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4. Juli 2010 ISSN 1436-607X Fürs Leben lernen Offene Gemeinde n Was in Bielefeld anders ist. Seite 10 Weniger ist mehr n Wie Sie Kinder gelassen erziehen. Seite 12 Tröten in Afrika n Was die WM über unsere Vorurteile verrät. Seite 18 Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche 14/2010 Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

unterwegs 14/2010

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unterwegs – das Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

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4. Juli 2010 ISSN 1436-607X

Fürs Leben lernen

Offene Gemeinden Was in Bielefeld

anders ist. Seite 10

Weniger ist mehrn Wie Sie Kinder

gelassen erziehen. Seite 12

Tröten in Afrikan Was die WM über

unsere Vorurteile verrät. Seite 18

Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche 14/2010Magazin der Evangelisch-methodistischen Kirche

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::: Vorweg2

kurz gesagt

SO erreichen Sie unS:Redaktion »unterwegs« Telefon 069 242521-150 E-Mail: [email protected]: 0711 83000-0

GeGen die SpArpLäne der BundeSreGierunG sollen die Kirchen in Deutschland deutlich protestieren. Das fordern Christinnen und Christen des ökumenischen Netzwerkes »MEET«. »Die Sparpläne lassen in keiner Weise Solidarität und Ge-rechtigkeit erkennen«, heißt es in einer Stellungnahme. Es sei nötig, dass die Wohl-habenderen an der Finan-zierung der Krise beteiligt werden, zum Beispiel über eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer sowie über eine Erhöhung der Erbschaftssteuer und des Spitzensteuersatzes. Darüber hinaus müsse eine Finanztransaktionssteuer eingeführt werden, wie sie auch die EmK-Zentralkon-ferenz 2008 gefordert habe.

www.meet-junge-oekumene.de

BeunruhiGend findet Pastor Robert Williams die Diskus-sion über die »garantierten Dienstzuweisungen« in der EmK. In einem Kommentar, den der EmK-Nachrichten-dienst UMNS veröffentlicht hat, bezweifelt der General-sekretär der EmK-Kommis-sion für Archive und Ge-schichte die Behauptung, »garantierte Dienstzuwei-sungen« führten zu Mittel-mäßigkeit und Wirkungs-losigkeit. So hatte es jüngst ein Gutachten erklärt (siehe »unterwegs« 12/2010, Seite 23). Es blieben viele Fragen offen. So sei unklar, wer be-stimmen soll, ob ein Pastor eine Dienstzuweisung erhal-ten kann. Williams weist darauf hin, dass es bereits Mechanismen gebe, unfähi-ge Pastoren aus dem Dienst

zu entfernen. Durch die Debatte stehe der Bund zwischen Bischöfen, Pastoren und Laien auf dem Spiel. »Slogans, die nicht auf unserer Geschichte und unserer kirchenpolitischen Ordnung gründeten, böten keine Vision für eine erneuerte, gestärkte Kirche«, sagte Williams.

GeBeTe Für die deuTSche FuSSBALLnATiOnALeLF sind erlaubt. Das hat der amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erklärt. »Alle Bitten von uns Men-schen haben ihren Platz bei Gott«, erklärte Schneider vor dem WM-Spiel Deutsch-land – Ghana am 23. Juni. Gott höre alle Bitten, »aber das heißt nicht, dass er sie auch genau so erfüllt«, sagte Schneider.

GeGen eine pAuSchALkriTik an Israel hat sich der Zent-

ralrat der Musli-me in Deutsch-land (ZMD) aus-gesprochen. Der Streit zwischen Israelis und Palästinensern sei

nicht religiös, sondern poli-tisch motiviert und müsse deshalb auch politisch gelöst werden, sagte ZMD-General-sekretär Aiman Mazyek bei einer Podiumsdiskussion in Frankfurt. Voraussetzung für eine friedliche Lösung des Konflikts sei die Anerken-nung des Existenzrechts Israels und Palästinas. Er sei davon überzeugt, dass es am Ende zwei Sieger in Nahost geben werde. epd/par/kie

Die Jährlichen Konferenzen liegen hinter uns. Ein Jahr lang haben viele Menschen gearbeitet, damit die Tagungen sowohl inhaltlich als auch organisatorisch gut ablaufen konnten. Während der Tage ist wie-der viel von dem deutlich geworden, was die Evangelisch-methodistische Kirche ausmacht: Ganz vorne steht für mich das Bewusstsein, dass wir zu einer großen weltweiten Kirche gehören, die von ihren Mitgliedern gestaltet und verantwortet wird. Die Verbundenheit mit vielen Men-schen zu spüren, gibt den Gottes-diensten und Tagungen ein beson-deres Flair. Der methodistische Horizont geht weit über Landes- und Kontinentgrenzen hinaus. Das enthebt uns nicht der Verantwor-tung für unsere Gemeinden vor Ort. Aber es befreit zu einem weiten und offenen Blick auf unsere Situa-tion. Und es gibt Mut, auch neue Wege zu gehen, wo sich die alten als nicht mehr gangbar erwiesen haben.Darin liegt auch die Chance der neuen Dienstzuweisungen, die viele Pastorinnen und Pastoren jetzt er-halten haben. Sie werden mit ihren Familien in den nächsten Wochen Abschied nehmen und umziehen. Sie müssen sich genauso auf Neues einstellen wie die Gemeinden. Bei allem Ungewissen bietet ein Wech-sel auch die Chance des Neuanfangs – für Pastoren wie für Gemeinden. »Vertraut den neuen Wegen, ... weil Leben wandern heißt«, so singen wir (GB 387). Wann brechen Sie auf?Ihr Volker KiemleRedaktionsleiter

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kurz gesagtFürs Leben lernen ::: 3

Worin unterscheidet sich ein christlicher Päda-

goge von einem guten Pädagogen? Wohl gar nicht – höchstens im Bereich der per-sönlichen Motivation. Bei mir lagen die Wurzeln für meine Berufswahl in der Freude und Hingabe, mit der ich mich in

der Jungschar- und Jugendarbeit unserer Kirche engagiert habe. Inzwischen habe ich einige Jahrzehnte Berufserfahrung als Mathematik- und Physiklehrer an verschiedenen Gymnasien in Baden-Württemberg hinter mir und zwischendurch drei Jahre am »College of Westafrica« unserer EmK in Monrovia, Liberia. Kurz vor meinem Eintritt in den Ruhestand möchte ich sagen, dass ich immer noch mit Freude und Hingabe meinen Beruf ausübe und es mir großen Spaß macht, den Schülern bei ihrem Einstieg in die fas-zinierende Welt der Mathematik und Physik Hilfe-stellung zu geben und Begeisterung zu wecken.

Was gehört zu einem guten Pädagogen? Engagierter Unterricht, ein offenes Auge und Ohr für die Probleme bei fachlichen Fragestellungen und Problemen beim Lernen, ein gewisses Gespür für persönliche Schwie-rigkeiten der Schüler(innen) auch innerhalb der Klas-sengemeinschaft, eventuell auch daheim im Eltern-haus. Sicherlich gehört eine gerechte Notengebung (transparente Maßstäbe) genauso zu einem guten Lehrer wie das Verhängen gerechter Strafen. Ganz si-cher gibt es auch schwierige Schüler(innen) und manchmal auch ganze Klassen, die einem den Beruf vermiesen können. Da hilft mir mein Glaube, das Ge-spräch mit Gott und nicht zuletzt auch ein gesundes dickes Fell. Martin Böhringer, Bietigheim-Bissingen

Als Christin versuche ich den ganzen Menschen im Blick zu

behalten und darauf zu achten, dass nicht so genannte Sachzwänge das Übergewicht bekommen. Dazu gehört, dass Schüle-rinnen und Schüler merken sollen, dass zwar ihre Fehler kritisiert werden, aber damit kein Urteil über sie als Person verbunden ist. Natürlich tun dies auch viele meiner Kollegen und Kolleginnen ohne erkenn-bare christliche Motivation. Deutlich wird der Unterschied gelegentlich an der Frage, ob ein schwieriger Schüler noch eine dritte, vierte oder fünfte Chance erhalten soll, sich anders zu zeigen als bisher. Und auf der anderen Seite daran, dass ich Fehler machen und eingestehen kann. Mein Beruf verführt sehr dazu, ein Bild von Perfektion abzugeben. Jesus zeigt mir da einen anderen Weg.

Ulrike Brodbeck, Stuttgart

Wenn wir als Menschen Gottes in dieser Welt sind, fließt der Segen Gottes durch uns in diese

Welt. Gott gebraucht uns an unserem Platz, um zu prägen und zu gestalten. Konkret wird es in der Schule sicher dadurch, dass es mir wichtig ist, meine Schüler als Menschen zu sehen, die ihren Weg suchen, sie in

ihrer jeweiligen Situation ernst zu nehmen. Ich will sie unabhängig von ihrer Leis-tung wertschätzen und über Unterrichtsinhalte hinaus Werte und Lebensori en-tierung vermitteln. Und nicht zuletzt bete ich für meine Schüler. Angelika Rieber, Langenargen

Was macht einen christlichen pädagogen aus?lehrerinnen und lehrer prägen die Schule – mehr als Strukturen oder der lehrplan. Und vor der Tafel stehen viele christen, nicht nur im christlichen Religionsunterricht. Wie beeinflusst die religiöse Einstellung den Schulalltag? Wir haben pädagoginnen und pädagogen aus der Evangelisch-methodistischen Kirche befragt.

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Diese Frage muss ich um-formulieren: Was macht mich,

Heike Friedrich, als christliche Pädagogin aus? Ich bemühe mich sehr darum, jeden Menschen als ein von Gott geliebtes Wesen zu sehen. Das kann manchmal eine sehr große Heraus-forderung sein, aber ich habe gelernt, dass ich in jedem Menschen – sei er mir auf den

ersten Blick noch so unsympathisch – ein Stück von Gottes Wesen entdecken kann. Diese Wert-schätzung birgt in sich immer wieder große Überraschungen und verwandelt die Unterrichts-situation dann in ein gegenseitiges Geben und Nehmen.

Heike Friedrich, Karlsruhe Grötzingen; zur-zeit Dozentin für Deutsch und Medienpädagogik an einer Berufsschule für Heilerziehungspflege

Den Menschen im Schüler wahrnehmen:

mit Stärken, Schwächen, Ge-fühlen, schulischem und häuslichem Beziehungsfeld. Sich vor Pauschalurteilen (faul, dumm) hüten und die jungen Menschen ernst nehmen. Nicht nur unter-richten, sondern auch erziehen: im Geist der Gewalt-freiheit, der Solidarität und gegenseitigen Achtung und für diese Werte werben.

Durch die Teilnahme an Schulgottesdiensten und das Gespräch darüber kann ich ausdrücken, was mir der Glaube bedeutet, nicht zuletzt den Kollegen/innen gegenüber. Bernd-Dieter Fischer, Nürnberg

Christ und Pädagoge? Ein Widerspruch? – Nein! Christ sein heißt für mich, die Quelle meiner

Kraft und Zuversicht nicht zu verleugnen und meinen Alltag – auch den Schulalltag – nach christlichen Prinzipien zu gestalten. Im Klartext: gegenüber Schülern Verständnis zeigen, ihnen mit Vertrauen und

Geduld begegnen, sie zu einem res-pektvollen Umgang miteinander an-halten und in meinem Handeln kon-sequent und gerecht sein. Außerdem sind Hilfsbereitschaft und Fairness gegenüber Kollegen wichtig. Wo kann man christliche Werte und christliches Verhalten besser einüben als in Schule und Elternhaus?

Hans-Ulrich Schwarz, Rutesheim

Was macht einen christlichen pädagogen im beruflichen Schulwesen aus?

An der Maybachschule in Heilbronn habe ich als Fachmann (Diplom-Ingenieur), Pädagoge und

Christ mit zwei völlig unterschiedlichen Schüler-gruppen »gearbeitet« – in beiden muss der »christliche Pädagoge« unterschiedlich buchstabiert werden, weil die Schülerinnen und Schüler total unterschiedlich sind:n Im Berufsvorbereitungsjahr (BVJ und BEJ) sind Schülern ihre »Defizite« meist schon von weitem an-zusehen: Schlechte Noten – vor allem in Deutsch oder Mathe –, viele Legastheniker, oft durchgefallen, ver-haltensauffällig, Schulschwänzer, oft aggressiv, Schüler ohne jede Mindestverhaltensregel. Da gilt: Immer Leis-tung und Person trennen. Ein guter Ansatz ist es, nicht an den Defiziten der Schüler anzusetzen, sondern an ihren Fähigkeiten und Potentialen.n Bei den Technikerschülern ist es total anders: Sie haben eine qualifizierte Berufsausbildung hinter sich, dazu eine mehrjährige Berufstätigkeit. Sie sind hoch-motiviert, es zu etwas zu bringen. Hier müssen die vielfältigen Erfahrungen der künftigen Techniker in das Unterrichtsgeschehen einbezogen werden (etwa über Rollenspiele). Hier kann ich als Christ auch von meiner christlichen Motivation her Stellung beziehen und erzählen, was mich an-treibt, allen Schülern unvoreinge-nommen zu begegnen und auch nach schlechten Erfahrungen Schüler nicht zu stigmatisieren, sondern ihnen immer wieder neue Chancen zu geben.

Paul Gräsle, Leingarten

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Evangelische Schulen in Ostdeutschland: In Orten wie Schwedt, Wriezen oder Bernburg tun sich interessierte Eltern zusammen und gründen

Schulen. Allein in Mecklenburg-Vorpommern wurden seit der Wiedervereinigung mehr als 50 evangelische Schulen neu gegründet – teilweise in Trägerschaft der Landeskirchen, teilweise in Trägerschaft der Diakonie und teilweise auch als völlig eigenständige Schulver-eine. Und von 1999 bis 2007 stieg die Zahl der evan-gelischen Schulen in Ostdeutschland von 180 auf 304 – bundesweit besuchten damals über 168.000 Schüler eine von 1.134 Schulen in evangelischer Trägerschaft. Und es sollen noch mehr werden.

»Wir wollen in unserem Ort eine weiterführende Schule haben«, sagt Lutz Kumlehn. Er ist Vorsitzender des Fördervereins »Evangelische weiterführende Schu-le Schöneiche« und arbeitet mit etwa 20 weiteren Inte-ressierten an der Gründung eines evangelischen Gym-nasiums in Schöneiche. In den Ort am östlichen Berli-ner Stadtrand, der mit einer Überlandstraßenbahn an die Berliner S-Bahn angebunden ist, sind in den letzten Jahren zahlreiche Familien gezogen. Doch bislang mussten deren Kinder, wenn die Grundschulzeit vorbei war, pendeln: nach Erkner oder Rüdersdorf, wo es noch weiterführende staatliche Schulen gibt. Denn die Gesamtschule in Schöneiche hat das Land Branden-

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Schule: Evangelisch ist beliebtImmer mehr Eltern sind unzufrieden mit dem staatlichen Bildungssystem und stimmen mit den Füßen ab: Die zahl der privatschüler steigt seit Jahren stetig. Davon profitieren auch die konfes-sionellen Schulen. Besonders in ostdeutschland werden immer mehr evangelische Schulen gegründet.

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BENJaMIN laSSIWE ist freier Journalist und schreibt hauptsächlich

über Themen rund um Kirche und Religion.

Er lebt in Berlin.

burg bereits vor einigen Jahren geschlossen. »Wir ha-ben in Schöneiche schon einen evangelischen Kinder-garten«, sagt Kumlehn. Daher stünden die Menschen im Ort der Evangelischen Kirche als Schulträger durch-aus positiv gegenüber. Andere mögliche Schul-träger seien dagegen in der Vergangenheit verworfen worden. »Persönlich verbinde ich mit dem Gedanken an eine evangelische Schule eine deutlich höhere Wertevermitt-lung als an staatlichen Schulen«, sagt Lutz Kumlehn. »Ich wünsche mir, dass Kindern Nächstenliebe beige-bracht wird.« An staatlichen Schulen werde das Unter-richtsfach LER oft »einfach nur so mitgenommen«, an einer privaten evangelischen Schule erhielten die Schü-ler dagegen Religionsunterricht im Rahmen eines or-dentlichen Unterrichtsfachs.

Finanzierung ist eine herausforderungDoch vor allem die finanziellen Hürden für eine neue Schule sind nicht von der Hand zu weisen. Denn das Land Brandenburg zahlt einer freien Schule nur 95 Prozent der vergleichbaren Personalkosten, die eine staatliche Schule vom Land erhält. Obwohl die Eltern, die ihre Kinder an der freien Schule anmelden, das staatliche Schulsystem so wie jeder andere auch mit ihren Steuergeldern finanzieren. Dazu kommt, dass es staatliche Zuschüsse erst zwei Jahre nach Betriebsauf-nahme einer Schule gibt – und Material- und Bau-kosten von den Schulträgern vielfach selbst getragen werden müssen. In anderen Bundesländern stellt sich die Lage noch schwieriger dar: In Berlin etwa hatte der

rot-rote Berliner Senat vor einigen Jahren einen re-gelrechten Kürzungsfeldzug gegen die freien Schulen initiiert. Dort werden heute noch 93 Prozent der ver-gleichbaren Personalkosten vom Land Berlin erstattet. Gemessen an den Gesamtkosten einer freien Schule sind das nur noch 65 Prozent.

»Aber der Trend ist immer noch so, dass es mehr Schulgründungen gibt«, sagt Romy Kornau von der Schulstiftung der Evangelischen Kirche in Mittel-deutschland. Sie betreibt derzeit insgesamt 14 Schulen mit 2.700 Schülern – und in Erfurt und Gotha kamen zu Beginn des letzten Schuljahrs weitere Schulen hin-zu. »Die Eltern setzen auf Werteerziehung und interes-sieren sich für freie Schulen, weil sie oft auch reform-pädagogisch geprägt sind.« In vielen evangelischen Schulen beginne jede Woche mit einem Morgenkreis, den alle Lehrer und Schüler gemeinsam am Montag veranstalteten. Zu den kirchlichen Festen würden Gottesdienste veranstaltet, und alle Schulen legten ein besonderes Gewicht auf die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes. Dafür wären die Eltern auch bereit, Schulgeld zu zahlen. »An unseren Schulen liegt das höchste Schulgeld derzeit bei 120 Euro pro Monat «, sagt Romy Kornau. Gestaffelt sei das Schulgeld nach dem Einkommen der Eltern – und dort, wo eine Fami-lie es gar nicht zahlen kann, sei auch eine Ermäßigung oder ein Erlass des Schulgelds möglich.

Gymnasien sind der rennerDennoch geraten evangelische Schulen immer wieder auch in die Kritik: Denn häufig sind es Eltern aus der gut verdienenden Mittelschicht, die das Beste für ihre Kinder wollen und die Kinder auf eine evangelische Privatschule geben oder sich für die Gründung einer Schule in freier Trägerschaft einsetzen. Entsprechend gibt es zwar zahlreiche evangelische Gymnasien in Deutschland, aber nur wenig Haupt- und Realschulen. Schon 2007, beim zweiten Bundeskongress Evan-gelischer Schulen in Berlin, hatte der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich daher die Forderung nach mehr Bildungsgerechtigkeit erhoben. Evan-gelische Schulen müssten »die Gebeugten stärken und die Schwachen schonen«, sagte er damals. Neugründungen sollten insbesondere denen zugute-kommen, die im staatlichen Schulsystem schlechtere Chancen hätten.

Doch auch in Schöneiche wollen die Eltern wieder ein Gymnasium gründen. »Wir haben eine Umfrage unter den Eltern der Grundschüler gemacht, und da-bei kam heraus, dass das Gymnasium die populärste Schulform ist «, sagt Lutz Kumlehn. Etwa 66 Prozent der Eltern wollten ihre Kinder hinterher auf einem Gymnasium anmelden. »Und was bringt es, eine Ge-samtschule zu bauen, wo am Ende niemand seine Kinder hinschickt?«

www.evangelische-schulen-in-deutschland.de

auch die Evangelische Grundschule in Gotha ist seit ihrer Gründung 1993 kräftig gewachsen. 2005 wurde der Neubau bezogen, inzwischen werden 260 Kinder von 32 pädagogen unterrichtet.

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Jesus war ein Lehrer, ein jüdischer Rabbi, der seinen Schülerinnen und Schülern etwas für ihr Leben vermittelte.

In dieser Geschichte fragt Jesus die Jünger nach den Zahlen der übrig gebliebenen Körbe Brot. Und er setzt diese Zahlen ins Verhältnis zu den eingebrachten und gebrochenen Broten und der Zahl der Menschen, die satt wurden. Wenn schon bei fünf Broten und fünftausend Menschen zwölf Körbe voll übrig blieben und bei sieben Broten und viertausend Menschen im-merhin noch sieben Körbe, wie viel Körbe Brot bleiben dann übrig, wenn sie jetzt ein Brot im Boot haben, das Jesus für seine zwölf Jünger brechen kann?

Mehr als dreisatz – die Schule der erinnerungDa das Ergebnis nicht mit einem einfachen Dreisatz zu ermitteln ist, fragt Jesus nach der Erinnerung. Weiter-erzählen von Geschichten ist eine der ältesten Formen des Lernens. So wird dem jüdischen Vater geboten, seine Kinder zu lehren: »Mein Vater war ein umher-irrender Aramäer.« Die Erinnerung an Not und Schuld und die Errettung und Befreiung durch Gottes Gnade bilden den roten Faden der ganzen Bibel.

In der Schule der Bibel geht es um eine Erinnerung, die richtig sieht und tiefer versteht. Die zwölf Körbe und die sieben Körbe sind besondere Zahlen. Es sind Zeichen der Überwindung der Angst vor Mangel. Ob beim Brechen des Brotes in der Nachfolge Jesu die Fülle des Lebens erwartet werden kann, ist keine Frage der Berechnung, sondern des Vertrauens. Ver-trauen lernen gegen die Angst, zu kurz zu kommen. In Jesu Schule wird nicht nur fächerübergreifend Ma-thematik, Geschichte und Religion gelernt, sondern auch Herz und Verstand gebildet.

Das wäre auch heute gut für eine umfassende Bil-dung: Kinder und Erwachsene sollen lernen, die Wirk-

lichkeit zu verstehen in ihren geschichtlichen und na-turwissenschaftlichen Zusammenhängen. Zugleich gilt es, das Vertrauen zu stärken gegen die Angst, zu kurz zu kommen. Nur dann werden wir unsere Mög-lichkeiten und Fähigkeiten friedlich und gerecht teilen und in der Fülle Gottes leben.

Muss man den hochzeitsflug der Biene kennen?Wie passt das zu den heutigen Bildungsplänen? Muss man wissen, was eine Kantate ist und wie der römische Senat funktioniert hat? Sollte man die Oberfläche einer Kugel berechnen können? Was die Kinder lernen sollen, beschäftigt die Menschen schon seit mehr als 2.000 Jahren. So meinte bereits der römische Philosoph Seneca, dass die Schule zu viel unnützen Stoff vermittle, wenn er urteilte: »Nicht für das Leben, für die Schule lernen wir!« Entscheidend scheint mir zu sein, ob wir jeweils nur die Oberfläche kennen lernen oder ob wir die Zusammenhänge verstehen – mit Jesu Worten ausgedrückt –, ob wir begreifen. Von den Zusammenhängen des Lebens wieder ein bisschen mehr begreifen, das kann man in jedem Unterrichts-fach.

Und was mir für meine Kinder zu Beginn eines je-den neuen Schuljahres noch wichtiger war und ist: dass sie keine Angst zu haben brauchen vor dem Urteil anderer oder vor der Zukunft, sondern voller Ver-trauen auf Gott miteinander leben und lernen können. Zwölf Körbe und sieben Körbe waren das, was übrig blieb, als alle gegessen hatten. Es waren die Zeichen der Güte Gottes in jeder Not.

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DR. loThaR ElSNER leitet das Bildungswerk der

Evangelisch-methodistischen Kirche.

Eine ungewöhnliche Mathematikstunde

Als ich die fünf Brote brach für die fünftausend, wieviel Körbe habt ihr da aufgesammelt. Sie sagten: Zwölf! Und als ich sieben brach für viertausend? Sie sagten: Sieben!Und er sprach: Begreift ihr denn immer noch nicht? Markus 8,19-20

Als ich die fünf Brote brach für die fünftausend, wieviel Körbe habt ihr da aufgesammelt. Sie sagten: Zwölf! Und als ich sieben brach für viertausend? Sie sagten: Sieben!Und er sprach: Begreift ihr denn immer noch nicht? Markus 8,19-20

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dr. Lothar elsner (51) ist pastor und derzeit leiter des Bildungswerks der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland. Er lebt mit seiner Frau und zwei jugendlichen Kindern in der Nähe von Stuttgart. pädagogische und ethische Fragen liegen ihm am herzen.

Zur perSOn

Herr Elsner, was genau ist mit dem Bildungsauftrag der Kirche gemeint?LOThAr eLSner: Die Kirchen beteiligen sich zum einen an dem Bildungsauftrag, den ein Land gegenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern hat. Also, dass die Menschen in ihren Fähigkeiten gefördert werden und sich entfalten können. Dabei haben die Kirchen – und das ist ihr be-sonderer Beitrag – ein ganz-heitliches Menschenbild ein-zubringen. Sie sehen den Bildungsauftrag sehr umfassend. Das heißt, Bildung wird als Menschenbildung ver-standen. Der Mensch soll befähigt werden, gut zu leben und seine Beziehungen – in der Arbeit, in der Familie, in der Gesellschaft – gut zu gestalten. Zum anderen sehen wir als Kirche auch einen Bildungsauftrag für eine religiöse Bildung. Die Menschen sollen in der Lage sein, sich über die Fun-damente ihres Lebens klar zu werden und sich darüber verständigen können. Das ist für uns als Kirchen wichtig, aber auch für die Gesellschaft insgesamt: Eine Gesellschaft muss sich über ihre Grundlagen ver-ständigen können. Das ist, gerade in einer multi-religiösen Gesellschaft, sehr wichtig. Sonst geht die gemeinsame Basis verloren.

Den Auftrag hat sich die Kirche ja im Grunde selbst gegeben. Was ist aber mit den Menschen, die das gar nicht interessiert?LOThAr eLSner: Natürlich gehen wir zunächst davon aus, dass sich Menschen bilden wollen. Wir sind von

Natur aus dazu angelegt, unsere Möglichkeiten auszuprobieren und weiterzuentwickeln. Zugleich sehen wir schon einen Auftrag der Kirchen und der Gesellschaft, das zu fördern. Das gehört auch zur Chancengleichheit, für die wir als Kirche besonders eintreten. Wir

müssen darauf achten, dass Menschen, die keine so guten Startbedingungen haben, nicht unter die Räder kommen.

Was ist der spezielle Bildungsauftrag der EmK?LOThAr eLSner: Die großen Kirchen sehen sich noch näher an dem gesamtgesellschaftlichen Auftrag, die Menschen im ganzen Leben bildungsmäßig zu be-gleiten. Deshalb bieten sie ein umfassenderes Pro-gramm an. So viel können wir gar nicht anbieten. Wir beschränken uns deshalb ganz bewusst auf Bereiche, die von anderen nicht so abgedeckt werden. Dabei kommt auch unsere theologische Prägung zum Tragen: Wir glauben, dass Gottes Gnade den Menschen nicht nur rechtfertigt, sondern auch erneuert und heiligt. Deshalb sind wir davon überzeugt, dass sich Menschen ändern und ihr Leben neu gestalten können – und zwar in allen Bereichen. Wir sehen unseren Auftrag darin, ihnen dabei zur Seite zu stehen und sie zu fördern.

Wie groß ist die Konkurrenz zwischen den kirchlichen Bildungsangeboten?LOThAr eLSner: Eine Konkurrenz gibt es da eigentlich kaum. Das Angebot ist nicht so groß – aus dem ein-fachen Grund, dass die meisten Angebote kommerziell nicht interessant sind. Es geht eher darum, wie man als Veranstalter das nötige Geld für die nötigen Angebote zusammenbekommt.

»Die gemeinsame Basis der Gesellschaft muss klar sein«Von der Sonntagsschule bis zum Seniorenkreis: Etwas lernen und den eigenen horizont erweitern gehört fest zum Selbstverständnis von Methodisten. Deshalb sieht die EmK zusammen mit anderen Kirchen einen auftrag darin, Menschen Bildung zugänglich zu machen. Wie das konkret aussieht, da-rüber hat Volker Kiemle mit lothar Elsner gesprochen. Er leitet das Bildungswerk der EmK.

»Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass sich

Menschen ändern und ihr Leben neu gestalten können.«

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Weltweit gibt es viele methodistische Schulen. Warum nicht in Deutschland?LOThAr eLSner: Das hat vor allem mit den unterschiedlichen Traditionen zu tun. In den USA etwa werden sehr viele Schulen privat geführt. Ohne diese Schulen wäre das Mindestangebot an Bildung nicht abgedeckt. Deshalb hat sich unsere Kirche gefordert gesehen, diese Lücke zu füllen – auch unter einem sozialen Blickwinkel. Das ist in Deutschland anders. Hier hat sich das soziale Engagement mehr auf den Gesundheits- und Pflegebereich konzentriert, weil das Bildungssystem über Jahrzehnte gut ausgestattet schien. Das könnte sich mit der zunehmenden sozialen Ungleichheit in unserem Land aber ändern.

Was wäre da nötig?LOThAr eLSner: Wir sehen, dass nicht alle Menschen die nötige Schulbildung erhalten. So engagiert sich etwa die katholische Erwachsenenbildung in der Di-özese Freiburg sehr stark beim zweiten Bildungsweg –einem Bereich, der immer wichtiger wird. Es gibt auch schon viele EmK-Gemeinden, die sich rund um die Schule engagieren, etwa mit Hausaufgabenbetreuung oder offenen Angeboten am Nachmittag. Oft hat sich das aus einem Mittagstisch entwickelt.

Diese Projekte sehen sich aber als sozialdiakonische und weniger als Bildungsprojekte ...LOThAr eLSner: Das ist richtig. Wir müssen aber noch stärker lernen, bei sozialdiakonischen Projekten den Bildungsaspekt zu berücksichtigen. Wir sollten nicht nur fragen, wie wir Menschen in einer sozialen Notlage helfen können, sondern wie sich Menschen von sich aus weiter-entwickeln können. Bildung soll Menschen befähigen, ihr Leben selbstbewusst und eigenständig zu leben. Auf dieses Selbstbewusstsein hat schon John Wesley viel Wert gelegt, wenn er

relativ ungebildeten Menschen zutraute, methodistische »Klassen« zu leiten oder als Laienprediger tätig zu sein. Heute sind soziale Projekte Anknüpfungsmöglich-keiten, die in Gemeinden auch schon genutzt werden. Hier bietet das Bildungswerk auch Begleitung an.

Die Bundesregierung will Milliarden in die Bildung investieren. Wo würden Sie ansetzen?LOThAr eLSner: Überall! Es gibt in allen Bildungs-bereichen zusätzlichen Bedarf – von der Lehrerbildung über die Ausstattung der Schulen bis hin zur För-derung von Schülerinnen und Schülern, die aus ver-schiedenen Gründen nicht mit der Schule klar kommen. Der Nachholbedarf ist entstanden, weil die Schule mit der gestiegenen Unterschiedlichkeit nicht mehr ausreichend klarkommt. Dabei gibt es gute An-sätze: »Bildungsbegleiter« unterstützen Jugendliche und Erwachsene im Lebenslauf, die in ihrer Bildungs-biografie nicht alleine klar kommen. Wichtig ist, dass man sich nicht nur auf die Schule beschränkt! Zum einen müssen Menschen lebenslang lernen, um mit den Anforderungen der Arbeitswelt klar zu kommen. Zudem ist es zwar wichtig, Kinder aus Migranten-familien zu fördern. Da kommt man nur weiter, wenn man auch die Eltern in den Blick nimmt und ihnen Bildungsangebote macht.

Als Heilmittel gilt in der Bildungspolitik derzeit die frühkindliche Bildung. Mit welchen Gefühlen sehen Sie das?LOThAr eLSner: Es ist sicher wichtig, die frühkindliche Bildung zu fördern. Andererseits ist es falsch, davon zu erwarten, eine möglichst frühe Bildung könne die ganzen Probleme im Bildungs-bereich lösen. Diese hohen Erwartungen erzeugen vor allem bei den Eltern einen hohen und schädlichen Druck. Hier können vor allem wir als Kirchen Eltern zur Gelassenheit ermuntern. Es gibt viele Wege zu einem guten Leben!

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Wer wir sind»Das Leben bietet mehr …«: Mit diesem Motto laden wir ein, mit uns Glauben zu teilen. Nach einigen Höhen und Tiefen in der Ver-gangenheit sind wir eine kleine Ge-meinde, die sich sonntags zum Gottesdienst mit anschließendem Kirchenkaffee trifft. Daneben ge-staltet sich das Gemeindeleben weniger in festen Gruppen, sondern mehr in Aktionen und Projekten.

Wo wir herkommenMethodisten gibt es in Bielefeld seit 1869. Lange Zeit bestanden zwei Gemeinden, doch bereits 1964, vier Jahre vor der offiziellen Kirchen-vereinigung von EG und MK zur EmK, schloss man sich hier zu-sammen. Das heutige Kirchen-gebäude (mit Turm und funk-tionierender Glocke!) haben wir

1980 von der Evan-

gelischen Kirche übernommen. Es liegt am Rande der Innenstadt, wo kaum Menschen wohnen.

Was um uns herum los istDie kirchliche Landschaft in Biele-feld ist sehr vielfältig. Neben der Ökumene entfaltet die Evangelische Allianz vielseitige Aktivitäten, zum Beispiel die jährliche »On the Move«-Aktion, bei der Passanten in der Innenstadt zu einem kostenlosen Imbiss eingeladen werden. Einmal jährlich treffen wir uns mit den umliegenden EmK-Ge-meinden Detmold, Lage und Minden zum OWL-Tag.

Was wir machenIn unserem Gemeindeleben ist der Sonntag der Höhepunkt, da die Gemeindemitglieder weit verstreut wohnen. Wir haben kontinuierlich

Gemeinde mit großen Fenstern nach außenMehr als 260 Bezirke gibt es in der Evangelisch-methodisti-schen Kirche in Deutschland. alle haben ihre eigene prägung. Um diese Vielfalt zu zeigen, stellen sich in »unterwegs« regelmäßig EmK-Bezirke vor. In dieser ausgabe geht es nach Bielefeld.

an der Entwicklung unseres Gottes-dienstes gearbeitet. Dabei bringen sich Gemeindemitglieder vielfältig ein: So feiern wir regelmäßig Taizé-Gottesdienste oder Singgottesdiens-te. 2009 wurde ein neues Konzept für unsere Außendarstellung ent-wickelt: ein kurzer, bunter Monats-flyer, ein Schaukasten, der auffällt, und ein attraktiver, immer aktueller Internetauftritt. Besonders rege wird die Predigtseite genutzt. Ein weiteres Fenster nach außen sind die monatlichen Feierabendgottes-dienste »Atempause« in einem leer stehenden Fabrikgebäude, das von der Künstlerin Luise Krolzik zu einer riesigen Rauminstallation umfunktioniert wurde (www.luise-krolzik.de).

Was wir noch vorhabenAnfang 2010 wurde unser zweites NGE-Profil erstellt. Wir freuen uns über eine klare Qualitätssteigerung. Erkennbar wurde aber auch, dass wir an der Außenwirkung weiter-arbeiten müssen und wollen. In der neu eingerichteten »Werkstatt Ge-meindeentwicklung« überlegen wir, wie wir Menschen in unserem Um-feld erreichen und für andere da sein können.

Irene Kraft

nDer Bezirk Bielefeld hat 70 Kirchenmitglieder und rund 50 Kirchenangehörige.nKnapp 330.000 Menschen wohnen in der Stadt im herzen der Region ostwestfalen-lippe (oWl), die einiges zu bieten hat: eine Universität, traditionsreiche Firmen wie Dr. oetker, zwei bedeutende diakonische Träger (von Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel und Evangelisches Johanneswerk), aber auch arminia Bielefeld, die kleinste U-Bahn Deutschlands und vieles mehr.

www.kreuzkirche-bielefeld.de www.onthemove-org.de

BeZirk BieLeFeLd

Der Gottesdienst ist das zentrum des Bielefelder Gemeindelebens.

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::: Gemeindeporträt

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Wie finden Erwachsene zum Glauben?« Der Greifswalder Theologe Michael Herbst führte beim »Runden Tisch Evangelisation«

in diese Studie des Greifswalder Instituts zur Er-forschung von Evangelisation und Gemeindeentwick-lung ein. Man interviewte 450 Menschen, die in den letzten Jahren in landeskirchlichen Gemeinden einen Neu- oder Wiederanfang im Glauben machten. Die Ergebnisse ermutigen hoffentlich auch uns Methodisten, damit zu rechnen, dass Gott Menschen in seine Gemeinschaft ruft. Folgendes fiel mir be-sonders auf:

Die meisten Menschen interessieren sich für Chris-tus, weil sie Christen kennen lernen. Dies kann überall geschehen: am Arbeitsplatz, im Sportverein, im Tafel-laden … Wir sind herausgefordert, uns als Christen zu erkennen zu geben. Solange unser Glaube reine Pri-vatsache bleibt, werden wir kaum Neugierde wecken für ein Leben mit Christus. Der Weg zum Glauben ist meist ein längerer Weg. Wir brauchen »missionarische Geduld«, um Suchende zu begleiten. In den Inter-views, die der Greifswalder Studie zugrunde liegen, verweisen viele auf Glaubenskurse. Dort wurden sie mit Inhalten des Glaubens vertraut und fanden in eine christliche Gemeinschaft hinein.

Gottesdienste sind wichtig auf dem Weg zum Glau-ben. Dabei kommt es nicht auf eine bestimmte Form an. Entscheidend ist, dass wir uns auf neue Menschen einstellen. Das beginnt mit der freundlichen Begrü-ßung. Wir gewöhnen uns Bemerkungen ab, die Neue ausschließen. Nach dem Gottesdienst sollten wir Gäs-te begrüßen, bevor wir uns Bekannten zuwenden. Das

Gebet ist von großer Bedeutung für Menschen, die sich für den Glauben öffnen. Wir können unserem nichtchristlichen Nachbarn sagen: »Ich bete für Sie!« Und wir sollten es dann auch tun. Immer mehr Ge-meinden bilden ein Gebetsteam: Nach dem Gottes-dienst stehen zwei bis drei Personen bereit, wenn je-mand persönliches Gebet oder Segnung wünscht oder den Neuanfang mit Gott festmachen will.

Um den Schritt in die Nachfolge bewusst zu voll-ziehen, helfen Rituale. In der Greifswalder Studie wird auch das Abendmahl genannt. Wir Methodisten laden offen zur Mahlfeier ein. Wir rechnen damit, dass das Mahl auch ein Weg zum Glauben sein kann. Dies können wir in begleitenden Worten oder in Gebeten zur Sprache bringen. Für Methodisten ist die Auf-nahme in die Kirchenmitgliedschaft ein Moment, bei dem wir den Glauben öffentlich bekennen. Wenn es schon lange keine Mitgliederaufnahme in der eigenen Gemeinde gab, können Feiern zur Tauferinnerung so-wie zur Erinnerung an die Mitgliederaufnahme ein-laden, sich verbindlich zu Christus zu bekennen und sich unserer Kirche anzuschließen.

Die Greifswalder Studie belegt: In allen Regionen Deutschlands finden Menschen zum Glauben. Wir können unseren Teil dazu beitragen, dass dies in unse-ren Gemeinden geschieht. Dazu gehört auch das Ge-bet, dass Gott Menschen zur Umkehr ruft und dass wir befähigt werden, Menschen auf dem Weg zum Glauben zu begleiten. Rosemarie Wenner

Der Weg zum Glaubenob Menschen zum Glauben an Jesus christus finden, liegt letztlich nicht in unserer hand. aber wir können einiges dafür tun, damit sich Menschen für christus interessieren: Indem wir glaubhafte und unerschrockene zeugen für Gottes liebe an den Menschen sind, sagt Bischöfin Rosemarie Wenner.

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Johannes zimmermann / anna-Konstanze Schröder: Wie finden erwachsene zum Glauben? aussaat Verlag, Neukirchen-Vluyn 2010, 9,90 Euro. ISBN: 978-3761557624

BuchTipp

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::: Fürs Leben lernen12

Gerda Hoffmann aus Berlin war vier Jahrzehnte lang Erzieherin. Heute ist sie Fachautorin und Referentin für Eltern- und Pädagogenkurse zu

Themen wie »Weniger Stress mit Kindern, mehr Freude an der Erziehung«. Dunja Voos, Ärztin und Psychologie-expertin aus Pulheim, ist Medizinautorin. Beide ermutigen Eltern, sich und vor allem den eigenen Kindern zu vertrauen – gerade, wenn das Umfeld unkt und mahnt.

Tipp 1: Suchen Sie sich die richtigen Verbündeten»Abwarten und Tee trinken ist oft die bessere Alternative zur Therapie oder zum Förderprogramm«, rät Dunja Voos in puncto Kindesentwicklung. Wenn Verwandte, Nachbarn oder der Kinderarzt meinen, ein Baby bewege sich falsch, ein Kleinkind spreche zu wenig oder ein Schulkind habe ADHS, wollen Eltern natürlich das Bestmögliche tun. »Vieles wächst sich erwiesenermaßen aus, und gegen manche Fehlstellung kann die beste Therapie sein, mit dem Kind auf der Wiese herumzutollen«, sagt Voos.

Zum Glück gibt es für alle Lebenslagen und aller-orts geeignete Verbündete für junge Eltern. Das kön-nen Hebammen, Stillberaterinnen, Kinderärzte, Päda-gogen ebenso sein wie alte und neue Freunde oder kinderliebe Senioren aus der Nachbarschaft. Für Arzt-besuche, Kindertagesstätte oder Kurse gilt aber auch: Stimmt die Chemie nicht oder macht der Experte das eigene Kind nur madig, sollten Eltern ohne schlechtes Gewissen zu anderen Fachleuten oder in andere Grup-pen wechseln. »Das richtige Bauchgefühl dafür stellt sich mit der Zeit ein«, sagt Gerda Hoffmann.

Tipp 2: Arbeiten Sie an ihrem Selbstbewusstsein»Das dauert, manchmal viele Jahre«, meint Gerda Hoffmann. Doch es lohnt sich, sich selbst gut zu kennen und den eigenen Nachwuchs ebenfalls. Ein Bei-spiel: »Das eine Kind kommt gut mit einer frühen Be-

treuung in der Krippe zurecht, ein anderes leidet darunter«, weiß Gerda Hoffmann. »Das ist nach den aktuellen Erkenntnissen der Bindungstheorie auch ganz normal. Selbstbewusste Eltern sagen, gut, wenn unser Kind noch mehr Nähe braucht, bleibt es eben noch länger daheim – oder: Wir suchen uns eine liebe Tagesmutter, die sich nur um wenige Kinder kümmert, statt eine Krippe.« Selbstbewusst agieren kann in anderer Hinsicht heißen: Die Ergotherapie mitmachen, aber mit der Logopädie warten.

Dunja Voos erinnert engagierte Eltern daran, dass »niemand für ein Kind alles sein kann«. Darum ist es auch in Ordnung, wenn eine Mama sich im Spiel mit dem Nachwuchs »auf das besinnt, was sie gut und gern macht, zum Beispiel das Singen oder Toben. Den Rest, also Basteln, Fingerspiele und vieles mehr, erle-digen in der Regel irgendwann andere«. Perfekt in Sachen Erziehung ist übrigens niemand. Das zu akzep-tieren, kann viel Gelassenheit schenken.

Tipp 3: Zeigen Sie Mut zur Lücke – in allen BereichenJe mehr Kinder eine Familie hat und je bedürftiger sie (noch) sind, desto mehr müssen Eltern sich zurück-nehmen, zumindest einige Jahre lang. Die tolle Karriere, die Abenteuerreisen, die rauschenden Feste, ein perfekt dekoriertes Heim – ist jetzt nicht so wichtig und muss es auch nicht sein. Ohne schlechtes Gewissen ungeschminkt herumschlurfen und zu Pölsterchen stehen, kann Mütter durchaus entlasten. Chaos er-tragen sowieso. Und angesichts der Supermamas in den Hochglanzmedien vergessen Normalmütter gerne, dass es hinter der Fassade reicher, schöner, berühmter Paare auch oft bröckelt.

Glücklich sind auch nicht unbedingt Kinder, die mit zwei Jahren schon fünf Kurse pro Woche absol-vieren, um mal mehrsprachig, musikalisch, super-sportlich und kreativ zu werden. »Was die ganzen Förderkurse angeht, ist weniger oft mehr«, rät Gerda Hoffmann. Dunja Voos weist sogar auf neue Studien hin, nach denen Kinder ganz banal beim Spiel klüger werden: »Auch, wer erst mit neun Jahren anfängt, Geige zu spielen, kann später noch Musik studieren,

Weniger ist mehr: Wie Sie Kinder gelassen erziehen»Erziehen – schaffe ich das?« So fragen sich immer mehr Eltern. Kein Wunder: Wir leben in einer Verstandesgesellschaft, wir wissen immer mehr über die Entwicklung von Kindern und wollen alles perfekt machen. Erziehungsexpertinnen, die selbst Mütter sind, wissen: Das geht nicht. petra plaum, selbst Mama dreier Schulkinder, hat sieben Tipps zum gelassenen Erziehen zusammengetragen.

n Dunja Voos: kleine kinder richtig verstehen. Woran Sie erkennen, ob sich Ihr Kind richtig entwickelt. Für einen entspannten Start in die ersten vier lebensjahre. humboldt Verlag, hannover 2009, 9,90 Euro. ISBN: 978-3869106007

BuchTipp

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Fürs Leben lernen ::: 13

wer mit 20 Englisch so lernt wie ein kleines Kind, der kann auch mit 20 noch bestes Englisch lernen. Aber das freie Spiel können die Kleinen nie wieder nachho-len.« Und das freie, sich selbst vergessende Spielen mit ihrem süßen Nachwuchs, das sollten sich Eltern sooft wie möglich gönnen!

Tipp 4: Schaffen Sie GlücksinselnMehrmals täglich schmusen, toben und Zeit ver-trödeln: Das tut Eltern wie Kindern gut. »Kleine ge-meinsame Zeitinseln schenken Kraft«, rät Gerda Hoff-mann. Je größer das Kind, desto eher versteht es auch, wenn die Eltern sagen: »Du, ich muss das hier noch fertig machen – dann spiele ich mit dir.«

»Auch Kleinkinder müssen nicht rund um die Uhr beschäftigt werden. Wer nach dem gemeinsamen He-rumtollen das Kind ein paar Minuten vor dem Fernse-her ›parkt‹, braucht kein schlechtes Gewissen zu ha-ben«, informiert Dunja Voos. Wichtig ist nur, dass regelmäßig leichte, stressfreie Momente geteilt wer-den. »Und hinterher«, meint Gerda Hoffmann, »hält es die positive Stimmung aufrecht, ein Glückstagebuch zu führen und schöne Momente, Erlebnisse und Beobach-tungen zu notieren.« Sie helfen, beim nächsten Negativ-erlebnis – der Kinderkrankheit, dem Streit – entspannt zu bleiben.

Tipp 5: Betrachten Sie ihre Familie manchmal aus einem SicherheitsabstandHumor ist, wenn man mitten im Chaos trotzdem lacht. »Jeder mixt die Zutaten zu gelassenem Erziehen anders«, sagt Gerda Hoffmann. »Doch Humor, Liebe, Zuversicht, Selbsterkenntnis, Stress-abbau, Dankbarkeit, Optimismus, Vertrauen und Ein-fühlungsvermögen ergeben gemeinsam doch eine er-frischende Mischung, oder?« Wappnen Sie sich also gedanklich mit einem schön dekorierten Cocktail, wenn das Baby lange weint, das Kleinkind lautstark trotzt oder beim Schulkind das Hausaufgabenchaos wieder losgeht! Und flüchten Sie viel vor die Türe,

wenn die Stimmung kippt. Licht, Luft, Bewegung und Ablenkung schaffen meistens einen kühlen Kopf.

Tipp 6: Lesen Sie entspannende ratgeberbücher – oder gar keineWohl dem, der aus dem Bauch heraus erzieht und weiß, was richtig ist! Aber wenn schon Rat-geberbücher, dann solche von Autoren mit Verstand, Feingefühl und Humor. Jesper Juul, Jan-Uwe Rogge oder Remo Largo, um nur einige Bestsellerautoren zu nennen, stellen in ihren Büchern fehlbare Eltern vor, die schimpfen, zeitweilig inkonsequent sind und doch Schritt für Schritt Klarheit und ihren eigenen Weg finden. Sie sollten aus dem großen Angebot an Rat-gebern solche herausfinden, die zu Ihrem Stil passen, Ideen für Krisen sammeln, aber auch damit rechnen, dass der eine oder andere Expertenrat sich nicht mit der eigenen Erfahrung deckt und dass es immer wieder neue Erkenntnisse (und Empfehlungen!) in puncto Erziehung gibt.

Tipp 7: Bevor Sie durchdrehen – holen Sie sich hilfeAlle Expertinnen ermutigen Mütter und Väter, die sich länger als nur einige Tage lang traurig, aggressiv oder überfordert fühlen, Hilfe zu holen. Ein Arzt sollte herausfinden, ob körperliche Ursachen (wie eine Schilddrüsenfehlfunktion oder ein Mineralmangel) oder seelische Erkrankungen (etwa eine Depression) vorliegen. Manchmal schafft das Verschreiben einer Haushaltshilfe oder eine Kur Linderung, manchmal entspannen Massagen oder Sport, anderen Eltern hilft eine Erziehungsberatung oder eine Psychotherapie. Bisweilen braucht es eben doch Unterstützung von außen, damit das Abenteuer Erziehung mit neuem Mut weitergehen kann.

pETRa plaUM ist freie Journalistin.

Sie lebt mit ihrer Familie in Donauwörth.

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mit dem Kind darüber zu sprechen, welche Sog-wirkung Spiele haben können.

Solange Zeitvorgaben grundsätzlich beachtet wer-den und Freundschaften, Familie und Schule nicht darunter leiden, ist bei Kindern ab zwölf auch nichts gegen gelegentliches längeres Spielen, etwa am Wo-chenende, zu sagen. Falls aber die beschlossenen Grenzen von Tag zu Tag ein bisschen mehr überzogen werden, sollten Eltern gegensteuern. Es gehört viel Fingerspitzengefühl dazu zu beurteilen, ob es sich um eine vorübergehende Begeisterung für ein neues Com-puterspiel handelt oder um den Beginn einer Spiel-sucht.

In der Pubertät entwickeln Jugendliche immer stär-ker eigene Interessen und suchen sich ihre Computer-spiele selbst aus – genauso wie ihre Freunde oder ihre Kleidung. Konflikte sind dann unvermeidlich und ganz normal. Falls Eltern und Kinder sich bis dahin über ihre Vorlieben bei den Computerspielen aus-tauschten, können sie dann weiter im Ge-spräch bleiben. Auch deshalb ist die gemein-same Beschäftigung in der Vorschul- und Grundschulzeit so wichtig.

Kinder und computer: Die wollen doch nur spielen!Früher oder später entdeckt jedes Kind den computer. ältere Geschwister surfen im Web, Vater und Mutter erledigen den Schriftverkehr am Rechner – das macht neugierig. als lotsen durch die Medien-welt sind die Eltern gefordert. Wer ein paar Regeln beachtet, kann seine Kinder gut anleiten.

Schon Grundschüler besitzen Computer- und Kon-solenspiele und nutzen das Internet regelmäßig zum Surfen und Kommunizieren. Umfragen

belegen, dass ein knappes Drittel der Kinder zwischen sechs und sieben Jahren mindestens einmal in der Woche am Computer spielt. Beim Mindestalter für den Computereinstieg schwanken die Empfehlungen von Medienpädagogen zwischen vier und sechs Jahren. Die berufliche Zukunft eines Kindergartenkindes ist aber nicht gefährdet, falls es lieber im Sand buddelt.

Sanfter einstieg – die Medienzeit begrenzenErziehungswissenschaftler raten, ein tägliches Zeitlimit für Fernsehen, Computer und Internet festzulegen. Falls ein sechsjähriges Kind nachmittags eine Sendung im Fernsehen anschaut, sollte der Computer an diesem Tag tabu sein. Als Empfehlung für Kinder unter sechs Jahren wird eine Zeitspanne von 20 oder 30 Minuten genannt, für Grundschüler kann sich die tägliche Medienzeit nach und nach steigern und für Kinder ab zwölf etwa anderthalb bis zwei Stunden betragen. Es ist ratsam, klare Vereinbarungen zu treffen, in denen sich das Kind zur Einhaltung der Medienzeiten ver-pflichtet – eventuell sogar schriftlich.

eltern müssen hinschauen!Die Eltern haben die Aufgabe, die Kinder beim Spielen am Computer zu begleiten. Es ist etwas völlig anderes, ob man gelegentlich über die Schulter des Kindes hinweg einen Blick auf den Bildschirm wirft oder sich wirklich auf eine spannende Detektiv-Geschichte ein-lässt. Erwachsene, die noch keine Erfahrungen mit Computerspielen haben, werden dabei feststellen, wie schnell eine halbe Stunde verfliegt, wenn man eine herausfordernde Aufgabe zu lösen hat. Hier brechen typische Konflikte auf, in denen man sich als Elternteil am besten kompromissbereit zeigt. Wird der Abbruch des fesselnden Spiels mit einem genervten »Jetzt mach die Kiste endlich aus!« dann erzwungen, wenn der Held zum finalen Sprung ins nächste Level ansetzt, fühlt sich das Kind zu Recht unverstanden. Besser ist es, die Zeitüberziehung zu tolerieren und anschließend

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Fürs Leben lernen ::: 15

Das klassische Computerspiel für Erstklicker ist die so genannte Spielgeschichte. In einer freundlichen Umgebung, die vertraute, aber auch phantastische Ele-mente enthalten kann, wandert das Kind umher, ver-treten durch die Gestalt eines Jungen oder Mädchen oder auch als Hund, Bär, Elfe oder Zauberer. Für Kinder bis etwa acht Jahre ist ein PC mit guter Kinder-software die beste Wahl – auch wenn das Spiele-An-gebot im Vergleich mit den diversen Spielkonsolen knapper ist. Jüngere Kinder schätzen auch Spiele von mobilen Spielkonsolen, wie der Nintendo DS, bei de-nen kräftig ins Mikrofon gepustet werden darf, etwa um Wolken zu ver-treiben oder Luftballons aufzublasen. Der Touchpen (Bedienstift) verwan-delt sich mal in einen Taktstock, mal in einen Zauberstab.

Medienpädagogen raten davon ab, einem Kindergartenkind bereits eine eigene Konsole zur Verfügung zu stellen. Die kleinen Kistchen lassen sich in der Hosentasche mitnehmen. So ist es kaum möglich, die Nutzungsdauer zu kon-trollieren. Gibt es eine mobile Spielkonsole in der Fa-milie, so sollte das Gerät an einer zentralen Stelle aufbewahrt werden.

Für den sportlichen Wettkampf in der Familie emp-fiehlt sich eine »Wii«-Konsole. Die Handhabung ist so leicht, dass sie sich auch Neulingen sofort erschließt. Das große Angebot an familientauglichen Spielen macht sie für Familien mit kleinen Kindern derzeit zum Favoriten unter den stationären Konsolen. Etwas ältere Kinder sollte man aber unbedingt in die Kon-

solenwahl einbeziehen. Falls der zwölfjährige Sohn von Rennspielen oder sonstiger Action

träumt, kann er mit einer Wii nur wenig an-fangen.

detektivarbeit bei der Auswahl der SpieleAnders als bei einem Buch, das sich durch-

blättern lässt, kann man in ein Computer-spiel nicht hineinschauen. Nur die Bilder auf der Schachtel bieten einen Eindruck vom

Spiel. Für Jugendliche und Erwachsene ist die Wirklichkeitsnähe der Grafik das

Wichtigste. Bei Kindersoftware ist das anders. Eine Spielgeschichte in witzi-

ger 2D-Grafik hat mehr Charakter und Charme als vergleichbare Spiele mit bemüht dreidimensionaler Darstellung. Zudem fällt es Kindern im Vor- und Grundschulalter so leichter, zwischen Spiel und Reali-tät zu unterscheiden.

Gewaltiger Spaß – »krra Wumm« für kinder?Auch jüngere Computerspieler wollen die Welt ret-

ten. Eltern, die keine grundsätzlichen Bedenken haben und Kindern ab etwa acht Jahren auch einmal ein Spiel mit Kampfszenen erlauben, sollten sich die Art

der Darstellung genau anschauen. Tauchen kämpferische Auseinander-setzungen unmotiviert und ohne Zu-sammenhang auf oder dienen sie dazu, eine Ordnung wiederherzustellen? Pro-pagiert das Spiel zweifelhafte Kon-fliktlösungsmodelle oder faires Kräf-temessen, bei dem am Ende die Ge-

rechtigkeit siegt?Das sollte man als Elternteil bedenken, bevor man

den Wunsch nach einem bestimmten Spiel kategorisch ablehnt. Wenn Eltern Action-Titel grundsätzlich ver-bieten, steigert das die Anziehungskraft enorm. Es wird zum Sport, das Verbot zu unterlaufen. Deshalb ist es so wichtig, mit den Kindern über Spielinhalte zu sprechen.

realität oder nur Spiel?Je jünger das Kind ist, desto wichtiger ist es, dass

die Grafik eines Spiels den Unterschied zwischen Fik-tion und Wirklichkeit deutlich macht. Das ist die Idee hinter einer Reihe von Spielen mit Lego-Figuren, de-ren Handlung sich an bekannte Filme wie Batman, Harry Potter oder Star Wars anlehnt. Im Zuge der reichlich vorhandenen Kämpfe zerbröseln besiegte Fi-guren in ihre Legosteinchen-Einzelteile. Das Ganze ist deutlich als ein Spiel zu erkennen.

Zu Recht haben die Lego-Titel allerdings eine Al-tersbeschränkung »ab 6«; für Kinder unter sechs Jahren sind sie definitiv nicht geeignet. Auch viele Sieben- oder Achtjährige dürften von dem Tempo und den häufigen Kämpfen überfordert sein. Eltern kön-nen sich also nicht aus der Verantwortung ziehen.

Cordula Dernbach, Axel Kossel, Dorothee Wiegand

aus computermagazin »c’t« 7/2010, mit freundlicher Genehmigung des heise-Verlags.

n Thomas Feibel: kindheit 2.0. So können Eltern Medienkompe-tenz vermitteln. Stiftung Warentest, Berlin 2009, 16,90 Euro. ISBN: 978-3-86851-203-8

n K.-peter Gerstenberger / Marek Klingelstein / Thomas Feibel: crashkurs kind und computerspiele. Klett Verlag, Stuttgart 2009, 6,95 Euro. ISBN: 978-3866134218

BuchTippS

»Ein kategorisches Verbot macht

Computerspiele erst recht interessant.«

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österreich: Kirche darf auch unterhalten

::: nachrichten

Anfang Juni tagte die Jährliche Konferenz Öster-reich unter dem bewusst doppeldeutigen Motto »Living Christ«. Hauptreferent Dr. Clive

Marsh wies in seinem Referat darauf hin, dass die Kirchen sich um einen positiven Zugang zur gegen-wärtigen Alltagskultur (Unterhaltungskultur) bemühen sollten: Was von Kirchen oft als »billige Unterhaltung« abgetan wird, ist für viele Menschen heute ein lebens-wichtiger Bestandteil zur Stillung ihrer emotionalen und spirituellen Sehnsüchte, der durchaus seine berechtigten Seiten hat. Kirchen sollten nicht überheb-lich darüber hinweggehen. Vielmehr sollten sie den Menschen die Möglichkeit bieten, über »ihre« Musik, »ihre« Filme und so weiter zu reden, und so mit ihren Sehnsüchten in Berührung kommen.

Superintendent Lothar Pöll wies in seinem Bericht auf die erfreuliche Entwicklung der Kirche in den ver-gangenen Jahren hin: Bis in die achtziger Jahre war die EmK in Österreich eine kleiner werdende Kirche, in deren Gemeinden der Charme der Sechziger wehte. Doch konnte seither eine deutliche Trendwende er-reicht werden: Die Gemeinden wurden offener und vielfältiger, die Kirchenräume moderner und freundli-cher. Und seit Jahren ist ein geringes, aber stabiles Wachstum zu verzeichnen. Überproportional haben sich in den vergangenen Jahren die Beiträge entwi-ckelt. Allerdings ist der durchschnittliche Gottes-dienstbesuch rückläufig: Die Zahl der Menschen, die in unsere Gottesdienste kommen, steigt zwar, dafür kommen sie weniger regelmäßig.

Nachdem im Frühling die Zeitschrift »Methodist« eingestellt wurde, soll zunächst die EmK-Homepage zu einer Kommunikationsplattform mit wöchentlich erscheinenden Nachrichten umgebaut werden. Folgen sollen ein druckbares Medium (»Newsletter«) sowie Schulungen für die Gemeinde-Öffentlichkeitsarbeit.

Im Abschlussgottesdienst wurde Christoph Petau als Lokalpastor beauftragt. Christoph Petau war alt-katholischer Priester und ist seit vielen Jahren aktives Mitglied in der Gemeinde Graz. Die Konferenz hat seine Ordination anerkannt. Stefan Schröckenfuchs

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An: [email protected]

Von: [email protected]

Betreff: E-Mail aus Windhoek

Über Geschmack soll man ja bekanntlich nicht streiten. Diese Volksweisheit zu beherzigen fällt leicht, solange die Vorlieben des Anderen die meinigen nicht einschränken.

Jetzt ist Fußball-Weltmeisterschaft auf unserem Kontinent und die Kommentatoren in der nichtafrikanischen Außenwelt überbieten sich nachgerade in der Abqualifizierung des Vuvuzela-Klangteppichs in den Stadien.

Während der sonore Basston, der an ein traditionelles Blasinstrument erinnernden Plastiktröte afrikanische Fußballer anspornt, empfinden ihn Europäer als nervtötend. Ich übrigens auch. Die herablassende Kritik lässt mich allerdings daran erinnern, dass man vor vier Jahren keinen afrikanischen Aufschrei über irritierende Fan-Gesänge der Güteklasse »Ole, oleoleoleee« beziehungsweise »Und wir holen den Pokal, Halleluja« vernommen hat.

Mich hat diese scheinbare Unvereinbarkeit unterschiedlicher Geschmäcker an eine Begebenheit während eines Workcamps in Zimbabwe erinnert. Am Ende eines langen Arbeitstages saßen die deutschen und afrikanischen Teilnehmer noch lange am Lagerfeuer. Die Deutschen legten romantisch verzückt immer wieder Holzscheite nach und die Zimbabwer wunderten sich zunehmend über diese sinnlose Verschwendung von Feuerholz. Das Abendessen war doch längst vorüber.

Erst am nächsten Tag konnte die Irritation aufgelöst werden. Ein afrikanischer Teilnehmer brachte die unterschiedlichen Emotionen auf den Punkt: »Ein Holzfeuer ohne Topf zu betrachten ist für uns genauso romantisch wie es für euch wäre, stundenlang in einen leeren Mikrowellenherd zu starren.« An den folgenden Abenden bestimmte die Freude an der Freude des Anderen die Atmosphäre.

Edgar Lüken

nEdgar lüken und Inke Johannsen leben mit ihren zwei Kindern in Namibia und sind dort auf Einladung der Methodistischen Kirche im südlichen afrika in der Gemeindeaufbauarbeit und der pädagogischen Beratung tätig.

nIn dieser Rubrik werden künftig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EmK-Weltmission aus ihrem alltag berichten.

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radio ist ein schnelles Geschäft. Was nicht in 1:30 Minuten auf

den Punkt zu bringen ist, geht nicht auf Sendung. So einfach ist das im modernen Privatfunk, der sich in erster Linie über Musik definiert, in zweiter Linie auf Unterhaltung setzt und zuletzt schließlich auch auf Information. Als professionelle Radioagentur bedient radio m sol-che Wünsche der Radiostationen gerne, trotzdem bleiben immer wieder spannende und interessante Themen auf der Strecke. Für Radio-macher genauso wie für die Hörer.

Als Antwort darauf hat radio m das Format »radio m im Gespräch« entwickelt, bei dem Themen nicht nach anderthalb Minuten durch den nächsten Hit be-endet werden. ra-dio m-Redaktionslei-ter Gerrit Mathis ist überzeugt: »Schnel-les Privatradio liefert Fastfood für die See-le. Für tiefere Bedürf-nisse muss man heu-te das Medium wechseln. Das Inter-net ist für ›im Ge-spräch‹ ideal. Hier sind Hörer bereit, länger zuzuhören.« Mit »im Ge-spräch« widmet sich die Hörfunk-agentur der Evangelisch-methodis-tischen Kirche jeweils zehn bis fünfzehn Minuten lang einem The-ma und einem Gesprächspartner.

Die Palette der Themen ist breit, die christliche Perspektive auf ein Thema immer deutlich, wenn es nicht ohnehin um explizit christli-che Fragestellungen geht. Dazu ge-hört beispielsweise ein Gespräch mit Bischof i. R. Dr. Walter Klai-ber, der an Ostern zu der Frage Stellung genommen hat, warum der Tod Jesu nicht als »Betriebsun-fall Gottes« anzusehen ist.

Mutig in die Tiefe gehen Das podcastangebot »radio m im Gespräch«

und den Psychotherapeuten Alfred Schaar befragt, warum der christ-liche Glaube Menschen krank ma-chen kann und ob ein Gemeinde-wechsel wirklich die richtige Ant-wort auf krank machenden Glau-ben ist.

Genau das scheint anzukommen bei den Hörern. »Mutig, als Kirche gerade darüber zu sprechen«, hat ein Hörer der Agentur bescheinigt. Diese selbstkritische Offenheit wünsche er sich von der Kirche. Das wiederum freut Mathis: »Sol-che Kommentare zeigen, wie not-wendig es ist, auch dort hinzu-schauen, wo Dinge nicht gut laufen und hier Klartext zu reden.«

Das will das Internetformat »ra-dio m im Gespräch«: Impulse setzen, zum Nachdenken anregen und zei-gen, dass es sich lohnt, tiefer in Themen einzusteigen. Denn, so Mathis, »wo unser Denken in Be-wegung kommt, kommen früher oder später auch wir in Bewegung und damit auch unser Glaube, der ohne Denken nicht auskommt.«

Fragen nach der Schöpfung, nach der Notwendigkeit der Bibel oder nach der Bedeutung der Jahres-losung gehören ebenso in den Themenkatalog von »radio m im Gespräch« wie gesellschaftlich rele-vante Perspektiven: Wie lernen wir, Verantwortung zu übernehmen? Wa-rum betrinken sich Jugendliche, bis der Arzt kommt? Warum braucht unsere Gesellschaft Se-nioren?Zu Wort kommen dabei kompetente Ge sprächspartner,

die nicht nur aus der Evangelisch-methodistischen Kirche stammen. So hat der Baptistenpastor Günter Mahler zum Thema Geld und Be-sitz Stellung genommen, die Deutschland-Chefin von Amnesty International war zum Gespräch da und der Tübinger Künstler Martin Burchard erklärt, was der Kirche verloren geht, wenn sie auf Bilder verzichtet, und wie sie mit einer neuen Bildsprache ihr eigenes Den-ken verändern und Menschen errei-chen könnte, die sonst nicht viel von der Kirche wissen wollen.

Doch auch heikle Themen hat sich Gerrit Mathis vorgenommen

auf der Internetseite von radio m sind diese podcasts einfach zu finden: www.radio-m.de

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18unterwegsinfoWo einst in Sichtweite des Lauba-cher Schlosses Pizzen gebacken wurden, wird heute gesungen, ge-predigt und gebetet. In dem Gebäude am Marktplatz der hessi-schen Stadt hat die Christus- Gemeinde der EmK ihr neues Gemeindezentrum eingerichtet. An der Einweihung nahmen auch Bürgermeister Peter Klug und Ver-treter aller Laubacher Kirchen teil.

Es ist nicht zu übersehen: Wo einst italienisch gegessen wurde,

zeigen Altar, Kreuz, Stehpult und Liedtafel, dass hier Gottesdienste gefeiert werden. Pastor Andreas Kraft konnte mehr als 40 Besucher zu dem Festgottesdienst begrüßen. Die Christus-Gemeinde hatte sich 2007 entwickelt. Bis März fanden die Gottesdienste alle 14 Tage im Kellergeschoss des Rathauses statt. Das war nicht mehr möglich – wegen der kommunalen Spar-zwänge, wie Bürgermeister Peter Klug betonte. Er übermittelte die besten Grüße der Stadt.

Die evangelische Pfarrerin Christine Gengenbach wies auf das jahrelange gute Verhältnis zwi-schen der evangelischen Kirche und der EmK im Rahmen der Ar-beitsgemeinschaft Christlicher Kirchen auf Bundesebene hin.

Diese Zusammenarbeit setze sich auch in Laubach bei vielen ökume-nischen Aktionen fort. Mit Blick auf den Standort sagte die Pfarre-rin: »Ich hätte nicht gedacht, dass eine Gemeinde einen noch zentra-leren Ort finden kann als die evan-gelische Kirche.«

Auch der katholische Pfarrer Clemens Matthias Wunderle zeig-te sich begeistert von dem Stand-ort. Bereits der Engelsbrunnen habe es ihm angetan. Dass nun auch noch eine Kirche hier ihr Domizil hat, freue ihn. Für Lau-bach sei es neu, dass sich eine Kir-che mitten in einer Häuserzeile

befinde. So könne die Gemeinde wie ein Samenkorn wirken.

Pastor Andreas Kraft ging in seiner Predigt auf ein Gleichnis Jesu aus dem Matthäusevangeli-ums Kapitel 13, Verse 31 und 32, ein, wo es heißt: »Mit dem Him-melreich ist es wie mit einem Senf-korn.« Immer wieder sei es in der Geschichte vorgekommen, dass Gott kleine Anfänge gesegnet ha-be. Ziel der Gemeindearbeit sagte der Seelsorger, sei »mit den weite-ren Kirchen vor Ort das lebens-verändernde Evangelium von Je-sus Christus weiterzusagen«.

Lothar Rühl

aus der pizzeria wird eine Kirche

kurz &bündigdie neue AnSprechpArTnerin

für die Erwachsenenbildung im Norden Deutschlands ist mit einer 25-Prozent-Stelle Irene Tischer. Damit löst sie Christine Foetzki ab, die sich bislang von Braunschweig aus um die Belange des Bildungs-werks im Norden kümmerte. Inhaltlich wird sich mit dem Umzug nach Hamburg nichts

ändern. Die Aus- und Weiter-bildung von Laien, Ehrenamt-lichen und Interessierten soll in Bereichen wie etwa der Verkün-digung, Seelsorge und Klein-gruppenarbeit weiterhin ange-boten werden. Es werden auch Projekte unterstützt, die in den einzelnen Gemeinden und Regionen geplant sind.

nIrene Tischer, Farmsener höhe 14 d, 22159 hamburg, Telefon 040 525 942 93, E-Mail: [email protected]

rund 350 STudierende der Africa University (AU) in Mutare, Simbabwe, erhielten am 12. Juni ihre Abschlusszeug-nisse. Unter den erschwerten Be-dingungen der politischen Insta-bilität in Simbabwe und der weltweiten Wirtschaftskrise ha-ben 248 Studentinnen und Stu-denten ein Bachelor-Studium abgeschlossen. 101 konnten ei-nen weiterführenden Masterstu-diengang abschließen. Mit 21 vertretenen afrikanischen Län-

Viele Gäste aus den Kirchen und der Kommune feierten die Eröffnung der christuskirche: (von links) pastor Daniel Funk, pfarrer clemens Wunderle, Werner hühnergarth, Bürgermeister peter Klug, Martha Freund, pfarrerin christine Gengenbach, Vermieter Willi Schmidtmann, presbyter heinz-peter Kastner und pastor andreas Kraft. FoTo: loThaR Rühl

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Am 30. Mai feierte die in Deutschland älteste korea-

nische methodistische Gemeinde Jubiläum. Vor 30 Jahren wurde die Gemeinde gegründet und war jahrelang gastweise in einer der Frankfurter EmK-Gemeinden mit ihren Gottesdiensten und ihrer Ge-meindearbeit beheimatet. Sie über-nahm das Kirchengebäude der ehemaligen EmK-Erlöserkirche und gestaltet dort seither ihre Ge-meindearbeit.

Klaus Ulrich Ruof, Leiter des EmK-Me-dienwerks, über-brachte im Namen von Bischöfin Rose-marie Wenner Grüße und den Dank für die Beheimatung der ko-reanischen Methodisten »in der Fremde«. Beide Seiten, koreanische und deutsche Methodisten, äußer-ten die Erwartung, dass die Begeg-nung und Partnerschaft weiter aus-gebaut wird. Ruof (am Pult ste-

hend) empfing von Pastor Park (rechts) eine Dankes- und Erinne-rungsplakette aus Anlass des 30-jährigen Jubiläums und der Partnerschaft zwischen der Korea-nischen Methodistischen Kirche in Deutschland und der Evangelisch-methodistischen Kirche. red

Der Weltrat der methodis-tischen Jugend trifft sich Ende

Juli in Berlin. Zu der sechstägigen »Global Young People’s Con-vocation and Legislative Assem-bly« (GYPCLA) werden rund 500 Jugendliche und junge Erwachsene aus der weltweiten EmK erwartet. Die »Global Convo«, wie sie kurz genannt wird, soll jungen Menschen ermöglichen, die EmK entscheidend mitzugestalten.

Zum ersten Mal wurde die Ta-gung 2006 in Johannesburg durchgeführt. Sie geht auf einen Beschluss der Generalkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche zurück, der das Ziel hatte,

eine klare Struktur zur Beteili-gung von Jugendlichen und jun-gen Erwachsenen zu schaffen. Dabei geht es zentral darum, die globalen Veränderungsprozesse, deren Auswirkungen die Jugend-lichen und jungen Erwachsenen erleben, konkret in kirchliche Ak-tionen und Reaktionen überfüh-ren zu können. Aus diesem Anlie-gen heraus wurde auch die »Division on Ministry with Young People« (Abteilung für Dienste an jungen Menschen, DMYP) ge-gründet.

Die DMYP bietet mittlerweile die internationale Organisations-struktur, um die Anliegen junger

Menschen in den internationalen kirchlichen Gremien einzubringen.

Berlin sei als Tagungsort ge-wählt worden, weil die Stadt auch ein Symbol der Einheit sei, erklärt Pastor Alexander von Wascinski, der Sekretär des Europäischen Me-thodistischen Jugendrats. »Unsere Vision ist, dass junge Menschen ihre Lebenserfahrungen, Schwie-rigkeiten, Begabungen und All-tagsrealitäten teilen und damit die Welt umgestalten.« An der Tagung werden auch zahlreiche EmK-Bi-schöfe aus der ganzen Welt teil-nehmen. kie

www.globalyoungpeople.org

30 Jahre Koreanische Gemeinde

EmK-Jugend der Welt trifft sich in Berlin

dern war es die facettenreichs-te Abschluss klasse in der Geschichte der Universität. Die

Studierenden hatten mit Lebens mittelknappheit, Rekord-Inflationsraten und der Ablösung des Zimbabwe- Dollars durch den US-Dollar zu kämpfen. Doch die Absol-ventinnen und Absolventen ha-ben gemerkt, dass die Krise sie näher zusammengebracht und sie Durchhaltevermögen und Bescheidenheit gelehrt hat. »Was Ihr hier erreicht habt, soll nicht nur euch zugute-kommen, sondern auch eurer

Gemeinschaft, eurem Land und eurem Kontinent«, gab Thomas W. Cole jr. aus Atlanta, ein früheres Mitglied des AU-Aufsichtsrates, den Absolven-tinnen und Absolventen mit auf den Weg. Als Sprecher der Abschlussklasse rief Joe Samalenge aus der Demokrati-schen Republik Kongo seine Kommilitonen auf, die Hände auszustrecken und denen zu helfen, die noch an der AU stu-dieren. UMNS / Birgit Braeske

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persönlich

SEMINaRE

Augustusburg ::: hilfe, ich leite eine Gruppe! Seminartag für die arbeit in Eltern-Kind-Gruppen. EmK, 21. august; leitung Team Fachreferat Eltern und Familienarbeit KJW ost. Informationen und anmeldung: EmK-KJW ost, leonore Dieke, Telefon 037603 2118, E-Mail: [email protected] ::: Fruchtbare Gemein-den – eine Einführung in die ar-beit mit dem Buch von Bischof R.c. Schnase. 11. September, 10 bis 12.30 Uhr. Informationen und anmeldung: pastorin Susanne Nießner-Brose, Telefon

0421 442363, E-Mail: [email protected] ::: Büchertisch-Tag für Büchertischverantwort liche und Interessierte. EmK, 21. august. Informationen und anmeldung: Bildungswerk Geschäftsstelle Nord, Telefon 040 52594293, E-Mail: [email protected]

VoR TRäGE

nürnberg ::: Eben-Ezer-Kirche (Stadentraße 68), 12. Juli, 19 Uhr, politik aus christlicher Ver-antwortung mit Ministerpräsi-dent a.D. Dr. Erwin Teufel.

RUNDFUNK

im internet

radio m kompakt: podcast- Magazin – engagiert. radio m im Gespräch: podcast-Gespräche über den Glauben. radio m Themen: Berichte und Reportagen. radio m Andachten: Kostenlos zu abon-nieren: www.radio-m.deradio m bei klassik radio(bundesweit) andachten »carpe diem«:12. bis 17.7. | kurz nach 6 Uhr:mit anja Kieser;Sonntagsmagazin »Klassik und Kirche«: sonntags | 7–8 Uhr:mit Kerstin Vogel.

radio AreF – sonn- und feiertags von 10-12

Uhr. www.aref.de und UKW 92,9 Mhz (Großraum Nürnberg)

erF4.7. 11 Uhr,

Gottesdienst aus der EmK Braunfels mit pastor andreas Kraft.Jeden Donnerstag, 20 Uhr, Bilanz, mit horst Marquardt.

erF eins Fernsehen 4.7., 11 Uhr,

Gottesdienst aus der EmK Braunfels mit pastor andreas Kraft.

aUFGENoMMEN

Bielefeld ::: am 30. Mai Dörthe homuth (69) und claus homuth (66).Friedrichsdorf ::: am 6. Juni angela Kossek (30); Brigitte hinterthaner (67); Daniel Jäger (49); Friedhelm Jäger (51) und Beate Schellhas (47).Lauter/Bernsbach ::: am 13. Juni Silke Friedrich (35).Minden ::: am 6. Juni Wolfgang Gloede (61) und Brigitte Klesz (75).pegnitz ::: am 13. Juni andrea carl (38); Gerd carl (42); heidi Göldner (38) und Margit Martin (41).

WIR GRaTUlIEREN

Büdingen ::: hanna Bühler zum 90. Geburtstag.crottendorf ::: Esther und Ger-hard Schubert zur goldenen hochzeit; Ria und Klaus Gräbner zur goldenen hochzeit. dittersdorf ::: lisa Wehner zum 90. Geburtstag und lotte Rei-chel zum 90. Geburtstag.

esslingen-Berkheim ::: lydia Eisele zum 101. Geburtstag.heidelsheim ::: liese Gromer zum 90. Geburtstag.pfullingen ::: Doris und horst Deiß zur goldenen hochzeit. Stuttgart-Feuerbach ::: Margarete Gampper zum 95. Geburtstag.Tübingen ::: Emma zeeb zum 90. Geburtstag.

hEIMGEG aNGEN

Aalen ::: anna Fischinger, geborene Schönberger am 5. Juni, 95 Jahre.Blaubeuren ::: Marie hagmayer am 12. Juni, 89 Jahre.Büdingen ::: Else Seidel geborene leo am 26. april, 84 Jahre.chemnitz-Friedenskirche ::: Walter Dörffel am 7. Juni, 86 Jahre.köln ::: Gisela list am 4. Juni, 70 Jahre.Lobenstein/remptendorf ::: Elisabeth Kramer geborene Seythal am 26. Mai, 96 Jahre.neuenhain i.Ts. ::: pastor im Ruhestand Werner Schütz am 3. Juni, 91 Jahre.

rothenbergen ::: Michael Titschkus am 22. april, 45 Jahre.Wuppertal-Barmen ::: Ralph-Michael abel, am 26. Mai, 46 Jahre und Magdalene piller geborene Schulte, am 31. Mai, 88 Jahre.

NachRUF

pastor i.r. Werner Schütz wur-de am 15. März 1919 in Kolmar/posen geboren. Während seines Militärdienstes brach der zweite Weltkrieg aus. Seine Führungs-qualitäten und menschliche In-tegrität führten dazu, dass Wer-ner Schütz bis zum hauptmann befördert wurde. Mit Kriegsende kam er in russische Gefangen-schaft. auch dort kümmerte er sich um seine Kameraden. Das brachte ihm den Vorwurf der un-erlaubten Gruppenbildung und Spionage ein. In Verhören, Dun-kel- und Einzelhaft sowie Miss-handlungen wurde versucht, ein Geständnis von ihm zu erzwin-gen. Völlig unerwartet kam er schließlich 1950 aus dem Ge-fängnis und wurde in die Frei-heit entlassen. In dieser schwe-

wowannwas

ren zeit wurde sein Glaube ge-prüft und gestärkt. Werner Schütz folgte dem Ruf seines Gottes, der ihn bewahrt hatte. Nach dem Studium im prediger-seminar in Frankfurt folgte er gemeinsam mit seiner Frau Bea-te (geborene Kreutzer) den Dienstzuweisungen in verschie-dene Bezirke in Berlin, Düssel-dorf, heidelberg und Kaisers-lautern. zehn Jahre war er ne-benamtlich Jugendsekretär. Den Ruhestand verlebte Ehepaar Schütz in Baiersbronn. Bis zu seinem 80. lebensjahr predigte Werner Schütz in den umliegen-den Schwarzwaldgemeinden. Die letzten Jahre wohnte das Ehepaar in Neuenhain. 2009 musste Werner Schütz von sei-ner Frau Beate abschied neh-men. Noch bis zuletzt gelang es ihm in seiner offenen art, bei anderen das Interesse am Glau-ben zu wecken. am 3. Juni wur-de sein Gebet erhört: »heiland, nimm mich doch!« Für seine Trauerfeier hatte er als leitwort ausgesucht: Die liebe Gottes ist ausgegossen in unsere herzen (Römer 5,5). Carl Hecker

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unterwegs info ::: 21 21Meine Meinung :::

Sichtbare Kirche werdenBeim neu eingeführten Impulsnachmittag der Süddeutschen Jährlichen Konferenz sprach der englische pastor Dave Martin über die »Fresh expressions«, die frischen ausdrucksformen der methodistischen Kirche in England. Das »ex« bei diesen »expressions« war dabei von hervorragender Bedeutung. Denn alle diese Versuche, sich wirklich ins Gespräch mit der entkirchlichten Gesellschaft zu begeben, fanden außerhalb der gewohnten Kirchenmauern statt. Dazu noch außerhalb der gewohnten zeiten, außerhalb der gewohnten Riten und außerhalb des gewohnten Milieus.

Um mit Menschen, für die »Kirche« nur ein anderes Wort für unpraktische Gebäude, altbackene Moral und gut situierte Mittelschicht ist, tatsächlich ins Gespräch zu kommen, muss man ihnen auf ihrem eigenen Terrain begegnen – und zwar ehrlich. Das Wichtigste bei diesen projekten war aber, dass man nicht in erster linie für die Menschen, sondern mit den Menschen arbeiten muss. Es reicht nicht, sich um die armen zu kümmern. Man muss sich an ihre Seite stellen.

Es wird mir immer klarer, wie weit ich davon entfernt bin. Ich bin noch immer viel zu fixiert darauf, mein Modell von Kirche zu verwirklichen. Dabei wäre es viel wichtiger, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, welches Modell von Kirche sie denn zu einem glücklichen und erlösten leben tatsächlich brauchen. herr, schenke uns Mut!

DaGMaR KöhRING ist lokalpastorin im

Bezirk Stuttgart-Mitte.

Buchtipp: aufruf zum »christenmut«Paul M. Zulehner: Christenmut. Geistliche Übungen. Gütersloher Verlagshaus 2010, 176 Seiten, gebunden, 16,95 Euro. ISBN 978-3579065458

Was sind die missionarischen, seelsorg-lichen, diakonischen und politischen Auf-gaben der Kirche in der modernen west-lichen Gesellschaft? Was macht sie zu-kunftsfähig und relevant? Diesen Fragen geht Paul Zulehner in fünf Essays nach. »Christenmut ist eine Tugend, eine Taug-lichkeit. Wie alle Tugenden muss man Christenmut lernen«, schreibt der emeritierte Professor für Pastoral-theologie. Als Wissenschaftler, Priester

und engagierter Christ will Zulehner Lernprozesse anstoßen, will den »harmoniegesteuerten Betrieb« der Kirche stören. Zu-erst natürlich in »seiner« römisch-katholischen Kirche. Doch jeder aufmerksame Mitchrist wird lesen und hören, was ihn an-geht. Der Autor geht davon aus, dass der »Gottbedarf« der Menschen ungebrochen ist und dass sie von der Kirche erwarten können, dass sie ihn stillt. Die Kirche hat die Aufgabe, »im Gedächtnis der Menschen in Erinnerung zu halten und voran-zubringen, was Gott in Jesus angefangen hat«.

Dabei zeigt Zulehner auch die Richtung an: Es geht um eine neue Form von Mystik (Gläubige sind in Gott verwurzelt und damit im gewissen Sinn in seinem Geheimnis – Mysterium – daheim), um eine gelebte Geschwisterlichkeit (hier verbindet Zulehner die Sehnsucht nach Gemeinschaft und die Diakonie miteinander) und schließlich um politische Aktion und Einmi-schung. Kirche ist kein Ort für subjektiven Seelentrost, sie soll nicht »Gottesgeschwätz« bieten, sondern »Theologie des mo-dernen Alltagslebens« treiben.

Nicht auf den ersten Blick erkennbar und vom Verlag ver-schwiegen wird die Tatsache, dass das Buch aus Beiträgen be-steht, die bereits Mitte der 80er- bis Mitte der 90er-Jahre ent-standen sind. Das merkt man ihnen an. Doch die im Buch an-gesprochenen Themen, Fragen und Gedanken sind weiterhin sehr aktuell und keineswegs vom Tisch. Nur weil heute kaum jemand mehr von »Gottes Option für die Armen« spricht, ist das damit Gemeinte nicht einfach obsolet geworden. Im Gegen-teil: Im Zuge der Globalisierung ist dieser Gedanke noch drän-gender und bedrängender – und vor allem provozierender – als zuvor. Ebenso wenig ist die in westlichen Gesellschaften zu be-obachtende seelische wie geistliche Obdachlosigkeit der Men-schen in den vergangenen zwanzig Jahren geringer geworden.

Nach wie vor sind in diesem Buch also wichtige, anregende und zum Teil auch aufregende Texte versammelt. Die inhaltli-chen Wiederholungen helfen, den gedanklichen Prozess des Autors mit nachzuvollziehen. Viele Aussagen werden dadurch präzisiert oder differenziert. Matthias Walter

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::: rätsel22

Waagerecht: 1. Davids Vater, 3. gestreckt, 5. israelitischer Stamm, 7. dtsch. Schlagersängerin, 9. altjüdische Geheimsekte, 10. orchester, 11. latein.: ich liebe, 12. US-Goldmünze, 14. hornüberzug am Tierfuß, 15. Kfz-zeichen Burg, 17. westaus-tral. hafenstadt, 18. biblisches Maß, 20. biblische Gestalt, 25. apostel Jesu, 26. Jude, 28. Bruder von Moses, 29. byzantin. Kaiserin, 31. religiöse Minderheit, 33. Mutter von Daniel, 38. Gründer der Inneren Mission, 41. Frucht des ölbaumes, 43. kurz für omnibus, 44. kurz für Ronald, 45. Männer-name, 48. Ital. Rundfunkanstalt (abk.), 50. franz. Departement, 51. Frauen name, 52. Ungeziefer, 53. Fluss zum Kaspischen Meer, 54. Mississippi-zufluss, 55. abra-hams Frau

Senkrecht: 1. jüdischer philosoph, 2. Eiland, 3. schwed. Verwaltungs-bezirk, 4. langhalsiges Steppentier, 5. Schutzpatron der Drogisten, 6. Kains Bruder, 7. Gartenblume, 8. ungar. Kom-ponist, 13.engl.: ohr, 14. Karawanserei im orient, 16. abk. für Gourde, 17. Ruf der Nicht achtung, 19. japan. Klapp-fächer, 21. durch, für, 22. jüdischer Erzvater, 23. Wachssalbe, 24. Stamm-oberschicht, 25. honigwein, 27. engl.: Tee, 30. franz.: ja, 32. Nachfolger Mohammeds, 33. heidenbekehrer, 34. schweiz. Flächenmaß 35. Kfz-zeichen Bad liebenwerda, 36. bibl. Stadt, 37. Wohnort des zachäus, 38. türkische Stadt in ostanatolien, 39. abk. für compagnie, 40. Buch des alten Testaments, 42. Erreger, Krankheitskeim, 46. Gottesdienst-ordnung, 47. Weltberg des Dschai-nismus, 49. westspan. hafenstadt

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Warum wir unterwegs sein sollen1 2 3 4 5 6 7 8

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die Buchstaben folgender Zahlen ergeben nacheinander das Lösungs-wort: den Beginn eines Liedverses aus unserem Gesangbuch.

4 9 14 27 4 30 27 27 9 55 38 9 4 15 44 26 7 4 27 3 26 9 15 9 26 7 31 26 9 38 9 3 27

Auflösung des rätsels aus dem letzten heft 13/2010

Die gesuchten Worte aus der Bergpredigt lauten:»unser tägliches Brot gib uns heute.« (Matthäus 6,11)

d i e n T Z u Gu n S e r r u T er O M S p A G A TS T A d T n hT A e G L i c h e S

r L i e i d eh G n B n O MA B Z u G L A M AB r O T G i B nA i r M A n T ek A e S e G A uu n S h e u T ek d A L T A e r e

Anmerkung:Waagerecht 1, 5, 8, 23, 24, 32, 34 und 50 ergeben ein von ehepaaren jedenfalls früher vielbeachtetes Gebot aus dem epheserbrief.

Verschenken oder schenken Sie sich selbst ein Jahr »unterwegs« – das Magazin der evangelisch- methodistischen kirche.Für nur 50 Euro*

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Für Menschen, die unterwegs sind.

Auflösung des rätsels aus dem letzten heft 13/2010

Die gesuchten Worte aus der Bergpredigt lauten:»unser tägliches Brot gib uns heute.« (Matthäus 6,11)

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Die gesuchten Worte aus der Bergpredigt lauten:»unser tägliches Brot gib uns heute.« (Matthäus 6,11)

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unterwegsHerausgegeben von derEvangelisch-methodistischenKirche in DeutschlandLudolfusstraße 2-460487 Frankfurt am MainZeitschriftenredaktionim Medienwerk der EmK:Redaktionsleiter Volker Kiemle Stellvertretender Redaktionsleiter Michael Putzke Ludolfusstraße 2-460487 Frankfurt am MainTelefon 069 242521-150Telefax 069 242521-159E-Mail: [email protected] • Anzeigen- undAbonnementsverwaltung:Blessings 4 you GmbHPostfach 31 11 41 · 70471 StuttgartTelefon 0711 83000-51 Telefax -50Anzeigendisposition:E-Mail: [email protected] gilt der Anzeigentarif 2009.Bezugspreise:Bei Bezug über die EmK-Gemeinde:im Quartal € 12,50. Bei Direktlieferung durch die Post: jährlich € 50,– + Versandkosten.Direkt gelieferte Abonnements verlängern sich jeweils um ein Jahr, wenn bis zum 30. September keine schriftliche Kündigung vorliegt. DTP-Produktion: Grafisches Atelier Arnold, 72581 Dettingen an der ErmsHerstellung: frechdruck GmbH, 70499 Stuttgart

Beilagen in dieser Ausgabe: Brunnen, Gerth Medien

Stettiner haff vor den Toren Usedoms, 2 NR.-FeWo’s, 2 pers., kl. Küche,Du/Wc, 25qm, incl. Bettw./handt.,parkpl., 28,- €/Tag, penke, 17379 heinrichshof, Tel. 039777-22760, Fax 26885

FERIENWohNUNGEN

Marie wäre so gern eine echte Prinzessin. Den ganzen Tag Törtchen essen, auf einem Schimmel durch den Park reiten und vor allem: wunderschön aussehen. Dann wäre sie etwas Besonderes. Maries Mama zeigt ihr, dass sie schon eine Prinzessin ist. In Gottes Augen ist sie einzigartig und schön wie eine Königstochter.

Der niedlichen Geschichte um eine Frage, die alle Mädchen bewegt, ist eine hübsche, bunte Kette beigefügt. Ein attraktives Geschenk für alle kleinen Prinzessinnen!

Mit rund 580 Mitarbeitenden sind wir ein großer Träger der Wohlfahrtspflege im Erzgebirgskreis. Wir arbeiten im Verbund Diakonie Erzgebirge und sind Mitglied im Diakonischen Werk Sachsen e.V..

Um den Herausforderungen der Zukunft noch besser gerecht zu werden, suchen wir zum nächstmöglichen Termin eine praxiserfahrene, fach- und sozialkompetente Persönlichkeit als

PflegedienstleiterIn (stationäre Altenhilfe)Weitere Informationen zu dieser Stelle finden Sie auf unserer Internetseite unter www.diakonie-asz.de bzw. unter www.erste-christliche-arbeitsvermittlung.de/stelle1.cfm

Haben Sie Interesse an dieser ausgesprochen vielseitigen und anspruchsvollen Aufgabe? Dann übersenden Sie Ihre schriftli-chen Bewerbungsunterlagen (vorzugsweise elektronisch) bitte bis zum 31. Juli 2010 an die: »Erste christliche Arbeitsver-mittlung« Pfarrstr. 3, 09366 Stollberg, E-Mail: [email protected]. Bitte nehmen Sie in Ihrer Bewerbung konkret zu den in der Ausschreibung detail-liert beschriebenen Erwartungen Stellung. Fragen zur Stelle beantwortet Herr Richter (Telefon 037296/70730).

Die Arbeitsvermittlung arbeitet im Auftrag des Dia-konischen Werkes Aue/Schwarzenberg e.V.. Sie behandelt Ihre Daten vertraulich und nutzt diese nur im Zusammenhang mit dieser Stellenbesetzung.

Diakonisches WerkAue/Schwarzenberg e.V.

Da die zurzeit amtierende Oberin in den Ruhestand treten möchte, suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Nachfolgerin als

Leiterin des MutterhausesAls Christin sind Sie aktives Mitglied einer christlichen Gemeinde und haben eine Ausbildung im sozialen/pflegerischen/pädagogischen Bereich absolviert. Sie haben Freude an der umfassenden Betreuung der Diakonissen, Verbands-angehörigen und weiteren Bewohner/innen des Mutterhauses und gestalten gerne die geistliche Gemeinschaft im Haus für „Jung und Alt“. Sie weisen Führungs-, Organisations- und Teamfähigkeit auf und sind bereit, in der Nähe des Bethanien-Geländes in Solingen-Aufderhöhe zu wohnen.

Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle Aufgabe mit großen Gestaltungs-möglichkeiten, eine angemessene tarifliche Vergütung mit den üblichen Sozi-alleistungen und zusätzliche Altersversorgung.

Für telefonische Auskünfte steht Ihnen die derzeitige Oberin, Schwester Ursula Biallowons (0212-630110) sowie der Direktor und Vorstandsvorsitzende unse-res Werkes, Pastor Otto Imhof (0212-630100), gerne zur Verfügung.

Ihre Bewerbung richten Sie bitte an den Vorstand des Diakonischen Werkes Bethanien e.V. • Aufderhöher Straße 169-175 • 42699 Solingenwww.diakonie-bethanien.de

Wir sind ein zum Bund Freier evangelischer Gemeinden gehören-des Diakoniewerk, in dessen Träger-schaft sich mehrere Seniorenzentren und Ambulante Pflegedienste, ein Fachseminar für Altenpflege, ein Kranken-haus sowie verschiedene Therapie- und Erholungseinrichtungen befinden. Die Wurzeln des Werkes liegen in der Diakonissen-Schwesternschaft Bethanien, die 1896 gegründet wurde.

Stephanie Heimgartner

Du bist eine Prinzessinmit Blumen-Kette im Buch

SCM R.Brockhaus, Gebunden, 28 Seiten

Best.-Nr.: 226.163 • 9,95 €

Auflösung des rätsels aus dem letzten heft 13/2010

Die gesuchten Worte aus der Bergpredigt lauten:»unser tägliches Brot gib uns heute.« (Matthäus 6,11)