Erfolg
In die Ergebnisse der vorliegenden Studie dürfen keine kausalen
Zusammenhänge interpretiert werden. Ob beruflicher Erfolg nun die Folge
bestimmter Ausprägungen von Persönlichkeitsmerkmalen ist, oder eben diese
Merkmale erst aufgrund des Erfolgs zu einer bestimmten Intensität gelangen, wäre
Diskussion
45
nur mit einer längsschnittlichen Untersuchung mit Kontrollgruppe und eindeutiger
theoretischer Fundierung zu entscheiden. Vergleichbare Forschung, jedoch die Big
Five und Berufserfolg betreffend, wurde 1999 von Judge et al. betrieben. Sie
beobachteten Persönlichkeitstraits, geistige Fähigkeiten und Berufserfolg von der
frühen Kindheit weg bis zum Ruhestand. In dieser Längsschnittstudie wurden
Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsmerkmalen während der Kindheit und dem
späteren Berufserfolg gefunden, wenn auch schwächer ausgeprägt, als diese
Zusammenhänge im Erwachsenenalter vorliegen. Ob dies auch für die dunklen
Eigenschaften der Persönlichkeit, die im Fokus der vorliegenden Arbeit stehen, gilt,
wäre in weiteren Studien mit längsschnittlichem Design zu beurteilen.
4.2.1 Die Rolle der Dunklen Triade
Die Ergebnisse die Dunkle Triade betreffend zeigen erneut auf, dass der
Charakter von Menschen nicht mit den Farben Schwarz und Weiß, beziehungsweise
den Schattierungen hell und dunkel zu beschreiben ist. Auf den ersten Blick negative
Persönlichkeitszüge gehen häufig mit erwünschten Eigenschaften einher. Vice versa
gilt dies auch für zunächst positiv wirkende Merkmale von Personen. Brunell et al.
konnten 2008 zeigen, dass Personen mit hohen Narzissmus-Scores aufgrund ihrer
Selbstsicherheit und ihrer Überzeugungskraft häufig in Teams zu Führungskräften
ernannt werden. Auch in der vorliegenden Arbeit wurden positive Zusammenhänge
von Narzissmus und beruflichem Erfolg, sowohl im subjektiven als auch im
objektiven Bereich bestätigt. Um die Ergebnisse zusätzlich abzusichern wäre eine
Studie mit Perspektivenwechsel, im Zuge derer relevante Kriterien von externen
BeobachterInnen eingeschätzt werden, sinnvoll. Außerdem könnte man in zukünftiger
Forschung tiefer auf das berufliche Setting mittels Anforderungs- und
Tätigkeitsanalysen eingehen und auf diese Weise spezifische Ergebnisse für diverse
Berufsfelder erlangen. Vermutlich würden die Zusammenhänge in bestimmten
Aufgabenbereichen noch größer ausfallen.
Eindeutig negativ fallen hingegen die Zusammenhänge von Psychopathie und
subjektivem Berufserfolg aus. Personen mit hohen Werten auf dieser Skala sind mit
Beruf, Freizeit und der finanziellen Lage weniger zufrieden als andere. Sie fühlen sich
ihrem Beruf weniger verbunden und glauben, wie auch Personen mit
machiavellistischen Zügen, schlechtere Leistungen im Beruf zu erbringen. Auch
Diskussion
46
Lebreton, Binning und Adorno (2006) schreiben, dass subklinische Psychopathen
häufiger ihren Arbeitgeber wechseln. Dies könnte dadurch zu begründen sein, dass sie
sich oft missverstanden und unterschätzt fühlen (Levenson, Kiehl, & Fitzpatrick,
1995) im Gegensatz zu NarzisstInnen, die auf ihre Leistungen stolz sind und diese
emporheben (Campbell, Rudich, & Sedikides, 2002).
4.2.2 Rahmenmodelle und beruflicher Erfolg
Die Zusammenhänge der Big Five und des Berufserfolgs stehen bezüglich der
Richtung und der Ausprägung in Einklang mit vorangehenden Studien (Judge et al.,
1999; Seibert & Kraimer, 2001). Am größten waren auch in dieser Arbeit die
Zusammenhänge der Faktoren Neurotizismus, Extraversion und Gewissenhaftigkeit
mit beruflichem Erfolg. Der unsystematische Zusammenhang von Verträglichkeit und
beruflichem Erfolg spiegelte sich wider, indem er positiv subjektive Kriterien und
negativ objektive Kriterien betreffend ausfiel. Dies ist ein Indikator für die Qualität
der erhobenen Daten. Die Hinzunahme der HEXACO-Faktoren Ehrlichkeit/Demut
und Emotionalität ist in Bezug auf die Erklärung beruflichen Erfolgs nicht vonnöten.
4.2.2.1 Persönlichkeit und objektiver Berufserfolg
Objektiver Berufserfolg ist in Österreich offensichtlich noch immer zu weiten
Teilen eine Frage des Alters. Alle drei Kriterien, die in dieser Studie als Indikatoren
objektiven Berufserfolgs dienten, korrelieren moderat bis hoch mit dem Alter. Zum
einen sind diese Effekte dadurch erklärbar, dass Personen mit zunehmendem Alter ein
größeres Spektrum an Erfahrung aufweisen und infolgedessen attraktiver zur
Besetzung von Schlüsselpositionen werden, zum anderen ist ein stetiger Zuwachs des
Einkommens einfach Usus. Arbeit wird nicht immer rein nach Tätigkeit bezahlt,
sondern auch Faktoren wie beispielsweise Treue zum Unternehmen werden belohnt.
Darüber hinaus hatten ältere Personen in ihrem Werdegang öfter die Gelegenheit,
ihren Arbeitgeber zu wechseln. Dies geht in den meisten Fällen mit Lohnerhöhungen
einher.
Erfreulich scheint, dass unter Einbezug der Persönlichkeit von Individuen das
Geschlecht keinen Zusammenhang mit der Hierarchie in Unternehmen aufweist.
Umso erschreckender ist die Tatsache, dass das Geschlecht in Bezug auf das jährliche
Bruttoeinkommen sehr wohl von Relevanz ist. Dies gilt als weitere Bestätigung dafür,
Diskussion
47
dass Frauen und Männer noch immer für die gleiche Tätigkeit unterschiedlich
entlohnt werden. Die Big Five klären in etwa 6% der Varianz der Kriterien
Einkommen und Hierarchieebene inkrementell, über die Kontrollen hinweg, auf. Dies
deckt sich in etwa mit den Ergebnissen von Seibert und Kraimer (2001), die eine
unique Varianzaufklärung von 2% in Bezug auf das Einkommen durch die Big Five
Faktoren bei einer größeren Anzahl an Kontrollvariablen berichteten.
Regressionsanalysen konnten zeigen, dass der Zusammenhang zwischen
Neurotizismus und Einkommen auf Unterschiede im Geschlecht zurückzuführen ist
und sich bei dessen Kontrolle verflüchtigt. Gewissenhaftigkeit korreliert positiv mit
objektiven Erfolgsindikatoren. Bei separater Betrachtung der Personen mit
Führungsverantwortung und jener ohne zeigt sich, dass dieser Zusammenhang nur für
Personen ohne Personalverantwortung von Relevanz ist. Möglicherweise kommt
dieses Ergebnis dadurch zustande, dass in höheren Positionen eher die Fähigkeiten zu
kommunizieren und in abstrahierter Form einen groben Überblick zu behalten gefragt
sind, als gewissenhaft im Detail perfekte Arbeit zu leisten. Dies würde sich auch mit
dem Ergebnis decken, dass emotionale Stabilität für Führungskräfte von großer
Bedeutung ist. Offenheit hingegen ist, wie erwartet, unkorreliert mit objektiven
Maßen des beruflichen Erfolgs. Verträglichkeit hängt negativ mit objektiven
Erfolgskriterien zusammen. Eventuell fehlt es hoch verträglichen Menschen an
Durchsetzungsfähigkeit, um sich im Konkurrenzkampf am Arbeitsmarkt zu
behaupten. Sie sind eher bestrebt, Konflikte zu vermeiden und Harmonie zu
verspüren. Aus diesem Grund sind sie auch subjektiv gesehen erfolgreicher als
Personen mit geringerer Verträglichkeit. Sie zeigen höheres affektives Commitment
und höhere arbeitsbezogene Lebenszufriedenheit. Lediglich mit der subjektiv
eingeschätzten Performanz zeigt sich für Verträglichkeit kein Zusammenhang. Sie
glauben ihre Aufgaben weder besser noch schlechter zu erledigen, als niedrig
verträgliche Menschen das glauben. Dies greift schon dem folgenden Punkt
„Persönlichkeit und subjektiver beruflicher Erfolg“ vor.
4.2.2.2 Persönlichkeit und subjektiver beruflicher Erfolg
Während die Prädiktoren, die als Kontrollvariablen eingesetzt wurden, nur bei
Lebenszufriedenheit, einem einzigen Indikator subjektiven beruflichen Erfolgs,
überhaupt Varianz aufklären konnten und das mit drei Prozent in weitaus geringerem
Diskussion
48
Maße als bei objektivem Berufserfolg, sind Unterschiede in der Ausprägung von
Persönlichkeitsmerkmalen hierzu weitaus besser in der Lage.
In etwa ein Sechstel der Varianz des affektiven Commitments, ein Viertel der
Lebenszufriedenheit bzw. ein Drittel der subjektiv eingeschätzten Performanz sind
durch Unterschiede in der Persönlichkeit erklärbar. Dies ist ein weiterer Hinweis auf
die Wichtigkeit subjektiven und objektiven Berufserfolg getrennt voneinander zu
erfassen. Diesen beiden Konstrukten liegen offenbar unterschiedliche Ursachen
zugrunde. Auch Judge et al. (1994) kamen zum Ergebnis, dass soziodemographische
Variablen objektiven Erfolg vorherzusagen imstande sind, die Zufriedenheit mit dem
Erreichten allerdings eher durch Komponenten wie Motivation beeinflusst wird.
Motivation lässt sich ihrerseits durch Persönlichkeitseigenschaften vorhersagen
(Kommarraju, Karau, & Schmeck, 2009). Dies ist, neben dem direkten Einfluss von
Persönlichkeitseigenschaften auf die subjektive Beurteilung der Erfolgs, eine weitere
Möglichkeit die Zusammenhänge zu erklären.
4.3 Themenbereich B: Bandwidth-Fidelity-Diskussion
Bezüglich der Bandwidth-Fidelity-Diskussion liefert die vorliegende Studie
eine weitere Bestätigung (u.a. Bergner et al., 2009, Hogan & Roberts, 1996) dafür,
dass, um den Zusammenhang von Persönlichkeitseigenschaften und beruflichem
Erfolg zu erforschen, der Einsatz einer Kombination breiter Rahmenmodelle und
enger gefasster Persönlichkeitskonzepte zu empfehlen ist. Es gelang durch die
zusätzliche Erfassung der Facetten der Dunklen Triade (Narzissmus, Machiavellismus
und Psychopathie) sowohl Varianz eines Indikators für objektiven beruflichen Erfolg
(Einkommen) als auch eines Kriteriums subjektiven beruflichen Erfolgs (subjektive
Performanz) aufzuklären. Die geleistete Varianzaufklärung ist inkrementell über die
der Big Five und der HEXACO-Faktoren hinweg und bietet so einen
Informationsgewinn gegenüber dem Einsatz von Rahmenmodellen allein. Auch die
Annahmen von Bergner et al. (2009) bezüglich der Relevanz der Wahl der Kriterien
auf die Eignung der Prädiktoren konnte bestätigt werden. So dienen auch in dieser
Studie breiter gefasste Prädiktoren besser zur Vorhersage breit erfasster Kriterien und
enger gefasste Prädiktoren besser zur Vorhersage eng erfasster Kriterien. Ob
allerdings 2,3% zusätzliche Varianzaufklärung in Bezug auf das Einkommen,
beziehungsweise 3% die subjektiv eingeschätzte Performanz betreffend in Relation
Diskussion
49
zum zusätzlichen Aufwand der Testvorgabe stehen, ist von der jeweiligen
Forschungsfrage abhängig zu machen. Die geringe Höhe der durch die Verfahren
wechselseitig inkrementell erklärten Varianz ist ein Indiz für einen großen Teil an
gemeisam erklärter Varianz. Wahrscheinlich leistet dieses Ergebnis eher einen Beitrag
im Bereich der Forschung zum theoretischen Verständnis der Komplexität der
Zusammenhänge von Persönlichkeit und Erfolg, als dass es in der Praxis Anwendung
findet. Ob kürzere, ökonomischere Messverfahren ähnlich gute Ergebnisse liefern,
und so die Brücke zum alltäglichen Einsatz der gewonnenen Erkenntnisse schlagen
können, ist in künftigen Studien zu klären.
Überdies gilt es, weitere Ausschnitte der Persönlichkeit zu identifizieren,
deren nähere Betrachtung, so wie die des Narzissmus, des Machiavellismus und der
Psychopathie, zu einem besseren Verständnis des Zusammenhangs von Persönlichkeit
und beruflichem Erfolg führt. In dieser Studie gelang es insgesamt besser, durch den
Einsatz der Big Five Varianz des Erfolgs aufzuklären als durch die Verwendung der
Dunklen Triade. Die Bedeutung treuerer Maße wurde jedoch sowohl in dieser als
auch in Studien zu verwandten Themengebieten bestätigt. Bergner, Neubauer und
Kreuzthaler konnten 2010 zur Vorhersage von Führungseffektivität mit
Perfektionismus eine Subfacette der Gewissenhaftigkeit identifizieren, die
inkrementelle Validität gegenüber der Big Five Facette in umfassender Form besitzt.
Judge et al. fanden 2002 zum selben Kriterium höhere Korrelationen mit Dominanz
als mit dem diesem Merkmal übergeordneten Faktor Extraversion.
4.4 Themenbereich C: Moderationsanalysen
Die Moderationsanalysen ergaben, dass das berufliche Setting in Studien zu
beruflichem Erfolg nicht außen vor gelassen werden sollte. Es konnten tendenziell
moderierende Effekte des Settings auf den Zusammenhang zwischen der Dunklen
Triade und dem subjektiven beruflichen Erfolg gefunden werden. Ein statistisch
signifikantes Ergebnis sowie eine Tendenz für den Einfluss der Dauer der
Beschäftigung konnte auch auf den Zusammenhang von dunklen
Persönlichkeitseigenschaften und objektiven beruflichen Erfolg aufgezeigt werden.
Die in positive Richtung gepolte moderierende Funktion der Dauer auf den
Zusammenhang von Narzissmus und Einkommen wäre beispielsweise so zu erklären,
dass sich Personen mit höheren Narzissmus-Scores eventuell in
Diskussion
50
Gehaltsverhandlungen besser verkaufen. Mit zunehmender Dauer ergibt sich öfter die
Möglichkeit, Gehaltsverhandlungen zu führen. Dies steht nur auf den ersten Blick in
Konflikt mit den Erkenntnissen, dass Narzissten nur am Anfang einer Bekanntschaft
positiv bewertet werden, das Urteil über sie allerdings bei einer Intensivierung des
Kontakts revidiert wird. Paulhus konnte hierzu 1998 zeigen, dass Personen mit hohen
Narzissmus-Scores bei einem ersten kurzen Treffen einen positiven Eindruck bei
ihrem Gegenüber hinterlassen. Sie werden als gut angepasst und kompetent
wahrgenommen. Beim siebenten schnell aufeinanderfolgenden Treffen verflüchtigt
sich jedoch dieses ursprünglich gefasste Bild und weicht einer schlechteren
Beurteilung. In der Arbeitswelt ergibt sich allerdings, vor allem in größeren
Unternehmen, häufig die Situation, dass Verhandlungen über das Gehalt mit weiter
entfernten Vorgesetzten zu führen sind. Diese teilen somit nicht zwangsläufig den
Arbeitsalltag mit der betroffenen Person, was zur Folge hat, dass ein eher
oberflächlicher Kontakt zu ihnen besteht, der einem Ersteindruck zumindest nahe
kommt.
Eine weitere Möglichkeit diesen Effekt zu erklären wäre, dass narzisstischen
Individuen Erfolg, Macht, Geld und Einfluss wichtiger sind, um ihren Selbstwert
weiter zu stärken als Personen mit geringeren Ausprägungen dieser Eigenschaft. So
sind Narzissten häufiger in Führungspositionen (Campbell & Campbell, 2009) und
gründen häufiger Unternehmen (Mathieu & St-Jean, 2013). Wallace, Ready und
Weitenhagen konnten 2009 zeigen, dass narzisstische Personen beispielsweise mehr
Durchhaltevermögen bei der Durchführung von Intelligenztests beweisen und mehr
Motivation zeigen, gute Leistungen zu erbringen. Mit zunehmender Dauer der
Beschäftigung könnte sich diese Priorisierung und Fokussierung sukzessive intensiver
auswirken.
4.5 Exkurs: Faktorenanzahl des NPI
Inhaltlich entspricht die Interpretation der erhaltenen Komponenten am
ehesten der Lösung von Kubarych et al. (2004). Die erste Komponente gleicht der
Komponente „being a special person“. Sie ist gekennzeichnet durch ein Gefühl der
Grandiosität, Macht und Überlegenheit. Die zweite Komponente ist übertragbar auf
den Faktor „power“, wobei soziale Dominanz oder Autoritarismus noch treffendere
Bezeichnungen wären. Zu beachten ist, dass hierbei zur Vereinfachung des
Diskussion
51
Verständnisses bereits eine Umpolung der Komponente vollzogen wurde, da alle
positiv gepolten Items des Inventars negativ auf der extrahierten Komponente laden.
Die ursprüngliche Komponente beschreibt in Form von Unsicherheit und
Unterwürfigkeit das genaue Gegenteil. Die dritte Komponente ist mit der Betitelung
„exhibitionism“ wiederum besser getroffen. Mit Ausnahme des letzten sind alle Items,
die auf dieser Komponente laden, körperfokussiert. „Ich brauche selten die Hilfe
anderer.“ bringt zusätzlich ein Gefühl der Selbstsicherheit und Unabhängigkeit in
diese Komponente. Trotz dieser weitestgehend guten Passung der Struktur auf die von
Kubarych et al. (2004) angenommene, ist von Berechnungen auf Ebene der
Subfacetten abzuraten. Die Analysen zur Anzahl der zu extrahierenden Komponenten
kamen nicht alle zu identischen Ergebnissen. Weiters ist die Befundlage, schenkt man
den Arbeiten von Ackerman et al. (2010), Emmons (1987) oder Raskin und Terry
(1988) Beachtung, nicht eindeutig. Diese Argumente in Summe rechtfertigen
Operationen auf Ebene der Subfaktoren in meinen Augen nicht.
4.6 Résumé
Die vorliegende Arbeit liefert weitere Bausteine zum Verständnis der
Bandwidth-Fidelity-Diskussion, des Zusammenhangs von Persönlichkeit und
beruflichem Erfolg, der diesbezüglich moderierenden Funktion des Settings, sowie
der faktoriellen Struktur des NPI. Eine weitere intensive Beforschung der behandelten
Themen ist auch in Zukunft vonnöten, um ein klares Bild der Materie zu erlangen und
gewonnene Erkenntnisse abzusichern.
Literaturverzeichniss
52
5 Literaturverzeichnis
Abele, A. E., Andrä, M. S., & Schute, M. (1999). Wer hat nach dem
Hochschulexamen schnell eine Stelle? Erste Ergebnisse der Erlanger
Längsschnittstudie (BELA-E). Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie,
17, 95-101.
Abele, A. E., Spurk, D., & Volmer, J. (2010). The construct of career success:
measurement issues and an empirical example. Zeitschrift für Arbeitsmarktforschung,
43, 195-206.
Ackerman, R. A., Witt, E. A., Donnellan, M. B., Trzesniewski, K. H., Robins,
R. W., & Kashy, D. A. (2010). What does the Narcissistic Personality Inventory really
measure? Assessment, 18 (1), 67-87.
Akhtar, R., Ahmetoglu, G., & Chamorro-Premuzic, T. (2013). Greed is good?
Assessing the relationship between entrepreneurship and subclinical psychopathy.
Personality and Individual Differences, 54, 420-425.
Amelang, M., & Bartussek, D. (2001). Differentielle Psychologie und
Persönlichkeitsforschung. Stuttgart: Kohlhammer.
Ashton, M. C. (1998). Personality and job performance: the importance of
narrow traits. Journal of Organizational Behaviour, 19, 289-303.
Ashton, M. C., & Lee, K. (2009). The HEXACO-60: A short measure of the
major dimensions of personality. Journal of Personality Assessment, 91, 340-345.
Babiak, P., Neumann, C, S., & Hare, R. D. (2010). Corporate Psychopathy:
Talking the Walk. Behavioral Sciences and the Law, 28, 174-193.
Literaturverzeichniss
53
Barrick, M. R., & Mount, M. K. (1993). Autonomy as a Moderator of the
Relationships between the Big Five Personality Dimensions and Job Performance.
Journal of Applied Psychology, 78 (1), 111-118.
Barrick, M. R., & Mount, M. K. (1991). The Big Five Personality Dimensions
and Job Performance: A Meta-Analysis. Personnel Psychology, 44, 1-26.
Barrick, M. R., Mount M. K., & Judge, T. A. (2001). Personality and
Performance at the Beginning of the New Millennium: What Do We Know and
Where Do We Go Next?. International Journal of Selection and Assessment, 9, 9-29.
Bergner, S., Neubauer, A. C., & Kreuzthaler, A. (2009). Broad and narrow
personality traits for predicting managerial success. European Journal of Work and
Organizational Psychology, 0 (00), 1-23.
Borman, W. C., & Motowidlo, S. J. (1993). Expanding the criterion domain to
include elements of contextual performance. In N. Schmitt, & W. C. Borman (Eds.),
Personnel selection in organizations, (pp. 71-98). San Francisco: Jossey-Bass.
Boudreau, J. W., Boswell, W. R., & Judge, A. T. (1999) Effects of Personality
on Executive Career Success in the U.S and Europe. Journal of Vokational
Behaviour, 58, 53-81.
Brunell, A. B., Gentry, W. A., Campbell, W. K., Hoffmann, B. J., & Kuhnert,
K. W. (2008). Leader Emergence: The Case of the Narcissistic Leader. Personality
and Social Psychology Bulletin, 34, 1663-1676.
Bühner, M. (2011). Einführung in die Test- und Fragebogenkonstruktion.
München: Pearson Studium.
Bühner, M., & Ziegler, M. (2009). Statistik für Psychologen und
Sozialwissenschaften.
Literaturverzeichniss
54
Bund, K., & Rohwetter, M. (2013, Aug. 22) Wahnsinns-Typen Wie gestört
muss man sein, um Besonderes zu leisten? Erstaunlich viele Chefs sind psychisch
auffällig. Die Zeit, 34. bezogen von http://www.zeit.de/2013/34/psychopaten-irre-
erfolgreich-manager
Campbell, W. K., & Campbell, S. M. (2009). On the Self-regulatory
Dynamics Created by the Peculiar Benefits and Costs of Narcissism: A Contextual
Reinforcement Model and Examination of Leadership. Self and Identity, 8, 214-232.
Campbell, W. K., Rudich, E. A., & Sedikides, C. (2002). Narcissism, Self-
Esteem, and the Positivity of Self-Views: Two Portraits of Self-Love. Personality and
Social Psychology Bulletin, 28, 358-368.
Christie, R., & Geis, F. L. (1970). Studies in Machiavellianism. New York:
Academic Press.
Costa, P. T., Jr., & McCrae, R. R. (1992). NEO PI-R professional manual.
Odessa, FL: Psychological Assessment Resources, Inc.
Dette, D. E., Abele, A. E., & Renner, O. (2004). Zur Definition und Messung
von Berufserfolg – theoretische Überlegungen und metaanalytische Befunde zum
Zusammenhang von externen und internen Laufbahnerfolgsmaßen. Zeitschrift für
Personalpsychologie, 3 (4), 170-183.
Emmons, R. A. (1987). Narcissism: Theory and Measurement. Journal of
Personality and Social Psychology, 52 (1), 11-17.
Fahrenberg, J., Myrtek, M., Schumacher, J., Brähler, E. (2000). Fragebogen
zur Lebenszufriedenheit (FLZ). Handanweisung. Hogrefe, Göttingen 2000.
Felfe, J., & Franke, F. (2012). Commitment-Skalen (COMMIT). Fragebogen
zur Erfassung von Commitment gegenüber Organisation, Beruf/Tätigkeit, Team,
Führungskraft und Beschäftigungsform. Bern: Verlag Hans Huber.
Literaturverzeichniss
55
Foerster, A., & Kreuz, P. (2007). Alles außer gewöhnlich. u.a. Berlin: Econ
Verlag.
Freud, S. (1924). Zur Einführung des Narzissmus. u.a. Wien: Internationaler
Psychologischer Verlag.
Furnham, A., Richards, S. C., & Paulhus, D. L. (2013). The Dark Triad of
Personality: A 10 Year Review. Social and Personality Psychology Compass, 7 (3),
199-216.
Galton, F. (1884). Measurement of Character. Fortnightly Review. 36, 179-
185.
Gattiker, U. E., & Larwood, L. (1986). Subjective Career Success: A Study of
Managers and Support Personnel. Journal of Business and Psychology, 1(2), 78-94.
Heslin, P. (2005). Conzeptualizing and evaluatingcareer success. Journal of
Organizational Behavior, 26, 113-136.
Hogan, J., & Roberts, B. W. (1996). Issues and non-issues in the fidelity-
bandwidth trade-off. Journal of Organisational Behaviour, 17, 627-637.
Hughes, E. C. (1937). Institutional Office and the Person. American Journal of
Sociology, 43 (3), 404-413.
Hülsheger, U. R., & Maier, G. W. (2008). Persönlichkeitseigenschaften,
Intelligenz und Erfolg im Beruf. Eine Bestandsaufnahme internationaler und
nationaler Forschung. Psychologische Rundschau, 59 (2), 108-122.
Jones, D. N., & Paulhus, D. L. (2009). Machiavellianism. In M. R. Leary, &
R. H. Doyle (Eds.), Handbook of individual differences in social behavior, (pp. 93-
108). New York: Guilford.
Literaturverzeichniss
56
Judge, T. A., Bono, J. E., Ilies, R. & Gerhardt, M. W. (2002). Personality and
Leadership: A Qualitative and Quantitative Review. Journal of Applied Psychology,
87 (4), 765-780.
Judge, T. A., Cable, D. M., Boudreau, J. W., & Bretz, R. D. Jr. (1994). An
empirical investigation of the predictors of executive career success (CAHRS
Working Paper #94-08). Ithaca, NY: Cornell University, School of Industrial and
Labor Relations, Center for Advanced Human Resource Studies.
http://digitalcommons.ilr.cornell.edu/cahrswp/233
Judge, T. A., Heller, D., & Mount, M. K. (2002). Fife-factor model of job
satisfaction: A meta-analysis. Journal of applied psychology, 87, 797-807.
Judge, T. A., Higgins, C. A., Thoresen, C. J., & Barrick, M. R. (1999) The Big
Five Personality Traits, General Mental Ability, and Career Success across the Life
Span. Personnel Psychology, 52, 621-652.
Komarrau, M., Karau, S. J., & Schmeck, R. R. (2009). Role of the Big Five
personality traits in predicting college students’ academic motivation and
achievement. Learning and individual Differences, 19, 47-52.
Kramer, J. (2009). Metaanalytische Studien zu Intelligenz und Berufsleistung
in Deutschland. Elektronisch veröffentlichte Dissertation, Universität Bonn, Bonn,
Deutschland. Abgerufen am 03. September. 2014 unter http://hss.ulb.uni-
bonn.de/2009/1708/1708.pdf
Kubarych, T. S., Deary, J. D., & Austin, E. J. (2004). The Narcissistic
Personality Inventory: factor structure in anon-clinical sample. Personality and
Individual Differences, 36, 857-872.
LeBreton, J.M., Binning, J.F., & Adorno, A.J. (2006). Subclinical
psychopaths. In J.C. Thomas & D. Segal (Eds.), Comprehensive handbook of
personality and psychopathology, (Vol. I, pp. 388-412). New York: John Wiley and
Sons, Inc.
Literaturverzeichniss
57
Lee, K., & Ashton, M. C. (2005). Psychopathy, Machiavellianism and
Narcissism in the Five-Factor-Model and the HEXACO-Model of personality
structure. Personality and Individual Differences, 38, 1571-1582.
Lee, K., & Ashton, M. C. (2004). Psychometric properties of the HEXACO
personality inventory. Multivariate Behavioral Research, 39, 329-358.
Levenson, M., Kiehl, K., & Fitzpatrick, C. (1995). Assessing psychopathic
attributes in a noninstitutionalized population. Journal of Personality and Social
Psychology, 68, 151-158.
Lilienfeld, S. O., Fowler, K. A. (2006). The Self-Report Assessment of
Psychopathy: Pitfalls, problems, and promises. In C. Patrick (Ed.), Handbook of
psychopathy, (pp. 107–132). New York: Guilford Press.
Mathieu, C., & St-Jean, É. (2013). Entrepreneurial personality: The role of
narcissism. Personality and Individual Differences, 55, 527-531.
McHoskey, J. W., Worzel, W., & Szyarto, C. (1998). Machiavellianism and
Psychopathy. Journal of Personality and Social Psychology, 74, 192–210.
Motowidlo, S. J., Borman, W. C., & Schmit, M. J. (1997). A theory of
individual differences in task and contextual performance. Human Performance,
10,71-83.
Ng, T. W. H., Eby, L. T., Sorensen, K. L., & Feldman, D. C. (2005).
Predictors of objective and subjective career success. Personnel Psychology, 58, 367-
408.
O'Connor, B. P. (2000). SPSS and SAS programs for determining the number
of components using parallel analysis and Velicer's MAP test. Behavior Research
Methods, Instrumentation, and Computers, 32, 396-402.
Literaturverzeichniss
58
Ones, D., & Viswesvaran, C. (1996). Bandwidth-fidelity dilemma in
personality measurement for personnel selection. Journal of Organizational Behavior,
17, 609-626.
Paulhus, D. L. (1998). Interpersonal and Intrapsychic Adaptiveness of Trait
Self-Enhancement: A Mixed Blessing? Journal of Personality and Social Psychology,
74 (5), 1197-1208.
Paulhus, D. L., & Williams, K. M. (2002). The Dark Triad of personality:
Narcissism, Machiavellianism, and psychopathy. Journal of Research in Personality,
36, 556-563.
Raskin, R. N., & Hall, C. S. (1979). A narcissistic personality inventory.
Psychological Reports, 45 (2), 590-590.
Raskin, R., & Terry, H. (1988). A Principal-Components Analysis of the
Narcissistic Personality Inventory and Further Evidence of Ist Construct Validity.
Journal of Personality and Social Psychology, 54 (5), 890-902.
Schmitz, M. (2013, Jul. 18). Narzissmus bei Führungskräften wird zu einer
Epidemie. Format Serie “Psychologie und Management” (2) bezogen von
http://www.format.at/articles/1328/944/362046/narzissmus-fuehrungskraeften-
epidemie
Schmitz, M. (2013, Jul. 5). Die Stärken und Schwächen der Psychopathen als
Manager. Format 27, 65.
Schumacher, J., Klaiberg, A., & Brähler, E. (2006). Diagnostik von
Lebensqualität und Wohlbefinden – Eine Einführung. In Schumacher, J., Klaiberg,
A., & Brähler, E. (Eds.), Diagnostische Verfahren zu Lebensqualität und
Wohlbefinden, (pp. 1-16). Göttingen: Hogrefe.
Seibert, S. E., Crant, J. M., & Kraimer, M. L. (1999). Proactive Personality
and Career Success. Journal of Applied Psychology, 84 (3), 416-427.
Literaturverzeichniss
59
Seibert, S. E., & Kraimer, M. L. (2001). The Five-Factor Model of Personality
and Career Success. Journal of Vocational Behavior, 58, 1-21.
Voigt, K. (2012, Jan. 20) Bad bosses: The Psycho-path to success? CNN.
bezogen von http://edition.cnn.com/2012/01/19/business/psychopath-boss/
Wallace, M. H., Ready, C. B., & Weitenhagen, E. (2009). Narcissism and
Task Persistence. Self and Identity, 8, 78-93.
Anhang
60
6 Anhang
Inhaltsverzeichnis Anhang
6.1! Anhang A: Willkommensseite ................................................................................... 61!6.2! Anhang B: Übersetzungen.......................................................................................... 61!
6.2.1! Übersetzung NPI-40............................................................................................ 61!6.2.2! Übersetzung LPS................................................................................................. 62!6.2.3! Übersetzung MACH-IV ....................................................................................... 63!6.2.4! Übersetzung Autonomie ...................................................................................... 64!
6.3! Anhang C: Erfassung von subjektiv eingeschätzter Performanz ............................... 64!6.4! Anhang D: Verteilungen............................................................................................. 65!
6.4.1! Big Five ............................................................................................................... 65!6.4.2! HEXACO, Dunkle Triade.................................................................................... 65!6.4.3! Subjektive und objektive Kriterien ...................................................................... 65!6.4.4! Mitarbeiter und Moderatoren ............................................................................. 66!
6.5! Anhang E: Ergebnisse Moderationsanalysen ............................................................. 66!6.5.1! Moderierender Effekt der Dauer auf den Zusammenhang von Narzissmus und
Einkommen ................................................................................................................ 66!6.5.2! Moderierende Effekttendenzen der Kommunikation auf den Zusammenhang von
Narzissmus und Performanz............................................................................................ 66!6.5.3! Moderierende Effekttendenzen der Kommunikation auf den Zusammenhang von
Machiavellismus und Performanz ................................................................................... 67!6.6! Anhang F: Syntax MAP-Analyse ............................................................................... 67!6.7! Anhang G: Syntax Parallelanalyse ............................................................................. 70!
Anhang
61
6.1 Anhang A: Willkommensseite
6.2 Anhang B: Übersetzungen
6.2.1 Übersetzung NPI-40
1. Ich mag es, im Mittelpunkt zu stehen. 2. Ich genieße es, Komplimente zu bekommen. 3. Es ist mir gleichgültig, ob ich eine führende Funktion habe oder nicht. 4. Es ist mir egal, ob ich in den Augen der Welt etwas bedeute. 5. Selbstdarstellung liegt mir nicht. 6. Ich erwarte viel von meinen Mitmenschen. 7. Ich bin ein außergewöhnlicher Mensch. 8. Erfolg ist mir nicht so wichtig. 9. Ich gebe mich nicht zufrieden, bevor ich nicht alles habe, was mir zusteht. 10. Ich habe hohe Ansprüche. 11. Ich werde bestimmt eine besondere Persönlichkeit werden. 12. Ich bin nicht daran interessiert, Macht über andere Menschen auszuüben. 13. Mir macht es nichts aus, wenn andere keine Notiz von meinem Äußeren
nehmen.
Anhang
62
14. Ich bin nicht besser oder schlechter als die meisten Menschen. 15. Komplimente sind mir peinlich. 16. Ich bin gerne ein/e Trendsetter/in. 17. Bescheidenheit liegt mir nicht. 18. Ich wünsche mir, dass eines Tages jemand meine Biographie schreibt. 19. Ich bin ein/e gute/r Unterhalter/in, und jede/r hört mir gerne zu. 20. Ich bestehe darauf, den mir gebührenden Respekt zu erhalten. 21. Die Welt wäre auch nicht besser, wenn ich sie regieren würde. 22. In der Regel bin ich um Ausreden nicht verlegen. 23. Führungsqualitäten sind nicht angeboren, sondern müssen sich entwickeln. 24. Ich übernehme gerne die Verantwortung für Entscheidungen. 25. Ich bin eine Führungspersönlichkeit. 26. Ich habe Schwierigkeiten anderen alles glaubhaft zu machen. 27. Ich bin nicht immer sicher, ob ich das Richtige tue. 28. Ich fühle mich unwohl, wenn ich im Zentrum der Aufmerksamkeit stehe. 29. Ich gehe ungern Risiken ein. 30. Andere scheinen meine Autorität immer anzuerkennen. 31. Ich kann andere Menschen nicht gut beeinflussen. 32. Ich kann andere Menschen leicht durchschauen. 33. Ich kann nicht immer das Leben führen, das ich führen möchte. 34. Autoritäres Verhalten ist mir fremd. 35. Ich habe Skrupel, andere Menschen zu manipulieren. 36. Ich kann noch viel von anderen Menschen lernen. 37. Ich mag es, meinen Körper zu betrachten. 38. Ich betrachte mich gerne im Spiegel. 39. Ich mag es nicht besonders, meinen Körper zu präsentieren. 40. Ich brauche selten die Hilfe anderer.
6.2.2 Übersetzung LPS
1. Mir ist oft langweilig. 2. Ich finde in der heutigen Zeit bin ich berechtigt alles zu tun, was mich zum
Erfolg führt. 3. Bevor ich etwas mache, wäge ich mögliche Konsequenzen sorgfältig ab. 4. In meinem Leben versuche ich oft die süßesten Früchte für mich zu ernten. 5. Ich verliere schnell das Interesse an Aufgaben, die ich begonnen habe. 6. Ich habe häufig Auseinandersetzungen mit anderen Leuten. 7. Selbst wenn ich sehr bemüht wäre etwas zu verkaufen, würde ich nie lügen. 8. Immer wieder komme ich in die selben Schwierigkeiten. 9- Es gefällt mir die Gefühle anderer zu beeinflussen. 10. Ich bin in der Lage ein Ziel über einen langen Zeitraum hinweg zu verfolgen. 11. Mich um mich selbst zu kümmern, hat oberste Priorität. 12. Hin und wieder sage ich anderen Leuten was sie hören wollen, damit sie tun
was ich will.
Anhang
63
13. Schummeln ist nicht zu rechtfertigen, weil es anderen gegenüber unfair ist. 14. Liebe wird überbewertet. 15. Es wäre mir äußerst unangenehm, wenn mein Erfolg auf Kosten anderer ginge. 16. Wenn ich frustriert bin, lasse ich oft in einem Wutausbruch Dampf ab. 17. Für mich ist alles erlaubt womit ich durchkomme. 18. Die meisten meiner Probleme habe ich weil mich andere Leute einfach nicht
verstehen. 19. Erfolg basiert auf dem Überleben der Stärksten. Ich mache mir keine
Gedanken über die Verlierer/innen. 20. Ich plane nichts sehr weit voraus. 21. Ich fühle mich schlecht, wenn meine Worte oder Taten andere emotional
verletzen. 22. Mein wichtigstes Ziel ist es, viel Geld zu verdienen. 23. Ich überlasse es anderen sich über höhere Werte den Kopf zu zerbrechen. Für
mich ist die Hauptsache, was unterm Strich herauskommt. 24. Ich bewundere eine gut durchdachte Schwindelei. 25. Leute, die dumm genug sind über den Tisch gezogen zu werden, verdienen
dies normalerweise auch. 26. Es ist mir wichtig beim Verfolgen meiner Ziele niemanden zu verletzen.
6.2.3 Übersetzung MACH-IV
1. Im Umgang mit Menschen ist es am besten ihnen das zu sagen, was sie hören wollen.
2. Es ist nicht so wichtig wie man gewinnt, sondern dass man gewinnt. 3. Bescheidenheit ist nicht nur unnützlich, sie ist sogar schädlich. 4. Jede/r ist sich selbst der/die Nächste. 5. Man sollte am Guten solange wie möglich festhalten, aber im Notfall vor dem
Schlechten nicht zurückschrecken. 6. Um eine gute Idee durchzusetzen, ist es unwichtig welche Mittel man
anwendet. 7. Sicheres Auftreten ist mehr wert als Empfänglichkeit für Gefühle. 8. Man sollte nur dann den wahren Grund seiner Absichten zeigen, wenn es
einem nützt. 9. Wer sich für die Zwecke anderer ausnützen lässt ohne es zu merken, verdient
keine Mitleid. 10. Ein weitgestecktes Ziel kann man nur erreichen, wenn man sich manchmal
auch etwas außerhalb des Erlaubten bewegt. 11. In Gesellschaft ist es günstiger sich der Meinung des/der jeweiligen
Gastgebers/Gastgeberin anzupassen. 12. Für das eigene Vorwärtskommen muss die Familie manchmal Opfer bringen. 13. Man kann ein Versprechen ruhig brechen, wenn es für einen selbst vorteilhaft
ist. 14. Man soll seine Bekanntschaften unter dem Gesichtspunkt auswählen, ob sie
einem nützen können.
Anhang
64
15. Meistens ist es günstiger seine wahren Ansichten für sich zu behalten. 16. Das Wichtigste im Leben ist nicht den Anschluss zu verlieren. 17. Wer anderen zum Aufstieg verhilft, richtet sich selbst zugrunde. 18. Man muss die Taten der Menschen nach dem Erfolg beurteilen.
6.2.4 Übersetzung Autonomie
1. In der Ausführung meiner Arbeit habe ich viel Handlungsspielraum. 2. Meine Arbeit ist recht einfach und eintönig. 3. Wenn eine andere Person meine Arbeit ausüben würde, könnten die Aufgaben
auf eine sehr unterschiedliche Art und Weise ausgeführt werden. 4. Die Art und Weise, wie ich meine Arbeit ausführe, wird stark von den
Erwartungen anderer (Vorgesetzte, KollegInnen, KundInnen, etc.) beeinflusst. 5. Die Art und Weise, wie ich meine Arbeit ausführe, wird stark durch
Firmenregeln, -abläufe und die Firmenpolitik beeinflusst. 6. Aus der Beschaffenheit meiner Arbeit geht schon klar hervor, wie diese zu
erledigen ist.
6.3 Anhang C: Erfassung von subjektiv eingeschätzter
Performanz
1. Ich besitze alle Kernkompetenzen, die in meinem Beruf nötig sind. 2. Ich besitze das fachspezifische Wissen, um meinen Beruf auszuüben. 3. Ich kenne mich bei meiner Arbeit sehr gut aus. 4. Ich bin in meinem Beruf erfolgreich. 5. Ich organisiere die Ressourcen, die für meinem Beruf nötig sind, effektiv
(Personen, Strukturen, Abläufe und Firmenpolitik). 6. Ich besitze die administrativen Fähigkeiten die nötig sind, um meine
Arbeitsgruppe bei der Zielerreichung zu unterstützen. 7. Ich erhalte ein leistungsfähiges Team indem ich fähige Personen einstelle und
behalte. 8. Ich leite mein Team effektiv. 9. Ich schaffe es, meine MitarbeiterInnen/KollegInnen zu einem angemessenen
Arbeitseinsatz zu motivieren. 10. Ich erhalte ein gutes Arbeitsklima mit meinen Angestellten/KollegInnen
aufrecht. 11. Ich kommuniziere mit anderen effektiv. 12. In meinem Job erledige ich auch Dinge die weit über meine Pflichten hinaus
gehen. 13. Ich mache mehr als das Mindestmaß um die Anforderungen meines Jobs zu
erfüllen. 14. Ich widme mich meinem Job voll und ganz.
Anhang
65
6.4 Anhang D: Verteilungen
6.4.1 Big Five
N E O V G Gültig 291 291 291 291 291 Fehlend 0 0 0 0 0 M 2.50 3,58 3.60 3.44 3.81 SDMean .61 .50 .50 .45 .43 Schiefe .32 -.29 -.31 -.43 -.38 SDSchiefe .14 .14 .14 .14 .14 Kurtosis .07 .00 .07 .25 .15 SDKurtosis .29 .29 .29 .29 .29
6.4.2 HEXACO, Dunkle Triade
Emo. H/H NPI MACH-IV LPS Gültig 291 291 291 291 291 Fehlend 0 0 0 0 0 M 3.03 3.50 2.55 2.74 1.88 SDMean .65 .72 .33 .68 .33 Schiefe .17 -.40 -.06 .32 .33 SDSchiefe .14 .14 .14 .14 .14 Kurtosis -.208 -.196 .093 .059 -.303 SDKurtosis .29 .29 .29 .29 .29
6.4.3 Subjektive und objektive Kriterien
AC FLZ Perf. Hierarchieebene Einkommen Gültig 291 291 291 283 291 Fehlend 0 0 0 8 0 M 3.48 4.93 4.20 2.94 3.18 SDMean .86 .98 .54 2.06 1.73 Schiefe -.42 -.49 -.86 .39 .82 SDSchiefe .14 .14 .14 .15 .14 Kurtosis -.410 .358 1.024 -1.520 -.148 SDKurtosis .29 .29 .29 .29 .29
Anhang
66
6.4.4 Mitarbeiter und Moderatoren
Dauer Kommunikation Autonomie Mitarbeiter Gültig 291 291 291 110 Fehlend 0 0 0 0 M 4.20 57,13 3.49 16.10 SDMean .54 24.46 .86 17.55 Schiefe -.86 -.35 -.42 1.40 SDSchiefe .14 .14 .14 .23 Kurtosis 1.51 -.95 -.41 1.12 SDKurtosis .29 .29 .29 .46
6.5 Anhang E: Ergebnisse Moderationsanalysen
6.5.1 Moderierender Effekt der Dauer auf den Zusammenhang von
Narzissmus und Einkommen
!R" R"korr. Prädiktoren # .27** .26 Modell 1 Geschlecht .29** Alter .31** Beschäftigungsausmaß .17** .05** .30 Modell 2 Geschlecht .26** Alter .33** Beschäftigungsausmaß .15** Z-Wert: MW_NPI .20** Z-Wert: Dauer .03 Dauer X Npi .11**
6.5.2 Moderierende Effekttendenzen der Kommunikation auf den
Zusammenhang von Narzissmus und Performanz
!R" R"korr. Prädiktoren # .02 .01 Modell 1 Geschlecht -.12* Alter .08 Beschäftigungsausmaß .01 .15** .15** Modell 2 Geschlecht -.15**
Anhang
67
Alter .13* Beschäftigungsausmaß -.02 Z-Wert: MW_NPI .33** Z-Wert:
Kommunikation .14*
Kommunikation X NPI
-.10†
6.5.3 Moderierende Effekttendenzen der Kommunikation auf den
Zusammenhang von Machiavellismus und Performanz
!R" R"korr. Prädiktoren # .02 .01 Modell 1 Geschlecht -.12* Alter .08 Beschäftigungsausmaß .01 .04** .04** Modell 2 Geschlecht -.08 Alter .08 Beschäftigungsausmaß -.01 Z-Wert: MW_MACH .06 Z-Wert:
Kommunikation .16**
Kommunikation X MACH
-.10†
6.6 Anhang F: Syntax MAP-Analyse (O'Connor, 2000)
*Map Test* set printback=none width=80 seed = 1953125 mxloops=9000. * Velicer's Minimum Average Partial (MAP) Test. * There are two ways of running this program: * Method 1: You can enter a correlation matrix directly into the program (i.e., without having SPSS save and then read a matrix out file), as in the example below for Harman's data. Simply use the command COMPUTE CR = to enter and name the data, as in the example. * Method 2: You can have the program read a correlation
Anhang
68
matrix that was saved by an SPSS procedure, as in the following examples: correlation NPI_1 to NPI_40 / matrix out ('\\Client\H$\Desktop\Daten Diplomarbeit\NPI.corr') / missing = listwise. * factor var= var1 to var25 / matrix out (cor = 'C:\data.cor'). * You must then use the same MATRIX OUT filename (e.g., 'C:\data.cor') in the MGET command within the program itself. These commands are now merely comments and will not run unless the "*"s in the first collumns are removed. Any other COMPUTE CR = statements must also be removed from the program (e.g., remove Harman's data in the example below). MATRIX. * activate the next MGET command to read a correlation matrix created by SPSS. MGET /type= corr /file='\\Client\H$\Desktop\Daten Diplomarbeit\NPI.corr'. * Harman's data (1967, p 80). * compute cr = { 1.000, .846, .805, .859, .473, .398, .301, .382; .846, 1.000, .881, .826, .376, .326, .277, .415; .805, .881, 1.000, .801, .380, .319, .237, .345; .859, .826, .801, 1.000, .436, .329, .327, .365; .473, .376, .380, .436, 1.000, .762, .730, .629; .398, .326, .319, .329, .762, 1.000, .583, .577; .301, .277, .237, .327, .730, .583, 1.000, .539; .382, .415, .345, .365, .629, .577, .539, 1.000 }. call eigen (cr,eigvect,eigval). compute loadings = eigvect * sqrt(mdiag(eigval)). compute nvars = ncol(cr). compute fm = make(nrow(cr),2,-9999). compute fm(1,2) = (mssq(cr)-nvars)/(nvars*(nvars-1)). compute fm4 = fm. compute fm4(1,2) = (msum(cr &**4)-nvars)/(nvars*(nvars-1)). loop #m = 1 to nvars - 1. compute biga = loadings(:,1:#m). compute partcov = cr - (biga * t(biga)). compute d = mdiag( 1 / (sqrt(diag(partcov))) ). compute pr = d * partcov * d. compute fm(#m+1,2) = (mssq(pr)-nvars)/(nvars*(nvars-1)). compute fm4(#m+1,2) = (msum(pr &**4)-nvars)/(nvars*(nvars-1)). end loop. * identifying the smallest fm value & its location (= # factors).
Anhang
69
compute minfm = fm(1,2). compute nfacts = 0. compute minfm4 = fm4(1,2). compute nfacts4 = 0. loop #s = 1 to nrow(fm). compute fm(#s,1) = #s -1. compute fm4(#s,1) = #s - 1. do if ( fm(#s,2) < minfm ). compute minfm = fm(#s,2). compute nfacts = #s - 1. end if. do if ( fm4(#s,2) < minfm4 ). compute minfm4 = fm4(#s,2). compute nfacts4 = #s - 1. end if. end loop. print /title="Velicer's Minimum Average Partial (MAP) Test:". print eigval /title="Eigenvalues" /format "f12.4". print { fm, fm4(:,2) } /title="Average Partial Correlations" /clabels= " " "squared" "power4" /format "f14.4". print minfm /title="The smallest average squared partial correlation is"/format "f12.4". print minfm4/title="The smallest average 4rth power partial correlation is"/format "f12.4". print nfacts /title="The Number of Components According to the Original (1976) MAP Test is". print nfacts4 /title="The Number of Components According to the Revised (2000) MAP Test is". END MATRIX. * References. * the original MAP test: Velicer, W. F. (1976). Determining the number of components from the matrix of partial correlations. Psychometrika, 41, 321-327. * the revised (2000) MAP test i.e., with the partial correlations raised to the 4rth power (rather than squared): Velicer, W. F., Eaton, C. A., and Fava, J. L. (2000). Construct explication through factor or component analysis: A review and evaluation of alternative procedures for determining the number of factors or components. Pp. 41-71 in R. D. Goffin and E. Helmes, eds., Problems and solutions in human assessment Boston: Kluwer. * the present programs:
Anhang
70
O'Connor, B. P. (2000). SPSS and SAS programs for determining the number of components using parallel analysis and Velicer's MAP test. Behavior Research Methods, Instrumentation, and Computers, 32, 396-402.
6.7 Anhang G: Syntax Parallelanalyse (O'Connor, 2000)
*Parallelanalyse* * Parallel Analysis program. set mxloops=9000 printback=off width=80 seed = 1953125. matrix. * enter your specifications here. compute ncases = 291. compute nvars = 40. compute ndatsets = 100. compute percent = 95. * Specify the desired kind of parallel analysis, where: 1 = principal components analysis 2 = principal axis/common factor analysis. compute kind = 1 . ****************** End of user specifications. ****************** * principal components analysis. do if (kind = 1). compute evals = make(nvars,ndatsets,-9999). compute nm1 = 1 / (ncases-1). loop #nds = 1 to ndatsets. compute x = sqrt(2 * (ln(uniform(ncases,nvars)) * -1) ) &* cos(6.283185 * uniform(ncases,nvars) ). compute vcv = nm1 * (sscp(x) - ((t(csum(x))*csum(x))/ncases)). compute d = inv(mdiag(sqrt(diag(vcv)))). compute evals(:,#nds) = eval(d * vcv * d). end loop. end if. * principal axis / common factor analysis with SMCs on the diagonal. do if (kind = 2). compute evals = make(nvars,ndatsets,-9999). compute nm1 = 1 / (ncases-1). loop #nds = 1 to ndatsets. compute x = sqrt(2 * (ln(uniform(ncases,nvars)) * -1) ) &* cos(6.283185 * uniform(ncases,nvars) ). compute vcv = nm1 * (sscp(x) - ((t(csum(x))*csum(x))/ncases)). compute d = inv(mdiag(sqrt(diag(vcv)))). compute r = d * vcv * d.
Anhang
71
compute smc = 1 - (1 &/ diag(inv(r)) ). call setdiag(r,smc). compute evals(:,#nds) = eval(r). end loop. end if. * identifying the eigenvalues corresponding to the desired percentile. compute num = rnd((percent*ndatsets)/100). compute results = { t(1:nvars), t(1:nvars), t(1:nvars) }. loop #root = 1 to nvars. compute ranks = rnkorder(evals(#root,:)). loop #col = 1 to ndatsets. do if (ranks(1,#col) = num). compute results(#root,3) = evals(#root,#col). break. end if. end loop. end loop. compute results(:,2) = rsum(evals) / ndatsets. print /title="PARALLEL ANALYSIS:". do if (kind = 1). print /title="Principal Components". else if (kind = 2). print /title="Principal Axis / Common Factor Analysis". end if. compute specifs = {ncases; nvars; ndatsets; percent}. print specifs /title="Specifications for this Run:" /rlabels="Ncases" "Nvars" "Ndatsets" "Percent". print results /title="Random Data Eigenvalues" /clabels="Root" "Means" "Prcntyle" /format "f12.6". do if (kind = 2). print / space = 1. print /title="Compare the random data eigenvalues to the". print /title="real-data eigenvalues that are obtained from a". print /title="Common Factor Analysis in which the # of factors". print /title="extracted equals the # of variables/items, and the". print /title="number of iterations is fixed at zero;". print /title="To obtain these real-data values using SPSS, see the". print /title="sample commands at the end of the parallel.sps program,". print /title="or use the rawpar.sps program.". print / space = 1. print /title="Warning: Parallel analyses of adjusted correlation matrices". print /title="eg, with SMCs on the diagonal, tend to indicate more factors". print /title="than warranted (Buja, A., & Eyuboglu, N., 1992, Remarks on parallel". print /title="analysis. Multivariate Behavioral Research, 27, 509-540.).". print /title="The eigenvalues for trivial, negligible factors in the real". print /title="data commonly surpass corresponding random data eigenvalues". print /title="for the same roots. The eigenvalues from parallel analyses".
Anhang
72
print /title="can be used to determine the real data eigenvalues that are". print /title="beyond chance, but additional procedures should then be used". print /title="to trim trivial factors.". print / space = 1. print /title="Principal components eigenvalues are often used to determine". print /title="the number of common factors. This is the default in most". print /title="statistical software packages, and it is the primary practice". print /title="in the literature. It is also the method used by many factor". print /title="analysis experts, including Cattell, who often examined". print /title="principal components eigenvalues in his scree plots to determine". print /title="the number of common factors. But others believe this common". print /title="practice is wrong. Principal components eigenvalues are based". print /title="on all of the variance in correlation matrices, including both". print /title="the variance that is shared among variables and the variances". print /title="that are unique to the variables. In contrast, principal". print /title="axis eigenvalues are based solely on the shared variance". print /title="among the variables. The two procedures are qualitatively". print /title="different. Some therefore claim that the eigenvalues from one". print /title="extraction method should not be used to determine". print /title="the number of factors for the other extraction method.". print /title="The issue remains neglected and unsettled.". end if. end matrix. * Commands for obtaining the necessary real-data eigenvalues for principal axis / common factor analysis using SPSS; make sure to insert valid filenames/locations, and remove the '*' from the first columns. * corr var1 to var20 / matrix out ('filename') / missing = listwise. * matrix. * MGET /type= corr /file='filename' . * compute smc = 1 - (1 &/ diag(inv(cr)) ). * call setdiag(cr,smc). * compute evals = eval(cr). * print { t(1:nrow(cr)) , evals } /title="Raw Data Eigenvalues" /clabels="Root" "Eigen." /format "f12.6". * end matrix.