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Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
Kapitel A: Grundlagen
Ingolstadt, WS 2010/2011
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Literaturempfehlungen
Wirtschaftssysteme und Träger der Wirtschaft
Die Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft
Betriebswirtschaftliche Zielkonzeptionen
Methoden und Modelle
Theoretische Ansatzpunkte
Kontrollfragen
Inhalt
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Literaturempfehlungen zur Vorlesung (Auswahl)
Das Skript zur Vorlesung kann die empfohlene Literatur insb. zur Prüfungsvorbereitung nicht ersetzen.
Allgemeine BetriebswirtschaftslehreHans JungOldenburg-VerlagISBN: 978-3486587623
Allgemeine BetriebswirtschaftslehreJean-Paul Thommen, Ann-Kristin AchleitnerGabler-VerlagISBN: 3-8349-1325-1
Einführung in die Allgemeine BetriebswirtschaftslehreGünter Wöhe/Ulrich DöringVahlen-VerlagISBN: 978-3-8006-3524-5
4
Die Wirtschaft muss Bedürfnisse befriedigen und dem Bedarf an Sachgütern und Dienstleistungen ein entsprechendes Angebot gegenüberstellen.
Zur Bedürfnisbefriedigung dienen Gegenstände, Tätig-keiten und Rechte. Diese werden „Güter“ genannt
Quelle: Jung (2009), S. 3; Thommen/Achleitner (2001), S. 33
Gütermerkmal Güterbezeichnung
Lebensnotwendigkeit
Individualität
Mobilität (Beweglichkeit)
Einsatzzweck
Grund- (Lebensmittel), Kultur-(Gebetsteppich), Luxusgüter (Yacht)
Individualgüter (Auto) Kollektivgüter (Straße)
Mobilien (Maschinen), Immobilien (Bürogebäude)
Konsumgüter zum Verbrauch, Investitionsgüter zur Produktion neuer Güter
Freie Güter werden im Gegensatz zu den knappen von Natur aus in ausreichender Menge bereitgestellt. Sie sind in nahezu unbegrenzten Mengen vorhanden (z.B. Licht, Luft, Wasser).
Güter die nur in begrenzten Mengen vorhanden sind und durch wirtschaftliche Tätigkeit erarbeitet werden müssen bezeichnet man als knappe Güter.
Wirtschaftliches Handeln ist sowohl auf die Produktion von Sachgütern (materielle Güter), als auch die Erzeugung von Dienstleistungen (immaterielle Güter)gerichtet.
5Quelle: Jung (2009), S. 3; Thommen/Achleitner (2001), S. 31f
Als Bedürfnisse eines Menschen bezeichnet man das Empfinden eines Mangels, gleichgültig, ob dieser objektiv vorhanden oder subjektiv empfunden wird.
Ausgangspunkt des wirtschaftlichen Handelns sind die Bedürfnisse des Menschen
Bedürfnisart Kennzeichnung Einstellungskriterium
ExistenzbedürfnisseDienen der
Selbsterhaltung
DringlichkeitGrundbedürfnisseNicht
existenznotwendig
Luxusbedürfnisse Verzichtbare Wünsche
Offene BedürfnisseBewusst empfundene
Bedürfnisse
Bewusstheit
Latente BedürfnisseUnbewusst
empfundene Bedürfnisse
IndividualbedürfnisseBedürfnisse eines
EinzelnenErscheinungsform
KollektivbedürfnisseBedürfnisse der Gemeinschaft
Zum Erhalt des Lebens notwendig (z.B. Nahrung, Kleidung und Wohnung).
Ergeben sich aus z.B. aus dem Lebensstandard und
der jeweiligen sozialen und kulturellen
Umgebung.
Sie können in der Regel nur von Personen mit hohem Einkommen
befriedigt werden (z.B. Schmuck, Genussmittel
oder Zweitwohnung).
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Wirtschaften ist das Entscheiden über knappe Güter in Unternehmen
Quelle: Jung (2009), S. 5
Dieses Wirtschaftlichkeitsprinzip, auch ökonomisches Prinzip genannt, ist die wirtschaft-liche Version des für das menschliche Handeln allgemeingültige Rationalprinzip.
Wirtschaftlichkeitsprinzip(Ökonomisches Prinzip)
Mengenmäßige Wirtschaftlichkeit
Maximalprinzip
mengenmäßiger Ertrag (Ausbringungsmenge)
mengenmäßiger Einsatz (Fakoreinsatzmenge)
Minimalprinzip
mengenmäßiger Ertrag (Ausbringungsmenge)
mengenmäßiger Einsatz (Fakoreinsatzmenge)
Wertmäßige Wirtschaftlichkeit
Budgetprinzip
geg. wertmäßiger Einsatz
Sparprinzip
Bei geringst möglichem Einsatz ist ein vorgegebener Güter-ertrag zu erwirtschaften oder bei gegebenem Aufwand der größtmögliche Güterertrag zu
erzielen.
Bei minimalen Geldeinsatz ist ein bestimmter Erlösbetrag zu
erwirtschaften oder bei einem gegebenen Geldaufwand ein maximaler Erlös zu erzielen.
max.
geg.
min.
max. wertmäßiger Ertrag
wertmäßiger Einsatz(Aufwand)
geg. wertmäßiger Ertraggeg.
min.
7
Der betriebliche Umsatzprozess wird in einen güter- und in einen finanzwirtschaftlichen Bereich unterteilt
Der innerbetriebliche Leistungsprozess stellt sich in Form von Inputfaktoren dar, die durch einen Transformationsprozess zum Produkt (Output) werden.
Quelle: u.a. Wöhe/Döring (2008), S. 35; Thommen/Achleitner (2001), S. 40
Betriebsmittel- und Materialmarkt
Absatzmarkt
Input (z.B. Werkstoffe, Arbeitsleistung, etc.)
Output (Halb- und Fertigfabrikate)
Transformationsprozess der Produktion
Der Beschaffungsmarkt lässt sich in den Arbeitsmarkt, den Betriebsmittelmarkt und den
Materialmarkt unterteilen.Bes
chaf
fung
smar
kt
Kred
it-u
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Kap
italmarkt
Finanzielle MittelA
rbei
tsm
arkt
Betriebsmittel sind alle Einrichtungen und Anlagen, die der Leistungserstellung dienen (z.B. Grundstücke, Maschinen, Betriebs- und
Geschäftsausstattung, Hilfs- und Betriebsstoffe).
8
Die bei der betrieblichen Leistungserstellung eingesetzten Faktoren werden als Produktionsfaktoren bezeichnet
Produktionsfaktoren
Elementarfaktoren Dispositive Faktoren
Elementarfaktoren mit unmittelbarer
Beziehung zum Produktionsobjekt.
Dispositive Arbeit wird auch als leitende Arbeit
bezeichnet.
Betriebs-mittel Werkstoffe
Menschliche Arbeits-leistung
Planung u. Organisation
Kontrolle
Geschäfts-und
Betriebs-leitung
Derivative FaktorenOriginäre Faktoren
Werkstoffe sind alle Rohstoffe, Halb-und Fertigerzeugnisse, die als
Grundmaterialien in die Herstellung der Enderzeugnisse eingehen.
Quelle: Jung (2009), S.9
9
Die Betriebswirtschaftslehre unterscheidet unter-schiedliche Betriebstypen
In Wissenschaft und Praxis werden die Begriffe „Betrieb“ und „Unternehmen“ oft synonym verwendet. Einige Literaturstellen weisen aber klare Differenzierungen auf.
Quelle: Wöhe/Döring (2008), S. 6
Einzel-wirtschaft
Produktions-wirtschaft(Betrieb)
Konsumptions-wirtschaft(Haushalt)
Sachleistungs-betriebe
Dienstleistungs-betriebe
Privater Haushalt
Öffentlicher Haushalt
Rohstoff-gewinnungsbetriebe
Produktions-mittelbetriebe
Verbrauchsgüter-betriebe
Handels-betriebe
Bank-betriebe
Verkehrs-betriebe
…
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In Deutschland existieren über alle Wirtschaftszweigeca. 3,0 Mio. Unternehmen
Bild S 21.jpgBild S 21.jpg
• 99,7% der in Deutschland existierenden Unternehmen sind kleine- und mittelständisch.
• Der Mittelstand bietet 80% der Beschäf-tigten in Deutschland einen Arbeitsplatz.
• Im Mittelstand werden 70% der Ausbil-dungsplätze besetzt.
• KMU´s werden daher als der „Motor“ der deutschen Wirtschaft bezeichnet.
Zusammengefasst ergeben sich die vier klassischen Wirtschaftsbereiche: Dienstleistungs-bereich (71,3%), produzierendes Gewerbe (20,6%), Baugewerbe (5,8%) sowie Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei 2,2%.Quelle: Jung (2009), S. 15
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Die Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft -Eingliederung in das System der Wissenschaft
Quelle: Jung (2009), S. 19
„Allen Wissenschaften gemeinsam ist die Erforschung der Wahrheit und die Gewinnung von gesicherten Urteilen, die in einem sachlich geordneten
Zusammenhang stehen.“
Jede Wissenschaft befasst sich mit einem bestimmten abgegrenzten Gegenstandsgebiet, das als ihr Erkenntnisobjekt bezeichnet wird.
Die Zielsetzung, d.h. die zu gewinnenden Erkenntnisse bilden ihr Erkenntnisziel.
Zur Erreichung der vorgegebenen Ziele benötigt jede Wissenschaft bestimmte Methoden, die je nach Gegenstandsgebiet unterschiedlich sind. Die Methodologie stellt ihrem Wesen nach eine interdisziplinäre Wissenschaft dar.
Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einen geordneten Zusammenhang (System) gebracht.
12
Nach dem Einteilungskriterium des Erkenntnisobjekts wird zwischen Ideal- und Realwissenschaften unterschieden
Quelle: Jung (2009), S. 15
Die Gegenstands-gebiete der Ideal-wissenschaftenwerden in Form von Denkprozessen geschaffen. Sie sind losgelöst vom menschl. Denken nicht existent (Logik, Mathematik und Methodenlehre). Die Idealwissenschaften stellen Denkformen und Verfahrens-regeln bereit, die der Erkenntnisge-winnung in den Realwissenschaften dienen.
Die Gegenstände der Realwissen-schaften sind in der Wirklichkeit vor-handen, unabhängig davon, ob sich unser Denken mit ihnen beschäftigt oder nicht.
Die mikroökonomische Theorie analysiert das wirtschaftliche Geschehen, die Preisbildung und Güterverteilung.
Die makroökonomische Theorie befasst sich mit der Geldversorgung, dem Wirtschaftskreislauf und seinen Störungen sowie dem Wachstum der Wirtschaft als Ganzes.
13
Betriebswirtschaftliche Zielkonzeption
Quelle: Pietschmann/Vahs (1997), S. 14f
Zielart Zielinhalt
Formal- vs. Sachziele
Sachziele beziehen sich auf das konkrete Handeln bei der Ausübung der verschiedenen betrieblichen Funktionen und somit auf die Steuerung des güter- und finanzwirtschaftlichen Umsatzprozesse.Formalziele stellen übergeordnete Ziele dar, an denen sich die Sachziele ausrichten und in denen der Erfolg unternehmerischen Handelns zum Ausdruck kommt. Deshalb werden diese Ziele auch als Erfolgsziele bezeichnet.
Individual- vs. Unternehmens-ziele
Sie unterscheiden sich nach der Instanz, welche die Ziele setzt. Individualziele stellen personenbezogene Ziele dar (z.B. Einkommen, Macht, Karriere). Unternehmensziele repräsentieren die Zielsetzung eines Unternehmen als rechtliche, organisatorische und wirtschaftliche Einheit.
Monetäre vs. Nicht-Monetäre Ziele
Monetäre Ziele sind in Geldeinheiten messbar (z.B. Kostenreduktion, Umsatzsteigerung, Gewinnmaximierung)Nicht-Monetäre Ziele wie Arbeitsplatzsicherheit, Verringerung der Umweltbelastung, etc. nehmen aber ein immer stärkeres Gewicht ein.
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Bei den Sachzielen sind vier Sachzielgruppen zu unterscheiden
Leistungsziele
Soziale/ökologische Ziele
Führungs- und Organisationsziele
Finanzielle Ziele
Sie betreffen den betrieblichen Leistungsprozess und die Absatzseite. Es werden z.B. Umsatzvolumen, Marktanteileoder die Art der Produkte bestimmt.
Sie werden in Abhängigkeit der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zustände und der persönlichen Einstellung der Führungskräfte gebildet. Es wird in mitarbeiterbezogene Ziele (Arbeitsklima, Lohngerechtigkeit) und in gesellschafts-bezogene Ziele (Umwelt-, Gesundheitsschutz) unterschieden.
Sie nehmen Bezug auf die Organisationsstruktur eines Unternehmens, die Aufgabenteilung, die anzuwendenden Führungsstile oder auch die Art und Weise der Problemlösung.
Hierzu zählen Ziele, die die Liquidität in einer Unternehmung sichern oder auch eine optimale Kapitalstrukturermöglichen.
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Drei der wichtigsten Formalziele (Erfolgsziele) sind die Produktivität, die Wirtschaftlichkeit und die Rentabilität
Wirtschaftlichkeit
Rentabilität
Produktivität Produktivität =Ausbringungsmenge
Einsatzmenge
Aufwand
ErtragWirtschaftlichkeit =
GesamtkapitalrentabilitätEigenkapitalrentabilitätFremdkapitalrentabilitätUmsatzrentabilität
Eine Wirtschaftlichkeit ist dann gegeben, wenn der Quotient aus der Ertrags- und der Aufwandshöhe größer als 1 oder eben mindestens gleich 1 ist.
Die Produktivität ist das mengenmäßige Verhältnis des Outputs (Ausbringungsmenge) zum Input (Einsatzmenge).
Quelle: Jung (2009), S. 30ff, dazu auch: Thommen/Achleitner (2001), S. 104ff
Ganz allgemein kann unter Rentabilität einer Unternehmung absolut betrachtet der Gewinn/Erfolg verstanden werden, d.h. die Differenz zwischen dem wertmäßigen Ertrag und Aufwand.
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Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität
Gesamtkapitalrentabilität =(Gewinn + Fremdkapitalzinsen) x 100%
Gesamtkapital
Das Gesamtkapital setzt sich aus dem Eigenkapital (Unternehmerkapital,
Beteiligungskapital) und dem Fremdkapital (Gläubigerkapital) zusammen.
Die dem Kapitalgeber geschuldeten Fremdkapitalzinsen stellen einen betrieblichen Aufwand dar, der den Unternehmergewinn
schmälert. Zur Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität müssen deshalb die gezahlten Zinsen dem Gewinn (Erfolg)
hinzugerechnet werden.
Die Summe aus Gewinn und Fremdkapitalzinsen wird in der
Literatur auch als Kapitalgewinn bezeichnet.
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Weitere wichtige Rentabilitätsbegriffe: Eigenkapitalrentabilität, Fremdkapitalrentabilität, Umsatzrentabilität
Eigenkapitalrentabilität =Gewinn x 100%
Eigenkapital
Fremdkapitalrentabilität =Fremdkapitalzinsen x 100%
Fremdkapital
Umsatzrentabilität =Gewinn x 100%
Umsatzerlös
Während die Wirtschaftlichkeit die Ergiebigkeit einer Leistung oder eines Kosten-Aufwandes zu messen vermag, ist die Rentabilität selbst das Ziel der Betriebsdisposition.
engl. Return on Sales (ROS) oder operating profit margin
engl. Return on Equity (ROE)
Gibt die durchschnittliche Fremdkapitalverzinsung an
(borrowed capital profitability)
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Man kann sich das Zielsystem als eine Art pyramiden-förmiges Gebilde vorstellen, in dem sich,...
... ausgehend von einer Anzahl oberster Unternehmungsziele (primäre Ziele), die hierarchisch tiefer liegender Zielsubsysteme (sekundäre u. tertiäre Ziele) darstellen.
Konk
retis
ieru
ng
Quelle: Jung (2009), S. 33
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In der Zielhierarchie des Unternehmens wird die Konkretisierung/Operationalisierung verdeutlicht
Quelle: W
eis (2004) , S.29
Mission
Ziele des Unternehmens
Ziele für das Marketing
Zweck desUnternehmensUnternehmens-motto
Vision als ehrgeizigeZukunftsvorstellungVision als Handlungs-rahmen und Handlungs-richtung
Ziele der Funktions-bereiche des Unter-nehmens
Funktionale Oberzielefür die Produktgruppen
Funktionale Unterziele fürdie Produktgruppen
Funktionale Ziele für einzelne Instrumente
Operational Ziele
Bsp.: Vision von BASF: „Die BASF ist das führende Chemieunternehmen der Welt. Wir wollen unseren Unternehmenswert durch Wachstum und Innovation nachhaltig steigern.“
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In der Zielhierarchie des Unternehmens wird die Konkretisierung/Operationalisierung verdeutlicht
Wichtig ist, dass der Zielerreichungsgrad der Ziele regelmäßig durch geeignete Kennzahlen überprüft wird, um bei Abweichungen Maßnahmen ergreifen zu können.
Versorgung der Bürger in Deutschland mit Energie (Strom, Gas, Wasser, etc.) Vision: „Wir wollen deutschland-
weit zu den größten Energie-versorgern gehören und dabei die Lebensqualität unserer Kunden steigern.“
Ziel 1: 10% Umsatzwachstum mit unseren Stromprodukten für PrivatkundenZiel 2: 15% Mengenwachstum mit Gas für IndustriekundenEtc.
Steigerung des Bekanntheits-grades bei unserer Zielgruppe Privatkunden um 10% (Basis: jährliches MaFo-Ergebnis)
Verbesserung unseres Images für Öko-Strom durch Neukonzeption des Stromproduktes
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Hierarchische Verdichtung und Kaskadierungsprozess in der Marketing- und Vertriebssteuerung
Die wesentliche Funktion der Vertriebssteuerung ist die Bereitstellung von Informationen als Steuerungsgrundlage und Frühwarnsystematik.
Wann wird reported?
Was wir reported?
An wen wird reported?
Wozu wird reported?
Beispiel:
GF
MVL
A 1 A 2 A 3 ... ...A
gg
reg
atio
nss
tufe
n
Außendienstmitarbeiter berichtet wöchentlich an
den Abteilungsleiter
Abteilungsleiter berichtet jeden Monat an den
Marketing-/ Vertriebsleiter
Marketing-/ Vertriebsleiter berichtet
vierteljährlich an Geschäftsführer
Geschäftsführer berichtet halbjährlich an den Konzern-Vorstand
Steuerungs-prozess:
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Empirische Studien zeigen beispielhaft die Hierarchie ausgewählter Ziele der Unternehmen
Beide Untersuchungen zeigen insbesondere auch die Wichtigkeit der Kundenzufriedenheit und Kundenbindung.
Rangordnung der Ziele: Rangordnung der Ziele:
1. Wettbewerbsfähigkeit
2. Umsatzrentabilität
3. Umsatz
4. Kundenbindung
5. Langfristige Gewinnerzielung
6. Wachstum des Unternehmens
7. Kundenzufriedenheit
8. Kosteneinsparungen
9. Liquiditätspolster
10. Unternehmenswertsteigerung
1. Kundenzufriedenheit
2. Erzielung von Gewinn
3. Umsatzwachstum
4. Kundenbindung
5. Kosteneinsparung
6. Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit
7. Gewinnung von Marktanteilen
8. Sicherung des Unternehmens
9. Erschließung von Auslandsmärkten
10. Verbesserung Angebotsqualität
Quelle: Schmidt (2003) Quelle: Jünger (2008)
Die Zielkonzeption der Unternehmung setzt sich meist aus mehreren Einzelzielen (Zielelementen) zusammen
Zielkomplementarität: Eine Zielbeziehung ist komplementär, wenn durch die Erreichung des einen Ziels die Erfüllung des anderen Zieles gesteigert wird.
Zielindifferenz:Beeinflussen sich die
beiden Ziele gegenseitig nicht, so liegt eine
indifferente oder neutraleZielbeziehung vor.
Zielkonkurrenz: Führt die Erfüllung des einen Zieles zu einer Minderung des Zielerreichungsgrades des
zweiten Zieles, so spricht man von einer konkurrierenden oder konfliktären Zielbeziehung.
Zielantinomie: Sie ist vorhanden, wenn multivariable Ziele angestrebt werden, deren Komponenten sich gegenseitig ausschließen; die Ziele sind inkompatibel.
Quelle: Jung (2009), S. 35; Thommen/Achleitner (2001), S. 109f23
In der Betriebswirtschaftslehre werden zum „Erkennen“ verschiedene Methoden eingesetzt
Deduktive Methode
Induktive Methode
Hermeneutik
Die Methode spielt bei der Bildung von Theorien der Betriebs-wirtschaftslehre eine wichtige Rolle.
Analytisch-deduktive Methode: Aufgrund von Annahmen die plausibel erscheinen, aber keine nachweisbare Gültigkeit besitzen, werden Schlussfolgerungen auf logischem Wege abgeleitet – keine empirischen Aussagen.Hypothetisch-deduktive Methode: Hypothesen werden auf ihre Beziehung, Widerspruchsfreiheit und logische Konsistenz zu anderen Theorien überprüft, die anschließend durch empirische Prüfungen (Experimente, Beobachtungen) auf den Wahrheitsgehalt hin überprüft werden.
Nicht nur durch Erfassung und Erklärung von Erscheinungen, sondern auch unter Einbindung ihrer eigenen Lebenserfahrung zur Erkennung zu gelangen.
Charakteristisch für die induktive Methode ist das Schließen von dem Besonderen (Bekannten) auf das Allgemeine (Unbekannte).
Experimentelle MethodeDie experimentelle Gestaltung der Beobachtungen erlaubt eine Überprüfung von Hypothesen. Durch diese Experimente können die Theorien jedoch nicht verifiziert werden.
Heuristische MethodeEine recht junge Methode, die mit Hilfe von Kreativitätstechniken (Brainstorming, Morphologie, Synektik, etc.) vor allem das Lösen praktischer Problemstellungen ermöglicht.
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In der Betriebswirtschaftslehre haben sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Systemansätze entwickelt
Property-Rights-Ansatz
Transaktionskostenansatz
Informationsökonomie
Ist eine Einzeltransaktion (Kauf-, Miet-, Arbeitsvertrag) mit Wechselfolge von Verfügungsrechten von einem auf ein anderes Wirtschaftssubjekt. Entscheidend ist welchen Einfluss die Verteilung von Verfügungsrechten auf das Verhalten der Wirtschaftssubjekte bewirkt.
Sie erklärt die bestehenden Unsicherheiten zwischen den Vertragsparteien. Diese Unsicherheiten resultieren aus den Informationsasymmetrien bei den Abschlüssen von Verträgen.
Er beschäftigt sich mit der Höhe der Kosten, die bei der Übertragung von Verfügungsrechten entstehen. Hierbei ist die Herausbildung einer Rechtsgestaltung, die die Transaktionen auf ein Minimum reduziert, oberstes Ziel. Es wird stets die Vereinbarungsform bzw. Institution gewählt, die die geringsten Transaktionskosten aufweist.
Principal-Agent-Ansatz
Dieser setzt sich mit dem Vertragstyp auseinander. Vordergründiges Ziel ist dessen optimale Gestaltung innerhalb einer bestimmten Auftragsbeziehung. Der Prinzipal hat als Auftraggeber ein Interesse an guter, schneller, kostengünstiger Ausführung. Im Gegensatz dazu hat der Auftragnehmer (Agent) ganz andere Ziele wie zum Beispiel leistungsminimalen Aufwand bei der Vertragserfüllung.
Für die Ansätze von Erich Gutenberg, Edmund Heinen, Hans Ulrich etc. lesen Sie bitte im Buch von Jung die Seite 48 - 56
Vier
Gru
ndric
htun
gen
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Welche zwei Formen von Gütern (unterteilt nach deren Verfügbarkeit) können unterteilt werden? Nennen Sie jeweils auch zwei Beispiele.
Welche grundsätzlichen vier ökonomischen Prinzipien gibt es? Nennen und erläutern Sie diese.
Skizzieren und erläutern Sie die Verknüpfung eines Unternehmens mit dem Kapitalmarkt, dem Beschaffungsmarkt und dem Absatzmarkt.
Welche Produktionsfaktoren werden in der Betriebswirtschaftslehre unterschieden?
Erläutern Sie den Unterschied zwischen den wissenschaftlichen Richtungen der Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre.
Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Zielkonzeption werden Sach- und Formalziele unterschieden. Nennen und erläutern Sie vier typische Sachziele und drei Formalziele.
Unternehmensziele können zueinander in unterschiedlichen Beziehungen stehen. Benennen und erläutern Sie diese Ziel-Beziehungen.
Kontrollfragen zur Vorlesung (Kapitel A)