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Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz in den politischen Plakaten zur Kärntner Volksabstimmung von 1920 Hausarbeit für das Seminar mit begleitender Exkursion Grenze und Grenzräume im Sommersemster 2008 Leitung: Prof in . Haug-Moritz (Graz) und Prof in . Rauh-Kühne (Hannover) Thomas Hörzer Mat.Nr.: Tel.: Email: Geschichte und Kulturanthro- pologie 8. Fachsemester

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Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz in

den politischen Plakaten zur Kärntner Volksabstimmung

von 1920

Hausarbeit für das Seminar mit begleitender Exkursion

Grenze und Grenzräume im Sommersemster 2008

Leitung: Prof in. Haug-Moritz (Graz) und Prof in. Rauh-Kühne (Hannover)

Thomas Hörzer Mat.Nr.: Tel.: Email:

Geschichte und Kulturanthro-

pologie 8. Fachsemester

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Inhaltsverzeichnis

1.  EINLEITUNG 1 

2.  DIE KÄRNTNER VOLKSABSTIMMUNG 2 

2.1.  VORGESCHICHTE 2 

2.2.  DIE MILES-MISSION 3 

2.3.  BESCHLUSS DER VOLKSABSTIMMUNG 3 

2.4.  NEUERLICHER ABWEHRKAMPF IM FRÜHJAHR 1919 4 

2.5.  IDEE EINER EIGENEN KÄRNTNER REPUBLIK 5 

2.6.  VOLKSABSTIMMUNGSPROPAGANDA 5 

2.7.  RESULTAT 6 

3.  DIE DARSTELLUNG VON GRENZE UND ETHNISCHER DIFFERENZ 7 

3.1.  BEDROHTE HEIMAT 8 

3.2.  WEHRPLICHT 13 

3.3.  MYTHEN 15 

3.4.  WIRTSCHAFTLICHE LAGE 17 

3.5.  RELIGION 20 

4.  FAZIT 23 

5.  LITERATURANGABE 24 

5.1.  BÜCHER 24 

5.2.  ZEITSCHRIFTEN 24 

5.3.  INTERNET 24 

6.  ABBILDUNGSVERZEICHNIS 25 

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Kapitel 1: Einleitung 

Seite 1 

1. Einleitung Wo Mannesmut und Frauentreu‘, die Heimat sich erstritt aufs neu‘, 

wo man mit Blut die Grenze schrieb und frei in Not und Tod verblieb; 

heil jubelnd klingt’s zur Bergeswand: das ist mein herrlich Heimatland! 

 Kärntner Heimatlied 4. Strophe

In diesem Ausschnitt der Kärntner Landeshymne ist die Quintessenz meiner Seminararbeit

bereits enthalten – kämpfende Männer, treue Frauen, brave Mütter und der Krieg um die Ka-

rawankengrenze werden die Themen meines Essays sein. Genau jene Stereotype sollen in den

spezifischen Propagandamaterialien zur Kärntner Volksabstimmung gesichtet und auf ihre

Aussagekraft hin analysiert werden.

Stützen möchte ich mich dabei auf die Quellensammlung von Wilhelm Neumann1, der in

seinem Werk die Propagandamaterialien der beiden gegnerischen Parteien zusammen getra-

gen hat. Der einleitende Teil, rund um die Kärntner Volksabstimmung, basiert auf dem Werk

von Ludwig Valentin, der in seinem Buch die sich oft sehr schnell überschlagenden Ereignis-

se recht ausführlich zusammengefasst hat.

Ein weiterer Gegenstand meiner Arbeit soll die Konstruktion von Nationalität sein. Lebten

vor 1918 Kärntner und Slowenen meist friedlich nebeneinander, so feierten plötzlich, durch

den Nationalismus bedingt, abwertende Stereotype der jeweiligen anderen Seite fröhliche

Urstände. Bekanntermaßen ist der Kampf um das eigene nationale Territorium auch immer

ein Tauziehen um nationale Homogenität. Eine Nation konstruiert sich selbst über ein Eigen-

und ein Fremdbild, durch das jeweilige Fremde gewinnt eine Nation ein Bild von sich selbst

und vice versa. Somit ist jedem Nationalismus, auch in der spezifischen Form des Kärntner

Abwehrkampfes, die Abgrenzung vom Nationsfremden zu Eigen.2

Genau diesen Fremdbildern möchte ich in meiner Seminararbeit auf den Grund gehen.

Anhand ausgewählter Beispiele werde ich untersuchen, wie Grenze, die jeweilige Stereotypi-

sierung des Fremden, die Mythologisierung einer fernen Vergangenheit und wie Bilder einer

1 Neumann, Wilhelm: Kärnten 1918-1920. Ereignisse-Dokumente-Bilder. Klagenfurt 1970. 2 Langerwiesche 2000:49

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Kapitel 2: Die Kärntner Volksabstimmung 

Seite 2 

heimatlichen Idylle in den Propagandamaterialien zur Kärntner Volksabstimmung verarbeitet

wurden.

2. Die Kärntner Volksabstimmung

2.1. Vorgeschichte

Koexistierte vor dem Revolutionsjahr 1848 der slowenischsprachige Teil der Kärntner Bevöl-

kerung, der großteils der bäuerlichen Unterschicht zuzuordnen war, und der deutschsprachige

Teil, der sich hauptsächlich aus den Bürgern der Städte und Märkte zusammensetzte, nebe-

neinander, so tauchten ab 1848 erste nationalistische Programme von slowenischer Seite auf,

worin die Frage nach der Teilung Kärntens in einen deutschen und einen slowenischen Teil

aufgeworfen wurde. Des weiteren verlangten die slawischen Nationalitäten nach 1848 immer

vehementer eine Neuordnung der Habsburgermonarchie, ohne dabei aber die Einheit des ös-

terreichischen Kaiserreiches in Frage zu stellen.3

Das änderte sich aber mit dem Ende des Ersten Weltkrieges. Bereits vor der Unterzeich-

nung des Waffenstillstands proklamierte der slowenische Nationalrat in Ljubljana/Laibach die

Loslösung Sloweniens von der Habsburgermonarchie. Anschließend begannen südslawische

Truppen mit der Besetzung von Teilen Südkärntens. Die Gemeindevertretungen wurden auf-

gelöst und die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden durch so genannte „Gerenten“ er-

setzt. In Belgrad erfolgte am 1. Dezember 1918 die Gründung des Königreiches der Serben,

Kroaten und Slowenen – SHS-Staat genannt. Zur selben Zeit standen südslawische Truppen-

verbände in Bleiburg, St. Paul, Lavamünd, Griffen und Völkermarkt. Klagenfurt und Villach

schienen von den SHS-Truppen bedroht. Mithilfe ihres militärischen Potentials versuchte der

gerade erst aus dem Taufbecken gehobene SHS-Staat seine territorialen Ansprüche durchzu-

setzen. Jedoch rief diese Politik Belgrads in Kärnten Gegenaktionen hervor. Am 5. Dezember

1918 vereinbarte die vorläufige Kärntner Landesversammlung in einer geheimen Sitzung Wi-

derstand zu leisten. Erste Versuche Völkermarkt Anfang Dezember zu befreien, scheiterten

vorerst, erst in der Monatsmitte gelang es, das besetzte Grafenstein von seinen Besatzern zu

befreien. Unter der Leitung des Landesbefehlshabers Ludwig Hülgerth wurde Anfang Jänner

1919 eine Großoffensive gestartet. Innerhalb nur einer Woche gelang es, die südslawischen

3 Moritsch, Andreas: Das Jahrhundert der „Vernationalisierung“ Europas; in: Valentin 2000:178

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Kapitel 2: Die Kärntner Volksabstimmung 

Seite 3 

Verbände aus Kärnten zu vertreiben – schließlich wurde der Gewalt durch eine Waffenruhe

am 12. Jänner Einhalt geboten.4

2.2. Die Miles-Mission

In Graz begannen am 16. Jänner 1919 die Waffenstillstandsverhandlungen, die aber alsbald

ins Stocken gerieten. Bei diesem schwierigen Stand der Dinge machte der US-amerikanische

Offizier Sherman Miles, der gerade im Zuge einer US-Studienkommission in Graz weilte, den

Vorschlag, die strittigen Gebiete in Kärnten zu bereisen und eine Demarkationslinie festzule-

gen. Diesem Angebot stimmten die Vertreter Österreichs und des SHS-Staates zu. Der Lokal-

augenschein der so genannten Miles-Mission (Miles selbst und drei weitere Beobachter) fand

vom 25. Jänner bis zum 5. Februar in den südlichen und südöstlichen Teilen Kärntens statt.5

Drei der vier Berichterstatter verabschiedeten am 7. Februar einen Mehrheitsbericht, in

dem vorgeschlagen wurde, das gesamte Klagenfurter Becken bei Österreich zu belassen. Die

Miles-Mission begründete diesen Vorschlag damit, dass eine Teilung im Widerspruch zur

natürlichen Einheit des Gebietes stehen und der Großteil der Kärntner Slowenen sich nicht

zum SHS-Staat zugehörig fühlen würde. Der Bericht wurde an die US-Friedensdelegation in

Paris übermittelt, wo sich Woodrow Wilson die Schlussfolgerungen des Berichts zu Eigen

machte.6

2.3. Beschluss der Volksabstimmung

Am 30. Mai 1919 verfügte der Rat der vier Siegermächte des Ersten Weltkrieges, im Sinne

des Berichts der Miles-Kommission, die Abhaltung einer Volksabstimmung in Kärnten. Nach

dem Ende der erneut aufgeflammten Kämpfe in Kärnten, bekräftigte dieser Rat am 21. Juni

1919 diese Entscheidung. Die Proteste von südslawischer Seite blieben wirkungslos. Die

Volksabstimmung war zunächst nur für die südliche Zone A vorgesehen, falls sich hier die

Mehrheit für den Anschluss an den SHS-Staat entscheiden sollte, würde auch in der nördli-

chen Zone B (inkl. Klagenfurt) abgestimmt werden. Das Mießtal hingegen, sowie die Ge-

meinde Seeland und das Gebiet rund um Unterdrauburg fielen ohne Abstimmung an den

4 Valentin 2005:22ff 5 Zöllner 1990:495 6 Valentin 2005:24

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Kapitel 2: Die Kärntner Volksabstimmung 

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SHS-Staat. Bereits im Friedensvertrag von Saint Germain wurde das Kanaltal und die Ge-

meinde Weißenfels dem Königreich Italien zugesprochen.7

Die abgetrennten Gebiete und die beiden Abstimmungszonen sind in der folgenden Gra-

phik ersichtlich:

Abbildung 1: Das Kärntner Abstimmungsgebiet.8

2.4. Neuerlicher Abwehrkampf im Frühjahr 1919

Dessen ungeachtet hatte der Kärntner Abwehrkampf mit der Arbeit der Miles-Kommission

noch kein endgültiges Ende gefunden. Ende April 1919 brach ein südslawischer Generalang-

riff nach kurzer Zeit zusammen und eine Gegenoffensive von österreichischer Seite führte bis

zum 8. Mai 1919 zur völligen Vertreibung der SHS-Truppen aus Kärnten. Jedoch kehrten

Ende Mai die südslawischen Truppen zurück und eroberten in wenigen Tagen große Teile

Südkärntens. Sogar die Landeshauptstadt Klagenfurt wurde am 6. Juni 1919 von den SHS-

Truppen kampflos besetzt. Um den südslawischen Truppen Einhalt zu gebieten, rückten ita-

lienische Truppen nach Kärnten ein und besetzten zu dieser Zeit die Bahnlinie Tarvis –Villach

7 Ebd.

8 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Volksabstimmung_1920_in_K%C3%A4rnten eingesehen am 31.Juli 2008

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Kapitel 2: Die Kärntner Volksabstimmung 

Seite 5 

- St. Veit an der Glan. Mit dieser militärischen Machtdemonstration wollte Italien den SHS-

Staat im Zaum halten, mit dem es Konflikte wegen strittiger Grenzfragen gab.9

2.5. Idee einer eigenen Kärntner Republik

Wie in Tirol (Freistaat Tirol) und im Burgenland (Republik Heinzenland) gab es auch in

Kärnten Menschen die sich für ein autonomes Kärnten einsetzten. Eine Gruppe von Veldnern

entfachte im Dezember 1918 und Jänner 1919 eine rege Agitationstätigkeit. Ziel dieser war

es, durch die Schaffung eines unabhängigen Kärntner Staates, die drohende Landesteilung zu

verhindern. Tausende Unterschriften wurden gesammelt, dennoch machte sich die Kärntner

Landespolitik die Autonomiebestrebung nicht zu Eigen. Mitte Jänner 1919 erhielt der Vor-

schlag zur Schaffung einer Kärntner Republik bei einer außerordentlichen Landeskonferenz

von den Kärntner Sozialisten eine klare Absage. Als klar wurde, dass durch die kommende

Volksabstimmung die Landeseinheit ohne Verselbstständigung zu erhalten sei, verlor die

Kärntner Autonomiebewegung deutlich an Schwung.10

2.6. Volksabstimmungspropaganda

Vom Spätsommer 1919 bis zum Tag der Volksabstimmung, dem 10. Oktober 1920, tobte ein

wahrer Propagandakrieg, in dem sich beide Seiten nichts schuldig blieben. Auf österreichi-

scher Seite koordinierte eine von allen deutschen Parteien unterstütze Landesagitationslei-

tung, die später in den Kärntner Heimatdienst umgewandelt wurde, die Werbeaktionen. Das

österreichische Finanzministerium unterstützte die Propagandastellen mit 2 Millionen Kro-

nen.11 Die österreichische Propagandatätigkeit hatte von Anfang an die besseren Argumente

auf ihrer Seite, denn die historisch gewachsene und wirtschaftsgeographisch bedingte Einheit

des Klagenfurter Beckens ließ eine Trennung als nicht vernünftig erscheinen. Auch das über

die Jahrhunderte gewachsene Zusammengehörigkeitsgefühl der Bewohner beider Sprach-

gruppen, mag sich günstig für die österreichische Sache ausgewirkt haben. Die österreichische

Abstimmungspropaganda zielte darauf ab, die Kärntner Slowenen für eine Stimmabgabe zu-

gunsten Österreichs zu motivieren, was viele zweisprachige Flugzettel und Wahlplakate be-

stätigen. Auch gab die vorläufige Kärntner Landesversammlung gegenüber den Kärntner

Slowenen das feierliche Versprechen ab, deren nationale, sprachliche und wirtschaftliche An-

liegen allzeit zu wahren. 9 Valentin 2005:25 10 Valentin 2005:28 11 Schnabl 2003:28

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Kapitel 2: Die Kärntner Volksabstimmung 

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Die SHS-Propaganda hingegen stellte Österreich als einen Hungerleiderstaat dar, der vom

Bolschewismus bedroht sei. Ziel war es, an der nationalen Identität des slowenischsprachigen

Teils der Bevölkerung zu rütteln. Mit dem Ausspielen der nationalen Karte konnte freilich nur

der nationalistische Anteil der slowenischsprachigen Bevölkerung angesprochen werden. Je-

doch stieß die strenge Besatzungspolitik des SHS-Staates kaum auf wohlwollende Gemüter.12

2.7. Resultat

Am Abend des 13.Oktober 1920 verkündete der britische Oberst Capel Peck, als Vorsitzende

der alliierten Abstimmungskommisssion, das Ergebnis: 59,01 % der Stimmberechtigten

stimmten für den Verbleib der Zone A bei Österreich, 40,96% für den SHS-Staat. Folglich

wurde die Verwaltung des Abstimmungsgebietes an Österreich übertragen und die Abstim-

mung in der Zone B war damit nun passé.

Eine Reihe von Motiven spielten eine Rolle beim Zustandekommen dieses Ergebnisses:

wirtschaftliche, soziale sowie auch nationale. Die demokratische Republik Österreich mit

ihren sozialen Leistungen war scheinbar für die Menschen weit attraktiver als die südslawi-

sche Militärmonarchie. Jedoch ist die Entscheidung für Österreich kein Sieg des Deutschtums

über den slowenischen Bevölkerungsanteil, von dem in der Vergangenheit oft die Rede war;

denn beinahe jede zweite Stimme für Österreich, stammte von einem Kärntner mit sloweni-

scher Alltagssprache. Bei der Volkszählung von 1910 gaben im späteren Abstimmungsgebiet

68,8% der Bevölkerung slowenisch als Alltagssprache an – nur 31,4% deutsch. Es siegte of-

fenbar die Vernunft über rein nationalistische Motive, denn die großteils bäuerliche sloweni-

sche Bevölkerung fürchtete bei einem Abstimmungsergebnis für den SHS-Staat, dass sie von

den Wirtschaftszentren Klagenfurt und Villach abgeschnitten sein würde. Außerdem war zu

diesem Zeitpunkt in Slowenien bereits die ursprüngliche Begeisterung über den Anschluss an

den SHS-Staat abgeflacht und einer Ernüchterung gewichen. Die Slowenen erkannten rasch,

dass ihr Gebiet Teil eines zentralistischen, serbisch dominierten Militärstaates geworden war,

der für regionale Eigenständigkeiten wenig bis gar nichts übrig hatte. Wie die Abstimmung

wohl ausgegangen wäre, wenn es um den Anschluss an einen eigenen Staat Slowenien gegan-

gen wäre, ist aber eine andere Frage. Wenige Deutschsprachige entschieden sich für einen

Anschluss an den SHS-Staat. Wirtschaftliche Interessen spielten dabei die Hauptrolle, bei-

12 Valentin 2005:29f

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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spielsweise votierte in der Büchsenmacherstadt Ferlach die Mehrheit für den SHS-Staat. Die

Stadt erhoffte sich in Jugoslawien einen günstigen Absatzmarkt für ihre Produkte.13

Das Ergebnis der Volksabstimmung hätte aber auch anders aussehen können, wenn der

SHS-Staat die Nordgrenze der Zone A weiter südlich angelegt hätte. Der amerikanische Sla-

wist Prof. Kerner hatte beispielsweise die Drau als Nordgrenze der Abstimmungszone vorge-

schlagen – jedoch wollte der SHS-Staat sich damit nicht begnügen. Der SHS-Staat saß

nämlich der Fehlmeinung auf, dass in einer Gemeinde wo der Anteil der slowenischsprachi-

gen hoch ist (laut Volkszählung von 1910), automatisch mit einem großen Anteil pro-

jugoslawischer Stimmen zu rechnen sei. Die Mehrheit für Österreich kam nämlich im Umland

von Klagenfurt und Völkermarkt, also am nördlichen Rand der Abstimmungszone, zustan-

de.14

3. Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz In diesem Abschnitt möchte ich zum eigentlichen Herzstück meiner Arbeit kommen – der

Propaganda. Um die unzähligen Plakate und Flugzettel die in der Literatur und in den Tages-

zeitung dieser Tage vorhanden sind etwas unter Kontrolle zu bringen, werde ich einzelne Pla-

kate oder Flugzettel nach Themenbereichen ordnen und an diesen Fallbeispielen versuchen

die Darstellung von Grenze und/oder ethnischer Differenz zu analysieren

13 Valentin 2005:30ff 14 Seger, Martin: Die Region als Prinzip der Grenzfindung; in: Valentin 2000:330

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

Seite 8 

3.1. Bedrohte Heimat

Abbildung 2: Neumann 1980:68

Auf diesem Titelblatt der Kärntner Landsmannschaft vom 30. September 1920 treten uns

gleich mehrere Propagandamerkmale des Abwehrkampfes entgegen. Sofort kann jede/r die

Bildaussage einordnen: Drei kräftige Kärntner Männer stemmen sich gegen eine Tür, um ei-

nem bewaffneten, etwas ausgemergelt erscheinenden bewaffneten Mann das Eintreten zu

verwehren. Umschrieben ist das ganze mit dem lapidaren Satz: Einer kummst Dei Löbtag nit !

Doch welche Schemata sind erst nach einiger Analysearbeit ersichtlich? Fangen wir mit

dem sicher am wenigsten erwarteten an: der Darstellung von Grenze.

Die mit einem Kärntner Wappen versehene Tür, welcher sich die drei Männer entgegens-

temmen, kann als Sinnbild der Karawanken gedeutet werden, hinter der der militante Slawe

haust und schon einen Fußbreit in der Tür des symbolischen Hauses Kärnten hat. Der schein-

bar bis an die Zähne bewaffnete Soldat der SHS-Armee sieht im Gesicht ziemlich abgemagert

aus und trägt eine Soldatenkopfbedeckung die uns noch in anderen Propagandaplakaten be-

gegnen wird.15 Ob der Soldat auf dieser Darstellung einen Schnurbart trägt, wie anhand ande-

rer Plakate noch zu sehen sein wird, kann nicht mit Sicherheit entschieden werden. Bei

genauerer Betrachtung kann jedoch erkannt werden, dass der Soldat Knickerbocker trägt, an-

hand der vielen Bajonettklingen darf vermutet werden, dass noch weitere Soldaten hinter der

15 Anscheinend wurde diese Militärkopfbedeckung auch von der kroatischen Ustascha verwendet. Siehe:

http://members.surfeu.at/gelaendewagen/uniform-kappe-u.htm | eingesehen am 1.August 2008

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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Tür lauern. Die etwas längere Hand des SHS-Soldaten steht wahrscheinlich für die Langfing-

rigkeit der Südslawen, die Diebestouren durch Südkärnten unternommen haben sollen, was

noch in einem anderen Plakat problematisiert werden wird.

Anhand Abbildung 3 ist ersichtlich, dass die Uniform des SHS-Staates dem Plakatbild

entspricht.

Abbildung 3: Besatzungssoldaten in Völkermarkt16

Die Verwendung bestimmter Stereotype, die das Gefühl der Angst und der Bedrohung breiter

Kreise der Bevölkerung ausnützen, ist charakteristisch für die Propaganda rund um die Kärn-

tner Volksabstimmung.17

Zentral ist die Instrumentalisierung einer Balkanmentalität. Wurde im Zeitalter der Ro-

mantik und der ersten anti-osmanischen Befreiungskriege der Balkanraum für sein antikes

Erbe, seine Freiheitsliebe, den Heldenmut seiner Bevölkerung sowie der Ursprünglichkeit

seines Volksgeistes bewundert, so änderte sich dieses Bild mit dem ausgehenden 19. Jahrhun-

dert – jetzt wurde der Balkanraum mit Primitivität und Gewaltbereitschaft gleichgesetzt. Bis-

16 Quelle: Valentin 2005:23 17 Fischer, Gero: Sprachlich-begriffliche Stereotypen im historisch-politischen Diskurs Kärntens nach 1920; in:

Valentin 2000:247

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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marck sprach beispielsweise von „diesen Schafsdieben“, wenn er Griechen, Serben oder

garen meinte.18

Kulturell wurde der Balkan als „das Andere“ konstruiert. Er wurde zum Auffangbecken

für eine Vielzahl von negativen Eigenschaften, das andrerseits für die Konstruktion des posi-

tiven Europabildes notwendig war. Somit blieb der Balkan die dunkle Seite Europas.19

Diese Bilder prägten auch die Propagandaschlacht rund um die Kärntner Volksabstim-

mung mit. So wird beispielsweise in einem Flugblatt vor einer „gewaltsamen Balkanisierung

des Landes“20 gewarnt. Der Begriff der Balkanisierung tauchte erstmals in der New York

Times vom 20. Dezember 1918 auf und meint „die Zerstückelung größerer politischer und

wirtschaftlicher Einheiten sowie die damit oft verbundene politische Instabilität der betref-

fenden Regionen.“21

Ein anderes Flugblatt nimmt da kein Blatt vor den Mund, wenn es zu den „Landsleuten“

spricht:

Wo aber süße Worte und Propagandaspeck nicht wirken, da zeigt der

Serbo=Slawen=Staat uns noch einmal durch seine Vertreter seine wirkliche

Gestalt als k u l t u r l o s e r B a l k a n s t a a t (hervorgehoben vom Autor), wo

Recht und Freiheit des Volkes geknebelt werden durch rohe Gewalt, mit

Hungerpeitsche und Kerkerzelle.22

Die Kärntner Gewerbetreibenden schalteten eine Annonce, worin es heißt:

Wir Kärntner Gewerbetreibenden wählen am 10. Oktober grün.23 Nur der

Zusammenschluß mit einem Kulturstaate ermöglicht es uns, die Erzeugnisse

unseres Gewerbefleißes abzusetzen und an wirtschaftlicher Entwicklung

teilzunehmen. SHS ist ein Balkanstaat, dem alle Voraussetzungen für ein

wirtschaftliches Aufblühen fehlen.24

Als Gegenreaktion produzierte die SHS-Seite Wurfsendungen um diese Vorurteile zu wider-

legen: 18 Sundhausen 1999: 626 19 Todorova 2002:473 20 Neumann 1980:40 21 Sundhausen 1999: 627 22 Neumann 1980:44 23 Grüner Stimmzettel für Österreich, weißer für SHS-Staat. 24 Neumann 1980:59

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

Seite 11 

Serben!?!

„Die Serben sind ein kulturloses Volk! – Unter diesen ist eine kulturelle

Entwicklung nicht möglich!“[…] Sie verschweigen Euch, daß es in Belgrad

bereits vor dem Kriege eine deutsche protestantische Schule gab.

Sie verschweigen Euch, daß der Serbe eigentlich durch Jahrhunderte der

Hüter europäischer Kultur war, denn zu Kriegern waren die Serben deshalb

geworden, weil sie durch Jahrhunderte Europa davor bewahrten, daß nicht

jedes Jahr Türkenheerre unsere Länder überschwemmten. […] Der Serbe

spielte mit Euren Kindern und half Euch bei der Arbeit! Kann das ein

schlechter Mensch sein?25

Doch nun zurück zur Analyse von Abbildung 2. Da zwei der drei Männer zweifellos in Tracht

gehüllt sind, drängt sich noch ein weiterer Aspekt in unsere Analyse: Der Heimatbegriff.

Tracht steht für Heimatliebe, diese wiederum drückt Sehnsucht nach gesicherter Identität

und Solidarität aus und nach gewohnten Formen der alltäglichen Kultur. Angst vor Entwurze-

lung und Entfremdung schwingen dabei mit. Gero Fischer beschreibt die übersteigerte Hei-

matliebe folgendermaßen:

Das Eigene (die eigene Vergangenheit) wird idealisiert und glorifiziert, im

Fremden verfolgen und bekämpfen die ethnozentrischen Heimatschützer all

das Schlechte und Negative, das sie im Eigenen nicht wahrhaben wollen. Die

Fremden müssen ferngehalten, am besten von der Gemeinschaft ausgeschieden

werden. Doch zugleich haben Ethnozentriker geradezu das Bedürfnis nach

Bedrohung, um sich angesichts der imaginierten Gefahr zu Notgemeinschaften

zusammenzuschließen.26

Auf der nächsten Seite greift auch Abbildung 4 diesen Heimatbegriff auf. Rechts im Bild steht

ein in Tracht gekleideter Mann der eine überdimensionale Kärntner Fahne schwingt. Links

daneben ein Soldat, der gewissermaßen mit der Überschrift in Beziehung steht: „Zum Geden-

ken an den Abwehrkampf April-Mai 1919“. Hinter den beiden Männern kann der/die Betrach-

ter/in die Karawanken und möglicherweise auch die Drau erkennen; also genau jenes Gebiet

von der Drau bis zu den Karawanken in das die SHS-Truppen eingerückt waren. 25 Neumann 1980:83 26 Fischer, Gero: Sprachlich-begriffliche Stereotypen im historisch-politischen Diskurs Kärntens nach 1920; in:

Valentin 2000:S.251

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

Seite 12 

Beide Männer schauen ernst, mit leicht heroischen Zügen versehen, den oder die Betrach-

ter/in an und wollen uns scheinbar sagen: „Ich habe für dich beim Abwehrkampf unser Hei-

matland verteidigt!“. Was auch die Bildunterschrift bestätigt: „Ans Vaterland, ans teure

schließ‘ Dich an; das halbe selbst mit Deinem ganzen Herzen!“

Die Gemeinschaft der Kärntner muss sich also, wenn wir der Propaganda glauben schen-

ken wollen, gegen den grenzenlosen Expansionsdrang der Slowenen wehren. Dieser Hab-

suchts-Projektions-Mechanismus27 ist charakteristisch für die Propagandadarstellungen.

Abbildung 4: Neumann 1980:68 Abbildung 5: Neumann 1980:75

Jene heimatlichen Bedrohungsängste greift auch Abbildung 5 auf. Auf diesem Plakat bedroht

der als SHS-Soldat personifizierte Tod28 die heimatliche Kärntner Idylle. Ein Bauer pflügt mit

seinem Ochsen gerade einen Acker, scheinbar völlig im Unklaren darüber, dass sein beschau-

liches, friedliches Leben alsbald vom SHS-Militär gestört werden könnte. Im Hintergrund

27 Fischer, Gero: Sprachlich-begriffliche Stereotypen im historisch-politischen Diskurs Kärntens nach 1920; in:

Valentin 2000:252 28 Leider ist im Scan der Totenschädel nicht sonderlich gut erkennbar.

Page 15: ie Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz …¶rzer,_Die...das ist mein herrlich Heimatland! Kärntner Heimatlied 4. Strophe In diesem Ausschnitt der Kärntner Landeshymne

Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

Seite 13 

sind eine Kirche und wiederum die Karawanken zu erkennen – die als Anhaltspunkte der

Kärntner Identität gesehen werden können. Dieses Kärntnertum scheint nun durch den mili-

tanten SHS-Staat jenseits der Karawanken bedroht.

3.2. Wehrplicht

Die Kriegsgefahr zwischen dem SHS-Staat und dem Königreich Italien wird in der Kärntner

Volksabstimmung zu einem entscheidenden Punkt. Hier ein Auszug aus einem Flugzettel der

Kärntner Heimkehrer:

Zwischen Jugoslawien und Italien besteht wieder Kriegsgefahr. Alle Männer

zwischen dem 18. und 50. Lebensjahr haben sich zu melden, in Krain und

Kroatien erfolgen schon Einberufungen. Wer will unter die Soldaten und unter

der serbischen Knute in einen neuen blutigen Krieg ziehen? Wer für

Jugoslawien agitiert, arbeitet dafür, daß unsere Brüder, Männer und Söhne in

der Zone A unter das furchtbare Joch des serbischen Militarismus kommen und

neuen Gefahren und endlosen Leiden entgegegehen. […] Dann laßt euch nicht

verleiten von den südslawischen Agitatoren, die nicht einrücken brauchen.

Bauern wollt ihr neuerlich unter Kriegsleistungsgesetz? In Krain und

Steiermark werden schon überall die Pferde und Fuhrwerke aufgenommen.

[…] Sollen die Kärntner dann für die Serben Kanonenfutter sein?29

Wie diese Ängste gezielt geschürt wurden gibt ein Stenographisches Protokoll vom 28.Juli

1920 wieder, dass im Sitzungsaal der Landesregierung in St. Veit a. d. Glan abgehalten wur-

de. Thema der Sitzung war die Volksabstimmung in der Zone A. Unter den Teilnehmern war

auch der spätere Bundespräsident der 2. Republik Dr. Karl Renner (1945-1950) in seiner da-

maligen Funktion als Staatssekretär für Äußeres.

Kap i t än Pe t e r : Was der Herr Landesrat Schumy angeschnitten hat, ist sehr

wichtig, daß wir nie einen Unterschied machen, wie die Leute gesinnt waren.

Da würde eine Preßkampagne sehr viel nützen, jetzt gerade anläßlich der

Eröffnung der Demarkationslinie. Das wäre eine wichtige Sache, die vom

Preßamt selbst besorgt werden könnte.

L a n d e s r a t S c h u m y : Ich möchte bitten, die Wirkung der großen Presse auf

die Abstimmungszone A nicht zu überschätzen. Die Leute lesen wenig. Die 29 Neumann 1980:43

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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Hauptwirkung haben Flugblätter im Telegrammstil. Das ist das wichtigste.

(Na t i o n a l r a t G r ö g e r : Es ist immer hinzuweisen auf den Schutz der

Minderheit.) Es sind 32 kleinere Broschüren in Ausarbeitung als Anleitung für

die Agitatoren. Wir wollen ihnen das Material in die Hand geben. Die Masse

soll von den Agitatoren mündlich bearbeitet werden. Außerdem werden die

Agitatoren Auszüge erhalten. Ein wichtiges Thema ist die Wehrpflicht in

Jugoslawien; das zieht am meisten. (Kap i t än Pe t e r : Jede nationale

Scharfmacherei wäre schlecht.)30

In der weiteren Diskussion wird auch noch die Herstellung eines Propagandafilms über den

Kärntner Abwehrkampf vorgeschlagen. Karl Renner meinte jedoch, „dass das kein günstiges

Propagandamittel für uns wäre, [und] gegenteilig wirken könnte“31

Abbildung 6: Neumann 1980:75

30 Neumann 1970:112 31 ebd. S.113.

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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Auf diesem Plakat bittet ein junger Mann seine Mutter:“Mutter, stimm‘ nicht für Jugoslawien

– sonst muß ich für König Peter einrücken!“. Bemerkenswert ist wieder der heimatliche Kon-

text in dem das Plakat eingebettet ist. Es hat den Anschein, als ob der junge Mann seine Mut-

ter nach dem Sonntagskirchgang darum bittet, bloß nicht ihre Stimme dem SHS-Staat zu

geben, da sie sonst ihren eigenen Sohn in Gefahr brächte. Die Kirche im Hintergrund, die

Sonntagstracht des Mannes, die Bibel und der Rosenkranz in der Hand der Mutter bekräftigen

ihrerseits die Botschaft.

3.3. Mythen

Abbildung 7: Neumann 1980:104

Übersetzung:

Kärntner Märchen

Im Laufe der Jahrhunderte hat uns die deutsche Elster viele Edelsteine und

Schätze gestohlen, darunter auch die goldene Wiege Sloweniens, unser

Kärnten…

Aber es erhob sich von Süden her in heldenhaftem Fluge der Falke und nahm

der Elster die gestohlene Wiege weg. Am Tag der Abstimmung gibt er sie der

Schwester Slowenien zurück.

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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Mythen spielen im Ringen um des Volkes Stimme eine große Rolle. Das wohl aussagekräf-

tigste ist wohl das „Kärntner Märchen“. Auf dem ersten Bild stiehlt die „diebische“ deutsche

Elster den Reichtum und die Wiege Sloweniens – Kärnten. Der deutsche Bezugsrahmen wird

zusätzlich noch durch den Kopfschmuck der Elster, einer Haube aus Eichenblättern, verstärkt.

Inwieweit der Zeichner dieses Bildes auf die germanische Mythologie anspielen wollte, in der

die Elster neben der Götterbotin auch die Funktion als Vogel der Todesgöttin Hel32 inne hat,

kann hier nicht entschieden werden.

Im zweiten Bild verscheucht der Falke die deutsche Elster und nimmt ihr die Wiege wieder

weg. Der Bezug zum Deutschtum wird auch hier wieder durch die Wahl des Nistplatzes, einer

Eiche - die als Baum Deutschlands gilt - verstärkt.

Der Falke (Sokol) spielt auf die slawische Mythologie an, in der dieser eine Gestalt der

Sonne und des Lichts ist. Seine Attribute sind sein großer Mut und seine scharfen Augen,

weshalb er auch als Vogel der Krieger gilt. Im Textteil heißt es: „Aber es erhob sich von Sü-

den her in heldenhaftem Fluge der Falke […]“ – dies soll eine Anspielung auf Jugoslawien –

das Land der Südslawen - sein, das Kärnten den Slowenen zurückgibt. Im letzten Bild erken-

nen wir das personifizierte Slowenien das vom Falken Kärnten zurückerhalten hat. Stolz

thront, der nun gekrönte, Falke vor ihr im gemeinsamen Haus Jugoslawien. Im Hintergrund

geht gerade über den Karawanken die Sonne in Form des Plebiszits auf. Auch heißt es: „Am

Tag der Abstimmung gibt er sie der Schwester Slowenien zurück.“ Hier wird den Kärntner

Slowenen suggeriert, dass sie zukünftig Slowenen sein würden und nur - völlig uneigennützig

- von Jugoslawien beschützt.

Interessant ist an dieser Geschichte – wie auch überhaupt in den Plakaten zur Volksab-

stimmung - der Geschlechteraspekt. Der Falke als Symbol des Männlichen gibt das ge-

wünschte Land Kärnten in den „Schoß“ der Schwester Slowenien zurück. Das heldenhafte,

starke männliche und das bewahrende und beschützende weibliche Element treten hier aufei-

nander. Hierbei ist zu vergegenwärtigen, dass in Friedenszeiten die Nation generell weiblich,

in Kriegszeiten männlich dargestellt wird.33

32 http://de.wikipedia.org/wiki/Elster | eingesehen am 13.August 2008 33 Dudink 2004:178

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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Abbildung 8: Neumann 1980:71

Auch die österreichische Seite spielte die mythologische Karte aus. Die geknebelte Walküre

Kärnten befreit sich von den Fesseln und dem Maulkorb der Soldaten. Stolz erhebt sie sich,

mit wallendem blonden Haar, auf der Brust das Kärntner Wappen tragend und die gelöste

Fessel in ihrer Linken, gegen die ehemaligen Kerkermeister und posaunt heraus: „Kärnten

Frei!“. Im Hintergrund erkennt der/die Betrachterin die Drau, mit etwas Vorstellungskraft

können wir die Szene auch lokal interpretieren. Hoch erhoben über der Drau, am Kamm der

Karawanken, verjagt das personifizierte Kärnten die slawischen Besatzungssoldaten hinter die

„natürliche“ Kärntner Grenze.

3.4. Wirtschaftliche Lage

In den Sozialdemokratischen Mitteilungen vom 4.September 1920 heißt es:

Nun wird aber bei der bevorstehenden Volksabstimmung in Kärnten das

Hauptmotiv nicht die nationale Frage sein, sondern der Großteil der

Abstimmungsberechtigten […] werden sich hiebei die Frage vorlegen, welcher

Unterschied besteht in politischer, kultureller und sozialpolitischer Hinsicht

zwischen Deutschösterreich und Jugoslawien und w e l c h e F o l g e n h a t

d e r A u s f a l l d e r A b s t i m m u n g f ü r d i e B e w o h n e r d e s

A b s t i m m u n g s g e b i e t e s i n w i r t s c h a f t l i c h e r B e z i e h u n g ?

(Hervorgehoben vom Autor) Diese Fragen sind […] für die Bevölkerung viel

wichtiger als die Frage der nationalen Volkszugehörigkeit […]34

Wie wichtig die wirtschaftlichen Argumente für den Ausgang der Volksabstimmung waren

und wie schwach die nationale Argumentationsschiene war, beweist auch das Stenographi-

sche Protokoll zur Volksabstimmung vom 28.Juli 1920:

34 Sozialdemokratische Mitteilungen für das Abstimmungsgebiet, 4.September 1920.

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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L a n d e s v e r w . - S t e l l v . N e u t z l e r : Die wirtschaftlichen Verhältnisse

spielen eine große Rolle.

[…]

N a t i o n a l r e a t G r ö g e r : Die Herren, die von Wien gekommen sind, kennen

sich in den Landesverhältnissen begreiflicherweise nicht aus, wissen nicht, von

welchen Motiven sich die Bevölkerung des Abstimmungsgebietes leiten läßt.

Das sind drei Momente: Das wirtschaftliche Moment, dann die

Verschiedenartigkeit der Staatsform, was besonders für unsere Partei

maßgebend ist, und drittens das nationale Moment. Das schwächste von allen

ist, glaube ich, das nationale Moment. […] die Landbevölkerung [kann] ohne

eine größere Stadt nicht leben, daß sie die Stadt zur Lebensfähigkeit braucht,

und daß auch die Klagenfurter die Landbevölkerung brauchen. Die Trennung

der Bauern von der Stadt ist der eine Impuls, ist ein sehr starkes, ein kolossales

Moment. Ich glaube schon, daß es weniger die nationalen als die rein

wirtschaftlichen Gründe sind, weil die Leute wissen, daß sie nicht leben

können, wenn sie an Jugoslawien fallen.[…] den Bauern im Bleiburger Bezirk

[wird] nicht das eigene Vieh abgekauft, sondern daß Vieh aus Krain und

anderen jugoslawischen Gebieten eingeführt und die Bauern erbost sind, weil

der Fleischhauer das Vieh aus Jugoslawien billiger in der Hand hat als bei den

hiesigen Preisen. Das wirkt auf die Bevölkerung. Sie sehen, daß sie bei uns

bleiben müssen, weil da ganz andere wirtschaftliche Verhältnisse sind. Sie

können in Laibach ihre Produkte nicht absetzen, weil da die große Konkurrenz

von Serbien und Kroation mitspielt, sie haben aber auch keine geeignete

Bahnverbindung. Die Bahnspesen kommen zu hoch, während das bei

Klagenfurt ganz anders ist.35

Gegen diese stichhaltigen Argumente, versuchte die jugoslawische Seite mit dem Haushaltde-

fizit von Österreich und den Reparationszahlungen zu argumentieren. Wie auf Abbildung 10

zu sehen ist, sollte in der Bevölkerung der Eindruck entstehen, dass die Wiener Regierung

ihnen das letzte Vieh aus dem Stall treiben wird.

35 Neumann 1970:80f.

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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Abbildung 9: Neumann 1980:101

(Von Deutsch-Österreich und seinen Requisitionen – befreie uns, o Herr!)

Abbildung 10: Neumann 1980:97

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

Seite 20 

3.5. Religion

Wie bei Abbildung 6 schon angeschnitten, war auch die Religion ein zentraler Punkt der Pro-

paganda von beiden Seiten. Ein Pro-SHS-Plakat gibt sogar eine eigene Version der 10 Gebote

wider:

Abbildung 11: Neumann 1980:90

1. Glaube an unseren Sieg! 2. Du sollst nicht leichtfertig über Jugoslawien spotten, das dich erlöst hat! 3. Widme alle deine Kräfte der Arbeit für das Plebiszit! 4. Ehre deine Muttersprache, auf daß du auf eigener Scholle dein eigener Herr wer-

den und nicht ein deutscher Knecht! 5. Töte nicht dich und deine Nachkommen mit der Stimmabgabe für die Deutschen! 6. Du sollst nicht Unkeuschheit treiben mit der Dirne Österreich! 7. Laß dir nicht slowenisch-kärntnerische Erde rauben! 8. Kümmere dich nicht um die lügenhaften Versprechungen und leeren Drohungen

der Deutschen! 9. Begehre nicht Klagenfurt, denn es kommt von selbst zu uns! 10. Begehre nicht den deutschen Reichtum, denn es gibt keinen!

Hier werden alle Klischees bedient und alte Animositäten geschürt. Falls die 10 Gebote nicht

genügen, so wird sogar auf die höchste Stelle verwiesen – nämlich Gott – der sich höchstper-

sönlich in die Volksabstimmung einschaltet, kurioserweise auf beiden Seiten gleichzeitig, was

uns Abbildung 12 und 13 beweisen.

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

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Abbildung 12: Neumann 1980:77

Abbildung 13: Neumann 1980:103

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Kapitel 3: Die Darstellung von Grenze und ethnischer Differenz 

Seite 22 

In Abbildung 12 kann sogar eine Grenzdarstellung herausgelesen werden. Gott türmt die grü-

nen Stimmzettel für Österreich wie ein Gebirge auf und verweist den Teufel – den personifi-

zierten SHS-Staat – auf die andere Seite des Gebirges. Ich möchte jedoch darauf hinweisen,

dass es sich hierbei um eine reine Spekulation handelt. Abbildung 13 führt diese Argumenta-

tionslinie mit anderen Vorzeichen fort. Hier hält ein Engel den weißen Stimmzettel für Jugos-

lawien in der Hand, wohingegen der Teufel in der Hölle weilt und den grünen Stimmzettel

Österreichs in Händen hält.

Das der Kampf um die Kärntner Seelen nicht nur auf den Litfaßsäulen ausgetragen wur-

de, sondern auch von der Kanzel herunter geführt wurde, bestätigt ein Brief des Fürstbischofs

von Gurk, der in seiner Aussendung „An die Katholiken Kärntens“ gegen die einseitigen Pre-

digten eines Südkärntner Vikars wettert:

Der katholische Geistliche darf nach dem Willen der Kirche nicht einseitig

Stellung nehmen. Er darf das Vertrauen des anderssprachigen Teiles seiner

Pfarre oder seines Gebietes sich nicht verscherzen. Er muß allen alles werden.

Der Herr Generalvikar hat mit seiner einseitigen Stellungnahme sich gegen

das ausdrückliche Gebot der Kirche vergangen. Er hat aber auch in seinem

Schreiben die gebotene Objektivität vermissen lassen, indem er die Zustände in

Deutschösterreich grau in grau malte, während er die Zustände in Jugoslawien

in den rosigsten Farben schilderte. Dadurch hat er sich gegen die christliche

Gerechtigkeit vergangen. Sehr bedenklich erscheint eine Stelle in dem

Schreiben [wo er schreibt], daß die Serben Orthodoxe sind, „daß sie jedoch in

kindlicher Frömmigkeit und gläubiger Einfalt uns (den Slowenen) gleich sind,

daß die Trennungsmerkmale der katholischen Kirche und der Orthodoxie

geringfügig sind“. […] Durch eine derartige Darstellung [werden] die

Gläubigen irregeführt […]

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Kapitel 4: Fazit 

Seite 23 

4. Fazit Ich hoffe, dass ich im begrenzten Rahmen dieser Seminararbeit die entscheidenden Motive für

das letztendliche Wahlverhalten der Kärntner und Kärntnerinnen herausarbeiten konnte. Be-

merkenswert dabei war, wie oft in den Plakaten mehr oder weniger unterschwellig auf die

Karawankengrenze angespielt worden ist. Trotzdem konnte ich viele Aspekte nicht näher aus-

arbeiten und hatte dabei einen gewissen Mut zur Lücke, wie ihn Frau Haug-Moritz des Öfte-

ren von ihren Studierenden einfordert. Die Propagandaplakate welche die Kärntner Slowenen

überzeugen sollten, die gemeinhin als „Deutschtümler, oder Nemčurij bezeichnet wurden, ließ

ich bewusst weg, da sich die Problemlage dieser Bevölkerungsgruppe als äußerst verstrickt

und kompliziert erwies. Auch verzichtete ich über den offenkundigen Antisemitismus man-

cher Plakate und Flugzettel zu schreiben, da dieser aus meinem selbst gewählten Themenbe-

reich heraustreten würde. Kurz erwähnte ich den Genderaspekt der Propagandaplakate, wobei

es auch hier lohnend gewesen wäre, einzelne Flugschriften und Plakate unter diesem Ge-

sichtspunkt, näher unter die Lupe zu nehmen.

Welche Blüten der Kärntner Abwehrkampf auch 88 Jahre später noch immer treibt, ist nicht

nur in der Kärntner Lokalpolitik auszumachen, sondern auch in den Köpfen mancher Studie-

renden, die, wie auf Abbildung 9 ersichtlich, die slowenischen Ortsbezeichnungen durchgest-

richen haben – dabei auf Ljubljana vergaßen.

Abbildung 14: Drobesch 2005

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5. Literaturangabe

5.1. Bücher

Drobesch, Werner und Malle, Augustin (Hg): Nationale Frage und Öffentlichkeit; in: Karner,

Stefan (Hg): Kärnten und die nationale Frage, Band 2. Klagenfurt, Ljubljana 2005.

Dudink, Stefan; Hagemann, Karen and Tosh, John (Hg.): Masculinities in Politics and War.

Gendering Modern History. Manchester, New York 2004.

Langerwiesche, Dieter: Nation, Nationalismus, Nationalstaat: in Deutschland und Europa.

(Beck’sche Reihe;1399) München 2000.

Neumann, Wilhelm: Abwehrkampf und Volksabstimmung in Kärnten 1918-1920. Legenden

und Tatsachen. (Das Kärntner Landesarchiv, 2.Band) Klagenfurt 1970.

Neumann, Wilhelm: Kärnten 1918-1920. Ereignisse-Dokumente-Bilder. Klagenfurt 1980.

Schnabl, Katherine: Rechtsfragen des Kärntner Minderheitenschutzes von 1918 bis 1955.

Dipl. jur. ungedr. Graz 2003.

Sundhausen, Holm: Europa balcanica. Der Balkan als historischer Raum; in: Geschichte und

Gesellschaft (GG) 25, 1999.

Todorova, Maria: Der Balkan als Analysekategorie: Grenzen, Raum, Zeit; in: Geschichte und

Gesellschaft (GG) 28, 2002.

Valentin, Hellwig; Haiden, Susanne und Maier, Barbara (Hg): Die Kärntner

Volksabstimmung 1920 und die Geschichtsforschung. Klagenfurt 2000.

Valentin, Hellwig: Der Sonderfall. Kärnter Zeitgeschichte 1918-2004. Klagenfurt/Ljubljana

2005.

Zöllner, Erich: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien 81990.

5.2. Zeitschriften

Sozialdemokratische Mitteilungen für das Abstimmungsgebiet, 4.September 1920.

5.3. Internet

http://de.wikipedia.org/wiki/Dort,_wo_Tirol_an_Salzburg_grenzt | eingesehen am 25. Juli 2008.

http://de.wikipedia.org/wiki/Elster | eingesehen am 13.August 2008 http://de.wikipedia.org/wiki/Volksabstimmung_1920_in_K%C3%A4rnten | eingesehen am

31.Juli 2008 http://members.surfeu.at/gelaendewagen/uniform-kappe-u.htm | eingesehen am 1.August

2008

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6. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Das Kärntner Abstimmungsgebiet. ...................................................................... 4

Abbildung 2: Neumann 1980:68 ................................................................................................ 8

Abbildung 3: Besatzungssoldaten in Völkermarkt ..................................................................... 9

Abbildung 4: Neumann 1980:68 Abbildung 5: Neumann 1980:75 ......................... 12

Abbildung 6: Neumann 1980:75 .............................................................................................. 14

Abbildung 7: Neumann 1980:104 ............................................................................................ 15

Abbildung 8: Neumann 1980:71 .............................................................................................. 17

Abbildung 9: Neumann 1980:101 ............................................................................................ 19

Abbildung 10: Neumann 1980:97 ............................................................................................ 19

Abbildung 11: Neumann 1980:90 ............................................................................................ 20

Abbildung 12: Neumann 1980:77 ............................................................................................ 21

Abbildung 13: Neumann 1980:103 .......................................................................................... 21

Abbildung 14: Drobesch 2005 ................................................................................................. 23